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Captopril Al 12.5

Document: 29.10.2003   Gebrauchsinformation (deutsch) change

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ALIUD® PHARMA GmbH & Co. KG
D-89150 Laichingen

Liebe Patientin, lieber Patient!

Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Gebrauchsinformation

Captopril AL 12,5

Wirkstoff: Captopril 12,5 mg pro Tablette

Zusammensetzung

1 Tablette enthält:

Arzneilich wirksamer Bestandteil: 12,5 mg Captopril

Sonstige Bestandteile: Mikrokristalline Cellulose, Lactose-Monohydrat, vorverkleisterte Maisstärke, Stearinsäure

Darreichungsform und Inhalt

Originalpackung mit 30 Tabletten (N1)

Originalpackung mit 50 Tabletten (N2)

Originalpackung mit 100 Tabletten (N3)

Stoff- oder Indikationsgruppe

ACE-Hemmer

ALIUD®PHARMA GmbH & Co. KG
Gottlieb-Daimler-Straße 19 · D-89150 Laichingen
Internet: www.aliud.de · E-Mail: info@aliud.de

Anwendungsgebiete

- Bluthochdruck (Hypertonie).

- Herzleistungsschwäche (Herzinsuffizienz) - zusätzlich zu harntreibenden Medikamenten (Diuretika) und insbesondere bei schwerer Herzinsuffizienz auch zu Digitalis.

Gegenanzeigen

Wann dürfen Sie Captopril AL 12,5 nicht einnehmen?

Dieses Arzneimittel darf nicht eingenommen werden bei:

- Überempfindlichkeit gegen Captopril oder einen der sonstigen Bestandteile.

- Neigung zu Gewebeschwellung (angioneurotischem Ödem oder sonstigem Angioödem auchinfolge einer früheren ACE-Hemmer-Therapie).

- Nierenarterienverengung (beidseitig bzw. einseitig bei Einzelniere).

- Zustand nach Nierentransplantation.

- Aorten- oder Mitralklappenverengung bzw. anderen Ausflussbehinderungen der linken Herzkammer (z.B. hypertropher Kardiomyopathie).

- primär erhöhter Aldosteronkonzentration im Blut.

- Schwangerschaft (vorheriger Ausschluss sowie Verhütung des Eintritts einer Schwangerschaft!).

- Stillzeit (Abstillen!).

Während einer LDL (low-density lipoprotein)-Apherese (bei schwerer Hypercholesterinämie) mit Dextransulfat können unter der Anwendung eines ACE-Hemmers lebensbedrohliche Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten.

Während einer Therapie zur Schwächung bzw. Aufhebung der allergischen Reaktionsbereitschaft (Desensibilisierungstherapie) gegen Insektengifte (z.B. Bienen-, Wespenstich) und gleichzeitiger Anwendung eines ACE-Hemmers können z.T. lebensbedrohliche Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Blutdruckabfall, Atemnot, Erbrechen, allergische Hautreaktionen) auftreten.

Falls eine LDL-Apherese bzw. eine Desensibilisierungstherapie gegen Insektengifte notwendig ist, ist der ACE-Hemmer vorübergehend durch andere Arzneimittel gegen hohen Blutdruck bzw. Herzleistungsschwäche zu ersetzen.

Wann dürfen Sie Captopril AL 12,5 erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden?

Im Folgenden wird beschrieben wann Sie Captopril AL 12,5 nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.

Captopril AL 12,5 darf nur nach sehr kritischer Nutzen-Risiko-Abwägung unter regelmäßiger Kontrolle von bestimmten klinischen Befunden und Laborwerten angewendet werden bei:

- schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance kleiner als 30 ml/min).

- Dialyse.

- vermehrter Eiweißausscheidung mit dem Urin (mehr als 1g/Tag).

- schweren Elektrolytstörungen.

- primärer Lebererkrankung oder Leberfunktionsstörung.

- gestörter Immunreaktion oder Kollagenkrankheit (z.B. Lupus erythematodes, Sklerodermie).

