Canifug Lösung 1%
Dr. August Wolff Arzneimittel |
Fachinformation: |
Seite: 1 |
Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels / SPC) |
|
Wolff-Logo |
Canifug® Lösung 1% |
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Canifug®Lösung 1%
0,01 g Clotrimazol pro 1 ml Lösung
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Wirkstoff: Clotrimazol
1 ml Lösung enthält als Wirkstoff 0,01g Clotrimazol.
Sonstige Bestandteile:Propylenglycol
Zur vollständigen Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1
3. DARREICHUNGSFORM
Lösung zur Anwendung auf der Haut.
Klare, farblose Lösung.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Pilzinfektionen der Haut durch Dermatophyten, Hefen (z. B. Candida-Arten), Schimmelpilze und andere wie Malassezia furfur. Diese können sich äußern als Mykosen der Füße, Mykosen der Haut und der Hautfalten, Pityriasis versicolor, oberflächliche Candidosen.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Art der Anwendung: Zur Anwendung auf der Haut.
Soweit nicht anders verordnet, wird Canifug-Lösung 1% 2- bis 3-mal täglich angewendet.
Bei jeder Anwendung 1- bis 2-mal auf den Sprühkopf drücken, dies ist auf Grund der ausgezeichneten Wirksamkeit auch bei großflächigen Pilzerkrankungen ausreichend.
Canifug-Lösung 1% wird auf die infizierten Hautpartien aufgesprüht und in die Haut eingerieben.
Vor der ersten Anwendung des Pumpsprays mehrmals pumpen bis zum Austreten eines gleichmäßigen Sprühnebels. Bei weiteren Anwendungen ist das Präparat sofort gebrauchsfertig. Der Sprühabstand sollte 10-30 cm betragen.
Wichtig für
einen Erfolg der Behandlung ist die regelmäßige und ausreichend
lange Anwendung.
Die Behandlungsdauer ist unterschiedlich; sie
hängt u.a. ab vom Ausmaß und der Lokalisation der Erkrankung. Um
eine komplette Ausheilung zu erreichen, sollte die Behandlung im
Allgemeinen nach dem Abklingen der akuten entzündlichen Symptome
oder subjektiven Beschwerden nicht abgebrochen, sondern bis zu
einer Behandlungsdauer von mindestens 4 Wochen fortgeführt
werden.
Pityriasis versicolor heilt im Allgemeinen in 1-3 Wochen ab. Bei Fußpilz sollte, um Rückfällen vorzubeugen, trotz rascher subjektiver Besserung ca. 2 Wochen über das Verschwinden aller Krankheitszeichen hinaus weiter behandelt werden.
Nach jedem Waschen sollten die Füße gründlich abgetrocknet werden (Zehenzwischenräume).
4.3 Gegenanzeigen
Canifug Lösung 1% darf nicht angewendet werden
-
bei Überempfindlichkeit gegen Clotrimazol, Propylenglycol oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels.
-
während der Stillzeit im Brustbereich.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Propylenglykol kann Hautreizungen hervorrufen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Clotrimazol vermindert die Wirksamkeit von Amphotericin und anderen Polyenantibiotika (Nystatin, Natamycin).
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Umfangreiche epidemiologische Untersuchungen, die
ein Fehlbildungsrisiko für den Menschen mit einiger Sicherheit bei
topischer Anwendung (dermal, vaginal) ausschließen, liegen für
Clotrimazol nicht vor.
Als Ergebnis einer epidemiologischen Studie an Schwangeren ergibt sich jedoch der begründete Verdacht, dass Clotrimazol (Imidazole) bei vaginaler Anwendung im ersten Trimester der Schwangerschaft eine Steigerung der Abortrate hervorrufen kann. Entsprechende Untersuchungen für das 2. und 3. Trimester liegen nicht vor. Die Anwendung von Clotrimazol sollte daher mit der gebotenen Vorsicht erfolgen. Wenn möglich, ist daher eine intravaginale Anwendung in der Frühschwangerschaft zu vermeiden.
Stillzeit
Als Vorsichtsmaßnahme sollte auch an der
laktierenden Mamma keine Anwendung von Clotrimazol erfolgen, um zu
verhindern, dass der Säugling geringe Wirkstoffmengen mit der
Muttermilch aufnimmt.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.
4.8 Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr selten(< 1/10.000) können bei Überempfindlichkeit gegen Clotrimazol, Propylenglycol, Macrogol 400 oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels allergische Reaktionen auftreten.
Gelegentlich(>1/1.000 bis <1/100) können Hautirritationen (z. B. vorübergehende Rötung, Brennen, Stechen) vorkommen.
Überdosierung
Sollte eine größere Menge Canifug Lösung 1% aufgetragen worden sein als vorgesehen, sollte die Behandlung mit der normalen Menge fortgesetzt werden.
5 PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antimykotika, topisch; Imidazol- und Triazol-Derivate
ATC-Code: D01AC01
Der
Wirkungstyp von Clotrimazol ist primär fungistatisch, in hohen
Konzentrationen auch fungizid.
