Cefotaxim Stragen 2 G Pulver Zur Herstellung Einer Injektions- Und Infusionslösung
3030
FA Anlage
zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 61062.01.01
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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Fachinformation
FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels
Cefotaxim Stragen 0,5 g Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
Cefotaxim Stragen 1 g Pulver zur Herstellung einer Injektions- und Infusionslösung
Cefotaxim Stragen 2 g Pulver zur Herstellung einer Injektions- und Infusionslösung
FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Eine Durchstechflasche enthält 0,5 g, 1 g und 2 g Cefotaxim (als Cefotaxim-Natrium).
FE 3. Darreichungsform
0,5 g: Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
1 g und 2 g: Pulver zur Herstellung einer Injektions- und Infusionslösung
Beschreibung: Kristallines weißes bis leicht gelbliches Pulver.
FG 4. Klinische Angaben
FH 4.1 Anwendungsgebiete
Cefotaxim Stragen ist angezeigt für die Behandlung der folgenden schweren Infektionen, die durch gramnegative Darmbakterien verursacht sind, wenn bekannt ist oder mit hoher Wahrscheinlichkeit angenommen werden kann, dass die Infektion durch Bakterien verursacht wird, die gegenüber Cefotaxim empfindlich sind (siehe 5.1):
-
Bakterielle Pneumonie
-
Komplizierte Infektionen der Niere und der oberen Harnwege.
-
Schwere Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes.
-
Infektionen des Bauchraumes (einschließlich Peritonitis). Zur Behandlung intra-abdomineller Infektionen soll Cefotaxim in Kombination mit einem Antibiotikum angewendet werden, das gegen anaerobe Bakterien wirksam ist.
-
Akute bakterielle Meningitis (insbesondere verursacht durch H. influenzae, N. meningitis, E. coli, Klebsiella-Stämme).
-
Sepsis
Offizielle Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von Antibiotika sind zu berücksichtigen. Bakteriologische und Resistenztests werden empfohlen.
FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Cefotaxim Stragen kann intravenös, als Bolusinjektion oder als Infusion oder intramuskulär nach erfolgter Zubereitung der Lösung entsprechend den folgenden Anweisungen (siehe auch 6.6) angewendet werden.
Die i.m. Anwendung ist nur angezeigt, wenn eine i.v. Infusion oder eine i.v. Injektion aus irgendeinem Grund nicht möglich sind.
Die Dosis und die Art der Anwendung werden durch die Schwere der Infektion, die Empfindlichkeit der Erreger und den Zustand des Patienten bestimmt. Die Therapie kann begonnen werden noch bevor die Ergebnisse der Sensitivitätstests bekannt sind.
Cefotaxim Stragen und Aminoglykoside besitzen synergistische Wirkung.
Erwachsene und Jugendliche (12 bis 16-18 Jahre):
Die empfohlene Dosis für Erwachsene und Jugendliche beträgt 2 bis 6 g täglich, aufgeteilt in zwei Einzeldosen alle 12 Stunden. Die Dosierung kann in Abhängigkeit von der Schwere der Infektion, der Empfindlichkeit der Erreger und dem Zustand des Patienten variiert werden.
Dosierungsempfehlungen:
Typische Infektionen, bei denen ein empfindlicher Erreger nachgewiesen oder vermutet werden kann:
1g alle 12 Stunden entsprechend einer Tagesgesamtdosis von 2 g.
Infektionen, bei denen verschiedene Erreger mit hoher bis mittlerer Empfindlichkeit nachgewiesen oder vermutet werden können:
1-2 g alle 12 Stunden entsprechend einer Tagesgesamtdosis von 2-4 g.
Schwere Infektionen verursacht durch nicht identifizierte Mikroorganismen oder nicht lokalisierte Infektionen:
2-3 g als Einzeldosis 3-4-mal täglich alle 6-8 Stunden bis zu einer maximalen Tagesgesamtdosis von 12 g.
Säuglinge und Kleinkinder (28 Tage bis 23 Monate) und Kinder (2 bis 11 Jahre):
Der übliche Dosierungsbereich für Säuglinge, Kleinkinder und Kinder < 50 kg ist 50-150 mg/kg täglich in 2 bis 4 Einzeldosen. Bei sehr schweren Infektionen können auch Tagesdosen bis zu 200 mg/kg/Tag, aufgeteilt in mehrere Einzeldosen, erforderlich sein. Bei Kindern > 50 kg wird die übliche Erwachsenendosis angewendet, allerdings ohne die maximale Tagesdosis von 12 g zu überschreiten.
