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Cellcristin 1 Mg/Ml Injektionslösung

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Gebrauchsinformation zur Änderungsanzeige vom 5. Mai 2008

cellcristin; Zul.-Nr.: 3000427.00.00


Liebe Patientin, lieber Patient!

Bitte lesen Sie die folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Gebrauchsinformation

cellcristin 1 mg/ml Injektionslösung

Wirkstoff: Vincristinsulfat

Zusammensetzung

Arzneilich wirksame Bestandteile:

1 ml Injektionslösung enthält: 1 mg Vincristinsulfat

1 Durchstechflasche cellcristin mit 1 ml Injektionslösung enthält 1 mg Vincristinsulfat

1 Durchstechflasche cellcristin mit 2 ml Injektionslösung enthält 2 mg Vincristinsulfat

Sonstige Bestandteile:

Methyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.), Propyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.), Mannitol (Ph.Eur.), Natrium­acetat-Trihydrat, Essigsäure 99%, Wasser für Injektionszwecke

Darreichungsform und Inhalt

Packung mit 1 bzw. 10 Durchstechflasche(n) mit 1 ml Injektionslösung

Packung mit 1 bzw. 10 Durchstechflasche(n) mit 2 ml Injektionslösung

Stoff- oder Indikationsgruppe, Wirkungsweise

Zytostatikum (tumorhemmendes Arzneimittel) aus der Gruppe der Vinca-Alkaloide, Mitosehemmer (hemmt die Zellteilung).

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

cell pharm GmbH – Theodor-Heuss-Str. 52 61118 Bad Vilbel – Telefon: 0 61 01 / 30 42-0– Telefax: 0 61 01 / 30 42-11

Anwendungsgebiete

cellcristin wird bei folgenden Indikationen in der Regel in der Kombinationschemotherapie angewendet:

Gegenanzeigen

Im folgenden wird beschrieben, wann cellcristin nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden darf. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.

cellcristin darf nicht angewendet werden bei:

cellcristin darf keinesfalls in die Rückenmarkflüssigkeit (intrathekale Applikation) verabreicht werden, da diese Anwendungsart tödliche Folgen hat. Vorsicht ist geboten bei Leberfunktionsstörungen wegen der überwiegend in der Leber stattfindenden Metabolisierung (Verstoffwechselung) von Vincristin. cellcristin soll Patienten, die eine Strahlentherapie erhalten, nicht gegeben werden, wenn das Bestrahlungsfeld die Leber einschließt.

Was muß in Schwangerschaft und Stillzeit beachtet werden?

cellcristin kann erbgutschädigend wirken und die Entwicklung Ihres ungeborenen Kindes beeinträch­tigen. Sie dürfen cellcristin daher nicht während der Schwangerschaft anwenden. Hält ein Arzt die Anwendung während der Schwangerschaft unbedingt für notwendig, so sollten Sie über das mit der Behandlung verbundene Risiko von schädigenden Wirkungen für Ihr Kind durch eine medizinische Beratung informiert werden.

Sollten Sie während der Behandlung mit cellcristin schwanger werden, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt und nutzen Sie die Möglichkeit einer genetischen Beratung.

In der Stillzeit dürfen Sie cellcristin nicht anwenden.

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise

Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?

cellcristin ist streng intravenös zu injizieren. Bei einer versehentlich paravenösen Injektion von cellcristin sind entsprechende therapeutische Maßnahmen zu ergreifen. cellcristin darf keinesfalls in die Rückenmarkflüssigkeit (intrathekale Applikation) verabreicht werden, da diese Anwendungsart tödliche Folgen hat! Gelangt cellcristin in die Augen, kann es zu schweren Reizerscheinungen bis zu Hornhautgeschwüren (Hornhautulzerationen) kommen.

Empfängnisverhütende Maßnahmen: Bei der Behandlung mit cellcristin sollten Sie empfängnis­verhütende Maßnahmen ergreifen. cellcristin kann das Erbgut schädigen. Männern, die mit cellcristin behandelt werden, wird empfohlen, während der Behandlung und bis zu 6 Monate danach kein Kind zu zeugen. Vor Therapiebeginn sollten Sie sich wegen der Möglichkeit einer dauerhaften Unfruchtbarkeit durch die Therapie mit cellcristin über eine Spermakonservierung beraten lassen. Frauen sollten während der Behandlung nicht schwanger werden.

Überwachungsmaßnahmen:Vor Therapiebeginn und während der Behandlung sowie vor jedem Behandlungszyklus müssen die Leber- und Nierenfunktion, das Blutbild sowie die Funktionen des Nervensystems untersucht werden. Bei Zeichen von Knochenmarkschädigung ist die nächste Dosis erst nach sorgfältiger Beurteilung des Krankheitsbildes zu verabreichen. Ebenso ist beim Auftreten von Funktionsstörungen des Nervensystems (neurologische Symptome) zu verfahren, da sich bei Fortsetzung der Behandlung schwere Nervenleiden (Neuropathien) entwickeln können.

Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten?

cellcristin kann durch Nebenwirkungen am Nervensystem und im Magen-Darm-Bereich zu einer Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit oder der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen führen.

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von cellcristin?

Die Wirkungen mancher Arzneimittel können durch gleichzeitige Anwendung anderer Mittel beeinflußt werden. Fragen Sie daher Ihren Arzt, wenn Sie andere Mittel ständig anwenden, bis vor kurzem angewendet haben oder gleichzeitig mit dem hier vorliegenden Arzneimittel anwenden wollen. Ihr Arzt kann Ihnen sagen, ob unter diesen Umständen mit Unverträglichkeiten zu rechnen ist, oder ob besondere Maßnahmen, wie z.B. eine neue Dosisfestsetzung, erforderlich sind, wenn dieses Arzneimittel angewendet wird.

Wegen der Neurotoxizität (Schädigung des Nervensystems) von cellcristin sollten andere potentiell neurotoxische Medikamente nicht gleichzeitig gegeben werden. Die gleichzeitige Gabe von cellcristin und Ciclosporin A kann starke Neurotoxizität hervorrufen. Eine Kombinationsbehandlung mit cellcristin und Mitomycin ist wegen der Gefahr eines ausgeprägten Bronchospasmus (Krampf der Bronchial­muskeln) und akuter Atemnot zu unterlassen. Bei einer Kombinationsbehandlung mit cellcristin und L-Asparaginase muß cellcristin 12-24 Stunden vor der L-Asparaginase gegeben werden, da sonst eine Verminderung der hepatischen Clearance (Abbau in der Leber) von Vincristinsulfat mit kumulativer Toxizität (Zunahme der Schädigung durch Vincristin) in der Leber auftreten kann.

Zu beachten ist die mögliche Interaktion zwischen Vincristinsulfat und Calciumantagonisten, speziell Nifedipin, da es bei gleichzeitiger Gabe von cellcristin und Nifedipin zu einer Herabsetzung der Plasmaclearance von Vincristinsulfat (Verschwinden von Vincristin aus dem Plasma) mit der Gefahr erhöhter Toxizität (Schädigungen) kommen kann. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Vincristin und Itraconazol können Nebenwirkungen, insbesondere neuromuskuläre Störungen, früher bzw. verstärkt auftreten.

Durch Chemotherapie, die auch cellcristin beinhaltet, kann eine Krampfanfallsprophylaxe mit Phenytoin beeinträchtigt werden, da Vincristinsulfat zu einer Herabsetzung der Phenytoinkonzentration im Blut führt. Eine Dosisanpassung sollte aufgrund regelmäßiger Blutspiegelbestimmungen erfolgen. cellcristin enthaltende Therapieschemata können den Digoxinplasmaspiegel senken und die renale Exkretion beeinträchtigen. Dactinomycin: Bei Patienten mit Wilms-Tumor wurde bei Kombination von Vincristin und Dactinomycin über eine schwere Lebertoxizität berichtet. In der Kombination mit Bleomycin kann Vincristinsulfat dosisabhängig ein Raynaud-Syndrom (Gefäßkrämpfe, vorwiegend der Finger) verursachen.

Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung

Wieviel von cellcristin und wie oft sollte cellcristin angewendet werden?

cellcristin soll nur unter der Aufsicht eines in der Zytostatikatherapie erfahrenen Arztes angewendet werden.

