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Cefotaxim Stragen 1 G Pulver Zur Herstellung Einer Injektions- Und Infusionslösung

Document: 26.04.2005   Fachinformation (deutsch) change

303030- -



FA Anlage


zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 61062.00.01

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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben



Fachinformation



FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels


Cefotaxim Stragen 0,5 g Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

Cefotaxim Stragen 1 g Pulver zur Herstellung einer Injektions- und Infusionslösung

Cefotaxim Stragen 2 g Pulver zur Herstellung einer Injektions- und Infusionslösung



FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Eine Durchstechflasche enthält 0,5 g, 1 g und 2 g Cefotaxim (als Cefotaxim-Natrium).



FE 3. Darreichungsform


0,5 g: Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

1 g und 2 g: Pulver zur Herstellung einer Injektions- und Infusionslösung

Beschreibung: Kristallines weißes bis leicht gelbliches Pulver.



FG 4. Klinische Angaben



FH 4.1 Anwendungsgebiete


Cefotaxim Stragen ist angezeigt für die Behandlung der folgenden schweren Infektionen, die durch gramnegative Darmbakterien verursacht sind, wenn bekannt ist oder mit hoher Wahrscheinlichkeit angenommen werden kann, dass die Infektion durch Bakterien verursacht wird, die gegenüber Cefotaxim empfindlich sind (siehe 5.1):




Offizielle Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von Antibiotika sind zu berücksichtigen. Bakteriologische und Resistenztests werden empfohlen.



FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Cefotaxim Stragen kann intravenös, als Bolusinjektion oder als Infusion oder intramuskulär nach erfolgter Zubereitung der Lösung entsprechend den folgenden Anweisungen (siehe auch 6.6) angewendet werden.

Die i.m. Anwendung ist nur angezeigt, wenn eine i.v. Infusion oder eine i.v. Injektion aus irgendeinem Grund nicht möglich sind.


Die Dosis und die Art der Anwendung werden durch die Schwere der Infektion, die Empfindlichkeit der Erreger und den Zustand des Patienten bestimmt. Die Therapie kann begonnen werden noch bevor die Ergebnisse der Sensitivitätstests bekannt sind.

Cefotaxim Stragen und Aminoglykoside besitzen synergistische Wirkung.


Erwachsene und Jugendliche (12 bis 16-18 Jahre):

Die empfohlene Dosis für Erwachsene und Jugendliche beträgt 2 bis 6 g täglich, aufgeteilt in zwei Einzeldosen alle 12 Stunden. Die Dosierung kann in Abhängigkeit von der Schwere der Infektion, der Empfindlichkeit der Erreger und dem Zustand des Patienten variiert werden.


Dosierungsempfehlungen:

Typische Infektionen, bei denen ein empfindlicher Erreger nachgewiesen oder vermutet werden kann:

1g alle 12 Stunden entsprechend einer Tagesgesamtdosis von 2 g.


Infektionen, bei denen verschiedene Erreger mit hoher bis mittlerer Empfindlichkeit nachgewiesen oder vermutet werden können:

1-2 g alle 12 Stunden entsprechend einer Tagesgesamtdosis von 2-4 g.


Schwere Infektionen verursacht durch nicht identifizierte Mikroorganismen oder nicht lokalisierte Infektionen:

2-3 g als Einzeldosis 3-4-mal täglich alle 6-8 Stunden bis zu einer maximalen Tagesgesamtdosis von 12 g.


Säuglinge und Kleinkinder (28 Tage bis 23 Monate) und Kinder (2 bis 11 Jahre):

Der übliche Dosierungsbereich für Säuglinge, Kleinkinder und Kinder < 50 kg ist 50-150 mg/kg täglich in 2 bis 4 Einzeldosen. Bei sehr schweren Infektionen können auch Tagesdosen bis zu 200 mg/kg/Tag, aufgeteilt in mehrere Einzeldosen, erforderlich sein. Bei Kindern > 50 kg wird die übliche Erwachsenendosis angewendet, allerdings ohne die maximale Tagesdosis von 12 g zu überschreiten.


