Cefotaxim Eberth 0,5 G Pulver Zur Herstellung Einer Injektionslösung
FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Fachinformation
FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels
Cefotaxim Eberth 0,5 g Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Jede Durchstechflasche 0,5 g enthält 0,5 g Cefotaxim (als Cefotaxim-Natrium) Sonstiger Bestandteil:
Jede Durchstechflasche 0,5 g enthält 24 mg Natrium.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
FE 3. Darreichungsform
Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung Aussehen: Weißes bis hellgelbes Pulver.
FG 4. Klinische Angaben
FH 4.1 Anwendungsgebiete
Cefotaxim ist zur Behandlung der folgenden schweren Infektionen angezeigt, wenn diese durch bekannte oder sehr wahrscheinliche Cefotaxim-empfindliche Erreger verursacht sind (siehe Abschnitt 5.1):
• Bakterielle Pneumonie
• Komplizierte Infektionen der Nieren und der oberen Harnwege.
• Schwere Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes.
• Infektionen der Geschlechtsorgane hervorgerufen durch Gonokokken, insbesondere wenn Penicillin ohne Wirkung oder nicht geeignet ist.
• Infektionen des Bauchraumes (sowie Peritonitis)
• Akute bakterielle Meningitis
• Septische Infektion der Lungen, der Harnwege oder des Darms.
Die offiziellen Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von Antibiotika sind zu beachten.
FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Cefotaxim kann als intravenöse Bolusinjektion, als intravenöse Infusion oder als intramuskuläre Injektion, nach der Herstellung der Lösung entsprechend der unten aufgeführten Anleitung verabreicht werden. Die Dosierung und die Art der Anwendung richten sich nach der Schwere der Infektion, der Empfindlichkeit des auslösenden Erregers und dem Krankheitszustand des Patienten. Die Behandlung kann vor dem Vorliegen der Ergebnisse des Empfindlichkeitstests eingeleitet werden.
Mit Aminoglykosiden wirkt Cefotaxim synergistisch Aminoglykoside und Cefotaxim dürfen nicht in der gleichen Spritze oder in der gleichen Infusionslösung gemischt werden.
Erwachsene und Jugendliche (12 bis 18 Jahre):
Üblicherweise ist die Dosis bei Erwachsenen und Jugendlichen 2-6 g täglich.
Die tägliche Dosis solle auf zwei Einzelgaben im Abstand von 12 Stunden verteilt werden. Die Dosierung kann jedoch entsprechend der Schwere der Infektion, der Empfindlichkeit des Erregers und dem Krankheitszustand des Patienten verändert werden.
Übliche Infektionen durch einen empfindlichen oder vermutlich empfindlichen Erreger: 1 g alle 12 Stunden entspricht einer täglichen Gesamtdosis von 2 g.
Infektionen durch verschiedene empfindliche oder vermutlich empfindliche oder mäßig empfindliche Erreger:
1-2 g alle 12 Stunden entsprechend einer täglichen Gesamtdosis von 2-4 g.
Schwere Infektionen durch nicht empfindliche Erreger oder bei nicht lokalisierbaren Infektionen: 2-3 g als Einzelgabe alle 6 bis 8 Stunden bis zu einer täglichen Höchstdosis von 12 g.
Säuglinge ab 28 Tagen und Kinder bis zu 11 Jahren:
Die übliche Dosierung bei Säuglingen und Kindern <50 kg ist 50-100 mg/kg/Tag verteilt auf 2 bis 4 Dosen (alle 12 bis 6 Stunden).
Bei sehr schweren Infektionen können bis zu 200 mg/kg/Tag verteilt auf 2-4 Dosen erforderlich sein. Bei Kindern >50 kg sollte die übliche Erwachsenendosis gegeben werden, ohne die tägliche Höchstdosis von 12 g zu überschreiten.
Neugeborene (0-27 Tage):
Neugeborene vonn 0-7 Tagen (jeder Schweregrad): Die empfohlene Dosierung beträgt 50 mg/kg/Tag verteilt auf 2 gleiche Dosen (alle 12 Stunden).
Neugeborene (8-27 Tage):
Die empfohlene Dosierung beträgt 150 mg/kg/Tag verteilt auf 3 gleiche Dosen (alle 8 Stunden).
Siehe auch nachstehend Spezielle Dosierungsempfehlungen bei bakterieller Meningitis.
Frühgeborene:
Die empfohlene Dosierung beträgt 50 mg/kg/Tag verteilt auf 2-4 Dosen (alle 12 bis 6 Stunden).
Diese Höchstdosis darf aufgrund der noch nicht vollkommen ausgereiften Nierenfunktion nicht überschritten werden.
Ältere:
Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich, vorausgesetzt dass die Nieren- und Leberfunktionen normal sind.
Spezielle Dosierungsempfehlungen:
Gonorrhö:
Zur Behandlung der unkomplizierten Gonorrhö wird 0,5 g Cefotaxim Eberth als Einmaldosis (intramuskulär) verabreicht. Zur Behandlung komplizierter Infektionen sind bestehende offizielle Richtlinien zu berücksichtigen. Vor Therapiebeginn ist Syphilis auszuschliessen.
Bakterielle Meningitis:
Bei Erwachsenen werden tägliche Dosen von 6-12 g verteilt auf gleiche Dosen alle 6 bis 8 Stunden empfohlen.
Säuglinge und Kleinkinder (von 28 Tagen bis 23 Monate) und Kinder (von 2 bis 11 Jahren)
150 bis 200 mg/kg verteilt auf gleiche Dosen alle 6 bis 8 Stunden. Neugeborene:
Neugeborene von 0 bis 7 Tagen: 50 mg/kg/Tag verteilt auf 2 Dosen (alle 12 Stunden).
Neugeborene von 8 bis 27 Tagen 50 mg/kg alle 8 Stunden.
