Cecenu
F a c h i n f o r m a t i o n
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Cecenu40 mg Kapsel
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Eine Kapsel Cecenu enthält 40 mg Lomustin.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Hartkapsel
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
CECENU wird in Kombinationstherapie eingesetzt:
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zur krankheitslindernden (palliativen) Therapie von Hirntumoren und Hirnmetastasen anderer Tumoren,
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bei fortgeschrittenem Morbus Hodgkin, wenn die etablierten Chemotherapieschemata nicht mehr wirken,
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bei bösartigen Tumorerkrankungen der Haut (metastasierte, maligne Melanome) sowie
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bei Lungentumor (kleinzelliges Bronchialkarzinom)
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Behandlung mit CECENU sollte nur von einem erfahrenen Onkologen vorgenommen werden, wobei eine Überwachung des Blutbildes sowie der Leber- und der Nierenfunktion notwendig ist.
Dosierung
Vor jeder Wiederholung der CECENU-Verabreichung ist ein Blutbild anzufertigen und die Dosierung anzupassen. Eine kumulative Knochenmarktoxizität, besonders für Thrombozyten, kann eine Verlängerung des behandlungsfreien Intervalls notwendig machen.
Die kumulative Gesamtdosis soll 1000 mg Lomustin/m2Körperoberfläche nicht erreichen, da die Gefahr einer Lungenfibrose besteht.
Soweit nicht anders in der Kombinationstherapie verordnet:
70—100 mg/m2Körperoberfläche (= 1,6—2,3 mg/kg Körpergewicht) alle 6 Wochen.
Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist die Dosis zu reduzieren.
Art der Anwendung
Zum Einnehmen.
CECENU soll vorzugsweise abends vor dem Schlafengehen oder drei Stunden nach einer Mahlzeit eingenommen werden.
Eine prophylaktische antiemetische Therapie ist ratsam.
Dauer der Anwendung
Die Anweisungen unter Dosierung sind genauestens zu beachten.
4.3. Gegenanzeigen
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Schwangerschaft
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Überempfindlichkeit gegen Lomustin, andere Nitrosoharnstoffderivate oder einen der sonstigen Bestandteile
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Bei Patienten mit Zöliakie sollte aufgrund des Gehaltes an Weizenstärke eine besondere Nutzen-Risiko-Bewertung erfolgen
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starke Reduktion der Thrombozyten- und Leukozytenwerte
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stark eingeschränkte Nierenfunktion
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gleichzeitige Anwendung von Gelbfieberimpfstoff oder anderen Lebendimpfstoffen ist
kontraindiziert in immunsupprimierten Patienten (siehe Abschnitt 4.5)
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Für Patienten mit Zöliakie sollte aufgrund des Gehaltes an Weizenstärke eine besondere Nutzen-Risiko-Bewertung erfolgen.
Die Behandlung mit CECENU® sollte nur von erfahrenen Onkologen vorgenommen werden.
Verzögerte Knochenmarksschädigung, besonders Thrombozytopenie und Leukopenie, die zu Blutungen und ausufernden Infektionen in bereits gefährdeten Patienten beitragen kann, gehört zu den häufigsten und schwersten Nebenwirkungen von Lomustin.
Eine Blutwertkontrolle sollte im wöchentlichen Abstand, bis einschließlich 6 Wochen nach einer Gabe erfolgen (siehe Abschnitt 4.8). In der empfohlenen Dosis darf CECENU® nicht häufiger als in einem 6-Wochen Turnus gegeben werden.
Patienten müssen ausdrücklich darauf hingewiesen werden, nur die vom Arzt verordnete Dosis einzunehmen. Außerdem muss darauf hingewiesen werden, dass CECENU® als einzelne orale Dosis im Abstand von 6 Wochen eingenommen werden soll.
Die Knochenmarkstoxizität von CECENU® ist kumulativ, daher muss eine Dosisanpassung anhand des Nadirs der vorherigen Dosis erfolgen.
