Cefuroxim-Saar 1500 Mg
Liebe Patientin, lieber Patient,
bitte lesen Sie die folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Gebrauchsinformation
Cefuroxim-saar® 1500 mg |
Wirkstoff: Cefuroxim-Natrium |
Zusammensetzung
Arzneilich wirksame Bestandteile:
1 Durchstechflasche mit 1578 mg Pulver enthält 1578 mg Cefuroxim-Natrium (entsprechend 1500 mg Cefuroxim).
Natriumgehalt des Pulvers: 81,3 mg (entsprechend 3,54 mmol)
Sonstige Bestandteile:
Stickstoff, steril
Darreichungsform und Inhalt
Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung.
Originalpackung mit 10 Durchstechflaschen
Cephalosporin-Antibiotikum
Vertrieb: Hersteller/pharm. Unternehmer: Mitvertrieb:
MIP Pharma GmbH Chephasaar Rosen Pharma GmbH
Kirkeler Str. 41 Chem.-pharm. Fabrik GmbH Kirkeler Str. 41
66440 Blieskastel Mühlstr. 50 66440 Blieskastel
66386 St. Ingbert
Tel.: 0 68 94 /971 - 0
Fax: 0 68 94 /971 - 199
Anwendungsgebiete
Akute und chronische bakterielle Infektionen, wenn diese durch Cefuroxim-empfindliche Erreger verursacht sind, wie z. B. Infektionen
-
der Atemwege
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der Nieren und der ableitenden Harnwege
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der Geschlechtsorgane, einschließlich Gonorrhoe (Tripper)
-
des Hals-Nasen-Ohren-Bereichs
-
der Haut und des Weichteilgewebes
-
der Knochen und der Gelenke
und bei Sepsis (Blutvergiftung).
Bei Operationen zur Vorbeugung gegen Infektionen (zur perioperativen Prophylaxe) bei erhöhter Gefährdung des Patienten durch Infektionen.
Antibakterielles Spektrum
Cefuroxim ist im Allgemeinen gegen folgende Erreger wirksam:
Staphylococcus aureus (Methicillin-sensitive Stämme), Staphylococcus epidermidis (Methicillin-sensitive Stämme), Streptococcus agalactiae, Streptococcus pneumoniae (Penicillin-sensitive Stämme), Streptococcus pyogenes, Streptococcus viridans, Escherichia coli, Haemophilus influenzae/parainfluenzae (einschließlich Penicillinase-produzierender Stämme), Moraxella (Branhamella) catarrhalis, Neisseria gonorrhoeae (einschließlich Penicillinase-produzierender Stämme), Proteus mirabilis, Clostridium-Arten (außer C. difficile), Propionibacterium, Peptococcus- und Peptostreptococcus-Arten.
Bei folgenden Erregern können erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen:
Citrobacter freundii , Klebsiella spp., Fusobacterium spp.
Folgende Erreger sind von Natur aus resistent:
Enterococcus-Arten, Listeria monocytogenes, methicillin-resistente Stapylococcus aureus- und Staphylococcus epidermidis-Stämme, Penicillin-resistente Streptococcus pneumoniae-Stämme, Acinetobacter spp., Enterobacter spp., Proteus vulgaris, Providencia spp., Pseudomonas-Arten, Serratia marcescens, Salmonella, Shigella, Morganella morganii, Bacteroides fragilis, Clostridium difficile, Campylobacter, Legionella und Mykobakterien.
Es besteht eine unvollständige Parallelresistenz zwischen den älteren und neueren (b-lactamase-stabilen) Cephalosporinen und eine weitgehende Parallelresistenz zu Cefotiam und Cefamandol.
Die Häufigkeit einer erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind – insbesondere bei der Behandlung von schweren Infektionen – lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich.
Gegenanzeigen
Wann darf Cefuroxim-saar® 1500 mg nicht angewendet werden?
Bei Patienten mit erwiesener Überempfindlichkeit gegen Cephalosporine darf Cefuroxim-saar® 1500 mg nicht angewendet werden.
