Cc-Nefro
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
CC-Nefro500 mg
Filmtabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff:
1 Filmtablette enthält:
Calciumcarbonat 500 mg
Sonstiger Bestandteil: Lactose-Monohydrat
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Filmtablette
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Erhöhtes Serumphosphat (Hyperphosphatämie) bei chronischer Niereninsuffizienz, insbesondere bei Patienten unter Dialysebehandlung.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Dosierung richtet sich nach der Höhe des
Serumphosphatspiegels.
Die Therapie sollte mit 2 Tabletten CC-Nefro zu
jeder Hauptmahlzeit (entsprechend 3 g Calciumcarbonat täglich)
begonnen werden und kann auf 4-6 Tabletten CC-Nefro mehrmals
täglich jeweils zu den Mahlzeiten (entsprechend bis zu 10 g
Calciumcarbonat täglich) gesteigert werden.
Die Therapie mit CC-Nefro erfordert eine
regelmäßige Kontrolle der Serumcalcium- und Serumphosphatspiegel.
Das Calcium-Phosphat-Produkt sollte 5,3
mmol2/l2keinesfalls überschreiten, in einem solchen Fall ist die
Therapie abzubrechen.
CC-Nefro, Filmtabletten zur Phosphatbindung sollen unzerkaut evtl. mit etwas Flüssigkeit über den Tag verteilt unmittelbar vor oder zu den Mahlzeiten eingenommen werden.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. CC-Nefro darf nicht eingenommen werden bei Hypercalcämie, z.B. infolge Hyperparathyreoidismus, Vitamin-D-Überdosierung, paraneoplastischen Syndromen (bei Bronchialkarzinom, Mammakarzinom, Hypernephrom, Plasmazytom), Knochenmetastasen, Sarkoidose, Immobilisationsosteoporose und bei Fehlen von freier Salzsäure im Magensaft. CC-Nefro sollte nur unter laufender Überwachung der Calcium- und Phosphatkonzentrationen im Blut und Urin angewandt werden bei Niereninsuffizienz, absorptiver oder renaler Hypercalciurie, Nephrocalcinose, Calciumnierensteinen und Hypophosphatämie.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Bei Patienten mit calciumhaltigen Nierensteinen in der Familie
sollte eine absorptive Hypercalciurie ausgeschlossen
werden.
Calciumcarbonat wird im Magen in lösliches
Calciumchlorid überführt und auf diese Weise bioverfügbar. Bei
Patienten mit Achlorhydrie kann die Löslichkeit beeinträchtigt und
die Bioverfügbarkeit vermindert sein. Die Bioverfügbarkeit ist
jedoch weitgehend gewährleistet, wenn diese Patienten das
Arzneimittel zusammen mit einer Mahlzeit einnehmen. Bei Patienten,
die gleichzeitig Antacida einnehmen, sollte berücksichtigt werden,
dass Calciumcarbonat auch säurebindende Eigenschaften
hat.
Patienten mit der seltenen hereditären
Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder
Glucose-Galactose-Malabsorption sollten CC-Nefro nicht
einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Die Resorption von Calcium wird durch Vitamin D bzw. Vitamin
D-Derivate gesteigert. Diuretika vom Thiazid-Typ vermindern die
Calciumausscheidung. Bei gleichzeitiger Einnahme von Calcium und
Thiaziden sollte deshalb der Calcium-Blutspiegel kontrolliert
werden.
Die Resorption und damit auch die Wirksamkeit von
Tetracyclin, Cefpodoxim-Axetil, Cefuroxim-Axetil, Ketoconazol,
Chinolonen wie Ciprofloxacin und Norfloxacin, Eisen-, Fluorid- und
Estramucin-Präparaten wird durch die gleichzeitige Einnahme von
CC-Nefro vermindert.
Zwischen der Einnahme von CC-Nefro und der
Einnahme solcher Präparate sollte deshalb ein Abstand von
mindestens 2 Stunden eingehalten werden.