Reife Neugeborene (0-27 Tage):
Die empfohlene Dosierung beträgt 50 mg/kg/Tag aufgeteilt in 2 bis 4 Einzeldosen (alle 6-12 Stunden).
Bei lebensbedrohlichen Situationen kann es erforderlich sein, die Tagesdosis auf 150-200 mg/kg/Tag zu steigern, wobei Unterschiede im Reifegrad der Nieren und der Nierenfunktion berücksichtigt werden müssen.
Frühgeborene:
Die empfohlene Dosierung beträgt 50 mg/kg/Tag aufgeteilt in 2 bis 4 Einzeldosen (alle 6-12 Stunden).
Diese maximale Tagesgesamtdosis sollte wegen der noch nicht voll ausgereiften Nieren und Nierenfunktion nicht überschritten werden.
Ältere Patienten:
Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich, vorausgesetzt die Nieren- und Leberfunktion ist normal.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion:
Bei erwachsenen Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von <5 ml/Minute sollte eine Initialdosis in Höhe der üblicherweise empfohlenen Dosis verabreicht werden; die Erhaltungsdosis sollte bei gleicher Anwendungshäufigkeit jedoch halbiert werden.
Dosierung bei Hämodialyse oder Peritonealdialyse:
Zur erfolgreichen Behandlung der meisten Infektionen ist bei Hämodialysepatienten oder Patienten unter Peritonealdialyse die intravenöse Injektion von 0,5 g – 2 g am Ende jeder Dialysesitzung mit einer Wiederholung alle 24 Stunden ausreichend.
Weitere Empfehlungen
Es ist zu beachten, dass Cefotaxim bei Infektionen durch Enterokokken nicht wirksam ist.
Bakterielle Meningitis:
Erwachsene erhalten eine Tagesdosis von 6 bis 12 g.
Kinder erhalten Tagesdosen von 150 bis 200 mg/kg aufgeteilt in gleiche Einzeldosen alle 6 bis 8 Stunden.
Neugeborene:
0-7 Tage alte Neugeborene erhalten 50 mg/kg alle 12 Stunden.
7-28 Tage alte Säuglinge erhalten 50 mg/kg alle 8 Stunden.
Intra-abdominelle Infektionen:
Zur Behandlung von intra-abdominellen Infektionen sollte Cefotaxim in Kombination mit anderen geeigneten Antibiotika angewendet werden.
Sepsis:
Bei Vorliegen von gramnegativen Sepsiserregern ist eine Therapie in Kombination mit weiteren geeigneten Antibiotika durchzuführen.
Dauer der Behandlung:
Die Dauer der Behandlung mit Cefotaxim Stragen richtet sich nach dem klinischen Zustand des Patienten und variiert in Abhängigkeit von der Krankheitsursache. Die Anwendung von Cefotaxim Stragen muss bis zur Rückbildung der Symptome oder bis zum Nachweis der Eradikation der bakteriellen Erreger fortgesetzt werden.
Art der Anwendung:
Die i.m. Anwendung ist nur angezeigt, wenn eine i.v. Infusion oder eine i.v. Injektion aus irgendeinem Grund nicht möglich sind.
Bei schweren Infektionen soll Cefotaxim Stragen in Kombination mit anderen Antibiotika angewendet werden.
Die Anwendung der Infusion sollte unmittelbar nach Herstellung der Lösung erfolgen.
Intravenöse Infusion:
Zur intravenösen Kurzinfusion:sollte die Lösung nach Herstellung über einen Zeitraum von 20 Minuten infundiert werden.
Zur intravenösen Langzeitinfusion: sollte die Lösung nach Herstellung über einen Zeitraum von 50-60 Minuten infundiert werden.
Intravenöse Injektion:
Nach Herstellung der Injektionslösung sollte Cefotaxim Stragen über einen Zeitraum von 3-5 Minuten injiziert werden.
