Cefotaxim-Actavis 1000 Mg
Zwischenlieferung |
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Actavis Group PTC ehf |
Cefotaxim-Actavis 1000 mg |
10.07.2008 |
- 0 - |
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Module 1 |
Administrative Information and Prescribing Information – for the European Union |
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1.3 |
Product information |
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1.3.1 |
Summary of product characteristics, Labelling and Package Leaflet |
Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben:
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Cefotaxim-Actavis 500 mg
Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
Cefotaxim-Actavis 1000 mg
Pulver zur Herstellung einer Injektionslösungoder Infusionslösung
Cefotaxim-Actavis 2000 mg
Pulver zur Herstellung einer Injektionslösungoder Infusionslösung
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff: Cefotaxim 500 mg / 1000 mg / 2000 mg
Cefotaxim-Actavis 500 mg
1 Durchstechflasche enthält:
Cefotaxim-Natrium 0,524 g ( entsprechend 0,5 g Cefotaxim)
Der Natriumgehalt beträgt 24 mg (entsprechend 1,04 mmol)
Cefotaxim-Actavis 1000 mg
1 Durchstechflasche enthält:
Cefotaxim-Natrium 1,048 g ( entsprechend 1,0 g Cefotaxim)
Der Natriumgehalt beträgt 48 mg (entsprechend 2,09 mmol)
Cefotaxim-Actavis 2000 mg
1 Durchstechflasche enthält:
Cefotaxim-Natrium 2,096 g ( entsprechend 2,0 g Cefotaxim)
Der Natriumgehalt beträgt 96 mg (entsprechend 4,18 mmol)
Sonstige Bestandteile
Keine
3. Darreichungsform
Cefotaxim-Actavis 500 mg:
Durchstechflasche mit Pulver zur Herstellung einer i.m. oder i.v. Injektionslösung
Cefotaxim-Actavis 1000 mg:
Durchstechflaschemit Pulver zur Herstellung einer i.a., i.m. oder i.v. Injektionslösung oder einer Infusionslösung
Cefotaxim-Actavis 2000 mg:
Durchstechflasche mit Pulver zur Herstellung einer i.a. oder i.v. Injektionslösung oder einer Infusionslösung
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Schwere akute und chronische bakterielle Infektionen, wenn diese durch Cefotaxim empfindliche Erreger verursacht sind:
-
Infektionen der Atemwege
-
Infektionen des Hals-, Nasen- und Ohrenbereichs
-
Infektionen der Niere und ableitenden Harnwege
-
Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes
-
Infektionen der Knochen und Gelenke
-
Infektionen der Geschlechtsorgane, einschl. Gonorrhoe
-
Infektionen des Bauchraumes
-
Hirnhautentzündung (Meningitis)
-
Lyme-Borreliose (insbesondere Stadien II und III) (vorwiegend durch Zeckenbisse ausgelöste Infektionen)
-
Blutvergiftung (Sepsis)
-
Herzinnenhautentzündung (Endokarditis)
sowie zur Vorbeugung gegen Infektionen bei erhöhter Gefährdung der Patienten durch Infektionen.
Cefotaxim-Actavis 500 mg/1000 mg/2000 mg ist zur Behandlung der Lues nicht geeignet.
4.1 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung und Art der Verabreichung richten sich nach der Schwere der Infektion, der Empfindlichkeit des Erregers und dem Krankheitszustand des Patienten.
Erwachsene und Kinder über 12 Jahreerhalten im allgemeinen 1 bis 2 g Cefotaxim alle 12 Stunden. In schweren Fällen kann die Tagesdosis bis auf 12 g erhöht werden. Tagesdosen bis zu 6 g können auf mindestens zwei Einzeldosen im Abstand von 12 Stunden verteilt werden. Höhere Tagesdosen müssen auf mindestens 3 bis 4 Einzelgaben im Abstand von 8 bzw. 6 Stunden verteilt werden.
