Cardelene 90 Mg
FA Anlage
Diltiazemhydrochlorid |
Hartkapsel, retardiert |
90 mg 120 mg 180 mg |
Stoff |
Darreichungsform |
Stärke |
Fachinformation
(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels / SPC)
FC 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
CARDELENE 90 mg, CARDELENE 120 mg, CARDELENE 180 mg
Wirkstoff: Diltiazemhydrochlorid
FD 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 Hartkapsel, retardiert enthält 90 mg / 120 mg / 180 mg Diltiazemhydrochlorid./
Sonstige Bestandteile siehe unter 6.1.
FE 3. DARREICHUNGSFORM
Hartkapseln, retardiert
FG 4. KLINISCHE ANGABEN
FH 4.1 Anwendungsgebiete
Symptomatische koronare Herzkrankheit:
chronisch stabile Angina pectoris (Belastungsangina)
instabile Angina pectoris (Crescendoangina, Ruheangina)
vasospastische Angina pectoris (Prinzmetal-Angina, Variant-Angina).
Hypertonie.
Cardelene 120 / 180 mg darf 2mal täglich nur bei Patienten, die mit niedrigeren Einzel- und Tagesdosen nicht ausreichend behandelbar sind, nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt eingesetzt werden.
FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungsrichtlinien für Erwachsene:
Cardelene 90 mg:
Koronare Herzkrankheit:
2-mal täglich 1 Hartkapsel, retardiert Cardelene 90 mg (entsprechend 180 mg Diltiazemhydrochlorid pro Tag).
Bei unzureichender Wirkung kann die Dosis schrittweise auf maximal 360 mg Diltiazemhydrochlorid pro Tag erhöht werden.
Bei Langzeittherapie und andauerndem therapeutischen Effekt wird empfohlen, in Abständen von 2-3 Monaten zu überprüfen, ob die Tagesdosis reduziert werden kann.
Bluthochdruck:
2-mal täglich 1 Hartkapsel, retardiert Cardelene 90 mg (entsprechend 180 mg Diltiazemhydrochlorid pro Tag).
Bei unzureichender Blutdrucksenkung kann die Dosis schrittweise auf maximal 360 mg Diltiazemhydrochlorid pro Tag erhöht werden.
Nach Erreichen eines stabilen antihypertensiven Effektes wird empfohlen, die Möglichkeit einer Dosisverringerung zu überprüfen.
Cardelene 120 mg:
Die Behandlung soll mit niedrigen Dosen zur Ermittlung der individuellen Tagesdosis begonnen werden. Hierfür stehen niedrigere retardierte Dosisstärken (z. B. Cardelene 90 mg )zur Verfügung.
Cardelene 120 mg darf nur bei Patienten, die mit niedrigeren Einzel- und Tagesdosen nicht ausreichend behandelbar sind, nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt eingesetzt werden.
3mal täglich Cardelene 120 mg stellt gleichzeitig die Tageshöchstdosis der Substanz dar.
Koronare Herzkrankheit:
2-mal täglich 1 Hartkapsel, retardiert Cardelene 120 mg (entsprechend 240 mg Diltiazemhydrochlorid pro Tag).
Bei unzureichender Wirkung kann die Dosis schrittweise auf maximal 360 mg Diltiazemhydrochlorid pro Tag erhöht werden (3mal täglich 1 Hartkapsel, retardiert Cardelene 120 mg).
Diese Tagesdosis soll nicht überschritten werden.
Bei Langzeittherapie und andauerndem therapeutischen Effekt wird empfohlen, in Abständen von 2-3 Monaten zu überprüfen, ob die Tagesdosis reduziert werden kann.
Bluthochdruck:
2-mal täglich 1 Hartkapkapsel, retardiert Cardelene 120 mg (entsprechend 240 mg Diltiazemhydrochlorid pro Tag).
Bei unzureichender Blutdrucksenkung kann die Dosis schrittweise auf maximal 360 mg Diltiazemhydrochlorid pro Tag erhöht werden (3mal täglich 1 Hartkapsel, retardiert Cardelene 120 mg).
