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Ceolat 1mg/Ml Lösung Zum Einnehmen

FI - Ceolat 1 mg/ml Lösung zum Einnehmen GEROT || LANNACH

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Ceolat 1 mg/ml Lösung zum Einnehmen

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 ml enthält 1 mg Metoclopramidhydrochlorid.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

1 ml enthält 1,8 mg Methyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.) und 0,2 mg Propyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.).

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1

3. DARREICHUNGSFORM

Lösung zum Einnehmen

Klare, farblose bis gelbliche Lösung mit Orangenaroma.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

Erwachsene

Ceolat wird angewendet bei Erwachsenen zur

-    Vorbeugung von nach Chemotherapie verzögert auftretender Übelkeit und verzögert auftretendem Erbrechen (CINV)

-    Vorbeugung von Übelkeit und Erbrechen, die durch Strahlentherapie verursacht werden (RINV)

-    symptomatischen Behandlung von Übelkeit und Erbrechen, einschließlich Übelkeit und Erbrechen, die durch akute Migräne hervorgerufen werden. Metoclopramid kann in Kombination mit oralen Schmerzmitteln verwendet werden, um die Resorption des Schmerzmittels bei akuter Migräne zu fördern.

Kinder und Jugendliche

Ceolat wird angewendet bei Kindern und Jugendlichen (im Alter von 1 bis 18 Jahren) zur

-    Vorbeugung von nach Chemotherapie verzögert auftretender Übelkeit und von verzögert auftretendem Erbrechen (CINV) als Sekundäroption.

4.2    Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Erwachsene

Die empfohlene Einzeldosis beträgt 10 mg und kann bis zu dreimal täglich eingenommen werden. Die maximale empfohlene Tagesdosis beträgt 30 mg oder 0,5 mg/kg Körpergewicht.

Kinder und Jugendliche

Metoclopramid ist bei Kindern unter 1 Jahr kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Die empfohlene Einzeldosis beträgt 0,1 bis 0,15 mg/kg Körpergewicht und kann bis zu dreimal täglich eingenommen werden.

Die maximale Dosis innerhalb von 24 Stunden beträgt 0,5 mg/kg Körpergewicht.

Dosiertabelle

Alter

Körpergewicht

Dosierung

Häufigkeit

1-3 Jahre

10-14 kg

1 mg

bis zu dreimal täglich

3-5 Jahre

15-19 kg

2 mg

5-9 Jahre

20-29 kg

2,5 mg

9-18 Jahre

30-60 kg

5 mg

15-18 Jahre

mehr als 60 kg

10 mg

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten sollte eine Dosisreduktion auf der Grundlage der Nieren- und Leberfunktion und der Gebrechlichkeit insgesamt erwogen werden.

Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion

Bei Patienten mit einer Nierenerkrankung im Endstadium (Kreatinin-Clearance < 15 ml/min) sollte die Tagesdosis um 75% reduziert werden.

Bei Patienten mit mäßiger bis schwerer Beeinträchtigung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance 15 bis 60 ml/min) sollte die Dosis um 50% reduziert werden (siehe Abschnitt 5.2).

Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion

Bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsbeeinträchtigung muss die Dosis um 50% reduziert werden (siehe Abschnitt 5.2).

Art der Anwendung

Ein Abstand von mindestens 6 Stunden zwischen zwei Einnahmezeitpunkten muss eingehalten werden, selbst im Fall von Erbrechen oder Aufstoßen der Dosis (siehe Abschnitt 4.4).

Dauer der Anwendung

Die maximale empfohlene Behandlungsdauer beträgt 5 Tage.

4.3 Gegenanzeigen

-    Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

-    Gastrointestinale Blutungen, mechanische Obstruktionen oder gastrointestinale Perforation, bei denen die Stimulierung der gastrointestinalen Motilität ein Risiko darstellt

-    Verdacht auf oder bestätigtes Phäochromozytom aufgrund des Risikos schwerer hypertensiver Episoden

-    Vorgeschichte neuroleptischer oder durch Metoclopramid verursachter Spätdyskinesie

-    Epilepsie (gesteigerte Anfallshäufigkeit und -stärke)

-    Morbus Parkinson

-    Kombination mit Levodopa oder dopaminergen Agonisten (siehe Abschnitt 4.5)

