Cefuroxime Axetil Ranbaxy 250 Mg Tabletten
Fachinformation
C efuroxime axetil Ranbaxy
250 mg Tabletten
Cefuroxime axetil Ranbaxy
500 mg Tabletten
1. Bezeichnung des Arznei-mittels
Cefuroxime axetil Ranbaxy 250 mg
Tabletten
Cefuroxime axetil Ranbaxy 500 mg Tabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Cefuroxime axetil Ranbaxy 250 mg Tabletten:
1 Tablette enthält 300,72 mg Cefuroximaxetil, entsprechend 250 mg Cefuroxim.
Cefuroxime axetil Ranbaxy 500 mg Tabletten:
1 Tablette enthält 601,44 mg Cefuroximaxetil, entsprechend 500 mg Cefuroxim.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Tabletten
Cefuroxime axetil Ranbaxy 250 mg Tabletten: Weiße, unbefilmte, kapselförmige Tabletten mit eingeprägtem „C“ auf der einen Seite und „250“ auf der anderen Seite.
Cefuroxime axetil Ranbaxy 500 mg Tabletten: Weiße, unbefilmte, kapselförmige Tabletten mit eingeprägtem „C“ auf der einen Seite und „500“ auf der anderen Seite.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Infektionen, wenn diese durch Cefuroxim empfindliche Erreger (siehe Abschnitt 5.1) verursacht sind:
-
Infektionen der oberen Atemwege einschließlich Hals-, Nasen- und Ohrenbereich (Otitis media, Sinusitis, Pharyngitis, Tonsillitis)
-
Infektionen der unteren Atemwege (akute Exazerbation einer chronischen Bronchitis, Pneumonie)
-
Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes
-
Infektionen der Nieren und/oder ableitenden Harnwege
-
akute, unkomplizierte Gonorrhö
-
Frühstadium der Lyme-Borreliose wie Erythema migrans
Hinweis:
Die offiziellen Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind bei der Anwendung von Cefuroxime axetil Ranbaxy Tabletten zu berücksichtigen.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung
Dosierung und Art der Verabreichung richten sich nach der Schwere der Infektion, der Empfindlichkeit des Erregers und dem Allgemeinzustand des Patienten.
Cefuroxime axetil Ranbaxy Tabletten
Erwachsene und Kinder über 12 Jahre
Anwendungsgebiet |
Dosis und Dosierungsintervall |
Infektionen der oberen Atemwege: einschließlich Hals-, Nasen- und Ohrenbereich (Otitis media, Sinusitis, Pharyngitis, Tonsillitis) |
2-mal 250 mg bzw. 2-mal 500 mg Cefuroxim, entsprechend 2-mal täglich 1 Tablette Cefuroxime axetil Ranbaxy 250 mg bzw. 2-mal täglich 1 Tablette Cefuroxime axetil Ranbaxy 500 mg |
Infektionen der unteren Atemwege: akute Exazerbation einer chronischen Bronchitis Pneumonie |
2-mal 250 mg bzw. 2-mal 500 mg Cefuroxim in Abhängigkeit von der Schwere des Krankheitsbildes und der Art der Infektion, entsprechend 2-mal täglich 1 Tablette Cefuroxime axetil Ranbaxy 250 mg bzw. 2-mal täglich 1 Tablette Cefuroxime axetil Ranbaxy 500 mg 2-mal 500 mg Cefuroxim, entsprechend 2-mal täglich 1 Tablette Cefuroxime axetil Ranbaxy 500 mg |
Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes |
2-mal 250 mg bzw. 2-mal 500 mg Cefuroxim, entsprechend 2-mal täglich 1 Tablette Cefuroxime axetil Ranbaxy 250 mg bzw. 2-mal täglich 1 Tablette Cefuroxime axetil Ranbaxy 500 mg |
Infektionen der Nieren und/oder der ableitenden Harnwege |
2-mal 250 mg Cefuroxim, entsprechend 2-mal täglich 1 Tablette Cefuroxime axetil Ranbaxy 250 mg |
Unkomplizierte Gonorrhöe |
Einmalige Einnahme
von 2 Tabletten Stoßtherapie mit 1202,88
mg (= 1 g Cefuroxim) |
Lyme-Borreliose im Frühstadium (Erythema migrans) |
2-mal 500 mg Cefuroxim, entsprechend 2-mal täglich 1 Tablette Cefuroxime axetil Ranbaxy 500 mg |
Kinder ab 5 Jahre
2-mal 125 mg bis 2-mal
250 mg Cefuroxim, d.h. 1 - 2-mal täglich 1
Tablette Cefuroxime axetil Ranbaxy 250
mg.