Eine Überdosierung von cellcristin kann sehr ernste, eventuell tödliche Folgen haben. Daher ist die exakte Berechnung der zulässigen Dosis besonders gewissenhaft vorzunehmen. Die Dosis ist der Indikation, dem angewandten Kombinationschemotherapieplan und dem Zustand des Patienten individuell anzupassen. Ein gebräuchliches Dosierungsschema ist die streng intravenöse Gabe von cellcristin einmal pro Woche. Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungsrichtlinien:

Erwachsene:1,4 mg Vincristinsulfat/m² Körperoberfläche i.v., 1 x wöchentlich. Die maximale Gesamtdosis ist 2 mg pro Patient/Woche.

Kinder:Kinder mit einem Körpergewicht von bis zu 10 kg: 0,05 mg Vincristinsulfat/kg Körpergewicht i.v., 1 x wöchentlich. Kinder mit einem Körpergewicht von 10 kg und mehr: 2 mg Vincristinsulfat/m² Körperoberfläche i.v., 1 x wöchentlich.

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion:Bei Patienten mit einem direkten Serumbilirubin über 3 mg/100 ml wird eine Reduktion der Vincristinsulfat-Dosis um 50% empfohlen.

Wie und wann sollte cellcristin angewendet werden?

cellcristin darf nur intravenösangewendet werden. Paravenöse Injektionen führen im betroffenen Bereich zu ausgedehnten Nekrosen.

cellcristin darf nur mit isotonischer Natriumchloridlösung oder Glukoselösung verdünnt werden. cellcristin sollte nicht mit Lösungen verdünnt werden, die den pH-Wert über den Bereich von 3,5 bis 5 hinaus erhöhen bzw. erniedrigen, und nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden. Vor der Anwendung sollte die Lösung daraufhin überprüft werden, daß sie frei von Partikeln ist und keine Verfärbung aufweist.

Die Injektion kann entweder direkt intravenös oder in den Schlauch einer laufenden intravenösen Infusion erfolgen und sollte in einer Minute abgeschlossen sein.

Wie lange sollte cellcristin angewendet werden?

Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt unter Berücksichtigung der Indikation, des angewandten Kombinationschemotherapieplanes und des Zustandes des Patienten.

Überdosierung und andere Anwendungsfehler

Was ist zu tun, wenn cellcristin in zu großen Mengen angewendet wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?

Symptome einer Überdosierung:Eine Überdosierung von Vincristin kann sehr ernste, evtl. tödliche Folgen haben. Daher ist die exakte Berechnung der zulässigen Dosis besonders gewissenhaft vorzunehmen. Da die Nebenwirkungen von Vincristin dosisabhängig sind, muß bei Überdosierung mit einem verstärkten Auftreten von unerwünschten Begleiterscheinungen gerechnet werden. Bei Kindern unter 13 Jahren haben 10fache therapeutische Dosen zum Tod geführt. Führende klinische Symptome bei Überdosierung von Vincristin sind Abdominalschmerzen, neurotoxische Erscheinungen mit Reflexausfällen, sensorische und motorische Störungen, Somnolenz, Thrombo-, Leukozytopenie, paralytischer Ileus.

Therapiemaßnahmen bei Überdosierung:Da ein spezifisches Antidot nicht bekannt ist, wird empfohlen, unterstützende Maßnahmen zu ergreifen. Zu diesen Maßnahmen zählen: 1.) Zur Verhütung von Nebenwirkungen, die von einer Störung der Sekretion des antidiuretischen Hormons herrühren, gehört die Einschränkung der Flüssigkeitsaufnahme. 2.) Gabe eines Antikonvulsivums für mindestens eine Woche nach der Überdosierung. 3.) Anwendung von Einläufen, um einem Ileus vorzubeugen. 4.) Überwachung des Kreislaufsystems. 5.) Eventuell tägliche Hämatokrit- bzw. Hämoglobinbestimmung, um den Transfusionsbedarf zu erkennen.

Da nur sehr geringe Mengen Vincristinsulfat im Dialysat erscheinen, ist der Nutzen einer Hämodialyse in Fällen von Überdosierung fraglich. Nach einem Einzelbericht konnten Nebenwirkungen nach Vincristin-Überdosierung durch Plasmapherese abgeschwächt werden.

