Ceftriaxon-Saar Zur Infusion 2 G
Gebrauchsinformation
Lesen Sie bitte die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor mit der Anwendung dieses Arzneimittels begonnen wird.
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Die Packungsbeilage beinhaltet:
1. Was ist Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g und wofür wird es angewendet?
2. Was muss vor der Anwendung von Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g beachtet werden?
3. Wie ist Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g anzuwenden?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g aufzubewahren?
Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g
Wirkstoff:
Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Ceftriaxon-Dinatrium∙3,5 H2O.
1 Durchstechflasche Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g enthält 2,386 g Ceftriaxon-Dinatrium∙3,5 H2O, entsprechend 2 g Ceftriaxon (Natriumgehalt des Pulvers: 166 mg, entsprechend 7,2 mmol).
Darreichungsform und Inhalt:
Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung.
Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g ist in Packungen zu 1 und 5 Durchstechflaschen erhältlich.
1. WAS IST CEFTRIAXON-SAAR ZUR INFUSION 2 g UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
1.1 Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g ist ein Cephalosporin-Antibiotikum zur Infusion.
1.2 von: Chephasaar
Chem.-pharm. Fabrik GmbH
Mühlstr. 50
66386 St. Ingbert
Tel.: 06894/971-0
Fax: 06894/971-199
1.3 Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g wird angewendet:
bei schweren akuten und chronischen bakteriellen Infektionen, wenn diese durch Ceftriaxon-empfindliche Erreger verursacht sind, z.B.
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Infektionen der Atemwege
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Infektionen des Hals-, Nasen- und Ohrenbereichs
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Infektionen der Niere und ableitenden Harnwege
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Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes
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Infektionen der Geschlechtsorgane einschließlich Tripper (Gonorrhoe)
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Infektionen des Bauchraumes
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Infektionen der Knochen und Gelenke
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Hirnhautentzündung (Meningitis)
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Blutvergiftung (Sepsis)
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Lyme-Borreliose (insbesondere in den Stadien II und III) (durch Zecken übertragene Infektion)
Zur Vorbeugung während Operationen bei erhöhter Gefährdung des Patienten durch Infektionen.
Zur Vorbeugung von Infektionen bei Patienten mit geschwächter Abwehrlage.
Sicherheit und Wirksamkeit einer Anwendung von Ceftriaxon-saar sind nur bei in den im Abschnitt "Wie ist Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g anzuwenden?" genannten Dosierungen belegt.
2. WAS MUSS VOR DER ANWENDUNG VON CEFTRIAXON-SAAR ZUR INFUSION 2 g BEACHTET WERDEN?
2.1 Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g darf nicht angewendet werden
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Ceftriaxon oder andere Cephalosporine sind.
2.2 Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g ist erforderlich
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wenn Sie unter Penicillin-Überempfindlichkeit oder einer Überempfindlichkeit gegenüber sonstigen chemisch verwandten Antibiotika wie anderen b-Laktam Antibiotika leiden. Es kann dann bei Ihnen möglicherweise auch eine Überempfindlichkeit gegen Ceftriaxon bestehen
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wenn bei Ihnen solche Allergien aus der Vorgeschichte bekannt sind.
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wenn Sie unter sonstigen Allergien (z.B. Heuschnupfen, Bronchialasthma, Nesselsucht) leiden. Dann kann das Risiko für schwerwiegendere Überempfindlichkeitsreaktionen bei Injektions-bzw. Infusionsbehandlung erhöht sein.
Jede Anwendung von Antibiotika kann zur Vermehrung von Erregern führen, die gegen das eingesetzte Arzneimittel unempfindlich sind.
Achten Sie auf Zeichen einer möglichen Folgeinfektion mit solchen Erregern (z.B. Pilzbefall der Schleimhäute mit Rötung und weißlichen Belägen der Schleimhäute). Folgeinfektionen sind durch Ihren Arzt entsprechend zu behandeln.
a) Säuglinge und ältere Kinder
Für Kinder und Säuglinge gelten spezielle Dosierungsrichtlinien (siehe Abschnitt "Wie ist Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g anzuwenden?").
Untersuchungen haben gezeigt, dass Ceftriaxon, der Wirkstoff von Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g, ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffes (Bilirubin) aus seiner Bindung an Bluteiweiß verdrängen kann. Eine Behandlung von Neugeborenen und insbesondere von Frühgeborenen mit Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g, die eine erhöhte Konzentration von Bilirubin im Blut aufweisen, sollte nicht erfolgen, da bei diesen Patienten u.U. eine Hirnschädigung durch Bilirubin (Bilirubin-Enzephalopathie) entstehen kann.
b) Ältere Menschen
Für ältere Menschen gelten keine speziellen Vorsichtsmaßnahmen.
c) Schwangerschaft
Ceftriaxon passiert die Plazenta. Ausreichende Erfahrungen mit der Anwendung von Ceftriaxon während der Schwangerschaft liegen bislang nicht vor. Daher sollte Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g bis zum Vorliegen weiterer Erfahrungen während der Schwangerschaft, insbesondere in den ersten drei Monaten, nur nach strenger Nutzen/Risikoabschätzung angewendet werden.
d) Stillzeit
Ceftriaxon geht in sehr geringen Mengen in die Muttermilch über. Ceftriaxon sollte in der Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen/Risikoabwägung angewendet werden, wobei die möglichen Nachteile für den Säugling (Einfluss auf Darmflora mit möglicher Sprosspilzbesiedelung und Sensibilisierung gegen Chephalosporinantibiotika) berücksichtigt werden müssen.
e) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Nach bisherigen Erfahrungen hat Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g im Allgemeinen keinen Einfluss auf Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. Selten können allerdings Nebenwirkungen wie Blutdruckabfall oder Schwindelzustände (siehe auch Abschnitte 4.1 "Nebenwirkungen" und 4.2 "Gegenmaßnahmen") zu Risiken bei der Ausübung der genannten Tätigkeiten führen.
f) Patienten mit eingeschränkter Nieren- und Leberfunktion
Bei stark eingeschränkter Nierenfunktion (glomeruläre Filtrationsrate unter 10 ml/min) gelten besondere Dosierungsrichtlinien (siehe Abschnitt 3. "Wie ist Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g anzuwenden?”).
Bei eingeschränkter Leberfunktion gelten keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen, wenn die Nierenfunktion nicht beeinträchtigt ist.
2.3 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Ceftriaxon/andere Antibiotika
Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g sollte nicht mit bakteriostatisch wirkenden Antibiotika kombiniert werden, da die antibakterielle Wirkung dann gehemmt werden kann.
Ceftriaxon/Probenecid (Mittel gegen Gicht)
Die Verabreichung von höheren Dosen von Probenecid (1 bis 2 g pro Tag) kann die Ausscheidung von Ceftriaxon über die Galle teilweise blockieren.
Ceftriaxon/Kontrazeptiva
Die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung von oralen Kontrazeptiva ("Pille") ist bei gleichzeitiger Anwendung von Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g in Frage gestellt. Daher sollten während der Behandlung mit Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g andere empfängnisverhütende Maßnahmen zusätzlich angewendet werden.
Beeinflussung von labordiagnostischen Befunden:
Unter der Behandlung mit Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g kann in seltenen Fällen der Coombs-Test (Test auf bestimmte Antikörper) falsch positiv ausfallen. Ebenso können nichtenzymatische Methoden zur Harnzuckerbestimmung gestört sein, d. h. ein falsch-positives Resultat ergeben. Deshalb ist der Harnzucker unter der Behandlung mit Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g enzymatisch zu bestimmen.
Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g kann zu falsch-positiven Ergebnissen bei der Diagnostik einer erblichen Störung des Zuckerstoffwechsels (Galaktosämie) führen.
3. WIE IST CEFTRIAXON-SAAR ZUR INFUSION 2 g ANZUWENDEN?
Ihr Arzt wird Sie über die Dosierung und die notwendige Dauer der Anwendung von Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g informieren.
3.1 Art der Anwendung
Zur intravenösen Anwendung.
Dosis, Art der Anwendung und Zeitabstände zwischen den Injektionen richten sich nach der Empfindlichkeit des Erregers, der Schwere der Infektion und dem Allgemeinzustand des Patienten.
3.2 Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Erwachsene und Kinder über 12 Jahre erhalten im Allgemeinen 1 bis 2 g Ceftriaxon einmal täglich.
Bei schweren, lebensbedrohlichen Infektionen wie Blutvergiftung, Hirnhautentzündung u.a. sowie bei nur mäßig empfindlichen Keimen kann die Dosis auf einmal täglich 4 g erhöht werden.
Säuglinge ab 2 Wochen und Kinder bis zu 12 Jahren erhalten entsprechend dem Schweregrad der Infektion eine tägliche Dosis von 20 bis 80 mg pro kg Körpergewicht, üblicherweise in 24stündigen Abständen.
Für Kinder mit einem Körpergewicht von 50 kg oder mehr muss die übliche Erwachsenendosis angewendet werden.
Neugeborene erhalten pro Tag 20 – 50 mg pro kg Körpergewicht. Eine Dosis von 50 mg pro kg und Tag wird in der Regel auch bei schweren Infektionen wie Hirnhautentzündung als ausreichend angesehen.
Früh- und Neugeborene erhalten zur Vorbeugung und Behandlung von Gonokokken-Infektionen eine Einzeldosis von 25 bis 50 mg pro kg Körpergewicht. Die Tagesdosis von 125 mg darf jedoch nicht überschritten werden.
Die Injektion von Ceftriaxon in einen Muskel ist bei Neugeborenen und Kindern im 1. Lebensjahr nicht angezeigt.
Ältere Patienten: Die Dosierungsangaben für Erwachsene können unverändert auch für ältere Patienten befolgt werden.
Spezielle Dosierungsempfehlungen
Lyme-Borreliose
Bei Erwachsenen beträgt die Dosis einmal täglich 2 g (Dauer der Anwendung mindestens 14 Tage). Für schwere und schwer behandelbare (therapierefraktäre) Fälle liegen auch Berichte über eine Dosierung von bis zu 4 g täglich vor.
Bei Kindern beträgt die Dosis einmal täglich 50 bis 100 mg pro Kilogramm Körpergewicht bis zu einer Höchstdosis von 2 g (Dauer der Anwendung mindestens 14 Tage).
Bakterielle Hirnhautentzündung
Bei Erwachsenen und Kindern beginnt die Behandlung mit einmal täglich 100 mg pro kg Körpergewicht (jedoch nicht mehr als 4 g pro Tag). Nach Bestimmung der Empfindlichkeit des Erregers kann die Dosis evtl. reduziert werden.
Zur Behandlung des Trippers (Gonorrhoe)
Bei Erwachsenen wird als einmalige Gabe 250 mg Ceftriaxon intramuskulär verabreicht. Bei weniger empfindlichen Keimen kann evtl. eine Dosiserhöhung erforderlich sein. Vor Therapiebeginn ist auf Syphilis zu untersuchen.
Zur perioperativen Prophylaxe
Bei Erwachsenen sollte 1 – 2 g Ceftriaxon 30 bis 90 Minuten vor Operationsbeginn gegeben werden. In der Regel genügt eine einmalige Anwendung.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion und Leberschädigung
Bei Einschränkung der Nierenfunktion ist es nicht notwendig, die Dosis zu reduzieren, sofern die Leberfunktion intakt ist. Allerdings sollte bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance (Maß für die Nierenfunktion) von 10 ml/Minute oder weniger eine Tagesdosis 2 g nicht überschritten werden.
Bei Patienten ohne Nierenfunktion (Hämodialysepatienten) ist eine Tagesdosis von 1 g in der Regel ausreichend. Wegen der sehr unterschiedlich schnellen Entfernung von Ceftriaxon aus dem Körper ist bei diesen Patienten jedoch eine Kontrolle der Serum-Konzentration von Ceftriaxon ratsam.
Bei Leberschädigung ist es nicht notwendig, die Dosis zu reduzieren, sofern die Nierenfunktion intakt ist.
Bei gleichzeitigen schweren Nieren- und Leberschäden sind die Konzentrationen von Ceftriaxon im Blutplasma regelmäßig zu kontrollieren, um ggf. eine Dosisanpassung vornehmen zu können.
Blutwäsche (Hämo- oder Peritonealdialyse)
Allgemeiner Hinweis zur Dosierung bei Dialyse:
Da Ceftriaxon nur in sehr geringen Maße durch Blutwäsche (Dialyse) aus dem Körper entfernbar ist, braucht die Dosis bei der Hämo- oder Peritonealdialyse nicht erhöht zu werden. Eine Zusatzdosis ist ebenfalls nicht erforderlich.
Dosierung und Art der Anwendung bei kontinuierlicher ambulanter Peritonealdialyse (CAPD):
Bei Patienten unter kontinuierlicher ambulanter Peritonealdialyse kann Ceftriaxon entweder i.v. gegeben (in die Vene eingespritzt) werden oder auch der Dialyselösung direkt zugefügt werden (z.B. 1 bis 2 g Ceftriaxon in die erste Dialyseflüssigkeit des jeweiligen Behandlungstages).
Wie wird Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g angewendet?
Ceftriaxon-saar wird in eine Vene (intravenös) verabreicht, es kann jedoch auch in einen Muskel (intramuskulär) oder auch in eine Schlagader (intraarteriell) verabreicht werden. Für die intravenöse Injektion stehen Ceftriaxon-saar i.v. 500 mg und Ceftriaxon-saar i.v. 1 g zur Verfügung, für die intramuskuläre Injektion Ceftriaxon-saar i.m. 1 g.
Intravenöse Infusion (Einfließen lassen in eine Vene)
Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g wird als intravenöse Kurzinfusion verabreicht.
Dazu wird der Inhalt der Infusionsflasche in 40 ml isotonischer Natriumchlorid-Infusionslösung oder Glucose-Infusionslösung 5% durch Umschwenken gelöst. Die Infusionsdauer beträgt mindestens 30 Minuten.
Für Früh- und Neugeborene bzw. Säuglinge kann die niedrig dosierte Darreichungsform - die Lösung zur i.v.-Injektion (in Wasser für Injektionszwecke) - auch mit isotonischer Natriumchlorid-Infusionslösung oder Glucose-Infusionslösung 5% verdünnt und infundiert werden.
Intraarterielle Anwendung (Einfließen lassen in eine Schlagader)
Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g kann auch intraarteriell appliziert werden.
Dazu wird der Inhalt der Infusionsflasche in 50 ml isotonischer Natriumchlorid-Infusionslösung durch Umschwenken gelöst.
Die Lösung wird mittels Perfusorpumpe innerhalb von 15 Minuten in die Oberschenkelarterie (Arteria femoralis) injiziert.
Hinweise zur Art der Anwendung:
Wenn Ceftriaxon über einen zentralvenösen Katheter (spezieller Venenzugang) zu schnell (in weniger als 1 Minute) injiziert wird, kann es zu schweren Herzrhythmusstörungen kommen. Auch eine sonstige Injektion in eine Vene oder Schlagader sollte langsam und vorsichtig erfolgen.
Die klinische Erfahrung zeigt, dass Ceftriaxon bei schweren und komplizierten Infektionen intravenös (Einspritzung in eine Vene) gegeben werden sollte.
Die intramuskuläre Anwendung (Einspritzung in einen Muskel) ist nur in Ausnahmefällen und insbesondere nicht bei Lyme-Borreliose und bei schweren Krankheitsbildern wie Blutvergiftung oder Hirnhautentzündung gerechtfertigt.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g zu stark oder zu schwach ist.
Hinweise zur Verwendbarkeit der Lösungen
Die konzentrierten Injektionslösungen haben eine schwach gelbliche Färbung, wodurch die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g nicht beeinträchtigt wird. Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g enthält kein Konservierungsmittel.
Die Lösungen sind unmittelbar nach der Zubereitung zu verwenden.
Es dürfen nur klare Lösungen verwendet werden.
Der Inhalt der Durchstechflaschen ist zur einmaligen Entnahme bestimmt.
Reste von Injektionslösungen/Infusionslösungen sind zu verwerfen.
Mischbarkeit
Ceftriaxon-Lösungen sind grundsätzlich getrennt von anderen Infusionslösungen zu verabreichen.
Ceftriaxon-Lösungen dürfen auf keinen Fall mit Calcium-haltigen Lösungen gemischt werden.
Wichtigste chemische Unverträglichkeiten
Mit folgenden Lösungen darf Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g niemals gemischt werden:
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Calcium-haltige Lösungen wie Ringer-Lösung und bestimmte Dialyse-Lösungen.
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Aminoglykoside (bei gleichzeitiger Gabe müssen diese Präparate getrennt verabreicht werden)
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Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g darf auch nicht mit anderen Antibiotika oder anderen antibakteriellen Wirkstoffen zusammen in einer Spritze verabreicht werden.
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Es gibt auch Berichte über die chemische Unverträglichkeit von Ceftriaxon mit Amsacrin (Tumorhemmstoff), Vancomycin (Antibiotikum) und Fluconazol (Pilzmittel).
Wie lange sollte Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g angewendet werden?
Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Krankheitsverlauf. Sie sollte mindestens drei Tage über die Entfieberung hinaus erfolgen.
Zur vorbeugenden Anwendung vor Operationen bei erhöhter Gefährdung durch Infektionen genügt in der Regel eine einmalige Anwendung 30 bis 90 Minuten vor der Operation.
3.3 Wenn eine größere Menge Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g angewendet wurde als vorgeschrieben:
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Typische Vergiftungszeichen nach Überdosierung wurden bisher nicht beobachtet.
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Sehr selten sind aber bei Anwendung hoher Dosen, die öfter und schneller als empfohlen verabreicht wurden, Koliken aufgetreten und zwar bei Vorliegen von Nieren- oder Gallensteinen.
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Im Notfall sind durch Ihren Arzt die jeweils erforderlichen Maßnahmen zur Behandlung der Krankheitszeichen bei Überdosierung durchzuführen.
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Ein spezifisches Gegenmittel ist nicht bekannt.
3.4 Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g abgebrochen wird:
Ein vorzeitiger Abbruch der Behandlung mit Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g gefährdet den Therapieerfolg.
4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrundegelegt:
Sehr häufig: |
Häufig: |
Gelegentlich: |
Selten: |
Sehr selten: |
4.1 Nebenwirkungen
Überempfindlichkeitsreaktionen:
Häufig können allergische Reaktionen in Form von Hautauschlag, Juckreiz, Nesselsucht, Haut- und Gelenkschwellungen, Arzneimittelfieber oder Schüttelfrost auftreten. Selten wurden vielgestaltige entzündliche Rötungen der Haut (Erythema multiforme, z.B. Stevens-Johnson-Syndrom) und blasige Abhebung der Oberhaut (toxische epidermale Nekrolyse, z.B. Lyell-Syndrom) beobachtet.
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie und anaphylaktoide Reaktionen) sind selten möglich. Ein anaphylaktischer Schock ist lebensbedrohlich und erfordert entsprechende Notfallmaßnahmen (siehe auch 4.2 Gegenmaßnahmen).
Bei Patienten mit Neigung zu Allergien ist eher mit allergischen Reaktionen zu rechnen.
Wirkungen auf den Magen-Darm-Trakt:
Gelegentlich treten Mundschleimhautentzündungen oder Zungenschleimhautentzündungen oder Magen-Darm-Störungen in Form von Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, weichen Stühlen oder Durchfällen auf.
Treten während oder in den ersten Wochen nach Behandlung schwere, anhaltende Durchfälle auf, so ist an eine pseudomembranöse Kolitis zu denken (in den meisten Fällen verursacht durch Clostridium difficile). Diese durch eine Antibiotika-Behandlung ausgelöste Darmerkrankung kann lebensbedrohlich sein und erfordert eine sofortige und angemessene Behandlung (siehe auch 4.2 Gegenmaßnahmen).
Wirkungen auf das Leber-Galle-System:
Erhöhung von Leberenzymen im Serum (ALT, AST, alkalische Phosphatase) ist häufig möglich.
Bei Ultraschalluntersuchungen der Gallenblase wurden Verschattungen beobachtet, die selten mit Krankheitszeichen wie Schmerzen einhergehen können und nach Absetzen oder nach Beendigung der Behandlung mit Ceftriaxon wieder verschwanden.
Diese Verschattungen sind auf Ausfällungen eines Calciumsalzes von Ceftriaxon zurückzuführen und traten gewöhnlich nur nach Verabreichung höherer Dosen als den empfohlenen Standarddosen auf.
Wirkungen auf die Bauchspeicheldrüse:
Selten wurde unter der Behandlung mit Ceftriaxon über eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse berichtet, die möglicherweise durch die Verstopfung von Gallengängen verursacht wurde. Die meisten betroffenen Patienten hatten Risikofaktoren für die Entwicklung von Gallestauung und Gallegrieß. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Ceftriaxon durch Ausfällung in der Galle eine Rolle als Auslöse- und Kofaktor bei der Entstehung der Bauchspeicheldrüsenentzündung spielt.
Wirkungen auf Blut und Blutbildung:
Eine Verminderung der Zahl bestimmter weißer Blutzellen (Neutropenie, Leukozytopenie, Granulozytopenie und Eosinophilie) kann selten auftreten.
Sehr selten wurde eine Verminderung der Zahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie) oder ein starker Verlust bestimmter weißer Blutzellen (Agranulozytose) beobachtet.
Ebenfalls sehr selten wurde ein vermehrter Zerfall der roten Blutkörperchen (hämolytische Anämie) beobachtet. Deshalb sollen bei einer länger als 10 Tage dauernden Behandlung Blutbildkontrollen durchgeführt werden.