Die Tabletten sind nicht teilbar.
Bei Otitis media sollte die höhere Dosis (= 2-mal täglich 1 Tablette Cefuroxime axetil Ranbaxy 250 mg) gegeben werden.
Kinder ab 3 Monate bis 5 Jahre
Für diese Altersgruppe stehen andere Darreichungsformen/ Dosisstärken zur Verfügung.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion und bei älteren Patienten
Sofern die jeweilige Tageshöchstdosis bei Erwachsenen und bei älteren Patienten nicht überschritten wird, braucht die Dosis bei Vorliegen einer nur leicht bis mäßig eingeschränkten Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance im Bereich von bis zu 30 ml /min) nicht herabgesetzt zu werden. Bei einer Einschränkung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 30 ml /min) kann eine Verlängerung des Verabreichungsintervall erforderlich sein.
Art und Dauer der Anwendung
Cefuroxime axetil Ranbaxy Tabletten soll im Abstand von 12 Stunden eingenommen werden.
Die Einnahme soll kurz nach einer Mahlzeit mit ausreichend Flüssigkeit erfolgen (vorzugsweise Wasser), da die Resorption dann am besten ist.
Wegen des bitteren Geschmacks sollen die Tabletten nicht zerdrückt oder zerkaut werden.
Für Kinder unter 5 Jahren sollten deshalb andere Darreichungsformen angewendet werden.
Die Behandlungsdauer (normalerweise 5 bis 10 Tage) richtet sich nach der Schwere und dem Verlauf der Erkrankung. Die Behandlung sollte mindestens 2 Tage über das Abklingen der Symptome hinaus durchgeführt werden.
Bei Infektionen, die durch beta-hämolysierende Streptokokken verursacht sind, ist sicherheitshalber eine Therapiedauer von mindestens 10 Tagen angezeigt, um Spätkomplikationen vorzubeugen (rheumatisches Fieber, Glomerulonephritis).
Bei Behandlung des Frühstadiums der Lyme-Borereliose ist Cefuroxime axetil Ranbaxy mindestens 20 Tage lang anzuwenden.
Bei Patienten mit schweren Magen- und Darmstörungen mit Erbrechen und Durchfällen sollte von der Behandlung mit Cefuroxime axetil Ranbaxy Tabletten abgesehen werden, da in diesen Fällen eine ausreichende Resorption nicht gewährleistet ist. Es sollte dann eine parenterale Anwendung in Erwägung gezogen werden.
Anwendung bei Kindern
Für Kinder unter 3 Monaten liegen keine ausreichenden Erfahrungen für die Behandlung mit Cefuroximaxetil vor. Bei Kindern dieser Altersgruppe ist Cefuroxime axetil Ranbaxy Tabletten daher nicht anzuwenden.
Für Kinder bis 12 Jahre liegen keine ausreichenden Erfahrungen in der Behandlung des Frühstadiums der Lyme-Borreliose vor. Cefuroxime axetil Ranbaxy Tabletten ist daher bei dieser Indikation nicht anzuwenden.
Für Kinder unter 5 Jahren sind Cefuroxime axetil Ranbaxy feste orale Darreichungsformen nicht geeignet. Für diese Altersgruppe sollten deshalb andere Darreichungsformen angewendet werden
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Cefuroximaxetil und andere Cephalosporine. In geeigneter Weise nachgewiesene schwerwiegende Überempfindlichkeitsreaktionen sowie Überempfindlichkeitsreaktionen vom Sofort-Typ gegenüber anderen Betalaktam-Antibiotika (z. B. Penicilline).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Cefuroxime axetil Ranbaxy Tabletten
sollte mit besonderer Vorsicht bei Per-
sonen angewendet werden, die in ihrer
Vorgeschichte eine nverträglichkeitsre-
aktion auf Penicilline oder andere Be-
talaktam-Antibiotika entwickelt haben.
