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Cefuroxim-Ratiopharm 250mg P.I.

Document: 01.03.2005   Fachinformation (deutsch) change

Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


Fachinformation





1. Bezeichnung des Arzneimittels


Cefuroxim-ratiopharm® 250 mg p.i.



Wirkstoff: Cefuroxim-Natrium





2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht



Verschreibungspflichtig





3. Zusammensetzung des Arzneimittels



3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe



Cephalosporin-Antibiotikum



3.2 Arzneilich wirksamer Bestandteil



1 Durchstechflasche mit 263 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung enthält 263 mg Cefuroxim-Natrium, entsprechend 250 mg Cefuroxim.



3.3 Sonstige Bestandteile



Keine





4. Anwendungsgebiete



Akute und chronische bakterielle Infektionen, wenn diese durch Cefuroxim-empfindliche Keime verursacht sind, wie z. B. Infektionen

- der Atemwege

- der Nieren und der ableitenden Harnwege

- der Geschlechtsorgane, einschließlich Gonorrhoe

- des Hals-Nasen-Ohren-Bereichs

- der Haut und des Weichteilgewebes

- der Knochen und der Gelenke

und bei Sepsis.



Zur perioperativen Prophylaxe bei erhöhter Gefährdung des Patienten durch Infektionen.





5. Gegenanzeigen



Wegen der Gefahr eines anaphylaktischen Schocks darf Cefuroxim-ratiopharm® 250 mg p.i. bei erwiesener Überempfindlichkeit gegen Cefuroxim und andere Cephalosporine nicht angewendet werden. Eine Parallelallergie mit anderen ß-Laktam-Antibiotika (z. B. Penicilline und andere) kann bestehen. Cefuroxim-ratiopharm® 250 mg p.i. sollte mit besonderer Vorsicht bei Personen angewendet werden, die in ihrer Vorgeschichte an ausgeprägten Allergien oder an Asthma litten.

Cefuroxim-ratiopharm® 250 mg p.i. darf nicht intraarteriell verabreicht werden.

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (glomeruläre Filtrationsrate unter 30 ml/min) ist bei dem üblichen Dosierungsregime mit einer Kumulation von Cefuroxim zu rechnen, weshalb die Dosis entsprechend reduziert bzw. das Dosierungsintervall verlängert werden muss (siehe 10. “Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben”).



Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit

Cefuroxim ist plazentagängig und wird in geringem Maße mit der Muttermilch ausgeschieden.

Bisher sind keine fruchtschädigenden Wirkungen von Cefuroxim bekannt. Eine Anwendung während der Schwangerschaft, insbesondere im ersten Trimenon, und während der Stillzeit sollte trotzdem nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abschätzung erfolgen.

Beim gestillten Säugling kann es zu Sensibilisierung, Durchfällen und Sprosspilzbesiedelung der Schleimhäute kommen.





6. Nebenwirkungen



Unter der Behandlung mit Cefuroxim wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:



Wirkungen auf Blut und Blutbestandteile

Auswirkungen auf das Blutbild sind toxischer und allergischer Art. Sie können sich zeigen in Form einer hämolytischen Anämie, Neutropenie, Granulozytopenie, Leukozytopenie, Eosinophilie oder Thrombozytopenie. Diese Erscheinungen treten gelegentlich (≥ 0,1 % - < 1 %) auf und sind reversibel.



Überempfindlichkeitsreaktionen

Häufig (≥ 1 % - < 10 %) können allergische Reaktionen in Form von Hautausschlag und Juckreiz, Urtikaria, Schwellungen (Quincke-Ödem, Gelenkschwellungen, angioneurotisches Ödem) und Arzneimittelfieber auftreten. Selten (≥ 0,01 % - < 0,1 %) kann ein Erythema exsudativum multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom oder Lyell-Syndrom auftreten. Sehr selten (< 0,01 %) kann es zu einem lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock kommen.



Beeinflussung des Magen-Darm-Traktes

Gelegentlich (≥ 0,1 % - < 1 %) treten gastrointestinale Störungen in Form von Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen oder Durchfällen auf, die meist leichter Natur sind und häufig während, sonst nach Absetzen der Therapie abklingen.