-    Bekannte Vorgeschichte von Methämoglobinämie mit Metoclopramid oder eines NADH-Cytochrom-b5-Reduktasemangels

-    Anwendung bei Kindern unter 1 Jahr, aufgrund des erhöhten Risikos extrapyramidaler Erkrankungen (siehe Abschnitt 4.4).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Neurologische Erkrankungen

Extrapyramidale Erkrankungen können besonders bei Kindern und jungen Erwachsenen und/oder bei der Anwendung hoher Dosierungen auftreten. Diese Reaktionen treten normalerweise zu Beginn der Behandlung auf und können selbst nach nur einer einzigen Gabe auftreten. Metoclopramid muss im Falle extrapyramidaler Symptome unverzüglich abgesetzt werden. Diese Auswirkungen klingen nach dem Absetzen im Allgemeinen vollständig ab, bedürfen aber gegebenenfalls einer symptomatischen Behandlung (Benzodiazepine bei Kindern und/oder anticholinerge Antiparkinsonmittel bei Erwachsenen).

Die in Abschnitt 4.2 angegebene Zeitspanne von mindestens 6 Stunden muss zwischen jeder Gabe von Metoclopramid eingehalten werden, selbst im Fall von Erbrechen und dem Aufstoßen der Dosis, um eine Überdosierung zu vermeiden.

Eine längere Behandlung mit Metoclopramid kann besonders bei älteren Patienten eine Spätdyskinesie verursachen, die irreversibel sein kann. Die Behandlung darf aufgrund des Risikos einer Spädyskinesie 3 Monate nicht überschreiten (siehe Abschnitt 4.8). Die Behandlung muss abgebrochen werden, wenn klinische Anzeichen einer Spätdyskinesie auftreten.

Malignes neuroleptisches Syndrom wurde für Metoclopramid in Kombination mit Neuroleptika sowie mit Metoclopramid-Monotherapie berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Metoclopramid sollte unverzüglich abgesetzt werden, wenn Symptomen eines malignen neuroleptischen Syndroms auftreten, und eine entsprechende Behandlung muss eingeleitet werden.

Besondere Sorgfalt ist erforderlich bei Patienten mit zugrundeliegenden neurologischen Erkrankungen und bei Patienten, die mit zentral wirkenden Arzneimitteln behandelt werden (siehe Abschnitt 4.3).

Ebenfalls können Symptome von Morbus Parkinson durch Metoclopramid verstärkt werden. Methämoglobinämie

Es wurde über Methämoglobinämien berichtet, die in Zusammenhang mit einem NADH-Cytochrom-b5-Reduktasemangel stehen können. In solchen Fällen muss Metoclopramid unverzüglich und dauerhaft abgesetzt werden und entsprechende Maßnahmen (wie eine Behandlung mit Methylenblau) sind einzuleiten.

Herzerkrankungen

Es gab Berichte schwerwiegender kardiovaskulärer unerwünschter Wirkungen, einschließlich Fälle von Kreislaufkollaps, schwerwiegender Bradykardie, Herzstillstand und QT-Verlängerung im Anschluss an die parenterale Anwendung von Metoclopramid, insbesondere bei intravenöser Anwendung (siehe Abschnitt 4.8).

Bei der Anwendung von Metoclopramid bei Patienten mit Erregungsleitungsstörungen (einschließlich QT-Verlängerung), Patienten mit nicht korrigiertem Elektrolytungleichgewicht, Bradykardie und bei Patienten, die Arzneimittel einnehmen, von denen bekannt ist, dass sie das QT-Intervall verlängern, ist besondere Vorsicht geboten. Dies gilt insbesondere für die intravenöse Anwendung bei älteren Patienten.

Intravenöse Anwendungen müssen als langsame Bolus-Injektion gegeben werden (über eine Zeitpanne von mindestens 3 Minuten), um das Risiko von Nebenwirkungen (z.B. Hypotonie, Akathisie) zu verringern.

Nieren- und Leberfunktionsstörungen

Bei Patienten mit einer beeinträchtigten Nierenfunktion oder schweren Leberfunktionsstörungen wird eine Dosisverringerung empfohlen (siehe Abschnitt 4.2).

