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Cedia 20 20 Μg/150 Μg Tabletten

Document: 31.07.2012   Fachinformation (deutsch) change

Textspezifikation ARI SP T PFI 361000-04

Cedia® 20 20µg/150µg Tabletten

Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben

Stand: 052012





FACHINFORMATION



1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Cedia® 20 20µg/150µg Tabletten



Ethinylestradiol/ Desogestrel


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Jede Tablette enthält


0,02 mgEthinylestradiol (= 20 Mikrogramm)

0,15 mgDesogestrel (= 150 Mikrogramm)



Sonstige Bestandteile:


Enthält 68,55 mg Lactose (als Lactose-Monohydrat).


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Tablette.

Weiße, runde und beidseitig gewölbte Tabletten.


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Orales Kontrazeptivum


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Anwendungsart

Die Tabletten müssen in der auf dem Streifen angegebenen Reihenfolge täglich und ungefähr zur selben Uhrzeit eingenommen werden. Während 21 aufeinanderfolgenden Tagen wird täglich eine Tablette eingenommen. Mit dem jeweils darauffolgende Streifen wird nach einer 7-tägigen Einnahmepause begonnen. In der Einnahmepause tritt eine menstruationsartige Entzugsblutung ein. Die Blutung setzt in der Regel am 2. oder 3. Tag nach der zuletzt eingenommenen Tablette ein und hält gegebenenfalls bis zu Beginn der darauffolgenden Einnahmephase an.




Kinder und Jugendliche

Zur Sicherheit und Wirksamkeit von Desogestrel bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren liegen keine Daten vor.


Beginn der Anwendung

Keine vorangegangene Einnahme hormoneller Kontrazeptiva (im vergangenen Monat)

Die Tabletteneinnahme sollte am 1. Zyklustag (d.h. am ersten Tag der Monatsblutung) begonnen werden. Es ist möglich, mit der Einnahme an den Tagen 2 bis 5 zu beginnen. In diesem Fall sollte jedoch während der ersten 7 Tage des ersten Zyklus mit einer zusätzlichen Barrieremethode verhütet werden.


Umstellung von einem anderen hormonellen Kombinationspräparat (kombinierte orale Kontrazeptiva (KOK), Vaginalring oder transdermales Pflaster)

Mit der Einnahme von Cedia® 20 sollte am Folgetag der Einnahme der letzten wirkstoffhaltigen Tablette des Vorgängerpräparats begonnen werden. Mit der Einnahme sollte spätestens im Anschluss an die Einnahmepause bzw. am Folgetag der Einnahme der letzten wirkstofffreien Tablette des Vorgängerpräparats begonnen werden.

Wurde zuvor ein Vaginalring oder ein transdermales Pflaster verwendet, sollte mit der Einnahme von Cedia® 20 vorzugsweise an dem Tag, an dem der Ring bzw. das Pflaster entfernt wird, begonnen werden. Die Einnahme von Cedia® 20 sollte in diesem Fall jedoch spätestens nach dem üblichen ring- bzw. pflasterfreien Intervall beginnen, d.h. wenn die nächste Anwendung fällig wäre.


Umstellung von einem Gestagenpräparat (Gestagenmonopräparat, Injektionspräparat, Implantat) oder einer gestagenfreisetzenden Spirale

Die Einnahme von Cedia® 20 im Anschluss an ein Gestagenmonopräparat kann an jedem beliebigen Tag begonnen werden (bzw. am Tag der Entfernung des Implantats oder der Spirale / zum Zeitpunkt der nächsten fälligen Injektion). In allen Fällen muss jedoch zur Empfängnisverhütung während der ersten 7 Einnahmetage zusätzlich eine Barrieremethode verwendet werden.


Nach einem Schwangerschaftsabbruch im 1. Trimenon

Mit der Einnahme von Cedia® 20 sollte sofort begonnen werden. In diesem Fall sind keine zusätzlichen Verhütungsmaßnahmen erforderlich.


Nach einer Geburt oder einem Schwangerschaftsabbruch im 2. Trimenon (Monate 4-6)

Hinweise für stillende Frauen siehe Abschnitt 4.6.

Mit der Einnahme von Cedia® 20 sollte am 21.-28. Tag nach der Fehlgeburt bzw. dem Abbruch begonnen werden. Wird mit der Einnahme später begonnen, muss in den ersten 7 Einnahmetagen zur Verhütung zusätzlich eine Barrieremethode eingesetzt werden. Kam es zwischenzeitlich zu Geschlechtsverkehr, muss vor der Tabletteneinnahme eine Schwangerschaft ausgeschlossen bzw. mit der Einnahme bis zur nächsten Monatsblutung gewartet werden.


Vorgehen bei vergessener Tabletteneinnahme

Wurde die Einnahme einer Tablette vor weniger als 12 Stunden vergessen, ist der Empfängnisschutz weiterhin zuverlässig.

Die vergessene Tablette muss aber so schnell wie möglich eingenommen und die weitere Einnahme wie gewohnt fortgesetzt werden.


Wurde die Einnahme vor mehr als 12 Stunden vergessen, ist kein vollständiger Empfängnisschutz mehr gegeben.