Reife Neugeborene (0-27 Tage):

Die empfohlene Dosierung beträgt 50 mg/kg/Tag aufgeteilt in 2 bis 4 Einzeldosen (alle 6-12 Stunden).

Bei lebensbedrohlichen Situationen kann es erforderlich sein, die Tagesdosis auf 150-200 mg/kg/Tag zu steigern, wobei Unterschiede im Reifegrad der Nieren und der Nierenfunktion berücksichtigt werden müssen.



Frühgeborene:

Die empfohlene Dosierung beträgt 50 mg/kg/Tag aufgeteilt in 2 bis 4 Einzeldosen (alle 6-12 Stunden).

Diese maximale Tagesgesamtdosis sollte wegen der noch nicht voll ausgereiften Nieren und Nierenfunktion nicht überschritten werden.


Ältere Patienten:

Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich, vorausgesetzt die Nieren- und Leberfunktion ist normal.


Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion:

Bei erwachsenen Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von <5 ml/Minute sollte eine Initialdosis in Höhe der üblicherweise empfohlenen Dosis verabreicht werden; die Erhaltungsdosis sollte bei gleicher Anwendungshäufigkeit jedoch halbiert werden.


Dosierung bei Hämodialyse oder Peritonealdialyse:

Zur erfolgreichen Behandlung der meisten Infektionen ist bei Hämodialysepatienten oder Patienten unter Peritonealdialyse die intravenöse Injektion von 0,5 g – 2 g am Ende jeder Dialysesitzung mit einer Wiederholung alle 24 Stunden ausreichend.


Weitere Empfehlungen

Es ist zu beachten, dass Cefotaxim bei Infektionen durch Enterokokken nicht wirksam ist.


Bakterielle Meningitis:

Erwachsene erhalten eine Tagesdosis von 6 bis 12 g.


Kinder erhalten Tagesdosen von 150 bis 200 mg/kg aufgeteilt in gleiche Einzeldosen alle 6 bis 8 Stunden.


Neugeborene:

0-7 Tage alte Neugeborene erhalten 50 mg/kg alle 12 Stunden.

7-28 Tage alte Säuglinge erhalten 50 mg/kg alle 8 Stunden.


Intra-abdominelle Infektionen:

Zur Behandlung von intra-abdominellen Infektionen sollte Cefotaxim in Kombination mit anderen geeigneten Antibiotika angewendet werden.


Sepsis:

Bei Vorliegen von gramnegativen Sepsiserregern ist eine Therapie in Kombination mit weiteren geeigneten Antibiotika durchzuführen.


Dauer der Behandlung:

Die Dauer der Behandlung mit Cefotaxim Stragen richtet sich nach dem klinischen Zustand des Patienten und variiert in Abhängigkeit von der Krankheitsursache. Die Anwendung von Cefotaxim Stragen muss bis zur Rückbildung der Symptome oder bis zum Nachweis der Eradikation der bakteriellen Erreger fortgesetzt werden.


Art der Anwendung:

Die i.m. Anwendung ist nur angezeigt, wenn eine i.v. Infusion oder eine i.v. Injektion aus irgendeinem Grund nicht möglich sind.



Bei schweren Infektionen soll Cefotaxim Stragen in Kombination mit anderen Antibiotika angewendet werden.


Die Anwendung der Infusion sollte unmittelbar nach Herstellung der Lösung erfolgen.


Intravenöse Infusion:

Zur intravenösen Kurzinfusion:sollte die Lösung nach Herstellung über einen Zeitraum von 20 Minuten infundiert werden.


Zur intravenösen Langzeitinfusion: sollte die Lösung nach Herstellung über einen Zeitraum von 50-60 Minuten infundiert werden.