Diese Tagesdosis soll nicht überschritten werden.
Nach Erreichen eines stabilen antihypertensiven Effektes wird empfohlen, die Möglichkeit einer Dosisverringerung zu überprüfen.
Cardelene 180 mg:
Die Behandlung soll mit niedrigen Dosen zur Ermittlung der individuellen Tagesdosis begonnen werden. Hierfür stehen niedrigere retardierte Dosisstärken (z. B. Cardelene 90 mg ) zur Verfügung.
Cardelene 180 mg darf nur bei Patienten, die mit niedrigeren Einzel- und Tagesdosen nicht ausreichend behandelbar sind, nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt eingesetzt werden.
2mal täglich Cardelene 180 mg stellt gleichzeitig die Tageshöchstdosis der Substanz dar.
Koronare Herzkrankheit
2-mal täglich 1 Hartkapsel, retardiert Cardelene 180 mg (entsprechend 360 mg Diltiazemhydrochlorid pro Tag).
Bei Langzeittherapie und andauerndem therapeutischen Effekt wird empfohlen, in Abständen von 2-3 Monaten zu überprüfen, ob die Tagesdosis reduziert werden kann.
Bluthochdruck:
2mal täglich 1 Hartkapsel, retardiert Cardelene 180 mg (entsprechend 360 mg Diltiazemhydrochlorid pro Tag).
Nach Erreichen eines stabilen antihypertensiven Effektes wird empfohlen, die Möglichkeit einer Dosisverringerung zu überprüfen.
Bei Patienten mit Leber- und/oder Nierenfunktionsstörungen sowie bei älteren Patienten muss Cardelene 90mg, Cardelene 120 mg, Cardelene 180 mg vorsichtig dosiert werden.
Die Einnahme erfolgt unzerkaut am besten nach den Mahlzeiten mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser).
Die Behandlung mit Cardelene 90mg, Cardelene 120 mg, Cardelene 180 mg ist in der Regel eine Langzeittherapie.
Eine Unterbrechung oder Änderung der Dosierung darf nur auf ärztliche Anweisung erfolgen.
Ein Absetzen der Therapie mit Cardelene 90mg, Cardelene 120 mg, Cardelene 180 mg sollte besonders bei Patienten mit Angina pectoris nicht abrupt, sondern ausschleichend erfolgen.
FI 4.3 Gegenanzeigen
Diltiazem darf nicht eingenommen werden bei:
Überempfindlichkeit (Allergie) gegenüber dem Wirkstoff Diltiazemhydrochlorid oder einem der sonstigen Bestandteile von /.../
AV-Block II. oder III. Grades
Sinusknotensyndrom
SA-Block II. oder III. Grades
Schock
akutem Herzinfarkt mit Komplikationen (Bradykardie, ausgeprägte Hypotonie, Linksherzinsuffizienz)
manifester Herzinsuffizienz
Vorhofflimmern/-flattern und gleichzeitigem Vorliegen eines WPW-Syndroms (erhöhtes Risiko der Auslösung einer Kammertachykardie)
Bradykardie (Ruhepuls unter 50 Schläge pro Minute)
Schwangerschaft und Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6).
Die gleichzeitige intravenöse Gabe von Betarezeptorenblockern während der Behandlung mit Cardelene 90 / 120 / 180 mg sollte unterbleiben.
FK 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei:
-
AV-Block oder SA-Block I. Grades und intraventrikulären Leitungsstörungen (z.B. Links- oder Rechtsschenkelblock)
-
Hypotonie (systolisch unter 90 mmHg)
älteren Patienten (Verlängerung der Eliminationshalbwertszeit) (siehe Abschnitt 4.2)
Patienten mit Leber- und/oder Nierenfunktionsstörungen (siehe Abschnitt 4.2)
gleichzeitiger oraler Therapie mit Betarezeptoren
blockern (siehe Abschnitt 4.5).