Vorsicht ist geboten bei Patienten, die erniedrigte Thrombozyten- oder Leukozytenwerte aufweisen, des Weiteren bei Patienten mit verminderten Erythrozyten.
Die Lungentoxizität für Lomustin scheint dosisabhängig zu sein (siehe Abschnitt 4.8). Vor Behandlungsbeginn sollte daher eine komplette Lungenuntersuchung durchgeführt werden und während der Behandlung sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen der Lunge angeraten. Patienten mit einem Ausgangswert von unter 70% der forcierten Vitalkapazität oder des Kohlenmonoxid-Transferfaktors sind besonders gefährdet.
Da Lomustin in Verdacht steht, Leberfunktionsstörungen zu verursachen, wird empfohlen regelmäßige Leberfunktionstests durchzuführen (siehe Abschnitt 4.8).
Die Nierenfunktion sollte regelmäßig untersucht werden (siehe Abschnitt 4.8).
Berichten zufolge steht die Langzeitanwendung von Nitrosoharnstoffen möglicherweise mit der Entwicklung sekundärer bösartiger Erkrankungen in Verbindung.
Beim Umgang mit zytostatisch wirksamen Substanzen ist grundsätzlich Vorsicht geboten. Es sollten Maßnahmen ergriffen werden, um eine Exposition zu vermeiden; diese beinhalten das Tragen von Schutzhandschuhen und das Händewaschen mit Seife nach der Handhabung solcher Produkte.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Es wurden keine speziellen Studien bezüglich Wechselwirkungen durchgeführt.
Die gleichzeitige Gabe von Antiepileptika oder anderen Chemotherapeutika mit CECENU® kann zu Komplikationen aufgrund pharmakokinetischer Interaktionen führen. Durch andere Zytostatika kann die Knochenmarktoxizität von CECENU verstärkt werden. Eine Kreuzresistenz mit anderen alkylierenden Substanzen kann derzeit nicht ausgeschlossen werden.
Ein Anstieg der Knochenmarktoxizität kann in Einzelfällen auch bei gleichzeitiger Einnahme von CECENU-Kapseln mit Theophyllin oder mit dem H2-Antihistaminikum Cimetidin erfolgen.
Eine Vorbehandlung mit Phenobarbital kann aufgrund einer beschleunigten Elimination durch die Induktion mikrosomaler Leberenzyme zu einer Verminderung der Antitumorwirkung von CECENU führen.
Bei gleichzeitiger Anwendung der Gelbfiebervakzine mit Lomustin kann es zu schwersten systemischen Impfkomplikationen kommen. Die Anwendung von Lebendvakzinen bei immunsupprimierten Patienten ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft:
Über die sichere Anwendung von Lomustin in der Schwangerschaft gibt es keine Informationen. Lomustin wirkt embryotoxisch und teratogen in Ratten und embryotoxisch in Kaninchen in Dosen, die der beim Menschen angewandten Dosis entsprechen.
Lomustin kann erbgutschädigend wirken und die Entwicklung eines Embryos beeinträchtigen, daher sollte Lomustin nicht während der Schwangerschaft angewendet werden. Frauen im gebärfähigen Alter sollte von einer Schwangerschaft abgeraten werden. Bei vitaler Indikation zur Behandlung einer schwangeren Patientin sollte eine medizinische Beratung über das mit der Behandlung verbundene Risiko von schädigenden Wirkungen für das Kind erfolgen.
Tritt während der Behandlung eine Schwangerschaft ein, so ist die Möglichkeit einer genetischen Beratung zu nutzen.
Stillzeit:
Aufgrund seines lipophilen Charakters geht Lomustin wahrscheinlich in die Muttermilch über. Während der Behandlung darf aufgrund des potentiellen Risikos für das Kind nicht gestillt werden. Bei Patientinnen, die stillen möchten, muss eine Nutzen-Risiko-Bewertung bezüglich des Nutzens des Stillens für das Kind und des Nutzens der Therapie für die Mutter durchgeführt werden. Anhand dieser Bewertung muss eine Entscheidung über den Abbruch des Stillens oder den Abbruch der Therapie der Mutter getroffen werden.
