Cef-Diolan 500mg
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Fachinformation
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Meda Pharma GmbH Cef-Diolan® 500 mg
& Co. KG
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1. Bezeichnung der Arzneimittel
Cef-Diolan 500 mg
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Hartkapsel enthält 524,48 mg Cefaclor-Monohydrat, entsprechend 500 mg Cefaclor.
Stoff- oder Indikationsgruppe:
Antibiotikum aus der Gruppe der Cefalosporine
3. Darreichungsform
Hartkapseln
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Cef-Diolan 500 mg wird angewendet bei akuten und chronischen Infektionen unterschiedlichen Schweregrades, die durch Cefaclor-empfindliche Krankheitserreger verursacht werden und einer oralen Therapie zugänglich sind.
Dazu zählen Infektionen der oberen und unteren Atemwege
- des Hals-Nasen-Ohren-Bereichs, wie z. B. Mittelohrentzündung (Otitis media), Nebenhöhlenentzündungen (Sinusitis), Infektionen der Gaumenmandeln (Tonsillitis), des Rachens (Pharyngitis)
- der Niere und der ableitenden Harnwege
- der Haut und der Weichteilgewebe
- Tripper (Gonorrhoe).
Die offiziellen Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind bei der Anwendung von Cef-Diolan 500 mg zu berücksichtigen.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Cef-Diolan 500 mg
Erwachsene und Kinder über 10 Jahre
Soweit nicht anders verordnet, beträgt die Normaldosierung 3mal täglich 500 mg Cefaclor, entsprechend 3mal 1 Hartkapsel Cef-Diolan 500 mg täglich.
Für schwerere Infektionen (wie Lungenentzündung) oder solche, die durch weniger empfindliche Erreger verursacht werden, kann die Dosis verdoppelt werden. In einzelnen Fällen wurden Erwachsenen Dosen bis zu 4 g Cefaclor täglich verabreicht, die gut vertragen wurden. Diese Dosis sollte nicht überschritten werden. Bei leichten Infektionen, wie z. B. unkomplizierten Infektionen der ableitenden Harnwege, ist die Dosierung von 3mal täglich 250 mg Cefaclor ausreichend. *
Zur Behandlung der akuten gonorrhoischen Urethritis bei Männern und Frauen werden 3 g Cefaclor (entsprechend 6 Hartkapseln Cef-Diolan 500 mg) eventuell zusammen mit 1 g Probenecid gegeben.
Kinder von 6 bis 10 Jahren
Soweit nicht anders verordnet, beträgt die Normaldosierung 3mal täglich 250 mg Cefaclor.*
Bei schweren Infektionen, Otitis media oder Infektionen durch weniger empfindliche Erreger sind unter Umständen 4mal täglich 250 mg Cefaclor erforderlich.*
Bei Otitis media
können auch 2mal täglich 500 mg Cefaclor (entsprechend
2mal
1 Hartkapsel Cef-Diolan 500 mg) genommen
werden.
Bei leichten Infektionen wie z. B. unkomplizierten Infektionen der ableitenden Harnwege ist auch eine Dosierung von 2mal täglich 250 mg Cefaclor ausreichend.*
Kinder unter 6 Jahren
Soweit nicht anders
verordnet, beträgt die Normaldosierung 30 mg Cefaclor/kg
Körpergewicht/Tag, aufgeteilt in 3 Einzeldosen (3mal täglich 10
mg/kg Körpergewicht). Bei schwereren Infektionen, Otitis media oder
bei Infektionen durch weniger empfindliche Erreger sind unter
Umständen 40 (-50) mg Cefaclor/kg Körpergewicht/Tag erforderlich,
bei Kindern bis zu 6 Jahren jedoch höchstens 1 g pro Tag. Bei
Otitis media kann die Gesamttagesdosis in zwei Teilgaben alle 12
Stunden gegeben werden. Bei leichten Infektionen, wie z. B.
unkomplizierten Infektionen der ableitenden Harnwege, ist eine
Dosierung von
20 mg Cefaclor/kg Körpergewicht/Tag in zwei bis
drei Teilgaben alle 8 bzw.