Folgende Tabelle kann als Dosierungsrichtlinie gelten:
Art der Infektion |
Einzeldosis Cefotaxim |
Dosierungs- intervall |
Tagesdosis Cefotaxim |
typische Infektionen, bei denen ein empfindlicher Erreger nachgewiesen oder vermutet werden kann |
1 g |
12 Std. |
2 g |
Infektionen, bei denen verschiedene Erreger mit hoher bis mittlerer Empfindlichkeit nachgewiesen oder vermutet werden können |
2 g |
12 Std. |
4 g |
unklare bakterielle Erkrankungen, die nicht lokalisiert werden können sowie bei bedrohlichem Zustand der Patienten |
2-3 g |
8 Std. bis 6 Std. bis 4 Std. |
6 g bis 8 g bis 12 g |
Zur Behandlung der Gonorrhoebei Erwachsenen wird als einmalige Gabe 1 Flasche Cefotaxim-Actavis 500 mg intramuskulär verabreicht. Bei weniger empfindlichen Keimen kann evtl. eine Dosiserhöhung erforderlich sein. Vor Therapiebeginn ist auf Lues zu untersuchen.
Zur perioperativen Infektionsprophylaxeempfiehlt sich die Gabe von 1 bis 2 g Cefotaxim 30 bis 60 Minuten vor Operationsbeginn. Je nach Infektionsgefährdung kann die gleiche Dosis wiederholt verabreicht werden.
Spezielle Dosierungsempfehlungen
Bei Lyme-Borreliosewird eine Tagesdosis von 6 g Cefotaxim empfohlen (14 bis 21 Tage lang). Die Dosierungsempfehlungen beruhen nicht auf kontrollierten klinischen Studien, sondern auf Einzelfallbeobachtungen. Die Tagesdosis wurde meistens auf 3 Teildosen verteilt (3mal täglich 2 g Cefotaxim), in Einzelfällen jedoch auch in 2 Teildosen verabreicht (2mal täglich 3 g Cefotaxim).
Säuglinge und Kinder bis 12 Jahreerhalten je nach Schwere der Infektion 50 bis 100 mg Cefotaxim (bis 150 mg) pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag, aufgeteilt in gleichgroße Einzeldosen, die in 12- (bis 6-) stündigen Abständen gegeben werden. In Einzelfällen - besonders in lebensbedrohlichen Situationen - kann eine Anhebung der Tagesdosis auf 200 mg Cefotaxim pro Kilogramm Körpergewicht erforderlich sein.
Bei Frühgeborenensollten unter Berücksichtigung der noch nicht voll ausgereiften Nierenfunktion Dosen von 50 mg Cefotaxim pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag nicht überschritten werden.
Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von 10 ml/min oder weniger ist die Erhaltungsdosis auf die Hälfte der normalen Dosis zu reduzieren. Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von 5 ml/min oder weniger scheint eine Reduktion der Erhaltungsdosis auf 1 g Cefotaxim (aufgeteilt in 2 Einzelgaben im Abstand von 12 Stunden) angemessen zu sein. Die angegebenen Empfehlungen beruhen auf Erfahrungen bei Erwachsenen.
Da Cefotaxim durch Hämodialyse in größerem Umfang eliminiert wird, sollte bei Patienten, die dialysiert werden, nach dem Dialysevorgang eine zusätzliche Dosis verabreicht werden.
Art und Dauer der Anwendung
Intravenöse Injektion
Zu i.v. Injektion wird Cefotaxim-Actavis 500 mgin mindestens 2 ml, Cefotaxim-Actavis 1000 mg in mindestens 4 ml und Cefotaxim-Actavis 2000 mg in mindestens 10 ml Wasser für Injektionszwecke gelöst und anschließend während 3 bis 5 Minuten direkt in die Vene oder nach Abklemmen des Infusionsschlauches in das distale Schlauchende injiziert.
Infusion
Zur Kurzinfusion werden 1g bzw. 2 g Cefotaxim in 40 bis 50 ml Wasser für Injektionszwecke oder einer kompatiblen Infusionslösung gelöst und anschließend in ca. 20 Minuten i.v. infundiert.
Zur Dauertropfinfusion werden 2 g Cefotaxim in 100 ml isotonischer Natriumchlorid- oder Glukoselösung gelöst und anschließend in 50 bis 60 Minuten i.v. infundiert. Zur Lösung kann auch eine andere kompatible Infusionslösung verwendet werden.