Bei Penicillin-Überempfindlichkeit kann möglicherweise auch eine Überempfindlichkeit gegen Cefuroxim bestehen.
Wie darf Cefuroxim-saar® 1500 mg nicht angewendet werden?
Cefuroxim-saar® 1500 mg darf nicht intraarteriell verabreicht werden.
Wann darf Cefuroxim-saar® 1500 mg nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden?
Mit besonderer Vorsicht sollte Cefuroxim-saar® 1500 mg bei Personen angewendet werden, die in ihrer Vorgeschichte an ausgeprägten Allergien oder an Asthma litten.
Was ist bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- und Leberfunktion zu beachten?
Für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (glomeruläre Filtrationsrate unter 30 ml/min) gelten eigene Dosierungsrichtlinien (siehe Abschnitt Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung und Abschnitt Überdosierung).
Für Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion gelten keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen.
Was muss in Schwangerschaft und Stillzeit beachtet werden?
Bei tierexperimentellen Untersuchungen ergaben sich keine Hinweise auf Missbildungen oder eine fruchtschädigende Wirkung. Dennoch sollte Cefuroxim-saar® 1500 mg während der Schwangerschaft, insbesondere in den ersten drei Monaten, nur bei zwingender Notwendigkeit angewendet werden.
Cefuroxim-Natrium geht nur in geringen Mengen in die Muttermilch über. Eine Anwendung während der Stillperiode ist möglich, jedoch ist beim gestillten Säugling die Möglichkeit einer Beeinflussung der physiologischen Darmflora mit Durchfall oder Sprosspilzbesiedelung zu beachten.
Was ist bei Säuglingen, Kindern und älteren Menschen zu beachten?
Für Kinder und Säuglinge gelten eigene Dosierungsrichtlinien (siehe Abschnitt Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung). Da für Neugeborene (unter 1 Monat) keine Erfahrungen vorliegen, sollte Cefuroxim-saar® 1500 mg bei Neugeborenen nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.
Die Anwendung von Cefuroxim-saar® 1500 mg mit Lidocainbeimischung zur intramuskulären Injektion ist bei Kindern im 1. Lebensjahr nicht angezeigt.
Für ältere Patienten gelten keine speziellen Vorsichtsmaßnahmen, sofern keine Einschränkung der Nierenfunktion vorliegt.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise
Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?
Bei Patienten mit allergischer Reaktionsbereitschaft (z. B. Heuschnupfen, Asthma bronchiale, Nesselsucht) ist das Risiko für schwerwiegendere Überempfindlichkeitsreaktionen bei Injektions- bzw. Infusionsbehandlung erhöht, weshalb Cefuroxim-saar® 1500 mg in solchen Fällen mit besonderer Vorsicht angewandt werden sollte.
Bei Patienten, die gleichzeitig oder anschließend mit möglicherweise nierenschädigenden Arzneimitteln (z. B. Aminoglykosiden) behandelt werden, sollte die Nierenfunktion besonders überwacht werden, da es zu einer Verstärkung der nierenschädigenden Wirkungen derartiger Substanzen kommen kann.
Jede Anwendung von Antibiotika kann zur Vermehrung von Erregern führen, die gegen das eingesetzte Arzneimittel unempfindlich sind.
Auf Zeichen einer möglichen Folgeinfektion mit solchen Erregern ist zu achten (z. B. auf Pilzbefall der Schleimhäute mit Rötung und weißlichen Belägen der Schleimhäute). Folgeinfektionen sind entsprechend zu behandeln.
Was muss im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachtet werden?
Nach bisherigen Erfahrungen hat Cefuroxim-saar® 1500 mg in niedrigen bis mittleren Dosen keinen Einfluss auf Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit.
Sehr selten sind, bei Anwendung hoher Dosen und vor allem bei gleichzeitigem Bestehen einer Nierenfunktionseinschränkung, Krampfanfälle (tonisch/klonisch), Muskelzuckungen (Myoklonien) und Schwindelgefühle berichtet worden. Daher sollte unter diesen Umständen auf die genannten Tätigkeiten verzichtet werden.