Paravasate:Bei versehentlicher paravenöser Anwendung können lokale Entzündungen bis hin zu schweren Nekrosen auftreten. Die Heilung kann mehrere Wochen dauern und von starken Schmerzen begleitet sein. Die Beschwerden können nach Abheilung persistieren. Bei einer versehentlichen paravenösen Injektion tragen die lokale Injektion von Hyaluronidase und Anwendung von mäßiger Wärme an der betroffenen Stelle zur Verteilung der in das Gewebe gelangten Lösung bei.

Versehentliche intrathekale Gabe:Nach versehentlicher intrathekaler Gabe ist umgehend ein neurochirurgischer Eingriff erforderlich, um eine aufsteigende Lähmung zu verhindern, die zum Tode führt.

Bei einer sehr kleinen Anzahl von Patienten wurden lebensbedrohliche Lähmung und anschließender Tod verhindert. Es kam allerdings zu schwerwiegenden neurologischen Folgeerscheinungen und nur begrenzter späterer Erholung.

Aufgrund der veröffentlichten Behandlung dieser überlebenden Fälle, sollte nach einer versehentlichen intrathekalen Gabe von Vincristin sofort mit der folgenden Behandlung begonnen werden:

1. Über einen lumbalen Zugang soviel Rückenmarksflüssigkeit, wie risikolos möglich, entfernen.

2. Einbringen eines Epiduralkatheters in den Subarachnoidalraum über den Intervertebralraum oberhalb des initialen lumbalen Zugangs und Spülung der Cerebrospinalflüssigkeit mit Ringer-Laktat-Lösung.

Frischplasma (fresh frozen plasma) sollte angefordert werden. Sobald es zur Verfügung steht, sollte die Ringer-Laktat-Lösung mit 25 ml Frischplasma pro Liter versetzt werden.

Einbringen eines intraventrikulären Drain oder Katheter durch einen Neurochirurgen und Fortsetzung der Spülung der Cerebrospinalflüssigkeit, wobei Flüssigkeit durch den lumbalen Zugang entfernt wird, der mit einem geschlossenen Drain-System verbunden ist. Ringer-Laktat-Lösung wird kontinuierlich infundiert, 150 ml/Stunde bzw. 75 ml/Stunde, nachdem Frischplasma hinzugefügt wurde.

Die Geschwindigkeit der Infusion sollte so angepaßt werden, daß die Proteinkonzentration in der Cerebrospinalflüssigkeit 150 mg/dl beträgt.

Folgende Maßnahmen wurden zusätzlich angewandt, ohne daß ihr Nutzen unmittelbar bewiesen ist.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von cellcristin auftreten?

Arzneimittel können neben den erwünschten Hauptwirkungen auch unerwünschte Wirkungen, sogenannte Nebenwirkungen haben. Nebenwirkungen, die im zeitlichen Zusammenhang mit der Anwendung von cellcristin beobachtet wurden, jedoch nicht bei jedem Patienten auftreten müssen, werden im folgenden genannt. Die unter der Behandlung mit cellcristin auftretenden Nebenwirkungen sind häufig dosisabhängig und in der Regel heilbar. Bei ungenügender Leberfunktion können die Nebenwirkungen infolge verlangsamter Verstoffwechselung und verzögerter Ausscheidung verstärkt auftreten.

Neurologische Nebenwirkungen (Nebenwirkungen an Muskeln und Nerven):Verstärkte Gefahr für das Auftreten von Neurotoxizität (Nervenschädigung) besteht bei Patienten mit vorbestehenden neuro­logischen (Nerven-) Erkrankungen. Am häufigsten werden neuromuskuläre Störungen beobachtet. Die neuromuskulären Erscheinungen treten in Form von Sensibilitätsstörungen, Parästhesien (Empfindungsstörungen wie Kribbeln) und Taubheit der Finger- und Zehenspitzen sowie Schmerzen in der Kieferregion auf. Bei Fortsetzung der Behandlung können neuritisartige Schmerzen und motorische Ausfälle verschiedener Lokalisation beobachtet werden, des weiteren Reflexausfall, Ataxie (gestörte Bewegungskoordination) und Lähmungen. Manifestationen an den Hirnnerven in Form isolierter Paresen (unvollständiger Lähmungen) können auch bei Fehlen sonstiger motorischer Störungen auftreten.

In seltenen Fällen werden Hörverlust und Erblindung registriert. Im Zusammenhang mit einer Vincristintherapie wurde über das Auftreten von Rindenblindheit und bilateraler Stimmbandlähmung (reversibel) berichtet. Es wurden auch Doppelsichtigkeit, Optikusneuropathien oder -atrophien sowie beidseitige Facialisparese (Gesichtslähmung) beobachtet. In seltenen Fällen werden Krämpfe (häufig zusammen mit Bluthochdruck), bei Kindern auch Krämpfe mit anschließender Bewußtlosigkeit, registriert. Selten treten zentralnervöse Störungen mit Bewußtseinsminderung, Verwirrtheitszuständen, Delirien und Koma (tiefe Bewußtlosigkeit) auf. Sehr selten kommt es zu Psychosen und Halluzinationen. Von verschiedenen Autoren wurde empfohlen, die wöchentliche Dosis auf 2 mg Vincristinsulfat zu begrenzen, um das Auftreten der neuromuskulären Nebenwirkungen zu vermeiden.

Gastrointestinale Nebenwirkungen (Nebenwirkungen im Magen-Darm-Bereich):Gastrointestinale Nebenwirkungen treten durch neuroviszerale Schädigung in Form von Obstipation, abdominellen (Bauch-) Krämpfen, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfällen und Gewichtsverlust auf. Über Ulzerationen (Geschwüre) an der Mundschleimhaut, Nekrose (Gewebsschädigung) und/oder Perforation des Intestinums (Durchbruch des Dünndarms) wurde berichtet. In Einzelfällen kann es zu paralytischem Ileus (Darmverschluß) kommen.

Renale Nebenwirkungen (Nebenwirkungen an der Niere):Es wurden Polyurie und Dysurie berichtet. Auch Harnverhaltung und Harnblasenatonie traten auf. Selten wurde das Syndrom der gestörten ADH-Sekretion (SIADH, Schwartz-Bartter-Syndrom) mit Hyponatriämie und Wasserretention beobachtet. Wie bei allen Zytostatikatherapien kann es auch nach Vincristinsulfat-Gabe zu einer akuten Niereninsuffizienz infolge Hyperurikämie kommen.

Knochenmarktoxizität:Eine Myelosuppression (Funktionsminderung des Knochenmarks) tritt selten und dosisabhängig auf. Sie ist jedoch in der Regel reversibel und eher geringgradig. Es werden Leukozytopenie (Abnahme der weißen Blutzellen), Thrombozytopenie (Abnahme der Blutplättchen) und Anämie (Blutarmut) beobachtet.

Kardiovaskuläre Nebenwirkungen (Nebenwirkungen am Herzen und Gefäßsystem):Selten treten kardiotoxische (herzschädigende) Reaktionen auf. Vincristin enthaltende Zytostatikakombinations­therapien werden in Zusammenhang gebracht mit koronarer Herzkrankheit und Myokardinfarkt (Herzinfarkt) bei Patienten, welche zuvor eine Mediastinum-Bestrahlung (Bestrahlung des mittleren Teiles der Brust) erhalten hatten. Ferner wurde über Kopfschmerzen sowie über arterielle Hyper- bzw. Hypotonie (erhöhter bzw. erniedrigter Blutdruck) unter Vincristin berichtet.

Sonstige Nebenwirkungen:Häufig tritt eine in der Regel reversible Alopezie (Haarausfall) auf. Selten wurden allergische Reaktionen wie Anaphylaxie, Hautausschlag, Fieber und Ödeme (Wasser­ansammlung im Gewebe) beobachtet. Methyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.) und Propyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.) (Parabene) können Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, und selten eine Verkrampfung der Atemwege (Bronchospasmus) hervorrufen.

Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.

Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels

Das Verfallsdatum dieses Arzneimittels ist auf der Faltschachtel aufgedruckt. Verwenden Sie das Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum!

Wie ist cellcristin aufzubewahren?

Im Kühlschrank lagern (2°C - 8°C). Die Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Wann ist cellcristin auch vor Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr verwendbar?

Vor der Anwendung sollte die Lösung daraufhin überprüft werden, daß sie frei von Partikeln ist und keine Verfärbung aufweist.

Achten Sie stets darauf, daß Sie cellcristin so aufbewahren, daß es für Kinder nicht zu erreichen ist!

Verschreibungspflichtig!

Stand der Information: Mai 2007


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