Infektionen im Bauchraum:
Cefotaxim sollte in Kombination mit einem Antibiotikum, das wirksam gegen Anaerobier ist, in der Behandlung von Infektionen des Bauchraumes, angewendet werden (siehe Abschnitt 5.1).
Dauer der Behandlung:
Die Dauer der Behandlung mit Cefotaxim hängt von dem klinischen Zustand des Patienten ab und variiert entsprechend der Ursache der Erkrankung. Die Verabreichung von Cefotaxim sollte bis zum Abklingen der Symptome oder bis zum Nachweis der bakteriellen Eradikation fortgesetzt werden. Bei Infektionen durch Streptococcus pyogenes ist eine Behandlung von mindestens 10 Tagen erforderlich (parenterale Therapie kann auf eine geeignete orale Therapie vor Ende der 10-tägigen Behandlungsdauer umgestellt werden).
Eingeschränkte Nierenfunktion:
Bei erwachsenen Patienten mit einer Creatinin-Clearance von <5 ml/min ist die Anfangsdosis identisch mit der empfohlenen üblichen Dosis, aber die Erhaltungsdosis sollte halbiert werden ohne die Dosierungshäufigkeit zu ändern.
Dialyse oder peritoneale Dialyse:
Bei Patienten unter Hämodialyse und peritonealer Dialyse ist eine intravenöse Injektion von 0,5 g-2 g am Ende jeder Dialyse und danach alle 24 Stunden ausreichend um die meisten Infektionen wirksam zu behandeln.
Septische Infektionen:
Bei Gram-negativen Erregern sollte eine Kombination mit einem anderen geeigneten Antibiotikum in Erwägung gezogen werden (siehe Abschnitt 5.1).
Art der Anwendung:
Die intramuskuläre Injektion ist außergewöhnlichen klinischen Situationen Vorbehalten und sollte einer Nutzen-Risiko-Abwägung unterzogen werden! Es wird empfohlen, dass nicht mehr als 4 ml auf einer Seite injiziert werden. Wenn die tägliche Dosis 2 g Cefotaxim überschreitet oder wenn Cefotaxim häufiger als zweimal täglich injiziert wird, empfiehlt sich die intraVenöse Anwendung.
Die intramuskuläre Injektion von Cefotaxim zubereitet mit Lidocain darf nicht an Kinder im ersten Lebensjahr Verabreicht werden. Die Fachinformation des Lidocain-enthaltenen Arzneimittels sollte beachtet werden.
Um jegliches Risiko der Infektion zu vermeiden, muss die Herstellung der Infusion unter strengen aseptischen Bedingungen durchgeführt werden. Die Infusion sollte unmittelbar nach Herstellung der Lösung verabreicht werden.
Intravenöse Infusion:
Intravenöse Kurzinfusion: Nach der Zubereitung sollte die Lösung als intravenöse Infusion über 20 Minuten verabreicht werden.
Intravenöse Langzeitinfusion: Nach der Zubereitung, sollte die Lösung als intravenöse Infusion über 50-60 Minuten verabreicht werden.
Intravenöse Injektion:
Nach der Herstellung ist die Injektion über einen Zeitraum von 3-5 Minuten zu verabreichen.
Während der Post-Marketing-Überwachung wurde bei sehr wenigen Patienten, die Cefotaxim als schnelle intravenöse Verabreichung über einen zentralen Venenkatheter erhielten, über mögliche lebensbedrohende Arrhythmien berichtet.
Intramuskuläre Injektion:
Die Lösung ist als tiefe intramuskuläre Injektion zu verabreichen. Lösungen die Lidocain enthalten, dürfen nicht intravenös injiziert werden. Bei einer Tagesdosis von mehr als 2 g/Tag ist die intravenöse Verabreichung zu wählen. Bei schweren Infektionen wird die intramuskuläre Injektion nicht empfohlen.
Die folgende Tabelle zeigt das Verdünnungsvolumen für jede Durchstechflaschengröße:
Art der Anwendung | ||||
Größe der Durchstechflasche |
Intravenöse Kurzinfusion |
Intravenöse Langzeit Infusion |
Intravenöse Injektion |
Intramusk uläre Injektion |
0,5 g |
2 ml (250 mg/ml) |
2 ml (250 mg/ml) | ||
1 g |
40-50 ml (25 mg-20 mg/ml) |
4 ml (250 mg/ml) |
4 ml (250 mg/ml) | |
2 g |
40-50 ml (50 mg-40 mg/ml) |
100 ml (20 mg/ml) |
10 ml (200 mg/ml) |
Für die Anleitung zur Herstellung des Produktes vor der Anwendung, siehe Abschnitt 6.6.
FI 4.3 Gegenanzeigen
Cefotaxim ist kontraindiziert bei Patienten
- mit Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Cefotaxim, andere Cephalosporine oder einen der sonstigen Bestandteile
- mit früheren sofortigen einsetzenden und/oder schweren allergischen Kreuzreaktionen gegen jedes Betalactam-Antibiotikum (z. B. Penicillin) in der Anamnese (siehe Abschnitt 4.4).
Bei Anwendung von Arzneimittelformen, die Lidocain enthalten:
- Bekannte Überempfindlichkeit gegen Lidocain oder andere Lokal-Anästetika vom Amid-Typ in der Anamnese
- Herzblock ohne Behandlung mit einem Herzschrittmacher
- Schwere Herzinsuffizienz
- Intravenöse Verabreichung
- Kleinkinder, jünger als 30 Monate
FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Anaphylaktische Reaktionen
Es wurde über schwere, einschliesslich tödliche Überempfindlichkeitsreaktionen bei Patienten, die Cefotaxim erhielten, berichtet (siehe Abschnitte 4.3 und 4.8). Sollten Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten, muss die Behandlung abgebrochen werden und es müssen geeignete Massnahmen zur Notfallbehandlung eingeleitet werden. Bei Patienten, mit allergischen Reaktionen auf Penicillin oder auf andere Betalactam-Antibiotika in der Anamnese ist besondere Vorsicht angezeigt, da Kreuzallergien auftreten können (siehe Abschnitt 4.3 für Kontraindikationen aufgrund bekannter Überempfindlichkeiten).