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Was ist zu beachten, wenn neben Cefuroxim-saar® 1500 mg noch andere Arzneimittel angewendet werden oder bis vor kurzem angewendet wurden?
Cefuroxim/andere Antibiotika
Cefuroxim-saar® 1500 mg sollte möglichst nicht mit Antibiotika, die den Stoffwechsel von Bakterien hemmen, ohne sie abzutöten (z. B. Tetrazykline, Erythromycin, Chloramphenicol oder Sulfonamide), kombiniert werden, da hinsichtlich der antibakteriellen Wirkung im Labortest eine abgeschwächte (antagonistische) Wirkung beobachtet wurde. Eine verstärkte (synergistische) Wirkung kann sich bei Kombination mit Aminoglykosiden ergeben.
Cefuroxim/nierenschädigende Arzneimittel
Cefuroxim-saar® 1500 mg kann die nierenschädigende Wirkung von Aminoglykosiden und von stark wirksamen Diuretika (wie z. B. Furosemid und Etacrynsäure) verstärken. Die gleichzeitige Gabe darf, insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, nur unter Kontrolle der Nierenfunktion erfolgen.
Cefuroxim/Probenecid
Die gleichzeitige Gabe von Probenecid führt durch eine Hemmung der renalen Ausscheidung zu höheren, länger anhaltenden Konzentrationen von Cefuroxim im Serum.
Beeinflussung von Laborbefunden
Unter der Behandlung mit Cefuroxim-saar® 1500 mg kann in seltenen Fällen der Coombs-Test falsch positiv ausfallen.
Bei Glukosebestimmungen in Harn und Blut kann es methodenabhängig zu falsch-positiven bzw. falsch-negativen Ergebnissen kommen; dies lässt sich durch die Anwendung enzymatischer Methoden vermeiden.
Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Cefuroxim-saar® 1500 mg nicht anders verordnet hat.
Wie viel von Cefuroxim-saar® 1500 mg und wie oft sollte Cefuroxim-saar® 1500 mg angewendet werden?
Dosis, Art der Anwendung und Zeitabstände zwischen den Injektionen richten sich nach der Empfindlichkeit des Erregers, der Schwere der Infektion und dem Zustand des Patienten. Folgende Angaben dienen als Empfehlung:
Erwachsene und Jugendliche:
Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren erhalten im Allgemeinen bei unkomplizierten Infektionen eine Tagesdosis von 1,5 bis 2,25 g Cefuroxim in 2 bis 3 Einzeldosen. Bei mäßig schweren bis ernsten Infektionen ist eine Anhebung der Tagesdosis auf 3,0 bis 4,5 g Cefuroxim möglich; bei schweren, lebensbedrohlichen Infektionen können bis 6,0 g Cefuroxim täglich in 4 Einzeldosen notwendig sein (siehe auch nachfolgende Tabelle).
Art der Infektion |
Einzeldosis |
Verabreichungsfolge |
tägl. Gesamtdosis |
bei unkomplizierten Fällen mit empfindlichen Erregern |
750 mg |
alle 12 Std. bis 8 Std. |
1,5 g bis 2,25 g |
bei schweren Infektionen oder mäßig empfindlichen Erregern |
1500 mg |
alle 12 Std. bis 8 Std. bis 6 Std. |
3,0 g bis 4,5 g bis 6,0 g |
Gonorrhoe:
Bei akuter unkomplizierter Gonorrhoe empfiehlt sich die einmalige i.m. Gabe von 1500 mg Cefuroxim (d. h. je 750 mg bilateral). Vor Therapiebeginn ist auf Lues zu untersuchen.
Perioperative Prophylaxe:
Zur perioperativen Prophylaxe wird Cefuroxim in einer Dosierung von 1500 mg etwa 30 bis 60 Minuten vor dem Eingriff eingesetzt. Bei länger dauernden Eingriffen kann eine weitere Dosis verabreicht werden.
Säuglinge und Kleinkinder:
Säuglinge (über 1 Monat) und Kinder bis 12 Jahre erhalten im Allgemeinen eine Tagesdosis von 30 bis 100 mg Cefuroxim/kg Körpergewicht in 3 gleich großen Einzeldosen.
