Carbamazepin-Ratiopharm 200 Mg Tabletten
Wortlaut
der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben
Gebrauchsinformation
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen. - Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. - Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. - Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dasselbe Krankheitsbild haben wie Sie. |
1. Was ist Carbamazepin-ratiopharm®200 und wofür wird es angewendet?
2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Carbamazepin-ratiopharm® 200beachten?
3. Wie ist Carbamazepin-ratiopharm®200einzunehmen?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Carbamazepin-ratiopharm®200aufzubewahren?
Carbamazepin-ratiopharm® 200
Wirkstoff: Carbamazepin 200 mg
Der arzneilich wirksame Bestandteil ist: Carbamazepin
1 Tablette enthält 200 mg Carbamazepin.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Croscarmellose-Natrium, Gelatine.
Carbamazepin-ratiopharm®200 ist in Packungen mit 50, 100 und 200 Tabletten erhältlich.
1. Was ist Carbamazepin-ratiopharm®200 und wofür wird es angewendet?
Carbamazepin-ratiopharm®200 ist ein Arzneimittel zur Behandlung von epileptischen Anfallserkrankungen und anderen Anfallskrankheiten sowie bestimmten Schmerzzuständen.
von:
ratiopharm GmbH, Graf-Arco-Str. 3, 89079 Ulm
www.ratiopharm.de
hergestellt von:
Merckle GmbH, Ludwig-Merckle-Str. 3, 89143 Blaubeuren
www.merckle.de
Carbamazepin-ratiopharm®200 wird angewendet zur
-
Behandlung von Epilepsie
-
Anfälle, die von einem umschriebenen Gebiet des Gehirns ausgehen (fokale Anfälle). Die Anfälle können ohne Bewusstseinsstörungen (einfache partielle Anfälle) oder einhergehend mit Bewusstseinsstörungen (komplexe partielle Anfälle, psychomotorische Anfälle) auftreten
- Anfälle, die beide Gehirnhälften betreffen (generalisierte Anfälle), insbesondere wenn sie ursprünglich von einem umschriebenen Gebiet des Gehirns ausgehen (Schlaf-Grand-mal, diffuses Grand-mal)
- gemischte Epilepsieformen
- Behandlung von anfallsartig auftretenden Gesichtsschmerzen (Trigeminus-Neuralgie).
- Behandlung von anfallsartigen Schmerzen unbekannter Ursache im Rachenraumbereich (genuine Glossopharyngeus-Neuralgie).
- Behandlung von Schmerzzuständen bei Nervenschädigungen durch Zuckerkrankheit (diabetische Neuropathie).
-
Behandlung von nicht-epileptischen Anfällen bei multipler Sklerose, wie z. B. Trigeminus-Neuralgie, tonische Anfälle (Anfälle mit gleichmässiger Muskelspannung), anfallsartige Sprech- und Bewegungsstörungen (paroxysmale Dysarthrie und Ataxie), Missempfindungen (paroxysmale Parästhesien) und Schmerzanfälle.
-
Anfallsverhütung beim Alkoholentzugssyndrom.
Hinweis
Im Anwendungsgebiet “Anfallsverhütung beim Alkoholentzugssyndrom” darf Carbamazepin-ratiopharm®200 nur unter stationären Bedingungen angewendet werden.
2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Carbamazepin-ratiopharm®200 beachten?
Carbamazepin-ratiopharm® 200 darf nicht eingenommen werden
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Carbamazepin, trizyklischen Antidepressiva (Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen) oder einem der sonstigen Bestandteile von Carbamazepin-ratiopharm®200sind
- wenn bei Ihnen eine Knochenmarkschädigung vorliegt
- bei Überleitungsstörungen des Herzens (atrioventrikulärer Block)
-
wenn Sie an akuter intermittierender Porphyrie (bestimmter erblicher Stoffwechseleffekt) leiden
-
wenn Sie gleichzeitig einen Monoaminoxidase-Hemmer (depressionslösendes Arzneimittel) einnehmen
-
wenn Sie gleichzeitig mit Voriconazol (Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen)behandelt werden, da es zum Therapieversagen dieses Medikamentes kommen kann.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Carbamazepin-ratiopharm®200 ist erforderlich
Fragen Sie in den folgenden Fällen vor Behandlungsbeginn den Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.
Da Carbamazepin Absencen (Bewusstseinstrübungen) hervorruft bzw. bereits bestehende verstärken kann, sollte Carbamazepin-ratiopharm®200bei Patienten, die unter diesen Anfallsformen leiden, nicht angewendet werden.
Carbamazepin-ratiopharm®200darf nur nach strenger Nutzen/Risiko-Abwägung und entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen verabreicht werden bei Patienten mit:
- Erkrankungen der blutbildenden Organe (hämatologische Erkrankungen),
- gestörtem Natrium-Stoffwechsel,
- schweren Herz-, Leber- und Nierenfunktionsstörungen (siehe “Welche Nebenwirkungen sind möglich?” und “Wie viel von und wie oft sollten Sie Carbamazepin-ratiopharm®200einnehmen?”).
- einer degenerativen Muskelerkrankung (myotone Dystrophie), da bei diesen Patienten häufig Überleitungsstörungen am Herzen auftreten
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung:
Insbesondere beim Auftreten von Fieber, Halsschmerzen,
allergischen Hautreaktionen wie Hautausschlag mit
Lymphknotenschwellungen und/oder grippeähnlichen
Krankheitsbeschwerden unter der Behandlung mit Carbamazepin-ratiopharm®200müssen Sie soforteinen Arzt aufsuchen. Ihr Blutbild muss untersucht
werden.
Bei schweren allergischen Reaktionen ist
Carbamazepin-ratiopharm®200sofort abzusetzen.
Bei Auftreten bestimmter Blutbildveränderungen (insbesondere verminderte Zahl weißer Blutkörperchen und Blutplättchen) kann das Absetzen von Carbamazepin-ratiopharm®200erforderlich sein; dies ist immer der Fall, wenn gleichzeitig Beschwerden wie allergische Symptome, Fieber, Halsschmerzen oder Hautblutungen auftreten.