12 Stunden ausreichend.
* Zur Behandlung von Kindern unter 10 Jahren bzw. zur Behandlung von leichteren Infektionen stehen niedriger dosierte Formen zur Verfügung.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Cef-Diolan 500 mg kann auch bei eingeschränkter Nierenfunktion ohne Dosierungsanpassung verabreicht werden.
Hämodialyse verkürzt die Serumhalbwertszeit um 25 bis 30 %. Bei Patienten, die regelmäßig hämodialysiert werden, sollte vor der Dialyse eine Initialdosis von 250 mg bis zu 1 g Cefaclor gegeben werden. Die Erhaltungsdosis in der Zeit zwischen zwei Dialysen entspricht der oben angegebenen Dosierung.
Das Arzneimittel soll mit Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser) eingenommen werden.
Cef-Diolan 500 mg
kann auch während der Mahlzeiten eingenommen werden.
Die Resorption wird dadurch nicht
beeinträchtigt.
Cef-Diolan 500 mg soll in der Regel 7 – (10) Tage lang eingenommen werden, mindestens bis 2 – 3 Tage nach Abklingen der Krankheitserscheinungen.
Bei der Behandlung
von Nebenhöhlenentzündungen und von Infektionen mit
ß-hämolysierenden Streptokokken ist aus
Vorsorglichkeit eine Therapiedauer von mindestens 10 Tagen
angezeigt.
Bei schweren Magen-Darm-Störungen mit Erbrechen und Durchfall ist die orale Anwendung von Cefaclor nicht angebracht, da eine ausreichende Resorption nicht gewährleistet ist.
4.3 Gegenanzeigen
Bei erwiesener Allergie gegen Cefaclor, andere Cefalosporine sowie einen der sonstigen Bestandteile darf Cef-Diolan 500 mg nicht angewendet werden.
Bei Penicillinüberempfindlichkeit kann eine Parallelallergie bestehen.
Mit besonderer Vorsicht sollte Cefaclor bei Personen angewendet werden, die in ihrer Vorgeschichte an ausgeprägten Allergien oder an Asthma litten.
4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Keine.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und sonstige Wechselwirkungen
Cefaclor / andere Antibiotika
Cef-Diolan 500 mg sollte möglichst nicht mit bakteriostatisch wirkenden Antibiotika (wie z. B. Chloramphenicol, Erythromycin, Sulfonamide oder Tetrazykline) kombiniert werden, da die Wirkung von Cef-Diolan 500 mg vermindert werden kann.
Cefaclor / Probenecid
Die zusätzliche Gabe von Probenecid hemmt die Ausscheidung von Cefaclor durch die Niere und führt dadurch zu höheren und länger anhaltenden Cefaclor-Blutspiegeln.
Cefaclor / blutgerinnungshemmende Arzneimittel
In Einzelfällen wurden bei Patienten, die gleichzeitig Cefaclor und Antikoagulantien vom Cumarin-Typ erhielten, verlängerte Prothrombinzeiten mit oder ohne Blutung berichtet.
Einfluss auf labordiagnostische Untersuchungen
Nichtenzymatische Methoden zur Harnzuckerbestimmung können gestört sein (positives Resultat). Daher ist der Harnzucker unter der Therapie mit Cef-Diolan 500 mg enzymatisch zu bestimmen.
4.6 Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit
Beobachtungen am Menschen haben bisher keinen Hinweis auf Schädigung des im Mutterleib befindlichen Kindes ergeben. Tierexperimentelle Studien haben keine fruchtschädigende Wirkung erkennen lassen.
Dennoch sollte Cefaclor während der Schwangerschaft, besonders in den ersten 3 Monaten, nur nach strenger Indikationsstellung eingenommen werden.
Dies gilt auch für die Einnahme während der Stillzeit, da Cefaclor in geringen Mengen in die Muttermilch übergeht.
Beim mit Muttermilch ernährten Säugling kann es zu Sensibilisierung sowie Veränderung der Darmflora mit Durchfällen und zu einer Sprosspilzbesiedlung kommen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Nach bisherigen Erfahrungen hat Cefaclor im Allgemeinen keinen Einfluss auf Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. Selten können allerdings Nebenwirkungen wie Blutdruckabfall oder Schwindelzustände zu Risiken bei der Ausübung der genannten Tätigkeiten führen (s. a. Abschnitt 4.8 Nebenwirkungen).