Schwere bullöse Reaktionen
Es wurde über schwere Fälle von bullösen Hautreaktionen wie das StevensJohnson Syndrom oder der toxischen epidermalen Nekrolyse bei der Anwendung von Cefotaxim berichtet. Patienten sollten angewiesen werden, ihren Arzt auf Haut- und Schleimhautreaktionen aufmerksam zu machen, bevor die Therapie mit Cefotaxim fortgesetzt wird.
Erkrankung in Verbindung mit Clostridium difficile (z. B. pseudomembranöse Kolitis)
- Es liegen Berichte über das Auftreten von Erkrankungen in Verbindung mit Clostridium difficile (z. B. pseudomembranöse Kolitis) bei der Anwendung von Breitspektrum-Antibiotika vor. Bei Auftreten schwerer Durchfälle während oder nach der Verabreichung von Cefotaxim ist es deshalb wichtig, an diese Diagnose zu denken. Wenn Durchfall auftritt, insbesondere wenn dieser schwer und/oder anhaltend ist, und während der Behandlung oder in den ersten Wochen nach der Behandlung auftritt, kann dies ein Symptom für eine Erkrankung in Verbindung mit Clostridium difficile sein. Diese Erkrankungsform kann einen leichten bis lebensbedrohenden Schweregrad haben, wovon die schwerste Form die pseudomembranöse Kolitis ist.
- Das Vorhanden von C. difficile Toxin ist zu überprüfen und bei Verdacht auf Kolitis ist die Behandlung mit Cefotaxim abzubrechen. Die Diagnose kann durch einen Toxinnachweis bestätigt werden und falls klinisch erforderlich ist eine Antibiotikatherapie (z. B. orales Vancomycin oder Metronidazol) einzuleiten. Eine Erkrankung in Verbindung mit Clostridium difficile kann sich durch Fäkalstase verschlechtern. Die Verabreichung von Produkten, die die Peristaltik hemmen, muss vermieden werden.
Hämatologische Reaktionen
Da sich während der Behandlung mit Cefotaxim hämatologische Abnormalitäten (Leukopenie, Neutropenie und seltener Agranulocytose) entwickeln können, soll bei einer Behandlungsdauer von mehr als 7 Tagen das Blutbild überwacht werden. Im Fall einer Neutropenie (<1400 Neutrophile/mm3) ist die Behandlung abzusetzen.
Neurotoxizität
Insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion können hohe Dosen von Betalaktam-Antibiotika, einschließlich Cefotaxim, „Enzephalopatie“ hervorrufen (z. B. eingeschränktes Bewusstsein, unnormale Bewegungen und Krämpfe) (siehe Abschnitt 4.8). Patienten muss geraten werden beim Auftreten dieser Reaktionen umgehend Ihren Arzt aufzusuchen bevor die Behandlung fortgesetzt wird.
Asthma
Bei Patienten mit allergischer Diathese und Asthma ist Cefotaxim nur mit Vorsicht anzuwenden.
Superinfektion
Wie bei anderen Breitspektrum-Antibiotika kann eine längere Anwendung zu einer Überwucherung mit nicht-empfindlichen Erregern führen, was ein Absetzen der Behandlung erfordert. Beim Auftreten einer Superinfektion während der Behandlung und falls klinisch erforderlich, ist eine spezifische antimikrobielle Therapie einzuleiten.
Patienten mit Niereninsuffizienz
Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz ist eine Dosisanpassung entsprechend der Kreatinin Clearance erforderlich (siehe Abschnitt 4.2).
Vorsicht ist angezeigt, wenn Cefotaxim zusammen mit Aminoglykosiden, Probenecid oder anderen nephrotoxischen Arzneimitteln verabreicht wird (siehe Abschnitt 4.5). Die Nierenfunktion muss bei diesen Patienten, bei Älteren und bei denen mit schon bestehender eingeschränkter Nierenfunktion, überwacht werden.
Vorsichtsmassnahmen bei der Verabreichung
Aminoglykoside und Cefotaxim dürfen nicht in derselben Spritze oder in derselben Infusionsflüssigkeit gemischt werden.
Eine zu schnelle Infusionsgeschwindigkeit bei der Verabreichung von Cefotaxim kann potenziell lebensbedrohende Arrhythmien verursachen (siehe Abschnitt 4.8). Die empfohlene Injektions- oder Infusionszeit muss eingehalten werden (siehe Abschnitt 4.2).
Besondere Sorgfalt ist angezeigt um das Risiko einer Thrombophlebitis zu mindern. Die empfohlene Injektions- oder Infusionszeit muss eingehalten werden (siehe Abschnitt 4.2).
Bei intramuskulärer Verabreichung von Cefotaxim und Lidocain muss die Fachinformation des lidocainhaltigen Arzneimittels beachtet werden (siehe auch Abschnitt 4.3).
Einnahme von Natrium
Eine Dosiereinheit enthält 24 mg (1,04 mmol) Natrium. Dieses ist zu berücksichtigen bei Personen unter Natrium kontrollierter (natriumarmer/-kochsalzarmer) Diät.
Einfluss auf Laboruntersuchungen
Wie bei anderen Cephalosporinen kann der Coombs-Test unter Behandlung mit Cefotaxim positiv ausfallen. Dieses Phänomen kann auch die serologische Kreuzprobe beeinflussen.
Bei der Glucosebestimmung mit reduzierenden Substanzen (Benedict’sche und Fehling’sche Lösung oder mit Clinitest-Tabletten) kann es zu falsch positiven Ergebnissen kommen, dies lässt sich durch die Anwendung spezifischer enzymbasierender Tests vermeiden (Glukoseoxydase-Methoden).
FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Urikosurika:
Die gleichzeitige Gabe von Probenecid führt durch eine Hemmung der renalen Ausscheidung von Cefotaxim zu höheren und länger anhaltenden Konzentrationen von Cefotaxim. Probenecid interagiert Cefotaxim beim renalen tubulären Transfer, wobei Cefotaxim bis aufs 2-fache der therapeutischen Dosis ansteigt und im Gegenzug die renale Ausscheidung auf die Hälfte der therapeutischen Dosis sinkt. Aufgrund der großen therapeutischen Breite von Cefotaxim, ist keine Dosisanpassung bei Patienten mit normaler Nierenfunktion notwendig. Dosisanpassungen sind nur bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion notwendig.
Orale Kontrazeptiva:
Die Wirksamkeit oraler Kontrazeptiva kann bei gleichzeitiger Anwendung von Cefotaxim vermindert sein. Daher sind, während der Behandlung mit Cefotaxim, zusätzliche Methoden zur Empfängnisverhütung zu verwenden.
Aminoglykoside-Antibiotika und Diuretika:
Die gleichzeitige Behandlung mit hohen Dosen von Cephalosporinen kann die nephrotoxische Wirkung von nephrotoxischen Arzneimitteln, wie z. B. Aminoglykosiden oder stark wirksamen Diuretika (z. B. Furosemid) verstärken. Die Überwachung der Nierenfunktion wird bei diesen Patienten dringend empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).
Bakteriostatisch wirkende Antibiotika:
Cefotaxim sollte nicht mit bakteriostatisch wirkenden Antibiotika (z. B. Tetracycline, Erythromycin und Chloramphenicol) kombiniert werden, da ein antagonistischer Effekt möglich ist.
FL 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft:
Die Unbedenklichkeit der Anwendung von Cefotaxim in der Schwangerschaft wurde nicht belegt.
Tierversuche haben keine direkte oder indirekte schädigende Wirkung in Bezug auf die Reproduktionstoxizität gezeigt.
Es existieren keine adäquaten und kontrollierten Studien mit.
Cefotaxim passiert die Plazenta.
Cefotaxim sollte deshalb nur bei zwingender Indikation angewendet werden und wenn die Nutzen die möglichen Risiken überwiegen.
Stillzeit
Cefotaxim geht in die Muttermilch über.
Die Beeinträchtigung der physiologischen Darmflora des gestillten Säuglings kann zu Durchfall führen, Besiedelung durch Hefepilze und Sensibilisierung des Säuglings kann nicht ausgeschlossen werden.
Unter Berücksichtigung der Wichtigkeit der Behandlung für die stillende Mutter und des Stillens für das Kind muss zwischen der Möglichkeit des Abstillens und einem Absetzen der Behandlung abgewogen werden.
FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Es gibt keine Anzeichen dafür, dass Cefotaxim die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen direkt beeinflusst.
Insbesondere bei Patienten mit Niereninsuffizienz, können hohe Cefotaximdosen, Enzephalopatie (z. B. Bewusstseinsstörung, unnormale Bewegungen und Krämpfe) hervorrufen (siehe Abschnitt 4.8).
Patienten sind deshalb zu informieren beim Auftreten dieser Symptome kein Auto zu fahren oder Maschinen zu bedienen.
FJ 4.8 Nebenwirkungen
Bei etwa 5% aller behandelten Patienten ist mit dem Auftreten von Nebenwirkungen zu rechnen. Diese Nebenwirkungen sind vor allem dosisabhängig und beruhen auf der pharmakologischen Wirkung des Arzneimittels.
Systemorgan klasse |
Sehr Häufig (>1/10) |
Häufig (>1/100 bis <1/10) |
Gelegentli ch (>1/1.000 bis <1/100) |
Selten (>1/10.000 bis <1/1.000) |
Sehr selten (<1/10.0 00 |
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar )* |
Infektione n und parasitäre Erkranku ngen |
Candidiasis |
Superinfektion (siehe Abschnitt 4.4) | ||||
Erkranku ngen des Blutes und des Lymphsy stems |
Thrombozytopenie |
Leukopenie Eosinophilie Neutropenie |
Granulozytopenie (Langzeitbehandlung), hämolytische Anämie (bei einer Behandlung von mehr als 10 Tagen ist eine Kontrolle des Blutbildes durchzuführen). |
Agranul ozytose (siehe Abschnit t 4.4) |
Erkranku ngen des Immunsy stems |
Jarisch-Herxheimer Reaktionen Anaphylaktische Reaktionen, Angioödem Bronchospasmus |
Anaphyl aktische r Schock | ||||
Erkranku ngen des Nervensy stems |
Enzephalopatie bei Patienten mit Niereninsuffizienz (z. B. Bewusstseinstörung, unnormale Bewegungen und Müdigkeit) Schwindel Krämpfe (siehe Abschnitt 4.4) |
Kopfschmer zen | ||||
Herzerkranku ngen |
Herzarrhythmien nach schneller Bolusinjektion durch einen zentralen Venenkatheter (siehe Abschnitt 4.4) | |||||
Erkrankunge n des Gastrointesti naltrakts |
Durchfall Übelkeit Erbrechen Abdominale Schmerzen |
Appetitverlust |
Pseudomembranöse Kolitis (siehe Abschnitt 4.4). | |||
Leber- und Gallenerkran kungen |
Anstieg von Lebertransaminas en und anderen Enzymen (ALAT, ASAT, LDH, Gamma-GT und/oder alkalische Phosphatasen und/oder Bilirubin) |
Hepatitis* (manchmal mit Ikterus) | ||||
Erkrankunge n der Haut und des Unterhautzell gewebes |
Überempfindli chkeitsreaktio nen Hautausschlag Pruritus, Urticaria (siehe Abschnitt 4.4) |
Erythema exudativum multiforme, Stevens Johnson Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse (siehe Abschnitt 4.4) | ||||
Erkrankunge n der Nieren und Harnwege |
Anstieg von Kreatinin- und Harnstoffkonzentr ation im Serum |
Interstitielle Nephritis |
Eingeschränkte Nierenfunktion | |||
Allgemein e Erkranku ngen und Beschwer den am Verabreic hungsort |
Bei i.m.-Injektionen: Schmerzen am Verabreichu ngsort |
Fieber Entzündungsreakti onen am Verabreichungsort einschliesslich Phlebitis/Thrombo phlebitis |
Bei i.m.-Injektionen (wenn das Lösungsmitt el Lidocain enthält): Systemische Reaktionen auf Lidocain |
* post-marketing Erfahrungen
Jarisch-Herxheimer Reaktionen
Bei der Behandlung von Borreliose, kann sich während der ersten Behandlungstage eine Jarisch-Herxheimer Reaktion entwickeln.