Eine Anhebung der Tagesdosis auf 150 (-200-400) mg Cefuroxim/kg Körpergewicht ist möglich. Die Maximaldosis für Erwachsene darf jedoch nicht überschritten werden.
Falls Cefuroxim-saar® 1500 mg Neugeborenen gegeben wird, so ist die Tagesdosis in 2 gleich großen Einzeldosen zu verabreichen.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion:
Bei Patienten mit Serum-Kreatinin-Werten im Bereich bis ca. 300 µmol/l (entsprechend 3,5 mg/dl), das entspricht einer Kreatinin-Clearance von ca. 26 - 30 ml/min, kann Cefuroxim normal dosiert werden.
Bei einer glomerulären Filtrationsrate < 30 ml/min wird empfohlen, bei einer gleichbleibenden Initialdosis von 750 mg - 1500 mg Cefuroxim die Erhaltungsdosis wie folgt zu reduzieren bzw. das Dosierungsintervall zu verlängern:
500 - 750 mg Cefuroxim alle 12 Stunden bei Erwachsenen mit einer ClKrea von 10 - 30 ml/min, und 500 (-750) mg alle 48 Stunden, falls die glomeruläre Filtrationsrate unter 5 ml/min sinkt.
Hinweis:
Die Kreatinin-Clearance sollte als Parameter vor allem bei Patienten mit schwankenden Plasma-Kreatinin-Konzentrationen bevorzugt werden, wie dies bei schweren Infektionen (z. B. Sepsis) beobachtet wird.
Wenn die Serum-Kreatinin-Werte zur Beurteilung der Nierenfunktion herangezogen werden, sollten diese Befunde mehrfach erhoben werden, da nur bei gleichbleibend eingeschränkter Nierenfunktion eine Korrelation zu den Kreatinin-Clearance-Werten besteht.
Wenn nur die Serumkreatininwerte bekannt sind, kann die Kreatinin-Clearance nach folgenden Formeln abgeschätzt werden:
Männer:
Clcr = |
Körpergewicht in (kg) x (140 minus Lebensjahre) |
72 x Serum-Kreatinin (mg/100 ml) |
bzw.
Männer:
Clcr = |
Körpergewicht in (kg) x (140 minus Lebensjahre) |
0,814 x Serum-Kreatinin (µmol/l) |
Frauen: 0,85 x dem obigen Wert
Kinder und Säuglinge:
Bei Säuglingen und Kindern wird ebenfalls bis zu Serum-Kreatinin-Werten von 300 µmol/l (entsprechend 3,5 mg/dl) normal dosiert.
Bei stark eingeschränkter Nierenfunktion sind die Folgedosen folgendermaßen zu reduzieren:
Serum-Kreatinin-Werte bis 530 µmol/l (entsprechend 6 mg/dl):
10 mg Cefuroxim/kg KG alle 12 Stunden.
Bei noch stärker eingeschränkter Nierenleistung:
10 mg Cefuroxim/kg KG alle 24 Stunden.
Dosierung bei Hämodialyse:
Bei Hämodialyse verkürzt sich die Halbwertszeit von Cefuroxim. Bei Patienten, die regelmäßig hämodialysiert werden, sollte nach dem Dialysevorgang eine zusätzliche Dosis von 750 mg Cefuroxim verabreicht werden.
Hinweise:
Hinsichtlich der Gefahrlosigkeit der Anwendung von Cefuroxim-saar® 1500 mg bei Säuglingen unter einem Monat sind noch keine verbindlichen Aussagen möglich.
Die Anwendung von Cefuroxim zur intramuskulären Injektion ist bei Lidocainbeimischung bei Kindern im ersten Lebensjahr nicht angezeigt. Cefuroxim mit Lidocainbeimischung zur intramuskulären Injektion darf nicht intravenös gegeben werden, da Lidocain, intravasal verabreicht, zu Unruhe, Tachycardie, Reizleitungsstörungen sowie Erbrechen und Krämpfen führen kann. Die Injektion darf nicht intraarteriell erfolgen.