Sollte sehr selten (< 0,01 %) eine pseudomembranöse Enterocolitis auftreten, ist ein sofortiges Absetzen des Arzneimittels erforderlich und eine geeignete Therapie einzuleiten. Peristaltik-hemmende Präparate sind kontraindiziert.



Beeinflussung der Nierenfunktion

Häufig (≥ 1 % - < 10 %) wurde über einen Anstieg von Kreatinin und Harnstoff im Serum berichtet, insbesondere bei Patienten mit bereits bestehender Einschränkung der Nierenfunktion. Gelegentlich (≥ 0,1 % - < 1 %) kann es zu einer akuten interstitiellen Nephritis kommen.



Beeinflussung der Leberfunktion

Gelegentlich (≥ 0,1 % - < 1 %) wurde über eine leichte, vorübergehende Erhöhung von Bilirubin und/oder Leberenzymen im Serum (SGOT, SGPT, alkalische Phosphatase) berichtet. Sehr selten kann es zu einer leichten, vorübergehenden Leberzellschädigung (Hepatitis) und zu Gelbsucht kommen.



Sonstige Reaktionen

Leichte bis mittelgradige Beeinträchtigungen des Hörvermögens sind bei wenigen Patienten im Kindesalter, die mit Cefuroxim behandelt wurden, berichtet worden.



Lokale Reaktionen

Nach intravenöser Anwendung treten häufig (≥ 1 % - < 10 %) entzündliche Reizungen der Venenwand (bis zur Thrombophlebitis) und Schmerzen an der Einstichstelle auf. Bei rascher i.v.-Injektion können Unverträglichkeitsreaktionen in Form von Hitzegefühl oder Brechreiz auftreten.

Häufig (≥ 1 % - < 10 %) treten nach intramuskulärer Injektion Schmerzen und Verhärtung des Gewebes (Induration) an der Injektionsstelle auf.



Sonstige Hinweise:

Jede Anwendung von Antibiotika kann zur Vermehrung von Erregern führen, die gegen das eingesetzte Arzneimittel unempfindlich sind. Auf Zeichen einer möglichen Folgeinfektion mit solchen Erregern ist zu achten. Folgeinfektionen sind entsprechend zu behandeln.



Was muss im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachtet werden?

Nach bisherigen Erfahrungen hat Cefuroxim in niedrigen bis mittleren Dosen keinen Einfluss auf Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit.

In Einzelfällen (< 0,01 %) sind, bei Anwendung hoher Dosen und vor allem bei gleichzeitigem Bestehen einer Nierenfunktionseinschränkung, Krampfanfälle (tonisch/klonisch), Muskelzuckungen (Myoklonien) und Schwindelgefühle berichtet worden. Daher sollte unter diesen Umständen auf die genannten Tätigkeiten verzichtet werden.





7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln



Cefuroxim/andere Antibiotika

Cefuroxim sollte möglichst nicht mit bakteriostatisch wirkenden Mitteln (z. B. Tetrazykline, Erythromycin, Chloramphenicol oder Sulfonamide) kombiniert werden, da hinsichtlich der antibakteriellen Wirkung in vitro ein antagonistischer Effekt beobachtet wurde.

Ein synergistischer Effekt kann sich bei der Kombination mit Aminoglykosiden ergeben.



Cefuroxim/Probenecid

Die gleichzeitige Gabe von Probenecid führt über eine Hemmung der renalen Ausscheidung zu höheren, länger anhaltenden Konzentrationen von Cefuroxim im Serum.



Cefuroxim/Diuretika

Hochdosierte Behandlungen mit Cephalosporinen sollten bei Patienten, die gleichzeitig Schleifendiuretika (wie z. B. Furosemid und Etacrynsäure) erhalten, unter Kontrolle der Nierenfunktion durchgeführt werden, da eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion durch solche Kombinationen nicht ausgeschlossen werden kann. Dies gilt auch für ältere Patienten sowie solche mit vorbestehender Einschränkung der Nierenfunktion.



Cefuroxim/potentiell nephrotoxische Arzneimittel

Bei Kombination mit potentiell nierenschädigenden Arzneimitteln (wie z. B. Aminoglykosid-Antibiotika, Polymyxin B und Colistin) sollte die Nierenfunktion überwacht werden, da es zu einer Verstärkung der Nephrotoxizität der angeführten Substanzen kommen kann.



Einfluss auf Laboruntersuchungen

Unter der Behandlung mit Cefuroxim kann in seltenen Fällen der Coombs-Test falsch-positiv ausfallen.

Bei Glucosebestimmungen in Harn und Blut kann es methodenabhängig zu falsch-positiven bzw. falsch-negativen Ergebnissen kommen; dies lässt sich durch die Anwendung enzymatischer Methoden vermeiden.





8. Warnhinweise



Bei schweren und anhaltenden Durchfällen ist an eine pseudomembranöse Colitis zu denken, die lebensbedrohlich sein kann.

Deshalb ist in diesen Fällen Cefuroxim-ratiopharm® 250 mg p.i. sofort abzusetzen und eine geeignete Therapie einzuleiten (z. B. Vancomycin oral, 4-mal täglich 250 mg).

Peristaltik-hemmende Mittel sind kontraindiziert.



Bei längerer Anwendung sollten Leber- und Nierenfunktion überwacht werden.



1 Durchstechflasche Cefuroxim-ratiopharm®250 mg p.i.enthält 0,59 mmol (13,55 mg) Natrium. Dies ist zu berücksichtigen bei Personen unter natriumkontrollierter (natriumarmer/kochsalzarmer) Diät.





9. Wichtigste Inkompatibilitäten



Cefuroxim ist inkompatibel mit alkalischen Infusionslösungen, Natriumhydrogencarbonat-Lösungen und Volumenersatzmitteln aus vernetzten Polypeptiden.



Kompatibilität mit Infusionslösungen

Cefuroxim-ratiopharm® 250 mg p.i. ist kompatibel mit isotonischer Natriumchloridlösung

(0,9 %) und mit 5%iger Glucoselösung. Im Allgemeinen sollte Cefuroxim-ratiopharm® 250 mg p.i. nicht mit anderen Antibiotika oder Arzneimitteln gemischt in einer Spritze verabfolgt werden. Cefuroxim-ratiopharm® 250 mg p.i. darf nicht mit Aminoglykosid-Antibiotika bzw. Colistin im Infusionsbesteck oder in der Spritze gemischt werden.



Kompatibilität mit anderen Antibiotika/Chemotherapeutika

Cefuroxim/Aminoglykoside

Auf Grund einer physikalisch-chemischen Inkompatibilität mit allen Aminoglykosiden sollte Cefuroxim nicht in einer Spritze oder Infusionslösung mit Aminoglykosiden verabreicht werden. Die beiden Antibiotika sollten aus getrennten Geräten an getrennten Stellen injiziert werden.

Cefuroxim/Colistin

Die gleichen Einschränkungen wie bei Aminoglykosiden gelten auch für die gleichzeitige Verabreichung von Colistin-Lösungen und Cefuroxim.





10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben



Dosis, Art der Anwendung und Zeitabstände zwischen den Injektionen richten sich nach der Empfindlichkeit des Erregers, der Schwere der Infektion und dem Zustand des Patienten.



Erwachsene und Jugendliche

Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren erhalten im Allgemeinen bei unkomplizierten Infektionen eine Tagesdosis von 1,5-2,25 g Cefuroxim in 2-3 Einzeldosen.

Bei mäßig schweren bis ernsten Infektionen ist eine Anhebung der Tagesdosis auf 3,0-4,5 g Cefuroxim möglich; bei schweren, lebensbedrohlichen Infektionen können bis 6,0 g Cefuroxim täglich in 4 Einzeldosen notwendig sein.


Art der Infektion

Einzeldosis

Verabreichungsfolge

tägl. Gesamtdosis


bei unkomplizierten Fällen mit empfindlichen Erregern




750 mg


alle 12 Std.

bis 8 Std.


1,5 g bis

2,25 g


bei schweren Infektionen oder mäßig empfindlichen Erregern



1500 mg


alle 12 Std.

bis 8 Std.

bis 6 Std.


3,0 g bis

4,5 g

bis 6,0 g



Gonorrhoe

Bei akuter unkomplizierter Gonorrhoe empfiehlt sich die einmalige i.m.-Gabe von 1500 mg Cefuroxim (d. h. je 750 mg bilateral). Vor Therapiebeginn ist auf Lues zu untersuchen.