- gleichzeitiger Therapie mit Arzneimitteln, die die Abwehrreaktionen unterdrücken (z.B. Corticoide, Zytostatika, Antimetabolite), Allopurinol, Procainamid oder Lithium.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Captopril und Polyacrylnitril-methallylsulfonat-high-flux-Membranen (z.B. ”AN 69”) im Rahmen einer Dialysebehandlung besteht die Gefahr, dass Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktoide Reaktionen) bis hin zum Schock auftreten. Diese Kombination muss daher vermieden werden, entweder durch den Gebrauch anderer Arzneimittel (kein ACE-Hemmer) gegen den hohen Blutdruck bzw. die Herzleistungsschwäche oder durch die Anwendung anderer Membranen bei der Dialyse.

Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Vor Anwendung eines ACE-Hemmers wie Captopril AL 12,5 ist bei Frauen im gebärfähigen Alter eine Schwangerschaft auszuschließen. Während einer Behandlung mit Captopril AL 12,5 müssen bei diesen Frauen geeignete Maßnahmen zur Schwangerschaftsverhütung getroffen werden. Wird dennoch unter Captopril-Behandlung eine Schwangerschaft festgestellt, muss unter ärztlicher Beratung eine Umstellung auf andere für das Kind risikoärmere Therapiemöglichkeiten erfolgen, da es bei Einnahme von Captopril AL 12,5, insbesondere während der letzten 6 Monate der Schwangerschaft, zur Schädigung des Kindes kommen kann.

Ist eine Behandlung während der Stillzeit erforderlich, ist abzustillen.

Was ist bei Kindern und bei älteren Menschen zu berücksichtigen?

Die Anwendung von Captopril AL 12,5 bei Kindern wird vom behandelnden Arzt bestimmt.

Die Therapie älterer Patienten (über 65 Jahre) sollte mit Vorsicht erfolgen (siehe auch “Vorsichtsmaßnahmen und Warnhinweise” und Dosierung).

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise

Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?

Vor der Anwendung von Captopril AL 12,5 muss die Nierenfunktion überprüft worden sein.

Insbesondere zu Therapiebeginn sollte Captopril nur unter intensiver Überwachung von Blutdruck und/oder bestimmten Laborwerten angewendet werden bei Patienten:

- mit Salz- und/oder Flüssigkeitsmangel.

- mit eingeschränkter Nierenfunktion.

- mit schwerem oder durch Nierenerkrankung bedingtem Bluthochdruck.

- über 65 Jahre.

- mit schwerer Herzleistungsschwäche.

Insbesondere zu Behandlungsbeginn und bei Risikopatienten (Patienten mit Nierenfunktionsstörungen, Kollagenerkrankungen), Behandlung mit Arzneimitteln, die die Abwehrreaktionen unterdrücken, oder mit Allopurinol, Procainamid sind Kontrollen der Serumelektrolyt- und Serumkreatininkonzentrationen sowie des Blutbildes kurzfristig angezeigt.

Sollten im Verlauf der Therapie mit Captopril AL 12,5 Symptome wie Fieber, Lymphknotenschwellungen und/oder Halsentzündung auftreten, muss umgehend beim behandelnden Arzt das weiße Blutbild untersucht werden.

Captopril AL 12,5 nicht zusammen mit Polyacrylnitril-methallyl-sulfonat-high-flux-Membranen (z.B. ”AN 69”), während einer LDL-Apherese mit Dextransulfat oder während einer Desensibilisierungsbehandlung mit Insektengiften anwenden (siehe auch “Gegenanzeigen”).

Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten?

Die Behandlung mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Captopril AL 12,5?

Folgende Wechselwirkungen sind beschrieben worden bei gleichzeitiger Anwendung von Captopril und:

- blutdrucksenkenden Arzneimitteln: Verstärkung des blutdrucksenkenden Effektes von Captopril, insbesondere durch harntreibende Arzneimittel (Diuretika).

- Arzneimitteln gegen Schmerzen und Entzündungen (z.B. Acetylsalicylsäure, Indometacin): Mögliche Abschwächung des blutdrucksenkenden Effektes von Captopril.

- Kalium, kaliumsparenden Diuretika (z.B. Spironolacton, Amilorid, Triamteren) sowie anderen Arzneimitteln, die ihrerseits zu einer verstärkten Zunahme der Serum-Kalium-Konzentration führen können (z.B. Heparin): Verstärkte Zunahme der Serum-Kalium-Konzentration.