Cefuroxime axetil RanbaxyZu schwe-
ren Unverträglichkeitsreakti-
onen siehe Abschnitt 4.3.
Bei Auftreten von schweren akuten
Überempfindlichkeitsreaktionen, z. B.
Anaphylaxie (siehe auch Abschnitt
4.8), muss die Behandlung mit
Cefuroxime axetil Ranbaxy Tabletten
sofort abgebrochen werden und die
üblichen entsprechenden Notfallmaß-
nahmen müssen eingeleitet werden.
Die Anwendung von Cefuroxime axetil Ranbaxy Tabletten kann wie
jede Anwendung von Antibiotika zur
Vermehrung von Candida führen. Die
Anwendung über einen längeren Zeit-
raum kann auch zur Vermehrung von
anderen Erregern führen, die gegen
das eingesetzte Arzneimittel unemp-
findlich sind (z. B. Enterococci und
Clostridium difficile). Dies kann ei-
ne Unterbrechung der Behandlung mit
Cefuroxime axetil Ranbaxy Tabletten
erforderlich machen. Auf Zeichen einer
möglichen Folgeinfektion mit solchen
Erregern ist zu achten. Folgeinfektio-
nen sind entsprechend zu
behandeln.
Treten während oder in den ersten
Wochen nach Behandlung schwe-
re, anhaltende Durchfälle auf, so ist an
eine pseudomembranöse Kolitis zu
denken.
Hier ist eine Beendigung der The-
rapie mit Cefuroxime axetil Ranbaxy
Tabletten in Abhängigkeit von der
Indikation zu erwägen und sofort eine
angemessene Behandlung einzuleiten
(z.B. Einnahme von speziellen Antibio-
tika/ Chemotherapeutika, deren Wirk-
samkeit klinisch erwiesen ist). Arznei-
mittel, die die Darm-Peristaltik hem-
men, sind kontraindiziert.
Bei Auftreten von (epilepsieähnlichen) Krampfanfällen (siehe Abschnitt 4.9) sind die üblichen entsprechenden Notfallmaßnahmen angezeigt.
Wenn eine Lyme-Borreliose mit Antibiotika behandelt wird, kann sehr häufig eine Jarisch-Herxheimer-Reaktion auftreten (siehe auch Abschnitt 4.8) infolge der bakteriziden Wirkung des Antibiotikums auf Borrelia burgdorferi. Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass dies eine übliche und normalerweise vorübergehende Folge der antibiotischen Therapie der Lyme-Borreliose ist.
Hinweis:
Diese Arzneimittel können zu Erbrechen und Durchfall führen (siehe Abschnitt 4.8). In diesem Fall kann die Wirksamkeit dieses und/oder anderer eingenommener Arzneimittel (wie z. B. oraler Kontrazeptiva) beeinträchtigt werden.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arz-
neimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Potentiell nephrotoxische Arzneimittel und Schleifendiuretika
Hochdosierte Behandlungen mit Cephalosporinen sollten mit Vorsicht durchgeführt werden bei Patienten, die gleichzeitig starkwirkende Saluretika (z.B. Furosemid) oder potentiell nephrotoxische Präparate (z.B. Aminoglykosid-Antibiotika) erhalten, weil eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion durch eine solche Kombination nicht ausgeschlossen werden kann.
Probenecid
Die gleichzeitige Gabe von Probenecid führt über eine Hemmung der renalen Ausscheidung zu höheren, länger anhaltenden Konzentrationen von Cefuroxim im Serum.
Kontrazeptiva
Die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung von oralen Kontrazeptiva ist bei gleichzeitiger Anwendung von Cefuroxime axetil Ranbaxy Tabletten in Frage gestellt. Daher sollten während der Behandlung mit Cefuroxime axetil Ranbaxy Tabletten andere empfängnisverhütende Maßnahmen zusätzlich angewendet werden.
