Cefixim Al 400 Mg Filmtabletten
Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels//SPC)
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Cefixim AL 200 mg Filmtabletten Cefixim AL 400 mg Filmtabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Cefixim AL 200 mg Filmtabletten
1 Filmtablette enthält 200 mg Cefixim entsprechend 223,81 mg Cefixim 3H2O. Cefixim AL 400 mg Filmtabletten
1 Filmtablette enthält 400 mg Cefixim entsprechend 447,63 mg Cefixim 3H2O. Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Filmtablette.
Cefixim AL 200 mg Filmtabletten
Weiße, runde, bikonvexe Filmtablette mit der Prägung „C" auf einer Seite und einer glatten Oberfläche auf der anderen Seite.
Cefixim AL 400 mg Filmtabletten
Weiße bis cremefarbene, rechteckig geformte Filmtablette mit einer partiellen Bruchkerbe auf beiden Seiten. Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Cefixim ist indiziert zur Behandlung folgender Infektionen, wenn sie durch Cefixim-empfindliche Krankheitserreger verursacht werden (siehe Abschnitte 4.4 und 5.1):
• Akute Otitis media (AOM)
• Akute bakterielle Pharyngitis
• Unkomplizierte akute Zystitis
• Unkomplizierte akute Gonorrhö.
Cefixim sollte nur bei Infektionen angewendet werden, von deren Erregern bekannt ist oder vermutet wird, dass sie gegenüber anderen üblicherweise
angewandten Antibiotika resistent sind.
Die offiziellen Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind zu berücksichtigen.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Erwachsene und Jugendliche (ab 12 Jahren)
Die empfohlene Dosis für Erwachsene und Jugendliche beträgt 400 mg Cefixim täglich, entweder als Einzeldosis oder aufgeteilt in 2 Dosen.
• 400 mg (in 1-2 Dosen) an 7 bis zu 10 Tagen bei akuter Otitis media und akuter bakterieller Pharyngitis.
• 400 mg (in 1 -2 Dosen) an 1 bis 3 Tagen bei unkomplizierter akuter Zystitis bei Frauen.
• 400 mg (als Einzeldosis) an 1 Tag bei unkomplizierter Gonorrhö.
Ältere Patienten
Älteren Patienten kann dieselbe Dosis gegeben werden, die für Erwachsene empfohlen wird. Die Nierenfunktion sollte untersucht und die Dosierung bei schwerer Nierenfunktionsstörung angepasst werden (siehe unten und Abschnitt 4.4).
Kinder im Alter von 6 Monaten bis 11 Jahren
Es wird empfohlen, Kindern im Alter von 6 Monaten bis 11 Jahren Cefixim als orale Suspension zu verabreichen, da sich eine Dosiseinheit von 200 mg nicht für eine adäquate Dosierung in dieser Altersgruppe eignet. Die empfohlene Dosierung für Kinder in dieser Altersgruppe beruht auf dem Körpergewicht und beträgt 8 mg/kg/Tag als Einzeldosis oder aufgeteilt in 2 Dosen.
Kinder unter 6 Monaten
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Cefixim bei Kindern unter 6 Monaten sind bisher nicht nachgewiesen.
Patienten mit Niereninsuffizienz
Cefixim kann bei eingeschränkter Nierenfunktion angewendet werden. Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von 20 ml/min oder mehr können die übliche Dosis und das übliche Dosierungsschema angewendet werden. Bei Patienten, deren Kreatinin-Clearance weniger als 20 ml/min beträgt, wird empfohlen, eine Dosis von 200 mg 1-mal täglich nicht zu überschreiten. Bei Patienten unter ständiger ambulanter Peritonealdialyse oder Hämodialyse sollten Dosis und Dosierungsschema denselben Empfehlungen wie für Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von weniger als 20 ml/min folgen.
Es liegen nur unzureichende Daten zur Anwendung von Cefixim bei Kindern unter 12 Jahren mit Niereninsuffizienz vor: die Anwendung von Cefixim bei diesen Patienten wird nicht empfohlen.