Wirkungen auf Nieren und ableitende Harnwege:
Gelegentlich tritt Erhöhung des Serumkreatinins (Laborwert bzgl. Nierenfunktion) und eingeschränkte Harnproduktion auf.
Selten wurde von Ausfällungen von Ceftriaxon in der Niere berichtet, meist bei Kindern älter als 3 Jahre, die entweder mit hohen täglichen Dosen (z.B. 80 mg/kg Körpergewicht pro Tag und mehr) oder mit Gesamtdosen über 10 g behandelt wurden und mehrere Risikofaktoren aufwiesen. Dieses Vorkommnis kann beschwerdefrei bleiben, aber auch Beschwerden auslösen und eventuell zur Beeinträchtigung der Nierenfunktion führen. Diese Krankheitszeichen sind jedoch nach Absetzen von Ceftriaxon rückbildungsfähig.
Reaktionen an der Injektionsstelle:
Nach intravenöser Anwendung treten häufig entzündliche Reizungen der Venenwand (bis zur Venenentzündung mit Blutgerinnselbildung) und Schmerzen an der Injektionsstelle auf. Bei rascher intravenöser Injektion können Unverträglichkeitsreaktionen in Form von Hitzegefühl oder Brechreiz auftreten.
Häufig treten nach intramuskulärer Injektion Schmerzen und Verhärtung des Gewebes an der Injektionsstelle auf.
Andere Nebenwirkungen:
Gelegentlich können Kopfschmerzen, Schwindel und Pilzerkrankungen des Genitaltraktes und selten geringgradige Veränderungen der Prothrombinzeit (labordiagnostische Messgröße der Blutgerinnung) auftreten.
Bei Behandlung von Spirochätosen (hier: Lyme-Borreliose) kann es häufig zu Überempfindlichkeitsreaktionen (Herxheimer-artige Reaktionen) kommen, die sich in Form von Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen äußern. Es ist darauf hinzuweisen, dass es sich um eine natürliche Abwehrreaktion auf die Freisetzung von Bestandteilen zerfallender Krankheitserreger handelt, welche sich u.a. in Fieber oder einer Verstärkung der bereits vorhandenen Krankheitszeichen äußert.
Nach einer längeren Behandlung der Lyme-Borreliose mit Ceftriaxon wurden häufig Krankheitszeichen wie Hautreaktionen, Juckreiz, Fieber, Mangel an weißen Blutkörperchen, Anstieg der Leberenzyme, Atembeschwerden und Gelenkschmerzen beschrieben. Diese Störungen entsprechen zum Teil den Krankheitszeichen der Lyme-Borreliose.
Selten sind, bei Anwendung hoher Dosen, die öfter und schneller als im Abschnitt 3. "Wie ist Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g anzuwenden?" angegeben verabreicht wurden, Koliken aufgetreten bei gleichzeitigem Vorliegen von Nieren- oder Gallensteinleiden.
Hinweise:
Die langsame intravenöse Verabreichung von Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g ist im Allgemeinen schmerzlos.
4.2 Gegenmaßnahmen
Folgende seltene Nebenwirkungen (nähere Erläuterungen zu diesen Nebenwirkungen siehe oben) können unter Umständen akut lebensbedrohlich sein. Darum ist sofort ein Arzt zu informieren, falls ein derartiges Ereignis plötzlich auftritt oder sich unerwartet stark entwickelt.
Pseudomembranöse Kolitis:
Hier muss der Arzt eine Beendigung der Behandlung mit Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g in Abhängigkeit von der Indikation erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einleiten (z.B. Einnahme von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika). Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Anaphylaxie):
Hier muss die Behandlung mit Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g sofort abgebrochen und die üblichen entsprechenden Notfallmaßnahmen müssen durch einen Notarzt eingeleitet werden, der sofort aufzusuchen ist.
4.3 Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.
5. WIE IST CEFTRIAXON-SAAR ZUR INFUSION 2 g AUFZUBEWAHREN?
Bewahren Sie das Arzneimittel so auf, dass es für Kinder nicht zugänglich ist.
Das Arzneimittel darf nach dem auf der Faltschachtel und der Durchstechflasche angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwendet werden.
Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g nicht über 25°C aufbewahren.
Die zubereitete gebrauchsfertige Lösung ist bei 25 °C 6 Stunden haltbar, bei 2-8 °C 24 Stunden. Die zubereitete Lösung sollte unmittelbar nach der Zubereitung verwendet werden (siehe auch Abschnitt 3.2).
Stand der Information:
Oktober 2004