Bei Patienten mit Elektrolytstörungen jedweder Genese bzw. schwerer Herzinsuffizienz ist der Natriumgehalt der Cefuroxim-saar® 1500 mg-Lösungen zu beachten. Die 1500 mg Cefuroxim äquivalente Substanzmenge enthält 81,3 mg (entsprechend 3,54 mmol) Natrium.
Wie wird Cefuroxim-saar® 1500 mg angewendet?
Cefuroxim-saar® 1500 mg wird intravenös (in eine Vene) verabreicht.
Intravenöse Injektion:
Zur Herstellung der gebrauchsfertigen Lösung wird Cefuroxim-saar® 1500 mg in 20 ml Wasser für Injektionszwecke gelöst.
Die intravenöse Injektion soll langsam (mindestens über eine Dauer von 3 bis 5 Minuten) erfolgen.
Infusion:
Zur Kurzinfusion wird Cefuroxim-saar® 1500 mg in 40 ml Wasser für Injektionszwecke, isotonischer Natriumchloridlösung oder 5 %iger Glukoselösung gelöst und über eine Dauer von ca. 20 Minuten infundiert.
Zur Dauertropfinfusion wird Cefuroxim-saar® 1500 mg in 100 ml isotonischer Natriumchloridlösung oder 5 %iger Glukoselösung gelöst und während 50 bis 60 Minuten infundiert.
Intramuskuläre Injektion:
Hierfür steht Cefuroxim-saar® 750 mg zur Verfügung, das bei Verabreichung in einen Muskel ohne Zusatz eines örtlichen Betäubungsmittels gut vertragen wird.
Hinweis:
Cefuroxim mit Lidocainbeimischung zur intramuskulären Injektion darf nicht intravenös gegeben werden, da Lidocain, intravasal verabreicht, zu Unruhe, Tachycardie, Reizleitungsstörungen sowie Erbrechen und Krämpfen führen kann. Die Injektion darf nicht intraarteriell erfolgen.
Besondere Hinweise für den Gebrauch:
Es sollten stets frisch zubereitete Lösungen verwendet werden! Cefuroxim-Lösungen sind nur kurze Zeit (vor Licht und Wärme geschützt) haltbar.
Injektions- und Infusionslösungen von Cefuroxim-saar® 1500 mg haben eine leicht gelbliche Farbe. Unterschiedliche Farbintensitäten sind ohne Bedeutung für die Wirksamkeit und die Unbedenklichkeit dieses Antibiotikums.
Mischbarkeit:
Cefuroxim-Lösung ist, sofern nicht die chemisch-physikalische Verträglichkeit mit anderen Infusionslösungen erwiesen ist, grundsätzlich getrennt von diesen zu verabreichen.
Cefuroxim-Lösungen dürfen auf keinen Fall mit Natriumhydrogencarbonat-haltigen Lösungen gemischt werden.
Kompatibilität mit Infusionslösungen:
Im Allgemeinen sollte Cefuroxim-saar® 1500 mg nicht mit anderen Antibiotika oder Arzneimitteln gemischt in einer Spritze verabfolgt werden. Cefuroxim-saar® 1500 mg darf nicht mit Aminoglykosid-Antibiotika bzw. mit Colistin im Infusionsbesteck oder in der Spritze gemischt werden.
Kombinationstherapie:
Eine Kombinationstherapie von Cefuroxim mit anderen Antibiotika ist möglich. Auf Grund der bisherigen klinischen Erfahrungen kommen dafür folgende Substanzen in Frage: gegen Pseudomonas wirksame Penicilline, Aminoglykoside oder Metronidazol.
Bei der Kombination mit Aminoglykosiden muss die Nierenfunktion beachtet werden.
Wie lange sollte Cefuroxim-saar® 1500 mg angewendet werden?
Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Ansprechen der Erreger und dem Zustand des Patienten. Allgemein wird empfohlen, die Behandlung 2 - 3 Tage über die Entfieberung und das Abklingen der Krankheitserscheinungen hinaus fortzuführen.