Art der Anwendung
Cefixim AL Filmtabletten sind nur zum Einnehmen bestimmt. Sie sollen mit reichlich Wasser eingenommen werden. Cefixim kann mit oder ohne Nahrungsmittel eingenommen werden (siehe Abschnitt 5.2).
Dauer der Anwendung
Gewöhnlich beträgt die Dauer der Behandlung 7 Tage. Wenn erforderlich, kann sie auf bis zu 14 Tage ausgedehnt werden.
4.3 Gegenanzeigen
• Überempfindlichkeit gegen Cefixim, andere Cephalosporin-Antibiotika oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels
• frühere, sofort aufgetretene und/oder schwere Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Penicillin oder irgendein anderes Betalaktam-Antibiotikum.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Cefixim sollte mit Vorsicht an Patienten verabreicht werden, die bereits Überempfindlichkeit gegen andere Arzneimittel gezeigt haben. Bei Patienten mit Penicillinallergie sollten Cephalosporine mit Vorsicht angewendet werden, da es Hinweise auf eine partielle Kreuzallergie zwischen Penicillinen und Cephalosporinen gibt.
Auf beide Substanzklassen haben Patienten schwerwiegende Reaktionen (einschließlich Anaphylaxie) gezeigt. Besondere Vorsicht ist angezeigt bei Patienten, bei denen bereits eine allergische Reaktion gegen Penicilline oder andere Betalaktam-Antibiotika aufgetreten ist, da es zu Kreuzreaktionen kommen kann (bezüglich Kontraindikationen wegen bekannter Überempfindlichkeitsreaktionen siehe Abschnitt 4.3).
Bei Auftreten schwerwiegender Überempfindlichkeitsreaktionen oder anaphylaktischer Reaktionen nach Anwendung von Cefixim muss die CefiximBehandlung sofort beendet und geeignete Notfallmaßnahmen müssen eingeleitet werden.
Für Cefixim sind Resistenzraten von Streptococcus pneumoniae (>20%) in einigen europäischen Ländern berichtet worden (siehe Abschnitt 5.1). Dies ist bei der Behandlung von Infektionen zu berücksichtigen, die durch Streptococcus pneumoniae verursacht werden.
Niereninsuffizienz
Bei erwachsenen Patienten mit einer Kreatinin-Clearance <20 ml/min ist Cefixim mit Vorsicht anzuwenden (siehe Abschnitte 4.2 und 5.2). Es liegen nur unzureichende Daten zur Anwendung von Cefixim bei Kindern unter 12 Jahren mit Niereninsuffizienz vor: die Anwendung von Cefixim bei diesen Patienten wird nicht empfohlen.
Eine länger dauernde Anwendung von Cefixim kann zu einem vermehrten Wachstum unempfindlicher Krankheitserreger führen.
Eine Behandlung mit Breitspektrum-Antibiotika verändert die normale Darmflora und kann zu einem vermehrten Wachstum von Clostridia führen. Studien weisen darauf hin, dass ein von Clostridium difficile produziertes Toxin eine primäre Ursache der Antibiotika-assozierten Diarrhö ist. Pseudomembranöse Kolitis tritt in Verbindung mit der Anwendung von Breitspektrum-Antibiotika (einschließlich Makrolide, halbsynthetische Penicilline, Lincosamide und Cephalosporine einschließlich Cefixim) auf; es ist daher wichtig, ihre Diagnose bei Patienten zu bedenken, die eine Diarrhö in Verbindung mit der Anwendung von Antibiotika entwickeln.
Bei Patienten, die während oder nach der Anwendung von Cefixim eine schwere Diarrhö entwickeln, sollte das Risiko einer lebensbedrohlichen pseudomembranösen Kolitis in Betracht gezogen werden. Die Anwendung von Cefixim muss beendet und geeignete Behandlungsmaßnahmen müssen durchgeführt werden. Andere Ursachen einer Kolitis sind auszuschließen. Die Anwendung Darmperistaltik-hemmender Präparate ist kontraindiziert.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bei Harnzuckerbestimmungen mit Benedikt-Reagenz, Fehling-Lösung oder Kupfersulfat-Testtabletten kann es zu falsch-positiven Reaktionen kommen, nicht jedoch bei Tests auf der Basis enzymatischer GlukoseoxidaseReaktionen.