Intramuskuläre Injektion
Zur intramuskulären Injektion wird Cefotaxim-Actavis 500 mg in 2 ml bzw. Cefotaxim-Actavis 1000 mg in 4 ml Wasser für Injektionszwecke gelöst. Anschließend sollte die Injektion tief intraglutäal erfolgen. Schmerzen bei der i.m. Injektion können durch Lösen von Cefotaxim-Actavis 500 mg in 2 ml bzw. von Cefotaxim-Actavis 1000 mg in 4 ml 1%iger Lidocainlösung vermieden werden. Eine intravasale Injektion ist dabei zu vermeiden, da Lidocain bei intravasaler Gabe zu Unruhe, Tachykardie, Reizleitungsstörungen sowie Erbrechen und Krämpfen führen kann. Cefotaxim-Actavis 500 mg/1000 mg mit Lidocainbeimischung sollte nicht an Kinder im ersten Lebensjahr verabreicht werden.
Es empfiehlt sich, einzeitig nicht mehr als 4 ml zu injizieren. Übersteigt die Tagesdosis 2 g Cefotaxim oder wird Cefotaxim-Actavis 500 mg/1000 mg häufiger als zweimal täglich injiziert, wird die i.v. Injektion empfohlen.
Intraarterielle Anwendung
2 g Cefotaxim werden in 50 ml Dextran 40 (Herstellerinformation beachten) gelöst und mittels Perfusorpumpe innerhalb 45 Minuten in die Arteria femoralis injiziert. Die Gabe kann zweimal täglich erfolgen. Gegebenenfalls kann zusätzlich Cefotaxim-Actavis 500 mg/1000 mg/2000 mg intravenös injiziert werden.
Kombinationstherapie
Eine Kombinationstherapie von Cefotaxim-Actavis 500 mg/1000 mg/2000 mg mit Aminoglykosiden ist ohne Vorliegen eines Antibiogramms bei schweren lebensbedrohlichen Infektionen angezeigt. Bei der Kombination mit Aminoglykosiden muss die Nierenfunktion beachtet werden.
Bei Infektionen mit Pseudomonas aeruginosa kann auch eine Kombination mit anderen gegen Pseudomonas wirksamen Antibiotika angezeigt sein.
Zur Infektionsprophylaxe bei Patienten mit geschwächter Abwehrlage kann auch die Kombination mit anderen geeigneten Antibiotika angezeigt sein.
Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Krankheitsverlauf.
4.3. Gegenanzeigen
Wegen der Gefahr eines anaphylaktischen Schocks darf Cefotaxim-Actavis 500 mg/1000 mg/2000 mg bei erwiesener Überempfindlichkeit gegen Cefotaxim und andere Cephalosporine nicht angewendet werden.
Eine Parallelallergie mit anderen ß-Lactam-Antibiotika (z. B. Penicilline u. a.) kann bestehen.
Cefotaxim-Actavis 500 mg/1000 mg/2000 mg sollte mit besonderer Vorsicht bei Personen angewendet werden, die in ihrer Vorgeschichte an ausgeprägten Allergien oder an Asthma litten.
Die Anwendung von Cefotaxim-Actavis 500 mg/1000 mg mit Lidocainbeimischung zur intramuskulären Injektion ist bei Kindern im 1. Lebensjahr nicht angezeigt.
Für Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion (glomeruläre Filtrationsrate unter 10 ml/min) gelten eigene Dosierungsrichtlinien (siehe Abschnitt Dosierungsanleitung).
4.4. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Bei schweren und anhaltenden Durchfällen ist an eine pseudomembranöse Enterokolitis zu denken, die lebensbedrohlich sein kann.
Wenn Cefotaxim-Actavis 500 mg/1000 mg/2000 mg über einen zentralvenösen Katheter (ZVK) zu schnell (in weniger als 1 Minute) injiziert wird, kann es zu schweren Herzrhythmusstörungen kommen.
Elektrolytgehalt der Injektionslösungen
Da Cefotaxim als Natriumsalz vorliegt, sollte der Natriumgehalt pro dosi im Rahmen der Gesamttherapie und bei speziellen Bilanzüberprüfungen beachtet werden.
Berechnungsgrundlage: Für 1 g Cefotaxim (entspr. ca. 1,048 g Cefotaxim-Natrium) sind 48 mg Natrium, entspr. ca. 2,1 mmol Natrium, zu berechnen.
4.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige
Wechselwirkungen
Cefotaxim / andere Antibiotika
Cefotaxim sollte möglichst nicht mit bakteriostatisch wirkenden Mitteln (z.B. Tetrazykline, Erythromycin, Chloramphenicol oder Sulfonamide) kombiniert werden, da hinsichtlich der antibakteriellen Wirkung in vitro ein antagonistischer Effekt beobachtet wurde. Ein synergistischer Effekt kann sich bei der Kombination mit Aminoglykosiden ergeben.
