Ceftriaxon Hikma 2 G Pulver Zur Herstellung Einer Infusionslösung
Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMTTELS
Ceftriaxon Hikma 2 g Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE Zusammensetzung
Eine Durchstechflasche enthält 2387,3 mg Ceftriaxon-Natrium 3,5 H2O entsprechend 2000 mg Ceftriaxon
Sonstige Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1
3. DARREICHUNGSFORM
Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung.
Weißes bis gelbliches Pulver.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Ceftriaxon ist angezeigt zur Behandlung der nachfolgend genannten schweren Infektionen, wenn diese durch Mikroorganismen verursacht wurden, die empfindlich gegen Ceftriaxon sind und eine parenterale Behandlung erforderlich ist (siehe Abschnitt 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften):
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Sepsis
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bakterielle Meningitis
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Infektionen der Knochen und Gelenke
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Infektionen der Haut oder des Weichteilgewebes
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Pneumonie
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Gonorrhoe
Ceftriaxon kann allein oder in Kombination mit einem anderen antibakteriellen Wirkstoff zur postoperativen Infektionsprophylaxe in der Herz- und Gefäßchirurgie, in der Urologie und bei kolorektalen Eingriffen angewendet werden. Bei kolorektalen Eingriffen muss Ceftriaxon mit einem gegen anaerobe Erreger wirksamen antibakteriellen Wirkstoff kombiniert werden.
Die offiziellen örtlichen Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antibakteriellen Wirkstoffen sind zu beachten.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Art und Weise der Anwendung Verabreichung
Ceftriaxon Hikma kann als intravenöse Bolusinjektion, als intravenöse Infusion oder als intramuskuläre Injektion nach Herstellung der Lösung gemäß den unten stehenden Anweisungen (siehe Abschnitt 6.6. Hinweise für die Handhabung) angewendet werden.
Eine intramuskuläre Injektion ist bei Kindern unter 2 Jahren nicht indiziert.
Die Dosierung und die Art der Anwendung sind unter Berücksichtigung des Schweregrades und des Infektionsortes, der Empfindlichkeit des auslösenden Erregers sowie des Alters und des Allgemeinzustandes des Patienten festzulegen.
Normale Dosierung
Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahren mit einem Körpergewicht ≥ 50 kg:
Die übliche Dosis beträgt 1-2 g Ceftriaxon und wird einmal täglich (alle 24 Stunden) verabreicht.Bei schweren Infektionen oder Infektionen, die durch mäßig empfindliche Mikroorganismen verursacht werden, kann die Dosis auf bis zu einmal täglich 4 g erhöht werden.
Neugeborene und Kinder bis zu 12 Jahren mit einem Körpergewicht < 50 kg:
Die folgenden Dosierungsschemata werden für eine einmal tägliche Anwendung empfohlen:
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Neugeborene (bis zum 14. Lebenstag): die empfohlene Tagesdosis beträgt 20-50 mg/kg Körpergewicht, wobei die Einzeldosis in keinem Fall 50 mg/kg Körpergewicht überschreiten darf. Diese Dosierung gilt gleichermaßen für Frühgeborene wie für reife Neugeborene.
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Kinder (im Alter von 15 Tagen bis 12 Jahren): die empfohlene Tagesdosis beträgt 20-80 mg/kg Körpergewicht. Für Kinder mit einem Körpergewicht von 50 kg oder mehr wird die Standarddosis wie bei Erwachsenen empfohlen. Intravenöse Dosen über 50 mg/kg Körpergewicht sollten als Infusion über einen Zeitraum von 30 Minuten gegeben werden.
Ältere Patienten:
Bei älteren Patienten bis zum 75. Lebensjahr muss die für Erwachsene angegebene Dosierung nicht angepasst werden. Bei älteren Patienten über 75 Jahren ist die Hälfte der für Erwachsene angegebenen Dosierung angezeigt.
Altersgruppe |
Normale Dosierung |
Einnahmeintervall |
Neugeborene 0 – 14 Tage |
20 – 50 mg/kg maximal: 50 mg/kg |
Einmal täglich |
Kinder 15 Tage – 12 Jahre < 50 kg |
20 – 80 mg/kg maximal: 80 mg/kg |
Einmal täglich |
Jugendliche 12 – 17 Jahre ≥ 50 kg |
1 – 2 g maximal: 4 g |
Einmal täglich |
Erwachsene ≥ 17 Jahre |
1 – 2 g maximal: 4 g |
Einmal täglich |
Ältere Patienten < 75 Jahre |
1 – 2 g maximal: 4 g |
Einmal täglich |
Ältere Patienten ≥ 75 Jahre |
0,5 – 1 g Maximal: 2 g |
Einmal täglich |
Dosierung in speziellen Situationen
Meningitis:
Bei Kindern mit bakterieller Meningitis sollte die Therapie mit einmal täglich 100 mg/kg (jedoch nicht mehr als 4 g) begonnen werden.
Bei Neugeborenen soll bis zu zwei Lebenswochen soll eine Dosis von 50 mg/kg/24h nicht überschritten werden.
Die Behandlungsdauer ist vom Krankheitsverlauf und dem auslösenden Erreger abhängig. In der Regel sind ein bis zwei Wochen ausreichend.
Gonorrhoe:
Bei unkomplizierter Gonorrhoe bei Erwachsenen und Jugendlichen über 12 Jahren sowie Kindern mit einem Körpergewicht ≥ 50 kg soll eine Dosis von 250 mg Ceftriaxon gegeben werden. Im Fall weniger empfindlicher Erregerstämme kann eine höhere Dosis erforderlich sein. Vor Einleitung der Behandlung sollte eine Infektion durch Treponema pallidum ausgeschlossen werden.
Bei Neugeborenen bis zu zwei Lebenswochen sollte zur Prophylaxe und Therapie einer durch Neisseria gonorrhoeae verursachten Blennorrhoea neonatorum sowie zur Prophylaxe von Gonokokkeninfektionen bei Kindern von Müttern mit unbehandelter Gonorrhoe eine Einzeldosis von 25-50 mg/kg intravenös verabreicht werden. Eine Tagesdosis von 125 mg darf nicht überschritten werden.
Lyme-Borreliose:
Erwachsene: Einmal täglich 2 g für 14-28 Tage.
Kinder: Einmal täglich 50-100 mg/kg Körpergewicht bis zu einer Tageshöchstdosis von 2 g für 14-28 Tage.
Perioperative Prophylaxe:
Zur Verhütung postoperativer Infektionen bei kontaminierten oder möglicherweise kontaminierten Operationen sollte, je nach Infektionsrisiko, 30-90 Minuten vor Beginn der Operation eine Einmalgabe von 1–2 g erfolgen. Bei kolorektalen Operationen sollte Ceftriaxon mit einem gegen Anaerobier wirksamen antibakteriellen Wirkstoff gegeben werden.
Die bei Kindern und anderen speziellen Patientengruppen erforderliche Dosisreduktion entspricht den Angaben im Abschnitt der normalen Dosierung.
Niereninsuffizienz:
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist eine Änderung der Ceftriaxondosis nicht erforderlich, sofern die Leberfunktion normal ist. Nur bei hochgradiger Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 10 ml/min) sollte die tägliche Ceftriaxondosis 2 g nicht überschreiten.
Bei gleichzeitig bestehender schwerer Nieren- und Leberinsuffizienz sowie bei Kindern mit schwerer Niereninsuffizienz sollten die Serumkonzentrationen von Ceftriaxon regelmäßig kontrolliert und die Dosierung entsprechend angepasst werden.
Patienten unter einer Hämodialyse- oder Peritonealdialysebehandlung benötigen keine zusätzliche Ceftriaxongabe im Anschluss an die Dialyse. Allerdings sollten die Serumkonzentrationen überprüft werden, um die Notwendigkeit einer Dosisanpassung zu ermitteln, da die Eliminationsrate bei diesen Patienten vermindert sein kann.
Leberinsuffizienz:
Bei Patienten mit einer Lebererkrankung ist eine Änderung der Dosis nicht erforderlich, sofern die Nierenfunktion normal ist.
Dauer der Behandlung
Die normale Behandlungsdauer hängt vom Ansprechen auf die Therapie ab. Wie bei Antibiotika-Therapien üblich, sollte die Verabreichung von Ceftriaxon nach Entfieberung des Patienten oder Anzeichen einer Elimination des bakteriellen Erregers noch für mindestens 48 bis 72 Stunden fortgesetzt werden.