Es wurde über ein falsch-positives Ergebnis des direkten Coombs-Tests während der Behandlung mit Cephalosporin-Antibiotika berichtet, deshalb sollte bedacht werden, dass ein positives Ergebnis des Coombs-Tests durch das Arzneimittel verursacht sein kann.
Wie bei anderen Cephalosporinen wurde bei einigen Patienten eine Verlängerung der Prothrombinzeit beobachtet. Vorsicht ist deshalb bei Patienten unter Antikoagulanzien-Therapie geboten.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine klinischen Daten für die Anwendung von Cefixim während der Schwangerschaft vor. Umfangreiche Daten zur Anwendung von Cephalosporinen allgemein während der Schwangerschaft deuten weder auf Teratogenität noch auf fetale oder neonatale Toxizität hin. Tierexperimentelle Studien ergaben keinen Hinweis auf direkte oder indirekte schädigende Wirkungen bezüglich Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung (siehe Abschnitt 5.3).
Cefixim sollte bei Schwangeren nicht angewendet werden, es sei denn, der Arzt hält es für unbedingt erforderlich.
Stillzeit
Geringe Mengen von Cefixim werden in die Muttermilch ausgeschieden. Der Nutzen der Behandlung für die Mutter muss gegen das mögliche Risiko für den Säugling abgewogen werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nach bisherigen Erfahrungen hat Cefixim keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Es können jedoch Nebenwirkungen (z.B. Vertigo) auftreten (siehe auch Abschnitt 4.8), die die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinflussen können.
4.8 Nebenwirkungen
In diesem Abschnitt werden bei der Bewertung von Nebenwirkungen folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: häufig (>1/100 bis <1/10), gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100), selten (>1/10.000 bis <1/1.000), sehr selten (<1/10.000).
MedDRA Systemorganklasse |
Nebenwirkung |
Häufigkeit |
Infektionen und parasitäre |
Superinfektionen mit Bakterien |
Selten |
Erkrankungen |
oder Pilzen. | |
Antibiotika-assoziierte Kolitis. |
Sehr selten | |
Erkrankungen des Blutes |
Eosinophilie. |
Selten |
und des Lymphsystems |
Leukopenie, Agranulozytose, Panzytopenie, Thrombozytopenie, hämolytische Anämie. |
Sehr selten |
Erkrankungen des |
Überempfindlichkeitsreaktionen. |
Selten |
Immunsystems |
Anaphylaktischer Schock, Serumkrankheit. |
Sehr selten |
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen |
Anorexie. |
Selten |
Erkrankungen des |
Kopfschmerzen. |
Gelegentlich |
Nervensystems |
Vertigo. |
Selten |
Psychomotorische Hyperaktivität. |
Sehr selten | |
Erkrankungen des |
Diarrhö. |
Häufig |
Gastrointestinaltrakts |
Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen. |
Gelegentlich |
Flatulenz. |
Selten | |
Leber- und |
Hepatitis, cholestatische |
Sehr selten |
Gallenerkrankungen |
Gelbsucht. | |
Erkrankungen der Haut |
Hautausschlag. |
Gelegentlich |
und des |
Angioneurotisches Ödem, |
Selten |
Unterhautzellgewebes |
Pruritus. | |
Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse. |
Sehr selten | |
Erkrankungen der Niere |
Interstitielle Nephritis. |
Sehr selten |
und Harnwege Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Untersuchungen
Schleimhautentzündung, Fieber. Selten
Anstieg von Leberenzymen (Transaminase, alkalische Phosphatase).
Anstieg der
Blutharnstoffkonzentration.
Anstieg der Kreatininkonzentration im Blut.
Gelegentlich
Selten
Sehr selten
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn Website: www.bfarm.de
anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Es liegen keine Erfahrungen zu Überdosierungen von Cefixim vor.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Cephalosporine der 3. Generation. ATC-Code: J01DD08.
Wirkungsweise
Cefixim ist ein Antibiotikum aus der Klasse der Cephalosporine. Wie andere Cephalosporine wirkt Cefixim antibakteriell, indem es an Penicillin-bindende Proteine, die an der bakteriellen Zellwandsynthese beteiligt sind, bindet und deren Wirkung hemmt. Dies führt zu Lysis und Tod der Bakterienzellen.
Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik In Pharmakokinetik/Pharmakodynamik-Studien erwies sich, dass die Wirksamkeit im Wesentlichen von der Zeitdauer abhängt, während der die
Plasmakonzentration von Cefixim oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.
Resistenzmechanismen
Eine Resistenz von Bakterien gegenüber Cefixim kann auf einem oder mehreren der folgenden Mechanismen beruhen:
• Hydrolyse durch Betalaktamasen mit erweitertem Spektrum und/oder durch chromosomalkodierte (AmpC) Enzyme, die in bestimmten aeroben gramnegativen Bakterienspezies induziert oder dereprimiert werden können
• Reduzierte Affinität Penicillin-bindender Proteine
• Reduzierte Permeabilität der äußeren Membran bestimmter gramnegativer Bakterien, was den Zugang zu den Penicillin-bindenden Proteinen einschränkt
• Effluxpumpen für den Wirkstoff.
In einer einzelnen Bakterienzelle können mehrere dieser Mechanismen nebeneinander vorhanden sein.
In Abhängigkeit von dem/den vorliegenden Mechanismus/Mechanismen können die Bakterien eine Kreuzresistenz gegen mehrere oder alle anderen Betalaktam-Antibiotika und/oder antibakterielle Wirkstoffe aus anderen Klassen aufweisen.
Grenzwerte
Folgende minimale Hemmkonzentrationen für Cefixim wurden von EUCAST festgelegt (Januar 2011):
Erreger |
Sensibel |
Resistent |
Enterobacteriaceae * |
<1 mg/l |
>1 mg/l |
Haemophilus influenzae |
<0,125 mg/l |
>0,125 mg/l |
Moraxella catarrhalis |
<0,5 mg/l |
>1 mg/l |
Neisseria gonorrhoeae |
<0,125 mg/l |
>0,125 mg/l |
* nur bei unkomplizierten Harnwegsinfektionen
Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland
Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Cefixim in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Cefixim anzustreben.
Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und -studien (Stand: Januar 2016):
Üblicherweise empfindliche Spezies_
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen_
Streptococcus pyogenes_
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen_
Haemophilus influenzae_
Moraxella catarrhalis_
Neisseria gonorrhoeae_
Proteus mirabilis ° %
Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen
können_
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen_
Streptococcus pneumoniae_
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen_
Citrobacter freundii $
Enterobacter cloacae $
Escherichia coli % &
Klebsiella oxytoca %
Klebsiella pneumoniae %
Morganella morganii $
Serratia marcescens $
Von Natur aus resistente Spezies_
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen_
Enterococcus spp._
Staphylococcus spp._
Streptococcus pneumoniae (Penicillin-intermediär und -resistent)_
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen_
Legionella pneumophila_
Pseudomonas aeruginosa_
Andere Mikroorganismen_
Chlamydia spp._
Chlamydophila spp._
Mycoplasma spp._
° Bei Veröffentlichung der Tabellen lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.
$ Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im intermediären Bereich.
% Extended Spectrum Beta-Laktamase (ESBL) bildende Stämme sind immer resistent.
& Bei Isolaten von Patientinnen mit unkomplizierter Cystitis beträgt die Resistenzrate <10%, sonst >10%.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Die absolute Bioverfügbarkeit von Cefixim bei oraler Gabe liegt im Bereich von 22 - 54%. Gleichzeitige Nahrungsaufnahme beeinflusst die Resorptionsquote nicht signifikant. Cefixim kann deshalb unabhängig von Mahlzeiten eingenommen werden.
Verteilung
Die Serumeiweißbindung ist gut beschrieben für menschliches und tierisches Serum; Cefixim wird fast ausschließlich an die Albuminfraktion gebunden, die mittlere freie Fraktion beträgt etwa 30%. Nur bei sehr hohen Konzentrationen, die bei klinischen Dosierungen nicht auftreten, ist die Eiweißbindung von
Cefixim im menschlichen Serum konzentrationsabhängig.