Für eine ausgelassene Tabletteneinnahme gelten dann folgende Grundregeln:

1. Die Tabletteneinnahme darf insgesamt nicht länger als 7 Tage lang unterbrochen werden.

2. Es sind 7 aufeinanderfolgende Einnahmetage erforderlich, um die Hypothalamus-Hypophyse-Ovar-Achse hinreichend zu hemmen.


Empfohlene Vorgehensweise

Woche 1

Die ausgelassene Tablette sollte so schnell wie möglich eingenommen werden, auch dann, wenn dadurch gleichzeitig zwei Tabletten einzunehmen sind. Die folgende Tabletteneinnahme wird zur gewohnten Tageszeit fortgesetzt. In den nächsten 7 Tagen ist zusätzlich ein mechanischer Empfängnisschutz, z. B. Kondome, zu verwenden. Kam es in den vorangegangenen 7 Tagen zu Geschlechtsverkehr, kann eine Schwangerschaft nicht ausgeschlossen werden. Je mehr Tabletten vergessen wurden und je näher die vergessene Tablette an der Einnahmepause liegt, desto größer ist das Risiko einer Schwangerschaft.


Woche 2

Die ausgelassene Tablette sollte so schnell wie möglich eingenommen werden, auch dann, wenn dadurch gleichzeitig zwei Tabletten einzunehmen sind. Die folgende Tabletteneinnahme wird zur gewohnten Tageszeit fortgesetzt. Wurden die Tabletten in den vergangenen 7 Tagen vorschriftsmäßig eingenommen, sind keine zusätzlichen Verhütungsmaßnahmen erforderlich. Ist dies jedoch nicht der Fall bzw. es wurden mehr als 1 Tablette ausgelassen, muss 7 Tage lang auf eine anderes Verhütungsmittel zurückgegriffen werden.


Woche 3

Aufgrund der nächsten Einnahmepause besteht die Gefahr eines unzureichenden Empfängnisschutzes. Es besteht jedoch die Möglichkeit, die Einnahme entsprechend anzupassen. Wenn eine der nachstehend genannten Möglichkeiten befolgt wird, sind keine zusätzlichen Verhütungsmaßnahmen erforderlich, vorausgesetzt, die Tabletten wurden während 7 Tage vor der Auslassung vorschriftsmäßig eingenommen. Ist dies nicht der Fall, muss auf die erste Möglichkeit verwiesen und 7 Tage lang zusätzliche Verhütungsmaßnahmen getroffen werden.


1. Die ausgelassene Tablette sollte so schnell wie möglich eingenommen werden, auch dann, wenn dadurch gleichzeitig zwei Tabletten einnehmen sind. Die Tabletteneinnahme wird zur gewohnten Tageszeit fortgesetzt. Statt eine Einnahmepause einzulegen, sollte die Einnahme direkt mit dem nächsten Zyklusstreifen fortgesetzt werden. Zur Abbruchblutung kommt es dann sehr wahrscheinlich erst am Ende des zweiten Zyklusstreifens. Während der Einnahme des zweiten Streifens kann es jedoch zu Schmier- oder Zwischenblutungen kommen.

2. Alternative kann die Einnahme aus dem aktuellen angebrochenen Zyklusstreifens abgebrochen werden und sofort die 7-tägige Einnahmepause eingelegt werden (der Tag der Auslassung zählt als Tag der Einnahmepause). Danach ist die Einnahme mit der nächsten Blisterpackung fortzusetzen.


Sollte es nach vergessener Einnahme im nächsten regulären einnahmefreien Intervall zu keiner Abbruchblutung kommen, muss die Möglichkeit einer Schwangerschaft in Betracht gezogen werden.


Vorsichtsmaßnahmen bei Erbrechen oder schwerem Durchfall

Kommt es innerhalb von 3 bis 4 Stunden nach der Einnahme zu Erbrechen oder starkem Durchfall, wird die Tablette gegebenenfalls nicht richtig resorbiert. Deshalb müssen in diesem Fall die unter Abschnitt 4.2 zum Thema Auslassung genannten Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Möchte die Patientin ihre übliche Einnahme nicht ändern, muss sie die Tablette(n) einem Reservestreifen entnehmen.


Verschiebung der Abbruchblutung

Die Abbruchblutung kann verschoben werden, indem die Einnahme von Cedia® 20 ohne Einnahmepause direkt mit der nächsten Blisterpackung fortgesetzt wird. Die Einnahme kann bis zum Ende des zweiten Streifens beliebig lang verlängert werden. In dieser Zeit kann es zu Schmier- oder Durchbruchblutung kommen. Nach der üblichen 7-tägigen Einnahmepause wird die Einnahme dann mit dem nächsten Streifen wie gewohnt fortgesetzt.

Der Beginn der Abbruchblutung kann auf einen anderen Wochentag vorgezogen werden, indem die nächste Einnahmepause beliebig verkürzt wird. Je kürzer die Einnahmepause, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Abbruchblutung ausbleibt und es während der Einnahme des Folgestreifens zu Schmier- oder Durchbruchblutungen kommt (ähnlich wie bei Verschiebung der Monatsblutung).



4.3 Gegenanzeigen


Bei Vorliegen einer der nachstehend genannten Erkrankungen sollte auf die Einnahme von kombinierten oralen Kontrazeptiva verzichtet werden. Tritt eine dieser Erkrankungen während der Einnahme erstmals auf, muss die Einnahme sofort abgebrochen werden.

- bestehende oder vorausgegangene Venenthrombose (tiefe Venenthrombose, Lungenembolie).