Dieses Arzneimittel enthält Methyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.) und Propyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.) und kann daher allergische Reaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Kontraindizierte Kombination

Levodopa oder dopaminerge Agonisten und Metoclopramid antagonisieren sich in ihrer Wirkung (siehe Abschnitt 4.3).

Zu vermeidende Kombination

Alkohol verstärkt die sedierende Wirkung von Metoclopramid.

Zu berücksichtigende Kombination

Aufgrund der prokinetischen Wirkung von Metoclopramid kann sich die Resorption bestimmter Arzneimittel verändern.

Anticholinergika und Morphinderivate

Anticholinergika sowie Morphinderivate und Metoclopramid antagonisieren sich in ihrer Wirkung auf die gastrointestinale Motilität.

Zentral dämpfend wirkende Arzneimittel (Morphinderivate, Anxiolytika, sedierende Hr Antihistaminika, sedierende Antidepressiva, Barbiturate, Clonidin und ähnliche)

Die dämpfende Wirkung dieser Arzneistoffe auf das Zentralnervensystem wird durch Metoclopramid verstärkt.

Neuroleptika

Metoclopramid kann das Auftreten von extrapyramidalen Erkrankungen bei gleichzeitiger Anwendung mit Neuroleptika begünstigen.

Serotonerge Arzneimittel

Die Anwendung von Metoclopramid mit serotonergen Arzneimitteln wie SSRIs kann das Risiko für das Auftreten eines Serotonin-Syndroms erhöhen.

Digoxin

Metoclopramid kann die Bioverfügbarkeit von Digoxin verringern. Eine sorgfältige Beobachtung der Digoxin-Plasmakonzentration ist erforderlich.

Ciclosporin

Metoclopramid erhöht die Bioverfügbarkeit von Ciclosporin (Cmax um 46% und Exposition um 22%). Eine sorgfältige Überwachung der Ciclosporin-Plasmakonzentration ist erforderlich. Die klinische Auswirkung ist unklar.

Mivacurium und Suxamethonium

Eine Metoclopramid-Injektion kann die Dauer der neuromuskulären Blockade erhöhen (durch Hemmung der Plasma-Cholinesterase).

Starke CYP2D6-Hemmer

Metoclopramidspiegel können bei gleichzeitiger Anwendung mit starken CYP2D6-Hemmern wie Fluoxetin und Paroxetin ansteigen. Obwohl die klinische Signifikanz unklar ist, sollten Patienten hinsichtlich Nebenwirkungen beobachtet werden.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Weitreichende Erfahrungen an schwangeren Frauen (mehr als 1.000 exponierte Schwangere) deuten nicht auf ein Fehlbildungsrisiko oder eine fetale/neonatale Toxizität hin. Metoclopramid kann während der Schwangerschaft angewendet werden, wenn dies aus klinischer Sicht notwendig ist. Wenn die Gabe von Metoclopramid am Ende der Schwangerschaft erfolgt, kann das Auftreten eines extrapyramidalen Syndroms beim Neugeborenen aufgrund der pharmakologischen Eigenschaften (wie bei Neuroleptika) nicht ausgeschlossen werden. Metoclopramid sollte am Ende der Schwangerschaft vermieden werden. Wenn Metoclopramid angewendet wird, muss eine Überwachung des Neugeborenen erfolgen.

Stillzeit

Metoclopramid wird in geringem Maße in die Muttermilch ausgeschieden. Nebenwirkungen bei gestillten Säuglingen können nicht ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund wird Metoclopramid während der Stillzeit nicht empfohlen und der Abbruch der Anwendung von Metoclopramid sollte erwogen werden.

Fertilität

Metoclopramid verursachte eine reversible Beeinträchtigung der Spermatogenese bei Ratten. Die Relevanz dieser Ergebnisse für den Menschen ist unklar (siehe Abschnitt 5.3).

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Metoclopramid kann Somnolenz, Benommenheit/Schwindel, Dyskinesie und Dystonien verursachen, die die Sehkraft sowie die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen können.

4.8    Nebenwirkungen

Liste von Nebenwirkungen nach Systemorganklasse. Die Häufigkeit wird entsprechend der folgenden Konvention definiert:

Sehr häufig (> 1/10); häufig (> 1/100 bis < 1/10); gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100); selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000); sehr selten (< 1/10.000); nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkung

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Nicht bekannt

Methämoglobinämie, die in Zusammenhang mit NADH-Cytochrom-b5-Reduktase-Mangel stehen kann, besonders bei Neugeborenen (siehe Abschnitt 4.4); Sulfhämoglobinämie, hauptsächlich bei gleichzeitiger Gabe hoher Dosen von Schwefel freisetzenden Arzneimitteln

Herzerkrankungen

Gelegentlich

Bradykardie, insbesondere bei intravenöser Anwendung

Nicht bekannt

Herzstillstand, der kurz nach Injektion auftritt, und der nach einer Bradykardie auftreten kann (siehe Abschnitt 4.4); Atrioventrikulärer Block, Sinusknotenstillstand insbesondere bei intravenöser Anwendung, QT-Verlängerung im EKG; Torsade de pointes

Endokrine

Erkrankungen*

Gelegentlich

Amenorrhö, Hyperprolaktinämie

Selten

Galaktorrhoe

Nicht bekannt

Gynäkomastie

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig

Diarrhö

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig

Asthenie

Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich

Überempfindlichkeit

Nicht bekannt

Anaphylaktische Reaktion (einschließlich anaphylaktischer Schock, insbesondere bei intravenöser Anwendung)

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig

Somnolenz

Häufig

Extrapyramidale Erkrankungen (besonders bei Kindern und jungen Erwachsenen und/oder wenn die empfohlene Dosis überschritten wird, selbst im Anschluss an die Gabe einer einzigen Dosis des Arzneimittels) (siehe Abschnitt 4.4), Parkinsonismus, Akathisie

Gelegentlich

Dystonie, Dyskinesie, getrübter Bewusstseinszustand

Selten

Krämpfe, besonders bei epileptischen Patienten

Nicht bekannt

Spätdyskinesie, die während oder nach längerer Behandlung besonders bei älteren Patienten auftreten und bestehen bleiben kann (siehe Abschnitt 4.4), malignes neuroleptisches

Syndrom (siehe Abschnitt 4.4)

Psychiatrische

Erkrankungen

Häufig

Depression

Gelegentlich

Halluzination

Selten

Verwirrtheitszustand

Gefäßerkrankungen

Häufig

Hypotonie, besonders bei intravenöser Anwendung

Nicht bekannt

Schock, Synkope nach Anwendung als Injektion; akute Hypertonie bei Patienten mit Phäochromozytom (siehe Abschnitt 4.3)

* Endokrine Erkrankungen bei längerer Behandlung in Zusammenhang mit einer Hyperprolaktinämie (Amenorrhö, Galaktorrhö und Gynäkomastie).

Die folgenden Reaktionen, die mitunter gleichzeitig auftreten, werden bei hohen Dosierungen häufiger beobachtet:

-    Extrapyramidale Symptome: akute Dystonie und Dyskinesie, Parkinson-Syndrom, Akathisie, selbst im Anschluss an die Gabe einer einzelnen Dosis des Arzneimittels, besonders bei Kindern und jungen Erwachsenen (siehe Abschnitt 4.4).

-    Schläfrigkeit, Bewusstseinsstörungen, Verwirrtheit, Halluzination.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3 D-53175 Bonn

Website: http://www.bfarm.de

4.9 Überdosierung Symptome

Extrapyramidale Erkrankungen, Schläfrigkeit, Bewusstseinsstörungen, Verwirrtheit, Halluzination und Herz- und Atemstillstand können auftreten.

Therapie

Im Fall von extrapyramidalen Symptomen, die mit Überdosierung in Zusammenhang stehen oder nicht, ist die Behandlung nur symptomatisch (Benzodiazepine bei Kindern und/oder anticholinerge Antiparkinsonmittel bei Erwachsenen).

Eine symptomatische Behandlung und eine anhaltende Überwachung der kardiovaskulären und respiratorischen Funktionen müssen in Einklang mit dem klinischen Zustand durchgeführt werden.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1    Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Arzneimittel bei gastrointestinalen Funktionsstörungen,

Prokinetika

ATC-Code: A03FA01

Pharmakodynamische Wirkungen

Metoclopramidhydrochlorid ist ein zentraler Dopamin D2-Rezeptor-Antagonist mit zusätzlicher cholinergischer Aktivität. Zwei Hauptwirkungen können unterschieden werden:

1.    ein antiemetischer Effekt,

2.    eine beschleunigte Magenentleerung und Dünndarmpassage.