4.8 Nebenwirkungen
Magen-Darm-Trakt
Häufig ( 1 % bis 10 %) können Störungen in Form von Magendrücken, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Blähungen, weichen Stühlen oder Durchfall auftreten, die meist leichter Natur sind und häufig während, sonst nach Absetzen der Therapie abklingen.
Bei Auftreten von schweren, anhaltenden Durchfällen während oder nach der Therapie ist an eine pseudomembranöse Enterokolitis zu denken, die sofort behandelt werden muss (z. B. Vancomycin oral, 4mal 250 mg täglich). Peristaltikhemmende Präparate sind kontraindiziert.
Überempfindlichkeitserscheinungen
Allergische Hautreaktionen (z. B. Rash, Juckreiz, urtikarielles Exanthem, makulopapulöse, morbilliforme Exantheme) sind häufig ( 1 % bis 10 %).
Gelegentlich ( 0,1 % bis 1 %) ist im zeitlichen Zusammenhang mit einer Cefaclor-Therapie über schwere Hauterscheinungen mit lebensbedrohlichen Allgemeinreaktionen (wie z. B. Stevens-Johnson-Syndrom, exfoliative Dermatitis, Lyell-Syndrom) berichtet worden.
Weitere Symptome einer Überempfindlichkeitsreaktion können eine Eosinophilie, ein positiver Coombs-Test, (angioneurotische) Ödeme und Arzneimittelfieber sowie eine Vaginitis sein.
Es wurden auch gelegentlich ( 0,1 % bis 1 %) Fälle von serumkrankheitsähnlichen Reaktionen (multiforme Erytheme oder oben genannte Hauterscheinungen, begleitet von Gelenkbeschwerden mit und ohne Fieber) berichtet.
Dabei finden
sich – im Unterschied zur Serumkrankheit – nur sehr
selten
( 0,01 %) eine Lymphadenopathie und Proteinurie.
Es werden keine zirkulierenden Antikörper gefunden.
Im Allgemeinen treten diese offensichtlich allergisch bedingten Erscheinungen während oder nach einer zweiten Behandlung mit Cef-Diolan 500 mg auf (häufiger bei Kindern als bei Erwachsenen) und klingen wenige Tage nach Absetzen des Arzneimittels wieder ab.
Schwere akute Überempfindlichkeitserscheinungen treten gelegentlich ( 0,1 % bis 1 %) auf und können sich äußern als: Gesichtsödem, Zungenschwellung, innere Kehlkopfschwellung mit Einengung der Luftwege, Herzjagen, Luftnot (Atemnot), Blutdruckabfall bis hin zu bedrohlichem Schock. Diese Reaktionen traten teilweise schon nach Erstanwendung auf.
Maßnahmen bei schweren akuten Überempfindlichsreaktionen (z. B. Anaphylaxie):
Hier muß die Behandlung mit Cef-Diolan 500 mg sofort abgebrochen werden, und die üblichen entsprechenden Notfallmaßnahmen (z. B. Gabe von Antihistaminika, Kortikosteroiden, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) müssen eingeleitet werden.
Blut und Blutkörperchen
Sehr selten ( 0,01 %) sind Blutbildveränderungen (Thrombozytopenie, Eosinophilie, Lymphozytose, Leukopenie und gelegentlich ( 0,1 % bis 1 %) Neutropenie, Agranulozytose sowie aplastische oder hämolytische Anämie) beobachtet worden. Diese Erscheinungen sind reversibel.
Niere, Harnwege und Geschlechtsorgane
Gelegentlich ( 0,1 % bis 1 %) kann es zu einer interstitiellen Nephritis kommen, die sich nach Beendigung der Therapie von selbst normalisiert. Ebenso wurden ein leichter Anstieg von Harnstoff oder Kreatinin im Blut und sehr selten ( 0,01 %) Proteinurie beobachtet.
Leber und Gallenwege
Ein reversibler Anstieg von Leberenzymen (Transaminasen, alkalische Phosphatase) im Serum kann gelegentlich ( 0,1 % bis 1 %) vorkommen. Sehr selten ( 0,01 %) wurde über eine vorübergehende Hepatitis und Cholestase mit Ikterus berichtet.