Cefotaxim/Probenecid
Die gleichzeitige Gabe von Probenecid führt über eine Hemmung der renalen Ausscheidung zu höheren, länger anhaltenden Konzentrationen von Cefotaxim im Serum.
Cefotaxim/potentiell nephrotoxische Arzneimittel und Schleifendiuretika
Bei Kombination mit potentiell nierenschädigenden Arzneimitteln (wie z.B. Aminoglykosid-Antibiotika, Polymyxin B und Colistin) und von Schleifendiuretika sollte die Nierenfunktion überwacht werden, da es zu einer Verstärkung der Nephrotoxizität der angeführten Substanzen kommen kann.
Einfluss auf labordiagnostische Untersuchungen
Unter der Behandlung mit Cefotaxim-Actavis 500 mg/1000 mg/2000 mg kann in seltenen Fällen der Coombs-Test falschpositiv ausfallen.
Bei Glukosebestimmungen in Harn und Blut kann es methodenabhängig zu falschpositiven bzw. falschnegativen Ergebnissen kommen; dies lässt sich durch die Anwendung enzymatischer Methoden vermeiden.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit:
Erfahrungen mit einer Anwendung von Cefotaxim-Actavis 500 mg/1000 mg/2000 mg am Menschen während der Schwangerschaft liegen bislang nicht vor.
Tierexperimentelle Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf fruchtschädigende Eigenschaften von Cefotaxim-Actavis 500 mg/1000 mg/2000 mg.
Dennoch sollte Cefotaxim-Actavis 500 mg/1000 mg/2000 mg während der Schwangerschaft, insbesondere in den ersten drei Monaten, nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abschätzung durch den behandelnden Arzt angewendet werden.
Cefotaxim-Actavis 500 mg/1000 mg/2000 mg geht nur in geringen Mengen in die Muttermilch über. Nach einer i.v. Bolus-Injektion von 1,0 g wurden Höchstkonzentrationen von 0,25 - 0,52 g/ml in der Milch nach 2 - 3 Stunden gemessen; die Halbwertszeit von Cefotaxim-Actavis 500 mg/1000 mg/2000 mg in der Milch betrug 2,4 - 3,9 Stunden.
Bei einer Anwendung von Cefotaxim-Actavis 500 mg/1000 mg/2000 mg während der Stillzeit kann es bei Säuglingen zu Störungen der Darmflora mit Durchfall, zur Sprosspilzbesiedlung und möglicherweise auch zu einer Sensibilisierung kommen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen
von Maschinen
Nach bisherigen Erfahrungen hat Cefotaxim-Actavis 500 mg/1000 mg/2000 mg in niedrigen bis mittleren Dosen keinen Einfluss auf Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit.
Sehr selten (0,01%) sind - bei Anwendung hoher Dosen und vor allem bei gleichzeitigem Bestehen einer Nierenfunktionseinschränkung - Krampfanfälle (tonisch/klonisch), Muskelzuckungen (Myoklonien) und Schwindelgefühle berichtet worden. Daher sollte unter diesen Umständen auf die genannten Tätigkeiten verzichtet werden.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥10%)
Häufig (≥1% bis <10%)
Gelegentlich (≥0,1% bis <1%)
Selten (≥0,01% bis <0,1%)
Sehr selten (<0,01% oder unbekannt)
Überempfindlichkeitsreaktionen
Allergische Hautreaktionen (z. B. Urtikaria, Exantheme), Juckreiz, Arzneimittelfieber können häufig (1% - 10%) auftreten. Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie) sind möglich. Ein anaphylaktischer Schock ist lebensbedrohlich und erfordert entsprechende Notfallmaßnahmen.
Bei Patienten mit Neigung zu Allergien ist eher mit allergischen Reaktionen zu rechnen.
Wirkungen auf Blut und Blutbestandteile
Auswirkungen auf das Blutbild können sich zeigen in Form einer hämolytischen Anämie, Granulozytopenie, Leukozytopenie, Eosinophilie oder Thrombozytopenie. Bei längerer Therapiedauer kann eine Agranulozytose auftreten. Diese Erscheinungen sind reversibel. Bei einer länger als 10 Tage dauernden Therapie sollen Blutbildkontrollen durchgeführt werden.
