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Ceftazidim Pfizer 1 G Pulver Zur Herstellung Einer Injektionslösung

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2323- 16 -

FA Anlage


zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 69612.00.00

___________________________________________________________


FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


Fachinformation


FC 1. Bezeichnung der Arzneimittel


Ceftazidim Pfizer 250 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

Ceftazidim Pfizer 500 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

Ceftazidim Pfizer 1 g Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung


FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Ceftazidim Pfizer 250 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

Jede Durchstechflasche enthält 291,2 mg Ceftazidim 5 H2Oentsprechend

250 mg Ceftazidim.

Sonstige Bestandteile:

6,5 mg (0,28 mmol) Natrium/Durchstechflasche mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung


Ceftazidim Pfizer 500 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

Jede Durchstechflasche enthält 582,4 mg Ceftazidim 5 H2Oentsprechend

500 mg Ceftazidim.

Sonstige Bestandteile:

13 mg (0,56 mmol) Natrium/Durchstechflasche mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung


Ceftazidim Pfizer 1 g Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

Jede Durchstechflasche enthält 1,1648 g Ceftazidim 5 H2Oentsprechend

1 g Ceftazidim.

Sonstige Bestandteile:

26 mg (1,13 mmol) Natrium/Durchstechflasche mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


FE 3. Darreichungsform


Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung


Weißes bis cremefarbenes Pulver


FG 4. Klinische Angaben


FH 4.1 Anwendungsgebiete


Ceftazidim Pfizer ist angezeigt zur Behandlung der folgenden Infektionen bei Erwachsenen und Kindern einschließlich Neugeborenen:


Ceftazidim Pfizer kann zur perioperativen Prophylaxe von Harnwegsinfektionen bei Patienten mit Prostataoperationen einschließlich transurethraler Prostatektomie (TURP) eingesetzt werden.


Ceftazidim Pfizer kann zur Behandlung von neutropenischen Patienten mit Fieber eingesetzt werden, wenn angenommen wird, dass das Fieber durch eine bakterielle Infektion bedingt ist.


Bei der Wahl von Ceftazidim als Therapie sollte sein antibakterielles Spektrum, das vor allem auf aerobe Gram-negative Erreger beschränkt ist, berücksichtigt werden (siehe Abschnitte 4.4 und 5.1).


Falls das Spektrum der möglichen kausativen Erreger nicht innerhalb des Wirkspektrums von Ceftazidim liegen sollte, sollte Ceftazidim gemeinsam mit anderen antibakteriell wirksamen Substanzen eingesetzt werden.


Die offiziellen Richtlinien und Empfehlungen zum angemessenen Gebrauch von antibakteriellen Wirkstoffen sind zu berücksichtigen.


FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Tabelle 1: Erwachsene und Kinder 40 kg


Intermittierende Verabreichung

Infektion

Zu verabreichende Dosis

Bronchopulmonale Infektionen bei zystischer Fibrose

100 bis 150 mg/kg/Tag in drei getrennten Gaben, maximal 9 g pro Tag1

Febrile Neutropenie



1 oder 2 g alle 8 Stunden für alle Indikationen


Akute bakterielle Meningitis

Sepsis

Knochen- und Gelenksinfektionen

Komplizierte Haut- und Weichteilinfektionen

Komplizierte intraabdominelle Infektionen

Peritonitis in Zusammenhang mit Dialyse bei Patienten mit CAPD

Komplizierte Harnwegsinfektionen

500 mg oder 1 g alle 12 Stunden

Ohrinfektionen einschließlich chronischer purulenter Otitis media und maligner Otitis media

1 g alle 8 Stunden


Perioperative Prophylaxe bei transurethraler Prostatektomie (TURP)