Intramuskuläre Injektion:
Nach Herstellung sollte die Lösung tief intramuskulär injiziert werden. Lösungen, die Lidocain enthalten, dürfen nicht intravenös verabreicht werden.
Bei schweren Infektionen wird die intramuskuläre Anwendung nicht empfohlen.
Die folgende Tabelle zeigt die empfohlenen Lösungsvolumina für jede Durchstechflaschengröße:
Durchstechflascheninhalt |
Art der Anwendung |
|||
Kurzzeit i.v. |
Langzeit i.v. |
i.v. Injektion |
i.m. Injektion |
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0,5 g |
- |
- |
2 ml |
2 ml |
1,0 g |
40-50 ml |
- |
4 ml |
4 ml |
2,0 g |
40-50 ml |
100 ml |
10 ml |
- |
FI 4.3 Gegenanzeigen
Cefotaxim Stragen darf nicht angewendet werden bei Patienten mit bekannter oder vermuteter Überempfindlichkeit gegenüber Cefotaxim oder Cephalosporinen.
Cefotaxim Stragen aufgelöst in Lidocain darf nicht angewendet werden:
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zur intravenösen Anwendung
-
bei Kleinkindern unter 30 Monaten
-
bei Personen, die in der Vorgeschichte allergisch auf Lidocain reagiert haben
-
bei Patienten, die an einer Erregungsleitungsstörung des Herzens leiden
-
bei Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz.
FK 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
-
Besondere Vorsicht ist bei Patienten angezeigt, die in ihrer Vorgeschichte allergisch auf Penicillin reagierten. Vor einer Verordnung von Cefotaxim ist der Patient bezüglich einer bestehenden oder früheren Überempfindlichkeit gegenüber Penicillin oder anderen Lactam-Antibiotika zu befragen, da in 5 bis 10% der Fälle eine Kreuzallergie besteht (siehe 4.8).
-
Bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen ist eine Dosisanpassung gemäß den Anweisungen in Abschnitt 4.2 erforderlich.
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Cefatoxim Stragen darf nur mit Vorsicht bei Patienten mit allergischer Diathese oder Asthma angewendet werden.
-
Bei der Behandlung einer Pneumonie muss berücksichtigt werden, dass Cefotaxim gegenüber Bakterien, die atypische Pneumonie verursachen oder einige andere bakterielle Spezies, die Pneumonie auslösen können, einschließlich Pseudomonas aeruginosa unwirksam ist (siehe 5.1).
-
Längere Anwendung kann zur Überwucherung mit resistenten Keimen führen, die möglicherweise einen Therapieabbruch erfordert. Wenn während der Behandlung eine Superinfektion auftritt, sollte, falls klinisch notwendig, eine spezifische antibiotische Therapie eingeleitet werden.
-
Während und bis zu Wochen nach der Behandlung mit Cefotaxim Stragen wurden schwere und anhaltende Durchfälle beobachtet. Dies kann ein Symptom einer pseudomembranösen Kolitis sein. Hierbei handelt es sich um eine seltene, aber möglicherweise lebensbedrohliche Nebenwirkung (siehe 4.8 "Nebenwirkungen"), die eine sofortige Beendigung der Therapie mit Cefotaxim Stragen sowie die Einleitung einer angemessenen Behandlung erfordert (z.B.: spezielle Antibiotika/Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Peristaltikhemmende Arzneimittel sind kontraindiziert.
-
Da während der Behandlung mit Cefotaxim hämatologische Veränderungen auftreten können, ist das Blutbild zu überwachen, wenn die Behandlung länger als 7 Tage dauert. Bei einer Neutropenie (<1400 Neutrophile/mm³) ist die Behandlung abzubrechen.
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Aminoglykoside und Cefotaxim sollen nicht in einer Spritze oder in derselben Flüssigkeit zur Injektion/Infusion gemischt werden.
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Hohe Infusionsgeschwindigkeit in eine zentrale Vene kann Herzrhythmusstörungen auslösen.
-
Der Natriumgehalt von Cefotaxim-Natrium (2,2 mmol/g) ist zu berücksichtigen, wenn das Arzneimittel Patienten verordnet wird, für die eine Natrium-Restriktion erforderlich ist.