Zusätzlich wirkt Metoclopramidhydrochlorid als 5-HT3-Rezeptorantagonist und als 5-HT4-Rezeptoragonist.

Die antiemetische Wirkung basiert wahrscheinlich auf einer Hemmung der dopaminergen Neuronen, die zu einer Erhöhung der Reizschwelle in der Chemorezeptoren-Triggerzone des Hirnstammes führt. Die Motilitätssteigerung des Magen-Darmtraktes wird sowohl von übergeordneten Zentren des Gehirns als auch von einer peripheren Stimulation der neuronalen postganglionären cholinergen Rezeptoren gesteuert. Die Hemmung dopaminerger Rezeptoren des Magens und Dünndarms spielt möglicherweise eine Rolle.

Die unerwünschten Wirkungen bestehen hauptsächlich in extrapyramidalen Symptomen (unwillkürlichen krampfartigen Bewegungen), denen der Dopaminrezeptoren-blockierende Wirkungsmechanismus von Metoclopramidhydrochlorid im ZNS zugrunde liegt.

Bei längerdauernder Anwendung kann es wegen des Ausfalls der dopaminergen Hemmung der Prolaktin-Sekretion zur Erhöhung der Prolaktin-Konzentration im Serum kommen. Galaktorrhoen und Störungen des Menstruationszyklus bei Frauen und Gynäkomastie bei Männern sind beschrieben; sie bilden sich nach Absetzen der Medikation zurück.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Nach    oraler Gabe wird    Metoclopramidhydrochlorid    schnell resorbiert. Maximale

Plasmakonzentrationen werden innerhalb von 30 bis 120 Minuten, im Mittel nach ca. einer Stunde erreicht. Die Bioverfügbarkeit von oral appliziertem Metoclopramidhydrochlorid beträgt im Mittel ca. 60 bis 80%.

Nach oraler Gabe von 10 mg Metoclopramidhydrochlorid in nicht retardierter Darreichungsform wurden bei sechs Probanden maximale Plasmakonzentrationen in Höhe von 42 bis 63 ng/ml bestimmt. Die maximalen Plasmakonzentrationen nach oraler Gabe könnten sehr unterschiedlich sein.    Dies wird auf den interindividueM variablen „First pass“-Metabolismus für

Metoclopramidhydrochlorid zurückgeführt.

Verteilung

Das Verteilungsvolumen von Metoclopramidhydrochlorid liegt zwischen 2,2 und 3,4 l/kg.

Die Plasmaproteinbindung ist gering.

Metoclopramidhydrochlorid passiert die Blut-Hirn-Schranke.

Metoclopramidhydrochlorid passiert die Plazenta und geht in die Muttermilch über.

Biotransformation

Beim Menschen kann 78% von radioaktiv markiertem Metoclopramidhydrochlorid innerhalb von 24 Stunden im Harn als unverändertes Metoclopramidhydrochlorid, als konjugierte Form (Sulfate oder Glucoronide) und als 2-(2-methoxy-4-amino-5-chlor-benzoyl)-amino-Essigsäure nachgewiesen werden.

Elimination

Der hauptsächliche Eliminationsweg von Metoclopramidhydrochlorid und seiner Metaboliten führt beim Menschen über die Niere. Die Eliminationshalbwertszeit liegt je nach Darreichungsform zwischen 2,6 und 4,6 Stunden. Eine Langzeitbehandlung führt nicht zur Akkumulation des Wirkstoffes Metoclopramidhydrochlorid.

Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion

Die Clearance von Metoclopramid wird bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung um bis zu 70% reduziert. Die Plasmaeliminationshalbwertzeit wird erhöht (ca. 10 Stunden bei einer Kreatinin-Clearance von 10 bis 50 ml/Minute und 15 Stunden bei einer Kreatinin-Clearance < 10 ml/Minute).

Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion

Bei Patienten mit einer Leberzirrhose wurde eine Akkumulation von Metoclopramid beobachtet, die mit einer 50%igen Verringerung der Plasma-Clearance verbunden war.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Akute Toxizität

Die akute Toxizitat wurde an verschiedenen Tierspezies (Maus, Ratte, Hund) geprüft. Das Vergiftungsbild entspricht den unter Abschnitt 4.9 angeführten Symptomen.