Fertilität:
Lomustin kann erbgutschädigend wirken. Männern, die mit Lomustin behandelt werden, wird daher empfohlen, während der Behandlung und bis zu 6 Monate danach kein Kind zu zeugen und sich vor Therapiebeginn wegen der Möglichkeit einer irreversiblen Infertilität durch die Therapie mit Lomustin über eine Spermakonservierung beraten zu lassen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurden keine speziellen Studien über die Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt.
CECENU-Kapseln können jedoch indirekt durch Auslösen von Übelkeit und Erbrechen zu einer Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit oder der Bedienung von Maschinen führen. Dies gilt im verstärkten Maße im Zusammenhang mit Alkohol.
4.8. Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: |
( 1/10) |
Häufig: |
( 1/100 bis < 1/10) |
Gelegentlich: |
( 1/1.000 bis < 1/100) |
Selten: |
( 1/10.000 bis < 1/1.000) |
Sehr selten: |
(< 1/10.000, einschließlich gemeldeter Einzelfälle) |
Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen) |
Sehr selten: Sekundäre Malignome, wie sekundäre Leukämien, myelodysplastische Syndrome |
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems |
Sehr häufig: Myelosuppression, Panzytopenie, Thrombozytopenie, Leukopenie, Neutropenie, Anämie |
Erkrankungen des Nervensystems |
Gelegentlich: Apathie, Desorientierung, Ataxie, Stottern Nicht bekannt: Koordinationsstörungen, Lethargie, Dysarthrie |
Augenerkrankungen |
Sehr selten: In Kombination mit einer Strahlentherapie irreversible Schädigung des Sehnervs |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums |
Selten: Interstitielle Pneumonie, Lungenfibrose Nicht bekannt: Lungeninfiltration |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
Sehr häufig: Übelkeit, Erbrechen, Anorexie Selten: Diarrhoe, Stomatitis |
Leber- und Gallenerkrankungen |
Häufig: Leichte Leberfunktionsstörungen Gelegentlich: Erhöhung der Leberenzyme (ASAT, ALAT, LDH, alkalische Phosphatase) Selten: Cholestatischer Ikterus, Leberversagen |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
Selten: Alopezie |
Erkrankungen der Nieren und Harnwege |
Gelegentlich: Nierenschäden, Nierenversagen Nicht bekannt: Azotaemie, Atrophie der Niere |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort |
Häufig: Fieber, Infektionen |
Untersuchungen |
Nicht bekannt: Erhöhung der alkalischen Phosphatase im Blut, Bilirubin im Blut erhöht |
Am häufigsten treten Myelosuppression und Übelkeit / Erbrechen auf.
Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)
Über sekundäre Malignome wie sekundäre Leukämien und myelodysplastische Syndrome, wurde nach Langzeittherapie in Einzelfällen berichtet.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Eine verzögerte hämatologische Toxizität ist eine der häufigsten und schwerwiegendsten Nebenwirkungen von Lomustin. Sie tritt in der Regel 4-6 Wochen nach der Einnahme auf und ist dosisabhängig. Es kann eine Panzytopenie mit Neutropenie, Leukopenie, Thrombozytopenie und Anämie auftreten. Die Thrombozytopenie tritt in der Regel 4-5 Wochen nach dem Beginn der Therapie auf und hält 1-2 Wochen an. Eine Neutropenie tritt in der Regel nach 5-6 Wochen auf und hält 1-2 Wochen an. Die hämatologische Toxizität kann kumulativ sein und führt im Verlauf der Therapie zu verstärkt reduzierten Leukozyten und Thrombozyten.