Bei Anzeichen einer Leberschädigung bzw. -funktionsstörung, wie Schlappheit, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Gelbfärbung der Haut, Vergrößerung der Leber, sollten Sie umgehendeinen Arzt aufsuchen.
Aufgrund der unter Nebenwirkungen genannten möglichen unerwünschten Wirkungen sowie Überempfindlichkeitsreaktionen sollten Sie, insbesondere bei Langzeitbehandlung, Ihr Blutbild sowie Ihre Nieren- und Leberfunktion regelmäßig kontrollieren lassen.
Bei Kombinationstherapie sind die Plasmakonzentrationen von Carbamazepin und die der anderen Antiepileptika (Arzneimittel gegen Anfallsleiden) regelmäßig zu bestimmen, ggf. sind die Tagesdosen zu verringern.
Es empfiehlt sich, Blutbild und Leberwerte zunächst vor der Behandlung mit Carbamazepin-ratiopharm®200, dann im ersten Monat der Behandlung in wöchentlichen Abständen, danach in monatlichen Abständen zu kontrollieren. Nach 6monatiger Behandlung reichen teilweise 2 bis 4 Kontrollen im Jahr aus.
Bei Patienten mit Glaukom (grüner Star) soll der Augeninnendruck regelmäßig überprüft werden.
Wird eine Umstellung der Behandlung bei Patienten mit Epilepsie, die mit Carbamazepin-ratiopharm®200behandelt werden, erforderlich, darf die Behandlung nicht plötzlich, sondern muss ausschleichend auf die Behandlung mit einem anderen Antiepileptikum (Arzneimittel gegen Anfallsleiden) umgestellt werden.
Bei der Behandlung des Alkoholentzugssyndroms ist zu beachten, dass die auftretenden Nebenwirkungen von Carbamazepin-ratiopharm®200den Entzugserscheinungen ähnlich sind bzw. mit ihnen verwechselt werden können.
Aufgrund der Möglichkeit einer erhöhten Lichtempfindlichkeit der Haut sollten Sie sich während der Behandlung mit Carbamazepin-ratiopharm®200 vor starker Sonnenbestrahlung schützen.
Kinder
Bei Kindern unter 6 Jahren darf die Anwendung von Carbamazepin nur nach strenger Nutzen/Risiko-Abwägung erfolgen.
Ältere Menschen
Bei älteren Patienten ist eine niedrigere Dosierung angezeigt.
Schwangerschaft
Carbamazepin darf während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen/Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt verordnet werden. Bei Kinderwunsch sollten sich Frauen unbedingt vom Arzt beraten lassen und eine regelmäßige ärztliche Überwachung der Schwangerschaft sicherstellen.
Wie für einige andere Antiepileptika (Arzneimittel gegen Anfallsleiden) wurden auch mit Carbamazepin Fehlbildungen unterschiedlicher Art beschrieben. Aus verschiedenen Studien ergibt sich ein auf 1% erhöhtes Risiko für Spaltbildungen der Wirbelsäule (Spina bifida). Es ist bisher ungeklärt, in welchem Maß die Behandlung mit Carbamazepin für die Fehlbildungen verantwortlich ist, da auch ein Zusammenhang mit der Grunderkrankung oder erblichen Faktoren nicht ausgeschlossen werden können. Zur Früherkennung möglicher Schädigungen der Frucht werden diagnostische Maßnahmen wie Ultraschall und alpha-Fetoprotein-Bestimmung empfohlen.
Carbamazepin sollte bei gebärfähigen Frauen und besonders während der Schwangerschaft wenn möglich als Monotherapie angewendet werden, da sich das Risiko von Fehlbildungen bei einer Kombinationstherapie mit anderen Antiepileptika erhöht.
Wenn unter einer Carbamazepin-Behandlung eine Schwangerschaft eintritt oder wenn die Behandlung mit Carbamazepin in der Schwangerschaft erforderlich ist, muss Ihr Arzt die Notwendigkeit einer Anfallskontrolle sorgfältig gegen das mögliche Risiko für das ungeborene Kind abwägen. Während der für Fehlbildungen besonders anfälligen ersten drei Monate der Schwangerschaft und besonders zwischen dem 20. und 40. Tag nach der Befruchtung soll die niedrigste wirksame Dosis angewendet werden, da Fehlbildungen wahrscheinlich durch hohe Plasmakonzentrationen des Wirkstoffs hervorgerufen werden. Eine Überwachung der Plasmaspiegel wird empfohlen. In keinem Fall sollten Sie die Einnahme ohne ärztlichen Rat abbrechen, da es bei epileptischen Anfällen zur Schädigung des Kindes kommen kann.
Folsäuremangel, hervorgerufen durch die Aktivierung von Leberenzymen durch Carbamazepin, kann ein zusätzlicher Faktor für die Entstehung von Fehlbildungen sein. Deshalb kann die Gabe von Folsäure vor und während der Schwangerschaft sinnvoll sein.
Zur Vermeidung von Blutgerinnungsstörungen wird auch die vorbeugende Gabe von Vitamin K1 in den letzten Wochen der Schwangerschaft an die Mutter bzw. nach der Geburt an das Neugeborene empfohlen.
Stillzeit
Der Wirkstoff Carbamazepin tritt nur in geringen Mengen in die Muttermilch über. Deshalb ist in der Regel das Stillen während der Behandlung möglich. Nur wenn beim Säugling schlechte Gewichtszunahmen oder überhöhtes Schlafbedürfnis festgestellt werden, sollte abgestillt werden.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
Durch das Auftreten zentralnervöser Nebenwirkungen, wie z. B. Schwindel, Benommenheit, Müdigkeit, zu Beginn der Behandlung oder in höheren Dosen und/oder bei gleichzeitiger Einnahme anderer, ebenfalls am Zentralnervensystem angreifender Arzneimittel kann Carbamazepin-ratiopharm®200auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen - unabhängig von der Auswirkung des zu behandelnden Grundleidens - soweit verändern, dass z. B. die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen oder das Arbeiten ohne sicheren Halt vermindert wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Fahren Sie nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge und Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt! Beachten Sie besonders, dass Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert!