4.3 Gegenanzeigen
Ceftriaxon ist bei Patienten mit einer bekannten Überempfindlichkeit gegen Ceftriaxon oder andere Cephalosporine kontraindiziert.
Ceftriaxon darf nicht bei Neugeborenen angewendet werden, bei denen ein Ikterus, eine Hypalbuminämie oder eine Azidose oder andere Umstände, z.B. Unreife, vorliegen, bei denen mit einer eingeschränkten Bindungskapazität für Bilirubin zu rechnen ist.
Intramuskuläre Verabreichung:
Da Ceftriaxon für eine intramuskuläre Injektion in einer 1 %igen Lidocainhydrochlorid-Lösung gelöst werden soll (siehe Abschnitt 6.6 Hinweise für die Handhabung), sind die folgenden Bedingungen zu beachten:
Lidocain-haltige Lösungen dürfen niemals angewendet werden
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zur intravenösen Verabreichung;
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während Schwangerschaft und Stillzeit;
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bei Kindern unter 30 Monaten;
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bei Patienten mit Störungen der Herzfunktion, insbesondere bei akuter Herzinsuffizienz und Erregungsleitungsstörungen.
4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Vorsicht ist geboten, wenn Ceftriaxon bei Patienten angewendet wird, bei denen in der Vergangenheit Überempfindlichkeitsreaktionen (insbesondere anaphylaktische Reaktionen) gegen Penicilline oder andere Nicht-Cephalosporin-Betalactam-Antibiotika aufgetreten sind, da gelegentlich Fälle von Kreuzallergien zwischen Cephalosporinen und diesen Antibiotika beobachtet wurden.
Wie bei anderen Cephalosporinen kann, auch bei eingehender Anamneseerhebung, die Möglichkeit eines anaphylaktischen Schocks nicht ausgeschlossen werden. Ein anaphylaktischer Schock erfordert unverzügliche Notfallmaßnahmen.
In solchen Fällen muss die Behandlung mit Ceftriaxon sofort beendet und die erforderliche Notfalltherapie (z.B. Adrenalin/Epinephrin, Antihistaminika, Corticosteroide, Sympathomimetika und bei Bedarf künstliche Beatmung) eingeleitet werden.
Ceftriaxon muss außerdem bei Patienten mit schweren Allergien oder Asthma bronchiale mit besonderer Vorsicht angewendet werden, da diese Patienten in erhöhtem Maße zu allergischen Reaktionen neigen.
Bei gleichzeitig bestehender schwerer Nieren- und Leberinsuffizienz ist eine Dosisreduktion, wie im Abschnitt Dosierung und Art der Anwendung beschrieben, erforderlich.
Über das Auftreten einer pseudomembranösen Kolitis wurde unter der Anwendung fast aller Antibiotika einschließlich Ceftriaxon berichtet. An diese Diagnose ist bei Patienten zu denken, die während oder nach einer Behandlung mit Ceftriaxon eine Diarrhoe entwickeln; in diesem Fall sind wirksame Gegenmaßnahmen einzuleiten.
In entsprechenden Fällen muss der Arzt unter Berücksichtigung der Indikation eine Beendigung der Therapie mit Ceftriaxon abwägen und gegebenenfalls eine geeignete Behandlung (z. B. mit oralem Vancomycin) einleiten. Antiperistaltika sind kontraindiziert.
Wie bei anderen Antibiotika kann es zu Superinfektionen durch Mikroorganismen kommen, die nicht Ceftriaxon-empfindlich sind.
Es wurde über sonographische Veränderungen der Gallenblase bei Patienten berichtet, die mit Ceftriaxon behandelt wurden; einige dieser Patienten wiesen auch Symptome einer Gallenblasenerkrankung auf. Diese abnormen Ultraschallbefunde umfassen sowohl das nicht schattengebende Echo im Sinne eines Sludgephänomens, als auch das schattengebende Echo, das als Gallensteine fehlinterpretiert werden könnte. Chemisch handelt es sich bei diesen sonographisch nachweisbaren Schattenphänomenen überwiegend um Calciumsalze von Ceftriaxon. Diese Schattenphänomene sind vorübergehender Natur und bilden sich nach Absetzen der Behandlung und Einleiten einer konservativen Therapie wieder zurück. Daher ist Ceftriaxon bei Patienten, bei denen sich Anzeichen und Symptome entwickeln, die auf eine Erkrankung der Gallenblase hindeuten und/oder bei denen die oben beschriebenen sonographischen Befunde auftreten, abzusetzen.
Ausfällungen von Ceftriaxon in der Gallenblase können bei Patienten aller Altersgruppen auftreten, dies ist jedoch bei Kindern und Kleinkindern wahrscheinlicher, die bezogen auf das Körpergewicht in der Regel höhere Ceftriaxon-Dosen erhalten. Bei Kindern sind wegen des erhöhten Risikos für Ausfällungen in den Gallenwegen Dosen über 80 mg/kg Körpergewicht zu vermeiden. Es liegen keine eindeutigen Beweise für das Auftreten von Gallensteinen oder einer akuten Cholezystitis bei Kindern oder Kleinkindern vor, die mit Ceftriaxon behandelt werden. Daher wird bei Ausfällungen von Ceftriaxon in der Gallenblase ein konservatives Vorgehen empfohlen.
Die Substanzklasse der Cephalosporine neigt dazu, an die Oberfläche von Erythrozytenmembranen zu binden und mit Antikörpern zu reagieren, die gegen den Wirkstoff gerichtet sind, wodurch ein positiver Coombs-Test und gelegentlich eine leichte Form einer hämolytischen Anämie hervorgerufen wird. In dieser Hinsicht kann eine Kreuzreaktivität mit Penicillinen bestehen.
Bei Patienten, die mit Ceftriaxon behandelt werden, kann der Coombs-Test in seltenen Fällen falsch-positiv ausfallen. Ceftriaxon kann, wie andere Antibiotika, zu falsch-positiven Galaktosämie-Tests führen.
Ebenso können nicht-enzymatische Methoden zur Harnglucosebestimmung falsch-positiv ausfallen. Daher sollten Harnglucosebestimmungen während einer Behandlung mit Ceftriaxon enzymatisch durchgeführt werden.
Bei Patienten, die mit Ceftriaxon behandelt wurden, wurde über sehr seltene Fälle von Pankreatitis berichtet. Bei einigen Patienten lagen Risikofaktoren für eine Cholestase oder Gallensteine vor, eine Operation, eine schwere Erkrankung oder eine totale parenterale Ernährung. Eine Rolle von Ceftriaxon als Trigger für Risikofaktoren, die zu einer Pankreatitis führen, kann nicht ausgeschlossen werden.
Die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Ceftriaxon in den empfohlenen Dosen wurden bei Neugeborenen und Kindern gesichert. In vitro-Studien haben ergeben, dass Ceftriaxon, ebenso wie andere Cephalosporine, zu einer Verdrängung von Bilirubin aus seiner Plasmaeiweißbindung an Albumin führen kann.
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn eine Behandlung mit Ceftriaxon bei Neugeborenen mit Hyperbilirubinämie erwogen wird. Ceftriaxon darf nicht bei Neugeborenen (insbesondere Frühgeborenen) angewendet werden, bei denen ein Risiko für eine bilirubininduzierte Enzephalopathie besteht.
Im Verlauf einer Langzeitbehandlung muss das Blutbild regelmäßig kontrolliert werden.
Bei Frühgeborenen darf die Tagesdosis 50 mg/kg Körpergewicht nicht überschreiten, da ihre Enzymsysteme noch nicht ausgereift sind.
Wie bei anderen Antibiotika ist an das gelegentliche Auftreten eines Vitamin K-Mangels zu denken.
Ist die Indikation zu einer Kombinationstherapie gegeben, dürfen Ceftriaxon und Aminoglykoside nicht in derselben Spritze oder Infusionslösung miteinander gemischt werden.
Die intravenöse Gabe hoher Dosen von Ceftriaxon (> 1 g oder ≥ 50 mg/kg Körpergewicht) sollte langsam erfolgen (über mindestens 30 Minuten), um hoheKonzentrationen in der Galle zu vermeiden.
Im Verlauf einer Langzeitbehandlung sind regelmäßige Kontrollen der Nieren- und Leberfunktion sowie hämatologischer Parameterangezeigt.
Bei gleichzeitig bestehender Einschränkung der Nieren- und Leberfunktion müssen die Serumspiegel von Ceftriaxon in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden.
Vor der Behandlung einer Gonorrhoe sollte eine Infektion durch Treponema pallidum ausgeschlossen werden.
Die empfohlenen Dosen sollen nicht überschritten werden.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Ceftriaxon und bakteriostatische Antibiotika
Bakteriostatische Antibiotika, wie z. B. Chloramphenicol und Tetrazykline können die Wirkung von Ceftriaxon antagonisieren, insbesondere bei akuten Infektionen durch Mikroorganismen mit hoher Proliferationsrate. Die gleichzeitige Anwendung von Ceftriaxon und bakteriostatischen Antibiotika wird daher nicht empfohlen.
Ceftriaxon und hormonelle Kontrazeptiva
Ceftriaxon kann die Wirksamkeit hormoneller Kontrazeptiva ("Pille") negativ beeinflussen. Es ist daher ratsam, zusätzlich nicht-hormonelle Verhütungsmethoden anzuwenden.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Ceftriaxon passiert die Plazenta. Es liegen keine gesicherten Daten über die Anwendung von Ceftriaxon in der Schwangerschaft beim Menschen vor. Studien zur Reproduktion am Tier sind nicht ohne weiteres auf den Menschen übertragbar, so dass dieses Arzneimittel nur bei zwingender Indikation während der Schwangerschaft angewendet werden soll.
Ceftriaxon wird in niedrigen Konzentrationen mit der Muttermilch ausgeschieden. Daher ist Vorsicht geboten, wenn Ceftriaxon bei stillenden Frauen angewendet werden soll.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Die verfügbaren Daten haben keinen Anhalt dafür ergeben, dass Ceftriaxon Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen hat. Jedoch ist die Möglichkeit von gelegentlich auftretendem Schwindel zu beachten.
4.8 Nebenwirkungen
Die folgenden Nebenwirkungen, die sich spontan oder nach Beendigung der Behandlung zurückbildeten, wurden im Zusammenhang mit der Anwendung von Ceftriaxon beobachtet:
Systemische Nebenwirkungen:
Infektionen und Infestationen
Selten (≥ 0,01 % - < 0,1 %): Genitale Mykosen.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Selten (≥ 0,01 % - < 0,1 %): Eosinophilie, Leukopenie, Granulozytopenie, Anämie (einschließlich hämolytische Anämie), Thrombozytopenie.
Sehr selten (< 0,01 %) einschließlich Einzelfälle: Gerinnungsstörungen.
Agranulozytose (< 500/mm3). Die meisten dieser Fälle traten 10 Tage nach dem Beginn der Therapie oder nach einer Gesamtdosis von 20 g oder mehr auf.
Erkrankungen des Immunsystems
Selten (≥ 0,01 % - < 0,1 %): Anaphylaktische oder anaphylaktoide Reaktionen (siehe Abschnitt 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung), Fieber, Schüttelfrost, Urtikaria.
Erkrankungen des Nervensystems
Selten (≥ 0,01 % - < 0,1 %): Kopfschmerz, Schwindel.
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
Häufig (≥ 1 % - < 10 %): Diarrhoe, Übelkeit, Erbrechen, Stomatitis, Glossitis.
Sehr selten (< 0,01 %) einschließlich Einzelfälle: Pseudomembranöse Enterokolitis (siehe Abschnitt 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung), Pankreatitis, gastrointestinale Blutungen.
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten (≥ 0,01 % - < 0,1 %): Symptomatische Ausfällungen von Ceftriaxon-Calciumsalzen in der Gallenblase, Anstieg der Leberenzyme.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Gelegentlich (≥ 0,1 % - < 1 %): Exanthem, allergische Dermatitis, Pruritus, Rash, Ödeme, Erythema multiforme.
Sehr selten (< 0,01 %) einschließlich Einzelfälle: Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse.
Erkrankungen der Nieren und der Harnwege
Selten (≥ 0,01 % - < 0,1 %): Oligurie, Anstieg des Serumkreatinins.
Sehr selten (< 0,01 %) einschließlich Einzelfälle: Ausfällungen in den Nieren bei Patienten im Kindesalter.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Selten (≥ 0,01 % - < 0,1 %): Phlebitis nach intravenöser Gabe. Dieses Risiko kann durch eine langsame Injektion (über 2-4 Minuten) minimiert werden.
Eine intramuskuläre Injektion ohne Zugabe von Lidocain ist schmerzhaft.
4.9 Überdosierung
Symptome einer Intoxikation
Es wurde bislang nicht über typische Anzeichen einer Überdosierung berichtet, es ist jedoch zu erwarten, dass diese dem Nebenwirkungsspektrum entsprechen.
Therapie einer Intoxikation
Überhöhte Serumkonzentrationen von Ceftriaxon, die entweder akzidentell oder durch eine Leberinsuffizienz bedingt sind, können durch eine Hämodialyse oder eine Peritonealdialyse nicht gesenkt werden.
Es existiert kein spezifisches Antidot.
Eine laufende Infusion bzw. Injektion muss sofort beendet werden. Die Behandlung einer Überdosierung soll symptomatisch erfolgen.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Cephalosporine und verwandte Substanzen
ATC-Code: J01DA13
Wirkmechanismus
Ceftriaxon besitzt aufgrund seiner Hemmwirkung auf die bakterielle Zellwandsynthese eine bakterizide Wirkung. Ceftriaxon zeigt in Gegenwart von Betalaktamasen, die von Gram-negativen und Gram-positiven Bakterien gebildet werden, ein hohes Maß an Stabilität.
Unter experimentellen Bedingungen wurden synergistische Effekte von Ceftriaxon und Aminoglykosiden auf bestimmte Gram-negative Bakterien beobachtet.
Breakpoints
Die Minimale Hemmkonzentration (MHK entsprechend DIN 58940) beträgt 4 mg/l, die Breakpointkonzentration – als Maß der Resistenz – beträgt 32 mg/l.
Die MHK-Werte gemäß US NCCLS sind für Enterobacteriaceen, Klebsiella oxytocaund Klebsiella pneumoniae, Escherichia colisowie Staphylococcus spp. bis 8 µg/ml (sensibel), 16-32 µg/ml (intermediär) sowie ab 64 µg/ml (resistent).
Die entsprechenden Werte für Streptococcus pneumoniae und Streptococcus viridans sind bis 0,5 µg/ml (sensibel), 1 µg/ml (intermediär) und ab 2 µg/ml (resistent).
Haemophilus spp.sind empfindlich bei Werten bis zu 2 µg/ml, Neisseria gonorrhoeae bei Werten bis zu 0,25 µg/ml.
Die entsprechenden Werte für Anaerobier liegen nicht über 16 µg/ml (sensibel), 32 µg/ml (intermediär) und ab 64 µg/ml (resistent).
Mikrobiologie
Ceftriaxon ist in der Regel sowohl in vitroals auch bei klinisch manifesten Infektionen wirksam gegen die folgenden Mikroorganismen. Die Liste ist nicht erschöpfend und konzentriert sich auf Erreger von besonderem klinischem Interesse.
Die Prävalenz erworbener Resistenzen kann bei bestimmten Erregerarten geographisch und über die Zeit variieren; daher sind, insbesondere bei der Therapie schwerer Infektionen, Informationen zur lokalen Resistenzlage wünschenswert. Falls erforderlich sollte ein Experte zu Rate gezogen werden, wenn aufgrund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit der Substanz zumindest bei einigen Infektionen fraglich ist.
Gram-positive Aerobier:
Staphylococcus aureus (Methicillin-empfindlich)
Staphylococcus epidermidis (Methicillin-empfindlich)
Streptococcus pneumoniae
Streptococcus pyogenes
Streptococcus viridans-Gruppe
Gram-negative Aerobier:
Enterobacter aerogenes
Enterobacter cloacae
Escherichia coli
Haemophilus influenzae
Haemophilus parainfluenzae
Klebsiella oxytoca
Klebsiella pneumoniae
Moraxella catarrhalis
Morganella morganii
Neisseria gonorrhoea
Neisseria meningitidis
Proteus mirabilis
Proteus vulgaris
Serratia marescens
Anaerobier:
Bacteroides fragilis
Clostridium species
Peptostreptococcus species
Andere Mikroorganismen:
Borrelia burgdorferi
Resistenz
Ceftriaxon kann gegen Erreger wirksam sein, die bestimmte Betalactamasen, z. B. TEM-1, produzieren. Allerdings wird der Wirkstoff durch Betalactamasen, die Cephalosporine wirksam hydrolysieren können, inaktiviert; wie z. B. viele Betalactamasen mit erweitertem Spektrum sowie chromosomale Cephalosporinasen, z.B. Enzyme vom AmpC-Typ. Bei der Mehrzahl der Bakterien mit Penicillin-bindenden Proteinen, die eine herabgesetzte Affinität gegenüber Betalactamen aufweisen, kann eine Wirksamkeit von Ceftriaxon nicht erwarten werden. Eine Resistenz kann auch durch eine Impermeabilität der Bakterienmembran oder durch bakterielle Effluxpumpen vermittelt werden. In einem Mikroorganismus kann mehr als einer der vier genannten Resistenzmechanismen gleichzeitig vorliegen.
Stämme von Klebsiella spp. und Escherichia coli, die ESBL (Betalaktamasen mit erweitertem Spektrum) produzieren, können sich, trotz in vitro nachgewiesener Empfindlichkeit, gegenüber einer Therapie mit Cephalosporinen klinisch resistent verhalten und sind daher als resistent zu betrachten. Einige Stämme von Enterobacter spp., Citrobacter freundii, Morganella spp., Serratia spp. und Providencia spp. produzieren induzierbare, chromosomal codierte Cephalosporinasen. Die Induktion oder stabile Derepression solcher chromosomalen Betalaktamasen während oder vor der Exposition mit Cephalosporinen führt zu einer Resistenz gegenüber allen derzeit verfügbaren Cephalosporinen. Von einer Anwendung von Ceftriaxon bei Infektionen, die durch diese Erreger verursacht wurden, ist daher abzuraten, insbesondere, wenn Alternativen zur Verfügung stehen.
Durch sensible Stämme von Pseudomonas aeruginosaverursachte Infektionen sollten nur in Kombination mit einem Aminoglykosid behandelt werden, um die Entwicklung sekundärer Resistenzen zu vermeiden.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption nach intramuskulärer Gabe
Ceftriaxon wird nach intramuskulärer Gabe vollständig resorbiert, wobei Spitzenkonzentrationen im Plasma (von ca. 80 mg/l) innerhalb von 2 bis 3 Stunden nach der Applikation erreicht werden.
Distribution
Ceftriaxon zeigt eine nicht-lineare Pharmakokinetik. Mit Ausnahme der Eliminationshalbwertszeit sind alle seine pharmakokinetischen Parameter dosisabhängig. Eine wiederholte Gabe führt zu einem Kumulatioseffekt von 15-36 %.
Ceftriaxon wird reversibel an Albumin gebunden. Die Eiweißbindung beträgt bei Plasmakonzentrationen unter 100 mg/l 95 %, wobei der gebundene Anteil mit steigender Konzentration abnimmt (bis auf 85 % bei einer Ceftriaxon-Plasmakonzentration von 300 µg/ml). Das Verteilungsvolumen beträgt 7–12 l. Ceftriaxon zeigt eine gute Penetration in Gewebe und Gewebeflüssigkeiten. Nach einer Dosis von 1–2 g wurden in über 60 verschiedenen Geweben (einschließlich Lunge, Herz, Gallengänge, Leber, Tonsillen, Mittelohr, Nasenschleimhaut und Knochen) sowie in vielen Gewebeflüssigkeiten (einschließlich Liquor, Pleuraflüssigkeit, Prostatasekret sowie Synovialflüssigkeit) Konzentrationen nachgewiesen, die für mehr als 24 Stunden über den MHK-Werten für die meisten pathogenen Infektionserreger lagen. Ceftriaxon dringt bei Neugeborenen, Säuglingen und Kindern in infektiös veränderte Meningen ein. Spitzenkonzentrationen von 18 mg/l werden im Liquor innerhalb von ca. 4 Stunden nach intravenöser Gabe einer Dosis von 50–100 mg/kg erreicht. Bei erwachsenen Patienten mit Meningitis werden therapeutische Spiegel bei einer Dosierung von 50 mg/kg innerhalb von 2–24 Stunden erreicht.
Ceftriaxon passiert die Plazenta und wird in niedrigen Konzentrationen mit der Muttermilch ausgeschieden.
Metabolisierung
Ceftriaxon unterliegt keiner systemischen Metabolisierung, wird jedoch im Dünndarm durch die Einwirkung von Bakterien abgebaut.
Elimination
Im Dosisbereich von 0,15 bis 3 g beträgt die Eliminationshalbwertszeit 6 bis 9 Stunden.
Die totale Plasma-Clearance beträgt 0,6-1,4 l/h, die renale Clearance beträgt 0,3-0,7 l/h.
Ceftriaxon wird zu 50–60 % in Form des unveränderten Wirkstoffes mit dem Urin ausgeschieden, während der verbleibende Anteil biliär sowie eventuell mit den Faeces in Form von mikrobiologisch inaktiven Substanzen eliminiert wird.
Ceftriaxon reichert sich im Urin an. Die Urinkonzentrationen liegen um das 5-10fache über den im Plasma nachweisbaren Konzentrationen.
Spezielle Patientengruppen
Ältere Patienten über 75 Jahre:
Die Plasma-Eliminationshalbwertszeit von Ceftriaxon ist gegenüber jungen Erwachsenen um das 2-3fache erhöht.
Neugeborene:
Die Plasma-Eliminationshalbwertszeit von Ceftriaxon ist bei Säuglingen in den ersten acht Lebenstagen gegenüber jungen Erwachsenen um das 2-3fache erhöht. 70 % der Dosis werden mit dem Urin ausgeschieden.
Patienten mit eingeschränkter Nieren- und/oder Leberfunktion:
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion weisen eine gesteigerte Exkretion von Ceftriaxon in die Galle auf. Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion besteht eine gesteigerte renale Elimination von Ceftriaxon. Die Plasma-Eliminationshalbwertszeit von Ceftriaxon ist bei diesen Patientengruppen fast nicht erhöht. Patienten, bei denen die Nierenfunktion und die Leberfunktion eingeschränkt sind, können eine verlängerte Plasma-Eliminationshalbwertszeit von Ceftriaxon aufweisen.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Die mit der parenteralen Anwendung hoher Dosen von Cephalosporinen verbundenen Nebenwirkungen (z. B. gastrointestinale Beschwerden und Nephrotoxizität) haben sich bei wiederholter Anwendung bei Tieren als reversibel erwiesen.
Nach Gabe hoher Ceftriaxondosen wurden bei Affen und Hunden Durchfälle, Bildung von Gallenkonkrementen in der Gallenblase und eine Nephropathie beobachtet.
Ceftriaxon zeigte keine Wirkung auf die Fertilität und die Fortpflanzung. Es fand sich kein Anhalt für eine mutagene Aktivität.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Hilfsstoffe
Das Arzneimittel enthält keine sonstigen Bestandteile.
6.2 Inkompatibilitäten
Ceftriaxon darf nicht mit anderen als den in Abschnitt 6.6 genannten Lösungsmitteln gemischt werden.
Ceftriaxon ist insbesondere mit calciumhaltigen Lösungen, z. B. Hartmann’scher Lösung oder Ringer-Lösung, nicht kompatibel.
Ceftriaxon darf nicht mit Lösungen gemischt werden, die andere antimikrobiell wirksame Substanzen enthalten.
Gemäß Literaturangaben ist Ceftriaxon nicht kompatibel mit Amsacrin, Vancomycin, Fluconazol, Aminoglykosiden und Labetalol.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
Nach dem Lösen und Verdünnen des Arzneimittels wurde für die gebrauchsfertige Zubereitung bei 25°C eine chemische und physikalische Stabilität über einen Zeitraum von 6 Stunden nachgewiesen.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Lösung sofort verwendet werden. Wird die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet, liegen die Dauer und die Bedingungen der Lagerung bis zur Verwendung in der Verantwortung des Anwenders und dürfen im Regelfall 24 Stunden bei 2–8°C nicht überschreiten, es sei denn, die Herstellung der gebrauchsfertigen Lösung erfolgte unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen.
6.4 Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 25°C lagern.
Das Behältnis im Umkarton aufbewahren.
Nach Zubereitung: Bei 2-8°C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Für Ceftriaxon werden durchsichtige und farblose Typ-I-Glas-Durchstechflaschen (100 ml) verwendet. Die Durchstechflaschen sind mit einem grauen Chlorobutyl-Gummistopfen sowie einem Aluminiumring mit blauem Schnappdeckel aus Kunststoff verschlossen.
Packungen mit 1, 5, 7 und 10 Durchstechflaschen.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Hinweise für die Handhabung
Ceftriaxon ist ein steriles Pulver zur Herstellung einer Infusions- oder Injektionslösung, so dass vor der Anwendung am Patienten eine gebrauchsfertige Zubereitung hergestellt werden muss. Das für die Zubereitung erforderliche Lösungsmittelvolumen ist von der Applikationsart abhängig.
Für eine intramuskuläre Injektion werden 500 mg Ceftriaxon in 2 ml, bzw.1 g in 3,5 ml einer 1 %igen Lidocainhydrochlorid-Lösung gelöst. Die fertige Lösung wird tief intramuskulär injiziert. Dosierungen von mehr als 1 g sollten nicht in eine einzelne Injektionsstelle verabreicht werden. Lösungen, die Lidocain enthalten, dürfen nicht intravenös verabreicht werden.
Für eine intravenöse Injektion wird 1 g Ceftriaxon in 10 ml Wasser für Injektionszwecke gelöst. Die intravenöse Injektion sollte über einen Zeitraum von 2-4 Minuten erfolgen.
Für eine intravenöse Infusion werden 1 g oder 2 g Ceftriaxon in 10 ml von einer der folgenden calciumfreien Infusionslösungen gelöst: Natriumchlorid 0.9 %, Natriumchlorid 0.45 %/Glucose 2.5 %, Glucose 5 %, Glucose 10 %, Dextran 6 %/Glucose 5 %, Fructose 5 %, Wasser für Injektionszwecke. Der Inhalt der Flasche (10 ml) muss vor der Infusion außerdem bis zu einem Volumen von mindestens 40 ml verdünnt werden. Die intravenöse Infusion sollte über einen Zeitraum von mindestens 30 Minuten verabreicht werden.
Wegen möglicher Wechselwirkungen darf Ceftriaxon nicht mit Lösungen, die andere Antibiotika (siehe Abschnitt 6.2. Inkompatibilitäten) enthalten, oder mit anderen als den oben genannten Infusionslösungen gemischt werden. Wenn irgend möglich sollte die Herstellung/Lösung unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen erfolgen.
Die empfohlene Lösungsmittelmenge zufügen und gut schütteln, bis sich der Inhalt der Durchstechflasche vollständig aufgelöst hat. Die Lösung ist vor der Anwendung visuell zu prüfen.
Es dürfen ausschließlich klare Lösungen, die praktisch frei von Partikeln sind, verwendet werden.
Nach Herstellung der gebrauchsfertigen Lösung zum einmaligen Gebrauch bestimmt.
Nicht verwendete Mengen der gebrauchsfertigen Lösung sind zu verwerfen.
Nach Zubereitung der gebrauchsfertigen Ceftriaxon-Lösung ist ein Schutz vor normalem Licht nicht erforderlich. Die Farbe der gebrauchsfertigen Lösung kann, abhängig von der Lagerungsdauer, der Konzentration und dem Lösungsmittel zwischen gelb und bernsteinfarben variieren, ohne dass hierdurch die Wirksamkeit des arzneilich wirksamen Bestandteils beeinträchtigt wird.
7. Pharmazeutischer Unternehmer
Hikma Farmacêutica (Portugal), S.A. Estrada do Rio da Mó, no8, 8A e 8B Fervença 2705-906 Terrugem SNT Portugal |
Vertrieb Hikma Pharma GmbH Raiffeisenstraße 5 55270 Klein-Winternheim |
8. ZULASSUNGSNUMMER
57192.00.01
9. DATum der zulassung/verlängerung der zulassung
6. April 2004
10. STAND DER INFORMATION
To complete after variation approval
Gebrauchsinformation
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor mit der Anwendung des Arzneimittels begonnen wird, denn sie enthält wichtige Informationen für Sie.
- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dasselbe Krankheitsbild haben wie Sie.
Diese Packungsbeilage beinhaltet:
1. Was ist Ceftriaxon Hikma 2 g und wofür wird es angewendet?
2. Was muss vor der Anwendung von Ceftriaxon Hikma 2 g beachtet werden?
3. Wie ist Ceftriaxon Hikma 2 g anzuwenden?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Ceftriaxon Hikma 2 g aufzubewahren?
CEFTRIAXON HIKMA
2 g Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
Wirkstoff: Ceftriaxon-Natrium
Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Ceftriaxon-Dinatrium.
Eine Durchstechflasche enthält 2387,3 mg Ceftriaxon-Dinatrium 3,5 H2O entsprechend 2000 mg Ceftriaxon.
Das Arzneimittel enthält keine weiteren Bestandteile.
Ceftriaxon Hikma 2 g Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung steht in Packungen mit 1, 5, 7 oder 10 Durchstechflaschen zur Verfügung.
1. Was ist Ceftriaxon Hikma 2 g und wofür wird es angewendet?
Ceftriaxon Hikma 2 g ist ein Antibiotikum (ein Cephalosporin der dritten
Generation)
von:
Hikma Farmacêutica (Portugal), S.A. Estrada do Rio da Mó, no8, 8A e 8B Fervença 2705-906 Terrugem SNT Portugal |
Vertrieb Hikma Pharma GmbH Raiffeisenstraße 5 55270 Klein-Winternheim |
hergestellt von:
Hikma Farmacêutica (Portugal) S.A.
Estrada do Rio da Mó, no8, 8A e 8B
Fervença
2715-775 TERRUGEM SNT
Portugal
Ceftriaxon Hikma 2 g wird angewendet zur Behandlung der folgenden schweren Infektionen, wenn diese durch Mikroorganismen verursacht wurden, die empfindlich gegen Ceftriaxon sind und eine parenterale Behandlung erforderlich ist:
-
Blutvergiftung (Sepsis)
-
Hirnhautentzündung (bakterielle Meningitis)
-
Infektionen der Knochen und Gelenke
-
Infektionen der Haut und der Weichteilgewebe
-
Lungenentzündung (Pneumonie)
-
Tripper (Gonorrhoe)
Ceftriaxon kann allein oder in Kombination mit einem anderen antibakteriellen Wirkstoff zur postoperativen Infektionsprophylaxe in der Chirurgie (Herz- und Gefäßchirurgie, Urologie und kolorektale Eingriffe) angewendet werden. Bei kolorektalen Eingriffen muss Ceftriaxon mit einem gegen anaerobe Erreger wirksamen antibakteriellen Wirkstoff kombiniert werden.
Die offiziellen örtlichen Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antibakteriellen Wirkstoffen sind zu beachten.
2. Was muss vor der Anwendung von Ceftriaxon Hikma 2 g beachtet werden?
Ceftriaxon Hikma 2 g darf nicht angewendet werden
-
wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Ceftriaxon oder andere Antibiotika dieser Arzneimittelgruppe (Cephalosporine) sind.
-
bei Neugeborenen mit Gelbsucht, Hypalbuminämie (Verminderung des Eiweißes Albumin im Blut), Azidose oder bei anderen Umständen, z.B. Unreife, bei denen mit einer eingeschränkten Bindungskapazität für den Gallenfarbstoff Bilirubin zu rechnen ist. Wenn Sie diesbezüglich unsicher sind, befragen Sie Ihren Arzt.
Intramuskuläre Anwendung:
Da Ceftriaxon Hikma 2 g für eine intramuskuläre Injektion in einer 1%igen Lidocainhydrochlorid-Lösung gelöst werden soll (siehe Abschnitt 3 "Wie ist Ceftriaxon Hikma 2 g anzuwenden?"), sind die folgenden Bedingungen zu beachten:
Lidocain-haltige Lösungen dürfen niemals angewendet werden
-
zur intravenösen Anwendung;
-
während Schwangerschaft und Stillzeit;
-
bei Kindern unter 30 Monaten;
-
bei Patienten mit Störungen der Herzfunktion, insbesondere bei akuter Herzinsuffizienz und Erregungsleitungsstörungen.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Ceftriaxon Hikma 2 g ist erforderlich
-
wenn bei Ihnen in der Vergangenheit allergische Reaktionen gegen Penicilline oder andere Nicht-Cephalosporin-Betalaktam-Antibiotika aufgetreten sind (insbesondere anaphylaktische Reaktionen), da gelegentlich Kreuzallergien zwischen Cephalosporinen und diesen Antibiotika beobachtet wurden. Auch wenn Ihr Arzt über Ihre Krankengeschichte ausführlich informiert ist, kann die Möglichkeit eines anaphylaktischen Schocks nicht ausgeschlossen werden. In einem solchen Fall muss die Behandlung mit Ceftriaxon Hikma 2 g beendet und unverzüglich eine geeignete Notfalltherapie (mit z. B. Adrenalin/Epinephrin, Antihistaminika, Corticosteroiden, Sympathomimetika und, falls erforderlich, künstlicher Beatmung) eingeleitet werden.
-
wenn Sie an schweren Allergien oder Asthma bronchiale leiden, da bei Ihnen in diesen Fällen die Neigung zu allergischen Reaktionen erhöht ist.
-
wenn bei Ihnen gleichzeitig Funktionsstörungen der Niere und der Leber bestehen. In diesen Fällen ist eine Reduktion der Dosis (siehe Abschnitt 3 "Wie ist Ceftriaxon Hikma 2 g anzuwenden?" erforderlich.
-
wenn bei Ihnen während oder nach einer Behandlung mit Ceftriaxon Hikma 2 g Durchfälle auftreten, da es hierbei zu einer so genannten pseudomembranösen Entzündung des Dickdarmes (pseudomembranöse Kolitis) kommen kann; in diesem Fall wird Ihr behandelnder Arzt über eine Beendigung der Behandlung mit Ceftriaxon Hikma 2 g entscheiden und gegebenenfalls eine geeignete Therapie (z. B. Einnahme des Antibiotikums Vancomycin) einleiten. Antiperistaltika dürfen nicht angewendet werden.
wenn bei Ihnen Symptome auftreten, die auf eine Gallenblasenerkrankung hindeuten, da in solchen Fällen die Behandlung mit Ceftriaxon Hikma 2 g beendet werden muss. Es wurde hierbei über abnorme Ultraschallbefunde berichtet, die sowohl das nicht schattengebende Echo im Sinne eines Sludgephänomens, als auch das schattengebende Echo, das als Vorhandensein von Gallensteinen fehlinterpretiert werden könnte, umfassen. Chemisch handelt es sich bei diesen Schattenphänomenen überwiegend um Calciumsalze des Ceftriaxons. Sie sind vorübergehender Natur und bilden sich nach Absetzen der Behandlung und Einleiten einer konservativen Therapie zurück.
Wie bei anderen Antibiotika kann es zu Superinfektionen durch Mikroorganismen kommen, die nicht Ceftriaxon-empfindlich sind.
Ausfällungen von Ceftriaxon in der Gallenblase können bei Patienten aller Altersgruppen auftreten, dies ist jedoch bei Kindern und Kleinkindern wahrscheinlich, die bezogen auf das Körpergewicht in der Regel höhere Ceftriaxon-Dosen erhalten (siehe unten).
Die Substanzklasse der Cephalosporine (zu der auch Ceftriaxon Hikma 2 g gehört) neigt dazu, an die Oberfläche von roten Blutkörperchen zu binden und mit Antikörpern zu reagieren, die gegen den Wirkstoff gerichtet sind, wodurch ein positiver Coombs-Test (besonderer Bluttest) und gelegentlich eine leichte Form einer hämolytischen Anämie (Verminderung der roten Blutkörperchen) hervorgerufen wird. In dieser Hinsicht kann eine Kreuzreaktivität mit Penicillinen bestehen.
Die Behandlung mit Ceftriaxon Hikma 2 g kann, wie bei anderen Antibiotika, zu falsch-positiven Galaktosämie-Tests führen. Ebenso können nicht-enzymatische Methoden zur Zuckerbestimmung im Harn falsch-positiv ausfallen. Daher sollten Harnglukosebestimmungen während einer Behandlung mit Ceftriaxon enzymatisch durchgeführt werden.
Bei Patienten, die mit Ceftriaxon behandelt wurden, wurde über sehr seltene Fälle einer Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) berichtet. Bei einigen Patienten lagen Risikofaktoren für eine Cholestase oder Gallensteine vor, eine Operation, eine schwere Grunderkrankung oder eine komplette Ernährung über die Venen (parenteral). Eine Rolle von Ceftriaxon als Auslöser für Risikofaktoren, die zu einer Pankreatitis führen, kann nicht ausgeschlossen werden.
Wie bei anderen Antibiotika besteht die Möglichkeit des gelegentlichen Auftretens eines Vitamin K-Mangels.
Bei einer Kombinationstherapie gegeben, dürfen Ceftriaxon und Aminoglykoside (Gruppe von Antibiotika) nicht in derselben Spritze oder Infusionslösung miteinander gemischt werden.
Die intravenöse Gabe hoher Dosen von Ceftriaxon (> 1 g oder ≥ 50 mg/kg Körpergewicht) sollte langsam erfolgen, um hohe Konzentrationen in der Galle zu vermeiden.
Im Verlauf einer Langzeitbehandlung sind regelmäßige Kontrollen der Nieren- und Leberfunktion sowie bestimmter Blutparameter angezeigt.
Bei gleichzeitig bestehender Einschränkung der Nieren- und Leberfunktion müssen die Blutspiegel von Ceftriaxon in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden.
Vor der Behandlung einer Gonorrhoe (Tripper) sollte eine Infektion durch Treponema pallidum (Syphilis/Lues) ausgeschlossen werden.
Die empfohlenen Dosen sollten nicht überschritten werden.
Kinder
Bei Kindern sind wegen des erhöhten Risikos für Ausfällungen in den Gallenwegen Dosen über 80 mg/kg Körpergewicht zu vermeiden. Es liegen keine eindeutigen Beweise für das Auftreten von Gallensteinen oder einer akuten Gallenblasenentzündung bei Kindern oder Kleinkindern vor, die mit Ceftriaxon behandelt werden. Daher wird bei Ausfällungen von Ceftriaxon in der Gallenblase ein konservatives Vorgehen empfohlen.
Die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Ceftriaxon in den empfohlenen Dosen wurden bei Neugeborenen und Kindern gesichert. In vitro-Studien haben ergeben, dass Ceftriaxon, ebenso wie andere Cephalosporine, zu einer Verdrängung von Bilirubin aus seiner Plasmaeiweißbindung an Albumin führen kann.
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn eine Behandlung mit Ceftriaxon Hikma 2 g bei Neugeborenen mit Hyperbilirubinämie (erhöhter Gehalt des Gallenfarbstoffs Bilirubin im Blut) erwogen wird. Ceftriaxon Hikma 2 g darf nicht bei Neugeborenen (insbesondere Frühgeborenen) angewendet werden, bei denen ein Risiko für eine bilirubininduzierte Enzephalopathie (Erkrankung des Gehirns) besteht.
Im Verlauf einer Langzeitbehandlung muss das Blutbild regelmäßig kontrolliert werden.
Bei Frühgeborenen darf die Tagesdosis 50 g/kg Körpergewicht nicht überschreiten, da ihre Enzymsyteme noch nicht ausgereift sind.
Ältere Menschen
Bei älteren Patienten über 75 Jahren ist eine Anpassung der Dosierung notwendig (siehe Abschnitt 3 "Wie ist Ceftriaxon Hikma 2 g anzuwenden").
Schwangerschaft
Ceftriaxon passiert die Plazenta. Es liegen keine gesicherten Daten über die Anwendung von Ceftriaxon in der Schwangerschaft beim Menschen vor. Studien zur Fortpflanzung am Tier sind nicht ohne weiteres auf den Menschen übertragbar, so dass Ceftriaxon Hikma 2 g nur bei zwingender Indikation während der Schwangerschaft angewendet werden soll.
Vor Beginn der Behandlung müssen Sie Ihren Arzt darüber informieren, wenn Sie schwanger sind oder Kinderwunsch besteht. Ihr Arzt wird dann über die Anwendung von Ceftriaxon Hikma 2 g entscheiden.
Stillzeit
Ceftriaxon wird in niedrigen Konzentrationen mit der Muttermilch ausgeschieden.
Daher ist hinsichtlich der Behandlung mit Ceftriaxon Hikma 2 g Vorsicht geboten.
Sprechen Sie deshalb mit Ihrem Arzt darüber.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Die verfügbaren Daten haben keinen Anhalt dafür ergeben, dass Ceftriaxon Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen hat. Jedoch besteht die Möglichkeit von gelegentlich auftretendem Schwindel.
Wichtige Warnhinweise über bestimmte Bestandteile von Ceftriaxon Hikma 2 g
Ceftriaxon Hikma 2 g enthält 3,6 mmol (83 mg) Natrium pro Durchstechflasche. Das sollte berücksichtigt werden, wenn Sie eine natriumarme Diät einhalten müssen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Ceftriaxon und bakteriostatische Antibiotika (Arzneimittel, die das Wachstum und die Vermehrung von Bakterien hemmen)
Bakteriostatische Antibiotika, wie z. B. Chloramphenicol und Tetrazykline, könne der Wirkung von Ceftriaxon entgegenwirken, insbesondere bei akuten Infektionen durch Miktroorganismen mit hoher Vermehrungsrate. Die gleichzeitige Anwendung von Ceftriaxon und bakteriostatischen Antibiotika wird daher nicht empfohlen.
Ceftriaxon und hormonelle Kontrazeptiva
Ceftriaxon kann die Wirksamkeit hormoneller Kontrazeptiva ("Pille") negativ beeinflussen. Wenden Sie deshalb während der Behandlung mit Ceftriaxon Hikma 2 g zusätzlich nicht-hormonelle Verhütungsmethoden an.
3. Wie ist Ceftriaxon Hikma 2 g anzuwenden?
Art der Anwendung
Ceftriaxon kann als intravenöse Bolusinjektion (Schnellinjektion), als intravenöse Infusion oder als intramuskuläre Injektion nach Herstellung der Lösung angewendet werden. Die Verabreichung in einen Muskel (intramuskuläre Injektion) ist bei Kindern bis zu zwei Jahren nicht angezeigt.
Die Dosierung und die Art der Anwendung hängen vom Schweregrad und von der Lokalisation der Infektion sowie von der Empfindlichkeit des auslösenden Erregers, von Ihrem Alter und Ihrem Allgemeinzustand ab.
Normale Dosierung bei der Behandlung von Infektionen
Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahren mit einem Körpergewicht ≥ 50 kg:
Die übliche Dosis beträt einmal täglich (alle 24 Stunden) 1-2 g (je nach Schweregrad der Infektion). Bei sehr schweren Infektionen oder Infektionen, die durch mäßig empfindliche Mikroorganismen verursacht werden, kann die Dosis auf bis zu einmal täglich 4 g erhöht werden.
Neugeborene und Kinder bis zu 12 Jahren mit einem Körpergewicht < 50 kg:
Neugeborene (bis zum 14. Lebenstag):
Einmal täglich 20-50 mg/kg Körpergewicht. Die Einzeldosis darf 50 mg/kg Körpergewicht in keinem Fall überschreiten.
Diese Dosierung gilt gleichermaßen für Frühgeborene wie für reife Neugeborene.
Kinder (im Alter von 15 Tagen bis 12 Jahren):
Einmal täglich 20–80 mg/kg Körpergewicht.
Für Kinder mit einem Körpergewicht von 50 kg oder mehr wird die entsprechende Standartdosis wie bei Erwachsenen empfohlen. Intravenöse Dosen über 50 mg/kg Körpergewicht sollten als Infusion über einen Zeitraum von mindestens 30 Minuten gegeben werden.
Ältere Patienten:
Bei älteren Patienten bis zum 75. Lebensjahr muss die für Erwachsene angegebene Dosierung nicht angepasst werden.
Bei älteren Patienten über 75 Jahren ist die Hälfte der für Erwachsene angegebenen Dosis angezeigt.
Altersgruppe |
Normale Dosierung |
Einnahmeintervall |
Neugeborene 0 – 14 Tage |
20 – 50 mg/kg maximal: 50 mg/kg |
Einmal täglich |
Kinder 15 Tage – 12 Jahre < 50 kg |
20 – 80 mg/kg maximal: 80 mg/kg |
Einmal täglich |
Jugendliche 12 – 17 Jahre ≥ 50 kg |
1 – 2 g maximal: 4 g |
Einmal täglich |
Erwachsene ≥ 17 Jahre |
1 – 2 g maximal: 4 g |
Einmal täglich |
Ältere Patienten < 75 Jahre |
1 – 2 g maximal: 4 g |
Einmal täglich |
Ältere Patienten ≥ 75 Jahre |
0,5 – 1 g Maximal: 2 g |
Einmal täglich |
Dosierung in speziellen Situationen
Meningitis (Hirnhautentzündung)
Bei Kindern mit bakteriellen Meningitis sollte die Therapie mit einmal täglich 100 mg/kg (jedoch nicht mehr als 4 mg) begonnen werden.
Bei Neugeborenen bis zu zwei Lebenswochen soll eine Dosis von 50 mg/kg/24h nicht überschritten werden.
Die Behandlungsdauer ist vom Krankheitsverlauf und dem auslösenden Erreger abhängig. In der Regel sind ein bis zwei Wochen ausreichend.
Gonorrho (Tripper):
Bei unkomplizierter Gonorrhoe bei Erwachsenen und Jugendlichen über 12 Jahren sowie Kindern mit einem Körpergewicht ≥ 50 kg soll eine Dosis von 250 mg Ceftriaxon gegeben werden. Im Fall weniger empfindlicher Erregerstämme kann eine höhere Dosis erforderlich sein. Vor Einleitung der Behandlung sollte eine Infektion durch Treponema pallidum ausgeschlossen werden.
Bei Neugeborenen bis zu zwei Lebenswochen sollte zur Prophylaxe und Therapie einer durch Neisseria gonorrhoeae verursachten Blennorrhoea neonatorum sowie zur Prophylaxe von Gonokokkeninfektionen bei Kindern von Müttern mit unbehandelter Gonorrhoe eine Einzeldosis von 25-50 mg/kg intravenös verabreicht werden. Eine Tagesdosis von 125 mg darf nicht überschritten werden.
Lyme-Borreliose (bakterielle Infektion, die durch Zeckenbisse ausgelöst werden kann):
Erwachsene: Einmal täglich 2 g für 14-28 Tage.
Kinder: Einmal täglich 50-100 mg/kg Körpergewicht bis zu einer
Tageshöchstdosis von 2 g für 14-28 Tage.
Perioperative Prophylaxe:
Zur Verhütung postoperativer Infektionen bei kontaminierten oder möglicherweise kontaminierten Operationen sollte, je nach Infektionsrisiko, 30-90 Minuten vor Beginn der Operation eine Einmalgabe von 1–2 g erfolgen. Bei kolorektalen Operationen sollte Ceftriaxon mit einem gegen Anaerobier wirksamen antibakteriellen Wirkstoff gegeben werden.
Die bei Kindern und anderen speziellen Patientengruppen erforderliche Dosisreduktion entspricht den Angaben im Abschnitt der normalen Dosierung.
Niereninsuffizienz:
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist eine Änderung der Ceftriaxondosis nicht erforderlich, sofern die Leberfunktion normal ist. Nur bei hochgradiger Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 10 ml/min) sollte die tägliche Ceftriaxondosis 2 g nicht überschreiten.
Bei gleichzeitig bestehender schwerer Nieren- und Leberinsuffizienz sowie bei Kindern mit schwerer Niereninsuffizienz sollten die Serumkonzentrationen von Ceftriaxon regelmäßig kontrolliert und die Dosierung entsprechend angepasst werden.
Patienten unter einer Hämodialysebehandlung (Blutwäsche) oder Peritonealdialysebehandlung (Reinigung der Bauchfellflüssigkeit von harnpflichtigen Substanzen) benötigen keine zusätzliche Ceftriaxongabe im Anschluss an die Dialyse. Allerdings sollten die Serumkonzentrationen überprüft werden, um die Notwendigkeit einer Dosisanpassung zu ermitteln, da die Eliminationsrate bei diesen Patienten vermindert sein kann.
Leberinsuffizienz (eingeschränkte Leberfunktion):
Bei Patienten mit einer Lebererkrankung ist eine Änderung der Dosis nicht erforderlich, sofern die Nierenfunktion normal ist.
Dauer der Behandlung
Die normale Behandlungsdauer mit Ceftriaxon Hikma 2 g hängt von Ihrem Ansprechen auf die Therapie ab. Wie bei Antibiotika-Therapien üblich, sollte Gabe von Ceftriaxon Hikma 2 g nach Entfieberung oder Anzeichen einer Elimination des bakteriellen Erregers noch für mindestens 48 bis 72 Stunden fortgesetzt werden.
Hinweise für die Handhabung
Ceftriaxon ist ein steriles Pulver zur Herstellung einer Infusions- oder Injektionslösung, so dass vor der Anwendung am Patienten eine gebrauchsfertige Zubereitung hergestellt werden muss. Das für die Zubereitung erforderliche Lösungsmittelvolumen ist von der Applikationsart abhängig.
Für eine intramuskuläre Injektion werden 500 mg Ceftriaxon in 2 ml, bzw.1 g in 3,5 ml einer 1 %igen Lidocainhydrochlorid-Lösung gelöst. Die fertige Lösung wird tief intramuskulär injiziert. Dosierungen von mehr als 1 g sollten nicht in eine einzelne Injektionsstelle verabreicht werden. Lösungen, die Lidocain enthalten, dürfen nicht intravenös verabreicht werden.
Für eine intravenöse Injektion wird 1 g Ceftriaxon in 10 ml Wasser für Injektionszwecke gelöst. Die intravenöse Injektion sollte über einen Zeitraum von 2-4 Minuten erfolgen.
Für eine intravenöse Infusion werden 1 g oder 2 g Ceftriaxon in 10 ml von einer der folgenden calciumfreien Infusionslösungen gelöst: Natriumchlorid 0.9 %, Natriumchlorid 0.45 %/Glucose 2.5 %, Glucose 5 %, Glucose 10 %, Dextran 6 %/Glucose 5 %, Fructose 5 %, Wasser für Injektionszwecke. Der Inhalt der Flasche (10 ml) muss vor der Infusion außerdem bis zu einem Volumen von mindestens 40 ml verdünnt werden. Die intravenöse Infusion sollte über einen Zeitraum von mindestens 30 Minuten verabreicht werden.
Wegen möglicher Wechselwirkungen darf Ceftriaxon nicht mit Lösungen, die andere Antibiotika (siehe Abschnitt 6.2. Inkompatibilitäten) enthalten, oder mit anderen als den oben genannten Infusionslösungen gemischt werden. Wenn irgend möglich sollte die Herstellung/Lösung unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen erfolgen.
Die empfohlene Lösungsmittelmenge zufügen und gut schütteln, bis sich der Inhalt der Durchstechflasche vollständig aufgelöst hat. Die Lösung ist vor der Anwendung visuell zu prüfen.
Es dürfen ausschließlich klare Lösungen, die praktisch frei von Partikeln sind, verwendet werden.
Nach Herstellung der gebrauchsfertigen Lösung zum einmaligen Gebrauch bestimmt.
Nicht verwendete Mengen der gebrauchsfertigen Lösung sind zu verwerfen.
Nach Zubereitung der gebrauchsfertigen Ceftriaxon-Lösung ist ein Schutz vor normalem Licht nicht erforderlich. Die Farbe der gebrauchsfertigen Lösung kann, abhängig von der Lagerungsdauer, der Konzentration und dem Lösungsmittel zwischen gelb und bernsteinfarben variieren, ohne dass hierdurch die Wirksamkeit des arzneilich wirksamen Bestandteils beeinträchtigt wird.
Inkompatibilitäten
Ceftriaxon darf nicht mit anderen als den in Abschnitt 6.6 genannten Lösungsmitteln gemischt werden.
Ceftriaxon ist insbesondere mit calciumhaltigen Lösungen, z. B. Hartmann’scher Lösung oder Ringer-Lösung, nicht kompatibel.
Ceftriaxon darf nicht mit Lösungen gemischt werden, die andere antimikrobiell wirksame Substanzen enthalten.
Gemäß Literaturangaben ist Ceftriaxon nicht kompatibel mit Amsacrin, Vancomycin, Fluconazol, Aminoglykosiden und Labetalol.
Symptome einer Intoxikation
Es wurde bislang nicht über typische Anzeichen einer Überdosierung berichtet, es ist jedoch zu erwarten, dass diese dem Nebenwirkungsspektrum entsprechen.
Therapie einer Intoxikation
Überhöhte Serumkonzentrationen von Ceftriaxon, die entweder akzidentell oder durch eine Leberinsuffizienz bedingt sind, können durch eine Hämodialyse oder eine Peritonealdialyse nicht gesenkt werden.
Es existiert kein spezifisches Antidot.
Eine laufende Infusion bzw. Injektion muss sofort beendet werden. Die Behandlung einer Überdosierung soll symptomatisch erfolgen.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Ceftriaxon Hikma 2 g Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Die folgenden Nebenwirkungen, die sich spontan oder nach Beendigung der Behandlung zurückbildeten, wurden im Zusammenhang mit der Anwendung von Ceftriaxon Hikma 2 g beobachtet:
Sehr häufig: |
mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig: |
weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: |
weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
Selten: |
weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten |
Sehr selten: |
weniger als 1 von 10 000, einschließlich Einzelfälle |
Infektionen und Infestationen
Selten (≥ 0,01 % - < 0,1 %): Genitale Pilzinfektionen (Mykosen).
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Selten (≥ 0,01 % - < 0,1 %): Anstieg bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophilie), Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen (Leukopenie, Granulozytopenie), Blutarmut (Anämie), einschließlich Anämie durch Zerstörung der roten Blutkörperchen (hämolytische Anämie), Verminderung der Blutblättchen) (Thrombozytopenie).
Sehr selten (< 0,01 %) einschließlich Einzelfälle: Blutgerinnungsstörungen.
Starke Abnahme oder Fehlen bestimmter weißer Blutzellen (Granulozyten) im Blut (Agranulozytose, (< 500/mm3). Die meisten dieser Fälle traten 10 Tage nach dem Beginn der Behandlung oder nach einer Gesamtdosis von 20 g oder mehr auf.
Erkrankungen des Immunsystems
Selten (≥ 0,01 % - < 0,1 %): allergische Reaktionen (anaphylaktische oder anaphylaktoide Reaktionen) (siehe Abschnitt 2 "Was muss vor der Anwendung von Ceftriaxon Hikma 2 g beachtet werden?"), Fieber, Schüttelfrost, Nesselsucht (Urtikaria).
Erkrankungen des Nervensystems
Selten (≥ 0,01 % - < 0,1 %): Kopfschmerz, Schwindel.
Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes
Häufig (≥ 1 % - < 10 %): Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Entzündungen der Mundschleimhaut (Stomatitis) und der Zunge (Glossitis).
Sehr selten (< 0,01 %) einschließlich Einzelfälle: Entzündungen des Dünn- und Dickdarms (Pseudomembranöse Enterokolitis) (siehe Abschnitt 2 "Was muss vor der Anwendung von Ceftriaxon Hikma 2 g beachtet werden?"), Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis), Blutungen des Magen-Darm-Traktes.
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten (≥ 0,01 % - < 0,1 %): Symptomatische Ausfällungen von Ceftriaxon-Calciumsalzen in der Gallenblase, Anstieg der Leberenzyme.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich (≥ 0,1 % - < 1 %): Ausschlag (Exanthem), allergische Hautreaktionen (Dermatitis), Juckreiz, Rash (Hautausschlag), Schwellungen durch Flüssigkeit (Ödeme), Hautrötungen mit Blasen- und Knotenbildung (Erythema multiforme).
Sehr selten (< 0,01 %) einschließlich Einzelfälle: Ausfällungen in der Niere bei Kindern.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Selten (≥ 0,01 % - < 0,1 %): Venenentzündung nach Injektion (Phlebitis). Dieses Risiko kann durch eine langsame Injektion (über 2-4 Minuten) minimiert werden.
Eine intramuskuläre Injektion ohne Zugabe von Lidocain ist schmerzhaft.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.
5. Wie ist Ceftriaxon Hikma 2 g aufzubewahren?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Ceftriaxon Hikma 2 g darf nach dem auf dem Behältnis und der äußeren Umhüllung
Angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwendet werden.
Nach dem Lösen und Verdünnen des Arzneimittels wurde für die
gebrauchsfertige Zubereitung bei 25°C eine chemische und physikalische Stabilität über einen Zeitraum von 6 Stunden nachgewiesen.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Lösung sofort verwendet werden. Wird die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet, liegen die Dauer und die Bedingungen der Lagerung bis zur Verwendung in der Verantwortung des Anwenders und dürfen im Regelfall 24 Stunden bei 2-8°C nicht überschreiten, es sei denn, die Herstellung der gebrauchsfertigen Lösung erfolgte unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen.
Nicht über 25°C lagern.
Das Behältnis im Umkarton aufbewahren.
Nach Zubereitung bei 2-8°C lagern.
To cmplete after variations approval