Einfluss auf labordiagnostische Untersuchungen
Unter der Behandlung mit Cefuroxime axetil Ranbaxy Tabletten kann der Coombs-Test falsch positiv ausfallen.
Bei Gluosebestimmungen in Harn und Blut kann es methodenabhängig zu falsch-positiven bzw. falsch-negativen Ergebnissen kommen; dies lässt sich durch die Anwendung enzymatischer Methoden vermeiden.
4.6 Fertilität,Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Daten über eine begrenzte Anzahl von exponierten Schwangeren lassen nicht auf schädigende Wirkungen von Cefuroxime axetil Ranbaxy Tabletten auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Fötus/Neugeborenen schließen. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf reproduktionstoxische Wirkungen schließen (siehe Abschnitt 5.3). Dennoch sollte eine Anwendung in der Schwangerschaft, insbesondere im ersten Trimenon, nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
Stillzeit
Cefuroxim geht in die
Muttermilch
über, Cefuroxime axetil Ranbaxy Tabletten darf
daher nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den
behandelnden Arzt angewendet werden. Beim gestillten Säugling kann
es zu Sensibilisierung sowie Irritation der Darmflora und
Sprosspilzbesiedlung kommen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nach bisherigen Erfahrungen hat Cefuroxime axetil Ranbaxy Tabletten keinen Einfluss auf Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit.
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. In Einzelfällen sind Nebenwirkungen (siehe Abschnitt 4.8) wie z. B. anaphylaktischer Schock und Schwindel beobachtet worden, die eine Ausübung der genannten Tätigkeiten unmöglich machen.
4.8 Nebenwirkungen
Nachfolgend sind die Nebenwirkungen nach Systemorganklassen und absoluter Häufigkeit (alle berichteten Ereignisse) aufgelistet. Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (>1/10)
Häufig (>1/100 bis <1/10)
Gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100)
Selten (>1/10.000 bis <1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Es wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:
-
Unter-such-ungen
Häufig
Vorübergehender Anstieg von Transaminasen (AST, ALT) und LDH
Gelegent-lich
Positiver Coombs-Test (u. U. Einfluss auf Blutkreuzprobe)
Erkrank-ungen des Blutes und des Lymph-systems
Häufig
Eosinophilie
Gelegent-lich
Leukozytopenie, Neutrozytopenie, Thrombozytope-nie
Sehr selten
Immunhämolyti-sche Anämie
Erkrank-ungen des Nerven-systems
Häufig
Kopfschmerzen, Schwindel
Sehr selten
Unruhe, Nervosität, Verwirrtheit oder Halluzinationen, vor allem bei älteren Patienten oder bei Patienten mit hohem Fieber oder schweren Infekten
Erkrank-ungen des Gastro-intestinal-trakts
Häufig
Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall
Gelegent-lich
Erbrechen
Sehr selten
Pseudomem-branöse Kolitis (in den meisten Fällen verursacht durch Clostridium difficile) (siehe 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung)
Infektio-nen und parasitäre Infek-tionen
Häufig
Entzündung der Mund- und Scheidenschleimhaut (teilweise verursacht durch Candida-Superinfektionen)
Erkrank-ungen des Immun-systems
Gelegent-lich
Hautreaktionen
Selten
Urtikaria, Juckreiz
Sehr selten
Arzneimittelfieber Serumkrankheit, Anaphylaxie, Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, toxisch epidermale Nekrolyse
Leber- und Gallener-krank-ungen
Sehr selten
Ikterus, Hepatitis
Weitere Neben-wirkung-en
Sehr häufig
Bei der Behandlung der Lyme-Borreliose im Frühstadium mit Cefuroximaxetil wurden sehr häufig (≥ 10 %) Symptome wie Diarrhö, Vagi-nitis und Jarisch-Herxheimer-Reaktion beschrieben.
Die Jarisch-Herxheimer-Reaktion äußert sich in Form von Fieber, Schüttelfrost, Kopf-schmerzen und Gelenk-schmerzen.
Ein anaphylaktischer Schock ist lebensbedrohlich und erfordert daher sofortige Gegenmaßnahmen (siehe auch Abschnitt 4.4).
Bei Patienten mit Neigung zu Allergien ist eher mit allergischen Reaktionen zu rechnen.
4.9 Überdosierung
Symptome einer Überdosierung
Intoxikationen im strengen Sinn sind beim Menschen unbekannt. Bei bestimmten Risikokonstellationen und bei Gabe sehr hoher Dosen von Cephalosporinen kann es zu zentralnervösen Erregungszuständen, Myoklonien und Krämpfen kommen, wie sie auch für andere Betalaktame beschrieben worden sind.
Therapie bei Überdosierung
Bei Überdosierung sind - neben dem Absetzen des Arzneimittels - gegebenenfalls eliminationsbeschleunigende Maßnahmen erforderlich.
Cefuroximaxetil ist hämodialysierbar.
5. Pharmakologische Eigen-schaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe
Cefuroximaxetil, ein Acetoxyethylester-Prodrug von Cefuroxim, ist ein orales, Betalaktam-Antibiotikum aus der Gruppe der Cephalosporine.
ATC-Code
J 01 DC02
Wirkungsweise
Der Wirkungsmechanismus von Cefuroxim beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese (in der Wachstumsphase) durch Blockade der Penicillin-bindenden Proteine (PBPs) wie z.B. der Transpeptidasen. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung.
Beziehung zwischen Pharmako-kinetik und Pharmakodynamik
Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.
Resistenzmechanismen
Eine Resistenz gegenüber Cefuroxim kann auf folgenden Mechanismen beruhen:
Inaktivierung durch
Betalaktamasen: Cefuroxim kann durch bestimmte Betalaktamasen
hydrolysiert werden, insbesondere durch Betalaktamasen mit
erweitertem Spektrum (so genannten extended spectrum
betalactamases, ESBLs), die z.B. bei Stämmen von Escherichia
coli oder Klebsiella pneumoniae vorkommen, oder durch
konstitutiv gebildete Betalaktamasen vom AmpC-Typ, die
z.B. bei Enterobacter cloacae nachgewiesen wurden. Bei
Infektionen durch Bakterien mit induzierbarer AmpC-Betalaktamase
und In - vitro - Empfindlichkeit gegenüber Cefuroxim besteht die
Gefahr, dass unter der Therapie Mutanten mit konstitutiver
(dereprimierter) AmpC-Betalaktamase-Bildung selektiert werden.
Reduzierte Affinität von PBPs gegenüber Cefuroxim. Die erworbene Resistenz bei Pneumokokken und anderen Streptokokken beruht auf Modifikationen vorhandener PBPs als Folge einer Mutation. Für die Resistenz bei Methicillin(Oxacillin)-resistenten Staphylokokken hingegen ist die Bildung eines zusätzlichen PBPs mit verminderter Affinität gegenüber Cefuroxim verantwortlich.
Unzureichende Penetration von Cefuroxim durch die äußere Zellwand kann bei Gram-negativen Bakterien dazu führen, dass die PBPs nicht ausreichend gehemmt werden.
Durch Effluxpumpen kann Cefuroxim aktiv aus der Zelle transportiert werden.
Eine partielle oder weitgehende Kreuzresistenz von Cefuroxim besteht mit anderen Cephalosporinen und Penicillinen.
Grenzwerte
Die Testung von Cefuroxim erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:
EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte
Erreger |
Sensibel |
Resistent |
Enterobacteriaceae |
8 mg/l |
> 8 mg/l |
Staphylococcus spp.1) |
–1) |
–1) |
Streptococcus spp. |
–2) |
–2) |
Streptococcus pneumoniae |
0,25 mg/l |
> 0,5 mg/l |
Haemophilus influenzae |
0,12 mg/l |
> 1 mg/l |
Moraxella catarrhalis |
0,12 mg/l |
> 2 mg/l |
1) Für Staphylococcus spp. wird das Testergebnis von Oxacillin übernommen. Methicillin (Oxacillin)-resistente Staphylokokken werden als resistent gegen Cephalosporine bewertet.