Der Natriumgehalt beträgt 25,3 mg / 50,6 mg / 101,2 mg pro Durchstechflasche. -
Überempfindlichkeitsreaktionen unterschiedlicher Schweregrade bis zum anaphylaktischen Schock können auftreten.
Behandlung von Überempfindlichkeitsreaktionen:
Die Behandlung mit Cefotaxim Stragen muss bei den ersten Anzeichen von Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Kopfschmerzen, Unruhe, Übelkeit oder Hautreaktionen wie Ausschlag oder Urtikaria) abgebrochen werden. Im Falle schwerer Überempfindlichkeits- oder anaphylaktischer Reaktionen muss die entsprechend dem klinischen Schweregrad erforderliche Notfallbehandlung eingeleitet werden.
FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Mit anderen Arzneimitteln:
-
Die gleichzeitige Gabe von Probenecid führt über eine Hemmung der renalen Ausscheidung von Cetotaxim zu höheren und länger anhaltenden Konzentrationen von Cefotaxim im Serum.
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Die Wirksamkeit oraler Kontrazeptiva kann bei gleichzeitiger Anwendung von Cefotaxim vermindert sein. Daher sind, während der Behandlung mit Cefotaxim Stragen, zusätzliche Methoden zur Empfängnisverhütung zu verwenden.
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Die Kombination hoher Dosen an Cephalosporinen mit potentiell nierenschädigenden Arzneimitteln, wie z. B. Aminoglykosiden oder stark wirksamen Diuretika (z.B. Furosemid), kann die Nierenfunktion nachteilig beeinflussen. Die Überwachung der Nierenfunktion wird daher dringend empfohlen.
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Cefotaxim Stragen sollte nicht mit bakteriostatisch wirkenden Antibiotika (z.B. Tetrazykline, Erythromycin und Chloramphenicol) kombiniert werden wegen des möglichen antagonistischen Effekts.
Andere Formen von Wechselwirkungen:
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Wie bei anderen Cephalosporinen kann auch unter der Behandlung mit Cefotaxim der Coombs-Test bei einigen Patienten falsch positiv ausfallen. Dieses Phänomen kann Kreuzblutuntersuchungen stören.
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Mit reduzierenden Substanzen (Benedict´s und Fehlingsche Lösung oder mit Clinitest Tabletten), aber nicht mit speziellen Tests auf enzymatischer Grundlage (Glucoseoxidasmethoden), kann es zu falsch positiven Reaktionen auf Glucose kommen.
FL 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Hinreichende Daten zur Beurteilung einer möglichen Schädigung durch Cefotaxim während der Schwangerschaft liegen nicht vor. Cefotaxim passiert die Plazenta. Die höchste im Fruchtwasser gemessene Konzentration war höher als die minimale Hemmkonzentration (MHK) der meisten gramnegativen Bakterien.
Tierexperimentelle Untersuchungen haben bisher keine unerwünschten Wirkungen gezeigt. Vorsicht ist geboten, wenn Cefotaxim schwangeren Frauen verschrieben wird.
Cefotaxim geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Die Anwendung während der Stillzeit kann beim Säugling zu einer Beeinflussung der physiologischen Darmflora, mit Durchfall führen; eine Besiedlung mit Saccharomycesist möglich und es kann zu einer Sensibilisierung kommen. Es ist daher zu entscheiden, ob, unter Berücksichtigung der Notwendigkeit von Cefotaxim für die stillende Mutter, das Stillen eingestellt wird oder die Behandlung abgebrochen wird.
FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt.
Neurologische Nebenwirkungen durch Cefotaxim sollten berücksichtigt werden (siehe 4.8).
FJ 4.8 Nebenwirkungen
Bei etwa 5% der Patienten ist mit dem Auftreten von Nebenwirkungen zu rechnen. Diese sind vor allem dosisabhängig und beruhen auf der pharmakologischen Wirkung des Arzneimittels.
Häufig (>1/100, <1/10); gelegentlich (>1/1.000, <1/100); selten (>1/10.000, <1/1.000); sehr selten (<1/10.000), einschließlich gemeldeter Einzelfälle
Infektionen und parasitäre Erkrankungen:
Selten
Längere Anwendung kann zur Überwucherung mit Organismen führen, die gegenüber Cefotaxim unempfindlich sind (siehe 4.4).
