Chevi-Col Kapseln
Fachinformation
chevi-colKapseln
1. Bezeichnung des Tierarzneimittels
chevi-col®12,5 mg
Kapseln für Brieftauben
Wirkstoff:
Dimetridazol
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Kapsel enthält:
Wirkstoff:
Dimetridazol 12,5 mg
Sonstige Bestandteile:
Eine vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1
3. Darreichungsform
Kapseln (Farbe: Gelb-Weiß) zum Eingeben.
4. Klinische Angaben
4.1 Zieltierart
Brieftauben
4.2 Anwendungsgebiet
Zur Metaphylaxe der Trichomoniasis (Gelber Knopf) der Brieftauben (Trichomoniasis gallinae).
4.3 Gegenanzeigen
Nicht anwenden bei Resistenzen gegenüber 5-Nitroimidazol.
Nicht anwenden während der Legezeit.
Nicht anwenden bei Tieren, die der Gewinnung von Lebensmitteln dienen.
4.4 Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart
Keine Angaben.
4.5 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Keine Angaben.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Keine Angaben.
4.6 Nebenwirkungen (Art, Häufigkeit und Schweregrad)
Störungen der Spermatogenese.
Gelegentlich können, besonders bei jüngeren Tieren, am 4. und 5. Tag der Behandlung leichte Lähmungserscheinungen oder Würgereiz auftreten. Die Behandlung sollt dann nur mit der Hälfte der angegebenen Dosierung zu Ende geführt werden.
Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von chevi-colKapseln sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstraße 39 - 42, 10117 Berlin, mitgeteilt werden.
Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden.
4.7 Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode
Nicht während der Legezeit anwenden.
4.8 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Keine Angaben
4.9 Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung
Kapseln zum Eingeben
2 Kapseln pro Tier (bis zu 500 g KGW) und Tag
entsprechend 25,0 mg Dimetridazol pro Tier
Dauer: 5 Tage
Die Kapseln werden direkt in den Schnabel verabreicht.
Alle Tauben eines Schlages müssen gleichzeitig behandelt werden, da unbehandelte Tiere eine Reinfektionsquelle darstellen können.
Vor der Behandlung sollen die Tränken aus dem Schlag entfernt, gründlich gereinigt und erst zwei Stunden nach der Behandlung wieder in den Schlag zurückgestellt werden.
Eine metaphylaktische Anwendung wird nach der Eiablage ca. 10 Tage vor dem Schlupf der Jungen, vor der Flugsaison, nach extremen Belastungen, während der Hauptmauserzeit und bei Neueinkäufen sowie nach dem „Entwöhnen“ von den Elterntieren (Jungtauben) empfohlen.
4.10 Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel)
Bei akzidenteller Aufnahme höherer Dosen können zentralnervöse Effekte (Tremor, Ataxie) auftreten.
4.11 Wartezeit
Entfällt.
Nicht bei Tieren anwenden, die der Gewinnung von Lebensmitteln dienen.
5. Pharmakologische Eigenschaften
Stoff- oder Indikationsgruppe: Nitroimidazolderivat
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Dimetridazol (DMZ) gehört zu der Gruppe strukturanaloger 5-Nitroimidazole, die in der Veterinärmedizin Verwendung finden.
5-Nitroimidazole sind gegen obligat anaerobe und mikroaerobe Bakterien und Protozoen (Amöben, Flagellaten) wirksam, wobei der therapeutische Effekt überwiegend gegen Treponemen, Trichomonaden und Histomonaden genutzt wird.
Biologische Wirkungen in Bakterien, Protozoen und Säugetierzellen werden vermutlich durch eine identische, zytotoxische Primärreaktion hervorgeruften, die an die enzymatische Reduktion der Nitrogruppe gebunden ist. Als Wirkmechanismen werden die kovalente Bindung von Wirkstoffradikalen an DNA und der Elektronentransfer von DNA auf reaktive Metaboliten unter Freisetzung von Thymidin angenommen, in deren Folge DNA-Strangbrüche auftreten können. Die Bindung von Ronidazol- (RNZ-) und Metronidazol- (MNZ-) Metaboliten an Bakterien- und Säugetier-DNA wurde durch In-vitro-Studien gezeigt. In Gegenwart von MNZ werden in E.coli-DNA Strangbrüche unter Verlust der Helixformationen beobachtet. In weiteren Studien konnten DNA-Einzelstrangbrüche in peripheren, menschlichen Lymphozyten nach einmaliger therapeutischer Behandlung von Patienten mit MNZ nachgewiesen werden.
5-Nitroimidazole werden in pro- und eukaryontischen Zellen durch unterschiedliche Enzymsysteme aktiviert. In Bakterien wird diese Funktion dem Ferredoxin-System zugeschrieben. Die Metabolisierung von MNZ zu mutagen wirksamen Spezies in Säugetierzellen ist direkt mit der NADPH-Cytochrom-P-450-Reduktase-Aktivität korreliert.
Die Hemmung der DNA-Replikation und Protein-Synthese wird als ursächlich für die Wirkung angesehen.
Studien zu Struktur-Wirkungs-Beziehungen zeigen eine direkte Korrelation zwischen der Elektronenaffinität nitroheterozyklischer Substanzen und ihrer zytotoxischen, mutagenen und radiosensibilisierenden Potenz. Das Redoxpotential nimmt in der Reihenfolge RNZ, IPZ (Ipronidazol), MNZ und DMZ ab.
5.2 Angaben zur Pharmakokinetik
Keine Angaben.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Verzeichnis der sonstigen Bestandteile
Glucuse-Monohydrat, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat
Zusammensetzung der Kapselhülle:
Oberteil: Tartrazin, Titandioxid, gereinigtes Wasser, Gelatine
Unterteil: Titandioxid, gereinigtes Wasser, Gelatine
6.2 Die wichtigsten physikalischen und chemischen Unverträglichkeiten (Inkompatibilitäten)
Keine Angaben.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Des Fertigarzneimittels im unversehrten Behältnis:
2 Jahre
Des Fertigarzneimittels nach Anbruch des Behältnisses:
Entfällt.
Nach Herstellung der gebrauchsfertigen Zubereitung:
Entfällt.
6.4 Besondere Lagerungshinweise
Trocken und nicht über 20°C lagern.
6.5 Art und Beschaffenheit der Primärverpackung sowie Packungsgrößen
Packung mit 100 Kapseln in Blistern aus PVC und Aluminiumfolie.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Arzneimittel oder von Abfallmaterialien
Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.
7. Zulassungsinhaber
chevita GmbH
Raiffeisenstraße 2
85276 Pfaffenhofen
Germany
8. Zulassungsnummer
6671438.00.00
9. Datum der Verlängerung der Zulassung
16.07.2002
10. Stand der Information
06.2007
11. Verbot des Verkaufs, der Abgabe und/oder der Anwendung
Keine Angaben.
12. Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
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chevita GmbH 85266 Pfaffenhofen · Germany · www.chevita.com Telefon 08441 - 853-0 · Telefax 08441 - 853-51 |
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