1 g bei Einleitung der Anästhesie und

eine zweite Dosis bei Entfernung des Katheters

Dauerinfusion

Infektion

Zu verabreichende Dosis

Febrile Neutropenie



Initialdosis von 2 g, gefolgt von einer Dauerinfusion mit 4 bis 6 g alle

24 Stunden1


Bronchopulmonale Infektionen bei zystischer Fibrose

Akute bakterielle Meningitis

Sepsis

Knochen- und Gelenksinfektionen

Komplizierte Haut- und Weichteilinfektionen

Komplizierte intraabdominelle Infektionen

Peritonitis in Zusammenhang mit Dialyse bei Patienten mit CAPD

1 Bei Erwachsenen mit normaler Nierenfunktion wurden 9 g/Tag angewendet, ohne dass Nebenwirkungen beobachtet wurden.


Tabelle 2: Kinder < 40 kg


Kleinkinder und Säuglinge

> 2 Monate und Kinder < 40 kg

Infektion

Übliche Dosis

Intermittierende Verabreichung


Komplizierte Harnwegsinfektionen

30 bis 100 mg/kg/Tag in zwei oder drei getrennten Gaben

Ohrinfektionen einschließlich chronischer purulenter Otitis media und maligner Otitis media externa

Neutropenische Kinder

150 mg/kg/Tag in drei getrennten Gaben, maximal 6 g/Tag

Zystische Fibrose

Meningitis

Sepsis

Knochen- und Gelenksinfektionen

Komplizierte Haut- und Weichteilinfektionen

Komplizierte intraabdominelle Infektionen

Peritonitis in Zusammenhang mit Dialyse bei Patienten mit CAPD


Dauerinfusion


Febrile Neutropenie

Initialdosis mit 60 bis 100 mg/kg gefolgt von Dauerinfusion von

100 bis 200 mg/kg/Tag

Bronchopulmonale Infektionen bei zystischer Fibrose

Akute bakterielle Meningitis

Sepsis

Knochen- und Gelenksinfektionen

Komplizierte Haut- und Weichteilinfektionen

Komplizierte intraabdominelle Infektionen

Peritonitis in Zusammenhang mit Dialyse bei Patienten mit CAPD

Neugeborene
0 bis 2 Monate

Infektion

Übliche Dosis

Intermittierende Verabreichung


Für die meisten Infektionen

25 bis 60 mg/kg/Tag in zwei getrennten Gaben1

1 Bei Neugeborenen im Alter von 0 bis 2 Monaten kann die Serumhalbwertszeit von Ceftazidim das 3- bis 4-fache der von Erwachsenen betragen.


Ältere Patienten

Angesichts der reduzierten Clearance von Ceftazidim bei akut erkrankten älteren Patienten sollte die Tagesdosis im Normalfall nicht mehr als insgesamt 3 g betragen, insbesondere bei Patienten im Alter von über 80 Jahren.


Eingeschränkte Nierenfunktion

Ceftazidim wird in unveränderter Form über die Nieren ausgeschieden. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollte daher die Dosis reduziert werden.


Es sollte eine Dosis von 1 g als Initialdosis verabreicht werden. Die Erhaltungsdosis sollte anhand der Kreatinin-Clearance gewählt werden:


Tabelle 3: Empfohlene Erhaltungsdosis von Ceftazidim bei eingeschränkter Nierenfunktion


Kreatinin-Clearance

(ml/min)

Serumkreatinin (ca.)

µmol/l (mg/dl)

Empfohlene Einzeldosis Ceftazidim (g)

Dosisintervall (Stunden)

50 bis 31

150 bis 200

(1,7 bis 2,3)

1

12

30 bis 16

200 bis 350

(2,3 bis 4,0)

1

24

15 bis 6

350 bis 500

(4,0 bis 5,6)

0,5

24

< 5

> 500

(> 5,6)

0,5

48


Bei Patienten mit schweren Infektionen sollte die Einzeldosis um 50 % erhöht oder das Dosisintervall entsprechend verkürzt werden. Bei solchen Patienten sollten die Serumspiegel von Ceftazidim überwacht werden, und die Talspiegel bei Ende des Dosisintervalls sollten nicht über 40 mg/l liegen.

Bei Kindern sollte die Kreatinin-Clearance auf die Körperoberfläche oder die fettfreie Körpermasse bezogen werden.


Hämodialyse

Die Serumhalbwertszeit von Ceftazidim während der Hämodialyse liegt in einem Bereich von 3 bis 5 Stunden.


Die in der obenstehenden Tabelle empfohlene Erhaltungsdosis von Ceftazidim sollte nach jeder Hämodialysephase erneut verabreicht werden.