- Lithium: Erhöhung der Serum-Lithium-Konzentration (regelmäßige Kontrolle!)

- Schlafmitteln, Betäubungsmitteln: Verstärkter Blutdruckabfall (Information des Narkosearztes über die Therapie mit Captopril AL 12,5).

- Allopurinol, Arzneimitteln, die die Abwehrreaktionen unterdrücken (Zytostatika, Immunsuppressiva, systemische Corticoide), Procainamid: Abnahme der weißen Blutzellen (Leukopenie).

- blutzuckersenkenden Arzneimitteln zum Einnehmen (z.B. Sulfonylharnstoff/Biguanide), Insulin: Verstärkung des blutzuckersenkenden Effektes durch Captopril.

Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.

Welche Genussmittel, Speisen und Getränke sollten Sie meiden?

Kochsalz

Abschwächung der blutdrucksenkenden und Symptome der Herzinsuffizienz verbessernden Wirkung von Captopril AL 12,5.

Alkohol

Verstärkte Alkoholwirkung.

Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Captopril AL 12,5 nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Captopril AL 12,5 sonst nicht richtig wirken kann!

Insbesondere bei Patienten mit Salz- und/oder Flüssigkeitsmangel (z.B. Dialyse, Erbrechen/Durchfall, Diuretikatherapie), Herzleistungsschwäche, schwerem oder durch Nierenerkrankungen bedingtem Bluthochdruck kann es zu Beginn der Therapie mit Captopril AL 12,5 zu einem übermäßigen Blutdruckabfall kommen.

Falls möglich, sollten Salz- und/oder Flüssigkeitsmängel vor Beginn der Therapie mit Captopril AL 12,5 ausgeglichen bzw. eine bestehende Therapie mit harntreibenden Arzneimitteln (Diuretika) reduziert oder ggf. abgesetzt werden.

Bei diesen Patienten ist die Therapie mit der geringsten Einzeldosis von ½ Tablette Captopril AL 12,5 morgens (entspr. 6,25 mg Captopril) zu beginnen.

Nach Gabe der ersten Dosis, aber auch bei Erhöhung der Dosierung von Captopril oder/und Schleifendiuretika sind diese Patienten etwa 2 Stunden ärztlich zu überwachen, um eine unkontrolliert auftretende übermäßige Blutdrucksenkung zu vermeiden.

Bei Patienten mit schwerwiegender Verlaufsform des Bluthochdrucks (maligner Hypertonie) oder bei Vorhandensein einer schweren Herzleistungsschwäche soll die Einstellung der Therapie mit Captopril AL 12,5 im Krankenhaus erfolgen.

Wie viel und wie oft sollten Sie Captopril AL 12,5 einnehmen?

Bluthochdruck

Üblicherweise beträgt die Anfangsdosis je 1 Tablette Captopril AL 12,5 morgens und abends (je 12,5 mg Captopril). Wird mit dieser Dosis keine Blutdrucknormalisierung erreicht, kann die Dosis auf 2-mal 2 Tabletten oder 1-mal 4 Tabletten Captopril AL 12,5 pro Tag (entspr. 2-mal 25 mg oder 1-mal 50 mg Captopril) erhöht werden. Eine Dosiserhöhung sollte erst nach 3 Wochen erfolgen. Die Erhaltungsdosis beträgt in der Regel 4 Tabletten Captopril AL 12,5 pro Tag (entspr. 50 mg Captopril), die Maximaldosis 12 Tabletten Captopril AL 12,5 (entspr. 150 mg Captopril). Hierfür stehen Darreichungsformen mit einem höheren Wirkstoffgehalt zur Verfügung.