Aufgrund der Ergebnisse von In-vitro-Studien wurden Serum- und Harnkonzentrationen von 1 mg/l oder mehr als adäquat für die meisten üblichen Krankheitserreger erachtet, gegen die Cefixim wirksam ist. Typischerweise liegen die Spitzenkonzentrationen im Serum nach den für Erwachsene oder pädiatrische Patienten empfohlenen Dosen zwischen 1,5 und 3 mg/l. Nach Mehrfachdosierung kommt es zu einer geringen oder keiner Akkumulation von Cefixim.
Metabolisierung und Elimination
Cefixim wird in erster Linie als unveränderte Substanz in den Urin ausgeschieden. Die glomeruläre Filtration wird als hauptsächlicher Mechanismus betrachtet. Aus dem menschlichen Serum oder Urin wurden keine Metaboliten von Cefixim isoliert.
Der Übergang von 14C-markiertem Cefixim durch die Muttermilch von säugenden Ratten auf ihre Jungen war quantitativ gering (etwa 1,5% des Cefiximgehalts des mütterlichen Körpers im Jungtier). Es sind keine Daten zur Sekretion von Cefixim in die menschliche Muttermilch verfügbar. Der Übergang von Cefixim durch die Plazenta bei trächtigen Ratten nach Verabreichung von markiertem Cefixim war gering.
Spezielle Altersgruppen
Die pharmakokinetischen Parameter von Cefixim nach Verabreichung von 400-mg-Dosen 1-mal täglich über 5 Tage an gesunde ältere (Alter >64 Jahre) und junge Freiwillige (11 - 35 Jahre) wurden verglichen. Die mittleren Cmax- und AUC-Werte waren bei den Älteren geringfügig höher. Älteren Patienten kann dieselbe Dosis gegeben werden wie den anderen Erwachsenen (siehe Abschnitt 4.2).
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Es gibt keine Ergebnisse aus Studien zur chronischen Toxizität, die darauf hinweisen, dass bisher unbekannte Nebenwirkungen beim Menschen auftreten könnten. Darüber hinaus ergaben In-vivo- und In-vitro-Studien keinerlei Hinweise auf ein mutagenes Potenzial. Langzeitstudien zur Karzinogenität wurden nicht durchgeführt.
Untersuchungen zur Reproduktion wurden an Mäusen und Ratten mit Dosen bis zum 400fachen der Dosis beim Menschen durchgeführt und erbrachten keinen Hinweis auf eine beeinträchtigte Fertilität oder Schädigungen des Fötus durch Cefixim. Bei Kaninchen ergab sich bei Dosen bis zum 4fachen der Dosis beim Menschen kein Hinweis auf einen teratogenen Effekt; es lag aber eine hohe Inzidenz von Fehlgeburten und Tod der Muttertiere vor, was eine erwartungsgemäße Folge der bekannten Empfindlichkeit von Kaninchen hinsichtlich Antibiotika-induzierter Veränderungen der Darmflora ist.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern:
Calciumhydrogenphosphat, Mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat (Ph.Eur.)[pflanzlich], Hochdisperses Siliciumdioxid, vorverkleisterte Stärke (Mais).
Filmüberzug:
Opadry Weiß Y-1-7000 enthält:
Hypromellose (E464), Macrogol 400(E1520), Titandioxid (E171).
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über + 25°C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Cefixim AL 200 mg Filmtabletten sind in PVC/PVdC-Aluminium-Blisterpackungen verpackt.
Packungsgrößen: 6, 10 und 20 Filmtabletten.
Cefixim AL 400 mg Filmtabletten sind in PVC/PVdC-Aluminium-Blisterpackungen und PVC/Aclar-Aluminium -Blisterpackungen verpackt. Packungsgrößen: 5, 7 und 10 Filmtabletten.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
7. Inhaber der Zulassung
ALIUD PHARMA® GmbH Gottlieb-Daimler-Str. 19 D-89150 Laichingen Telefon: 07333 9651-0 Telefax: 07333 9651-6004 info@aliud.de
8. Zulassungsnummern
92222.00. 00
92223.00. 00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
21.01.2015
10. Stand der Information
März 2016
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
11
IA-S-2192222-20160308-01