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Mindestens 2 Wochen vor Beginn einer Behandlung mit Carbamazepin-ratiopharm®200muss eine Behandlung mit MAO-Hemmern (Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen) abgeschlossen worden sein.
Beeinflussung der Plasmakonzentration anderer Arzneimittel
durch Carbamazepin-ratiopharm®200
Carbamazepin-ratiopharm®200kann die Aktivität bestimmter Leberenzyme erhöhen und dadurch
die Konzentration anderer Arzneimittel im Blut
senken.
Die Wirkung einiger anderer, gleichzeitig verabreichter Arzneimittel, die auf die gleiche Weise wie Carbamazepin abgebaut werden, kann deshalb abgeschwächt oder sogar aufgehoben werden.
Bei gleichzeitiger Gabe von Carbamazepin-ratiopharm®200ist die Dosierung folgender Wirkstoffe aus verschiedenen Anwendungsbereichen gegebenenfalls anzupassen:
- Clonazepam, Ethosuximid, Felbamat, Primidon, Lamotrigin, Tiagabin, Topiramat, Valproinsäure (Arzneimittel gegen Anfallsleiden)
- Alprazolam, Clobazam (angstlösende Arzneimittel)
- Haloperidol, Bromperidol, Clozapin, Olanzapin, Risperdon, Quetiapin (Arzneimittel zur Behandlung geistig-seelischer Erkrankungen)
- Imipramin, Amitryptilin, Nortryptilin, Clomipramin (depressionslösende Arzneimittel)
- Tetrazykline, z. B. Doxycyclin (Antibiotikum),
- Caspofungin, Antimykotika vom Azol-Typ wie z. B. Voriconazol, Itraconazol [Arzneimittel zur Behandlung von (systemischen) Pilzinfektionen]
-
Indinavir (Arzneimittel gegen Viruserkrankungen/HIV),
-
Praziquantel (Arzneimittel gegen Parasiten),
-
Fentanyl (Betäubungsmittel), Midazolam (Schlaf-/Beruhigungsmittel)
- Methylphenidat (Arzneimittel zur Behandlung von Aufmerksamkeitsstörungen),
- Phenazon, Methadon (Schmerzmittel),
Flunarizin (Arzneimittel zur Behandlung von Schwindel, Migräne),
- Theophyllin (Arzneimittel zur Behandlung schwerwiegender Atemwegserkrankungen),
Chinidin (Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen),
- Digoxin (Arzneimittel zur Behandlung von Herzerkrankungen),
- Propranolol, Felodipin (blutdrucksenkende Arzneimittel)
Kortikosteroide (z. B. Prednisolon, Dexamethason),
- Ciclosporin, Tacrolimus (Arzneimittel zur Hemmung von Abwehrmechanismen)
-
blutgerinnungshemmende Arzneimittel wie Warfarin, Phenprocoumon, Dicumarol,
-
hormonale Kontrazeptiva (Arzneimittel zur Schwangerschaftsverhütung).
Bei Einnahme der “Pille” (hormonales
Kontrazeptivum) können, infolge der Wirkungsabschwächung des
hormonalen Kontrazeptivum, plötzliche Zwischenblutungen auftreten.
Deshalb sind in Absprache mit Ihrem Arzt andere, nicht-hormonale
Verhütungsmethoden zu erwägen.
Die Plasmakonzentration von Phenytoin kann durch Carbamazepin-ratiopharm®200sowohl erhöht als auch vermindert werden, wodurch in Ausnahmefällen Verwirrtheitszustände bis hin zum Koma auftreten können.
Carbamazepin-ratiopharm®200kann den Plasmaspiegel von Bupropion (Arzneimittel zur Unterstützung der Raucherentwöhnung) senken und den Spiegel des Abbauproduktes Hydroxybupropion erhöhen und somit die klinische Wirksamkeit und Sicherheit von Bupropion verringern.
Carbamazepin-ratiopharm®200kann den Plasmaspiegel von Trazodon (depressionslösendes Arzneimittel) senken, scheint jedoch dessen depressionslösenden Effekt zu verstärken.
Carbamazepin-ratiopharm®200kann möglicherweise den Abbau von Zotepin (Arzneimittel gegen seelische Erkrankungen) beschleunigen
Verminderte Plasmakonzentration von Carbamazepin-ratiopharm®200durch andere Arzneimittel
Die
Plasmaspiegel von Carbamazepinkönnen
vermindert werden durch:
- Phenobarbital, Phenytoin, Primidon,
Valproinsäure (andere Antiepileptika)
-
Theophyllin (Arzneimittel zur Behandlung schwerwiegender Atemwegserkrankungen
-
Rifampicin (Antibiotikum)
-
Cisplatin, Doxorubicin (Arzneimittel zur Behandlung von Krebserkrankungen)
-
Johanniskraut (pflanzliches Arzneimittel gegen depressive Verstimmungen).
Andererseits können die Plasmaspiegel des pharmakologisch wirksamen Abbauprodukts von Carbamazepin (Carbamazepin-10,11-epoxid) durch Valproinsäure sowie Primidon erhöht werden.
Durch gleichzeitige Gabe von Felbamat kann der Plasmaspiegel von Carbamazepin vermindert und der von Carbamazepin-10, 11-epoxid erhöht werden, gleichzeitig kann der Felbamat-Spiegel gesenkt werden.
Aufgrund der wechselseitigen Beeinflussung, insbesondere bei gleichzeitiger Verabreichung mehrerer Antiepileptika (Arzneimittel gegen Anfallsleiden), empfiehlt es sich, die Plasmaspiegel zu kontrollieren und die Dosierung von Carbamazepin-ratiopharm®200ggf. anzupassen.