Anwendungsfehler und Überdosierung
Siehe auch Abschnitt Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen.
Was ist zu tun, wenn Cefuroxim-saar® 1500 mg in zu großen Mengen angewendet wurde?
Sehr selten können Cephalosporine in sehr hohen Dosen - im Allgemeinen nur bei gleichzeitiger Niereninsuffizienz - zu cerebralen (epileptischen) Krämpfen, zentralnervösen Erregungszuständen und Myoklonien führen.
Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.
Im Notfall sind alle erforderlichen intensivmedizinischen Maßnahmen angezeigt.
Hohe Serumkonzentrationen können durch Hämodialyse reduziert werden.
Bei motorischer Erregung oder Krampfzuständen können Antikonvulsiva (wie Diazepam oder Barbiturate) angezeigt sein.
Eine vergessene Gabe sollte bis zur nächsten regulären Gabe nachgeholt werden.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Cefuroxim-saar® 1500 mg auftreten?
Arzneimittel können auch unerwünschte Wirkungen, sogenannte Nebenwirkungen, haben. Diese treten jedoch nicht bei jedem Patienten auf. Unerwünschte Wirkungen, die unter Cefuroxim-saar® 1500 mg beobachtet wurden, finden Sie im folgenden Text.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden üblicherweise folgende Häufigkeitsangaben zugrundegelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten |
häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1.000 Behandelten |
Selten: weniger als 1 von 1.000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
Sehr selten: 1 Fall oder weniger von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle |
Wirkungen auf Blut und Blutbestandteile:
Es kann zu einer allergisch bedingten Vermehrung bestimmter weißer Blutzellen (Eosinophilie) kommen oder zu einer allergisch bedingten Abnahme der roten Blutkörperchen durch deren vermehrten Zerfall (hämolytische Anämie). Diese Erscheinungen treten gelegentlich auf. Eine Verminderung der Zahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie) und bestimmter weißer Blutkörperchen (Neutropenie, Leukopenie, Granulozytopenie) kann auftreten. Diese Erscheinungen treten gelegentlich auf und bilden sich nach Beendigung der Therapie von selbst zurück.
Überempfindlichkeitsreaktionen:
Häufig können allergische Reaktionen in Form von Hautausschlag und Juckreiz, Urtikaria, Haut- und Schleimhautschwellungen (Quincke-Ödem, Gelenkschwellungen, angioneurotisches Ödem) und Arzneimittelfieber auftreten. Selten wurden schwerwiegende Reaktionen an der Haut mit lebensbedrohlichen Allgemeinreaktionen wie Erythema exsudativum multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom und Lyell-Syndrom (lebensbedrohliche Erkrankungen mit Blasenbildung der Haut) in zeitlichem Zusammenhang mit einer Cefuroxim-Therapie beobachtet.
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie) sind sehr selten möglich. Ein anaphylaktischer Schock ist lebensbedrohlich und erfordert eine sofortige ärztliche Behandlung (siehe Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen).
Bei Patienten mit Neigung zu Allergien ist eher mit allergischen Reaktionen zu rechnen.
Reaktionen an der Injektionsstelle:
Nach intravenöser Anwendung treten häufig entzündliche Reizungen der Venenwand (bis zur Thrombophlebitis) und Schmerzen an der Injektionsstelle auf. Bei rascher i.v. Injektion können Unverträglichkeitsreaktionen in Form von Hitzegefühl oder Brechreiz auftreten.
Häufig treten nach intramuskulärer Injektion Schmerzen und Verhärtung des Gewebes (Induration) an der Injektionsstelle auf.
Beeinflussung des Magen-Darm-Traktes:
Gelegentlich treten Magen-Darm-Störungen in Form von Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen oder Durchfällen auf, die meist leichter Natur sind und häufig während, sonst nach Absetzen der Therapie abklingen.
Sehr selten treten während oder in den ersten Wochen nach Behandlung schwere, anhaltende Durchfälle auf. In diesem Fall ist an eine pseudomembranöse Kolitis zu denken (in den meisten Fällen verursacht durch Clostridium difficile). Diese durch eine Antibiotika-Behandlung ausgelöste Darmerkrankung kann lebensbedrohlich sein und erfordert eine sofortige und angemessene Behandlung (siehe Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen).
