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Captopril Atid 50mg

Document: 18.10.2004   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Liebe Patientin, lieber Patient!

Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie

bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Gebrauchsinformation

Captopril Atid 50 mg Wirkstoff: Captopril

Zusammensetzung des Arzneimittels

- Arzneilich wirksame Bestandteile

1 Tablette enthält Captopril 50 mg

- Sonstige Bestandteile

Lactose-Monohydrat, Maisstärke, mikrokristalline Cellulose, Stearinpalmitinsäure


Darreichungsform und Inhalt

20 (bzw. 50 bzw. 100) Tabletten [N 1 (bzw. N 2 bzw. N 3)]

ACE-Hemmer

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller:

DEXCEL PHARMA GmbH

Röntgenstraße 1

63755 Alzenau

Tel.: (0 60 23) 94 80-0

Fax: (0 60 23) 94 80-50

Anwendungsgebiete

- Bluthochdruck (Hypertonie)

Herzleistungsschwäche (Herzinsuffizienz) - zusätzlich zu harn­treibenden Medikamenten (Diuretika) und insbesondere bei schwerer Herzinsuffizienz auch zu Digitalis

Hinweis:

Captopril Atid 50 mg ist nicht zur Initialtherapie der Herz­insuffizienz und nicht für Patienten

  • mit Salz- und/oder Flüssigkeitsmangel

  • mit schwerem oder durch Nierenerkrankungen bedingtem Bluthochdruck

  • über 65 Jahre

  • mit Leberinsuffizienz

  • mit Nierenfunktionsstörungen

geeignet (siehe Gegenanzeigen und Dosierungsanleitung). Captopril Atid 50 mg ist nur zur Erhaltungstherapie einzusetzen.

Gegenanzeigen

Wann dürfen Sie Captopril Atid 50 mg nicht anwenden?

Dieses Arzneimittel darf nicht angewendet werden bei:

Überempfindlichkeit gegen Captopril oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels

- Neigung zu Gewebeschwellung (angioneurotischem Ödem oder sonstigem Angioödem auch infolge einer früheren ACE-Hemmer-Therapie)

- Nierenarterienverengung (beidseitig bzw. einseitig bei Einzel­niere)

- Zustand nach Nierentransplantation

- Aorten- und Mitralklappenverengung (Herzklappenverengun­gen) bzw. anderen Ausflußbehinderungen der linken Herzkam­mer (z. B. hypertropher Kardiomyopathie)

- primär erhöhter Aldosteronkonzentration (Aldosteron ist ein Hormon der Nebennierenrinde) im Blut

- Schwangerschaft (vorheriger Ausschluß sowie Verhütung des Eintritts einer Schwangerschaft!)

- Stillzeit (Abstillen!)

Während einer LDL (low-density lipoprotein)-Apherese (bei schwerer Hypercholesterinämie) mit Dextransulfat können unter der Anwendung eines ACE-Hemmers lebensbedrohliche Über­empfindlichkeitsreaktionen auftreten. Während einer Therapie zur Schwächung bzw. Aufhebung der allergischen Reaktionsbereit­schaft (Desensibilisierungstherapie) gegen Insektengifte (z. B. Bienen-, Wespenstich) und gleichzeitiger Anwendung eines ACE-Hemmers können z. T. lebensbedrohliche Überemp­find­lich­keits­reaktionen (z. B. Blutdruckabfall, Atemnot, Erbrechen, allergische Hautreaktionen) auftreten. Falls eine LDL-Apherese bzw. eine Desensibilisierungstherapie gegen Insektengifte notwendig ist, ist der ACE-Hemmer vorübergehend durch andere Arzneimittel gegen hohen Blutdruck bzw. Herzleistungsschwäche zu ersetzen.

Wann dürfen Sie Captopril Atid 50 mg erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden? Im folgenden wird beschrieben, wann Sie Captopril Atid 50 mg nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.