Die Bioverfügbarkeit von Chinidin kann durch
Antazida (z.B. Calciumcarbonat) vermindert, die renale Elimination
durch Alkalisierung des Urins verlängert werden.
Die Empfindlichkeit gegenüber herzwirksamen
Glykosiden und damit auch das Risiko von Herzrhythmusstörungen wird
durch eine Erhöhung der Calciumkonzentration im Blut
gesteigert.
Schwangerschaft und
Stillzeit
Berichte über schädliche Wirkungen von
Calcium während der Schwangerschaft und in der Stillperiode beim
Menschen sind nicht bekannt geworden.
In der Schwangerschaft müssen die
Serumcalciumspiegel besonders gut kontrolliert werden, da eine
langanhaltende Hypercalcämie zu körperlicher Fehlbildung und
geistiger Behinderung des Kindes führen kann.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
-
Sehr häufig ( 1/10)
-
Häufig ( 1/100 bis < 1/10)
-
Gelegentlich ( 1/1.000 bis < 1/100)
-
Selten ( 1/10.000 bis < 1/1.000)
-
Sehr selten (< 1/10.000)
-
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Erkrankungen des Blutes und des
Lymphsystems:
nicht bekannt: Bei
Niereninsuffizienz und langfristiger Einnahme hoher Dosen kann es
zu
Hypercalcämie und metabolischer Alkalose kommen.
Patienten mit chro-
nischem Nierenversagen, die CC-Nefro als
Phosphatbinder erhalten,
können (z.T. hochgradige, nicht vorhersehbare)
hypercalcämische Episoden
entwickeln. Aus diesem Grund sind konsequent
regelmäßige Kontrollen
der Serumspiegel für Calcium und Phosphat
unerlässlich.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
nicht bekannt: Völlegefühl im Magen durch Bildung
von Kohlendioxid (auch bei
Beachtung der empfohlenen Dosierung);
Verminderung der Phosphat-
resorption durch Bildung von schwer löslichem
Calciumphosphat
Erkrankungen der Nieren und Harnwege:
nicht bekannt: Vermehrte Calciumausscheidung im Urin, die eine Steinbildung
begünstigen
kann (in den ersten Monaten der Gabe von Calcium);
bei Niereninsuffizienz
und langfristiger Einnahme hoher Dosen kann es zu
Hypercalciurie kommen
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und
Knochenerkrankungen
nicht bekannt: Im medizinischen Schrifttum gibt es
Hinweise, dass sich bei chronischer
Niereninsuffizienz unter der Langzeitbehandlung
mit Calciumcarbonat
Weichteilkalzifikationen entwickeln können. Über
den Stellenwert dieser
Beobachtung herrscht noch keine Klarheit. Zur
Vorbeugung wird eine mög-
lichst niedrige Dosierung Calciumcarbonat
empfohlen, die sich strikt an den
Serumcalcium- und Serumphosphatspiegeln
orientiert.
Gefäßerkrankungen:
nicht bekannt: Im medizinischen Schrifttum gibt es
Hinweise, dass sich bei chronischer
Niereninsuffizienz unter der Langzeitbehandlung
mit Calciumcarbonat Ge-
fäßkalzifikationen entwickeln können. Über den
Stellenwert dieser Beob-
achtung herrscht noch keine Klarheit. Zur
Vorbeugung wird eine möglichst
niedrige Dosierung Calciumcarbonat empfohlen, die
sich strikt an den
Serumcalcium- und Serumphosphatspiegeln
orientiert.
4.9 Überdosierung
Intoxikationen durch die alleinige orale Einnahme von
Calcium-Präparaten sind bisher nicht bekannt. Eine Hypercalcämie
ist ggf. durch Rehydration, Infusion von isotoner Kochsalzlösung
und forcierte Diurese zu behandeln.