Herzinsuffizienz

Captopril AL 12,5 kann als Zusatzmedikation zu einer bestehenden Therapie mit harntreibenden Arzneimitteln (Diuretika) und Digitalis gegeben werden. Die Anfangsdosis beträgt je ½ Tablette Captopril AL 12,5 morgens und abends (je 6,25 mg Captopril). Eine Erhöhung der Dosierung darf nur schrittweise in Abhängigkeit vom individuellen Ansprechen des Patienten auf die Therapie erfolgen. Die Erhaltungsdosis ist in der Regel 2 bis 6 Tabletten Captopril AL 12,5 pro Tag (entspr. 25 mg bis 75 mg Captopril). In Enzelfällen kann die Gabe von maximal 12 Tabletten Captopril AL 12,5 pro Tag (entspr. 150 mg Captopril ) nötig sein. Hierfür stehen Darreichungsformen mit einem höheren Wirkstoffgehalt zur Verfügung.

Dosierung bei älteren Patienten (über 65 Jahre) und bei Patienten mit Leberinsuffizienz

Die Anfangsdosis beträgt je ½ Tablette Captopril AL 12,5 morgens und abends
(je 6,25 mg Captopril), die Erhaltungsdosis in der Regel 2 - 4 Tabletten Captopril AL 12,5 pro Tag (entspr. 25 mg bis 50 mg Captopril). Die Maximaldosis liegt in der Regel bei 8 Tabletten Captopril AL 12,5 pro Tag (entspr. 100 mg Captopril). Hierfür stehen Darreichungsformen mit einem höheren Wirkstoffgehalt zur Verfügung.

Dosierung bei mäßig eingeschränkter Nierenfunktion bis schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance 20 - 59 ml/min bzw. Serumkreatinin 1,8 - 5 mg/dl)

Die Anfangsdosis beträgt je ½ Tablette Captopril AL 12,5 morgens und abends
(je 6,25 mg Captopril), die Erhaltungsdosis in der Regel 2 bis 4 Tabletten Captopril AL 12,5 pro Tag (entspr. 25 mg bis 50 mg Captopril). Die Maximaldosis liegt in der Regel bei 6 Tabletten Captopril AL 12,5 pro Tag (entspr. 75 mg Captopril). Hierfür stehen Darreichungsformen mit einem höheren Wirkstoffgehalt zur Verfügung.

Dosierung bei sehr schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance weniger als 20 ml/min bzw. Serumkreatinin größer als 5 mg/dl)

Die empfohlene Dosis beträgt ½ - 2 Tabletten Captopril AL 12,5 pro Tag (entspr. 6,25 mg bis 25 mg Captopril).

Dosierung bei Kindern

Die Einstellung der Captopril-Therapie bei Kindern hat unter sorgfältiger klinischer Überwachung zu erfolgen. Die Anfangsdosis bei Kindern ab etwa 6 Jahren (ab ca. 20 kg Körpergewicht) beträgt 6,25 mg morgens (entspr. ½ Tablette). Die Dosis wird in Abhängigkeit vom Ansprechen des Kindes auf die Therapie angepasst und beträgt im Allgemeinen 2-mal 12,5 mg Captopril pro Tag (entspr. 2-mal 1 Tablette).

Wie und wann sollten Sie Captopril AL 12,5 einnehmen?

Die Einnahme von Captopril AL 12,5 kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen. In der Regel wird die angegebene Tagesmenge auf zwei bis drei Gaben verteilt. Nehmen Sie die Tablette mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. einem Glas Wasser).

Bluthochdruck

Bei Dosierungen ab 4 Tabletten pro Tag (ab 50 mg Captopril) kann die Tagesmenge auf einmal eingenommen werden. Durch Zugabe eines Diuretikums kann der blutdrucksenkende Effekt von Captopril AL 12,5 verstärkt werden.

Wie lange sollten Sie Captopril AL 12,5 einnehmen?

Die Dauer der Anwendung bestimmt der behandelnde Arzt.

Überdosierung und andere Anwendungsfehler

Hinweise für den Fall der Überdosierung, der unterlassenen Einnahme oder Hinweise auf die Gefahr von unerwünschten Folgen des Absetzens.

Was ist zu tun, wenn Captopril AL 12,5 in zu großen Mengen eingenommen wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?

In Abhängigkeit vom Ausmaß der Überdosierung sind folgende Symptome möglich:

Schwäche, Schwindelgefühl, Schweißausbruch, Sehstörungen, Benommenheit bis zur Bewusstlosigkeit, Erbrechen, Krämpfe, Nierenversagen.

Bei dringendem Verdacht einer Überdosierung benötigen Sie ärztliche Hilfe!