Das Auftreten von einem oder mehreren Symptomen wurde nach etlichen Wochen der Behandlung von Borreliose berichtet: Hautauschlag, Juckreiz, Fieber, Leukopenie, erhöhte Leberenzyme, Atmungsprobleme, Gelenkschmerzen.
Hepatobiliäre Erkrankungen
Anstieg der Leberenzyme (ALAT, ASAT, LDH, Gamma-GT und/oder alkalische Phosphatasen) und/oder des Bilirubins wurde beobachtet. Diese Laborabweichungen können in seltenen Fällen das Doppelte des oberen Normwertes überschreiten und normalerweise das Muster eines cholestatischen Leberschadens zeigen, meistens asymptomatisch.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt.
Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
FO 4.9 Überdosierung
Symptome:
Fälle akuter Intoxikation mit Cefotaxim sind nicht bekannt. Die Symptome einer Überdosierung entsprechen weitgehend dem Nebenwirkungsprofil.
Im Falle einer Überdosis (insbesondere bei Niereninsuffizienz) besteht das Risiko einer reversiblen Enzephalopatie.
Behandlung:
Im Fall einer Überdosierung ist die Behandlung mit Cefotaxim abzubrechen und eine unterstützende Behandlung, die Maßnahmen zur Beschleunigung der Elimination und eine symptomatische Behandlung der Nebenwirkungen (z. B. Krämpfe) beinhaltet, einzuleiten.
Cefotaxim ist hämodialysierbar. Hämo- oder Peritonealdialyse ist bei toxischen Reaktionen oder eingeschränkter Nierenfunktion möglich.
FF |
5. |
Pharmakologische Eigenschaften |
F1 |
5.1 |
Pharmakodynamische Eigenschaften |
Pharmakotherapeutische Gruppe:
Cefotaxim ist ein parenterales Betalaktam-Antibiotikum aus der Gruppe der Cephalosporine. Ein Cephalosporin der dritten Generation.
ATC-Code: J01DD01
Wirkungsweise:
Die bakterizide Wirkung von Cefotaxim beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese (während der Wachstumszeit) durch eine Hemmung Penicillin-bindender Proteine (PBPs) wie Transpeptidasen.
Pharmakokinetischer und pharmakodynamischer Zusammenhang Die bakterizide Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.
Resistenzmechanismus
Die Resistenz gegen Cefotaxim kann auf folgenden Mechanismen beruhen:
- Inaktivierung durch Betalactamasen: Cefotaxim kann durch bestimmte Betalactamasen hydrolisiert werden, insbesondere durch Betalactamasen mit erweitertem Spektrum (ESBLs), die in Stämmen wie Escherichia coli oder Klebsiella pneumoniae vorkommen, oder durch induzierbare oder konstitutiv gebildete Betalactamasen vom AmpC-Typ, die z. B. bei Enterobacter cloacae nachgewiesen wurden. Deshalb sollten Infektionen durch Bakterien mit induzierbarer, chromosomal entkodierter AmpC-Betalactamase nicht mit Cefotaxim behandelt werden, auch wenn eine /n-vitro-Empfindlichkeit belegt wurde, weil das Risiko einer Selektion von Mutanten mit konstitutiver dereprimierter AmpC-Betalactamase-Bildung besteht.
- Reduzierte Affinität von PBPs gegenüber Cefotaxim. Die erworbene Resistenz bei Pneumokokken oder anderen Streptokokken-Stämmen beruht auf Modifikationen vorhandener PBPs als Folge eines Mutationsprozesses.
Im Gegensatz dazu ist für die Resistenz bei Methicillin-(Oxacillin) resistenten Staphylokokken die Bildung eines zusätzlichen PBP mit reduzierter Affinität gegenüber Cefotaxim verantwortlich.
- Unzureichende Penetration von Cefotaxim durch die äußere Zellwand kann bei Gram-negativen Bakterien dazu führen, dass die PBPs nicht ausreichend gehemmt werden.
- Durch den bestehenden Transportmechanismus (Effluxpumpen) kann Cefotaxim aktiv aus der Zelle transportiert werden.
Eine vollständige Kreuzresistenz besteht zwischen Cefotaxim und Ceftriaxon sowie teilweise mit anderen Penicillinen und Cephalosporinen.
Grenzwerte
Die folgenden minimalen Hemm-Konzentrationen wurden für empfindliche und resistente Erreger bestimmt.
EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte Version 1.1, April 2010:
Erreger_| |
Empfindlich |
Resistent_| |
Enterobacteriaceae_| |
<1 mg/l_| |
> 2 mg/l_| |
Staphylococcus spp.*_| |
* |
* |
Streptococcus spp. (Gruppe A, B, C, G)** |
-** |
-** |
Andere Streptococci_| |
_<0,5 mg/l_| |
> 0,5 mg/l_| |
Streptococcus pneumoniae_| |
<0,5 mg/l_| |
> 2 mg/l_| |
Haemophilus influenzae_| |
<0,12 mg/l |
> 0,12 mg/l |
Moraxella catarrhalis_| |
<1 mg/l |
> 2 mg/l |
Neisseria gonorrhoeae_| |
<0,12 mg/l |
> 0,12 mg/l |
Neisseria meningitidis_| |
<0,12 mg/l |
> 0,12 mg/l |
Nicht Spezien-spezifische Grenzwerte*** |
<1 mg/l |
> 2 mg/l |
* Für Staphylococcus spp. .wurden die Testergebnisse von Methicillin übernommen. Oxacillin- resistente Staphylokokken werden als resistent gegen Cephalosporine gewertet.