Erhöhte Plasmakonzentration von Carbamazepin-ratiopharm®200durch andere Arzneimittel
Folgende Wirkstoffe können die Plasmakonzentrationen von Carbamazepin erhöhen:
- Makrolidantibiotika (Arzneimittel zur Behandlung bakterieller Infektionen) wie z. B. Erythromycin, Troleandomycin, Josamycin , Clarithromycin
-
Isoniazid (Arzneimittel zur Behandlung der Tuberkulose),
-
Antimykotika (Arzneimittel zur Behandlung von Pilzerkrankungen) vom Azol-Typ, wie z. B. Itraconazol, Ketoconazol, Fluconazol
-
Ritonavir (Arzneimittel gegen Viruserkrankungen/HIV)
-
Calcium-Antagonisten (Wirkstoffe zur Behandlung der Angina pectoris) wie z.B. Verapamil, Diltiazem
-
Acetazolamid (Arzneimittel zur Behandlung des grünen Stars)
-
Dextropropoxyphen, Propoxyphen (Schmerzmittel),
-
Viloxazin , Nefazodon, Fluoxetin (depressionslösende Arzneimittel),
-
Danazol (Arzneimittel zur Hemmung des Sexualhormons Gonadotropin),
-
Cimetidin (Arzneimittel zur Behandlung von Magen-Darm-Geschwüren
-
Nicotinamid in hoher Dosierung bei Erwachsenen (Vitamin der B-Gruppe),
-
Terfenadin, Loratadin (Arzneimittel zur Behandlung von allergischen Reaktionen),
-
möglicherweise auch Desipramin und Fluvoxamin (depressionslösende Arzneimittel).
Erhöhte Plasmaspiegel von Carbamazepin können zu den unter Nebenwirkungen genannten Symptomen (z. B. Schwindel, Müdigkeit, Gangunsicherheit, Doppeltsehen) führen. Daher sollte die Carbamazepin-Plasmakonzentration bei Auftreten solcher Symptome überprüft und die Dosis nötigenfalls verringert werden.
Andere Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Anwendung von
Carbamazepin-ratiopharm®200und Neuroleptika (Arzneimittel zur Behandlung
geistig-seelischer Erkrankungen) oder Metoclopramid (Arzneimittel
zur Behandlung von Magen-Darm-Störungen) kann das Auftreten
neurologischer Nebenwirkungen begünstigen.
Bei Patienten, die mit Neuroleptika (Arzneimittel zur Behandlung geistig-seelischer Erkrankungen) behandelt werden, kann Carbamazepin-ratiopharm®200auf der anderen Seite die Plasmaspiegel dieser Arzneimittel senken und dadurch eine Verschlechterung des Krankheitsbildes verursachen. Es kann daher vom Arzt auch eine Dosiserhöhung des jeweiligen Neuroleptikums für erforderlich gehalten werden.
Es wird darauf hingewiesen, dass insbesondere die gleichzeitige Anwendung von Lithium (Arzneimittel zur Behandlung und Vorbeugung bestimmter geistig-seelischer Erkrankungen) und Carbamazepin die das Nervensystem schädigende Wirkung beider Wirkstoffe verstärken kann. Daher ist eine sorgfältige Überwachung der Blutspiegel von beiden notwendig. Eine vorherige Behandlung mit Neuroleptika soll länger als 8 Wochen zurückliegen und auch nicht gleichzeitig erfolgen. Auf folgende Anzeichen ist zu achten: unsicherer Gang, Zuckungen bzw. Zittern der Augen, gesteigerte Muskeleigenreflexe, Muskelzucken.
In der Literatur gibt es Hinweise darauf, dass die zusätzliche Einnahme von Carbamazepin bei vorbestehender Neuroleptika-Therapie das Risiko für das Auftreten eines malignen neuroleptischen Syndroms (möglicherweise lebensbedrohlicher Zustand mit Erhöhung der Körpertemperatur und Steifigkeit der Muskulatur) oder eines Steven-Johnson-Syndroms (schwere Hautreaktion) erhöht.
Die Leberschädlichkeit von Isoniazid (Arzneimittel zur Behandlung der Tuberkulose) kann durch Carbamazepin-ratiopharm®200erhöht werden.
Die kombinierte Gabe von Carbamazepin-ratiopharm®200und einigen harntreibenden Arzneimitteln (Hydrochlorothiazid, Furosemid) kann zu einem verminderten Gehalt des Blutes an Natrium führen.
Die Wirksamkeit von Arzneimitteln zur Muskelerschlaffung (Muskelrelaxanzien wie z. B. Pancuronium) kann durch Carbamazepin beeinträchtigt werden. Dadurch ist eine raschere Aufhebung der neuromuskulären Blockade möglich. Patienten, die mit Muskelrelaxanzien behandelt werden, sollten diesbezüglich überwacht und deren Dosierung ggf. erhöht werden.
Bei gleichzeitiger Gabe von Isotretinoin (Wirkstoff zur Aknebehandlung) und Carbamazepin-ratiopharm®200sollten die Carbamazepin-Plasmaspiegel kontrolliert werden.
Die gleichzeitige Gabe von Carbamazepin-ratiopharm®200und Paracetamol (schmerzstillendes und fiebersenkendes Arzneimittel) kann die Bioverfügbarkeit und damit die Wirksamkeit von Paracetamol vermindern.
Carbamazepin scheint die Ausscheidung von Schilddrüsenhormonen zu verstärken und den Bedarf an diesen bei Patienten mit Schilddrüsenunterfunktion zu erhöhen. Deshalb sind bei diesen Patienten, die eine Substitutionstherapie erhalten, zu Beginn und am Ende einer Therapie mit Carbamazepin-ratiopharm®200die Schilddrüsenparameter zu bestimmen. Gegebenenfalls ist eine Dosisanpassung der Schilddrüsenhormonpräparate vorzunehmen.
Die gleichzeitige Gabe von Antidepressiva vom Typ der Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (depressionslösende Arzneimittel wie z. B. Fluoxetin) kann zu einem toxischen Serotonin-Syndrom führen.
Es wird empfohlen Carbamazepin-ratiopharm®200nicht in Kombination mit Nefazodon (depressionslösendes Arzneimittel) anzuwenden, da Carbamazepin zu einer deutlichen Reduktion der Nefazodon-Plasmaspiegels bis hin zum Wirkungsverlust führen kann. Darüber hinaus wird bei gleichzeitiger Einnahme von Nefazodon und Carbamazepin-ratiopharm®200der Carbamazepin-Plasmaspiegel erhöht und der seines aktiven Abbauproduktes Carbamazepin-10,11-epoxid erniedrigt.