Intravenöse Injektion:

Nach Herstellung der Injektionslösung sollte Cefotaxim Stragen über einen Zeitraum von 3-5 Minuten injiziert werden.


Intramuskuläre Injektion:

Nach Herstellung sollte die Lösung tief intramuskulär injiziert werden. Lösungen, die Lidocain enthalten, dürfen nicht intravenös verabreicht werden.

Bei schweren Infektionen wird die intramuskuläre Anwendung nicht empfohlen.


Die folgende Tabelle zeigt die empfohlenen Lösungsvolumina für jede Durchstechflaschengröße:


Durchstechflascheninhalt

Art der Anwendung

Kurzzeit i.v.
Infusion

Langzeit i.v.
Infusion

i.v. Injektion

i.m. Injektion

0,5 g

-

-

2 ml

2 ml

1,0 g

40-50 ml

-

4 ml

4 ml

2,0 g

40-50 ml

100 ml

10 ml

-



FI 4.3 Gegenanzeigen


Cefotaxim Stragen darf nicht angewendet werden bei Patienten mit bekannter oder vermuteter Überempfindlichkeit gegenüber Cefotaxim oder Cephalosporinen.


Cefotaxim Stragen aufgelöst in Lidocain darf nicht angewendet werden:




FK 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung





FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Mit anderen Arzneimitteln:


Andere Formen von Wechselwirkungen:



FL 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Hinreichende Daten zur Beurteilung einer möglichen Schädigung durch Cefotaxim während der Schwangerschaft liegen nicht vor. Cefotaxim passiert die Plazenta. Die höchste im Fruchtwasser gemessene Konzentration war höher als die minimale Hemmkonzentration (MHK) der meisten gramnegativen Bakterien.

Tierexperimentelle Untersuchungen haben bisher keine unerwünschten Wirkungen gezeigt. Vorsicht ist geboten, wenn Cefotaxim schwangeren Frauen verschrieben wird.


Cefotaxim geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Die Anwendung während der Stillzeit kann beim Säugling zu einer Beeinflussung der physiologischen Darmflora, mit Durchfall führen; eine Besiedlung mit Saccharomycesist möglich und es kann zu einer Sensibilisierung kommen. Es ist daher zu entscheiden, ob, unter Berücksichtigung der Notwendigkeit von Cefotaxim für die stillende Mutter, das Stillen eingestellt wird oder die Behandlung abgebrochen wird.




FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen


Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt.


Neurologische Nebenwirkungen durch Cefotaxim sollten berücksichtigt werden (siehe 4.8).



FJ 4.8 Nebenwirkungen


Bei etwa 5% der Patienten ist mit dem Auftreten von Nebenwirkungen zu rechnen. Diese sind vor allem dosisabhängig und beruhen auf der pharmakologischen Wirkung des Arzneimittels.


Häufig (>1/100, <1/10); gelegentlich (>1/1.000, <1/100); selten (>1/10.000, <1/1.000); sehr selten (<1/10.000), einschließlich gemeldeter Einzelfälle


Infektionen und parasitäre Erkrankungen:

Selten

Längere Anwendung kann zur Überwucherung mit Organismen führen, die gegenüber Cefotaxim unempfindlich sind (siehe 4.4).


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:

Selten

Granulozytopenie und seltener Agranulozytose können während der Behandlung mit Cefotaxim auftreten, insbesondere bei längerer Therapiedauer. Einige wenige Fälle von Eosinophilie und Neutropenie wurden beschrieben; diese waren jedoch nach Abbruch der Behandlung reversibel. Seltene Fälle von hämolytischer Anämie wurden beschrieben. Seltene Fälle von Thrombozytopenie wurden beschrieben, diese waren jedoch nach Beendigung der Behandlung rasch reversibel. Es wird daher empfohlen, bei einer länger als 7 Tage dauernden Therapie Blutbildkontrollen durchzuführen.