Bei gleichzeitiger Therapie mit Cardelene 90 / 120 / 180 mg und Carbamazepin, Midazolam, Triazolam, Alfentanil, Theophyllin, Ciclosporin A, Digoxin oder Digitoxin sollte vorsorglich auf Symtome einer Überdosierung dieser Arzneimittel geachtet werden (siehe Abschnitt 4.5).
Die Behandlung des Bluthochdruckes mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.
Aufgrund von In-Vivo- und In-Vitro-Studien (siehe Abschnitt 5.3) können bei längerfristiger Verabreichung von Diltiazemhydrochlorid reversible Störungen der männlichen Fertilität nicht ausgeschlossen werden.
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Cardelene 90 mg nicht einnehmen.
FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Folgende Wechselwirkungen mit diesem Arzneimittel müssen beachtet werden:
Diltiazemhydrochlorid kann die Wirkung von gleichzeitig verabreichten blutdrucksenkenden Arzneimitteln verstärken.
Bei gleichzeitiger Gabe von Cardelene 90 /120 / 180 mg und Arzneimitteln, die die Herzkraft ungünstig beeinflussen, die Herzfrequenz herabsetzen und/oder die Erregungsleitung im Herzen (AV-Überleitung) hemmen (z.B. Betarezeptorenblocker, Antiarrhythmika oder Herzglykoside), ist eine Wirkungsverstärkung möglich, z.B. höhergradige AV-Blockierung, Senkung der Herzfrequenz, verstärkte Blutdrucksenkung sowie evtl. Auftreten einer Herzinsuffizienz.
Deshalb ist bei gleichzeitiger Anwendung von Diltiazemhydrochlorid und diesen Arzneimitteln eine sorgfältige
Überwachung des Patienten angezeigt. Die gleichzeitige intravenöse Gabe von Betarezeptorenblockern sollte während der Behandlung mit Diltiazemhydrochlorid unterbleiben (siehe Abschnitt 4.3).
Plasmaspiegel von Carbamazepin, Midazolam, Triazolam, Alfentanil, Theophyllin, Ciclosporin A sowie von Digoxin und Digitoxin können unter gleichzeitiger Behandlung mit Diltiazemhydrochlorid ansteigen. Deshalb sollte vorsorglich auf die Symptome einer Überdosierung dieser Arzneimittel geachtet werden, ggf. Plasmaspiegel bestimmt und falls notwendig, eine Reduzierung der Dosis des jeweiligen Wirkstoffs vorgenommen werden (siehe Abschnitt 4.4).
Bei gleichzeitiger Gabe von Diltiazemhydrochlorid und Midazolam oder Alfentanil kann postoperativ die tracheale Extubationszeit verlängert werden.
Bei gleichzeitiger Gabe von Diltiazemhydrochlorid und Cimetidin oder Ranitidin kann es zu einem Anstieg des Diltiazemhydrochlorid-Plasmaspiegels kommen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Cardelene 90 / 120 /180 mg und Inhalationsanästhetika kann es in seltenen Fällen zu einer Hypotonie oder einer Bradykardie kommen.
Diltiazemhydrochlorid vermindert die Clearance von Nifedipin. Bei gleichzeitiger Behandlung ist eine sorgfältige
Überwachung der Patienten, evtl. eine Dosisreduktion von Nifedipin angezeigt.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Diazepam ist eine signifikante Abnahme des Diltiazemhydrochlorid-Plasmaspiegels möglich, die vermutlich auf einer Verschlechterung der Absorption beruht.
Cardelene 90 / 120 /180 mg sollte daher nicht zusammen mit einem der o.g. Stoffe angewendet werden, ohne dass der Arzt ausdrücklich die Anweisung gegeben hat.
Hinweis:
Nach Transplantationen besonders zu beachten:
Der Plasmaspiegel von Ciclosporin A kann unter gleichzeitiger Behandlung mit Cardelene 90 /120 /180 mg ansteigen. Unter einer Dauertherapie mit Ciclosporin A und Diltiazemhydrochlorid (oral) ist für die Konstanthaltung des Ciclosporin-A-Spiegels eine Reduktion der Ciclosporin A-Dosierung erforderlich. Die Dosisreduktion hat individuell unter Kontrolle des Ciclosporin-A-Spiegels mit einer spezifischen Methode (z.B. mittels monoklonaler Antikörper) zu erfolgen.
FL 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Während der Schwangerschaft und Stillzeit darf Diltiazemhydrochlorid nicht eingenommen werden.
Schwangerschaft
Es liegen nur unzureichende Erfahrungen über eine Anwendung von Diltiazemhydrochlorid an Schwangeren vor. In zwei Fällen wurde nach der Anwendung von Diltiazemhydrochlorid im 1. Trimenon über cardiovaskuläre Defekte bei Neugeborenen berichtet. Tierstudien mit Diltiazemhydrochlorid haben eine Reproduktionstoxizität einschließlich teratogener Effekte gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Daher ist die Einnahme von Diltiazemhydrochlorid in der Schwangerschaft kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Bei Frauen im gebärfähigen Alter ist vor einer Diltiazemhydrochlorid-Behandlung eine mögliche Schwangerschaft auszuschließen. Während der Behandlung mit Diltiazemhydrochlorid sollen geeignete Maßnahmen zur Schwangerschaftsverhütung getroffen werden.
Stillzeit
Da Diltiazemhydrochlorid in die Muttermilch übergeht, ist eine Anwendung von Diltiazemhydrochlorid in der Stillzeit kontraindiziert. Ist eine Anwendung von Diltiazemhydrochlorid in der Stillzeit unumgänglich, muss abgestillt werden (siehe Abschnitt 4.3).
FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass z.B. die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
FJ 4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: > 10%
Häufig: > 1% - < 10%
Gelegentlich: >0,1% - < 1%
Selten: > 0,01% - < 0,1%
Sehr selten: < 0,01%, einschließlich Einzelfälle
Störungen des Nervensystems:
Häufig: Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel
und Schwächegefühl.
Gelegentlich: Schlaflosigkeit, Halluzinationen und depressive Verstimmungszustände.
Störungen der Haut, Schleimhaut und des Bindegewebes:
Häufig: Allergische Hautreaktionen wie Hautrötungen, Juckreiz und Exantheme.
Sehr selten: Schwere allergische Hautreaktionen wie Erythema exsudativum multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, Lupus-erythematodes-ähnliche Hautveränderungen.
Sehr selten können unter längerer Behandlung Gingivahyperplasien auftreten (Mundhygiene beachten), die sich nach Absetzen von Cardelene 90 / 120 /180 mg völlig zurückbilden.
Störungen des Gastrointestinaltraktes:
Gelegentlich: Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Sodbrennen, Diarrhoe, Obstipation).
Störungen der Leber:
Gelegentlich: Reversibler Anstieg der Leberenzyme (SGOT, SGPT, gamma-GT, LDH) und der alkalischen Phosphatase als Zeichen einer akuten Leberschädigung.
Es empfiehlt sich daher, die Leberparameter in regelmäßigen Abständen zu überwachen.
Störungen des Herz-Kreislauf-Systems:
Häufig: Knöchel- bzw- Beinödeme:
Sehr selten: Besonders im höheren Dosisbereich und/oder bei entsprechender Vorschädigung des Herzens: Bradykardie, SA- und AV-Blockierungen, Hypotonie, Herzklopfen, Synkopen, Herzminutenvolumenabnahme oder Herzinsuffizienz.
Störungen des Blut- und Lymphsystems
Sehr selten: Schwere allergische Reaktionen wie Eosinophilie und Lymphadenopathie.
Urogenitale Störungen:
Sehr selten: Potenzstörungen.
Stoffwechselstörungen:
Sehr selten: Hyperglykämie.
Dies sollte vor allem bei Patienten mit einem Diabetes mellitus beachtet werden.
FO 4.9 Überdosierung
Symptome einer Überdosierung
Eine Überdosierung von Diltiazemhydrochlorid kann zu schwerer Hypotonie, Bradykardie, Herzinsuffizienz, AV-Block bis zum Herz-Kreislauf-Stillstand führen.