Durch gleichzeitige Einnahme von Carbamazepin und anderen Medikamenten, die eine Überleitungsstörung (Erregungsausbreitungsstörungen) am Herzen verursachen können, wie Antiarrhythmika (Arzneimittel gegen Herrhythmusstörungen), cyclische Antidepressiva (depressionslösende Arzneimittel) oder Erythromycin (Antibiotikum), erhöht sich das Risiko für Überleitungsstörungen am Herzen.
Carbamazepin kann, wie andere auf das zentrale Nervensystem wirkende Stoffe, die Alkoholverträglichkeit der Patienten vermindern. Alkoholkonsum während der Behandlung mit Carbamazepin-ratiopharm® 200 sollten Sie daher meiden.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Bei Einnahme von Carbamazepin-ratiopharm®200 zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Während der Behandlung mit Carbamazepin-ratiopharm®200sollten Sie Alkohol meiden, da durch Alkohol die Wirkung von Carbamazepin-ratiopharm®200in nicht vorhersehbarer Weise verändert und verstärkt wird.
Durch den Genuss von Grapefruitsaft kann der Carbamazepin-Plasmaspiegel erhöht werden.
3. Wie ist Carbamazepin-ratiopharm®200 einzunehmen?
Nehmen Sie Carbamazepin-ratiopharm®200 immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Die Dosierung ist individuell vom (Fach-)Arzt zu bestimmen und zu kontrollieren, wobei Anfallsfreiheit bei möglichst niedriger Dosierung, besonders auch in der Schwangerschaft, angestrebt werden sollte.
Ohne vorherige Rücksprache mit Ihrem Arzt dürfen Sie keine Behandlungs- oder Dosisänderungen vornehmen, um den Behandlungserfolg nicht zu gefährden.
Es empfiehlt sich ein stufenweiser (einschleichender) Aufbau der Dosierung bis zur optimal wirksamen Dosis.
Die Tagesdosis wird in der Regel in mehreren Einzelgaben verabreicht.
Der
allgemeine Tagesdosisbereich liegt zwischen 400 und
1200 mg Carbamazepin.
Eine Gesamttagesdosis von 1600 mg Carbamazepin
sollte in der Regel nicht überschritten werden, da in höheren Dosen
vermehrt Nebenwirkungen auftreten.
Die Festlegung der therapeutischen Dosis sollte, insbesondere bei Kombinationstherapie, über die Bestimmung der Plasmaspiegel und in Abhängigkeit von der Wirksamkeit erfolgen. Der therapeutische Carbamazepin-Spiegel liegt erfahrungsgemäß zwischen 4 und 12 µg/ml.
Im Einzelfall kann die erforderliche Dosis erheblich von der angegebenen Anfangs- und Erhaltungsdosis abweichen (z. B. wegen Beschleunigung des Abbaus durch Enzyminduktion oder wegen Arzneimittelwechselwirkungen bei gleichzeitiger Einnahme anderer Medikamente).
Carbamazepin-ratiopharm®200sollte zur Behandlung der Epilepsie bevorzugt allein
(Monotherapie) angewendet werden. Die Behandlung ist von einem in
der Epilepsiebehandlung erfahrenen Facharzt zu
überwachen.
Bei Umstellung auf die Behandlung mit
Carbamazepin-ratiopharm®200ist die Dosis des abzusetzenden Arzneimittels gegen
Anfallsleiden schrittweise herabzusetzen.
Folgendes allgemeines Dosierschema wird zur Behandlung von epileptischen Anfallsleiden empfohlen:
|
Anfangsdosis Täglich |
Erhaltungsdosis täglich |
Erwachsene |
1-mal 200 mg Carbamazepin (entspr. 1-mal 1 Tablette) |
3-mal 200 bis 400 mg Carbamazepin (entspr. 3-mal 1 bis 2 Tabletten) |
Kinder* |
|
|
1 - 5 Jahre |
1 bis 2-mal 100 mg Carbamazepin (entspr. 1 bis 2-mal ½ Tablette) |
1 bis 2-mal 200 mg Carbamazepin (entspr. 1 bis 2-mal 1 Tablette) |
6 - 10 Jahre |
2-mal 100 mg Carbamazepin (entspr. 2-mal ½ Tablette) |
3-mal 200 mg Carbamazepin (entspr. 3-mal 1 Tablette) |
11 - 15 Jahre |
2 bis 3-mal 100 mg Carbamazepin (entspr. 2 bis 3-mal ½ Tablette) |
3-mal 200 bis 400 mg Carbamazepin (entspr. 3-mal 1 bis 2 Tabletten) bzw. 3 bis 5-mal 200 mg Carbamazepin (entspr. 3 bis 5-mal 1 Tablette) |
* Hinweise:
Für Kinder unter 4 Jahren ist
Carbamazepin-ratiopharm®200
aufgrund des hohen Wirkstoffgehaltes nicht geeignet. Hierfür eignet
sich die niedriger dosierbare Darreichungsform
Suspension.
Aufgrund klinischer
Erfahrungen wird empfohlen, bei Kindern unter 4 Jahren bevorzugt
mit einer Tagesdosis von 20 - 60 mg zu beginnen. Bis zum Erreichen
der therapeutisch notwendigen Dosis kann diese Tagesdosis um 20 -
60 mg Carbamazepin jeden zweiten Tag gesteigert werden. Jedoch
sollten die oben genannten Dosierungsbereiche nicht überschritten
werden.
Bei Kindern über 4 Jahren kann, aufgrund
klinischer Erfahrungen die Anfangsdosis 100 mg Carbamazepin pro Tag
betragen. Diese Tagesdosis kann jeden zweiten Tag oder wöchentlich
um bis zu 100 mg Carbamazepin pro Tag bis zur erforderlichen
Dosis gesteigert werden. Jedoch sollten die oben genannten
Dosierungsbereiche nicht überschritten werden.
Wie viel von und wie oft sollten Sie Carbamazepin-ratiopharm®200einnehmen?
Anfallsleiden (Epilepsie)
Im Allgemeinen sollte bei Erwachsenen die Anfangsdosis von 1-2 Tabletten pro Tag langsam bis auf die Erhaltungsdosis von 4-6 Tabletten pro Tag gesteigert werden.
Im Allgemeinen beträgt die Erhaltungsdosis für Kinder durchschnittlich 10 - 20 mg Carbamazepin/kg Körpergewicht/Tag.
Empfohlenes Dosierschema siehe oben.
Anfallsartig auftretende Gesichtsschmerzen
(Trigeminus-Neuralgie), anfallsartige Schmerzen
unbekannter Ursache im Rachenraumbereich (genuine
Glossopharyngeus-Neuralgie)
Die Tagesdosis ist von einer Anfangsdosis von 1-2
Tabletten pro Tag in 1-2 Gaben bis zum Eintritt der Schmerzfreiheit
durchschnittlich auf 2 bis 4-mal 1 Tablette zu
erhöhen. Im Anschluss daran ist es bei einem Teil der Fälle
möglich, die Behandlung mit einer geringeren Erhaltungsdosis von
2-mal täglich 1 Tablette fortzusetzen.
Bei älteren und empfindlichen Patienten ist eine Anfangsdosis von 2-mal täglich ½ Tablette ausreichend.
Schmerzzustände bei Schädigungen der peripheren Nerven durch Zuckerkrankheit (diabetische Neuropathie)
Die durchschnittliche Tagesdosis beträgt 3-mal
1 Tablette, in Ausnahmefällen bis zu 3-mal täglich
2 Tabletten.
Nichtepileptische Anfälle bei multipler Sklerose
Die durchschnittliche Tagesdosis beträgt
2 bis 4-mal 1 Tablette.
Anfallsverhütung während der stationären
Alkoholentzugssyndrombehandlung
Die
durchschnittliche Tagesdosis beträgt 3-mal
1 Tablette.
In schweren Fällen kann sie in den ersten Tagen
erhöht werden bis auf 3-mal täglich 2 Tabletten.
Die Kombination von Carbamazepin-ratiopharm®200mit sedativ-hypnotischen Arzneimitteln (Beruhigungs-, Schlafmittel) wird nicht empfohlen. Entsprechend den klinischen Erfordernissen kann Carbamazepin-ratiopharm®200jedoch mit anderen in der Alkoholentzugsbehandlung eingesetzten Substanzen bei Bedarf kombiniert werden.
Es sind regelmäßige Kontrollen des Carbamazepin-Spiegels vorzunehmen. Wegen der zentralnervösen und vegetativen Nebenwirkungen (siehe zu Entzugserscheinungen unter “Welche Nebenwirkungen sind möglich?”) wird eine sorgfältige klinische Beobachtung empfohlen.
Hinweis:
Bei Patienten mit schweren
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bei Leber- und Nierenleiden sowie bei
älteren Patienten ist eine niedrigere Dosierung
angezeigt.
Wie und wann sollten Sie Carbamazepin-ratiopharm®200 einnehmen?
Die Tabletten sind teilbar und werden während oder nach den Mahlzeiten mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser) eingenommen.
In manchen Fällen hat sich die Verteilung der Tagesdosis auf 4-5 Einzelgaben als besonders wirkungsvoll erwiesen.
Wie lange sollten Sie Carbamazepin-ratiopharm®200 einnehmen?
Die Anwendungsdauer richtet sich nach der jeweiligen Indikation und der individuellen Reaktion des Patienten und wird durch den behandelnden Arzt bestimmt.
Die antiepileptische
Therapieist grundsätzlich eine
Langzeittherapie.
Über die Einstellung, Behandlungsdauer und das
Absetzen von Carbamazepin-ratiopharm®200sollte im Einzelfall ein in der Epilepsiebehandlung
erfahrener Facharzt entscheiden.
Im Allgemeinen ist eine Dosisreduktion und ein
Absetzen der Medikation frühestens nach zwei- bis dreijähriger
Anfallsfreiheit zu erwägen.
Das Absetzen muss in schrittweiser Dosisreduktion
über ein bis zwei Jahre erfolgen, wobei sich der EEG-Befund
(Ergebnis der Messung der Hirnströme) nicht verschlechtern sollte.
Kinder können der Dosis pro kg Körpergewicht entwachsen. Dies kann
bei der Dosisreduktion berücksichtigt werden.
Bei
der Neuralgie-Behandlunghat es sich
bewährt, die Therapie mit einer für die Schmerzfreiheit gerade noch
ausreichenden Erhaltungsdosis über einige Wochen durchzuführen.
Durch vorsichtige Dosisreduktion sollte festgestellt werden, ob es
inzwischen zu einer Spontanremission (spontanes Nachlassen der
Schmerzen) gekommen ist.
Beim Wiederauftreten von Schmerzattacken ist mit
der ursprünglichen Erhaltungsdosis
weiterzubehandeln.
Für die Behandlungsdauer der Schmerzzustände beidiabetischer Neuropathieund der nichtepileptischenAnfälle bei Multipler Sklerosegilt das gleiche.
Zur Anfallsverhütung bei der Alkoholentzugssyndrombehandlung sollte die Therapie mit Carbamazepin-ratiopharm® 200 unter ausschleichender Dosierung nach 7 bis 10 Tagen beendet werden.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Carbamazepin-ratiopharm®200 zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge Carbamazepin-ratiopharm®200 eingenommen haben, als Sie sollten...
Im Falle einer Überdosierung ist umgehend ärztliche Behandlung erforderlich.
Bei Überdosierung mit Carbamazepin-ratiopharm®200können die unter Nebenwirkungen genannten unerwünschten Symptome verstärkt in Erscheinung treten.
Zusätzlich treten noch folgende Symptome auf:
Zittern, Erregung, Krampfanfälle des Gehirns
(tonisch-klonische Konvulsionen) sowie Störungen der Atmung und des
Herz-Kreislauf-Systems mit meist erniedrigten Blutdruckwerten
(evtl. auch Bluthochdruck), erhöhtem Herzschlag und Störungen der
Erregungsausbreitung im Herzen (AV-Block; EKG-Veränderungen),
Bewusstseinsstörungen bis hin zum Atem- und
Herzstillstand.
In Einzelfällen wurden veränderte Laborbefunde
gemessen: erhöhte oder verringerte Anzahl weißer Blutkörperchen
(Leukozytose, Leukopenie, Neutropenie), Ausscheidung von Zucker mit
dem Urin (Glukosurie), Azetonurie (Erhöhung eines bestimmten
Stoffwechselproduktes im Urin).
Bei jedem Anwendungsfehler ist sofort ein Arzt zu informieren. Wurden hohe Dosen eingenommen, sind Notfallmaßnahmen einzuleiten (Einlieferung in ein Krankenhaus).
Ein spezifisches
Gegenmittel bei akuten Vergiftungen mit
Carbamazepin-ratiopharm®200
gibt es bislang nicht.
Die Behandlung einer Überdosierung mit
Carbamazepin-ratiopharm®200
ist abhängig von den auftretenden Krankheitszeichen und muss in der
Regel im Krankenhaus erfolgen.
Wenn Sie die Einnahme von Carbamazepin-ratiopharm®200 vergessen haben:
Bitte nehmen Sie Ihr Medikament weiter so ein, wie es in seiner Anwendung vorgesehen ist. Keinesfalls dürfen Sie eine vergessene Dosis durch die Einnahme einer doppelten Dosis ausgleichen.
Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Carbamazepin-ratiopharm®200 abgebrochen wird:
Sie dürfen auf keinen Fall die Behandlung mit Carbamazepin-ratiopharm® 200 eigenmächtig unterbrechen oder vorzeitig beenden. Bitte sprechen Sie vorher mit Ihrem behandelnden Arzt, wenn Unverträglichkeiten oder eine Änderung in Ihrem Krankheitsbild eintreten. Sie können damit den Behandlungserfolg gefährden und erneut epileptische Anfälle auslösen.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Carbamazepin-ratiopharm® 200 Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
sehr häufig |
mehr als 1 von 10 Behandelten |
häufig |
weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
gelegentlich |
weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
selten |
weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
sehr selten |
weniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle |
Die beobachteten Nebenwirkungen treten bei alleiniger Verabreichung von Carbamazepin-ratiopharm®200 (Monotherapie) seltener als bei gleichzeitiger Gabe anderer Antiepileptika (Kombinationstherapie) auf.
Nebenwirkungen
Ein Großteil der Nebenwirkungen kann dosisabhängig, insbesondere bei Behandlungsbeginn auftreten, und verschwindet meist nach 8-14 Tagen von selbst oder nach vorübergehender Dosisreduktion. Daher sollte Carbamazepin-ratiopharm®200möglichst einschleichend dosiert werden.
Nervensystem
Sehr häufig
Benommenheit, Schwindel, Müdigkeit, Schläfrigkeit, Gang- und Bewegungsstörung.
Gelegentlich
Kopfschmerzen, bei älteren Patienten Verwirrtheit und Unruhe, unwillkürliche Bewegungen (z. B. Flattertremor, Muskelzucken), Augenbewegungsstörungen einhergehend mit Augenzittern und/oder Doppelbildern, Akkommodationsstörungen
Sehr selten
Sprechstörungen, Missempfindungen, Muskelschwäche, Nervenerkrankungen (Polyneuropathie), Nervenentzündung, Lähmungserscheinungen der Beine, Geschmacksstörungen
Bei älteren und hirngeschädigten Patienten können Bewegungsstörungen z. B. unwillkürliche Bewegungen im Mund-Gesichts-Bereich wie Grimassieren, verschraubte Bewegungen auftreten.
Es gibt Hinweise darauf, dass Carbamazepin zu einer Verschlechterung der Symptome einer Multiplen Sklerose führen kann.
Es wurden Fälle von aseptischer Meningitis (nicht durch Bakterien oder Viren bedingte Hirnhautentzündung) unter Carbamazepin-Therapie berichtet (s.a. “Überempfindlichkeitsreaktionen”).
Wie bei Einnahme anderer Arzneimittel gegen Anfallsleiden auch kann es unter Carbamazepin zu einer Anfallshäufung kommen; insbesondere Absencen (spezielle von beiden Hirnhälfte ausgehende Anfallsform) können verstärkt oder neu auftreten.
Psyche
Sehr selten
Stimmungsveränderungen wie depressive oder manische (mit gehobener Stimmungslage, Aggressionen einhergehende) Verstimmungen, phobische Störungen (Angsstörungen), aggressives Verhalten, Denkerschwernis, Antriebsverarmung, Sinnestäuschungen (Halluzinationen)
Unter der Behandlung von Carbamazepin-ratiopharm®200können latente Psychosen (unterschwellige seelische Erkrankungen) aktiviert werden.
Ohr/Innenohr
Sehr selten
Ohrensausen (Tinnitus), übersteigertes oder vermindertes Hörempfinden, Änderung der Wahrnehmung von Tonhöhen
Augen
Sehr selten
Bindehautentzündungen
Über Linsentrübung wurde berichtet. Bei zwei Patienten wurde in Zusammenhang mit einer Carbamazepin–Langzeittherapie über Netzhautschädigung berichtet, die nach Absetzen des Carbamazepins rückläufig war.
Bewegungsapparat
Sehr selten
Gelenk-, Muskelschmerzen sowie Muskelkrämpfe, die nach Absetzen von Carbamazepin-ratiopharm®200verschwanden.
Haut, Schleimhäute, Gefäßsystem
Häufigbis
sehr häufig
allergische Hautreaktionen mit und ohne Fieber, wie z. B. Nesselsucht oder Juckreiz
Sehr selten bisgelegentlich
Haarausfall, vermehrtes Schwitzen, Veränderungen der Hautpigmentierung, Akne, Hirsutismus (vermehrte Behaarung vom männlichen Typ bei Frauen), Gefäßentzündung
Sehr selten
großblättrige, schuppenförmige Hautentzündungen (exfoliative Dermatitis, Erythrodermie), blasige Ablösung der Haut (Lyell-Syndrom), Lichtempfindlichkeit (Photosensibilität), Hautrötungen mit scheiben- oder knotenförmigen Veränderungen und Einblutungen (Erythema exsudativum multiforme et nodosum, Stevens-Johnson-Syndrom), kleinfleckige Hautblutungen (Purpura), Lupus erythematodes disseminatus (Autoimmunerkrankung mit Gefäßentzündung)
Blut- und Lymphsystem
Häufigbis
sehr häufig
Blutbildveränderungen wie vermehrte (Leukozytose, Eosinophilie) oder verminderte Anzahl (Leukopenie) weißer Blutkörperchen oder der Blutplättchen (Thrombozytopenie). Nach Literaturangaben tritt davon am häufigsten eine gutartige Leukopenie, in etwa 10 % der Fälle vorübergehend, in 2 % anhaltend, auf.
Sehr selten
zum Teil lebensbedrohende Blutzellschäden wie Agranulozytose, aplastische Blutarmut, anderen Formen der Blutarmut (hämolytisch, megaloblastisch), Lymphknotenschwellungen, Milzvergrößerung
Magen-Darm-Trakt
Häufig
Appetitlosigkeit, Mundtrockenheit, Übelkeit, Erbrechen
Selten
Durchfall, Verstopfung
Sehr selten
Bauchschmerzen, Schleimhautentzündungen im
Mund-Rachen-Bereich (Entzündung der Mundschleimhaut, des
Zahnfleisches und der Zungenschleimhaut)
In der Literatur finden sich Hinweise, dass Carbamazepin möglicherweise eine Bauchspeicheldrüsenentzündung verursachen kann.
Leber und Galle
Häufig
Veränderungen von Leberfunktionswerten
Selten
Gelbsucht, lebensbedrohliche akute Leberentzündung mit Leberversagen auf allergischer Basis auf, insbesondere innerhalb der ersten Therapiemonate (s.a. “Überempfindlichkeitsreaktionen”).
Sehr selten
Leberentzündungen (in unterschiedlicher Form: cholestatisch, hepatozellulär, granulomatös, gemischt)
Stoffwechsel (Wasser- und Mineralhaushalt)
Häufig
Hyponatriämie (verminderter Natriumgehalt des Blutserums)
Gelegentlich
verminderte Flüssigkeitsausscheidung, Wasseransammlung im Gewebe, Gewichtszunahme und verminderter Plasmaosmolalität
Selten
Wasserintoxikation mit Erbrechen, Kopfschmerz, Verwirrung, Lethargie und anderen neurologische Auffälligkeiten
Sehr selten
Knochenerweichung (Carbamazepin-ratiopharm®200kann den Serum-Calciumspiegel durch beschleunigten Abbau des 25-OH-Cholecalciferols senken), erhöhte Cholesterinspiegel, einschließlich HDL-Cholesterin und Triglyceride, Erhöhung des freien Cortisols im Serum
Die Schilddrüsenfunktionsparameter können, insbesondere bei gleichzeitiger Anwendung mit anderen Arzneimitteln gegen Anfallsleiden, beeinflusst werden.
Carbamazepin kann den Folsäurespiegel im Serum senken, darüber hinaus gibt es Hinweise auf verminderte Vitamin-B12-Spiegel und erhöhte Homocystein-Spiegel im Serum unter Carbamazepin.
In zwei Fällen wurde eine akute intermittierende Porphyrie (Stoffwechselstörung einhergehend mit Leberfunktionsstörung, Koliken, neurologischen Störungen) ausgelöst.
Hormonelle Störungen
Sehr selten
Anschwellen der männlichen Brustdrüsen, Milchfluss
Atmungsorgane
Einzelfällevon
Überempfindlichkeitsreaktionen der Lunge mit Fieber, Atemnot,
Lungenentzündung und Lungenfibrose wurden in der Literatur
beschrieben.
Harntrakt, Geschlechtsorgane
Gelegentlich
Störungen der Nierenfunktion, die zum Teil auf die Harnausscheidung hemmende Wirkung von Carbamazepin zurückzuführen sind, wie z. B. Eiweißausscheidung im Urin, Blut im Urin, verminderte Harnproduktion
Sehr selten
Nierengewebsentzündung (interstitieller Nephritis) oder Nierenversagen, schmerzhafter Harndrang, Drang zu häufigem Wasserlassen, Harnverhaltung, sexuelle Störungen, wie z. B. Impotenz, verminderte Libido, verminderte männliche Fruchtbarkeit und/oder veränderte Bildung von Samenzellen
Herz- und Kreislaufsystem
Gelegentlichbis
selten
Verlangsamung des Herzschlages, Herzrhythmusstörungen, Verschlechterung einer vorbestehenden koronaren Herzkrankheit, insbesondere bei älteren Patienten oder bei Patienten mit bekannten Herzfunktionsstörungen
Gelegentlich
Überleitungsstörungen am Herzen, in Einzelfällenmit Bewusstseinsverlust, erhöhter oder erniedrigter Blutdruck. Besonders in hoher Dosierung kann ein Blutdruckabfall auftreten.
Darüber hinaus wurden Venenentzündung und Thrombembolie (Verstopfung eines Gefäßes durch ein Blutgerinnsel) beobachtet.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Gelegentlich
verzögerte, mehrere Organsysteme betreffende Überempfindlichkeitsreaktionen mit Fieber, Hautausschlag, Gefäßentzündung, Lymphknotenschwellung, Gelenkschmerz, veränderter Anzahl weißer Blutkörperchen, Vergrößerung von Leber und Milz, veränderten Leberfunktionswerten
Diese Erscheinungen können in verschiedenen Kombinationen auftreten und auch andere Organe wie Lunge, Niere, Bauchspeicheldrüse oder Herzmuskel und Dickdarm betreffen.
Sehr selten
akute allergische Allgemeinreaktion, aseptische (nicht durch Bakterien und Viren ausgelöste) Hirnhautentzündung mit Muskelzucken und Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen, anaphylaktische (Schock-) Reaktionen, Schwellungen von Haut und Schleimhäuten
Sollten Sie eine oder mehrere der oben genannten Nebenwirkungen bei sich beobachten, benachrichtigen Sie sofort Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und die gegebenenfalls erforderlichen Maßnahmen entscheiden kann (vgl. auch den Abschnitt “Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung”).
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.
5. Wie ist Carbamazepin-ratiopharm®200 aufzubewahren?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Durchdrückpackung und der Faltschachtel angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
Stand der Information
Dezember 2004
Versionscode: Z03
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