Nervensystem
Gelegentlich ( 0,1 % bis 1 %) werden über vorübergehende Schlaflosigkeit oder Schläfrigkeit, Nervosität, Hyperaktivität, Verwirrung, Halluzinationen oder Schwindel berichtet.
Sonstige
Gelegentlich ( 0,1 % bis 1 %) wurde vorübergehender Bluthochdruck beobachtet.
4.9 Überdosierung
Cefaclor ist von geringer Toxizität. Auch hohe Dosen, über längere Zeit verabreicht, werden gut vertragen. Berichte über Vergiftungsfälle mit Cefaclor liegen nicht vor.
Schwerwiegende Unverträglichkeitserscheinungen wurden nicht
mitgeteilt, wenn die Tagesdosen nicht mehr als um das 5fache
überschritten wurden
(bei Erwachsenen sind das ca. 15 g und bei
Kindern 250 mg Cefaclor pro kg Körpergewicht). Ein spezifisches
Antidot gibt es nicht.
Über die Wirksamkeit einer forcierten Diurese, Peritoneal- oder Hämodialyse sowie Hämoperfusion über Aktivkohle gibt es keine ausreichenden Untersuchungen, die eine Anwendung empfehlen könnten.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe
Cefaclor ist ein Betalaktam-Antibiotikum aus der Gruppe der Oralcephalosporine.
ATC-Code
J01DC04
Wirkungsweise
Der Wirkungsmechanismus von Cefaclor beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese (in der Wachstumsphase) durch Blockade der Penicillin-bindenden Proteine (PBPs) wie z. B. der Transpeptidasen. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung.
Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik
Die Wirksamkeit hängt im wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.
Resistenzmechanismen
Eine Resistenz gegenüber Cefaclor kann auf folgenden Mechanismen beruhen:
- Inaktivierung durch Betalaktamasen: Cefaclor besitzt eine weitgehende Stabilität gegenüber Penicillinasen Gram-positiver Bakterien, allerdings nur eine geringe Stabilität gegenüber plasmidkodierten Betalaktamasen (z. B. TEM, SHV), Betalaktamasen mit erweitertem Spektrum (sog. extended spectrum betalactamases, ESBLs) sowie chromosomal kodierten Betalaktamasen vom AmpC-Typ.
- Reduzierte Affinität von PBPs gegenüber Cefaclor: Die erworbene Resistenz bei Pneumokokken und anderen Streptokokken beruht auf Modifikationen vorhandener PBPs als Folge einer Mutation. Für die Resistenz bei Methicillin (Oxacillin)-resistenten Staphylokokken hingegen ist die Bildung eines zusätzlichen PBPs mit verminderter Affinität gegenüber Cefaclor verantwortlich.
- Unzureichende Penetration von Cefaclor durch die äußere Zellwand kann bei Gram-negativen Bakterien dazu führen, dass die PBPs nicht ausreichend gehemmt werden.
- Durch Effluxpumpen kann Cefaclor aktiv aus der Zelle transportiert werden.
Eine partielle oder vollständige Kreuzresistenz von Cefaclor besteht mit anderen Cephalosporinen und Penicillinen.
Grenzwerte
Die Testung von Cefaclor erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:
DIN (Deutsches Institut für Normung) Grenzwerte
Erreger |
Sensibel |
Resistent |
Alle Bakterien außer Staphylococcus spp.* |
1 mg/l |
> 4 mg/l |
* Für Staphylokokken wird das Testergebnis von Oxacillin übernommen. Methicillin (Oxacillin)-resistente Staphylokokken werden unabhängig vom Testergebnis als resistent gewertet.
CLSI (US Clinical Laboratory Standards Institute) Grenzwerte
Erreger |
Sensibel |
Resistent |
Enterobacteriaceae |
8 mg/l |
32 mg/l |
Staphylococcus spp.* |
8 mg/l |
32 mg/l |
Haemophilus influenzae und H. parainfluenzae |
8 mg/l |
32 mg/l |
Streptococcus pneumoniae |
1 mg/l |
4 mg/l |
* Für Staphylokokken wird das Testergebnis von Oxacillin übernommen. Methicillin (Oxacillin)-resistente Staphylokokken werden unabhängig vom Testergebnis als resistent gewertet.
Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland
Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Cefaclor in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Cefaclor anzustreben.
Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzen 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und –studien (Stand: 19.12.06):
Üblicherweise empfindliche Spezies |
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen |
Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel) |
Staphylococcus saprophyticus° |
Streptococcus agalactiae° |
Streptococcus pneumoniae |
Streptococcus pyogenes |
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen |
Neisseria gonorrhoeae° |
Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können |
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen |
Staphylococcus aureus |
Staphylococcus epidermidis+ |
Staphylococcus haemolyticus+ |
Staphylococcus hominis+ |
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen |
Escherichia coli |
Haemophilus influenzae |
Klebsiella pneumoniae |
Moraxella catarrhalis |
Proteus mirabilis |
Von Natur aus resistente Spezies |
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen |
Enterococcus spp. |
Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent) |
Streptococcus pneumoniae (Penicillin-intermediär und –resistent) |
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen |
Enterobacter cloacae |
Pseudomonas aeruginosa |
Andere Mikroorganismen |
Chlamydia spp. |
Chlamydophila spp. |
Legionella pneumophila |
Mycoplasma spp. |
° Bei Veröffentlichung der Tabelle lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von ein Empfindlichkeit ausgegangen.
+ In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50%.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Cefaclor wird
zu mindestens 75 % bis über 92 % überwiegend aus dem oberen
Dünndarm resorbiert. Nach nüchterner Einnahme einer einzelnen Dosis
von
250 mg, 500 mg bzw. 1.000 mg Cefaclor werden
Plasmaspitzenkonzentrationen von ca. 7 mg/l, 15 mg/l bzw. 26 mg/l
nach 60 Minuten erreicht.
Bei Säuglingen und Kindern wurden nach
Gabe von 10 mg/kg KG bzw. von
15 mg/kg KG auf nüchternen Magen Serumspitzenkonzentrationen von
etwa
10,8 mg/l bzw. 13,1 mg/l gemessen. Bei Cefaclor-Gabe über einen
Zeitraum von 10 Tagen kommt es zu keiner Akkumulation des
Antibiotikums.
Gleichzeitige Nahrungsaufnahme beeinflusst das Ausmaß der Resorption (AUC) nicht, jedoch deren Geschwindigkeit, so dass tmax vergrößert und Cmax um 30 % niedriger ist.
4 bis 6 Stunden nach der Einnahme ist im Plasma in der Regel keine aktive Substanz mehr nachweisbar.
Verteilung:
Cefaclor verteilt sich in verschiedene Gewebe und Körperflüssigkeiten. Hohe Konzentrationen werden z. B. in der Prostata und in der Galle erreicht.
Die Bindung an Serumproteine beträgt etwa 25 %.
In der
folgenden Tabelle sind Cefaclor-Konzentrationen in Geweben und
Körperflüssigkeiten des Menschen aufgeführt.
Die angegebenen Konzentrationsbereiche umfassen
die Ergebnisse verschiedener Untersucher zu unterschiedlichen
Zeiten nach der Einnahme.
Gewebe / Körper-flüssigkeit |
Dosis (mg) |
Konzentrationen |
Sputum Gaumenmandel
Interstitielle Flüssigkeit Eiter Cutis Fascie Corticalis Prostata Galle Muttermilch Amnionflüssigkeit |
500 und 3 x 500 500 und 3 x 500 1.000 500 1.000 500 1.000 1.000 1.000 500 1.000 500 500 |
0 - 3 6 - 8 2,8 0,625 - 1,7 1,45 - 3,3 0,4 2,8 1,5 1,9 0,24 - 1,94 5,9 - 12,1 0,35 - 0,64 1,3 - 3,63 |
Metabolismus und Ausscheidung:
Cefaclor ist in Lösung chemisch instabil. Es zerfällt z. B. spontan in Körperflüssigkeiten wie im Urin. Das Ausmaß der echten metabolischen Clearance ist daher schwer abzuschätzen. Wenn überhaupt vorhanden, ist der metabolisierte Anteil unter den Zerfallsprodukten sehr gering.
Die Exkretion erfolgt überwiegend renal. In den ersten 8 Stunden nach Einnahme werden 50 bis 70 % einer Dosis als mikrobiologisch aktive Substanz im Urin wiedergefunden und bis zu 30 % als inaktive Zerfallsprodukte.