Beeinflussung des Magen-Darmtraktes
Gelegentlich (0,1% - 1%) treten gastrointestinale Störungen in Form von Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen oder Durchfällen auf, die meist leichter Natur sind und häufig während, sonst nach Absetzen der Therapie abklingen.
Sollte, wie sehr selten (0,01%) bekannt, eine pseudomembranöse Enterokolitis auftreten, ist eine Beendigung der Therapie mit Cefotaxim-Actavis 500 mg/1000 mg/2000 mg in Abhängigkeit von der Indikation zu erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einzuleiten (z. B. Gabe von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.
Beeinflussung der Nierenfunktion
Häufig (1% - 10%) wurde über einen Anstieg der Kreatinin- und Harnstoff-Konzentrationen im Serum berichtet. Gelegentlich (0,1% - 1%) kann es zu einer akuten interstitiellen Nephritis kommen.
Beeinflussung der Leberfunktion
Gelegentlich (0,1% - 1%) bis häufig (1% - 10%) wurde über eine leichte, vorübergehende Erhöhung von Bilirubin und/oder Leberenzymen im Serum (SGOT, SGPT, Gamma-GT, alkalische Phosphatase, LDH) berichtet.
Lokale Reaktionen
Nach intravenöser Anwendung treten häufig (1% - 10%) entzündliche Reizungen der Venenwand (bis zur Thrombophlebitis) und Schmerzen an der Injektionsstelle auf. Bei rascher i.v. Injektion können Unverträglichkeitsreaktionen in Form von Hitzegefühl oder Brechreiz auftreten.
Häufig (1% - 10%) treten nach intramuskulärer Injektion Schmerzen und Verhärtung des Gewebes (Induration) an der Injektionsstelle auf.
Sonstige Hinweise
Jede Anwendung von Antibiotika kann zur Vermehrung von Erregern führen, die gegen das eingesetzte Arzneimittel unempfindlich sind. Auf Zeichen einer möglichen Folgeinfektion mit solchen Erregern ist zu achten. Folgeinfektionen sind entsprechend zu behandeln.
Bei längerer Anwendung sollten Leber- und Nierenfunktion überwacht werden.
Sehr selten (0,01%) sind - bei Anwendung hoher Dosen und vor allem bei gleichzeitigem Bestehen einer Nierenfunktionseinschränkung - Krampfanfälle (tonisch/klonisch), Muskelzuckungen (Myoklonien) und Schwindelgefühle berichtet worden. Daher sollte unter diesen Umständen auf die Teilnahme am Straßenverkehr sowie Arbeiten mit Maschinen oder ohne sicheren Halt verzichtet werden.
4.9 Überdosierung
Bei Überdosierung sind - neben dem Absetzen des Arzneimittels - gegebenenfalls eliminationsbeschleunigende Maßnahmen erforderlich.
Cefotaxim ist hämodialysierbar.
a) Symptome einer Überdosierung
Intoxikationen im strengen Sinn sind beim Menschen unbekannt. Bei bestimmten Risikokonstellationen und bei Gabe sehr hoher Dosen kann es zu zentralnervösen Erregungszuständen, Myoklonien und Krämpfen kommen, wie sie auch für andere b‑Lactame beschrieben worden sind. Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion, Epilepsie und Meningitis ist das Risiko des Auftretens dieser unerwünschten Wirkungen erhöht.
b) Notfallmaßnahmen
Zentral ausgelöste Krämpfe können mit Diazepam oder Phenobarbital, nicht jedoch mit Phenytoin behandelt werden. Bei anaphylaktischen Reaktionen sind die üblichen Sofortmaßnahmen, möglichst mit den ersten Anzeichen des Schocks einzuleiten.
5 Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Cephalosporin, Antibiotikum
ATC-Klassifizierung
J01 DA 10
Wirkungsweise
Cefotaxim ist ein parenteral anwendbares Cephalosporin. Es war der erste Vertreter der sogenannten 3. Generation. Cefotaxim kann im menschlichen Organismus in bemerkenswertem Umfang metabolisch hydrolisiert werden. Der Wirkungsmechanismus beruht auf der Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese. Der Wirktyp ist bakterizid. Das Wirkspektrum ist sehr breit.