Therapiemaßnahmen bei Überdosierung
Ein spezifisches Antidot ist bisher nicht bekannt; die Gegenmaßnahmen richten sich nach der klinischen Symptomatik.
Die vitalen Parameter müssen unter intensivmedizinischen Bedingungen überwacht bzw. korrigiert werden bei:
Blutdruckabfall: Flachlagerung des Patienten, Volumensubstitution, ggf. i.v. Gabe von Sympathomimetika (z.B. Dopamin, Dobutamin, Noradrenalin)
Bradykardie, AV-Block II. oder III. Grades: i.v. Gabe von Parasympatholytika (z.B. Atropin) oder Sympathomimetika (z.B. Orciprenalin), ggf. temporäre Schrittma
Zeichen einer Herzinsuffizienz:
Rekompensation durch i.v. Gabe von Herzglykosiden, Diuretika, ggf. Katecholamine (z.B. Dopamin, Dobutamin)
Herz-Kreislauf-Stillstand:
externe Herzmassage, künstliche Beatmung, EKG-Überwachung, ggf. Schrittmachertherapie oder Defibrillation.
FF 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Stoff- und Indikationsgruppe: Calciumantagonist
ATC-Code:C08DB01
Diltiazemhydrochlorid gehört zu der Gruppe der Calciumantagonisten. Diese Substanzen haben eine hemmende Wirkung auf den Calciumeinstrom durch Zellmembranen.
Diltiazemhydrochlorid wirkt als Calciumantagonist an der glatten Muskulatur, insbesondere im Bereich der Gefäße. Diltiazemhydrochlorid verursacht infolge der Vasodilatation eine Abnahme des totalen peripheren Widerstandes, wodurch die Nachlast des Herzens verringert wird (Afterload-Senkung). Es kommt zu einer Blutdrucksenkung.
Diltiazemhydrochlorid hat als Calciumantagonist auch einen deutlichen Effekt auf das Myokard. In therapeutischen
Dosierungen hat Diltiazemhydrochlorid eine direkt negativ chronotrope Herzwirkung, so dass ein reflektorischer Frequenzanstieg gehemmt wird. Auch verzögert Diltiazemhydro
chlorid die atrioventrikuläre Erregungsüberleitung. Im Bereich des Arbeitsmyokards kann es zu einem negativ inotropen Effekt kommen.
F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach oraler Applikation wird Diltiazemhydrochlorid zu
80 - 90 % aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert.
Diltiazemhydrochlorid unterliegt einem ausgeprägten first-pass-Metabolismus, so dass die systemische Verfügbarkeit nur bei etwa 40 % liegt. Maximale Plasmakonzentrationen von Diltiazemhydrochlorid werden bei oraler Gabe nach 3-4 Stun-den erreicht. Das Verteilungsvolumen von Diltiazemhydrochlorid beträgt ca. 5 l/kg KG. Die Plasmaproteinbindung liegt bei 70 - 85 %, wobei 35 - 40 % an Albumin gebunden sind.
Für Diltiazemhydrochlorid, das nahezu vollständig in der Leber metabolisiert wird, wurden folgende Biotransformationswege nachgewiesen:
Desacetylierung zum primären Metaboliten I
Oxidative O- und N-Demethylierungen
Konjugation der phenolischen Metaboliten.
Im Vergleich zur unveränderten Substanz zeigen die primären Metaboliten N-Desmethyldiltiazem und Desacetyldiltiazem eine abgeschwächte pharmakologische Wirkung, etwa 20 % bzw. etwa 25 - 50 % der Wirksamkeit des Diltiazemhydrochlorids. Die weiteren Metaboliten sind pharmakologisch inaktiv. Bei Vorliegen von Leberfunktionsstörungen ist mit einer verzögerten Metabolisierung zu rechnen.
Diltiazemhydrochlorid wird in Form seiner konjugierten Metabolite zu etwa 70 % und in unmetabolisierter Form zu weniger als 4 % über die Nieren ausgeschieden, der Rest wird über die Faeces eliminiert.