Von radioaktiv markiertem Cefaclor wurden 92 % im Urin und 4 % in den Faeces wiedergefunden.
Die Plasmahalbwertszeit beträgt im Mittel 45 Minuten (Bereich: 29 bis 60 Min.). Sie ist dosisabhängig, d. h. nach Gabe höherer Einzeldosen (z. B. 500 mg bzw. 1.000 mg) wurden etwas längere Halbwertszeiten ermittelt als nach niedrigeren Einzeldosen.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Serumhalbwertszeit verlängert. Es kommt jedoch dadurch bei 3mal täglicher Einnahme nicht zur Kumulation. Bei anurischen Patienten beträgt die Serumhalbwertszeit von Cefaclor bis 3,5 Stunden. Cefaclor ist hämodialysierbar. Hämodialyse verkürzt die Serumhalbwertszeit um 25 bis 30 %. Das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt etwa 26 l. Die renale Clearance des Cefaclors liegt bei 188 bis 230 ml/min, und die totale Clearance liegt bei 370 bis 455 ml/min.
Ergebnisse pharmakokinetischer Untersuchungen bei Kindern weichen nur unwesentlich von denen bei Erwachsenen ab. Die Halbwertszeiten, zum Beispiel, liegen in der gleichen Größenordnung.
Bioverfügbarkeit:
Cef-Diolan 500 mg
Eine im Jahr
1993 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung an
20 Probanden ergab im Vergleich zum
Referenzpräparat:
Parameter |
Cef-Diolan 500 mg |
Referenzpräparat |
Maximale
Plasmakonzentration |
16,2 ± 0,929 |
16,7 ± 1,176 |
Zeitpunkt der
maximalen Plasmakonzentration |
1,4 ± 0,033 |
1,4 ± 0,042 |
Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve AUC (µg/ml·h): |
23,2 ± 1,373 |
24,0 ± 1,805 |
Angabe der Werte als arithmetische Mittelwerte und Streubreite.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
a) Akute Toxizität
Siehe Punkt 4.9 Überdosierung.
b) Chronische Toxizität / Subchronische Toxizität
Ratten und Hunden wurden 1 Jahr lang Cefaclor-Dosen bis zu 675 mg/kg KG bzw. 400 mg/kg KG oral gegeben. Dabei wurden keine Veränderungen beobachtet, die auf eine Toxizität der Substanz hinweisen.
c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
Cefaclor wurde bezüglich mutagener Wirkungen nicht geprüft. Langzeituntersuchungen am Tier zum tumorerzeugenden Potential liegen nicht vor.
d) Reproduktionstoxizität
Cefaclor passiert die Plazentaschranke und geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Beim mit Muttermilch ernährten Säugling ist die Möglichkeit einer Sensibilisierung, einer Veränderung der Darmflora mit Durchfällen und einer Sprosspilzbesiedlung von Schleimhäuten nicht auszuschließen.
Teratogenitätsstudien wurden mit Ratten und Mäusen durchgeführt. Fertilitäts- und Reproduktionsstudien wurden mit Ratten durchgeführt. In diesen Untersuchungen wurden keine teratogenen Wirkungen oder Schädigungen der Fortpflanzungsfähigkeit festgestellt.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Hilfsstoffe
Maisstärke, Dimeticon 350, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich], Carmellose-Natrium, Gelatine, Indigocarmin, Titandioxid.
6.2 Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Cef-Diolan 500 mg ist 3 Jahre haltbar.
Das Verfallsdatum dieses Arzneimittels ist auf der Verpackung aufgedruckt. Verwenden Sie den Inhalt dieser Packung nicht mehr nach diesem Datum.
6.4 Besondere Lagerungshinweise
Keine.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Packung mit 10 Hartkapseln (N1)
Packung mit 20 Hartkapseln (N2)
Hinweise für die Handhabung
Keine.
7. Pharmazeutischer Unternehmer
Meda Pharma GmbH & Co. KG
Benzstrasse 1
61352 Bad Homburg
Tel. (06172) 888 – 01
Fax (06172) 888 - 2740
8. Zulassungsnummer
32757.00.00
9. Datum der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
15.04.1996 / 23. 07. 2003
10. Stand der Information
September 2007
11. Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig