Ceftriaxon Devatis 1 G Pulver Zur Herstellung Einer Injektionslösung
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Ceftriaxon Regiomedica 1 g Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 Durchstechflasche mit 1,193 g Pulver enthält 1,193 g Ceftriaxon-Dinatrium 3,5 H2O, entsprechend 1 g Ceftriaxon. (Natriumgehalt der Trockensubstanz: 83 mg, entsprechend ca. 3,6 mmol).
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe, Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Weißes bis gelbliches Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Ceftriaxon wird angewendet zur Behandlung der folgenden Infektionen bei Erwachsenen und Kindern einschließlich termingerecht entbundener Neugeborener (ab der Geburt):
Bakterielle Meningitis Ambulant erworbene Pneumonie Nosokomiale Pneumonie Akute Otitis media Infektionen des Bauchraums
Komplizierte Harnwegsinfektionen (einschließlich Pyelonephritis)
Knochen- und Gelenksinfektionen Komplizierte Haut- und Weichteilinfektionen Gonorrhoe Syphilis
Bakterielle Endokarditis Ceftriaxon kann angewendet werden:
zur Behandlung akuter Exazerbationen chronisch obstruktiver Lungenerkrankungen bei Erwachsenen
zur Behandlung der disseminierten Lyme-Borreliose (Frühstadium (Stadium II) und Spätstadium (Stadium III)) bei Erwachsenen und Kindern einschließlich Neugeborenen ab dem 15. Lebenstag
zur präoperativen Prophylaxe chirurgischer Wundinfektionen
im Disease-Management für neutropenische Patienten mit Fieber, das verdachtsweise auf eine bakterielle Infektion zurückgeführt wird
zur Behandlung von Patienten mit Bakteriämie, die zusammen mit einer der oben aufgeführten Infektionen auftritt oder verdachtsweise damit in Zusammenhang gebracht wird
Wenn die mögliche Bandbreite der ursächlichen Bakterien nicht allein durch das Wirkspektrum von Ceftriaxon abgedeckt wird, sollte Ceftriaxon zusammen mit anderen antibakteriellen Wirkstoffen angewendet werden, (siehe Abschnitt 4.4).
Die allgemein anerkannten Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind bei der Anwendung von Ceftriaxon Regiomedica zu berücksichtigen.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Die Dosierung sollte entsprechend der Schwere der Infektion, Empfindlichkeit der verursachenden Krankheitserreger, Lokalisation und Art der Infektion sowie dem Alter und der hepatorenalen Funktion des Patienten festgelegt werden.
Die in den untenstehenden Tabellen empfohlenen Dosen sind die für diese Anwendungsgebiete allgemein empfohlenen Dosen. In besonders schweren Fällen sollten Dosen im oberen Bereich des empfohlenen Dosierbereichs in Betracht gezogen werden.
Erwachsene und Kinder über 12 Jahre (> 50 kg)
Dosierung von Ceftriaxon* |
Behandlungs häufigkeit** |
Anwendungsgebiete |
1-2 g |
Einmal täglich |
Ambulant erworbene Pneumonie |
Akute Exazerbationen chronisch obstruktiver Lungenerkrankungen | ||
Intraabdominelle Infektionen | ||
Komplizierte Harnwegsinfektionen (einschließlich Pyelonephritis) | ||
2 g |
Einmal täglich |
Nosokomiale Pneumonie |
Komplizierte Haut- und Weichteilinfektionen | ||
Knochen- und Gelenkinfektionen | ||
2-4 g |
Einmal täglich |
Disease-Management für neutropenische Patienten mit Fieber, das verdachtsweise auf eine bakterielle Infektion zurückgeführt wird |
Bakterielle Endokarditis | ||
Bakterielle Meningitis |
* Bei dokumentierter Bakteriämie sollte Dosen im oberen Bereich des empfohlenen Dosierbereichs in Betracht gezogen werden.
** Bei der Anwendung von Tagesdosen über 2 g kann eine zweimal tägliche Anwendung (im Abstand von 12 Stunden) in Betracht gezogen werden.
Anwendungsgebiete für Erwachsene und Kinder über 12 Jahre (> 50 kg), die spezielle Dosier- und Anwendungsempfehlungen erfordern:
Akute Otitis media
Es kann eine einmalige intramuskuläre Dosis von 1-2 g Ceftriaxon gegeben werden. Begrenzte Erfahrungen legen nahe, dass in Fällen, in denen der Patient schwer krank ist oder eine frühere Therapie erfolglos war, Ceftriaxon wirksam sein kann, wenn es intramuskulär in einer Tagesdosis von 1-2 g über 3 Tage gegeben wird.
Präoperative Prophylaxe chirurgischer Wundinfektionen Einmalige präoperative Gabe von 2 g Ceftriaxon.
Gonorrhoe
Einmalige intramuskuläre Gabe von 500 mg Cefitriaxon.
Syphilis
Die allgemein empfohlene Dosierung sieht eine Gabe von 500 mg-1 g Ceftriaxon einmal täglich (bzw. eine auf 2 g Ceftriaxon einmal täglich erhöhte Gabe bei Neurosyphilis) über 10-14 Tage vor. Die Dosierempfehlungen für Syphilis, einschließlich Neurosyphilis, basieren auf begrenzten Erfahrungen. Die nationalen oder lokalen Leitlinien sollten berücksichtigt werden.
Disseminierte Lyme-Borreliose (Frühstadium [Stadium II] und Spätstadium [Stadium III])
Gabe von 2 g Ceftriaxon einmal täglich über 14-21 Tage. Es liegen unterschiedliche Empfehlungen zur Dauer der Behandlung vor und es sollten die nationalen oder lokalen Leitlinien berücksichtigt werden.
Kinder und Jugendliche
Neugeborene, Kleinkinder und Kinder ab dem 15. Lebenstag bis 12 Jahre (< 50 kg)
Für Kinder mit einem Körpergewicht ab 50 kg gelten die für Erwachsene üblichen Dosierungen.
Dosierung von Ceftriaxon* |
Behandlungs häufigkeit** |
Anwendungsgebiete |
50-80 mg/kg |
Einmal täglich |
Intraabdominelle Infektionen |
Komplizierte Harnwegsinfektionen (einschließlich Pyelonephritis) | ||
Ambulant erworbene Pneumonie | ||
Nosokomiale Pneumonie | ||
50-100 mg/kg (max. 4 g) |
Einmal täglich |
Komplizierte Haut- und Weichteilinfektionen |
Knochen- und Gelenkinfektionen | ||
Disease-Management für neutropenische Patienten mit Fieber, das verdachtsweise auf eine bakterielle Infektion zurückgeführt wird | ||
80-100 mg/kg (max. 4 g) |
Einmal täglich |
Bakterielle Meningitis |
100 mg/kg (max. 4 g) |
Einmal täglich |
Bakterielle Endokarditis |
Bei dokumentierter Bakteriämie sollte Dosen im oberen Bereich des empfohlenen Dosierbereichs in Betracht gezogen werden.
Bei der Anwendung von Tagesdosen über 2 g kann eine zweimal tägliche Anwendung (im Abstand von 12 Stunden) in Betracht gezogen werden.
*
*
Anwendungsgebiete für Neugeborene, Kleinkinder und Kinder ab dem 15. Lebenstag bis 12 Jahre (< 50 kg), die spezielle Dosier- und Anwendungsempfehlungen erfordern:
Akute Otitis media
Für die Erstbehandlung der akuten Otitis media kann eine einmalige intramuskuläre Dosis von 50 mg/kg Ceftriaxon gegeben werden. Begrenzte Erfahrungen legen nahe, dass in Fällen, in denen das Kind schwer krank ist oder die Ersttherapie erfolglos war, Ceftriaxon wirksam sein kann, wenn es intramuskulär in einer Tagesdosis von 50 mg/kg über 3 Tage gegeben wird.
Präoperative Prophylaxe chirurgischer Wundinfektionen Einmalige präoperative Gabe von 50-80 mg/kg Ceftriaxon.
Syphilis
Die allgemein empfohlene Dosierung sieht eine Gabe von 75-100 mg/kg (max. 4 g) einmal täglich über 10-14 Tage vor. Die Dosierempfehlungen für Syphilis, einschließlich Neurosyphilis, basieren auf sehr begrenzten Erfahrungen. Nationale oder lokale Leitlinien sollten in Betracht gezogen werden.
Disseminierte Lyme-Borreliose (Frühstadium [Stadium II] und Spätstadium [Stadium III])
Gabe von 50-80 mg/kg einmal täglich über 14-21 Tage. Es liegen unterschiedliche Empfehlungen zur Dauer der Behandlung vor und es sollten die nationalen oder lokalen Leitlinien berücksichtigt werden.
Neugeborene bis zum 14. Lebenstag
Ceftriaxon ist kontraindiziert bei Frühgeborenen bis zu einem postmenstruellen Alter von 41 Wochen (Summe aus Gestationsalter und postnatalem Alter).
Dosierung von Ceftriaxon* |
Behandlungs häufigkeit |
Anwendungsgebiete |
20-50 mg/kg |
Einmal täglich |
Intraabdominelle Infektionen |
Komplizierte Haut- und Weichteilinfektionen | ||
Komplizierte Harnwegsinfektionen (einschließlich Pyelonephritis) | ||
Ambulant erworbene Pneumonie | ||
Nosokomiale Pneumonie | ||
Knochen- und Gelenkinfektionen | ||
Disease-Management für neutropenische Patienten mit Fieber, das verdachtsweise auf eine bakterielle Infektion zurückueführt wird | ||
50 mg/kg |
Einmal täglich |
Bakterielle Meningitis |
Bakterielle Endokarditis |
Bei dokumentierter Bakteriämie sollte Dosen im oberen Bereich des empfohlenen Dosierbereichs in Betracht gezogen werden.
Die Tagesdosis soll 50 mg/kg nicht überschreiten.
Anwendungsgebiete für Neugeborene bis zum 14. Lebenstag, die spezielle Dosier- und Anwendungsempfehlungen erfordern:
Akute Otitis media
Für die Erstbehandlung der akuten Otitis media kann eine einmalige intramuskuläre Dosis von 50 mg/kg Ceftriaxon gegeben werden.
Präoperative Prophylaxe chirurgischer Wundinfektionen Einmalige präoperative Gabe von 20-50 mg/kg Ceftriaxon.
Syphilis
Die allgemein empfohlene Dosierung sieht eine Gabe von 50 mg/kg einmal täglich über 10-14 Tage vor. Die Dosierempfehlungen für Syphilis, einschließlich Neurosyphilis, basieren auf sehr begrenzten Erfahrungen. Nationale oder lokale Leitlinien sollten berücksichtigt werden.
Behandlungsdauer
Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Krankheitsverlauf. Wie bei der Antibiotikatherapie üblich, sollte Ceftriaxon weitere 48-72 Stunden gegeben werden, nachdem der Patient fieberfrei geworden ist oder die Bakterien nachweislich eliminiert worden sind.
Ältere Patienten
Die für Erwachsene empfohlenen Dosierungen bedürfen bei älteren Patienten keiner Anpassung, solange deren Nieren- und Leberfunktion zufriedenstellend ist.
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Vorliegende Daten deuten nicht auf die Notwendigkeit einer Dosisanpassung bei leichter oder mittelschwerer Einschränkung der Leberfunktion hin, solange die Nierenfunktion nicht eingeschränkt ist.
Es liegen keine Studiendaten zu Patienten mit schwerer Leberfunktionseinschränkung vor (siehe Abschnitt 5.2).
Patienten mit eingeschränkter Nieren funktion
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion besteht keine Notwendigkeit, die Dosierung von Ceftriaxon zu reduzieren, solange die Leberfunktion nicht eingeschränkt ist. Nur in Fällen von präterminaler Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 10 ml/min) darf die Tagesdosis 2 g Ceftriaxon nicht überschreiten.
Bei Hämodialyse-Patienten ist nach der Dialyse keine Zusatzdosis erforderlich. Ceftriaxon wird weder durch Hämo- noch durch Peritonealdialyse entfernt. Zur Kontrolle von Sicherheit und Wirksamkeit wird eine engmaschige klinische Überwachung empfohlen.
Patienten mit schwerer Leber- und Nieren funktionsstörung
Bei Patienten mit sowohl schwerer Nieren- als auch schwerer Leberdysfunktion wird eine engmaschige klinische Überwachung im Hinblick auf Sicherheit und Wirksamkeit empfohlen.
Art der Anwendung
Ceftriaxon Regioemdica kann als intravenöse Infusion gegeben werden, wobei die Infusion mindestens 30 Minuten dauern sollte (bevorzugter Applikationsweg), als langsame intravenöse Injektion über 5 Minuten oder als tiefe intramuskuläre Injektion. Die intermittierende intravenöse Injektion sollte über 5 Minuten, vorzugsweise in größere Venen erfolgen. Bei Kleinkindern und Kindern bis 12 Jahre sollten intravenöse Dosen von 50 mg/kg oder darüber als Infusion gegeben werden. Bei Neugeborenen sollten intravenöse Dosen über 60 Minuten gegeben werden, um das potentielle Risiko einer Bilirubin-Enzephalopathie zu reduzieren (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4). Intramuskuläre Injektionen sollten tief in einen größeren Muskel erfolgen, wobei an einer Stelle nicht mehr als 1 g injiziert werden sollte. Eine intramuskuläre Anwendung ist dann in Betracht zu ziehen, wenn eine intravenöse Anwendung nicht möglich ist oder beim jeweiligen Patienten als weniger geeignet erscheint. Für Dosen über 2 g sollte der intravenöse Applikationsweg gewählt werden.
Bei Verwendung von Lidocain als Lösungsmittel darf die Lidocain-haltige Lösung niemals intravenös appliziert werden (siehe Abschnitt 4.3). Die Angaben in der Fachinformation zu Lidocain (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels) sind zu beachten.
Aufgrund der Gefahr von Ceftriaxon-Calcium-Ausfällungen ist Ceftriaxon bei Neugeborenen (< 28 Tage) kontraindiziert, wenn diese eine Behandlung mit Calcium-haltigen intravenösen Lösungen benötigen (oder voraussichtlich benötigen werden), wozu auch Calcium-haltige Dauerinfusionen zur parenteralen Ernährung zählen (siehe Abschnitt 4.3).
Lösungsmittel, die Calcium enthalten, wie z.B. Ringer- oder Hartmann-Lösung dürfen nicht für die Rekonstitution von Ceftriaxon oder für die weitere Verdünnung einer rekonstituierten Lösung für die intravenöse Anwendung verwendet werden, weil sich Präzipitate bilden können. Calcium-Ceftriaxon-Präzipitationen können auch auftreten, wenn Ceftriaxon mit Calcium-haltigen Lösungen in derselben Infusionsleitung gemischt wird. Deshalb dürfen Ceftriaxon und Calciumhaltige Lösungen nicht gemischt oder gleichzeitig verabreicht werden (siehe Abschnitte 4.3, 4.4 und 6.2).
Für die präoperative Prophylaxe chirurgischer Wundinfektionen sollte Ceftriaxon 30-90 Minuten vor dem operativen Eingriff gegeben werden.
Hinweise zur Rekonstitution des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt 6.6.
„Zur individuellen Dosierung steht Ceftriaxon Regiomedica in folgenden Stärken zur Verfügung: Ceftriaxon Regiomedica 0,5 g Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung Ceftriaxon Regiomedica 1 g Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung Ceftriaxon Regiomedica 2 g Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen Ceftriaxon, andere Antibiotika aus der Gruppe der Cephalosporine oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
Vorbekannte schwere Überempfindlichkeit (z.B. anaphylaktische Reaktion) auf ein anderes beta-Lactam-Antibiotikum (Penicilline, Monobactame und Carbapeneme).
Ceftriaxon ist kontraindiziert bei:
- Frühgeborenen bis zu einem korrigierten Alter von 41 Wochen (Gestationswochen + Lebenswochen)*
- Termingerecht entbundenen Neugeborenen (bis zum 28. Lebenstag):
- mit Hyperbilirubinämie, Ikterus oder Hypoalbuminämie oder Azidose, weil unter diese Bedingungen wahrscheinlich die Bilirubinbindung beeinträchtigt ist*
- wenn die intravenöse Gabe von Calcium oder Calcium-haltigen Infusionen erforderlich ist (oder voraussichtlich erforderlich werden wird), weil dann die Gefahr der Ausfällung eines Ceftriaxon-Calcium-Salzes besteht (siehe Abschnitte 4.4, 4.8 und 6.2).
* In v/Yro-Studien haben gezeigt, dass Ceftriaxon Bilirubin aus seiner Bindung an Serumalbumin verdrängen kann, so dass es bei diesen Patienten möglicherweise zu einer Bilirubin-Enzephalopathie kommt.
Kontraindikationen mit Lidocain müssen vor einer intramuskulären Injektion von Ceftriaxon mit Lidocain als Lösungsmittel ausgeschlossen werden (siehe Abschnitt 4.4). Siehe dazu auch die Angaben in der Fachinformation von Lidocain, insbesondere die Kontraindikationen. Ceftriaxonlösungen, die Lidocain enthalten, dürfen niemals intravenös angewendet werden.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Überempfindlichkeitsreaktionen
Wie bei allen beta-Lactam-Antibiotika wurden schwerwiegende und in Einzelfällen tödliche Überempfindlichkeitsreaktionen berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Im Fall schwerer Überempfindlichkeitsreaktionen muss die Behandlung mit Ceftriaxon unverzüglich beendet werden und es müssen entsprechende Notfallmaßnahmen eingeleitet werden. Vor Beginn der Behandlung sollte erfragt werden, ob es bei dem Patienten vorbekannte schwere Überempfindlichkeitsreaktionen auf Ceftriaxon, andere Cephalosporine oder irgend ein anders beta-Lactam-Antibiotikum gab.
Bei vorbekannten Überempfindlichkeitsreaktionen auf Penicillin und andere Betalaktam-Antibiotika, die als nicht schwer einzuordnen sind, kann Ceftriaxon mit besonderer Vorsicht angewendet werden.
Es liegen Berichte über schwere Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom oder Lyell-Syndrom/toxische Epidermolyse) vor, über deren Häufigkeit jedoch nichts bekannt ist (siehe Abschnitt 4.8).
Wechselwirkungen mit Calcium-haltigen Produkten
Es gibt Berichte über letale Reaktionen mit Calcium-Ceftriaxon-Präzipitaten in der Lunge und den Nieren von Früh- und Neugeborenen, die jünger als einen Monat waren.
In mindestens einem Fall wurden Ceftriaxon und Calcium über getrennte Infusionslinien und zu unterschiedlichen Zeiten verabreicht. Laut Fachliteratur wurden außer bei Neugeborenen bei keinen anderen Patienten bestätigte intravasale Präzipitationen nach Behandlung mit Ceftriaxon und Calcium enthaltenden Lösungen oder irgendwelchen anderen calciumhaltigen Produkten beobachtet. In vitro Studien zeigen, dass Neugeborene im Vergleich zu anderen Altersgruppen ein erhöhtes Risiko für die Ausfällungen von Cetriaxon-Calcium haben als andere Altersgruppen.
Bei Patienten aller Altersstufen darf Ceftriaxon weder mit irgendwelchen Calcium enthaltenden i.v. Lösungen gemischt noch gleichzeitig damit verabreicht werden, dies gilt auch dann, wenn die Verabreichung über getrennte Infusionslinien oder an verschiedenen Stellen erfolgen soll.
Jedoch können bei Patienten, die älter als 28 Tage sind, Ceftriaxon und calciumhaltige Lösungen aufeinander folgend verabreicht werden, wenn entweder Infusionsleitungen an unterschiedlichen Stellen verwendet werden oder wenn die Infusionsleitungen erneuert werden oder zwischen den Infusionen gründlich mit physiologischer Kochsalzlösung gespült werden, um Ausfällungen zu verhindern. Bei Patienten, die eine kontinuierliche Infusionstherapie mit calciumhaltigen Lösungen zur totalen parenteralen Ernährung brauchen, sollen die Ärzte eine alternative antibakterielle Behandlung in Erwägung ziehen, welche ein ähnliches Risiko für Ausfällungen nicht aufweist.