Die Eliminationshalbwertszeit von Diltiazemhydrochlorid beträgt im Durchschnitt 6 Stunden, kann jedoch im Bereich von 2-11 Stunden variieren. Die Eliminationshalbwertszeit von Diltiazemhydrochlorid kann insbesondere bei älteren Patienten und bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen, verlängert sein.
Bei wiederholter Applikation zeigt Diltiazemhydrochlorid wie auch der Metabolit Desacetyldiltiazem eine geringfügige Kumulation im Plasma.
F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Ausführliche Untersuchungen zur Mutagenität an in-vivo- und in-vitro-Systemen sowie in-vivo zur Kanzerogenität verliefen negativ.
Diltiazemhydrochlorid hatte bei Mäusen, Ratten und Kaninchen embryoletale und teratogene Wirkungen (Fehlbildungen der Wirbelsäule und der Extremitäten) und beeinträchtigte bei Ratten die Fertilität. Zusätzlich wurden bei Ratten nach i.p. Verabreichung hoher Dosen eine geringe Inzidenz cardiovasculärer Defekte festgestellt. Die Verabreichung am Ende der Trächtigkeit führte bei Ratten zu Dystokie und einer erhöhten perinatalen Sterblichkeit der Nachkommen.
FR 6. Pharmazeutische Angaben
F7 6.1 Hilfsstoffe
Cardelene 90 mg :
Sucrose, Maisstärke, Povidon K30, Ethylcellulose, Talkum, Natriumdodecylsulfat, Hexadecan-1-ol, Dibutyldecandioat, Gelatine, Titandioxid (E 171).
Cardelene 120 mg / Cardelene 180 mg :
Sucrose, Maisstärke, Povidon K30, Ethylcellulose, Talkum, Natriumdodecylsulfat, Hexadecan-1-ol, Dibutyldecandioat, Gelatine, Titandioxid (E 171), Eisenoxidhydrat (E172).
Hinweis für Diabetiker
1 Hartkapsel, retardiert enthält weniger als 0,01 BE.
FS 6.2 Inkompatibilitäten
Bisher keine bekannt.
FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.
Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.
FX 6.4 Besondere Lagerungshinweise
Trocken lagern.
FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Cardelene 90 mg :
Originalpackung mit:
20 Hartkapseln, retardiert (N1)
50 Hartkapseln, retardiert (N2)
100 Hartkapseln, retardiert (N3)
Anstaltspackung mit 50 x 10 Hartkapseln, retardiert
Unverkäufliches Muster mit 20 mg Hartkapseln, retardiert
Cardelene 120 mg :
Originalpackung mit:
20 Hartkapseln, retardiert (N1)
50 Hartkapseln, retardiert (N2)
100 Hartkapseln, retardiert (N3)
Anstaltspackung mit 50 x 10 Hartkapseln, retardiert
Unverkäufliches Muster mit 20 Hartkapseln, retardiert
Cardelene 180 mg :
Originalpackung mit:
20 Hartkapseln, retardiert (N1)
50 Hartkapseln, retardiert (N2)
100 Hartkapseln, retardiert (N3)
Anstaltspackung mit 50 x 10 Hartkapseln, retardiert
Unverkäufliches Muster mit 20 Hartkapseln, retardiert
F4 6.6 Hinweise für die Handhabung <und Entsorgung>
FZ 7. Pharmazeutischer Unternehmer
ETHYPHARM SA
17-21 rue Saint-Matthieu
78550 Houdan
Frankreich
Telefon : 33 1 30 88 17 20
Telefax : 33 1 30 88 17 30
F5 8. Zulassungsnummer
Cardelene 90 mg, 37788.00.00
Cardelene 120 mg, 37788.01.00
Cardelene 180 mg, 37788.02.00
F6 9. Datum der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
26.04.1999 / 25.04.2004
F10 10. Stand der Information
Januar 2004
F11 11. Verschreibungspflichtig / Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
2004.10-CARDELENE 90 mg, 120 mg, 180 mg FI –
Anpassung Mustertext v. 30.03.2004_10
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