2) Für Streptococcus spp. (Gruppen A, B, C, G) wird das Testergebnis von Penicillin G übernommen.
Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland
Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Cefuroximaxetil in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Cefuroxim anzustreben.
Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und –studien (Stand: Dezember 2009):
Üblicherweise empfindliche Spezies |
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen |
Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel)° |
Staphylococcus saprophyticus |
Streptococcus agalactiae |
Streptococcus pneumoniae |
Streptococcus pyogenes |
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen |
Borrelia burgdorferi° |
Moraxella catarrhalis$ |
Proteus mirabilis |
Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können |
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen |
Staphylococcus aureusэ |
Staphylococcus epidermidis+ |
Staphylococcus haemolyticus+ |
Staphylococcus hominis+ |
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen |
Escherichia coli$ |
Klebsiella oxytoca |
Klebsiella pneumoniae |
Haemophilus influenzae$ |
Von Natur aus resistente Spezies |
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen |
Enterococcus spp. |
Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent) |
Streptococcus pneumoniae (Penicillin-intermediär und -resistent) |
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen |
Citrobacter freundii |
Enterobacter cloacae |
Morganella morganii |
Pseudomonas aeruginosa |
Serratia marcescens |
Andere Mikroorganismen |
Chlamydia spp. |
Chlamydophila spp. |
Legionella pneumophila |
Mycoplasma spp. |
° Bei Veröffentlichung der Tabelle lagen
keine aktuellen Daten vor. In der Primär-
literatur, Standardwerken und Therapie-
empfehlungen wird von einer Empfind-
lichkeit ausgegangen.
$ Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im intermediären Bereich.
+ In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50 %.
э Im ambulanten Bereich liegt die Resistenzrate bei < 10 %.
& Bei Isolaten von Patientinnen mit
unkomplizierter Cystitis beträgt die Re-
sistenzrate < 10%, sonst 10%.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Bioverfügbarkeit
Cefuroximaxetil ist das 1-(Acetoxy)ethylester-Prodrug von Cefuroxim und hat im Vergleich zu Cefuroxim eine verbesserte orale Resorption, Fettlöslichkeit und Stabilität im Magen.
Nach oraler Gabe wird Cefuroximaxetil innerhalb von 3 bis 4 Minuten nach der Resorption aus dem Verdauungstrakt durch Esterasen in den Mukosazellen und im Pfortaderkreislauf hydrolysiert. Die Wirksubstanz Cefuroxim gelangt dann in den systemischen Kreislauf.
Nach Einmalgabe von Cefuroximaxetil wird eine Linearität der Pharmakokinetik in einem Dosisbereich von 125 bis 1.000 mg Cefuroxim beschrieben.
Die Resorption und somit die Bioverfügbarkeit sind erhöht, wenn die Einnahme nach einer Mahlzeit erfolgt.
Resorption
Eine optimale Resorption von Cefuroximaxetil erfolgt unabhängig von der Dosis (250 mg bis 1 g) bei einer Einnahme kurz nach einer Mahlzeit und führt zu einer absoluten Bioverfügbarkeit von 40 bis 50 % im Vergleich zu 30 % bei Einnahme am Morgen auf nüchternen Magen. Bei der oralen Gabe von 1 g Cefuroximaxetil nach einer Mahlzeit treten maximale Serumspiegel nach 2,7 Stunden auf im Vergleich zu 2,1 Stunden, wenn die Gabe bei Einnahme am Morgen auf nüchternen Magen erfolgt (p<0,05). Maximale Serumspiegel betragen ca. 2 bis 3 Stunden nach Einnahme einer Dosis nach einer Mahlzeit 2 bis 3 mg/l für eine 125 mg Dosis, 4 bis 6 mg/l für eine 250 mg Dosis, 5 bis 8 mg/l für eine 500 mg Dosis und 9 bis 14 mg/l für eine 1 g Dosis.
Verteilung
Je nach Untersuchungsmethode liegt die
Plasmaproteinbindung bei 33 bis
50 %. Cefuroxim weist ein relativ kleines
Verteilungsvolumen von 0,25 bis
0,3 l/kg auf. Die Verteilung von Cefuroxim ist in
den einzelnen Körpergeweben und -flüssigkeiten unterschiedlich
stark; eine gute Wirkstoffpenetration (35 bis 90 %) findet sich im
Tonsillen- und Nebenhöhlengewebe und in der Bronchialmukosa. Die
durchschnittlichen Gewebskonzentrationen von Cefuroxim liegen im
Bereich von 1,4 bis 3,8 mg/l.
Metabolismus
Nach Spaltung des Esters wird der Axetilrest zu Azetaldehyd und Essigsäure metabolisiert. Cefuroxim selbst wird nicht metabolisiert.
Ausscheidung
Cefuroxim wird ausschließlich in Form der
unveränderten Substanz renal ausgeschieden. Bei gesunden Probanden
lag die Wiederfindungsrate von Cefuroxim im Urin innerhalb von 24
Stunden nach einmaliger oraler
Cefuroximaxetilgabe (250 mg Cefuroxim) im Bereich
von 42,8 bis 57 %. Die Serumhalbwertzeit betrug nach Gabe von
Cefuroximaxetil-Einmaldosen (250 bis 1.000 mg Cefuroxim) 1,1 bis
1,5 Stunden.
Spezielle Pharmakokinetik
Bei schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance < 10 ml/min) ist die Halbwertszeit von Cefuroxim verlängert.
Durch gleichzeitige Probenecidgabe wird die Fläche unter der mittleren Serumkonzentrations-Zeitkurve um ca. 50 % erhöht.
Die Cefuroximserumspiegel werden durch Dialyse herabgesetzt.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Mutagenität
Cefuroximaxetil zeigte in einer Testbatterie aus In-vitro und In-vivo-Untersuchungen keine relevanten mutagenen Wirkungen.
Kanzerogenität
Bei Cephalosporinen gibt es keine Anhaltspunkte für ein kanzerogenes Potenzial dieser Arzneistoffe. Deshalb und ebenso wegen der begrenzten Dauer der Therapie wurden keine speziellen Langzeituntersuchungen durchgeführt.
Reproduktionstoxizität
Cefuroximaxetil zeigte im Tierversuch keine Hinweise auf reproduktionstoxische Wirkungen. Cefuroxim ist plazentagängig und geht in die Muttermilch über.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1. Liste der sonstigen Bestandteile
Natriumdodecylsulfat
hochdisperses Siliciumdioxid
mikrokristalline Cellulose
Croscarmellose-Natrium
Stearinsäure (Ph. Eur.)
6.2 Inkompatibilitäten
Inkompatibilitäten sind bisher nicht beschrieben worden.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für
die Aufbewahrung
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Blister aus farblosem, transparenten PVC-Film mit ACLAR-Film laminiert und einer Rückfolie aus mit einem Heißsiegellack beschichtetem Aluminium.
Durchdrückpackung aus einer mit einem Kunstoff-Polymer beschichteten Aluminiumfolie.
Cefuroxime axetil Ranbaxy 250 mg Tabletten
Packungen mit 10, 12, 20, 24 oder 30 Tabletten.
Cefuroxime axetil Ranbaxy 500 mg Tabletten
Packungen mit 10, 12, 20, 24 oder 30Tabletten.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für
die Beseitigung und sonstige Hinweise für die Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Basics GmbH
Hemmelrather Weg 201
D-51377 Leverkusen
Telefon: (0214) 403 99-0
Telefax: (0214) 403 99-199
E-Mail: info@ranbaxy.de
Internet: www.basics.de
8. ZulassungsnummerN
Cefuroxime axetil Ranbaxy 250
mg Tabletten:
48486.01.00
Cefuroxime axetil Ranbaxy 500
mg Tabletten:
48486.02.00
9. Datum der ERTEILUNG DER Zulassung / Verlängerung der Zulassung
21.01.2005
10. Stand der Information
Dezember 2010
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
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