Chronische Toxizität/subchronische Toxizität

Bei subchronischer und chronischer Gabe von oralen und intravenösen Dosen zeigten sich bei allen Tieren übereinstimmende Vergiftungsbilder: Bei Hunden und Kaninchen verringerte Futteraufnahme, reduzierte Körpergewichtsentwicklung, Diarrhoe, Leukozytose und Anämie, Erhöhung von LDH und AP, Sedierung, Anorexie; bei Ratten eine Erhöhung von SGOT, SGPT und Gesamtbilirubin.

Die niedrigste toxische Dosis lag nach chronischer Gabe an Ratte und Hund zwischen 11 und 35 mg/kg; der tödliche Dosisbereich dürfte zwischen 35 und 115 mg/kg per os zu erwarten sein. Die niedrigste toxische Dosis am Hund lag zwischen 6 und 18 mg/kg i.v., am Kaninchen zwischen 2 und 10 mg/kg i.v.

Mutagenes und tumorerzeugendesPotential

Einer ausführlichen Mutagenitatsprüfung wurde Metoclopramid nicht unterzogen. Untersuchungen zur Mutagenitat von Metoclopramid an 3 Bakterienstammen (Salmonella) erbrachten keinen Hinweis auf mutagene Eigenschaften.

In einer 77-Wochen-Studie zum tumorerzeugenden Potential an Ratten mit oralen Dosen, welche 40-fach über der humantherapeutischen Dosis lagen, ließen sich mit Ausnahme einer Erhöhung des Prolaktinspiegels keine weiteren Besonderheiten aufzeigen. Auch konnte bisher weder aus klinischen noch epidemiologischen Studien eine Korrelation zwischen chronischer Anwendung prolaktinstimulierender Substanzen und der Mamma-Tumorigenese gefunden werden.

Reproduktionstoxizität

Reproduktionsstudien wurden an drei Tierspezies (Maus, Ratte und Kaninchen) durchgeführt. Bis in den höchsten geprüften Dosisbereich (116,2 bzw. 200 mg/kg oral) ergaben sich keine Hinweise auf teratogene oder embryotoxische Eigenschaften.

Dosierungen, die zu einem Anstieg des Prolaktinspiegels führten, haben bei Ratten reversible Spermatogenesestörungen verursacht.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Methyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.)

Propyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.)

Sucralose Orangenaroma Gereinigtes Wasser

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre

Haltbarkeit nach erstmaligem Öffnen: 6 Monate.

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

In der Originalverpackung aufbewahren.

Aufbewahrung nach erstmaligem Öffnen: Nicht über 25°C lagern.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Braunglasflaschen (hydrolyt. Klasse III) zu 30 ml, 50 ml oder 150 ml (in einer 180 ml oder 200 ml Flasche) mit weißem, kindersicherem Schraubverschluss (Polyethylen, Polypropylen) in einem Umkarton mit einer 3 ml Dosierspritze (bei den 30 und 50 ml Flaschen) oder einer 5 ml Dosierspritze (bei der 150 ml Flasche) (Polyethylen, Polystyrol) mit 0,5 ml Markierungen und einem Adapter (Polyethylen) für die Dosierspritze zur Überkopfentnahme.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise für die Handhabung

Hinweise für die Handhabung der Dosierspritze:

1.    Flasche öffnen.

2.    Dosierspritze in die Öffnung des Adapters stecken.

3.    Flasche auf den Kopf drehen. Den Kolben bis zur Markierung in Milliliter (ml), entsprechend der verschriebenen Dosis, herausziehen.

4.    Die Flasche wird richtig herum drehen und die Dosierspritze vom Adapter entfernen.

5.    Den Inhalt der Dosierspritze direkt in den Mund des Patienten entleeren, indem der Kolben bis zum Anschlag in die Dosierspritze hineingedrückt wird.

6.    Flasche mit dem Plastikdeckel verschließen.

7.    Dosierspritze mit Wasser ausspülen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Lannacher Heilmittel Ges.m.b.H. Schlossplatz 1 8502 Lannach Österreich

8. ZULASSUNGSNUMMER

93545.00.00

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 08.04.2016

10. STAND DER INFORMATION

März 2016

11.VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig.

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