Was müssen Sie beachten, wenn Sie zuwenig Captopril AL 12,5 eingenommen oder eine Einnahme vergessen haben?

Setzen Sie bitte die Einnahme von Captopril AL 12,5 wie verordnet fort.

Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden?

Bei Patienten mit Bluthochdruck kann der Blutdruck erneut ansteigen und bei Patienten mit Herzmuskelschwäche können die Symptome wieder auftreten.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Captopril AL 12,5 auftreten?

Herz-Kreislauf-System

Gelegentlich, insbesondere zu Beginn der Captopril-Therapie sowie bei Patienten mit Salz- und/oder Flüssigkeitsmangel [z.B. bei Vorbehandlung mit harntreibenden Medikamenten (Diuretika)], Herzleistungsschwäche, schwerem oder durch Nierenkrankheiten bedingtem Bluthochdruck, aber auch bei Erhöhung der Diuretika- und/oder Captopril-Dosierung kann eine übermäßige Blutdrucksenkung (Hypotonie, Orthostase) mit Symptomen wie Schwindel, Schwächegefühl, Sehstörungen, selten auch mit Bewusstseinsverlust (Synkope) auftreten.

Über folgende Nebenwirkungen liegen Einzelfallberichte für ACE-Hemmer in Zusammenhang mit einem verstärkten Blutdruckabfall vor: erhöhte Herzschlagfolge (Tachykardie), Herzklopfen (Palpitationen), Herzrhythmusstörungen, Angina pectoris, Herzinfarkt, kurzfristige, symptomatische Mangeldurchblutung des Gehirns (TIA), Schlaganfall (cerebraler Insult).

Niere

Gelegentlich können Nierenfunktionsstörungen auftreten oder verstärkt werden, in Einzelfällen bis zum akuten Nierenversagen.

Selten wurde eine vermehrte Eiweißausscheidung mit dem Urin (Proteinurie), teilweise mit gleichzeitiger Verschlechterung der Nierenfunktion beobachtet.

Atemwege

Gelegentlich können trockener Reizhusten und Bronchitis, selten Atemnot, Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis), Schnupfen (Rhinitis), vereinzelt krampfartige Verengung der Bronchien mit daraus folgender Atemnot (Bronchospasmus), entzündliche Veränderung der Zungenschleimhaut (Glossitis) und Mundtrockenheit auftreten.

Das Auftreten einer allergischen Entzündung der Lungenbläschen (Alveolitis, eosinophile Pneumonie) wurde in Einzelfällen im Zusammenhang mit Captopril beschrieben.

In Einzelfällen können ACE-Hemmer Gewebeschwellungen (Angioneurotische Ödeme) mit Beteiligung von Kehlkopf, Rachen und/oder Zunge auslösen, die auch während einer Langzeitanwendung auftreten können (siehe “Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?”).

Magen-Darm-Trakt/Leber

Gelegentlich können Übelkeit, Oberbauchbeschwerden und Verdauungsstörungen, selten Erbrechen, Durchfall, Verstopfung und Appetitlosigkeit auftreten.

Selten wurde unter ACE-Hemmer-Behandlung ein Syndrom beobachtet, beginnend mit Gelbsucht durch Gallestau (cholestatischem Ikterus) fortschreitend bis zum Absterben von Leberzellen (hepatische Nekrose; manchmal mit letalem Ausgang). Der Zusammenhang ist unklar.

Einzelfälle von Leberfunktionsstörungen, Leberentzündung (Hepatitis), Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) und Darmverschluss (Ileus) sind unter ACE-Hemmer-Therapie beschrieben worden.

Haut, Gefäße

Gelegentlich können allergische Hautreaktionen wie Hautausschlag (Exanthem), selten Nesselsucht (Urtikaria), Juckreiz (Pruritus) sowie ein angioneurotisches Ödem mit Beteiligung von Lippen, Gesicht und/oder Extremitäten auftreten (siehe auch Atemwege).

In Einzelfällen sind schwerwiegende Hautreaktionen wie Erythema multiforme sowie bläschenartige (pemphigoide) Hautreaktionen beschrieben worden.