Erkrankungen des Nervensystems:

Selten

Die Gabe hoher Dosen von Antibiotika dieser Gruppe (insbesondere an Patienten mit Niereninsuffizienz) können Enzephalopathien verursachen, die zu Schwindel, Krampfanfällen und Müdigkeit führen können.


Herzerkrankungen:

Sehr selten

In einer sehr beschränkten Anzahl von Fällen traten Arrhythmien nach rascher Bolusinjektion über einen zentralvenösen Katheter auf.


Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes:

Häufig

Gewöhnlich treten bei Patienten, die mit Cefotaxim behandelt werden, gastrointestinale Störungen in Form von Candidose, Übelkeit, Erbrechen, Magenschmerzen und Diarrhöe auf. Falls schwere und anhaltende Diarrhöe auftritt, ist besonders an eine pseudomembranöse Kolitis zu denken. Im Falle einer pseudomembranösen Kolitis, oder bei Verdacht darauf, muss die Therapie mit Cefotaxim Stragen beendet und eine angemessene Behandlung eingeleitet werden.



Leber- und Gallenerkrankungen:

Selten

Selten wurde über eine leichte oder vorübergehende Erhöhung von Bilirubin, Lebertransaminasen und anderen Enzymen berichtet (SGOT, SGPT, LDH, Gamma-GT, alkalische Phosphatase).


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

Häufig


Sehr selten


Bei Patienten mit allergischen Diathesen traten nach Anwendung von Cefotaxim Stragen häufiger Überempfindlichkeitsreaktionen auf.


Während der Behandlung von Infektionen, können Herxheimer-ähnliche Reaktionen auftreten. Diese können sich als Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gelenkschmerzen äußern.


Erkrankungen der Nieren und Harnwege:

Selten

Vorübergehend können die Kreatinin- und Harnstoffkonzentrationen im Serum ansteigen.


Sehr selten

In sehr seltenen Fällen wurde über eine reversible interstitielle Nephritis berichtet.


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:

Häufig

Vorübergehende und lokale Schmerzen können an der Injektionsstelle auftreten. Bei der Anwendung höherer Dosen ist das Risiko für Schmerzen erhöht. Nach intravenöser Anwendung wurden oberflächliche Venenentzündungen beschrieben. Diese Nebenwirkung hatte jedoch nur in seltenen Fällen einen Behandlungsabbruch zur Folge.



FO 4.9 Überdosierung


Symptome einer Überdosierung:

Cefotaxim hat eine große therapeutische Breite. Akute Intoxikationen durch Cefotaxim wurden nicht berichtet. Die Symptome einer Überdosierung entsprechen weitgehend dem Nebenwirkungsprofil.


Im Falle einer Überdosis (insbesondere bei Niereninsuffizienz) besteht das Risiko einer reversiblen Enzephalopathie.



Antidotbehandlung:

Zur Behandlung einer Überdosis gibt es kein spezifisches Antidot. Die Serumkonzentrationen von Cefotaxim können mittels Hämodialyse oder Peritonealdialyse gesenkt werden.



FF 5. Pharmakologische Eigenschaften



F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Cephalosporine und verwandte Substanzen.

ATC-Code: J01D A10


Cefotaxim Stragen ist ein Breitspektrumcephalosporin-Antibiotikum der dritten Generation mit bakterizider Wirkung. Der bakterizide Wirkungsmechanismus beruht auf der Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese.


Resistenzmechanismen:


Bei einem Bakterium können gleichzeitig mehrere Resistenzmechanismen vorkommen.