PK/PD-Beziehung
Siehe 5.2
Resistenzmechanismus
Cefotaxim besitzt eine sehr große Widerstandsfähigkeit gegen die Hydrolyse durch b‑Lactamasen. Es kann jedoch durch b-Lactamasen mit sog. “extended spectrum” (z. B. von Bacteroides fragilis, Proteus vulgaris) hydrolysiert werden.
Grenzwerte
Die Bewertung fußt auf den Breakpoints der europäischen EUCAST, bzw. auf der deutschen DIN 58940
Es wurden folgende Breakpoints definiert
Mikroorganismen |
Breakpoints (MHK in mg/L) |
||
sensibel |
intermediär |
resistent |
|
Enterobactericaceae |
≤1 mg/L |
2 |
≥ 4 mg/L |
Staphylococcus spp. |
Beurteilung analog zur Methicillin-Resistenz |
||
Streptococci A, B, C, G |
≤0,5 mg/L |
1 |
≥ 2 mg/L |
Streptococcus pneumoniae |
≤0,5 mg/L |
1 |
≥ 2 mg/L |
Haemophilus influenzae |
≤0,12 mg/L |
- |
≥ 0,25 mg/L |
Moraxella catarrhalis |
≤0,12 mg/L |
- |
≥ 0,25 mg/L |
Neisseria meningitides |
≤0,12 mg/L |
- |
≥ 0,25 mg/L |
Neisseria gonorrhoeae |
≤0,12 mg/L |
|
|
Empfindlichkeit/Resistenzsituation
Gegen die einzelnen Spezies der Enterobacteriaceae zeigt Cefotaxim in der Regel noch eine sehr gute Wirksamkeit, sofern es sich nicht um ESBL-Bildner handelt. ESBL-Isolate sind stets resistent gegen Cefotaxim.
Bei Streptococcus pneumonieaeist zubeachten, dass mit steigender Penicillinresistenz auch die Cefotaximreistenz steigt.
Gegen Staphylokokken wirkt Cefotaxim nur, wenn diese keine Methicillin-(Oxacillin)- Resistenz zeigen.
Bei Staphylococcus aureuskann die erworbene Oxacillin- und damit Cefotaxim-Resistenz regional ein Problem darstellen. Koagulase-negative Staphylokokken ( z.B. Staphylococcus epidermidis, Staphylococcous haemolyticusund Staphylococus hominis) sind als weitgehend resistent gegen Cefotaxim einzustufen.
Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation wünschenswert. Sollte auf Grund der lokalen Prävalenz der Resistenz die Anwendung von Cefotaxim zumindest bei einigen Infektionen bedenklich erscheinen, sollte eine Beratung durch Experten angestrebt werden.
Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Cefotaxim anzustreben.
Tablle : |
Wirkspektrum von Cefotaxim auf der Basis von publizierten MHK-Werten aus europäischen Studien im Zeitraum 2001 bis 2005 |
|
Beobachteter %-Bereich der Resistenz *) |
Üblicherweise empfindliche Spezies |
|
Gram-positive Mikroorganismen |
|
Staphylococcus aureus, Methicillin sensibel |
0 |
Streptococcus agalactiae |
0 – 0,5 |
Streptococcus anginosus |
0 |
Streptococcus equisimilis |
0 |
Streptococcus pneumoniae, Penicillin sensibel |
0 |
Streptococcus pyogenes |
0 |
|
|
Gram-negative Mikroorganismen |
|
Citrobacter koseri |
0 |
Escherichia coli |
1,0 – 2,6 |
Haemophilus influenzae |
0 – 2,7 |
Klebsiella oxytoca |
1,6 – 7,3 |
Klebsiella pneumoniae |
0 – 9,7 |
Moraxella catarrhalis, -Laktamase negativ |
0 |
Neisseria meningitidis |
0 |
Proteus mirabilis |
0,6 – 4,2 |
Proteus vulgaris |
1,0 – 3,2 |
Salmonella enteritidis |
< 10 |
Salmonella typhimurium |
< 10 |
Serratia liquefaciens |
0 |
|
|
Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können |
|
|
|
Gram-positive Mikroorganismen |
|
Streptococcus pneumoniae, Penicillin resistent |
10; 50 |
|
|
Gram-negative Mikroorganismen |
|
Citrobacter freundii |
21,5 – 39,7 |
Enterobacter aerogenes |
26,3 – 42,9 |
Enterobacter cloacae |
26,4 – 34,6 |
Moraxella catarrhalis, -Laktamase negativ |
30,0 – 55,8 |
Morganella morganii |
20,2 – 41,8 |
Serratia marcescens |
11,5 – 20,5 |
|
|
Von Natur aus resistente Spezies |
|
Gram-positive Mikroorganismen |
|
Enterococcus faecalis |
|
Listeria monocytogenes |
|
Staphylococcus aureus, Methicillin resistent |
|
Staphylococcus, coagulase-negativ |
|
Anaerobier |
|
|
|
Gram-negative Microorganismen |
|
Acinetobacter baumanni |
|
Pseudomonas aeruginosa |
|
Pseudomonas fluorescens |
|
Stenotrophomonas maltophilia |
|
Anaerobier |
|
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Cefotaxim wird parenteral appliziert. Nach intravenöser Injektion von 1 g Cefotaxim betrugen die Serumkonzentrationen nach 5 Minuten etwa 81 - 102 mg/l und nach 15 Minuten 46 mg/l. 8 Minuten nach i.v. Injektion von 2 g Cefotaxim wurden Serumkonzentrationen von 167 - 214 mg/l gemessen.