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:
Selten
Granulozytopenie und seltener Agranulozytose können während der Behandlung mit Cefotaxim auftreten, insbesondere bei längerer Therapiedauer. Einige wenige Fälle von Eosinophilie und Neutropenie wurden beschrieben; diese waren jedoch nach Abbruch der Behandlung reversibel. Seltene Fälle von hämolytischer Anämie wurden beschrieben. Seltene Fälle von Thrombozytopenie wurden beschrieben, diese waren jedoch nach Beendigung der Behandlung rasch reversibel. Es wird daher empfohlen, bei einer länger als 7 Tage dauernden Therapie Blutbildkontrollen durchzuführen.
Erkrankungen des Nervensystems:
Selten
Die Gabe hoher Dosen von Antibiotika dieser Gruppe (insbesondere an Patienten mit Niereninsuffizienz) können Enzephalopathien verursachen, die zu Schwindel, Krampfanfällen und Müdigkeit führen können.
Herzerkrankungen:
Sehr selten
In einer sehr beschränkten Anzahl von Fällen traten Arrhythmien nach rascher Bolusinjektion über einen zentralvenösen Katheter auf.
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes:
Häufig
Gewöhnlich treten bei Patienten, die mit Cefotaxim behandelt werden, gastrointestinale Störungen in Form von Candidose, Übelkeit, Erbrechen, Magenschmerzen und Diarrhöe auf. Falls schwere und anhaltende Diarrhöe auftritt, ist besonders an eine pseudomembranöse Kolitis zu denken. Im Falle einer pseudomembranösen Kolitis, oder bei Verdacht darauf, muss die Therapie mit Cefotaxim Stragen beendet und eine angemessene Behandlung eingeleitet werden.
Leber- und Gallenerkrankungen:
Selten
Selten wurde über eine leichte oder vorübergehende Erhöhung von Bilirubin, Lebertransaminasen und anderen Enzymen berichtet (SGOT, SGPT, LDH, Gamma-GT, alkalische Phosphatase).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Häufig
-
Allergische Reaktionen wurden berichtet; diese schließen Hautreaktionen wie z.B. Hautausschlag, Juckreiz und Urtikaria ein.
-
Arzneimittelfieber
Sehr selten
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Erythema exudativum multiforme
-
Stevens-Johnson-Syndrom
-
Toxische epidermale Nekrolyse
-
Anaphylaktischer Schock
Bei Patienten mit allergischen Diathesen traten nach Anwendung von Cefotaxim Stragen häufiger Überempfindlichkeitsreaktionen auf.
Während der Behandlung von Infektionen, können Herxheimer-ähnliche Reaktionen auftreten. Diese können sich als Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gelenkschmerzen äußern.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege:
Selten
Vorübergehend können die Kreatinin- und Harnstoffkonzentrationen im Serum ansteigen.
Sehr selten
In sehr seltenen Fällen wurde über eine reversible interstitielle Nephritis berichtet.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
Häufig
Vorübergehende und lokale Schmerzen können an der Injektionsstelle auftreten. Bei der Anwendung höherer Dosen ist das Risiko für Schmerzen erhöht. Nach intravenöser Anwendung wurden oberflächliche Venenentzündungen beschrieben. Diese Nebenwirkung hatte jedoch nur in seltenen Fällen einen Behandlungsabbruch zur Folge.
FO 4.9 Überdosierung
Symptome einer Überdosierung:
Cefotaxim hat eine große therapeutische Breite. Akute Intoxikationen durch Cefotaxim wurden nicht berichtet. Die Symptome einer Überdosierung entsprechen weitgehend dem Nebenwirkungsprofil.
Im Falle einer Überdosis (insbesondere bei Niereninsuffizienz) besteht das Risiko einer reversiblen Enzephalopathie.
Antidotbehandlung:
Zur Behandlung einer Überdosis gibt es kein spezifisches Antidot. Die Serumkonzentrationen von Cefotaxim können mittels Hämodialyse oder Peritonealdialyse gesenkt werden.
FF 5. Pharmakologische Eigenschaften
F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Cephalosporine und verwandte Substanzen.
ATC-Code: J01D A10
Cefotaxim Stragen ist ein Breitspektrumcephalosporin-Antibiotikum der dritten Generation mit bakterizider Wirkung. Der bakterizide Wirkungsmechanismus beruht auf der Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese.