- bestehende oder vorausgegangene Arterienthrombose (z.B. Schlaganfall, Herzinfarkt) oder bzw. prodromale Erkrankungen (z.B. Angina pectoris und transitorische ischämische Attacke).

- bestehende oder vorausgegangene Schlaganfallepisoden

- Vorliegen von starken bzw. multiplen Risikofaktoren für eine Arterienthrombose:

- Diabetes mellitus mit Gefäßschäden

- starker Hypertonie

- starke Dyslipoproteinämie

- Vererbte oder erworbene Prädisposition für Venen- oder Arterienthrombosen, wie APC-Resistenz, Antithrombin-III-Mangel, Protein-C-Mangel, Protein-S-Mangel, Hyperhomocysteinämie und Antiphospholipid-Antikörper (Anticardiolipin-Antikörper, Lupus anticoagulans).

- Pankreatitis oder vorausgegangene Pankreatitis, falls es zu starker Hypertriglyceridämie kam

- bestehende oder vorausgegangene schwere Hepatitis, solange die Leberwerte nicht wieder normalisiert sind.

- bestehende oder vorausgegangene Lebertumore (gutartige oder bösartige).

- Nachweis von oder Verdacht auf durch Steroide beeinflussten Malignome (z.B. an den Geschlechtsorganen oder Brüsten)

- Unerklärte Vaginalblutungen.

- Vorausgegangene Migräneepisoden mit fokalen neurologischen Symptomen

- Überempfindlichkeit gegenüber einem der Wirkstoffe bzw. der sonstigen Bestandteile von Cedia® 20.



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Warnhinweise

Liegt einer der nachstehend genannten Risikofaktoren vor, sollte der Nutzen des kombinierten oralen Kontrazeptivums im Verhältnis zu den möglichen Risiken im Einzelfall erwogen und mit der potentiellen Anwenderin vor der Verordnung besprochen werden. Bei Verschlechterung oder bei Eintreten einer dieser Risikofaktoren muss die Patientin Ihren Arzt informieren. Der Arzt entscheidet dann, ob die Einnahme abzubrechen ist.


1. Venöses und arterielles Thromboembolierisiko

Epidemiologische Studien ergaben, dass die Häufigkeit von VTE-Ereignissen (venöse Thromboembolie) bei Anwenderinnen oraler Kontrazeptiva mit niedrigem Östrogengehalt (<50 μg Ethinylestradiol) (inkl. Cedia® 20) bei 20 bis 400 in 100.000 Einnahmejahren liegt. Das Risiko schwankt jedoch im Verhältnis zum Gestagen. Bei Nicht-Anwenderinnen liegt die Häufigkeit im Vergleich dazu bei 5 bis 10 Fällen in 100.000 Einnahmejahren. Die Einnahme von kombinierten oralen Kontrazeptiva birgt im Vergleich zur Nichteinnahme ein erhöhtes VTE-Risiko. Das VTE-Risiko ist im ersten Einnahmejahr am höchsten. Die VTE-Häufigkeit im Kontext einer Schwangerschaft liegt bei 60 von 100.000 Schwangerschaften. VTE ist in 1-2 % der Fälle tödlich.

Aus den epidemiologischen Studien ging außerdem ein Zusammenhang zwischen der Einnahme kombinierter oraler Kontrazeptiva und der Häufigkeit arterieller Thromboembolien (Herzinfarkt, transitorische ischämische Attacke) hervor.

Bei Präparaten mit 30 μg Ethinylestradiol in Kombination mit Desogestrel oder Gestoden liegt das VTE-Gesamtrisiko im Vergleich zu Präparaten mit weniger als 50 μgEthinylestradiol und Levonorgestrel zwischen 1,5 und 2,0. Die VTE-Häufigkeit bei Levonorgestrel-haltigenPräparaten mit weniger als 50 μgEthinylestradiol liegt bei ca. 20 in 100.000 Einnahmejahren. Für Cedia® 20 liegt die Häufigkeit bei ca. 30-40 Fällen in 100.000 Einnahmejahren, d.h. weitere 10-20 Fälle in 100.000 Einnahmejahren. Der Einfluss des relativen Risikos auf die Anzahl der zusätzlichen Fälle ist im ersten Einnahmejahr am höchsten, nämlich dann, wenn dass VTE-Risiko bei allen Präparaten am höchsten ist.


Bei desogestrel- oder gestodenhaltigen Präparaten mit 20 μg Ethinylestradiol lässt sich im Vergleich zu denselben Präparaten mit 30 μgEthinylestradiol aus den epidemiologischen Daten kein verringertes VTE-Risiko ableiten.


In äußerst seltenen Fällen kam es bei Anwenderinnen zu Thrombosen in anderen Blutgefäßen, z.B. in Arterien und Venen der Leber, Mesenterien, Nieren, des Gehirns oder der Netzhaut. Dabei ist man sich nicht einig, ob diese Ereignisse auf die Einnahme hormoneller Kontrazeptiva zurückzuführen sind.