Peritonealdialyse

Ceftazidim kann auch bei Patienten unter Peritonealdialyse und kontinuierlicher ambulanter Peritonealdialyse (CAPD) eingesetzt werden.


Zusätzlich zu einer intravenösen Verabreichung kann Ceftazidim auch der Dialyseflüssigkeit beigemengt werden (üblicherweise 125 bis 250 mg auf 2 l Dialyseflüssigkeit).


Bei Patienten mit Niereninsuffizienz unter kontinuierlicher arteriovenöser Hämodialyse oder High-Flux-Hämofiltration auf Intensivstationen: 1 g täglich entweder als Einzeldosis oder in mehreren getrennten Gaben. Bei Low-Flux-Hämofiltration wird eine Dosis wie bei eingeschränkter Nierenfunktion empfohlen.


Bei Patienten unter venovenöser Hämofiltration oder venovenöser Hämodialyse werden die in den nachstehenden Tabellen angegeben Dosierungen empfohlen:


Tabelle 4: Dosierungsrichtlinien bei kontinuierlicher venovenöser Hämofiltration


Verbleibende Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance in ml/min)

Erhaltungsdosis (mg) bei einer Ultrafiltrationsrate (ml/min) von:1

5

16,7

33,3

50

0

250

250

500

500

5

250

250

500

500

10

250

500

500

750

15

250

500

500

750

20

500

500

500

750

1 Verabreichung der Erhaltungsdosis alle 12 Stunden


Tabelle 5: Dosierungsrichtlinien für Ceftazidim während kontinuierlicher venovenöser Hämodialyse


Verbleibende Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance in ml/min)

Erhaltungsdosis (mg) bei einer Dialysezuflussrate von:1

1,0 l/h

2,0 l/h

Ultrafiltrationsrate (l/h)

Ultrafiltrationsrate (l/h)

0,5

1,0

2,0

0,5

1,0

2,0

0

500

500

500

500

500

750

5

500

500

750

500

500

750

10

500

500

750

500

750

1000

15

500

750

750

750

750

1000

20

750

750

1000

750

750

1000

1Verabreichung der Erhaltungsdosis alle 12 Stunden


Art der Anwendung:

Ceftazidim Pfizer kann als intravenöse oder intramuskuläre Injektion verabreicht werden.


Ceftazidim sollte als intravenöse Injektion oder Infusion verabreicht werden oder als tiefe intramuskuläre Injektion. Die empfohlenen Injektionsstellen für eine intramuskuläre Injektion sind der obere äußere Quadrant des M. gluteus maximus oder der laterale Teil des Oberschenkels. Ceftazidim-Lösungen können direkt in die Vene verabreicht oder in den Schlauch eines Infusionssets eingebracht werden, falls der Patient parenterale Flüssigkeit erhält.


Die Farbe der Ceftazidim-Lösungen kann je nach Konzentration, verwendetem Lösungsmittel und Lagerungsbedingungen von hellgelb bis bernsteinfarben reichen.


Die Dosierung ist abhängig von Schweregrad, Empfindlichkeit, Ort und Art der Infektion sowie von Alter und Nierenfunktion des Patienten.


Beachten Sie bitte den Abschnitt 6.6 für Informationen zur Herstellung der Lösungen zur intravenösen oder intramuskulären Gabe.


FI 4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile

Bekannte Überempfindlichkeit gegen Cephalosporin-Antibiotika


FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Wie für alle Betalaktam-Antibiotika wurden schwerwiegende und gelegentlich tödlich verlaufende Überempfindlichkeitsreaktionen berichtet.


Vor Therapiebeginn ist sorgfältig zu erfragen, ob der Patienten bereits zuvor Überempfindlichkeitsreaktionen auf Ceftazidim, andere Cephalosporine oder andere Betalaktam-Antibiotika hatte. Bei Patienten mit einer Vorgeschichte mit Überempfindlichkeitsreaktionen auf ein Cephalosporin und bei Patienten mit einer Vorgeschichte mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Anaphylaxie) auf ein anderes Betalaktam-Antibiotikum ist besondere Vorsicht geboten. Bei Patienten mit einer Vorgeschichte mit nicht schwerwiegenden Überempfindlichkeitsreaktionen auf andere Betalaktame ist ebenfalls Vorsicht geboten.


Im Falle einer schweren allergischen Reaktion auf Ceftazidim ist Ceftazidim abzusetzen und entsprechende Therapiemaßnahmen sind zu ergreifen.


Aufgrund seines eingeschränkten antibakteriellen Wirkspektrums ist Ceftazidim nicht zur Behandlung bestimmter Infektionen geeignet, sofern nicht das Pathogen bereits dokumentiert wurde und bekanntermaßen für Ceftazidim empfindlich ist oder eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass das (die) vermutlichen Pathogen(e) auf eine Behandlung mit Ceftazidim anspricht (ansprechen). Dies gilt in besonderem Maße für eine geplante Behandlung von bakterieller Meningitis, Haut- und Weichteilinfektionen und Knochen- und Gelenksinfektionen.


Antibiotikabedingte Kolitis und pseudomembranöse Kolitis wurden in Verbindung mit nahezu allen Antibiotika einschließlich Ceftazidim berichtet und können in ihrem Schweregrad von leicht bis lebensbedrohlich reichen. Es ist daher wichtig, eine solche Diagnose bei allen Patienten in Betracht zu ziehen, die während oder nach der Anwendung von Ceftazidim eine Diarrhoe entwickeln (siehe Abschnitt 4.8). Es sollte ein Absetzen der Behandlung mit Ceftazidim und die Anwendung einer entsprechenden Therapie für Clostridium difficile in Erwägung gezogen werden. Arzneimittel, die die Peristaltik hemmen, sollten nicht angewendet werden.


Eine gleichzeitige Behandlung mit Cephalosporinen in hoher Dosierung und nephrotoxischen Arzneimitteln wie etwa Aminoglykosid-Antibiotika oder starken Diuretika (wie etwa Furosemid) kann die Nierenfunktion beeinträchtigen.


Da Ceftazidim über die Nieren ausgeschieden wird, sollte die Dosis nach dem jeweiligen Grad der Nierenfunktionsbeeinträchtigung reduziert werden. Neurologische Folgeerscheinungen wurden gelegentlich beschrieben, wenn die Dosis bei Patienten mit Nierenfunktionsbeeinträchtigung nicht entsprechend reduziert wurde (siehe Abschnitte 4.2, 4.7 und 4.8).


Wie bei anderen Breitspektrumantibiotika kann eine längerfristige Anwendung von Ceftazidim zu einem vermehrten Wachstum von nicht empfindlichen Keimen (z. B. Enterokokken, Pilzen) führen und so eine Unterbrechung der Behandlung oder entsprechende Maßnahmen erforderlich machen. Eine erneute Kontrolle des Zustands des Patienten ist daher von entscheidender Bedeutung.


Ceftazidim hat keinen Einfluss auf enzymatische Harnzuckerkontrolltests, aber eine geringfügige Beeinflussung (falsch-positiv) von Kupferreduktionsmethoden (Bendedict-Glukoseprobe, Fehling-Probe, Clinitest) ist möglich.


Ceftazidim beeinträchtigt nicht die Kreatininbestimmung mit alkalischem Pikrat.


Die Entwicklung eines positiven Coombs-Test bei etwa 5 % der Patienten unter Behandlung mit Ceftazidim kann die serologische Kreuzprobe beeinflussen.


Natriumgehalt:


Ceftazidim Pfizer 250 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

Eine Durchstechflasche enthält 6,5 mg (0,28 mmol) Natrium.


Ceftazidim Pfizer 500 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

Eine Durchstechflasche enthält 13 mg (0,56 mmol) Natrium.


Ceftazidim Pfizer 1 g Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

Eine Durchstechflasche enthält 26 mg (1,13 mmol) Natrium.


Dies ist zu berücksichtigen bei Personen unter Natrium kontrollierter (natriumarmer/kochsalzarmer) Diät.


FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Eine Anwendung von hohen Dosen gemeinsam mit nephrotoxischen Arzneimitteln kann die Nierenfunktion negativ beeinträchtigen (siehe

Abschnitt 4.4).


In vitrowurde für Chloramphenicol ein antagonistischer Effekt auf Ceftazidim und andere Cephalosporine beschrieben. Die klinische Relevanz dieser Beobachtung ist nicht bekannt, aber bei geplanter gleichzeitiger Anwendung von Ceftazidim mit Chloramphenicol sollte die Möglichkeit einer antagonistischen Wirkung berücksichtigt werden.


Wie auch andere Antibiotika kann Ceftazidim die Darmflora beeinträchtigen und zu einer verminderten Resorption von Östrogen und einer verminderten Wirksamkeit von kombinierten oralen Kontrazeptiva führen. Es werden daher alternative nichthormonelle Kontrazeptionsmethoden empfohlen.


FL 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Die Daten zur Anwendung von Ceftazidim bei schwangeren Frauen sind beschränkt. Tierstudien erbrachten keinen Hinweis auf eine direkt oder indirekt schädliche Wirkung im Hinblick auf Schwangerschaft, embryonale/fötale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung (siehe Abschnitt 5.3).

Bei der Verschreibung an schwangere Frauen ist Vorsicht geboten.


Stillzeit

Ceftazidim geht in geringen Mengen in die Muttermilch über; bei therapeutischen Dosen von Ceftazidim ist jedoch keine Wirkung auf das gestillte Kind zu erwarten. Ceftazidim kann in der Stillzeit angewendet werden.


FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Es könnten jedoch Nebenwirkungen (z. B. Schwindel) auftreten, die die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinflussen könnten (siehe Abschnitt 4.8).


FJ 4.8 Nebenwirkungen


Zur Bestimmung der Häufigkeit von sehr häufigen bis gelegentlichen Nebenwirkungen wurden die Daten aus großen klinischen Studien (interne und veröffentlichte Daten) herangezogen. Die allen anderen Nebenwirkungen zugeordneten Häufigkeiten wurden primär anhand der Daten nach der Markteinführung bestimmt und beziehen sich daher auf die Häufigkeit der Meldungen und nicht auf die tatsächliche Häufigkeit. Innerhalb jeder Häufigkeitskategorie werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angeführt. Zur Klassifizierung der Häufigkeit wurden folgende Häufigkeitskategorien eingesetzt:


Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Systemorganklasse

Häufig

Gelegentlich

Selten

Infektionen und parasitäre Erkrankungen


Candidiasis (einschließlich Vaginitis und Mundsoor)


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Eosinophilie Thrombozytose

Leukopenie

Neutropenie Thrombozytopenie

Lymphozytose

Hämolytische Anämie Agranulozytose

Erkrankungen des Immunsystems



Anaphylaxie (einschließlich Bronchospasmus und/oder Hypotonie)

Erkrankungen des Nervensystems


Kopfschmerzen

Schwindel

Parästhesie

Neurologische Folge-erscheinungen1

Gefäßerkrankungen

Phlebitis oder Thrombophlebitis bei intravenöser Verabreichung



Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Diarrhoe

Übelkeit

Erbrechen

Bauchschmerzen

Antibiotikabedingte Diarrhoe und Kolitis2

Schlechter Geschmack

Leber- und Gallenerkrankungen

Vorübergehende Erhöhung eines oder mehrerer Leberenzyme3


Gelbsucht


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Makulopapulärer Ausschlag oder Urtikaria

Pruritus

Angioödem

Erythema multiforme

Stevens-Johnson-Syndrom

Toxische epidermale Nekrolyse

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Schmerzen und/oder Entzündung nach intramuskulärer Injektion

Fieber


Untersuchungen

Positiver Coombs-Test4

Vorübergehende Erhöhungen von Blutharnstoff, BUN und/oder Serumkreatinin


1 Es gibt Berichte über neurologische Folgeerscheinungen einschließlich Tremor, Myoklonus, Krampfanfälle, Enzephalopathie und Koma bei Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion, bei denen die Dosis von Ceftazidim nicht entsprechend reduziert wurde.

2 Diarrhoe und Kolitis können mit Clostridium difficile in Zusammenhang stehen und als pseudomembranöse Kolitis auftreten.

3 ALT (SGPT), AST (SOGT), LHD, GGT, alkalische Phosphatase

4 Ein positiver Coombs-Test tritt bei etwa 5 % der Patienten auf und kann die serologische Kreuzprobe beeinflussen.


FO 4.9 Überdosierung


Eine Überdosierung kann zu neurologischen Folgeerscheinungen wie Enzephalopathie, Krampfanfällen und Koma führen.