Beeinflussung der Nierenfunktion:
Häufig wurde über einen Anstieg der Kreatinin- und Harnstoff-Konzentrationen im Serum berichtet, insbesondere bei Patienten mit bereits bestehender Einschränkung der Nierenfunktion. Gelegentlich kann es zu einer akuten Entzündung der Niere (interstitielle Nephritis) kommen.
Beeinflussung der Leberfunktion:
Gelegentlich wurde über eine leichte, vorübergehende Erhöhung von Bilirubin (Gallenfarbstoff im Blut) und/oder Leberenzymen im Serum (SGOT, SGPT, alkalische Phosphatase) berichtet. Sehr selten kann es zu einer leichten, vorübergehenden Leberzellschädigung (Hepatitis) und zu Gelbsucht kommen.
Hinweis:
Bei längerer Anwendung sollten Leber- und Nierenfunktion überwacht werden.
Sonstige Reaktionen:
Leichte bis mittelgradige Beeinträchtigungen des Hörvermögens sind bei wenigen Patienten im Kindesalter, die mit Cefuroxim behandelt wurden, berichtet worden.
Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?
Folgende sehr seltene Nebenwirkungen (nähere Erläuterungen zu diesen Nebenwirkungen siehe oben) können unter Umständen akut lebensbedrohlich sein. Darum ist sofort ein Arzt zu informieren, falls ein derartiges Ereignis plötzlich auftritt oder sich unerwartet stark entwickelt.
Pseudomembranöse Kolitis:
Hier muss der Arzt eine Beendigung der Therapie mit Cefuroxim-saar® 1500 mg in Abhängigkeit von der Indikation erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einleiten (z. B. Vancomycin oral, 4mal 250 mg täglich bei Erwachsenen). Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Anaphylaxis):
Hier muss die Behandlung mit Cefuroxim-saar® 1500 mg sofort abgebrochen werden und die üblichen entsprechenden Notfallmaßnahmen (z. B. Antihistaminika, Kortikosteroide, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) eingeleitet werden.
Auftreten von (epilepsieähnlichen) Krampfanfällen:
Die üblichen, entsprechenden Notfallmaßnahmen sind angezeigt (z. B. Atemwege freihalten, Antikonvulsiva wie Diazepam oder Barbiturate).
Was ist generell beim Auftreten von Nebenwirkungen zu tun?
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie eine der aufgeführten Nebenwirkungen oder andere unerwünschte Wirkungen unter der Behandlung mit Cefuroxim-saar® 1500 mg bemerken.
Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels
Das Verfallsdatum dieses Arzneimittels ist auf der Durchstechflasche sowie auf der äußeren Umhüllung aufgedruckt. Verwenden Sie dieses Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum!
Was ist nach dem Auflösen des Pulvers zu beachten?
Alle Lösungen von Cefuroxim-saar® 1500 mg sollen vor der Applikation möglichst frisch zubereitet werden und sind innerhalb von 3 Stunden zu verbrauchen.
Zubereitete Lösungen sind bei 25 °C bis 3 Stunden, bei 2-8 °C (im Kühlschrank) höchstens 12 Stunden haltbar, wobei die Sterilität der Lösung gesichert sein muss.
Lösungen mit Trübungen oder Ausfällungen sind nicht anzuwenden.
Der Inhalt der Durchstechflaschen ist zur einmaligen Entnahme bestimmt. Reste von Injektionslösungen/Infusionslösungen sind zu verwerfen.
Wie ist Cefuroxim-saar® 1500 mg aufzubewahren?
Cefuroxim-saar® 1500 mg und Cefuroxim-saar® 1500 mg-Lösungen nicht über 25 °C aufbewahren. Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Achten Sie stets darauf, Cefuroxim-saar® 1500 mg so aufzubewahren, dass es für Kinder nicht zu erreichen ist!
Stand der Information
Dezember 2004