Zu Symptomen einer venösen oder arteriellen Thrombose gehören gegebenenfalls:

- ungewohnte Schmerzen und/oder Schwellung in einem Bein

- plötzliche Schmerzen in der Brust mit oder ohne Ausstrahlung in den linken Arm

- plötzliche Atemlosigkeit

- plötzlich eintretender Husten

- ungewohnte, starke, anhaltende Kopfschmerzen

- teilweiser oder vollständiger Verlust der Sehfähigkeit

- Diplopie

- Sprachstörungen oder Aphasie

- Schwindel

- Kollaps mit oder ohne fokalen Anfällen

- Schwächegefühl oder starkes Taubheitsgefühl in einer Körperhälfte oder in einem Körperteil

- Bewegungsstörungen

- akutes Abdomen.


Die Anwenderinnen müssen speziell darauf hingewiesen werden, dass bei möglichen Anzeichen einer Thrombose ihr Arzt zu verständigen ist. Bei Thrombose-Verdacht sollte das Kontrazeptivum abgesetzt werden.


Das Risiko für venöse Thromboembolien (VTE) wird durch folgende Faktoren erhöht:

- zunehmendes Alter

- Vorgeschichte (VTE bei einem Geschwister oder engen Verwandten in verhältnismäßig jungem Alter). Besteht Verdacht auf eine erbliche Veranlagung, sollte die Patientin vor der Entscheidung an einen Facharzt überwiesen werden, der sie berät.

- längere Immobilisierung, größerer Eingriff, chirurgische Eingriffe an den Beinen oder größeres Trauma. In diesen Fällen sollte die Pille abgesetzt werden (bei einer geplanten Operation mindestens 4 Wochen im Voraus) und mit der Einnahme erst zwei Wochen nach vollständig wiederhergestellter Bewegungsfähigkeit wieder begonnen werden. Es sollte eine Behandlung mit Antithrombotika erwogen werden.

- Übergewicht (BMI > 30 kg/m2).

- sowohl möglicherweise Varikose bzw. spontan auftretende oberflächlicher Thrombophlebitis. Es herrscht kein wissenschaftlicher Konsens über die mögliche Rolle diese Krankheitsbilder in der Ätiologie der tiefen Venenthrombose.


Das Risiko von arterielle Thromboembolien (ATE) bzw. eines Schlaganfalls wird durch folgende Faktoren erhöht:

- zunehmendes Alter

- Rauchen (Frauen über 35 sollten dringend geraten werden, mit dem Rauchen aufzuhören, wenn sie ein hormonelles Kontrazeptivum anwenden möchten)

- Dyslipoproteinämie

- Hypertonie

- Migräne

- Übergewicht (BMI > 30 kg/m2)

- Vorgeschichte (ATE bei einem Geschwister oder engen Verwandten in verhältnismäßig jungem Alter). Besteht Verdacht auf eine erbliche Veranlagung, sollte die Patientin vor der Entscheidung an einen Facharzt überwiesen werden, der sie berät

- Herzklappenfehler

- Vorhofflimmern


Das Vorliegen eines schwerwiegenden bzw. multiplen Risikofaktors für eine venöse oder arterielle Erkrankung stellt gegebenenfalls eine Gegenanzeige dar. Es sollte auch die Möglichkeit einer Antikoagulansbehandlung erwogen werden.


Außerdem sollte auf das erhöhte Risiko einer Thromboembolie im Wochenbett geachtet werden (weitere Informationen zu "Schwangerschaft und Stillzeit" - siehe Abschnitt 4.6).


Zu den sonstigen Erkrankungen im Zusammenhang mit Kreislaufstörungen gehören Diabetes mellitus, systemischer Lupus erythematosus, hämolytisch-urämisches Syndrom, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) und Sichelzellenanämie.


Bei einer erhöhten Häufigkeit bzw. Intensität von Migräneepisoden (möglicherweise ein Anzeichen für eine Hirngefäßerkrankung) während der Einnahme eines kombinierten Hormonpräparats muss das sofortige Absetzen des Präparats erwogen werden.


2. Tumore

In bestimmten epidemiologischen Studien wurde bei Langzeitanwenderinnen ein erhöhtes Risiko an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, beobachtet. Es ist jedoch noch nicht geklärt, inwieweit diese Beobachtung durch ein verändertes Sexualverhalten oder andere Faktoren, wie humane Papillomviren (HPV) beeinflusst wird.


Eine Metaanalyse von 54 epidemiologischen Studien ergab, dass das relative Risiko der Diagnosestellung eines Mammakarzinoms bei Frauen, die kombinierte orale Kontrazeptiva einnehmen, geringfügig erhöht (RR = 1,24) ist. Nach dem Absetzen sinkt das erhöhte Risiko kontinuierlich und verschwindet nach innerhalb von 10 Jahren. Da Brustkrebs bei Frauen unter 40 nur selten vorkommt, steigt die Anzahl der festgestellten Brustkrebsfälle bei früheren und derzeitigen Anwenderinnen im Verhältnis zum Brustkrebs -Gesamtrisiko nur gering. Diese Studien machen dabei jedoch keinen Kausalzusammenhang geltend. Die beobachtete Risikoerhöhung kann sowohl auf eine frühzeitigere Diagnose von Brustkrebs bei den Anwenderinnen als auch auf die biologische Wirkungen von kombinierten oralen Kontrazeptiva oder auf beide Faktoren gemeinsam zurückzuführen sein. Bei der Brustkrebsdiagnose von Anwenderinnen war der Brustkrebs im Vergleich zu Nichtanwenderinnen tendenziell weniger vorangeschritten.