Bei Patienten, die eine Dauerinfusion von Calcium-haltigen Lösungen zur totalen parenteralen Ernährung benötigen, sollten von ärztlicher Seite vielleicht alternative antibakterielle Behandlungen in Betracht gezogen werden, die nicht mit einem ähnlichen Risiko für Ausfällungen behaftet sind. Wenn bei Patienten, die eine kontinuierliche parenterale Ernährung brauchen, die Behandlung mit Ceftriaxon als notwendig erachtet wird, so kann Ceftriaxon gleichzeitig mit der Lösung zur totalen parenteralen Ernährung verabreicht werden, allerdings in einer getrennten Infusionsleitung und an unterschiedlichen Stellen. Alternativ kann die Infusion mit der Lösung zur totalen parenteralen Ernährung für die Dauer der Ceftriaxon-Infusion gestoppt werden, unter Beachtung des Hinweises zur Spülung der Infusionsleitung zwischen den Infusionen (siehe Abschnitte 4.3, 4.8, 5.2 und 6.2).
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Ceftriaxon bei Neugeborenen, Kleinkindern und Kindern ist für die Dosierungen, die unter “Dosierung und Art der Anwendung” (siehe Abschnitt 4.2) beschrieben sind, nachgewiesen worden. Studien haben gezeigt, dass Ceftriaxon, wie einige andere Cephalosporine, Bilirubin aus seiner Bindung an Serumalbumin verdrängen kann.
Ceftriaxon darf bei Frühgeborenen und Neugeborenen, die das Risiko tragen, eine BilirubinEnzephalopathie zu entwickeln, nicht angewendet werden. (siehe Abschnitt 4.3).
Immunvermittelte hämolytische Anämie
Immunvermittelte hämolytische Anämie ist bei Patienten beobachtet worden, die antibakterielle Substanzen aus der Cephalosporin-Klasse, einschließlich Ceftriaxon, erhielten (siehe Abschnitt 4.8). Schwere Fälle von hämolytischer Anämie, einschließlich Todesfällen, sind während der Behandlung sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern berichtet worden. Wenn ein Patient während der Behandlung mit Ceftriaxon eine Anämie entwickelt, sollte die Diagnose einer Cephalosporinvermittelten Anämie in Betracht gezogen und Ceftriaxon abgesetzt werden, bis die Ätiologie ermittelt ist.
Langzeitbehandlung
Bei Behandlung über einen längeren Zeitraum sollten in regelmäßigen Abständen vollständige Blutbilduntersuchungen durchgeführt werden.
Kolitis/Überwucherung mit nicht-empfindlichen Keimen
Unter der Anwendung von nahezu allen antibakteriell wirksamen Mitteln einschließlich Ceftriaxon wurde über eine Antibiotika-bedingte pseudomembranöse Kolitis berichtet, die in ihrem Schweregrad leicht bis lebensbedrohlich ausgeprägt sein kann. Daher muss bei Patienten, die während oder nach einer Ceftriaxon-Behandlung mit Durchfällen vorstellig werden, immer an die Möglichkeit einer Clostridium difficile-assoziierten Diarrhoe gedacht werden (siehe Abschnitt 4.8). Es sollte in Erwägung gezogen werden, die Ceftriaxon-Therapie zu beenden und eine spezifische Behandlung gegen Clostridium difficile einzuleiten. Peristaltikhemmende Mittel sollten nicht gegeben werden. Wie auch bei anderen Antibiotika können Superinfektionen mit nicht-empfindlichen
Mikroorganismen aufitreten.
Schwere Nieren- und Leberinsuffizienz
Bei schwerer Nieren- und Leberinsuffizienz wird empfohlen, die Sicherheit und Wirksamkeit engmaschig klinisch zu überwachen (siehe Abschnitt 4.2).
Einfluss auf Bluttests
Unter der Behandlung mit Ceftriaxon kann der Coombs-Test falsch-positiv ausfallen. Ceftriaxon kann zudem zu falsch-positiven Ergebnissen bei der Galaktosämie-Bestimmung führen (siehe Abschnitt 4.8).
Nicht-enzymatische Methoden zur Harnzuckerbestimmung können falsch-positive Ergebnisse liefern. Daher sollte der Harnzucker unter der Therapie mit Ceftriaxon enzymatisch bestimmt werden (siehe Abschnitt 4.8).
Natrium
Jedes Gramm Ceftriaxon Regiomedica enthält 3,6 mmol Natrium. Dies ist bei Patienten zu berücksichtigen, die eine Natrium-kontrollierte (kochsalzarme) Diät einhalten müssen.
Antibakterielles Wirkspektrum
Ceftriaxon besitzt ein begrenztes antibakterielles Wirkspektrum und ist möglicherweise zur monotherapeutischen Behandlung bestimmter Infektionstypen nicht geeignet, es sei denn ein Erregernachweis liegt bereits vor (siehe Abschnitt 4.2). Bei polymikrobiellen Infektionen unter vermuteter Beteiligung Ceftriaxon-resistenter Erreger sollte die Anwendung eines weiteren Antibiotikums in Betracht gezogen werden.
Anwendung von Lidocain
Lidocain als Lösungsmittel für Ceftriaxonlösungen soll nur bei intramuskulärer Injektion verwendet werden
Vor der Anwendung sind die Kontraindikationen für Lidocain, Warnhinweise und sonstige relevante Informationen aus der Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels) von Lidocain zu beachten (siehe Abschnitt 4.3).
Die Lidocain-Lösung darf niemals intravenös appliziert werden.
Gallensteine
Wenn Schatten im Sonogramm entdeckt werden, ist an die Möglichkeit von Calcium-Ceftriaxon-Ausfällungen zu denken. Bei Gallenblasensonographien entdeckte und fälschlicherweise für Gallensteine gehaltene Schatten fanden sich häufiger unter Ceftriaxon-Behandlung mit Tagesdosen von 1 g und mehr. Vorsicht ist insbesondere bei Kindern und Jugendlichen geboten. Solche Ausfällungen verschwinden nach Beendigung der Ceftriaxon-Therapie. Nur in seltenen Fällen machen sich Calcium-Ceftriaxon-Ausfällungen klinisch bemerkbar. In symptomatischen Fällen wird ein konservatives, nicht-chirurgisches Vorgehen empfohlen und ärztlicherseits sollte nach individueller Nutzen-Risikobewertung die Beendigung der Ceftriaxon-Behandlung in Erwägung gezogen werden (siehe Abschnitt 4.8).
Cholestase
Bei mit Ceftriaxon behandelten Patienten wurde über Pankreatitis-Fälle berichtet, die möglicherweise auf eine biliäre Obstruktion zurückzuführen sind (siehe Abschnitt 4.8). Die meisten betroffenen Patienten wiesen vorbestehende Risikofaktoren für das Entstehen von Cholestase und Gallenschlamm auf wie z.B. schwere Erkrankungen und vorangegangene Therapien sowie alleinige parenterale Ernährung. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Ceftriaxon als Auslöser oder Cofaktor für eine
Präzipitation in der Gallenblase fungiert.
Nierensteine
Es wurden Fälle von Nierensteinbildung berichtet, die nach dem Absetzen von Ceftriaxon reversibel sind (siehe Abschnitt 4.8). In symptomatischen Fällen muss eine Sonographie durchgeführt werden. Der Anwendung von Ceftriaxon bei Patienten mit vorbekanntem Nierensteinleiden oder einer Hypercalciurie sollte ärztlicherseits eine individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung vorausgehen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Calcium-haltige Lösungen wie Ringer- oder Hartmann-Lösungen dürfen nicht für die Rekonstitution von Ceftriaxon Regioemdica in der Durchstechflasche oder für die weitere Verdünnung einer bereits rekonstituierten Lösung zur intravenösen Anwendung verwendet werden, da die Gefahr einer Ausfällung besteht. Ceftriaxon-Calcium-Ausfällungen können auch auftreten, wenn Ceftriaxon mit Calcium-haltigen Lösungsmitteln in der gleichen intravenösen Infusionsleitung gemischt wird. Ceftriaxon darf nicht zeitgleich mit Calcium-haltigen intravenösen Lösungen verabreicht werden, einschließlich kontinuierlichen calciumhaltigen Infusionen wie z.B. bei parenteraler Ernährung über einen Y-Zugang. Jedoch können bei Patienten, außer bei Neugeborenen Ceftriaxon und Calciumhaltige Lösungen hintereinander verabreicht werden, wenn die Infusionslinien zwischen den Infusionen gründlich mit einer kompatiblen Lösung durchgespült werden. In vitro-Studien mit Erwachsenen- und Neugeborenenplasma aus Nabelschnurblut zeigten, dass Neugeborene ein erhöhtes Risiko für Ausfällungen von Ceftriaxon-Calcium haben (siehe Abschnitte 4.2, 4.3, 4.4, 4.8 und 6.2).
Die gleichzeitige Anwendung von oralen Antikoagulanzien kann den Anti-Vitamin K-Effekt und damit die Blutungsneigung erhöhen. Es wird empfohlen, eine häufige Kontrolle des Quick-Wertes und entsprechende Dosisanpassung des Vitamin-K-Antagonisten vorzunehmen, sowohl während als auch nach der Behandlung mit Ceftriaxon (siehe Abschnitt 4.8).
Es liegen widersprüchliche Hinweise auf eine mögliche Erhöhung der renalen Toxizität von Aminoglykosiden vor, wenn diese zusammen mit Cephalosporinen angewendet werden. In solchen Fällen sollte in der klinischen Praxis streng auf die empfohlene Kontrolle der Aminoglykosidspiegel (und Nierenfunktion) geachtet werden.
In einer in vitro-Studie wurden für die kombinierte Anwendung von Chloramphenicol und Ceftriaxon antagonisierende Effekte beobachtet. Welche klinische Relevanz diese Erkenntnis hat, ist nicht bekannt.
Es liegen keine Berichte über Wechselwirkungen zwischen Ceftriaxon und oral eingenommenen Calcium-haltigen Produkten bzw. über Wechselwirkungen zwischen intramuskulär applizierten Ceftriaxon und (intravenös oder oral angewendeten) Calcium-haltigen Produkten vor.
Bei mit Ceftriaxon behandelten Patienten kann der Coombs-Test falsch-positive Resultate liefern.
Ceftriaxon kann wie andere Antibiotika zu falsch-positiven Ergebnissen bei GalaktosämieBestimmungen führen.
Ebenso liefern nicht-enzymatische Methoden zur Harnzuckerbestimmung möglicherweise falschpositive Ergebnisse. Aus diesem Grund sollte für die Bestimmung der Harnzuckerspiegel während der Therapie mit Ceftriaxon auf enzymatische Methoden zurückgegriffen werden.
Bisher wurde bei gleichzeitiger Verabreichung hoher Dosen von Ceftriaxon und starkwirkenden Diuretika (z.B. Furosemid) keine Störung der Nierenfunktion beobachtet.
Die Elimination von Ceftriaxon wird durch die gleichzeitige Anwendung von Probenecid nicht beeinträchtigt.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Ceftriaxon passiert die Plazentaschranke. Es liegen nur begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Ceftriaxon bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen in Bezug auf die embryonale/fetale, perinatale und postnatale Entwicklung (siehe Abschnitt 5.3). Ceftriaxon sollte während der Schwangerschaft und insbesondere im ersten Trimester der Schwangerschaft nur dann angewendet werden, wenn der zu erwartende Nutzen die voraussichtlichen Risiken überwiegt.
Stillzeit
Ceftriaxon wird in niedrigen Konzentrationen in die Muttermilch ausgeschieden, aber bei therapeutischen Dosen von Ceftriaxon sind keine Auswirkungen auf gestillte Kinder zu erwarten. Jedoch kann die Gefahr von Durchfällen und Pilzinfektionen der Schleimhäute nicht ausgeschlossen werden. An eine mögliche Sensibilisierung ist zu denken. Es muss eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder ob auf die Behandlung mit Ceftriaxon verzichtet werden soll bzw. die Behandlung mit Ceftriaxon zu unterbrechen ist. Dabei soll sowohl der Nutzen des Stillens für das Kind als auch der Nutzen der Therapie für die Frau berücksichtigt werden.
Fertilität
Studien zur Reproduktion ergaben keine Hinweise auf unerwünschte Wirkungen auf die männliche oder weibliche Fertilität.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Unter der Behandlung mit Ceftriaxon können unerwünschte Wirkungen auftreten (z.B. Benommenheit), die sich auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen auswirken können (siehe Abschnitt 4.8). Beim Steuern eines Fahrzeuges oder Bedienen von Maschinen ist für mit Ceftriaxon behandelte Patienten Vorsicht geboten.
4.8 Nebenwirkungen
Die für Ceftriaxon am häufigsten berichteten Nebenwirkungen sind Eosinophilie, Leukopenie, Thrombozytopenie, Durchfall, Hautausschlag und eine Erhöhung der Leberwerte.
Die Daten zur Ermittlung der Häufigkeit von Ceftriaxon-bedingten Nebenwirkungen wurden im Rahmen klinischer Studien erhoben.
Zur Klassifizierung der Häufigkeit von Nebenwirkungen werden folgende Kategorien benutzt: Sehr häufig (> 1/10)
Häufig (> 1/100 - < 1/10)
Gelegentlich (> 1/1.000 - < 1/100)
Selten (> 1/10.000 - < 1/1.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Systemorgan klassen |
Häufig |
Gelegentlich |
Selten |
Nicht bekannta |
Infektionen und parasitäre Erkrankungen |
Genitalmykose |
Pseudo-membranöse Kolitisb |
Superinfektionb | |
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems |
Eosinophilie Leukopenie Thrombozytopenie |
Granulozytopenie Anämie Koagulopathie |
Hämolytische Anämieb Agranulozytose | |
Erkrankungen des Immunsystems |
Anaphylaktischer Schock Anaphylaktische Reaktion Anaphylaktoide Reaktion Überempfindlich- keitb | |||
Erkrankungen des Nervensystems |
Kopfschmerzen Benommenheit |
Krampf | ||
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths |
Vertigo | |||
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums |
Broncho spasmus | |||
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
Diarrhoeb Ungeformte Stühle |
Nausea Emesis |
Pankreatitisb Stomatitis Glossitis | |
Leber- und Gallenerkrankungen |
Erhöhte Leberwerte |
Ausfällungen in der Gallenblaseb Kernikterus | ||
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
Hautausschlag |
Pruritus |
Urtikaria |
Stevens-Johnson-Syndromb Toxische Epidermolyseb Erythema multiforme Akute generalisierte exanthema-töse Pustulose |
Erkrankungen der Nieren und Harnwege |
Hämaturie Glykosurie |
Oligurie Renale Ausfällung (reversibel) |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort |
Phlebitis Schmerzen an der Injektionsstelle Pyrexie |
Ödem Schüttelfrost | ||
Untersuchungen |
Erhöhtes Serumkreatinin |
Coombs-Test falsch-positivb Galaktosämie-Test falsch- positivb Nicht- enzymatische Methoden für die GlukoseBestimmung |
a basierend auf Spontanberichten nach der Markteinführung. Da diese Meldung von Nebenwirkungen auf freiwilliger Basis erfolgt und eine Patientengruppe unbekannter Größe umfasst, ist die Einschätzung der Häufigkeit dieser Nebenwirkungen nicht zuverlässig möglich, so dass diese mit “nicht bekannt“ angegeben wird. b Siehe Abschnitt 4.4
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Berichte über Durchfälle nach der Anwendung von Ceftriaxon können mit Clostridium difficile assoziiert sein. Es sind dann entsprechende Maßnahmen zur Flüssigkeits- und Elektrolytregulierung zu ergreifen (siehe Abschnitt 4.4).
Ausfällung von Ceftriaxon-Calcium-Salzen
Selten wurden bei Frühgeborenen und termingerecht entbundenen Neugeborenen (jünger als 28 Tage), die mit intravenösem Ceftriaxon und Calcium behandelt worden waren, schwere und in einigen Fällen zum Tod führende Nebenwirkungen berichtet.
Bei der Obduktion wurden Ausfüllungen von Ceftriaxon-Calcium-Salzen in Lunge und Nieren gefunden. Das hohe Ausfällungsrisiko bei Neugeborenen ist ihrem geringen Blutvolumen und der im Vergleich zu Erwachsenen längeren Halbwertszeit von Ceftriaxon zuzuschreiben (siehe Abschnitte 4.3, 4.4 und 5.2).
Fälle von renalen Ausfallungen sind berichtet worden, vorwiegend bei Kindern über 3 Jahre, die entweder mit hohen Tagesdosen (z.B. > 80 mg/kg/Tag) oder mit Gesamtdosen über 10 Gramm behandelt wurden und weitere Risikofaktoren aufwiesen (z.B. Einschränkungen der Flüssigkeitszufuhr oder Bettlägerigkeit). Das Risiko für Ausfällungen ist bei immobilen und dehydrierten Patienten erhöht. Renale Ausfällungen können symptomatisch oder asymptomatisch verlaufen, zu einer Niereninsuffizienz und Anurie führen, sind jedoch nach Absetzen von Ceftriaxon reversibel (siehe Abschnitt 4.4).
Ausfällungen von Ceftriaxon-Calcium-Salz in der Gallenblase sind beobachtet worden, vorwiegend bei Patienten, die mit höheren Dosen als der empfohlenen Standarddosis behandelt wurden. Bei Kindern haben prospektive Studien eine variable Inzidenz für Ausfällungen bei intravenöser Anwendung gezeigt - in manchen Studien Unterschiede von über 30 %. Das Auftreten von Ausfällungen scheint bei langsamer Infusion (über 20 - 30 Minuten) geringer zu sein. Ausfällungen verlaufen gewöhnlich asymptomatisch, in seltenen Fällen gingen diese jedoch mit klinischen Symptomen wie Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen einher. In diesen Fällen wird eine symptomatische Behandlung empfohlen.
Ausfällungen sind nach Beendigung der Behandlung mit Ceftriaxon gewöhnlich reversibel (siehe Abschnitt 4.4).
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: http://www.bfarm.de, anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Im Fall einer Überdosierung können Übelkeit, Erbrechen und Diarrhoe auftreten. Übermäßig erhöhte Ceftriaxon-Konzentrationen können durch Hämo- oder Peritonealdialyse nicht reduziert werden. Ein spezielles Antidot gibt es nicht. Die Behandlung einer Überdosierung sollte symptomatisch erfolgen.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe:
Ceftriaxon ist ein parenterales Betalaktam-Antibiotikum aus der Gruppe der Cephalosporine. ATC-Code: J01DD04
Wirkmechanismus
Ceftriaxon hemmt die bakterielle Zellwandsynthese durch Anlagerung an die Penicillin-bindenden Proteine (PBP). Dies resultiert in einer Unterbrechung der Zellwand- bzw. Peptidoglycansynthese, was wiederum zu einer Lysis der Bakterienzelle und damit zu ihrem Tod führt.
Resistenzmechanismus
Die bakterielle Resistenzentwicklung gegenüber Ceftriaxon kann auf einen oder mehrere der folgenden Mechanismen zurückgehen:
- Hydrolyse durch beta-Lactamasen einschließlich beta-Lactamasen mit erweitertem Spektrum (sog. Extended spectrum betalactamases, ESBLs), Carbapenemasen und beta-Lactamasen vom Amp C-Typ, die in bestimmten aeroben gramnegativen Bakterienspezies induziert oder stabil dereprimiert werden können.
- Reduzierte Affinität Penicillin-bindender Proteine gegenüber Ceftriaxon.
- Unzureichende Penetration von Ceftriaxon durch die äußere Zellwand von Gram-negativen Bakterien.
- Durch Effluxpumpen kann Ceftriaxon aktiv aus der Zelle transportiert werden. Empfindlichkeitstestung und Grenzwerte
Die vom European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing (EUCAST) festgelegten Grenzwerte für die minimale Hemmkonzentration (MHK) sind:
Erreger |
Verdünnungstest (MHK, mg/l) | |
Sensibel |
Resistent | |
Enterobacteriaceae |
< 1 |
> 2 |
Staphylococcus spp. |
a |
a |
Streptococcus spp. (Gruppen A, B, C und G) |
b |
b |
Streptococcus pneumoniae |
< 0,5c. |
> 2 |
Streptokokken der Viridans-Gruppe |
<0,5 |
>0,5 |
Haemophilus influenzae |
< 0,12c |
> 0,12 |
Moraxella catarrhalis |
< 1 |
> 2 |
Neisseria gonorrhoeae |
< 0,12 |
> 0,12 |
Neisseria meningitidis |
< 0,12 c. |
> 0,12 |
Nicht spezifische Grenzwerte |
< 1d |
> 2 |
a Empfindlichkeit abgleitet von der Cefoxitin-Empfindlichkeit. b Empfindlichkeit abgeleitet von der Penicillin-Empfindlichkeit.
c Isolate mit MHK-Werten für Ceftriaxon über dem empfindlichen Grenzwert sind selten und sollten, wenn gefunden, erneut getestet werden. Falls das Testergebnis bestätigt wird, sollten die Isolate an ein Referenzlabor geschickt werden.
d Die Grenzwerte gelten für eine intravenöse Tagesdosis von 1 g x 1 und für eine hohe Dosierung von mindestens 2 g x 1.