Grenzwerte:


1999 wurden durch das "NCCLS" (US National Committee on Clinical Laboratory Standards) folgende Grenzwerte (= Breakpoints) für Cefotaxim festgelegt:


Enterobacteriaceae: 8 μg/ml empfindlich, 64 μg/ml resistent

Pseudomonas aeruginosa

und Acinetobacterspp.: 8 μg/ml empfindlich, 64 μg/ml resistent

Staphylococcusspp.: 8 μg/ml empfindlich, 64 μg/ml resistent

Haemophilusspp.: 2 μg/ml empfindlich

Neisseria gonorrhoeae: 0.5 μg/ml empfindlich

Streptococcus pneumoniae: 0.5 μg/ml empfindlich, 2 μg/ml resistent

Streptococcusspp.

(andere als S. pneumoniae): 0.5 μg/ml empfindlich, 2 μg/ml resistent


Die Prävalenz der Resistenz kann bei bestimmten Spezies geographisch schwanken und sich mit der Zeit verändern. Informationen zur lokalen Resistenzsituation sind erforderlich, insbesondere bei der Behandlung schwerer Infektionen. Diese Angaben geben nur einen Anhalt für die Wahrscheinlichkeit, ob die Mikroorganismen Cefotaxim-empfindlich sind oder nicht.



Relevante Bakterienspezies


Kategorie I:


Üblicherweise empfindliche Spezies


Gram-positive Aerobe:

Staphylococcus aureus (MSSA)

Staphylococcus epidermidis(MSSE)


Gram-negative Aerobe:

Escherichia coli*

Haemophilus influenzae*

Haemophilus parainfluenzae*

Klebsiella pneumoniae

Moraxella catarrhalis*

Neisseria meningitidis*

Proteusspp.*

Providenciaspp.*

Yersinia enterocolitica


Anaerobe:

Clostridiumspp. (außer Clostridium difficile)


Kategorie II:


Spezies, bei denen eine Resistenz ein Problem darstellen kann


Streptococcus pneumoniae*

Die nationalen Resistenzraten variieren in bestimmten Gebieten Europas.

Citrobacter spp.*

Pseudomonasspp.


Kategorie III:


Natürlicherweise resistente Spezies


Gram-positive Aerobe:

Enterococcusspp.

Enterococcus faecalis

Enterococcus faecium

Listeria spp.

Staphylococcus aureus (MRSA)

Staphylococcus epidermidis (MRSE)


Gram-negative Aerobe:

Acinetobacter spp.

Morganella morganii

Serratiaspp.

Xanthomonas maltophilia


Anaerobe:

Bacteroidesspp.

Clostridium difficile



Andere:

Chlamydiae

Mycoplasma spp.

Legionella pneumophilia


* Die klinische Wirksamkeit gegenüber empfindlichen Organismen ist für zugelassene Anwendungsgebiete belegt.


Methicillin (Oxacillin)-resistente Staphylokokken (MRSA) sind gegenüber allen bisher verfügbaren Beta-Lactam-Antibiotika resistent, einschließlich Cefotaxim.


Penicillin-resistente Streptococcus pneumoniae Stämme sind variabel kreuzresistent gegenüber Cephalosporinen, wie z.B. Cefotaxim.



F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Absorption:

Cefotaxim Stragen ist für die parenterale Anwendung vorgesehen. Nach intravenöser Bolusinjektion von 1 g Cefotaxim betrugen die mittleren maximalen Serumkonzentrationen nach 5 Minuten 81 - 102 mg/l.

2 g erzeugen nach 8 Minuten Serumkonzentrationen von 167 - 214 mg/l.

Nach intramuskulärer Injektion von 1g werden mittlere maximale Serumkonzentrationen von 20 mg/l innerhalb von 30 Minuten erreicht.


Verteilung:

Cefotaxim dringt rasch in verschiedene Verteilungsräume ein. Therapeutische Konzentrationen, die die minimale Hemmkonzentration (MHK) für häufig auftretende Pathogene überschreiten, werden schnell erreicht.