Annähernd 65% der Patienten, die eine Dosis von 130 mg/m² erhielten, zeigten im weißen Blutbild Werte von unter 5.000 WBC/mm³. 36% zeigten einen WBC von unter 3.000/mm³. Thrombozytopenie äußert sich generell schwerwiegender als Leukopenie, beides sind jedoch dosislimitierende Nebenwirkungen.
Lomustin kann zu kumulativer Knochenmarksdepression führen, die sich in stärker erniedrigten Werten oder längerer Dauer der Suppression nach wiederholten Dosen äußert.
Über das Auftreten von akuten Leukämien und Knochenmarksdysplasien wurde in Patienten unter Langzeittherapie mit Nitrosoharnstoffen berichtet.
Anämie kann ebenfalls auftreten, ist aber insgesamt nicht so häufig und weniger schwerwiegend, verglichen mit Thrombozytopenie und Leukopenie
Erkrankungen des Nervensystems
Gelegentlich mäßige neurologische Symptome, wie Apathie, Desorientierung, Ataxie und Stottern. Meist treten diese Symptome bei Kombination mit anderen antineoplastischen Substanzen oder Bestrahlung auf.
Augenerkrankungen
Sehr selten kann in Kombination mit einer Strahlentherapie eine irreversible Schädigung des Sehnervs auftreten.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Lungentoxizität, charakterisiert durch pulmonale Infiltration, interstitielle Pneumonie oder Lungenfibrose tritt selten auf. Über das Auftreten von Toxizitäten wurde nach einem Anwendungszeitraum von 6 Monaten oder länger nach Beginn der Therapie, mit kumulativen Dosen über 1.100 mg/m² berichtet. Es gibt einen Bericht über pulmonale Toxizität nach einer kumulativen Dosis von nur 600 mg.
Berichte von Patienten mit intrakranialen Tumoren, die Nitrosoharnstoffe während ihrer Kindheit und im frühen Erwachsenenalter eingenommen haben, beschreiben das Auftreten von Lungenfibrosen bis zu 17 Jahre nach der Therapie.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Übelkeit und Erbrechen treten sehr häufig 3 bis 6 Stunden nach Lomustingabe auf und halten 1-2 Tage an, gefolgt von Anorexie für 2-3 Tage. Bei Verteilung der 6-wöchentlichen Dosis auf 3 Dosen in den ersten Tagen der 6-wöchentlichen Periode können diese Nebenwirkungen milder ausfallen. Normalerweise ist die gastrointestinale Verträglichkeit gut, wenn vorsorglich Antiemetika gegeben werden und wenn der Patient Lomustin auf nüchternen Magen einnimmt. Seltener treten Diarrhoe und Stomatitis auf.
Leber- und Gallenerkrankungen
Häufig treten milde Leberfunktionsstörungen auf. Gelegentlich wird eine meist vorübergehende Erhöhung der Leberenzyme (SGOT, SGPT, LDH oder Alkalische Phosphatase oder der Blutbilirubinwerte) beobachtet. Selten kommt es zu einem cholestatischen Ikterus oder zu einem Leberversagen.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Selten tritt eine Alopezie auf.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Nierenschäden, wie Abnahme der Nierengröße und progressive Azotämie wurden in Patienten mit hohen kumulativen Dosen unter Langzeittherapie berichtet. Gelegentlich wurde nach längerer Therapie mit Lomustin über Nierenversagen berichtet. Die kumulative Dosis war in diesen Fällen höher als 1,500 mg/m². Ein Auftreten bei niedrigeren Dosen ist jedoch nicht ausgeschlossen, da es Berichte über Patienten mit Nierenschädigung bei niedrigeren Dosen gibt. Daher sollte eine maximale Lomustindosis von 1,000 mg/m² nicht überschritten werden.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig treten Fieber und Infektionen als Folge der Myelosuppression auf.
4.9 Überdosierung
Es wurde über Überdosierungen von Lomustin mit fatalem Ausgang berichtet.
Überdosierungen von Cecenu®können zu Verstärkungen der Nebenwirkungen führen. Im Vordergrund steht hierbei eine ausgeprägte Myelosuppression, insbesondere Leukopenie und Thrombozytopenie. Weiterhin können Störungen im Gastrointestinaltrakt, Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Anorexie, Lethargie oder Abgeschlagenheit, Leberfunktionsstörungen, Husten oder Atemnot und neurologische Störungen auftreten. In sehr schweren Fällen kann es zu einem Multiorganversagen kommen.
Bei einer Überdosierung ist die Therapie sofort abzusetzen und symptomatische Maßnahmen einzuleiten. Es steht kein spezifisches Antidot zur Verfügung.
Als supportive Maßnahme sollte eine Infektionsprophylaxe in Betracht gezogen werden. In schweren Fällen ist eine intensivmedizinische Behandlung erforderlich.
5.. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe:
Lomustin ist ein zytostatisch wirksames Nitrosoharnstoffderivat aus der Reihe der alkylierenden Substanzen.
ATC-Code: L01A D02
Der CECENU-Wirkstoff Lomustin zerfällt unter physiologischen Bedingungen in ein Alkyldiazohydroxid und ein Alkylisocyanat. Ersteres wirkt alkylierend auf die Cytosin- und Guaninmoleküle der DNS und führt zu DNS-Zwischenstrangvernetzungen. Das Alkylisocyanat reagiert unter Carbamoylierung mit zelleigenen Proteinen.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
CECENU wird nach oraler Gabe schnell resorbiert und rasch metabolisiert. Die Abnahme der Chlorethyl-Gruppe im Plasma zeigt einen einphasigen Verlauf mit einer Halbwertszeit von 72 Stunden. Der Cyclohexyl-Rest nimmt biphasisch mit t ½ von 4 Stunden und t ½ von 50 Stunden ab. Der Cyclohexylteil wird zu 60% an Plasmaproteine gebunden. Nach oraler Gabe von radioaktiv markiertem CECENU wird die Blut-Hirnschranke überwunden. Ca. 15-30% der gemessenen Radioaktivität im Plasma wird in der cerebrospinalen Flüssigkeit nachgewiesen.
Es wurden erhöhte Konzentrationen an CECENU in der Gallenflüssigkeit, Leber, Lunge und Nieren gefunden. Die Ausscheidung der CECENU-Abbauprodukte erfolgt zum größten Teil über die Niere.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute und chronische Toxizität
Lomustin weist im Tierversuch keine weiteren toxischen Erscheinungen auf, die nicht aus der Klinik bekannt sind.
Reproduktionstoxizität
Lomustin ist im Tierversuch embryotoxisch, teratogen und beeinflusst die Fertilität männlicher Tiere negativ unter Dosen, die ähnlich der humantherapeutischen Dosis sind.
Mutagenität und Kanzerogenität
Für Lomustin konnte ein mutagenes Potential nachgewiesen werden. In Langzeitversuchen an Ratten und Mäusen weist Lomustin ein kanzerogenes Potential auf.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Lactose, Weizenstärke, Talkum, Magnesiumstearat, Gelatine, Titandioxid, Indigocarmin.
6.2 Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Bei sachgemäßer Lagerung ist CECENU drei Jahre lang haltbar.
Nach Ablauf des Verfalldatums soll das Arzneimittel nicht mehr angewendet werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern!
6.5. Art und Inhalt des Behältnisses
OP mit 5 Kapseln
OP mit 20 Kapseln [N1]
OP mit 50 Kapseln [N2]
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
7. Inhaber der Zulassung
m e d a c
Gesellschaft für klinische
Spezialpräparate mbH
Fehlandtstrasse 3
20354 Hamburg
Telefon: 04103-8006-0
Telefax: 04103-8006-100
8. Zulassungsnummer
982.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
26.11.1980 / 30.05.2001
10. Stand der Information
September 2012
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
SPC (D) Cecenu Kapseln, Stand:September 2012 17