In seltenen Fällen wurden bei Anwenderinnen gutartige und noch seltener bösartige Lebertumore beobachtet. Diese Tumore führten in einigen Fällen zu lebensbedrohlichen inneren Blutungen im Bauchraum. Bei starken Schmerzen im oberen Bauchraum, bei Hepatomegalie oder intraabdominalen Blutungen muss bei Anwenderinnen differentialdiagnostisch ein Lebertumor in Betracht gezogen werden.


Die Größe von Fibromyomen in der Gebärmutter kann sich durch die Einnahme von kombinierten oralen Kontrazeptiva verändern.


3. Sonstige Erkrankungen

Bei Anwenderinnen mit bestehender oder familiärer Hypertriglyceridämie ist mit zu einem erhöhten Pankreatitisrisiko zu rechnen.


Bei Anwenderinnen wurde eine leichte Erhöhung des Blutdrucks beobachtet, die jedoch nur selten klinisch relevant ist. Ein sofortiges Absetzen des Präparats ist nur in diesen seltenen Fällen gerechtfertigt. Eine systematische Beziehung zwischen der Anwendung eines kombinierten Hormonpräparats zur Empfängnisverhütung und klinischer Hypertonie konnte nicht nachgewiesen werden. Sollte bei der Einnahme im Falle einer bereits bestehenden Hypertonie ein konstant erhöhter Blutdruck vorliegen bzw. nicht zufriedenstellend behandelbar sein, muss das Präparat abgesetzt werden. Eine angemessene Anwendung des Hormonpräparats kann fortgesetzt werden, wenn sich die Blutdruckwerte mit einer Behandlung gegen Bluthochdruck normalisiert haben.


Über Auftreten oder Verschlechterung folgender Erkrankungen wurde sowohl bei Schwangeren als auch unter der Anwendung von kombinierten oralen Kontrazeptiva berichtet. Der Zusammenhang zwischen der Einnahme und dieser Beobachtung ist jedoch nicht eindeutig:

Cholestatischer Ikterus und/oder Puritus, Cholelithiasis, Porphyrie, systemischer Lupus erythematosus, hämolytisch-urämisches Syndrom, Chorea minor (Sydenham), Herpes gestationis, Otosklerose-bedingter Hörverlust.


Bei akuten oder chronischen Leberfunktionsstörungen muss das Präparat gegebenenfalls abgesetzt werden, bis sich die Leberwerte wieder normalisiert haben. Beim Wiederauftreten eines cholestatischen Ikterus und/oder cholestatisch bedingtem Pruritus, der erstmalig während einer Schwangerschaft oder während einer früheren Einnahme von Sexualsteroidhormonen aufgetreten ist, muss das Präparat abgesetzt werden.


Obwohl kombinierte orale Kontrazeptiva zwar die periphere Insulinresistenz und die Glukosetoleranz beeinflussen, scheint eine Änderung des Therapieschemas für Diabetikerinnen nicht erforderlich. Dennoch sollten Frauen mit Diabetes, die kombinierte orale Kontrazeptiva einnehmen, sorgfältig überwacht werden.


Unter der Einnahme von kombinierten oralen Kontrazeptiva kann es zur Verschlechterung endogener Depressionen, Epilepsie, Morbus Crohn und Colitis ulcerosa kommen.


Insbesondere bei Frauen mit anamnestisch bekanntem Chloasma gravidarum kann es gelegentlich zu einem Chloasma kommen. Frauen, die zu Chloasma neigen, sollten unter der Anwendung von kombinierten oralen Kontrazeptiva Sonnenlicht- und UV-Einstrahlungen meiden.


Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Frauen mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Cedia® 20 nicht einnehmen.

Ärztliche Untersuchung /Beratung

Vor der Einnahme bzw. der neuerlichen Einnahme von Cedia® 20 muss eine ausführliche Anamnese (inkl. Familienanamnese) erfolgen und eine Schwangerschaft mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Zur Untersuchung gehört die Messung des Blutdrucks sowie die Untersuchung der Patienten im Hinblick auf die Gegenanzeigen (Abschnitt 4.3) und Warnhinweise (Abschnitt 4.4). Die Patientin sollte darauf hingewiesen werden, die Packungsbeilage sorgfältig zu lesen und den Hinweisen zu folgen. Der Umfang und die Häufigkeit weiterer, regelmäßiger Kontrollen müssen sich an dem jeweiligen gültigen Standard der medizinischen Praxis orientieren und für jede Anwenderin individuell angepasst werden.


Die Anwenderin muss darüber aufgeklärt werden, dass orale Kontrazeptiva nicht vor einer HIV-Infektion (AIDS) oder anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützen.


Verminderte Wirksamkeit

Bei Auslassen der Tabletteneinnahme (Abschnitt 4.2.), Erbrechen oder starkem Durchfall (Abschnitt 4.2) oder gleichzeitiger Einnahme anderer Arzneimittel (Abschnitt 4.5) kann die empfängnisverhütende Wirkung von kombinierten oralen Kontrazeptiva beeinträchtigt sein.


Veränderter Zyklus

Wie bei allen kombinierten oralen Kontrazeptiva kann es auch bei der Einnahme von Cedia® 20 zu unregelmäßigen Blutungen (Schmier- und Zwischenblutungen) kommen. Dies gilt vor allem in den ersten Monaten der Einnahme. Daher ist eine diagnostische Abklärung unregelmäßige Blutungen erst nach einer Anpassungsphase von ca. 3 Monatszyklen sinnvoll.