Die Konzentration von Cefotaxim in der Cerebrospinalflüssigkeit ist bei nicht entzündeten Hirnhäuten gering, erreicht jedoch zwischen 3 und 30 µg/ml bei Kindern mit Meningitis. Cefotaxim passiert gewöhnlich die Blut-Hirn-Schranke und erreicht Spiegel oberhalb der MHK für allgemein empfindliche Pathogene, wenn die Hirnhäute entzündet sind.


Cefotaximkonzentrationen (0,2-5,4 µg/ml), die die meisten gram-negativen Bakterien hemmen, werden im eitrigen Sputum, Bronchialsekreten und der Pleuralflüssigkeit nach einer Dosis von 1 g oder 2 g erreicht. Konzentrationen, die voraussichtlich gegenüber den meisten empfindlichen Organismen wirksam sind, werden in ähnlicher Weise nach üblichen therapeutischen Dosen in der interstitiellen Flüssigkeit, im Nierengewebe, in der Peritonealflüssigkeit und der Gallenblasenwand erreicht. Hohe Konzentrationen an Cefotaxim und

O-Desacetyl-Cefotaxim werden in der Gallenflüssigkeit erreicht.

Cefotaxim passiert die Plazentaschranke und erreicht hohe Konzentrationen in den fetalen Flüssigkeiten und Geweben (bis zu 6 mg/kg). Geringe Mengen von Cefotaxim werden mit der Muttermilch ausgeschieden.

Die Plasmaeiweißbindung von Cefotaxim beträgt etwa 25 - 40%.

Das scheinbare Verteilungsvolumen liegt nach einer Dosis von 1g Cefotaxim, verabreicht als 30-minütige Infusion, bei 21 - 37 l.


Metabolismus:

Cefotaxim wird beim Menschen teilweise metabolisiert. Etwa 15 - 25% einer parenteralen Dosis werden zu dem mikrobiologisch wirksamen Hauptmetaboliten O-Desacetyl-Cefotaxim metabolisiert.



Ausscheidung:

Die Ausscheidung von Cefotaxim und Desacetyl-Cefotaxim erfolgt überwiegend über die Nieren. Nur ein kleiner Anteil des Cefotaxims (ca. 2 %) wird mit der Galle ausgeschieden. Im 6-Stunden-Sammelurin werden 40 - 60% einer Cefotaximdosis in unveränderter Form und ca. 20 % als Desacetyl-Cefotaxim wiedergefunden. Nach Gabe von radioaktiv markiertem Cefotaxim wurden mehr als 80% im Urin wieder gefunden; davon sind 50 - 60% unverändertes Cefotaxim und der Rest Metabolite.


Die totale Clearance des Cefotaxims beträgt 240 - 390 ml/min und die renale Clearance 130 - 150 ml/min.

Die Serumhalbwertszeit von Cefotaxim und O-Desacetyl-Cefotaxim liegt üblicherweise bei 50 - 80 Minuten bzw. 90 Minuten.

Bei älteren Patienten beträgt die Halbwertzeit 120 - 150 Minuten.


Bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance

3 - 10 ml/min) kann die Halbwertzeit von Cefotaxim auf 2,5 – 3,6 Stunden verlängert sein.


Beim Neugeborenen wird die Pharmakokinetik durch die Dauer der Schwangerschaft und das chronologische Alter beeinflusst. Die Serumhalbwertszeit von Cefotaxim ist bei Frühgeburten und bei Neugeborenen mit niedrigem Gewicht verlängert.



F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, chronischen Toxizität, Gentoxizität und Reproduktionstoxizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.



FR 6. Pharmazeutische Angaben



F7 6.1 Sonstige Bestandteile


Keine.



FS 6.2 Inkompatibilitäten


Cefotaxim darf nicht mit anderen Antibiotika in derselben Spritze oder Lösung zur Infusion gemischt werden. Das gilt im Besonderen für Aminoglykoside.

Cefotaxim Stragen darf nicht mit Lösungen gemischt werden, die Natriumhydrogencarbonat enthalten.



FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit


Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung: 2 Jahre

Pulver zur Herstellung einer Injektions- und Infusionslösung: 2 Jahre


Zubereitete Lösung: Das Produkt sollte sofort verwendet werden.




FX 6.4 Besondere Lagerungshinweise


Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung und Pulver zur Herstellung einer Injektions- und Infusionslösung: Nicht über 25°C lagern. In der Originalpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.



FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Art

0,5 g Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung:

10 ml Klarglasdurchstechflaschen nach Ph.Eur., Typ III mit halogenierten Butylgummistopfen vom Typ I.


1 g Pulver zur Herstellung einer Injektions- und Infusionslösung:

10 ml Klarglasdurchstechflaschen Ph.Eur., Typ III mit halogenierten Butylgummistopfen vom Typ I.


2 g Pulver zur Herstellung einer Injektions- und Infusionslösung:

20 ml Klarglasdurchstechflaschen Ph.Eur., Typ III mit halogenierten Butylgummistopfen vom Typ I

oder 50 ml Klarglasdurchstechflaschen Ph.Eur., Typ III mit halogenierten Butylgummistopfen vom Typ I.


Packungsgrößen

10 Durchstechflaschen in einer Faltschachtel.



F4 6.6 Hinweise für die Handhabung und Entsorgung


Um jegliches Infektionsrisiko auszuschließen, muss die Herstellung unter aseptischen Bedingungen erfolgen. Die zubereitete Lösung sollte sofort verabreicht werden.


Zur intravenösen Kurzinfusionwerden 1 oder 2 g Cefotaxim Stragen in

40 – 50 ml Wasser für Injektionszwecke oder anderen kompatiblen Lösungen (z.B. Glucose 10%) gelöst.


Zur intravenösen Langzeitinfusionwerden 2 g Cefotaxim Stragen in 100 ml geeigneter Lösung, z.B. 0,9%ige Natriumchloridlösung, isotonische Glucoselösung oder anderen kompatiblen Infusionslösungen gelöst.


Zur intravenösen Injektion wird Cefotaxim Stragen 0,5 g in 2 ml Wasser für Injektionszwecke, Cefotaxim Stragen 1 g in 4 ml Wasser für Injektionszwecke und Cefotaxim Stragen 2 g in 10 ml Wasser für Injektionszwecke gelöst.


Zur intramuskulären Injektion wird Cefotaxim Stragen 0,5 g in 2 ml Wasser für Injektionszwecke oder Cefotaxim Stragen 1 g in 4 ml Wasser für Injektionszwecke gelöst.

Zur Vermeidung von Schmerzen durch die Injektion, kann Cefotaxim Stragen 0,5 g in 2 ml 1%ige Lidocainhydrochloridlösung oder Cefotaxim Stragen 1 g in 4 ml 1%ige Lidocainhydrochloridlösung gelöst werden (nur für Erwachsene).



Cefotaxim ist mit verschiedenen Lösungen zur intravenösen Infusion kompatibel:


Bei Verwendung anderer Lösungen zur Infusion ist die Kompatibilität vor Gebrauch zu prüfen.


Nach der Herstellung muss die Lösung klar und leicht gelb bis bräunlich sein. Bei sichtbaren Partikel ist die Lösung zu verwerfen.


Nur zur einmaligen Anwendung.


Unverbrauchte Lösung oder Abfallmaterial ist entsprechend den lokalen Anforderungen zu entsorgen.


Siehe 4.2 für weitere Hinweise zur Herstellung.



FZ 7. Pharmazeutischer Unternehmer


Stragen Nordic AS

Møllehaven 8

4040 Jyllinge

Dänemark



F5 8. Zulassungsnummern


61062.00.00

61062.00.01

61062.01.01



F6 9. Datum der Zulassung


[siehe Unterschrift]



F10 10. Stand der Information


...



F11 11. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht


Verschreibungspflichtig




303030153015- -