** Für Streptococcus spp. (der Gruppen A, B, C und G) wurden die Testergebnisse von Penicillin G angewendet.
*** Basieren generell auf der Serumpharmakokinetik.
Empfindlichkeit
Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann geografisch und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die schweren Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation wünschenswert. Wenn die Wirkung von Cefotaxim aufgrund des örtlichen Auftretens von Resistenz fraglich ist, sollte eine Beratung durch Experten hinsichtlich der Behandlungswahl angestrebt werden. Besonders im Fall von schweren Infektionen oder bei Versagen der Behandlung sollte eine mikrobiologische Diagnose mit einer Verifizierung des Erregers und seiner Empfindlichkeit angestrebt werden.
Die Prävalenz der erforderlichen Resistenz basiert in Deutschland auf Daten der letzten 5 Jahre aus nationalen Überwachungsprojekten und Studien (Dezember 2009) in Deutschland.
Üblicherweise empfindliche Spezies Gram-positive Aerobier
Methicillin-empfindlich Staphylococcus aureus (MSSA) Streptococcus agalactiae
Streptococcus pneumoniae (einschl. Pencillin-resistente Stämme)
Streptococcus pyogenes Gram-negative Aerobier
Borrelia burgdorferi0 Haemophilus influenzae
Moraxella catarrhalis0 Morganella morganii Neisseria gonorrhoeae Neisseria meningitidis Proteus mirabilis%
Spezies bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können
Gram-positive Aerobier
Staphylococcus aureus$
Staphylococcus epidermidis+
Staphylococcus haemolyticus+
Staphylococcus hominis+
Gram-negative Aerobier Citrobacter freundii Enterobacter aerogenes Enterobacter cloacae Escherichia coli%
Klebsiella oxytoca%
Klebsiella pneumoniae*%
Proteus vulgaris Serratia marcescens
Anaerobier
Bacteroides fragilis
Von Natur aus resistente Spezies
Gram-positive Aerobier
Enterococcus spp.
Listeria monocytogenes
Methicillin-resistent Staphylococcus aureus (MRSA)
Gram-negative Aerobier
Acinetobacter baumannii
Pseudomonas aeruginosa
Stenotrophomonas maltophilia
Anaerobier
Clostridium difficile
Andere Aerobier
Chlamydia spp.
Chlamydophila spp.
Legionella pneumophila Mycoplasma spp.
Treponema pallidum
°Es liegen keine aktuellen Kontrolldaten vor. Entsprechend dem aktuellen wissenschaftlichen Stand wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.
+ In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei >50%.
% Extended Spectrum Beta-Lactamase (ESBL) bildende Stämme sind immer resistent.
$ Bei im ambulanten Bereich erworbenen Infektionen liegt die Resistenzrate bei <10%.
Cefotaxim ist für die Behandlung von Syphilis nicht geeignet. Bei Infektionen durch Salmonella typhi, parathypi A und B steht keine ausreichende klinische Erfahrung zur Verfügung.
F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption:
Cefotaxim ist für die parenterale Anwendung vorgesehen. Nach intravenöser Verabreichung einer Dosis von 1 g Cefotaxim betragen die mittleren Spitzenkonzentrationen nach 5 Minuten etwa 81 -102 mg /l und nach einer 2 g Dosis liegen sie nach 8 Minuten bei etwa 167 - 214 mg/l. Nach intramuskulärer Injektion von 1 g werden mittlere Spitzenkonzentrationen von 20 mg/l innerhalb von 30 Minuten erreicht.
Verteilung:
Cefotaxim dringt gut in verschiedene Kompartimente ein. Therapeutisch wirksame Spiegel, die über der minimalen Hemmkonzentration der üblichen Erreger liegen, werden rasch erreicht.
Die Konzentration von Cefotaxim in der Cerebrospinalflüssigkeit ist bei nicht entzündeten Hirnhäuten gering, aber Cefotaxim passiert gewöhnlich die Blut-HirnSchranke und erreicht Spiegel oberhalb der MHK der allgemein empfindlichen Pathogene, wenn die Hirnhäute entzündet sind (3 bis 30 pg/ml). Nach Gaben von 1 oder 2 g werden im eitrigen Sputum, in den Bronchialsekreten und in der Pleuralflüssigkeit Cefotaxim-Konzentrationen erreicht (0,2 - 5,4 pg/ml), die eine Hemmwirkung auf die meisten gramnegativen Bakterien haben. Konzentrationen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit wirksam sind gegen die meisten empfindlichen Organismen, werden außerdem nach therapeutischen Dosen in den weiblichen Geschlechtsorganen, im Ausfluss von Mittelohrentzündungen, im Prostatagewebe, in der Interstitialflüssigkeit, der Peritonealflüssigkeit und der Gallenblasenwand erreicht. Hohe Konzentrationen von Cefotaxim und O-Desacetyl-Cefotaxim werden in der Galle erreicht. Cefotaxim passiert die Plazentaschranke und erreicht hohe Konzentrationen in fetalen Körperflüssigkeiten und Geweben (bis zu 6 mg/kg). Cefotaxim geht in geringen Mengen in die Muttermilch über.
Die Plasmaproteinbindung von Cefotaxim beträgt etwa 25 - 40 %.
Das offensichtliche Verteilungsvolumen von Cefotaxim liegt nach einer intravenösen Infusion von 1 g über 30 Minuten bei 21 - 37 l.