Resistenzmechanismen:
-
Wirkungsvolle Hydrolyse von Cefotaxim durch Breitspektrumbetalactamase-Produktion
-
Induktion und/oder konstitutive Expression von AMPc-Enzymen
-
Impermeabilität
-
Effluxpumpmechanismen.
Bei einem Bakterium können gleichzeitig mehrere Resistenzmechanismen vorkommen.
Grenzwerte:
1999 wurden durch das "NCCLS" (US National Committee on Clinical Laboratory Standards) folgende Grenzwerte (= Breakpoints) für Cefotaxim festgelegt:
Enterobacteriaceae: 8 μg/ml empfindlich, 64 μg/ml resistent
Pseudomonas aeruginosa
und Acinetobacterspp.: 8 μg/ml empfindlich, 64 μg/ml resistent
Staphylococcusspp.: 8 μg/ml empfindlich, 64 μg/ml resistent
Haemophilusspp.: 2 μg/ml empfindlich
Neisseria gonorrhoeae: 0.5 μg/ml empfindlich
Streptococcus pneumoniae: 0.5 μg/ml empfindlich, 2 μg/ml resistent
Streptococcusspp.
(andere als S. pneumoniae): 0.5 μg/ml empfindlich, 2 μg/ml resistent
Die Prävalenz der Resistenz kann bei bestimmten Spezies geographisch schwanken und sich mit der Zeit verändern. Informationen zur lokalen Resistenzsituation sind erforderlich, insbesondere bei der Behandlung schwerer Infektionen. Diese Angaben geben nur einen Anhalt für die Wahrscheinlichkeit, ob die Mikroorganismen Cefotaxim-empfindlich sind oder nicht.
Relevante Bakterienspezies
Kategorie I:
Üblicherweise empfindliche Spezies
Gram-positive Aerobe:
Staphylococcus aureus (MSSA)
Staphylococcus epidermidis(MSSE)
Gram-negative Aerobe:
Escherichia coli*
Haemophilus influenzae*
Haemophilus parainfluenzae*
Klebsiella pneumoniae
Moraxella catarrhalis*
Neisseria meningitidis*
Proteusspp.*
Providenciaspp.*
Yersinia enterocolitica
Anaerobe:
Clostridiumspp. (außer Clostridium difficile)
Kategorie II:
Spezies, bei denen eine Resistenz ein Problem darstellen kann
Streptococcus pneumoniae*
Die nationalen Resistenzraten variieren in bestimmten Gebieten Europas.
Citrobacter spp.*
Pseudomonasspp.
Kategorie III:
Natürlicherweise resistente Spezies
Gram-positive Aerobe:
Enterococcusspp.
Enterococcus faecalis
Enterococcus faecium
Listeria spp.
Staphylococcus aureus (MRSA)
Staphylococcus epidermidis (MRSE)
Gram-negative Aerobe:
Acinetobacter spp.
Morganella morganii
Serratiaspp.
Xanthomonas maltophilia
Anaerobe:
Bacteroidesspp.
Clostridium difficile
Andere:
Chlamydiae
Mycoplasma spp.
Legionella pneumophilia
* Die klinische Wirksamkeit gegenüber empfindlichen Organismen ist für zugelassene Anwendungsgebiete belegt.
Methicillin (Oxacillin)-resistente Staphylokokken (MRSA) sind gegenüber allen bisher verfügbaren Beta-Lactam-Antibiotika resistent, einschließlich Cefotaxim.
Penicillin-resistente Streptococcus pneumoniae Stämme sind variabel kreuzresistent gegenüber Cephalosporinen, wie z.B. Cefotaxim.
F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Absorption:
Cefotaxim Stragen ist für die parenterale Anwendung vorgesehen. Nach intravenöser Bolusinjektion von 1 g Cefotaxim betrugen die mittleren maximalen Serumkonzentrationen nach 5 Minuten 81 - 102 mg/l.
2 g erzeugen nach 8 Minuten Serumkonzentrationen von 167 - 214 mg/l.
Nach intramuskulärer Injektion von 1g werden mittlere maximale Serumkonzentrationen von 20 mg/l innerhalb von 30 Minuten erreicht.