Bei Personen mit normaler Nierenfunktion wird die renale Elimination die Dosis allmählich reduzieren (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2). Bei Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion kann es zu neurologischen Folgeerscheinungen kommen, falls die Dosis nicht wie beschrieben reduziert wurde (siehe Abschnitte 4.2. und 4.4).


Die Serumspiegel von Ceftazidim können mit Hämodialyse oder Peritonealdialyse reduziert werden.


FF 5. Pharmakologische Eigenschaften


F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Cephalosporine der 3. Generation

ATC-Code: J01DD02


Wirkmechanismus

Ceftazidim hemmt die Synthese der bakteriellen Zellwand nach Bindung an Penicillin-bindende Proteine (PBPs) und führt so zu einem Abbruch der Biosynthese der (Peptidoglykan-)Zellwand, was eine Lyse der Bakterienzelle und Zelltod bedingt.


Verhältnis Pharmakokinetik/Pharmakodynamik

Für Cephalosporine konnte die Dauer, für die die Konzentration des ungebundenen Wirkstoffs über der minimalen Hemmkonzentration (MHK) bleibt – ausgedrückt als Prozentsatz des Dosisintervalls (% Zeit > MHK) – als wichtigster pharmakokinetisch- pharmakodynamischer Index bestimmt werden, der auch mit der in-vivo-Wirksamkeit korreliert.


Resistenzmechanismus

Ceftazidim ist gegen Hydrolyse durch die meisten Betalaktamasen einschließlich Penicillinasen und Cephalosporinasen stabil, jedoch nicht gegen Betalaktamasen mit erweitertem Wirkspektrum (ESBLs).

Eine bakterielle Resistenz gegenüber Ceftazidim kann auf einem oder mehreren der folgenden Mechanismen beruhen:


Empfindlichkeitsgrenzwerte


Grenzwerte für die minimale Hemmkonzentration (MHK) festgelegt vom European Committee of Antimicrobial Susceptibility Testing (EUCAST)


Keim

Empfindlichkeitsgrenzwerte (µg/ml)


E

I

R

Enterobacteriaceae

1

-

> 8

Pseudomonas aeruginosa

8

-

> 8


E = empfindlich, I = intermediär empfindlich, R = resistent;

- gibt an, dass für diese Kategorien derzeit keine Grenzwerte vorliegen.


Mikrobiologische Empfindlichkeit

Die Prävalenz einer erworbenen Resistenz kann für bestimmte Spezies geographisch und zeitlich variieren. Informationen zur lokalen Resistenz sind daher wünschenswert, vor allem bei der Behandlung von schweren Infektionen. Je nach Bedarf sollte daher eine Beratung durch Experten angestrebt werden, wenn aufgrund der lokalen Prävalenz einer Resistenz der Nutzen einer Behandlung mit dem Wirkstoff fragwürdig erscheint.


Üblicherweise empfindliche Spezies

Gram-positive Aerobier:

Streptococcus pyogenes

Streptococcus agalactiae

Gram-negative Aerobier:

Burkholderia cepacia

Escherichia coli

Haemophilus influenzae

Neisseria meningitidis

Proteus mirabilis

Proteus spp. (andere)

Providencia spp.

Spezies, bei denen eine erworbene Resistenz ein Problem darstellen könnte

Gram-negative Aerobier:

Citrobacter spp.

Enterobacter aerogenes

Enterobacter spp. (andere)

Klebsiella pneumoniae

Klebsiella spp. (andere)

Pseudomonas aeruginosa

Serratia spp.

Morganella morganii

Yersinia enterocolitica

Gram-positive Aerobier:

Methicillin-empfindliche Staphylokokken (einschließlich Staphylococcus aureus)

Streptococcus pneumoniae

Gram-positive Anaerobier:

Clostridium perfringens

Peptococcus spp.

Peptostreptococcus spp.

Propionibacterium spp.

Gram-negative Anaerobier

Fusobacterium spp.

Natürlicherweise resistente Keime

Gram-positive Aerobier:

Enterokokken einschließlich Enterococcus faecalis und Enterococcus faecium

Listeria spp.