Biotransformation:
Cefotaxim wird beim Menschen teilweise metabolisiert. Ungefähr 15 - 25% einer parenteralen Dosis werden zu O-Desacetyl-Cefotaxim metabolisiert. Der Metabolit besitzt ebenfalls antibakterielle Wirksamkeit.
Ausscheidung:
Die Ausscheidung von Cefotaxim und O-Desacetyl-Cefotaxim erfolgt überwiegend über die Nieren. Nur ein kleiner Anteil des Cefotaxims (ca. 2%) wird mit der Galle ausgeschieden.
Im 6-Stunden-Sammelurin wurden 40 - 60 % einer verabreichten Cefotaximdosis in unveränderter Form und ca. 20 % als O-Desacetyl-Cefotaxim wiedergefunden. Nach Gabe von radioaktiv markiertem Cefotaxim wurden mehr als 80 % im Urin wieder gefunden; davon waren 50 - 60 % unverändertes Cefotaxim und der Rest enthält Metabolite.
Die totale Clearance von Cefotaxim beträgt 240 - 390 ml/min und die renale Clearance 130 - 150 ml/min.
Die Serumhalbwertzeiten von Cefotaxim und O-Desacetyl-Cefotaxim betragen normalerweise ca. 50 - 80 Minuten bzw. 90 Minuten. Bei älteren Patienten beträgt die Serumhalbwertzeit 120 - 150 Minuten.
Bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen (Creatinin-Clearance 3 - 10 ml/min) kann die Serumhalbwertzeit von Cefotaxim auf 2,5 - 3,6 Stunden verlängern.
Nach intravenöser Gabe von 1g oder intramuskulärer Gabe von 0,5 g für die Dauer von 10 oder 14 Tagen gibt es keine Akkumulation.
Beim Neugeborenen wird die Pharmakokinetik beeinflusst durch das Gestationsalter und das chronologische Alter, die Halbwertzeit beim Frühgeborenen und gleichaltrigen Neugeborenen mit niedrigem Geburtsgewicht verlängert.
F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Genotoxizität und Reproduktionstoxizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
Cefotaxim passiert die Plazenta. Nach intravenöser Verabreichung von 1 g Cefotaxim während der Geburt wurden 90 Minuten nach der Verabreichung Werte von 14 Mikrogramm/ml im Nabelschnurblut gemessen, was ungefähr 2 Stunden nach der Verabreichung auf etwa 2,5 Mikrogramm/ml gesunken war.
Im Fruchtwasser wurde die höchste Konzentration von 6,9 Mikrogramm/ml nach 3-4 Stunden gemessen. Dieser Wert übersteigt die minimale Hemmkonzentration (MHK) der meisten Gram-negativen Erreger.
FR 6. Pharmazeutische Angaben
F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Keine.
FS 6.2 Inkompatibilitäten
Cefotaxim sollte nicht mit anderen Antibiotika in derselben Spritze oder in derselben Infusionsflüssigkeit gemischt werden. Dies gilt besonders für Aminoglykoside. Wenn sowohl Cefotaxim und Aminoglykoside verabreicht werden sollen, müssen diese Arzneimittel an getrennten Stellen verabreicht werden. Cefotaxim sollte nicht in Lösungen mit einem pH-Wert von mehr als 7,5 wie z. B. Natriumbicarbonat aufgelöst werden
FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
Nach Herstellung der Lösung beträgt die chemische und physikalische Stabilität 24 Stunden bei 4 °C und 12 Stunden bei 25 °C.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte die Lösung sofort verbraucht werden. Sofern die Lösung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Aufbewahrungszeit und Aufbewahrungsbedingungen bis zum Gebrauch verantwortlich und diese beträgt normalerweise nicht mehr als 24 Stunden bei 2 bis 8 °C, es sei denn, dass die Herstellung und Auflösung unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen erfolgt ist.
FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern.
Die Durchstechflasche in der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Hinsichtlich Dauer der Haltbarkeit der hergestellten Lösung siehe Abschnitt 6.3.
FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Durchstechflasche aus Glas (Typ II, nominaler Inhalt 15 ml) mit einem Chlorobutyl-Gummistopfen versiegelt mit einer blauen Aluminiumkappe.
Packungsgrößen:
1 g: 1,5, 10 und 50 Durchstechflaschen.
F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur
Handhabung (Erforderliche Dosierungsempfehlungen - siehe Abschnitt 4.2).
Kompatibilität:
Cefotaxim Eberth ist kompatibel mit:
Natriumchlorid 0,9%; Dextrose 5% oder 10%; Ringerlaktat; Lidocainlösung 1%.
Bei Herstellung der Lösung muss aseptische Technik verwendet werden. Die gebrauchsfertige Lösung muss sofort verabreicht werden.
Nicht verwendete Lösung ist zu vernichten.
Tabelle zur Herstellung einer Verdünnung (intramuskuläre Verabreichung):
Größe der Hinzu zu fügende Ungefähres zur Ungefähres
Durchstech flasche |
Verdünnungsmenge |
Verfügung stehendes Volumen |
Verdrängungsvolumen |
500 mg |
2 ml |
2,2 ml |
0,2 ml |
1 g |
4 ml |
4,5 ml |
0,5 ml |
Tabelle zur Herstellung einer Verdünnung (intravenösen Verabreichung (Kurzinfusion)): | |||
Größe der Durchstech -flasche |
Hinzu zu fügende Verdünnungsmenge |
Ungefähres zur Verfügung stehendes Volumen |
Ungefähres Verdrängungsvolumen |
1 g |
4 ml |
4,5 ml |
0,5ml |
2 g |
40-50 ml |
41-51 ml |
1 ml |
Tabelle zur Herstellung einer Verdünnung (intravenösen Verabreichung (Langzeitfusion)):
Intravenöse Infusion:
Cefotaxim Eberth 1 g oder 2 g Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung: Herstellung einer Kurzinfusion
Für eine intravenöse Kurzinfusion ist 1 g oder 2 g Cefotaxim Eberth in 40-50 ml Wasser für Injektionszwecke oder in einer anderen oben genannten kompatiblen Lösung für Infusionszwecke aufzulösen.