Verteilung:
Cefotaxim dringt rasch in verschiedene Verteilungsräume ein. Therapeutische Konzentrationen, die die minimale Hemmkonzentration (MHK) für häufig auftretende Pathogene überschreiten, werden schnell erreicht.
Die Konzentration von Cefotaxim in der Cerebrospinalflüssigkeit ist bei nicht entzündeten Hirnhäuten gering, erreicht jedoch zwischen 3 und 30 µg/ml bei Kindern mit Meningitis. Cefotaxim passiert gewöhnlich die Blut-Hirn-Schranke und erreicht Spiegel oberhalb der MHK für allgemein empfindliche Pathogene, wenn die Hirnhäute entzündet sind.
Cefotaximkonzentrationen (0,2-5,4 µg/ml), die die meisten gram-negativen Bakterien hemmen, werden im eitrigen Sputum, Bronchialsekreten und der Pleuralflüssigkeit nach einer Dosis von 1 g oder 2 g erreicht. Konzentrationen, die voraussichtlich gegenüber den meisten empfindlichen Organismen wirksam sind, werden in ähnlicher Weise nach üblichen therapeutischen Dosen in der interstitiellen Flüssigkeit, im Nierengewebe, in der Peritonealflüssigkeit und der Gallenblasenwand erreicht. Hohe Konzentrationen an Cefotaxim und
O-Desacetyl-Cefotaxim werden in der Gallenflüssigkeit erreicht.
Cefotaxim passiert die Plazentaschranke und erreicht hohe Konzentrationen in den fetalen Flüssigkeiten und Geweben (bis zu 6 mg/kg). Geringe Mengen von Cefotaxim werden mit der Muttermilch ausgeschieden.
Die Plasmaeiweißbindung von Cefotaxim beträgt etwa 25 - 40%.
Das scheinbare Verteilungsvolumen liegt nach einer Dosis von 1g Cefotaxim, verabreicht als 30-minütige Infusion, bei 21 - 37 l.
Metabolismus:
Cefotaxim wird beim Menschen teilweise metabolisiert. Etwa 15 - 25% einer parenteralen Dosis werden zu dem mikrobiologisch wirksamen Hauptmetaboliten O-Desacetyl-Cefotaxim metabolisiert.
Ausscheidung:
Die Ausscheidung von Cefotaxim und Desacetyl-Cefotaxim erfolgt überwiegend über die Nieren. Nur ein kleiner Anteil des Cefotaxims (ca. 2 %) wird mit der Galle ausgeschieden. Im 6-Stunden-Sammelurin werden 40 - 60% einer Cefotaximdosis in unveränderter Form und ca. 20 % als Desacetyl-Cefotaxim wiedergefunden. Nach Gabe von radioaktiv markiertem Cefotaxim wurden mehr als 80% im Urin wieder gefunden; davon sind 50 - 60% unverändertes Cefotaxim und der Rest Metabolite.
Die totale Clearance des Cefotaxims beträgt 240 - 390 ml/min und die renale Clearance 130 - 150 ml/min.
Die Serumhalbwertszeit von Cefotaxim und O-Desacetyl-Cefotaxim liegt üblicherweise bei 50 - 80 Minuten bzw. 90 Minuten.
Bei älteren Patienten beträgt die Halbwertzeit 120 - 150 Minuten.
Bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance
3 - 10 ml/min) kann die Halbwertzeit von Cefotaxim auf 2,5 – 3,6 Stunden verlängert sein.
Beim Neugeborenen wird die Pharmakokinetik durch die Dauer der Schwangerschaft und das chronologische Alter beeinflusst. Die Serumhalbwertszeit von Cefotaxim ist bei Frühgeburten und bei Neugeborenen mit niedrigem Gewicht verlängert.
F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, chronischen Toxizität, Gentoxizität und Reproduktionstoxizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
FR 6. Pharmazeutische Angaben
F7 6.1 Sonstige Bestandteile
Keine.
FS 6.2 Inkompatibilitäten
Cefotaxim darf nicht mit anderen Antibiotika in derselben Spritze oder Lösung zur Infusion gemischt werden. Das gilt im Besonderen für Aminoglykoside.