Methicillin-resistente Staphylokokken

Gram-negative Aerobier:

Acinetobacter spp.

Campylobacter spp.

Gram-positive Anaerobier:

Clostridium difficile

Gram-negative Anaerobier:

Bacteroides spp. (viele Stämme von Bacteroides fragilis sind resistent)

Andere:

Chlamydia spp.

Mycoplasma spp.

Legionella spp.



F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption

Nach intramuskulärer Applikation von 500 mg und 1 g Ceftazidim werden rasch Cmax-Werte von 18 bzw. 37 mg/l erreicht. Fünf Minuten nach einer intravenösen Bolusinjektion von 500 mg, 1 g oder 2 g lagen die Serumspiegel bei 46, 87 bzw. 170 mg/l.


Verteilung

Therapeutisch wirksame Konzentrationen liegen im Serum auch noch acht bis zwölf Stunden nach intravenöser oder intramuskulärer Verabreichung vor. Die Plasmaproteinbindung beträgt etwa 10 %. Ceftazidim-Konzentrationen über den minimalen Hemmkonzentrationen für häufige Erreger können in Geweben wie Knochen, Herz, Galle, Sputum, Kammerwasser, Synovial-, Pleural- und Peritonealflüssigkeit erreicht werden. Ceftazidim passiert die Plazentaschranke relativ rasch und geht in die Muttermilch über. Ceftazidim passiert die intakte Blut-Hirn-Schranke nur geringfügig und, sofern keine Entzündung vorliegt, im Liquor werden nur geringe Konzentrationen erreicht. Bei entzündeten Meningen werden im Liquor allerdings therapeutische Spiegel von 4 bis 20 mg/l oder mehr erreicht.


Biotransformation

Ceftazidim wird im Körper nicht metabolisiert.


Elimination

Eine parenterale Verabreichung bedingt hohe und verlängerte Serumspiegel, die sich mit einer Halbwertszeit von etwa zwei Stunden vermindern. Ceftazidim wird unverändert in aktiver Form mittels glomerulärer Filtration in den Harn ausgeschieden, etwa 80 % bis 90 % der Dosis werden innerhalb von

24 Stunden im Harn wiedergefunden. Weniger als 1 % wird über die Galle ausgeschieden, wodurch auch der Anteil, der in den Darm übertritt, begrenzt wird.


Spezielle Patientenpopulationen

Die Elimination von Ceftazidim bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist vermindert und die Dosis sollte daher reduziert werden (siehe Abschnitt 4.2).


F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Genotoxizität und Reproduktionstoxizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen. Kanzerogenitätsstudien wurden mit Ceftazidim nicht durchgeführt.


FR 6. Pharmazeutische Angaben


F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Natriumcarbonat



FS 6.2 Inkompatibilitäten


Ceftazidim darf nicht mit Lösungen mit einem pH-Wert über 7,5, wie etwa Natriumhydrogencarbonatlösung zur Injektion, gemischt werden. Ceftazidim und Aminoglykoside sollten aufgrund des Risikos einer Ausfällung nicht in der Infusionslösung gemischt werden.


Um ein Ausfällen zu vermeiden, sollten zwischen der Applikation von Ceftazidim und Vancomycin Kanülen und Katheter zur intravenösen Anwendung mit physiologischer Kochsalzlösung gespült werden.


FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit


Durchstechflasche ungeöffnet: 2 Jahre

Durchstechflasche nach dem ersten Öffnen/nach Rekonstitution: Das Arzneimittel sollte sofort verwendet werden.


FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Ungeöffnet:

Nicht über 25 °C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.


Aufbewahrungsbedingungen für das rekonstituierte Arzneimittel:

siehe Abschnitt 6.3.


FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Ceftazidim Pfizer 250 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

15-ml-Durchstechflasche aus Pressglas Glastyp I mit Brombutyl-Gummistopfen und dunkelblauer Aluminiumkappe mit abnehmbarer Flip-Off-Versiegelung


Ceftazidim Pfizer 500 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

15-ml-Durchstechflasche aus Pressglas Glastyp I mit Brombutyl-Gummistopfen und orangefarbener Aluminiumkappe mit abnehmbarer Flip-Off-Versiegelung


Ceftazidim Pfizer 1 g Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

20-ml-Durchstechflasche aus Pressglas Glastyp I mit Brombutyl-Gummistopfen und orangefarbener Aluminiumkappe mit abnehmbarer Flip-Off-Versiegelung


Ceftazidim Pfizer ist in Packungen mit 1, 5, 10, 25 und 50 Durchstechflaschen in einem Karton mit Packungsbeilage erhältlich.