Captopril Atid 50 mg darf nur nach sehr kritischer Nutzen-Risiko-Abwägung unter regelmäßiger Kontrolle von bestimmten klinischen Befunden und Laborwerten angewendet werden bei:

- schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance kleiner als 30 ml/min)

- Dialyse (Behandlungsmethode zur Entfernung bestimmter Substanzen oder Gifte aus dem Blut)

- vermehrter Eiweißausscheidung mit dem Urin (mehr als
1 g/Tag)

- schweren Elektrolytstörungen (Elektrolyte sind im Blut gelöste Salze)

- primärer Lebererkrankung oder Leberfunktionsstörung

- gestörter Immunreaktion oder Kollagenkrankheit, z. B. Lupus erythematodes (Erkrankung des Gefäßbindegewebes), Sklerodermie (wachsartige, derbe Hauterscheinung)

- gleichzeitiger Therapie mit Arzneimitteln, die die Abwehr­reaktionen unterdrücken, z. B. Corticoide (Hormone der Neben­nierenrinde), Zytostatika und Antimetabolite (Mittel zur Krebsbehandlung), Allopurinol (Gichtmittel), Procainamid (Mittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen) oder Lithium (Mittel zur Behandlung manisch-depressiver Zustände)

Bei gleichzeitiger Anwendung von Captopril und Polyacrylnitrilme­thallylsulfonat-high-flux-Membranen (z. B. "AN 69") im Rahmen einer Dialysebehandlung besteht die Gefahr, daß Überemp­find­lichkeitsreaktionen (anaphylaktoide Reaktionen) bis hin zum Schock auftreten. Diese Kombination muß daher vermieden wer­den, entweder durch den Gebrauch anderer Arzneimittel (kein ACE-Hemmer) gegen den hohen Blutdruck bzw. die Herz­leistungsschwäche oder durch die Anwendung anderer Membranen bei der Dialyse.

Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beachten? Vor Anwendung eines ACE-Hemmers wie Captopril Atid 50 mg ist bei Frauen im gebärfähigen Alter eine Schwangerschaft auszuschließen. Während einer Behandlung mit Captopril Atid 50 mg müssen bei diesen Frauen geeignete Maßnahmen zur Schwangerschaftsverhütung getroffen werden. Wird dennoch unter Captopril Atid 50 mg-Behandlung eine Schwangerschaft festgestellt, muß unter ärztlicher Beratung eine Umstellung auf andere für das Kind risikoärmere Therapiemöglichkeiten erfolgen, da es bei Einnahme von Captopril Atid 50 mg, insbesondere während der letzten 6 Monate der Schwangerschaft, zur Schädi­gung des Kindes kommen kann. Ist eine Behandlung während der Stillzeit erforderlich, ist abzustillen.

Was ist bei Kindern und älteren Menschen zu berück­sichtigen? Die Anwendung von Captopril Atid 50 mg bei Kindern wird vom behandelnden Arzt bestimmt. Die Therapie älterer Patienten (über 65 Jahre) sollte mit Vorsicht erfolgen (siehe auch Abschnitt Vorsichtsmaßnahmen und Warnhinweise und Abschnitt Dosierung).

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen be­achtet werden? Vor der Anwendung von Captopril Atid 50 mg muß die Nierenfunktion überprüft worden sein. Insbesondere zu Therapiebeginn sollte Captopril Atid 50 mg nur unter intensiver Überwachung von Blutdruck und/oder bestimmten Laborwerten angewendet werden bei Patienten:

- mit Salz- und/oder Flüssigkeitsmangel

- mit eingeschränkter Nierenfunktion

- mit schwerem oder durch Nierenerkrankungen bedingtem Blut­hochdruck

- mit schwerer Herzleistungsschwäche

- über 65 Jahre

Insbesondere zu Behandlungsbeginn und bei Risikopatienten (Patienten mit Nierenfunktionsstörungen, Kollagenerkrankungen), Behandlung mit Arzneimitteln, die die Abwehrreaktionen unter­drücken oder mit Allopurinol, Procainamid sind Kontrollen der Serumelektrolyt- und Serumkreatininkonzentrationen sowie des Blutbildes kurzfristig angezeigt. Sollten im Verlauf der Therapie mit Captopril Atid 50 mg Symptome wie Fieber, Lymphkno­tenschwellungen und/oder Halsentzündung auftreten, muß umgehend beim behandelnden Arzt das weiße Blutbild untersucht werden. Captopril Atid 50 mg nicht zusammen mit Polyacryl-nitril-methallyl-sulfonat-high-flux-Membranen (z. B. "AN 69"), während einer LDL-Apherese mit Dextransulfat oder während einer Desensibilisierungsbehandlung mit Insektengiften anwenden (siehe auch Abschnitt Gegenanzeigen).

Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten? Die Behandlung mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschied­liche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträch­tigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Captopril Atid 50 mg? Folgende Wechselwirkungen zwischen Captopril Atid 50 m sind beschrieben worden bei gleichzeitiger Anwendung von

- blutdrucksenkenden Arzneimitteln: Verstärkung des blutdruck­senkenden Effektes von Captopril Atid 50 mg, insbesondere durch harntreibende Medikamente (Diuretika)

Arzneimitteln gegen Schmerzen und Entzündungen (z. B.
Acetylsalicylsäure, Indometacin): Mögliche Abschwächung des blutdrucksenkenden Effektes von Captopril Atid 50 mg

- Kalium, kaliumsparenden Diuretika (z. B. Spironolacton, Amilorid, Triamteren) sowie anderen Arzneimitteln, die ihrerseits zu einer verstärkten Zunahme der Serum-Kalium-Konzentration führen können (z. B. Heparin): Verstärkte Zunahme der Serum-Kalium-Konzentration

- Lithium: Erhöhung der Serum-Lithium-Konzentration (regel­mäßige Kontrolle!)

- Schlafmitteln, Betäubungsmitteln: Verstärkter Blutdruckabfall (Information des Narkosearztes über die Therapie mit
Captopril Atid 50 mg)

- Allopurinol, Arzneimitteln, die die Abwehrreaktionen unter­drücken (Zytostatika, Immunsuppressiva und systemische Corticoide), Procainamid: Abnahme der weißen Blutzellen (Leukopenie)

- blutzuckersenkenden Arzneimitteln zum Einnehmen (z. B. Sulfonylharnstoff/Biguanide), Insulin: Verstärkung des blut­zuckersenkenden Effektes durch Captopril Atid 50 mg

Beachten Sie bitte, daß diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können. Welche Genußmittel, Speisen und Getränke sollten Sie meiden?

- Kochsalz: Abschwächung der blutdrucksenkenden und Symp­tome der Herzinsuffizienz (Herzleistungsschwäche) verbes­sernden Wirkung von Captopril Atid 50 mg

- Alkohol: Verstärkte Alkoholwirkung

Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt
Captopril Atid 50 mg nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da
Captopril Atid 50 mg sonst nicht richtig wirken kann!

Insbesondere bei Patienten mit Salz- und/oder Flüssigkeits­mangel (z. B. Dialyse, Erbrechen/Durchfall, Diuretikatherapie) Herzleistungsschwäche, schwerem oder durch Nierenerkrankun­gen bedingtem Bluthochdruck kann es zu Beginn der Therapie mit Captopril Atid 50 mg zu einem übermäßigen Blutdruckabfall kommen. Falls möglich, sollten Salz- und/oder Flüssig­keits­mängel vor Beginn der Therapie mit Captopril Atid 50 mg ausgeglichen bzw. eine bestehende Therapie mit harntreibenden Arzneimitteln (Diuretika) reduziert oder ggf. abgesetzt werden. Bei diesen Patienten ist die Therapie mit der geringsten Einzeldosis von ½ Tablette einer 12,5 mg-Formulierung Captopril Atid morgens (6,25 mg Captopril) zu beginnen. Nach Gabe der ersten Dosis, aber auch bei Erhöhung der Dosierung von Captopril oder/und Schleifendiuretika sind diese Patienten etwa 2 Stunden ärztlich zu überwachen, um eine unkontrolliert auftretende übermäßige Blutdrucksenkung zu vermeiden. Bei Patienten mit schwerwiegender Verlaufsform des Bluthochdruckes (maligner Hypertonie) oder bei Vorhandensein einer schweren Herz­leistungs­schwäche soll die Einstellung der Therapie mit Captopril Atid 50 mg im Krankenhaus erfolgen.

Wieviel und wie oft sollten Sie Captopril Atid 50 mg einnehmen?

Bluthochdruck: Üblicherweise beträgt die Anfangsdosis je
1 Tablette der 12,5 mg-Formulierung morgens und abends (je 12,5 mg Captopril). Wird mit dieser Dosis keine Blutdrucknormali­sierung erreicht, kann die Dosis auf 2mal ½ Tablette oder 1mal
1 Tablette Captopril Atid 50 mg pro Tag (2mal 25 mg bzw. 1mal 50 mg Captopril) erhöht werden. Eine Dosiserhöhung sollte erst nach 3 Wochen erfolgen. Die Erhaltungsdosis beträgt in der Regel 1 Tablette Captopril Atid 50 mg (50 mg Captopril), die Maximaldosis 3 Tabletten Captopril Atid 50 mg pro Tag (150 mg Captopril).