Klinische Wirksamkeit gegen spezielle Erreger
Die Prävalenz einer erworbenen Resistenz kann geographisch und im Laufe der Zeit für einzelne Spezies variieren. Daher sind lokale Resistenzinformationen wünschenswert, insbesondere bei der Behandlung von schweren Infektionen. Gegebenenfalls sollte der Rat eines Experten eingeholt werden, wenn die lokale Resistenzprävalenz den Nutzen von Ceftriaxon bei zumindest einigen Infektionsarten fraglich erscheinen lässt.
Üblicherweise empfindliche Spezies_
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen_
Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel)£_
Koagulase-negative Staphylokokken (Methicillin-sensibel) £
Streptococcus pyogenes (Gruppe A)_
Streptococcus agalactiae (Gruppe B)_
Streptococcus pneumoniae_
Streptokokken der Viridans-Gruppe_
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen_
Borrelia burgdorferi_
Haemophilus influenza_
Haemophilus parainfluenzae_
Moraxella catarrhalis_
Neisseria gonorrhoea_
Neisseria meningitidis_
Proteus mirabilis Providencia spp._
Treponema pallidum
Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen
Staphylococcus epidermidis+_
Staphylococcus haemolyticus+_
Staphylococcus hominis+_
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen
Citrobacter freundii Enterobacter aerogenes Enterobacter cloacae Escherichia coli%
Klebsiella pneumoniae%
Klebsiella oxytoca%
Morganella morganii_
Proteus vulgaris Serratia marcescens
Anaerobe Mikroorgansmen
Bacteroides spp._
Fusobacterium spp._
Peptostreptococcus spp. Clostridium perfringens
Von Natur aus resistente Spezies_
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen
Enterococcus spp._
Listeria monocytogenes
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen
Acinetobacter baumannii Pseudomonas aeruginosa Stenotrophomonas maltophilia
Anaerobe Mikroorganismen
Clostridium difficile_
Sonstige:_
Chlamydia spp._
Chlamydophila spp.
Mycoplasma spp._
Legionella spp._
Ureaplasma urealyticum
£ Alle Methicillin-resistenten Staphylokokken sind resistent gegenüber Ceftriaxon. + Resistenzraten >50% in mindestens einer Region % ESBL-bildende Stämme sind immer resistent
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Nach intravenösen Bolusgaben von Ceftriaxon 500 mg und 1 g betragen die mittleren Plasmaspitzenkonzentrationen etwa 120 mg/l (für die 500 mg-Dosis) bzw. 200 mg/l (für die 1 g-Dosis). Nach intravenöser Infusion von Ceftriaxon 500 mg, 1 g und 2 g werden Plasmaspiegel von etwa 80, 150 und 250 mg/l erreicht. Nach intramuskulärer Injektion sind die erreichten mittleren Plasmaspitzenkonzentrationen für Ceftriaxon etwa halb so hoch wie die, die nach der intravenösen Gabe einer entsprechenden Dosis gemessen werden. Die nach einmaliger intramuskulärer Gabe einer 1 g-Dosis erreichte Plasmaspitzenkonzentration beträgt etwa 81 mg/l und wird 2-3 Stunden nach der Gabe erreicht.
Die nach intramuskulärer Gabe berechnete Fläche unter der Plasmakonzentrations-Zeit-Kurve (AUC) entspricht der, die nach der intravenösen Gabe der gleichen Dosis ermittelt wird.
Verteilung
Das Verteilungsvolumen von Ceftriaxon liegt zwischen 7 und 12 l. Konzentrationen, die deutlich über den minimalen Hemmkonzentrationen der meisten relevanten Erreger liegen, konnten in Geweben einschließlich Lunge, Herz, Gallentrakt/Leber, Tonsillen, Mittelohr, Nasenschleimhaut, Knochen sowie Cerebrospinal-, Pleura-, Prostata- und Synovialflüssigkeit gemessen werden. Nach wiederholter Gabe ist ein Anstieg der mittleren Plasmaspitzenkonzentration (Cmax) um 8 - 15 % zu beobachten. Je
nach Applikationsform stellt sich in den meisten Fällen innerhalb von 48 bis 72 Stunden ein Kumulationsgleichgewicht her.
Penetration in bestimmte Gewebe
Ceftriaxon zeigt eine Penetration in die Meningen. Die Penetration ist am höchsten bei entzündeten Meningen. Die mittleren Liquorspitzenkonzentrationen von Ceftriaxon bei Patienten mit bakterieller Meningitis werden mit bis zu 25 % der Plasmaspiegel angegeben - im Vergleich zu nur 2 % der Plasmaspiegel bei Patienten mit nicht entzündeten Meningen. Die Spitzenkonzentrationen von Ceftriaxon im Liquor cerebrospinalis werden etwa 4 bis 6 Stunden nach der intravenösen Injektion erreicht. Ceftriaxon passiert die Plazentaschranke und wird in geringen Konzentrationen in die Muttermilch ausgeschieden (siehe Abschnitt 4.6).
Proteinbindung
Ceftriaxon bindet reversibel an Albumin. Bei Plasmakonzentrationen unter 100 mg/l beträgt die Plasmaproteinbindung etwa 95 %. Die Bindung ist sättigbar und die prozentuale Plasmaproteinbindung verringert sich mit dem Anstieg der Konzentration (d.h. die Bindung sinkt auf bis zu 85 % bei einer Plasmakonzentration von 300 mg/l).
Biotransformation
Ceftriaxon wird nicht systemisch metabolisiert sondern erst durch die Darmflora in inaktive Metaboliten umgewandelt.
Elimination
Die Plasmaclearance für das gesamte Ceftriaxons (gebundenem und ungebundenem) beträgt 10 - 22 ml/min. Die renale Clearance beträgt 5 - 12 ml/min. Ceftriaxon wird zu 50 - 60 % unverändert renal, vorwiegend durch glomeruläre Filtration, und zu 40 - 50 % unverändert mit der Galle ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertzeit von Ceftriaxon insgesamt beträgt bei Erwachsenen etwa 8 Stunden.
Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionseinschränkung
Bei Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörungen ist die Pharmakokinetik von Ceftriaxon nur geringfügig verändert, wobei die Halbwertszeit etwas verlängert sein kann (um weniger als das Doppelte), auch bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionseinschränkung.
Der relativ moderate Anstieg der Halbwertszeit bei eingeschränkter Nierenfunktion erklärt sich aus einem kompensatorischen Anstieg der nicht-renalen Clearance, die aus einer verminderten Proteinbindung und entsprechendem Anstieg der nicht-renalen Clearance von Ceftriaxon insgesamt resultiert.