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur

Handhabung


Nurzur einmaligen Anwendung. Nicht verbrauchte Lösungist zu entsorgen.

Die Verdünnung muss unter aseptischen Bedingungen erfolgen. Die Lösung ist vor der Anwendung einer Sichtprüfung auf Partikel und Verfärbungen zu unterziehen. Die Lösung sollte nur angewendet werden, wenn sie klar und frei von Partikeln ist.


Hinweise zur Herstellung der Injektionslösung


Die Mengen des zuzusetzenden Lösungsmittels zur Herstellung einer Injektionslösung und die Konzentrationen der Lösungen werden in der nachstehenden Tabelle angegeben:



intra-muskuläre Injektion


Ungefähre

Konzentration

(mg/ml)

intravenöse Injektion


Ungefähre

Konzentration

(mg/ml)

Ceftazidim Pfizer 250 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

1,0 ml

210

2,5 ml

90

Ceftazidim Pfizer 500 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

1,5 ml

260

5,0 ml

90

Ceftazidim Pfizer 1 g Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

3,0 ml

260

10,0 ml

90


Bei der Auflösung des Pulvers wird Kohlendioxid freigesetzt und es entsteht ein Überdruck. Es wird daher empfohlen, die Herstellung der Lösung nach den folgenden Anweisungen durchzuführen.


Hinweise zur Rekonstitution:


Spritzen Sie das Lösungsmittel ein und schütteln Sie die Durchstechflasche

zum Auflösen gründlich.

Beim Auflösen des Antibiotikums wird Kohlendioxid freigesetzt und es entsteht so ein Überdruck in der Durchstechflasche. Die Lösung wird innerhalb von 1 bis 2 Minuten klar.

Drehen Sie die Durchstechflasche um und drücken Sie den Spritzenkolben vor dem Durchstechen ganz durch.

Stechen Sie die Nadel durch den Stopfen der Durchstechflasche. Ziehen Sie die Lösung aus der Durchstechflasche wie gewohnt auf, wobei darauf zu achten ist, dass die Nadel immer in die Lösung eingetaucht bleibt. Der Druck in der Durchstechflasche kann das Aufziehen erleichtern.

Die aufgezogene Lösung kann Kohlendioxidbläschen enthalten, die vor der Injektion aus der Spritze zu drücken sind.


HINWEIS:Um die Sterilität des Arzneimittels sicherzustellen, ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Entlüftungsnadel nichtdurch den Stopfen der Durchstechflasche gestochen wird, bevor das Pulver sich aufgelöst hat.

Diese Lösungen können direkt in die Vene verabreicht oder in den Schlauch eines Infusionssets eingebracht werden, falls der Patient parenterale Flüssigkeit erhält.


Weitere Informationen

Die Farbe der Ceftazidim-Lösungen kann je nach Konzentration, verwendetem Lösungsmittel und Lagerungsbedingungen von hellgelb bis bernsteinfarben reichen. Bei Beachtung der angegebenen Empfehlungen wird die Wirksamkeit des Arzneimittels durch solche Farbabweichungen nicht beeinflusst.


Bei Herstellung der Lösung zur intramuskulären Anwendung kann Ceftazidim Pfizer auch mit 0,5 % bis 1 % Lidocain-Hydrochloridlösung verdünnt werden.


Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.


FZ 7. Inhaber der Zulassung


Pfizer Pharma GmbH

Linkstr.10

10785 Berlin


F5 8. Zulassungsnummern


Ceftazidim Pfizer 250 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung69610.00.00


Ceftazidim Pfizer 500 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung69611.00.00


Ceftazidim Pfizer 1 g Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

69612.00.00


F6 9. Datum der Erteilung der Zulassung


[siehe Unterschrift]


F10 10. Stand der Information


...


F11 11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig


23232317