Herzinsuffizienz: Captopril Atid 50 mg kann als Zusatzmedika­tion zu einer bestehenden Therapie mit harntreibenden Arznei­mitteln (Diuretika) und Digitalis gegeben werden. Die Anfangs­dosis beträgt je ½ Tablette der 12,5 mg-Formulierung morgens und abends (je 6,25 mg Captopril). Eine Erhöhung der Dosierung darf nur schrittweise in Abhängigkeit vom individuellen Anspre­chen des Patienten auf die Therapie erfolgen. Die Erhaltungs­dosis ist in der Regel ½ - 1½ Tabletten Captopril Atid 50 mg pro Tag (25 - 75 mg Captopril). In Einzelfällen kann die Gabe von maximal 3 Tabletten Captopril Atid 50 mg pro Tag (150 mg Captopril) nötig sein.

Dosierung bei älteren Patienten (über 65 Jahre) und bei Patienten mit Leberinsuffizienz: Die Anfangsdosis beträgt je ½ Tablette der 12,5 mg-Formulierung morgens und abends (je 6,25 mg Captopril), die Erhaltungsdosis in der Regel ½ - 1 Tablette
Captopril Atid 50 mg pro Tag (25 - 50 mg Captopril). Die Maxi­aldosis liegt in der Regel bei 2 Tabletten Captopril Atid 50 mg pro Tag (100 mg Captopril).

Dosierung bei mäßig eingeschränkter Nierenfunktion bis schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance 20 - 59 ml/min bzw. Serumkreatinin 1,8 - 5 mg/dl):

Die Anfangsdosis beträgt je ½ Tablette der 12,5 mg-Formulie­ung morgens und abends (je 6,25 mg Captopril), die Erhaltungsdosis in der Regel ½ - 1 Tablette Captopril Atid 50 mg pro Tag (25 - 50 mg Captopril). Die Maximaldosis liegt in der Regel bei
1½ Tabletten Captopril Atid 50 mg pro Tag (75 mg Captopril).

Dosierung bei sehr schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance weniger als 20 ml/min bzw. Serumkreatinin größer als 5 mg/dl): Die empfohlene Dosis beträgt ½ Tablette der 12,5 mg-Formulierung bis ½ Tablette Captopril Atid 50 mg pro Tag (6,25 - 25 mg Captopril).

Wie und wann sollten Sie Captopril Atid 50 mg einnehmen? Die Einnahme von Captopril Atid 50 mg kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen. In der Regel wird die angegebene Tagesmenge auf zwei bis drei Gaben verteilt. Nehmen Sie die Tablette mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. einem Glas Wasser).

Bluthochdruck: Bei Dosierungen ab 1 Tablette pro Tag (ab 50 mg Captopril) kann die Tagesmenge auf einmal eingenommen wer­en. Durch Zugabe eines Diuretikums kann der blutdrucksenken­de Effekt von Captopril Atid 50 mg verstärkt werden.

Wie lange sollten Sie Captopril Atid 50 mg einnehmen? Die Dauer der Anwendung bestimmt der behandelnde Arzt.

Überdosierung und andere Anwendungsfehler

Hinweise für den Fall der Überdosierung, der unterlassenen Ein­nahme oder Hinweise auf die Gefahr von unerwünschten Folgen des Absetzens.

Was ist zu tun, wenn Captopril Atid 50 mg in zu großen Men­gen eingenommen wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)? In Abhängigkeit vom Ausmaß der Überdosie­rung sind folgende Symptome möglich: Schwäche, Schwindelge­fühl, Schweißausbruch, Sehstörungen, Benommenheit bis zur Be-wußtlosigkeit, Erbrechen, Krämpfe, Nierenversagen. Bei dringendem Verdacht einer Überdosierung benötigen Sie ärztliche Hilfe!

Was müssen Sie beachten, wenn Sie zuwenig
Captopril Atid 50 mg eingenommen oder eine Anwendung vergessen haben? Setzen Sie bitte die Einnahme von
Captopril Atid 50 mg wie verordnet fort.

Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung unter-brechen oder vorzeitig beenden? Bei Patienten mit Bluthoch­druck kann der Blutdruck erneut ansteigen und bei Patienten mit Herzmuskelschwäche können die Symptome wieder auftreten.

Nebenwirkungen Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Captopril Atid 50 mg auftreten?

Herz-Kreislauf-System: Gelegentlich insbesondere zu Beginn der Captopril Atid 50 mg-Therapie sowie bei Patienten mit Salz- und/oder Flüssigkeitsmangel (z. B. bei Vorbehandlung mit harn­treibenden Arzneimitteln (Diuretika)), Herzleistungsschwäche, schwerem oder durch Nierenerkrankung bedingtem Bluthoch­druck, aber auch bei Erhöhung der Dosierung von
Captopril Atid 50 mg und/oder Diuretika kann eine übermäßige Blutdrucksenkung (Hypotonie, Orthostase) mit Symptomen wie Schwindel, Schwächegefühl, Sehstörungen, selten auch mit Be­wußtseinsverlust (Synkope) auftreten. Über folgende Nebenwir­kungen liegen Einzelfallberichte für ACE-Hemmer in Zusammen­hang mit einem verstärkten Blutdruckabfall vor: Erhöhte Herz­schlagfolge (Tachykardie), Herzrhythmusstörungen, Herzklopfen (Palpitation), Engegefühl am Herzen (Angina pectoris), Herzin­farkt, kurzfristige, symptomatische Mangeldurchblutung des Ge­hirns (TIA), Schlaganfall (cerebraler Insult).

Niere: Gelegentlich können Nierenfunktionsstörungen auftreten oder verstärkt werden, in Einzelfällen bis zum akuten Nieren­versagen. Selten wurde eine vermehrte Eiweißausscheidung mit dem Urin (Proteinurie), teilweise mit gleichzeitiger Verschlech­terung der Nierenfunktion beobachtet.

Atemwege: Gelegentlich können trockener Reizhusten und Bronchitis, selten Atemnot, Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis), Schnupfen (Rhinitis), vereinzelt krampfartige Veren­gung der Bronchien mit daraus folgender Atemnot (Bronchospas­mus), entzündliche Veränderungen der Zungenschleimhaut (Glossitis) und Mundtrockenheit auftreten. Das Auftreten einer allergischen Entzündung der Lungenbläschen (Alveolitis, eosino­phile Pneumonie) wurde in Einzelfällen im Zusammenhang mit Captopril Atid 50 mg beschrieben. In Einzelfällen verliefen durch ACE-Hemmer ausgelöste Gewebeschwellungen (angioneuroti­sche Ödeme) mit Beteiligung von Kehlkopf, Rachen und/oder Zunge.

Magen-Darm-Trakt/Leber: Gelegentlich können Übelkeit, Ober­bauchbeschwerden und Verdauungsstörungen, selten Erbrechen, Durchfall, Verstopfung und Appetitlosigkeit auftreten. Selten wurde unter ACE-Hemmer-Behandlung ein Syndrom beobachtet, beginnend mit Gelbsucht durch Gallestau (cholestatischem Ikterus), fortschreitend bis zum Absterben von Leberzellen (hepatische Nekrose; manchmal mit letalem Ausgang). Der Zusammenhang ist unklar. Einzelfälle von Leberfunktions­störungen, Leberentzündung (Hepatitis), Bauchspeicheldrüsen­ent­zündung (Pankreatitis) und Darmverschluß (Ileus) sind unter ACE-Hemmer-Therapie beschrieben worden.

Haut, Gefäße: Gelegentlich können allergische Hautreaktionen wie Hautausschlag (Exanthem), selten Nesselsucht (Urtikaria), Juckreiz (Pruritus) sowie ein angioneurotisches Ödem mit Beteiligung von Lippen, Gesicht und/oder Extremitäten auftreten. In Einzelfällen sind schwerwiegende Hautreaktionen wie Erythema multiforme sowie bläschenartige (pemphigoide) Haut­reaktionen beschrieben worden. Hautveränderungen können mit Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen (Myalgien, Arthralgien/Ar­thritis), Gefäßentzündungen (Vaskulitiden) und bestimmten Laborwertveränderungen (Eosinophilie, Leukozytose und/oder erhöhten ANA-Titern) einhergehen. Vereinzelt wurden psoriasi­forme Hautveränderungen (schuppenflechtartige Hautverände­rungen), Lichtempfindlichkeit (Photosensibilität), Haarausfall (Alopecie), Nagelablösungen (Onycholyse), Vergrößerung der männlichen Brust­drüse (Gynäkomastie) und eine Zunahme der Gefäßkrämpfe bei Raynaud-Krankheit unter ACE-Hemmer-Therapie beobachtet.

Nervensystem: Gelegentlich können Kopfschmerzen, Müdigkeit, selten Benommenheit, Depressionen, Schlafstörungen, Impotenz, Kribbeln, Taubheits- und Kältegefühl an den Gliedmaßen (Paräs­thesien), Gleichgewichtsstörungen, Verwirrtheit, Ohrensausen, verschwommenes Sehen sowie Geschmacksveränderungen oder vorübergehender Geschmacksverlust auftreten.

Laborwerte: Gelegentlich können Hämoglobinkonzentration (Hä­maglobin ist der rote Blutfarbstoff), Hämatokrit (Anteil der zellu­lären Bestandteile am Volumen des Blutes), weiße Blutzellen- oder Blutplättchenzahl abfallen. Selten kann es insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, Kollagenkrank­heiten oder gleichzeitiger Therapie mit Allopurinol, Procainamid oder bestimmten Arzneimitteln, die die Abwehrreaktion unter­drücken, zu einer krankhaften Verringerung oder sonstigen Ver­änderungen der Blutzellenzahl (Anämie, Thrombozytopenie, Neu­tropenie, Eosinophilie), in Einzelfällen sogar zu einem völligen Verlust bestimmter oder aller Blutzellen (Agranulozytose, Pan­zytopenie) kommen. In Einzelfällen wurden Hämolyse/hämo­lytische Anämie, auch im Zusammenhang mit G-6-PDH-Mangel, berichtet, ohne daß ein ursächlicher Zusammenhang mit dem ACE-Hemmer gesichert werden konnte. Selten, insbesondere bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen, können die Serumkon­zentrationen von Harnstoff, Kreatinin und Kalium ansteigen sowie die Natriumkonzentration im Serum abfallen. Bei Patienten mit manifester Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) wurde ein Serum-Kalium-Anstieg beobachtet. Im Urin kann eine vermehrte Eiweiß­ausscheidung auftreten. In Einzelfällen kann es zu einer Erhö­hung der Bilirubin- und Leberenzymkonzentrationen kommen. Hinweise: Die o. g. Laborwerte sollen vor und regelmäßig während der Behandlung mit Captopril Atid 50 mg kontrolliert werden.

Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie dies bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit. Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen? Bei durch ACE-Hemmer ausgelösten Gewebeschwellungen (angioneurotischen Ödemen) mit Beteiligung von Kehlkopf, Rachen und/oder Zunge, müssen sofort 0,3 - 0,5 mg Epinephrin subkutan bzw. 0,1 mg Epi­nephrin (Verdünnungsanweisung beachten!) langsam intravenös unter EKG- und Blutdruckkontrolle gegeben werden, im Anschluß daran Glukokortikoidgabe. Ferner wird die intravenöse Gabe von Antihistaminika und H2-Rezeptorantagonisten empfohlen. Zusätz­lich zur Epinephrin-Anwendung kann bei bekanntem C1-Inakti­vator-Mangel die Gabe von C1-Inaktivator erwogen werden. Bei Auftreten von Gelbsucht (Ikterus) oder bei einem deutlichen Anstieg der Leberenzyme ist die Therapie mit dem ACE-Hemmer abzubrechen und die Patienten ärztlich zu überwachen. Bei Verdacht auf eine schwerwiegende Hautreaktion muß sofort der behandelnde Arzt aufgesucht und ggf. die Therapie mit
Captopril Atid 50 mg abgebrochen werden.

Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arz-neimittels Das Verfallsdatum dieser Packung ist sowohl auf der Faltschachtel wie auf der Blisterfolie aufgedruckt. Bitte verwenden Sie diese Packung nicht mehr nach diesem Datum!

Wie soll Captopril Atid 50 mg aufbewahrt werden? Achten Sie stets darauf, daß Sie Captopril Atid 50 mg so auf­bewahren, daß es für Kinder nicht zu erreichen ist.

Stand der Information Oktober 2004

00161 Captopril50/14/10/04