Bei Dialysepatienten kann auch der Calciumgehalt
der Dialyseflüssigkeit zeitweilig reduziert
werden.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Mineralstoffe - Calciumcarbonat
ATC-Code: A12AA04
Calciumionen haben entscheidende Bedeutung bei der Aktivierung
biologischer Systeme. Die Reizschwelle erregbarer Membranen hängt
von der extrazellulären Ca++-Konzentration ab.
Calciumionen sind außerdem beteiligt an der
Regulation der Permeabilität von Zellmembranen. Ein Mangel an
CA++-Ionen erhöht, ein Überschuss dagegen vermindert die
neuromuskuläre Erregbarkeit.
Orale Calciumzufuhr fördert die Remineralisation
des Skeletts bei Calciummangel. In seiner Eigenschaft als
Phosphatbinder bildet Calciumcarbonat nach Aktivierung mit der
freien Salzsäure des Magens zu Calciumchlorid im Darm mit
Nahrungsphosphat schwer lösliche Calciumphosphatsalze, die mit den
Faeces ausgeschieden werden.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Die Resorption von Calcium unterliegt einer hormonalen
Regelung. Die Resorptionsquote nimmt mit zunehmender Dosis und
zunehmendem Alter ab und bei hypocalcämischen Zuständen zu. Bei
einer Zufuhr von 500 mg Calciumcarbonat werden etwa 30-40%
resorbiert. Die Gabe höherer Dosen führt nur zu einer geringen
Steigerung der resorbierten Menge. Die normale tägliche Zufuhr mit
der Nahrung beträgt ca. 1000 mg.
Abhängig vom Calciumserumspiegel wird Calcium über
die Niere ausgeschieden. Bei Nierengesunden werden 98% des
gefilterten Calciums tubulär rückresorbiert.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Sofern keine organischen Grundleiden (wie
Hyperparathyreoidismus, exzessive Vitamin D-Zufuhr, Neoplasmen,
Niereninsuffizienz, Zustand nach Nierentransplantation) vorliegen,
ist mit hypercalcämischen Zuständen praktisch nicht zu rechnen
(Ausnahme: idiopathische Hypercalcämie bei Kindern).
Symptome einer Hypercalcämie sind zunächst
Muskelschwäche und gastrointestinale Beschwerden (Bauchschmerzen,
Obstipation, Übelkeit und Erbrechen), bei länger dauernder und
schwerer Hypercalcämie Bewusstseinsstörungen (z.B. Lethargie, in
extremen Fällen auch Koma) sowie eine Einschränkung der
Nierenfunktion.
Klinische Studien zeigten, dass bei Patienten mit
Nierenversagen neben Hypercalcämien bei Langzeitanwendung hoher
Dosierungen zusätzlich Weichteilverkalkungen auftreten können.
Dabei konnte weder eine Schwellendosis noch der Zeitpunkt des
Auftretens vorhergesehen werden.
Aus diesem Grund sind regelmäßige Kontrollen der
Serumcalcium- und Serumphosphatspiegel unerlässlich. Es ist darauf
zu achten, dass das Calcium x Phosphat-Produkt im Serum den Wert
von 5,3 mmol2/l2nicht übersteigt, da die Häufigkeit extraossärer
Kalzifikationen bei Überschreitung dieses Wertes deutlich
zunimmt.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Povidon K 30, Crospovidon, hochdisperses Siliciumdioxid, mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Talkum, Titandioxid (E 171), Macrogol 6000, Lactose-Monohydrat, Hypromellose, Macrogolstearat 400
6.2 Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
5 Jahre.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 ºC lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Schachteln mit Blistern aus PVC/PVdC-Aluminiumfolie
OP mit 100 Filmtabletten
OP mit 200 Filmtabletten
7. Inhaber der Zulassung
MEDICE
Arzneimittel
Pütter GmbH & Co. KG
Kuhloweg 37
58638 Iserlohn
Tel: 02371/937-0
Fax: 02371/937-392
www.medice.de
info@medice.de
8. Zulassungsnummer
30045.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/ Verlängerung der Zulassung
23.01.1996/ 12.07.2004
10. Stand der Information
Februar 2010
11. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
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