Hautveränderungen können mit Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen (Myalgien, Arthralgien/Arthritis), Gefäßentzündungen (Vaskulitiden) und bestimmten Laborwertveränderungen (Eosinophilie, Leukozytose und/oder erhöhten ANA-Titern) einhergehen.

Vereinzelt wurden psoriasiforme Hautveränderungen, Lichtempfindlichkeit (Photosensibilität), Haarausfall (Alopezie), Nagelablösungen (Oncholyse), Vergrößerung der männlichen Brustdrüse (Gynäkomastie) und eine Zunahme der Gefäßkrämpfe bei Raynaud-Krankheit unter ACE-Hemmer-Therapie beobachtet.

Nervensystem

Gelegentlich können Kopfschmerzen, Müdigkeit, selten Benommenheit, Depressionen, Schlafstörungen, Impotenz, Kribbeln, Taubheits- und Kältegefühl an den Gliedmaßen (Parästhesien), Gleichgewichtsstörungen, Verwirrtheit, Ohrensausen, verschwommenes Sehen sowie Geschmacksveränderungen oder vorübergehender Geschmacksverlust auftreten.

Laborwerte

Gelegentlich können Hämoglobinkonzentration, Hämatokrit, weiße Blutzellen- oder Blutplättchenzahl abfallen.

Selten kann es, insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, Kollagenkrankheiten oder gleichzeitiger Therapie mit Allopurinol, Procainamid oder bestimmten Medikamenten, die die Abwehrreaktion unterdrücken, zu einer krankhaften Verringerung oder sonstigen Veränderung der Blutzellenzahl (Anämie, Thrombozytopenie, Neutropenie, Eosinophilie), in Einzelfällen sogar zu einem völligen Verlust bestimmter oder aller Blutzellen (Agranulozytose, Panzytopenie) kommen.

In Einzelfällen wurden Hämolyse/hämolytische Anämie, auch im Zusammenhang mit G-6-PDH-Mangel, berichtet, ohne dass ein ursächlicher Zusammenhang mit dem ACE-Hemmer gesichert werden konnte.

Selten, insbesondere bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen, können die Serumkonzentrationen von Harnstoff, Kreatinin und Kalium ansteigen sowie die Natriumkonzentration im Serum abfallen. Bei Patienten mit manifester Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) wurde ein Anstieg des Serumkaliums beobachtet. Im Urin kann eine vermehrte Eiweißausscheidung auftreten.

In Einzelfällen kann es zu einer Erhöhung der Bilirubin- und Leberenzymkonzentrationen kommen.

Hinweis:

Die o.g. Laborwerte sollen vor und regelmäßig während der Behandlung mit Captopril AL 12,5 kontrolliert werden.

Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.

Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?

Bei durch ACE-Hemmer ausgelösten Gewebeschwellungen (angioneurotischen Ödemen) mit Beteiligung von Kehlkopf, Rachen und/oder Zunge, müssen sofort 0,3-0,5 mg Epinephrin subkutan bzw. 0,1 mg Epinephrin (Verdünnungsanweisung beachten!) langsam intravenös unter EKG- und Blutdruckkontrolle gegeben werden, im Anschluß daran Glukokortikoidgabe. Ferner wird die intravenöse Gabe von Antihistaminika und H2-Rezeptorantagonisten empfohlen. Zusätzlich zur Epinephrin-Anwendung kann bei bekanntem C1-Inaktivator-Mangel die Gabe von C1-Inaktivator erwogen werden.

Bei Auftreten von Gelbsucht (Ikterus) oder bei einem deutlichen Anstieg der Leberenzyme ist die Therapie mit dem ACE-Hemmer abzubrechen und die Patienten sind ärztlich zu überwachen.

Bei Verdacht auf eine schwerwiegende Hautreaktion muss sofort der behandelnde Arzt aufgesucht und ggf. die Therapie mit Captopril AL 12,5 abgebrochen werden.

Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels

Das Verfallsdatum dieses Arzneimittels ist auf der Faltschachtel und den Blisterstreifen aufgedruckt.

Verwenden Sie dieses Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum!

Wie ist Captopril AL 12,5 aufzubewahren?

Nicht über 25C lagern.

Stand der Information

Oktober 2003

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!

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