Clotrimazol wirkt nur auf proliferierende
Pilze.
Der antimykotische Effekt von Clotrimazol ist nach
derzeitiger Kenntnis auf eine Hemmung der Ergosterin-Biosynthese
zurückzuführen. Da Ergosterin ein essentieller Bestandteil der
Zellmembran von Pilzen ist, kommt es unter Einfluss von Clotrimazol
mit einer Verzögerung, die auf den Verbrauch des zytoplasmatischen
Ergosterins der Pilzzelle zurückzuführen ist, zu starken
Veränderungen der Membranzusammensetzung und ‑eigenschaften. Die
damit verbundene Störung der Membranpermeabilität führt schließlich
zur Zell-Lyse.
Ferner interferiert Clotrimazol in fungistatischer
Konzentration mit mitochondrialen und peroxisomalen Enzymen. Als
Folge kommt es zu einer toxischen Erhöhung der
Hydrogenperoxidkonzentration, was wahrscheinlich zum Zelltod
beiträgt (,,Hydrogenperoxid-Autodigestion‘‘).
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
In der Haut nimmt die Konzentration von Clotrimazol nach Applikation von speziellen Salbengrundlagen von der Epidermis (insbesondere Hornschicht, hier wurden Gewebekonzentrationen von etwa 1 mg/ml gemessen) über das Korium (Dermis, mit Gewebekonzentrationen von 2 bis 30 g/ml) zur Subkutis (Gewebekonzentrationen kleiner als 0,1 g/ml) stark ab. Dabei werden auch 6 Stunden nach Applikation dieser speziellen Zubereitung in der Epidermis mikrobiologisch ausreichend Konzentrationen erreicht oder überschritten.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Toxizität:
Die akute Toxizität, ausgedrückt als LD50, beträgt bei Mäusen und Ratten 700 – 900 mg/kg KG (oral), Kaninchen 1000 – 2000 mg/kg KG (oral), Katzen und Hunden 1000 bzw. 2000 mg/kg KG (oral); hier konnte die LD50wegen der starken Emesis nur näherungsweise bestimmt werden.
Die
längerfristige Verabreichunghoher oraler Dosen an Ratten, Hunden und Affen verursachte
Veränderungen an Leber und Nebennieren. Es kam zu einer
dosisabhängigen Leberhypertrophie (Zellhypertrophie und Zunahme des
Gesamtgewichts) aufgrund einer mikrosomalen Enzyminduktion in den
Hepatocyten. (Anzeichen einer intrahepatischen Cholestase oder
pathologische Veränderungen wurden bei Hunden und Affen nicht
beobachtet; lediglich bei Ratten traten unter 200 mg/kg KG/Tag
aufgrund der besonderen Sensibilität gegenüber Clotrimazol
degenerative Veränderungen in den Hepatocyten auf). Diese
funktionelle Hypertrophie ist nach Therapieende rasch
reversibel.
Die Verdickungen der Nebennierenrinde waren
bedingt durch verstärkte Fetteinlagerungen in die zona reticularis
und fasciculata; eine Schädigung des Parenchyms wurde nicht
beobachtet. Auch diese Veränderungen sind nach Absetzen der
Therapie reversibel, halten jedoch länger an als die
Leber-Veränderungen.
Mutagenität:
Die vorliegende Mutagenitätsprüfung ist negativ, reicht für eine abschließende Bewertung aber nicht aus.
Kanzerogenität:
Untersuchungen auf eine tumorigene Wirkung von Clotrimazol wurden nicht durchgeführt.
Reproduktionstoxizität:
Teratogenitätsstudien wurden an Mäusen, Ratten und Kaninchen mit oralen Gaben bis zu 200 mg/kg KG und Ratten mit vaginaler Applikation von 100 mg/kg KG durchgeführt. Clotrimazol hatte hierbei keinen Einfluss auf die Fertilität; die Substanz ist weder embryotoxisch noch teratogen.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Macrogol 400, 2-Propanol (Ph.Eur.), Propylenglycol.
6.2 Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Bei ungeöffnetem Behältnis: 36 Monate.
Nach Anbruch: Bis Ende des Verwendbarkeitsdatums.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25
°C lagern.
Glasflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt
vor Licht zu schützen.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Braunglasflasche (Klasse III)mit Sprühpumpe aus Polyethylen
Packungsgröße: 30 mlund 50 ml Lösung.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
INHABER DER ZULASSUNG
Dr. August Wolff GmbH &Co.KG Arzneimittel
Sudbrackstraße 56, 33611 Bielefeld
Telefon: (0521) 8808-05
Telefax: (0521) 8808-334
E-mail: info@wolff-arzneimittel.de
8. ZULASSUNGSNUMMER
12826.00.03
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
20/12/1989 / 22/09/1999
STAND DER INFORMATION
11/2007
VERKAUFSABGRENZUNG
Apothekenpflichtig