Perioperative Prophylaxe
Zur perioperativen Prophylaxe wird Cefuroxim in einer Dosierung von 1500 mg Cefuroxim etwa 30-60 Minuten vor dem Eingriff eingesetzt. Bei länger dauernden Eingriffen kann eine weitere Dosis verabreicht werden.



Säuglinge und Kleinkinder

Säuglinge (über 1 Monat) und Kinder bis 12 Jahre erhalten im Allgemeinen eine Tagesdosis von 30-100 mg Cefuroxim/kg KG in 3 gleich großen Einzeldosen. Eine Anhebung der Tagesdosis auf 150(-200-400) mg Cefuroxim/kg KG ist möglich. Die Maximaldosis für Erwachsene darf jedoch nicht überschritten werden.

Bei Frühgeborenen und Neugeborenen sind unter Berücksichtigung der niedrigen Nieren-Clearance die Applikationsintervalle auf 12 Stunden zu verlängern.



Hinsichtlich der Gefahrlosigkeit der Anwendung von Cefuroxim bei Säuglingen unter 1 Monat sind noch keine verbindlichen Aussagen möglich.



Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion

Bei Patienten mit Serum-Kreatinin-Werten im Bereich bis ca. 300 µmol/l (= 3,5 mg/dl), das entspricht einer Kreatinin-Clearance von ca. 26-30 ml/min, kann Cefuroxim normal dosiert werden.

Bei einer glomerulären Filtrationsrate < 30 ml/min wird empfohlen, bei einer gleichbleibenden Initialdosis von 750-1500 mg Cefuroxim die Erhaltungsdosis wie folgt zu reduzieren bzw. das Dosierungsintervall zu verlängern:

500-750 mg Cefuroxim alle 12 Stunden bei Erwachsenen mit einer Clcr von 10-30 ml/min, und 500(-750) mg Cefuroxim alle 48 Stunden, falls die glomeruläre Filtrationsrate unter 5 ml/min sinkt.



Hinweis:

Die Kreatinin-Clearance sollte als Parameter vor allem bei Patienten mit schwankenden Plasma-Kreatinin-Konzentrationen bevorzugt werden, wie dies bei schweren Infektionen (z. B. Sepsis) beobachtet wird.

Wenn die Serum-Kreatinin-Werte zur Beurteilung der Nierenfunktion herangezogen werden, sollten diese Befunde mehrfach erhoben werden, da nur bei gleichbleibend eingeschränkter Nierenfunktion eine Korrelation zu den Kreatinin-Clearance-Werten besteht.

Wenn nur die Serum-Kreatinin-Werte bekannt sind, kann die Kreatinin-Clearance nach folgenden Formeln abgeschätzt werden:



Männer:

Clcr= Körpergewicht in (kg) x (140 minus Lebensjahre)

72 x Serum-Kreatinin (mg/100 ml)



bzw.



Männer:



Clcr= Körpergewicht in (kg) x (140 minus Lebensjahre)

0,814 x Serum-Kreatinin (mol/l)



Frauen: 0,85 x dem obigen Wert



Kinder und Säuglinge

Bei Säuglingen und Kindern wird ebenfalls bis zu Serum-Kreatinin-Werten von 300 mol/l (= 3,5 mg/dl) normal dosiert.

Bei stark eingeschränkter Nierenfunktion sind die Folgedosen folgendermaßen zu reduzieren:

Serum-Kreatinin-Werte bis 530 mol/l (= 6 mg/dl):

10 mg Cefuroxim/kg KG alle 12 Stunden.

Darüber liegende Serum-Kreatinin-Werte:

10 mg Cefuroxim/kg KG alle 24 Stunden.



Dosierung bei Hämodialyse

Bei Hämodialyse verkürzt sich die Halbwertszeit von Cefuroxim. Bei Patienten, die regelmäßig hämodialysiert werden, sollte nach dem Dialysevorgang eine zusätzliche Dosis von 750 mg Cefuroxim verabreicht werden.



Hinweise:

Bei Patienten mit Elektrolytstörungen jedweder Genese bzw. schwerer Herzinsuffizienz ist der Natriumgehalt der Cefuroxim-ratiopharm® 250 mg p.i.-Lösungen zu beachten (siehe 8. “Warnhinweise”).





11. Art und Dauer der Anwendung



Art der Anwendung

Cefuroxim-ratiopharm® 250 mg p.i. wird intravenös oder tief intramuskulär appliziert.



Intravenöse Injektion

Zur Herstellung der gebrauchsfertigen Lösung wird Cefuroxim-ratiopharm® 250 mg p.i. in 5 ml, Wasser für Injektionszwecke gelöst.

Die intravenöse Injektion soll langsam (mindestens über eine Dauer von 3-5 Minuten) erfolgen.



Intramuskuläre Gabe

Die intramuskuläre Injektion von Cefuroxim-ratiopharm® 250 mg p.i. wird auch ohne Zusatz eines Lokalanästhetikums gut vertragen. Zur Herstellung der gebrauchsfertigen Lösung wird die Trockensubstanz in 2-5 ml Wasser für Injektionszwecke gelöst. Zur Vermeidung eines durch das Injektionsvolumen hervorgerufenen Schmerzes empfiehlt es sich einseitig nicht mehr als 5 ml Lösung (bei Kindern je nach Alter nicht mehr als 2-5 ml) zu injizieren.



Die Anwendung von Cefuroxim zur intramuskulären Injektion ist bei Lidocainbeimischung bei Kindern im ersten Lebensjahr nicht angezeigt.

Cefuroxim mit Lidocainbeimischung zur intramuskulären Injektion darf nicht intravenös gegeben werden, da Lidocain intravasal verabreicht, zu Unruhe, Tachykardie, Reizleitungsstörungen sowie Erbrechen und Krämpfen führen kann.

Die Injektion darf nicht intraarteriell erfolgen.



Haltbarkeit der gebrauchsfertig hergestellten Lösung

Cefuroxim-Lösungen sind nur kurze Zeit (vor Licht und Wärme geschützt) haltbar.

Alle Lösungen von Cefuroxim-ratiopharm® 250 mg p.i. sollen vor der Applikation möglichst frisch zubereitet werden und sind innerhalb von 4 Stunden (bei RT) bzw. 24 Stunden (bei ≤ 8 °C) zu verbrauchen (siehe 15. “Dauer der Haltbarkeit”).



Lösungen mit Trübungen oder Ausfällungen sind nicht anzuwenden.



Injektionslösungen von Cefuroxim-ratiopharm® 250 mg p.i. haben eine leicht gelbliche Farbe. Unterschiedliche Farbintensitäten sind ohne Bedeutung für die Wirksamkeit und die Unbedenklichkeit dieses Antibiotikums.



Kombinationstherapie:

Im Allgemeinen sollte Cefuroxim nicht mit anderen Antibiotika oder Arzneimitteln gemischt in einer Spritze verabfolgt werden. “Wichtigste Inkompatibilitäten” siehe 9.

Eine Kombinationstherapie von Cefuroxim mit anderen Antibiotika ist möglich. Auf Grund der bisherigen klinischen Erfahrungen kommen dafür folgende Substanzen in Frage: Gegen Pseudomonas wirksame Penicilline, Aminoglykoside oder Metrodidazol. Bei Kombination mit Aminoglykosiden muss die Nierenfunktion beachtet werden.



Dauer der Anwendung

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Ansprechen der Erreger und dem klinischen Bild.

Grundsätzlich sollte die Behandlung nach der Entfieberung und dem Abklingen der Krankheitserscheinungen noch mindestens 3 Tage fortgesetzt werden.



Hinweis:

Bei längerer Anwendung sollten Leber- und Nierenfunktion überwacht werden.





12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel



Bei Überdosierung sind - neben dem Absetzen des Arzneimittels - gegebenenfalls eliminationsbeschleunigende Maßnahmen erforderlich.