Bei anhaltenden unregelmäßigen Blutungen oder bei nach zuvor regelmäßigen Zyklen auftretende Blutungsunregelmäßigkeiten müssen nicht-hormonell bedingte Ursachen erwogen werden. Um Malignome oder eine Schwangerschaft auszuschließen, sind entsprechende diagnostische Maßnahmen angezeigt, ggf. auch eine Kürettage.


Bei manchen Frauen bleibt in der Einnahmepause die Abbruchblutung aus. Wurde das Präparat vorschriftsmäßig eingenommen (siehe Abschnitt 4.2), ist eine Schwangerschaft unwahrscheinlich. Wurde das Präparat vor dem ersten Ausbleiben der Blutung nicht vorschriftsmäßig eingenommen bzw. bleiben zwei aufeinanderfolgende Blutungen aus, muss vor der Fortsetzung der Einnahme eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Bei Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln, die zu einer verstärkten Ausscheidung der Sexualhormone führen, kann es zu Zwischenblutungen und Verlust der empfängnisverhütenden Wirkung kommen. Dies wurde im Zusammenhang mit Hydantoinen, Barbituraten, Primidon, Carbamazepin und Rifampicin beobachtet. Diesbezüglicher Verdacht besteht ebenfalls mit Oxcarbazepin, Topiramat, Felbamat, Griseofulvin und Nevirapin. Der Mechanismus dieser Wechselwirkung scheint auf den Leberenzym-induzierten Eigenschaften dieser Arzneimittel zu beruhen. Eine maximale Enzyminduktion ist in der Regel erst in der 2. bis 3. Woche nach Einnahmebeginn zu beobachten. Sie hält nach Absetzen des Präparats jedoch mindestens 4 Wochen lang an.


Ein Verlust des Empfängnisschutzes wurde auch mit Antibiotika, wie Ampicillin und Tetracyclinen beobachtet. Der Mechanismus dieser Wechselwirkung ist noch nicht geklärt.


Anwenderinnen, die kurzeitig (bis zu einer Woche) mit einer der oben genannten Arzneimittel behandelt werden, sollten vorübergehend zusätzlich ein mechanisches Verhütungsmittel verwenden und zwar während der Behandlung und noch 7 Tage nach dem Absetzen des Arzneimittels.

Anwenderinnen, die Rifampicin einnehmen, sollten während der Behandlung und noch 28 Tage nach Absetzen von Rifampicin zusätzlich zum kombinierten oralen Kontrazeptivum ein mechanisches Verhütungsmittel anwenden.

Übersteigt der Zeitraum gleichzeitig eingenommener Arzneimittel die Anzahl der Tabletten einer Blisterpackung Cedia® 20 , sollte die Einnahme ohne Einnahmepause mit dem nächsten Streifen fortgesetzt werden.


Aufgrund einer durch Flunarizin bedingten gesteigerten Empfindlichkeit des Brustgewebes besteht das Risiko von Galactorrhoe.


Troleandomycin kann das Risiko für intrahepatische Cholestase bei gleichzeitiger Verabreichung mit oralen Kombinationspräparaten erhöhen.


Bei Langzeitbehandlung mit Leberenzym-induzierenden Arzneimitteln, kann ggf. eine Erhöhung der empfängnisverhütenden Steroiddosis erwogen werden. Ist eine Dosiserhöhung nicht ratsam oder unzureichend bzw. unsicher, d.h. bei unregelmäßigen Blutungen, sind andere Verhütungsmethoden in Betracht zu ziehen.


Johanniskrauthaltige Präparate (Hypericum perforatum) sollten nicht gleichzeitig mit Cedia® 20 eingenommen werden, da dies den Empfängnisschutz potenziell herabsetzt. Es wurde von Zwischenblutungen und ungewollten Schwangerschaften berichtet. Johanniskraut induziert metabolisierende Enzyme. Dieser Effekt kann bis zu 2 Wochen nach Absetzen des johanniskrauthaltigen Präparats anhalten.


Eine gleichzeitige Verabreichung von Ritonavir führte zu einer Verringerung der mittleren AUCvonEthinylestradiol um 41%. Es sollte eine Erhöhung der Ethinylestradiol-Dosis bzw. alternative Kontrazeptiva erwogen werden.


Einfluss von Cedia® 20 auf andere Arzneimittel

Orale Kontrazeptiva können den Stoffwechsel bestimmter Wirkstoffe beeinflussen.

Es kann zu Anstieg (z.B. Cyclosporin) oder Senkung (z.B. Lamotrigin) des Wirkstoffgehalts im Blut oder im Gewebe kommen.


Laboruntersuchungen

Steroiden Kontrazeptiva können die Ergebnisse bestimmter Laboruntersuchungen beeinflussen, u.a. biochemische Parameter der Leber-, Schilddrüsen-, Nebennieren- und Nierenfunktion, sowie den Plamaspiegel von (Carrier)-Proteinen, wie Transcortin (CGB) und Lipid- bzw. Lipoproteinfraktionen, Parameter des Kohlenhydratstoffwechsel sowie der Blutgerinnung und Fibrinolyse. Die Änderungen bewegen sich in der Regel innerhalb des entsprechenden Normalbereichs.