Nach intramuskulärer Gabe werden maximale Serumkonzentrationen (etwa 20 mg/l nach Gabe von 1 g) innerhalb von 30 Minuten erreicht.
Verteilung
Cefotaxim ist gut gewebegängig, passiert die Plazentaschranke und erreicht hohe Konzentrationen in fetalen Geweben (bis 6 mg/kg). Es wird nur zu einem geringen Prozentsatz mit der Muttermilch ausgeschieden (Konzentrationen in der Muttermilch: 0,4 mg/l nach Gabe von 2 g).
Bei entzündeten Meningen penetrieren Cefotaxim und Desacetyl-Cefotaxim in den Liquorraum und erreichen dann dort therapeutisch wirksame Konzentrationen (z. B. bei Infektionen, die durch gramnegative Bakterien und Pneumokokken verursacht sind).
Das scheinbare Verteilungsvolumen liegt bei 21 - 37 l.
Die Serumproteinbindung beträgt etwa 25-40%.
Metabolismus
Cefotaxim wird beim Menschen in beträchtlichem Umfang metabolisiert. Etwa 15 - 25% einer parenteralen Dosis werden als 0-Desacetyl-Cefotaxim ausgeschieden. Der Metabolit besitzt eine gute antibakterielle Aktivität gegen eine Vielzahl von Erregern.
Neben Desacetyl-Cefotaxim finden sich noch zwei inaktive Lactone. Aus Desacetyl-Cefotaxim entsteht ein Lacton als kurzlebiges Intermediärprodukt, das weder im Urin noch im Plasma nachgewiesen werden kann, weil es einer raschen Umwandlung in Stereoisomere des ringoffenen (b-Lactamring) Lactons unterliegt. Diese werden ebenfalls im Urin ausgeschieden.
Ausscheidung
Die Ausscheidung von Cefotaxim und Desacetyl-Cefotaxim erfolgt überwiegend renal. Ein kleiner Prozentsatz (ca. 2%) wird mit der Galle ausgeschieden. Im 6-Stunden-Sammelurin werden 40-60% einer Dosis in unveränderter Form und ca. 20% als Desacetyl-Cefotaxim wieder gefunden. Nach i.v. Gabe von radioaktiv markiertem Cefotaxim wurden etwas mehr als 80% im Urin wieder gefunden, davon entfielen 50 - 60% auf unveränderte Muttersubstanz und der Rest auf 3 Metabolite.
Die totale Clearance des
Cefotaxims beträgt 240 - 390 ml/min und die renale
Clearance
130 - 150 ml/min.
Die Serumhalbwertzeit liegt bei 50 - 80 Minuten. Bei geriatrischen Patienten betrug die Halbwertzeit 120 - 150 Minuten.
Bei schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance 3 - 10 ml/min) kann die Halbwertzeit des Cefotaxims auf 2,5 - 10 Stunden verlängert sein.
Cefotaxim akkumuliert unter diesen Bedingungen nur in geringem Umfang, im Gegensatz zu den aktiven und inaktiven Metaboliten.