Cefuroxim ist hämodialysierbar.



a) Symptome einer Überdosierung

Intoxikationen im strengen Sinn sind beim Menschen unbekannt. Bei bestimmten Risikokonstellationen und bei Gabe sehr hoher Dosen kann es zu zentralnervösen Erregungszuständen, Myoklonien und Krämpfen kommen, wie sie auch für andere ß-Laktame beschrieben worden sind. Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion, Epilepsie und Meningitis ist das Risiko des Auftretens dieser unerwünschten Wirkungen erhöht.



b) Notfallmaßnahmen

Zentral ausgelöste Krämpfe können mit Diazepam oder Phenobarbital, nicht jedoch mit Phenytoin behandelt werden. Bei anaphylaktischen Reaktionen sind die üblichen Sofortmaßnahmen, möglichst mit den ersten Anzeichen des Schocks einzuleiten.





13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind



13.1 Pharmakologische Eigenschaften



Cefuroxim ist ein bakterizid wirkendes Cephalosporin-Antibiotikum der sog. zweiten Generation zur parenteralen Anwendung.

Cefuroxim ist in der Regel wirksam gegen:

Staphylococcus aureus (einschließlich Penicillinase-produzierender Stämme), Streptococcus viridans, Streptococcus agalactiae, Streptococcus pyogenes, Streptococcus pneumoniae, Neisseria gonorrhoeae (einschließlich Penicillinaseproduzierender Stämme), Neisseria meningitidis, Haemophilus influenzae/-parainfluenzae (einschließlich Penicillinase-produzierender Stämme), Moraxella (Branhamella) catarrhalis, Klebsiella spp., Escherichia coli, Proteus mirabilis, Clostridium-Arten, Fusobakterien, Propionibacterium, Salmonellen, Shigellen, Peptococcus- und Peptostreptococcus-Arten.



Cefuroxim wirkt in der Regel nicht gegen:

Pseudomonas-Arten, Acinetobacter, Enterococcus spp. Legionella, Serratia marcescens, Bacteroides fragilis, indolpositive Proteus-Arten, Clostridium difficile, Campylobacter, Providencia, Listeria monocytogenes, Mykobakterien und Methicillin-resistente Staphylokokken.

Eine sekundäre Resistenzentwicklung ist selten. Es besteht eine unvollständige Parallelresistenz zwischen den älteren und neueren (ß-Laktamase-stabilen) Cephalosporinen und eine weitgehende Parallelresistenz zu Cefotiam und Cefamandol.





13.2 Toxikologische Eigenschaften



Akute Toxizität

Die akute Toxizität von Cefuroxim ist gering. Die LD50 bei der Maus beträgt 10.400 mg/kg KG bei i.v.-Applikation. Zeichen einer Überdosierung sind eine beschleunigte Atmung und eine herabgesetzte Motilität.



Chronische Toxizität/Subchronische Toxizität

Untersuchungen zur chronischen Toxizität an verschiedenen Tierarten (Ratte, Hunden und Affen) ergaben keine Hinweise auf substanzspezifische toxikologische Effekte.



Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

Ein Cefuroxim-Ester zeigte in einer Testbatterie keine relevanten mutagenen Effekte. Langzeituntersuchungen zur Erfassung des tumorerzeugenden Potentials wurden nicht durchgeführt.



Reproduktionstoxizität

Embryotoxizitätsstudien an Mäusen und Kaninchen haben keine Hinweise auf teratogene Wirkungen ergeben. Ab einer i.m.-Dosis oberhalb von 50 mg Cefuroxim/kg/Tag kam es bei Kaninchen zu erhöhter Embryoletalität.

Bei Mäusen wurden bis zu einer Dosis (s.c.) von 6,4 g/kg/Tag keine embryotoxischen Effekte beschrieben. Bei Verabreichung während der Peri-/Postnatalperiode zeigte sich bei Kaninchen eine Verminderung der Neugeborenengewichte oberhalb einer Dosis von 50 mg/kg/Tag im maternaltoxischen Bereich. Bei Mäusen wurde eine verringerte Wurfgröße ab der niedrigsten geprüften Dosis (0,8/kg/Tag) gefunden. Eine an Mäusen durchgeführte Fertilitätsprüfung mit Dosen bis zu 3,2 g/kg/Tag hat keine Hinweise auf Fertilitätsstörungen ergeben. Feten und Neugeborenengewichte waren in dieser höchsten Dosis leicht vermindert.

Es liegen keine Erfahrungen beim Menschen mit der Anwendung von Cefuroxim in der Schwangerschaft vor. Cefuroxim geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen beim Menschen mit der Anwendung in der Stillzeit vor. Beim gestillten Säugling ist die Möglichkeit einer Sensibilisierung, von Durchfällen und einer Sprosspilzbesiedelung von Schleimhäuten nicht auszuschließen.



13.3 Pharmakokinetik



Das Antibiotikum Cefuroxim ist ausschließlich parenteral anwendbar. In der Form des “Pro-drug-Esters” Cefuroxim-Axetil kann es jedoch auch oral angewendet werden. Nach i.v.-Injektion von 500 mg werden Serumspitzenkonzentrationen von 42 ± 20 mg/l (nach 15 min), nach i.v.-Bolus-Injektion von 750 mg von 144 ± 46 mg/l und nach Gabe von 1500 mg (Infusionsdauer: 30 min) Werte von 123 ± 14 mg/l erreicht.

Bei i.m.-Gabe betragen die maximalen Serumkonzentrationen 26 mg/l (nach 750 mg) bzw.
46 mg/l (nach 1500 mg). Die Bioverfügbarkeit nach i.m.-Gabe ist vollständig. Die Flächen unter den Konzentrationszeitkurven nach i.m.- und i.v.-Gabe sind bei gleicher Dosis praktisch identisch. Cefuroxim erreicht in vielen Geweben und Körperflüssigkeiten therapeutisch wirksame Konzentrationen. Bei entzündeten Meningen war die Penetration des Cefuroxims in den Liquor cerebrospinalis erhöht. Bei Neugeborenen wurden im Liquor, 12-25 % der zeitgleichen Serumkonzentrationen erreicht.

Die Bindung an Serumproteine beträgt etwa 33 %. Das scheinbare Verteilungsvolumen liegt bei 13-19 l.

Die Serumeliminationshalbwertszeit liegt bei 70-80 Minuten (Bereich 66-140 min). Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist die Halbwertszeit (HWZ) verlängert. Bei einer Kreatinin-Clearance von 23 ml/min beträgt die HWZ etwa 4,2 Std. und bei einer Kreatinin-Clearance von 5 ml/min kann die HWZ bis auf 22 Std. verlängert sein. Cefuroxim wird in geringem Umfang (< 5 %) metabolisiert.

Cefuroxim wird fast vollständig in antibakteriell aktiver Form durch die Nieren ausgeschieden. Es wird sowohl tubulär sezerniert als auch glomerulär filtriert.

Bei Probanden, die 500 mg Probenecid (per os) 2 Std. vor 500 mg Cefuroxim (i.m.-Injektion) erhielten, waren die maximalen Serumkonzentrationen um 30 % erhöht und die Eliminationsrate um 32 % vermindert.

Im 8-Stunden-Urin werden ca. 89 % und im 24-Stunden-Sammelurin 93-95 % einer Dosis wiedergefunden. Die renale Clearance des Cefuroxims liegt bei 139 ml/min (Bereich: 114-170 ml/min).

Cefuroxim ist hämodialysierbar und in geringerem Maße auch peritonealdialysierbar.





14. Sonstige Hinweise



Keine





15. Dauer der Haltbarkeit



Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 24 Monate.



Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.



Haltbarkeit der gebrauchsfertigen Lösung:

Cefuroxim-ratiopharm® 250 mg p.i. gelöst in Wasser für Injektionszwecke oder in gebräuchlichen Infusionslösungen wie 5%iger Glukoselösung oder isotonischer Natriumchloridlösung ist bei Raumtemperatur bis 4 Stunden, bei Aufbewahrung im Kühlschrank höchstens 24 Stunden haltbar, wobei die Sterilität der Lösung gesichert sein muss. Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden. Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort eingesetzt wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.





16. Besondere Lagerungshinweise



Nicht über 25 °C lagern.

In der Originalverpackung lagern, um den Inhalt vor Licht zu schützen.





17. Darreichungsformen und Packungsgrößen



Packung mit 10 Durchstechflaschen (N3)



18. Stand der Information



Oktober 2004





19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers



Korrespondenz:

ratiopharm GmbH

89070 Ulm

www.ratiopharm.de


Lieferanschrift:

ratiopharm GmbH

Graf-Arco-Str. 3

89079 Ulm


Telefon: (07 31) 4 02 02

Telefax: (07 31) 4 02 73 30

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