4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Cedia® 20 ist in der Schwangerschaft kontraindiziert.

Tritt während der Anwendung von Cedia® 20 eine Schwangerschaft ein, ist das Präparat abzusetzen.

In den meisten epidemiologische Untersuchungen fand sich jedoch weder ein erhöhtes Risiko für Missbildungen bei Kindern, deren Mütter vor der Schwangerschaft kombinierte orale Kontrazeptiva eingenommen hatte, noch eine teratogene Wirkung bei versehentlicher Einnahme von kombinierten oralen Kontrazeptiva in der Frühschwangerschaft.


Die Laktation kann durch die Einnahme von kombinierten oralen Kontrazeptiva beeinflusst werden, da sie die Muttermilchmenge reduzieren und deren Zusammensetzung verändern können. Eine Einnahme von kombinierten oralen Kontrazeptiva kann generell nicht empfohlen werden, bis der Säugling vollständig abgestillt wurde. Es können geringe Mengen der kontrazeptive wirksamen Steroide und /oder deren Metaboliten in die Milch gelangen. Diese Mengen könnten das Kind beeinträchtigen.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Cedia® 20 hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen.


4.8 Nebenwirkungen


Bei der Anwendung von kombinierten oralen Kontrazeptiva wird über eine Reihe von Nebenwirkungen berichtet, die detailliert in Abschnitt 4.4. erläutert werden.

Bei der KOK-Einnahme besteht für alle Frauen ein erhöhtes VTE-Risiko. Zur Differenzierung des Risikoausmaßes siehe Abschnitt 4.4.


Systemorganklassen

Sehr häufig
≥ 1/10

Häufig/Gelegentlich

(> 1/1000 und < 1/10)

Selten

< 1/1000

Infektionen und parasitäre Erkrankungen



Fluor vaginalis

Erkrankungen des Immunsystems



Überempfindlichkeit

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen


Flüssigkeitsretention


Psychiatrische Erkrankungen


verminderte Libido,

Depressive Verstimmung,

Stimmungsschwankungen

vermehrte Libido

Erkrankungen des Nervensystems


Kopfschmerzen,

Schwindel, Nervosität


Augenerkrankungen



Beschwerden beim Tragen von Kontaktlinsen

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths



Otosklerose

Gefäßerkrankungen


Migräne, Hypertonie

Thromboembolie

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts


Übelkeit, Erbrechen


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes


Akne, Hautausschlag, Urtikaria

Erythema nodosum, Erythema multiforme, Pruritus, Alopezie

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Unregelmäßige Blutungen

Amenorrhoe, Spannungsgefühl in den Brüsten, Brustschmerzen

Brustvergrößerung, Metrorrhagie


Ausfluss, Brustdüsensekretion

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Gewichts-zunahme






Folgende schwerwiegende Nebenwirkungen wurden bei der KOK-Einnahme beobachtet und werden detailliert in Abschnitt 4.4 erläutert:

- VTE-Erkrankungen

- ATE-Erkrankungen

- Hypertonie

- Lebertumore

- Eintreten oder Verschlimmerung einer Erkrankung, die jedoch nicht nachweislich auf die KOK-Einnahme zurückzuführen ist: Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Epilepsie, Migräne, Endometriose, Gebärmuttermyom, Porphyrie, generalisierter Lupus erythematosus, Schwangerschaftsherpes, Chorea minor (Sydenham), hämolytisch-urämisches Syndrom, cholestatischer Ikterus

- Chloasma.



4.9 Überdosierung


Es liegen keine Berichte über schwerwiegenden Folgen einer Überdosierung vor. Symptome, einer Überdosierung sind: Übelkeit, Erbrechen sowie geringfügige Vaginalblutungen bei jungen Frauen. Ein Antidot ist nicht bekannt, die Behandlung hat symptomatisch zu erfolgen.




5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Gestagene und Östrogene, fixe Kombinationen

ATC-Klassifizierung: G03AA09

Die empfängnisverhütende Wirkung von kombinierten oralen Kontrazeptiva beruht auf dem Zusammenwirken verschiedener Faktoren. Die wichtigsten sind die Hemmung der Ovulation und die Veränderung des Gebärmutterschleims. Neben der empfängnisverhütenden Wirkung haben kombinierten oralen Kontrazeptiva verschiedene positive Eigenschaften, die unter Berücksichtigung der negativen Wirkungen (siehe Warnhinweise, Nebenwirkungen) die Wahl des Verhütungsmethode beeinflussen können. Der Monatszyklus wird regelmäßiger und die Blutungen oft weniger schmerzvoll und schwächer. Letzteres verringert die Häufigkeit von Eisenmangel.

In der größten Multicenter-Studie (N=23.258 Zyklen) liegt der unkorrigierte Pearl-Index bei 0,1 (95 % Konfidenzinterval 0,0-0,3). Des Weiteren berichteten 4,5 % der Frauen von ausbleibenden Abbruchblutungen und 9,2 % von unregelmäßigen Blutungen nach 6 Behandlungszyklen.

Cedia® 20 ist ein kombiniertes orales Kontrazeptivum mit Ethinylestradiol und dem Gestagen Desogestrel.

Ethinylestradiol ist ein gut bekanntes synthetisches Östrogen.

Desogestrel ist ein synthetisches Gestagen, das nach oraler Einnahme eine starke ovulationshemmende Wirkung zeigt.