Sowohl Cefotaxim als auch Desacetyl-Cefotaxim werden durch Hämodialyse in größerem Umfang aus dem Blut entfernt.
Bioverfügbarkeit
Entfällt
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Die Toxizität von Cefotaxim-Actavis 500 mg/1000 mg/2000 mg ist sehr gering. Je nach Tierart ist die LD50nach i.v. Gabe im Tierversuch unterschiedlich. Bei Maus und Ratte beträgt sie 9 bis 11 g/kg Körpergewicht. Bei subkutaner Applikation liegen die LD50-Werte für 7 Tage alte Mäuse und Ratten bei 6,1 bis 7,4 g/kg Körpergewicht und bei weiblichen Mäusen bei 18,7 g/kg Körpergewicht.
Mutagenes Potential
In-vivo-Untersuchungen am Knochenmark von Ratten und Mäusen ergaben für Cefotaxim-Actavis 500 mg/1000 mg/2000 mg keine Hinweise auf ein mutagenes Potential.
Reproduktionstoxizität
Cefotaxim passiert die Plazenta. Nach intravenöser Gabe von 1 g Cefotaxim unter der Geburt wurden im Nabelschnur-Serum in den ersten 90 Minuten post applicationem Werte von 14µg/ml gemessen, die bis zum Ende der zweiten Stunde post applicationem auf ca. 2,5 µg/ml abfielen. In der Amnionflüssigkeit wurden 6,9 µg/ml als höchste Konzentration nach 3 - 4 Stunden gemessen, dieser Wert überschreitet die MIC für die meisten gramnegativen Erreger.
Tierexperimentelle Studien an Maus und Ratte gaben keine Hinweise auf fruchtschädigende Eigenschaften von Cefotaxim-Actavis 500 mg/1000 mg/2000 mg. Die Fertilität der exponierten Tiere war nicht beeinträchtigt.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Keine
6.2 Inkompatibilität
Mit Cefotaxim-Actavis 500 mg/1000 mg/2000 mg sind nicht kompatibel:
-
Natriumhydrogencarbonatlösung
-
Infusionslösungen mit einem pH-Wert größer als 7
-
Aminoglykoside
Kompatibilität mit Infusionslösungen
Cefotaxim ist kompatibel mit isotonischer Kochsalzlösung, Dextranlösung und 5%iger Glukoselösung.
Kompatibilität mit anderen Antibiotika/Chemotherapeutika
Cefotaxim/Aminoglykoside
Auf Grund einer physikalisch-chemischen Inkompatibilität mit allen Aminoglykosiden sollte Cefotaxim nicht in einer Spritze oder Infusionslösung mit Aminoglykosiden verabreicht werden. Die beiden Antibiotika sollten aus getrennten Geräten an getrennten Stellen injiziert werden.
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|
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 2 Jahre.
Cefotaxim-Actavis 500 mg/1000 mg/2000 mg Lösungen sollen möglichst im Anschluss an ihre Herstellung verabreicht werden. Eine schwach gelbliche Färbung der Lösung ist ohne Auswirkung auf die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit des Antibiotikums. Die Lösung sollte nicht länger als 6 Stunden aufbewahrt werden (bei 15 bis 25°C).
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Cefotaxim-Actavis 500 mg/1000 mg/2000 mg und deren Lösungen nicht über 25°C aufbewahren und vor Licht schützen
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Cefotaxim-Actavis 500 mg:
5 Durchstechflaschen (N2)
Cefotaxim-Actavis 1000 mg:
5 Durchstechflaschen (N2)
Cefotaxim-Actavis 2000 mg:
5 Durchstechflaschen (N2)
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen
7. Inhaber der Zulassung
Actavis Group PTC ehf.
Reykjavikurvegur 76 - 78
220 Hafnarfjördur
Island
Mitvertrieb
Actavis Deutschland GmbH & Co. KG
Elisabeth-Selbert-Str. 1
40764 Langenfeld
Telefon: 02173/1674 – 0
Telefax: 02173/1674 – 240
8. Zulassungsnummer
Cefotaxim-Actavis 500 mg: 38577.00.00
Cefotaxim-Actavis 1000 mg: 38577.01.00
Cefotaxim-Actavis 2000 mg: 38577.02.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
26.02.1998/14.12.2004
10. Stand der Information
Juli 2008
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
03.07