Schritt 1: 15 ml Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9%) Infusionslösung oder eine andere Infusionslösung in eine Durchstechflasche mit Cefotaxim Eberth 1 g Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung geben, das ergibt eine Konzentration von 64,9 mg/ml.
Schritt 2: Die Durchstechflasche schütteln bis das Pulver sich aufgelöst hat. Schritt 3: Die errechnete Menge (siehe Abschnitt 4.2) mit einer Spritze mit Kanüle entnehmen und mit Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9%) Infusionslösung oder einer anderen kompatiblen Lösung für Infusionen bis zu einer Menge von 4050 ml weiter verdünnen, das ergibt eine Konzentration von 25 mg-20 mg/ml.
Cefotaxim Eberth 2 g Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung: Herstellung einer Langzeitinfusion 2 g Cefotaxim Eberth sollte in 100 ml einer geeigneten Lösung wie z. B. Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9%) oder einer anderen oben genannten kompatiblen Lösung aufgelöst werden (siehe „Kompatibilität“).
Für die Herstellung von 2 g Cefotaxim-Infusionslösung werden eine 50 ml-Durchstechflasche mit 2 g Cefotaxim Eberth, eine Flasche mit 100 ml Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9%) Infusionslösung und ein steriler Spike benötigt.
Der Spike vermischt oder transferiert sterile Flüssigkeiten in einem geschlossenen System.
Schritt 1: Den Spike oder ein anderes anerkanntes Transfusionssystem durch den Gummistopfen der Flasche mit dem sterilen Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9%) Infusionslösung stechen.
Schritt 2: Die andere Seite des Spikes durch die Kappe der Durchstechflasche mit Cefotaxim 2 g Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung stechen.
Schritt 3: Die isotonische Lösung mit dem Cefotaximpulver in der Durchstechflasche durch Schütteln vermischen bis sich das Pulver aufgelöst hat.
Schritt 4: Die gesamte Lösung in die 100 ml-Durchstechflasche laufen lassen und die Durchstechflasche des Cefotaxims vom Spike abziehen.
Schritt 5: Ein Infusionsset auf die Spitze des Spikes setzen, der sich in der 100 ml-Durchstechflasche mit dem aufgelösten Cefotaxim befindet und die Infusion starten.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen (intravenöse Infusion):
1) 15 ml Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9%) Infusionslösung oder eine andere kompatible Infusionslösung in eine Durchstechflasche mit Cefotaxim Eberth 1 g spritzten, das ergibt eine Konzentration von 64,9 mg/ml.
2) Die Durchstechflasche schütteln bis sich das ganze Pulver aufgelöst hat.
3) Die errechnete Menge (siehe Abschnitt 4.2) mit einer Spritze mit Kanüle entnehmen und mit Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9%) Infusionslösung oder einer anderen kompatiblen Lösung für Infusionen bis zu einer Menge von 40-50 ml verdünnen.
Zur Haltbarkeit und Aufbewahrung nach der Herstellung, siehe Abschnitt 6.3. Intravenöse Injektion:
Cefotaxim Eberth 0,5 g wird in 2 ml Wasser für Injektionszwecke aufgelöst. Cefotaxim Eberth 1 g wird in 4 ml Wasser für Injektionszwecke aufgelöst und Cefotaxim Eberth 2 g wird in 10 ml Wasser für Injektionszwecke aufgelöst.
Intramuskuläre Injektion:
Cefotaxim Eberth 0,5 g wird in 2 ml Wasser für Injektionszwecke aufgelöst. Cefotaxim Eberth 1 g wird in 4 ml Wasser für Injektionszwecke aufgelöst.
Um Schmerzen bei der Injektion zu vermeiden, kann Cefotaxim Eberth 0,5 g in 2 ml 1% Lidocainhydrochlorid Injektionslösung und Cefotaxim Eberth 1 g in 4 ml 1% Lidocainhydrochlorid Injektionslösung aufgelöst werden (nur für Erwachsene).
Nach der Herstellung muss die Lösung klar und schwach gelb bis bräunlich gelb sein. Sie darf bei sichtbaren Partikeln nicht angewendet werden. Nur zur einmaligen Anwendung.
FZ 7.
Inhaber der Zulassung
Dr. Friedrich Eberth Arzneimittel GmbH
Am Bahnhof 2
92289 Ursensollen
Deutschland Mitvertrieb: Pharma Roth GmbH Gustav-Stresemann-Ring 1 65189 Wiesbaden Deutschland | |
F5 8. |
Zulassungsnummer(n) [...] |
F6 9. |
Datum der Erteilung der Zulassung [siehe Unterschrift] |
F10 10. |
Stand der Information |
<11. |
Dosimetrie> [...] |
<12. |
Anweisungen zur Herstellung von radioaktiven Arzneimitteln> [...] |
F11 11<13>. |
Verkaufsabgrenzung Verschreibungspflichtig |
Größe der Durchstechflasche
Hinzu zu fügende Verdünnungsmenge
Ungefähres zur Verfügung stehendes Volumen
Ungefähres
Verdrängungsvolumen
2 g 100 ml
101 ml 1 ml
Anlage
zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. [...]
Hersteller
Dr. Friedrich Eberth Arzneimittel GmbH Am Bahnhof 2 92289 Ursensollen Deutschland
Tel.: +49 9435 30064-0
Hersteller des Arzneimittels und Betriebsstätte(n)
Laboratoires Panpharma SA Z.I. du Clairay - Luitre 35133 Fougeres Frankreich
Tel.: +33 0299 978212
Wirkstoffhersteller und Betriebsstätte
Hanmi Fine Chemical Company Ltd.
1248-8 Chongwang-Dong
Shihung-City
Kyonggi-DO
Korea
Tel.: +82 (31) 499-2541