Cefotaxim Stragen darf nicht mit Lösungen gemischt werden, die Natriumhydrogencarbonat enthalten.
FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit
Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung: 2 Jahre
Pulver zur Herstellung einer Injektions- und Infusionslösung: 2 Jahre
Zubereitete Lösung: Das Produkt sollte sofort verwendet werden.
FX 6.4 Besondere Lagerungshinweise
Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung und Pulver zur Herstellung einer Injektions- und Infusionslösung: Nicht über 25°C lagern. In der Originalpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Art
0,5 g Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung:
10 ml Klarglasdurchstechflaschen nach Ph.Eur., Typ III mit halogenierten Butylgummistopfen vom Typ I.
1 g Pulver zur Herstellung einer Injektions- und Infusionslösung:
10 ml Klarglasdurchstechflaschen Ph.Eur., Typ III mit halogenierten Butylgummistopfen vom Typ I.
2 g Pulver zur Herstellung einer Injektions- und Infusionslösung:
20 ml Klarglasdurchstechflaschen Ph.Eur., Typ III mit halogenierten Butylgummistopfen vom Typ I
oder 50 ml Klarglasdurchstechflaschen Ph.Eur., Typ III mit halogenierten Butylgummistopfen vom Typ I.
Packungsgrößen
10 Durchstechflaschen in einer Faltschachtel.
F4 6.6 Hinweise für die Handhabung und Entsorgung
Um jegliches Infektionsrisiko auszuschließen, muss die Herstellung unter aseptischen Bedingungen erfolgen. Die zubereitete Lösung sollte sofort verabreicht werden.
Zur intravenösen Kurzinfusionwerden 1 oder 2 g Cefotaxim Stragen in
40 – 50 ml Wasser für Injektionszwecke oder anderen kompatiblen Lösungen (z.B. Glucose 10%) gelöst.
Zur intravenösen Langzeitinfusionwerden 2 g Cefotaxim Stragen in 100 ml geeigneter Lösung, z.B. 0,9%ige Natriumchloridlösung, isotonische Glucoselösung oder anderen kompatiblen Infusionslösungen gelöst.
Zur intravenösen Injektion wird Cefotaxim Stragen 0,5 g in 2 ml Wasser für Injektionszwecke, Cefotaxim Stragen 1 g in 4 ml Wasser für Injektionszwecke und Cefotaxim Stragen 2 g in 10 ml Wasser für Injektionszwecke gelöst.
Zur intramuskulären Injektion wird Cefotaxim Stragen 0,5 g in 2 ml Wasser für Injektionszwecke oder Cefotaxim Stragen 1 g in 4 ml Wasser für Injektionszwecke gelöst.
Zur Vermeidung von Schmerzen durch die Injektion, kann Cefotaxim Stragen 0,5 g in 2 ml 1%ige Lidocainhydrochloridlösung oder Cefotaxim Stragen 1 g in 4 ml 1%ige Lidocainhydrochloridlösung gelöst werden (nur für Erwachsene).
Cefotaxim ist mit verschiedenen Lösungen zur intravenösen Infusion kompatibel:
-
Wasser für Injektionszwecke
-
0,9%ige Natriumchloridlösung
-
5%ige Glucoselösung
-
5%ige Glucose / 0,9%ige Natriumchloridlösung
-
Ringer-Laktat-Lösung
-
5%ige Metronidazollösung
Bei Verwendung anderer Lösungen zur Infusion ist die Kompatibilität vor Gebrauch zu prüfen.
Nach der Herstellung muss die Lösung klar und leicht gelb bis bräunlich sein. Bei sichtbaren Partikeln ist die Lösung zu verwerfen.
Nur zur einmaligen Anwendung.
Unverbrauchte Lösung oder Abfallmaterial ist entsprechend den lokalen Anforderungen zu entsorgen.
Siehe 4.2 für weitere Hinweise zur Herstellung.
FZ 7. Pharmazeutischer Unternehmer
Stragen Nordic AS
Møllehaven 8
4040 Jyllinge
Dänemark
F5 8. Zulassungsnummern
61062.00.00
61062.00.01
61062.01.01
F6 9. Datum der Zulassung
[siehe Unterschrift]
F10 10. Stand der Information
...
F11 11. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
3030302302- -