Zusätzlich zeigt sich, zumindest unter höher dosierten kombinierten oralen Kontrazeptiva (50 μg Ethinylestradiol) ein vermindertes Risiko von Endometrie- und Eierstockkrebs. Inwieweit dies auch für niedriger dosierte kombinierte orale Kontrazeptiva zutrifft, ist noch nachzuweisen.


Kinder und Jugendliche

Es liegen keine klinischen Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren vor.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Desogestrel


Resorption

Nach oraler Verabreichung wird Desogestrel sehr rasch und vollständig resorbiert und in 3-Keto-Desogestrel umgewandelt.

Maximale Blutspiegel werden nach 1,5 Stunden erreicht. Die absolute Bioverfügbarkeit von 3-Keto-Desogestrel beträgt 62-81 %.


Verteilung

3-keto-Desogestrel ist zu 95,5-99 % an Plasmaproteine gebunden, vor allem an Albumin und sexualhormonbindendes Globulin (SHBG). Der ethinylestradiol-induzierte SHBG-Anstieg beeinflusst sowohl die Bindung an als auch die Verteilung von 3-Keto-Desogestrel in Plasmaproteinen. Folglich steigt der Gehalt an 3-Keto-Desogestrel im Laufe der Einnahme langsam an und erreicht innerhalb von 3 bis 13 Tagen den Steady-State.


Metabolisierung

In Phase I des Desogestrel-Stoffwechsels kommt es zur durch Cytochrom P-450 katalysierten Hydroxylierung mit anschließender Dehydrogenierung in C3. Der aktive Metabolit von 3-Keto-Desogestrel wird weiter reduziert und über eine Sulfat- und Glucuronid-Konjugation abgebaut. Aus Untersuchungen am Tier ging hervor, dass der enterohepatische Kreislauf für die Gestagenaktivität von Desogestrel nicht relevant ist.


Eliminierung

3-Keto-Desogestrel wird mit einer Halbwertszeit von ca. 31 Stunden (24-38 Stunden) eliminiert. Die Plasma-Clearance schwankt zwischen 5,0-9,5 l/Std. Desogestrel und dessen Metaboliten werden, entweder als freie Steroide oder als Konjugationen, über den Urin und die Faeces im Verhältnis 1,5: 1 ausgeschieden.


Steady-State-Bedingungen

Unter Steady-State-Bedingungen ist der Serumspiegel von 3-Keto-Desogestrel um das Zwei- bis Dreifache erhöht.


Ethinylestradiol


Resorption

Ethinylestradiol wird rasch resorbiert und maximale Blutspiegel werden nach 1,5 Stunden erreicht. Aufgrund der präsystemischen Konjugation und des First-Pass-Stoffwechsels beträgt die absolute Bioverfügbarkeit 60 %. AUC und Cmaxkönnen mit der Zeit leicht ansteigen.


Verteilung

Ethinylestradiol ist zu 98,8 % an Plasmaproteine, fast ausschließlich an Serumalbumin, gebunden.


Metabolisierung

Ethinylestradiol unterliegen sowohl in der Mucosa als auch im Dünndarm und in der Leber der präsystemischen Konjugation. Durch Hydrolyse der direkten Ethinylestradiol-Konjugate in der Schleimhaut des Dünndarms entseht Ethinylestradiol, das erneut resorbiert werden kann. Dabei setzt ein enterohepatischer Kreislauf ein. Hauptpfad des Ethinylestradiol-Stoffwechsels ist eine durch Cytochrom P-450-vermittelte Hydroxylierung mit den Hauptmetaboliten 2-OH-EE und 2-Methoxy-EE.

2-OH-EE wird weiterhin zu chemisch reaktive Metaboliten abgebaut.


Eliminierung

Ethinylestradiol wird im Plasma mit einer Halbwertszeit von ca. 29 Stunden (26-33 Stunden) eliminiert. Die Plasma-Clearance schwankt zwischen 10-30 1/Std. Die Ethinylestradiol-Konjugate und Metaboliten werden über den Urin und die Faeces ausgeschieden (Verhältnis 1:1).


Steady-State-Bedingungen

Steady-State-Bedingungen werden nach 3 bis 4 Tagen erzielt, wenn der Serumspiegel um ca. 30 bis 40 % höher ist als nach Verabreichung einer einmaligen Dosis.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Basierend auf toxikologischen Untersuchungen wurden nur die Wirkungen festgestellt, die auf das Hormonprofil von Desogestrel und Ethinylestradiol zurückzuführen sind.



6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Lactose-Monohydrat

Kartoffelstärke

Povidon K 25

all-rac-α-Tocopherol (E 307)

Stearinsäure


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.



6.3 Dauer der Haltbarkeit


2 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Keine.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


PVC /Aluminium Blisterpackungen zu je 21 Tabletten.

In folgenden Packungsgrößen erhältlich: 1x21, 3x21 und 6x21 Tabletten.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.



7. INHABER DER ZULASSUNG


Aristo Pharma GmbH
Wallenroder Str. 8-10

D-13435 Berlin
Tel.: +49 30 71094-4200
Fax: +49 30 71094-4250



8. ZULASSUNGSNUMMER


78069.00.00



9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


05.08.2010



10. STAND DER INFORMATION

Mai 2012


11. VERKAUFSABGRENZUNG


Verschreibungspflichtig.