Bei Patienten mit Leberfunktionseinschränkung ist die Eliminationshalbwertszeit von Ceftriaxon aufgrund einer kompensatorisch erhöhten renalen Clearance nicht erhöht. Dies ist auch auf einen Anstieg der plasmafreien Fraktion von Ceftriaxon zurückzuführen, die zu dem beobachteten paradoxen Anstieg der Gesamt-Clearance des Wirkstoffs beiträgt, wobei es zu einem Anstieg des Verteilungsvolumens parallel zur Gesamt-Clearance kommt.
Ältere Patienten
Bei älteren Menschen über 75 Jahre ist die durchschnittliche Eliminationshalbwertszeit gewöhnlich zwei- bis dreimal länger als bei jungen Erwachsenen.
Kinder und Jugendliche
Die Halbwertszeit von Ceftriaxon ist bei Neugeborenen verlängert. In den ersten 14 Lebenstagen nach der Geburt können die Spiegel für freies Ceftriaxon weiter ansteigen bedingt durch Faktoren wie eine verminderte glomeruläre Filtration und veränderte Proteinbindung. In der Kindheit ist die Halbwertszeit geringer als bei Neugeborenen oder Erwachsenen.
Die Plasma-Clearance und das Verteilungsvolumen von Ceftriaxon insgesamt sind bei Neugeborenen, Kleinkindern und Kindern höher als bei Erwachsenen.
Linearität/Nicht-Linearität
Die Pharmakokinetik von Ceftriaxon ist nicht-linear und alle pharmakokinetischen Grundparameter mit Ausnahme der Eliminationshalbwertszeit sind in Abhängigkeit von den
Gesamtwirkstoffkonzentrationen dosisabhängig, wobei sie unterproportional zur Dosis ansteigen. Die Nicht-Linearität ist bedingt durch die Sättigung der Plasmaproteinbindung und ist daher für die Gesamtplasmaspiegel von Ceftriaxon zu beobachten, jedoch nicht für das freie (ungebundene) Ceftriaxon.
Pharmakokinetische/pharmakodynamische Zusammenhänge
Wie bei anderen beta-Lactam-Antibiotika, ist der PK/PD-Parameter, der am besten mit der Wirksamkeit in vivo korreliert, der prozentuale Anteil des Dosierintervalls, während dem die Konzentration vom ungebundenem Ceftriaxon über der minimalen Hemmkonzentration (MHK) von Ceftriaxon für die jeweilige Zielspezies bleibt (d.h. %T > MHK).
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Es liegen Hinweise aus tierexperimentellen Studien vor, dass hohe Dosen von Ceftriaxon-Calcium-Salz zur Bildung von Konkrementen und Ausfällungen in der Gallenblase von Hunden und Affen geführt haben. Diese haben sich jedoch als reversibel erwiesen.
Tierexperimentelle Studien lieferten keine Hinweise auf eine Reproduktions- und Genotoxizität. Karzinogenitätsstudien zu Ceftriaxon wurden nicht durchgeführt.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Keine
6.2 Inkompatibilitäten
Literaturangaben zufolge ist Ceftriaxon nicht kompatibel mit Amsacrin, Vancomycin, Fluconazol und Aminoglykosiden.
Lösungen, die Ceftriaxon enthalten, sollten nicht mit Lösungen, die andere Wirkstoffe enthalten, gemischt oder diesen hinzugefügt werden. Insbesondere sollten Lösungen, die Calcium enthalten (wie z.B. Ringer-Lösung oder Hartmann-Lösung) nicht zur Herstellung der Ceftriaxon-Lösung oder zur weiteren Verdünnung einer Ceftriaxon-Lösung zur i.v. Verabreichung verwendet werden, weil es zu Ausfällungen kommen kann. Ceftriaxon und calciumhaltige Lösungen dürfen nicht gemischt oder gleichzeitig verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.2, 4.3, 4.4 und 4.8).
Cefriaxon Regiomedica darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt oder solchen zugefügt werden.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Zubereitung wurde für 24 Stunden bei 25°C bzw. für 3 Tage bei 2-8°C nachgewiesen.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden.
Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich. Sofern die Herstellung der gebrauchsfertigen Zubereitung nicht unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen erfolgt, ist diese nicht länger als 24 Stunden bei 2 °C bis 8 °C aufzubewahren.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25°C aufbewahren. Die Durchstechflaschen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Aufbewahrungsbedingungen nach Rekonstitution des Arzneimittels, siehe Abschnitt 6.3.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Durchstechflasche (15 ml) aus Glas (hydrolytische Klasse III) mit grauem Gummistopfen und Aluminiumkappe.
Eine Durchstechflasche enthält 1,193 g Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung. Packungen mit 5 und 10 Durchstechflaschen.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Ceftriaxon darf auf keinen Fall in derselben Spritze mit anderen Arzneimitteln als mit 1%iger Lidocainhydrochlorid-Lösung (ausschließlich für die intramuskuläre Injektion) gemischt werden. Keine Lösungen die Calcium enthalten, wie Hartmann-Lösung und Ringerlösung dürfen zur Zubereitung von Ceftriaxon Regioemdica verwendet werden. Es kann zu Partikelbildung kommen.
Intramuskuläre Injektion
Ceftriaxon Regiomedica 1 g wird in 3,5 ml 1%iger Lidocainhydrochlorid-Lösung gelöst. Die Lösung soll durch eine tiefe intramuskuläre Injektion verabreicht werden. Dosierungen von mehr als 1 g müssen aufgeteilt und an mehreren Stellen injiziert werden.
Die Produkteigenschaften des verwendeten Lidocain-haltigen Lösungsmittels sind zu beachten (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).
Intravenöse Injektion
Ceftriaxon Regiomedica 1 g wird in 10 ml Wasser für Injektionszwecke gelöst. Die Injektion soll über einen Zeitraum von mindestens 2 - 4 Minuten direkt in die Vene verabreicht werden.
Die konzentrierte Injektionslösung hat eine schwach gelbliche Färbung, wodurch die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Ceftriaxon Regiomedica nicht beeinträchtigt wird.
Es dürfen nur klare Lösungen, die frei von Partikeln sind, verwendet werden.
Die Lösung ist unmittelbar nach der Zubereitung zu verwenden.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
Übersicht über die Volumina nach Rekonstitution der Lösung
Menge Ceftriaxon pro Durchstechflasche |
Art der Anwendun g |
Lösungsmitte l |
Menge des Lösungsmittels |
Volumen der fertigen Lösung |
Konzentration der fertigen Lösung |
1 g |
i.v. |
Wasser für Injektionszwecke |
10 ml |
10,5 ml |
95,2 mg/ml |
1 g |
i.m. |
Lidocainhydr o- chloridlösung 1% |
3,5 ml |
4,0 ml |
250,0 mg/ml |
7. INHABER DER ZULASSUNG
Regiomedica GmbH Spitalstrasse 22 79539 Lörrach
8. ZULASSUNGSNUMMER
88062.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
27.03.2015
10. STAND DER INFORMATION
März 2015
19