Chlorhexamed 1% Gel
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Chlorhexamed 1 % GEL Fachinformation Stand: März 2008 |
Fachinformation
(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels / SmPC)
Bezeichnung des Arzneimittels
Chlorhexamed 1 % GEL
Wirkstoff: Chlorhexidinbis(D-gluconat)
Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff: 50 g Gel enthalten 0,5 g Chlorhexidinbis(D-gluconat)
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
Darreichungsform
Gel
Klinische Angaben
Anwendungsgebiete
Chlorhexamed 1 % GEL wird ausschließlich im Bereich der Mundhöhle angewandt
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zur vorübergehenden unterstützenden Behandlung bei bakteriell bedingten Zahnfleischentzündungen (Gingivitis)
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zur Unterstützung der Heilungsphase nach parodontalchirurgischen Eingriffen
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bei eingeschränkter Mundhygienefähigkeit, z. B. als Folge orthodontischer (kieferorthopädischer) Behandlungen.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung
Chlorhexamed 1 % GEL wird 2 bis 3 mal täglich aufgetragen. Die Menge richtet sich nach dem Ausmaß der Entzündung bzw. nach der Art der Anwendung.
Art und Dauer der Anwendung
Unmittelbar vor der Anwendung von Chlorhexamed 1 % GEL sollten die Zähne geputzt und anschließend Mundhöhle und Zahnbürste gründlich mit Wasser ausgespült werden (vergleiche: Abschnitt 4.5 Wechselwirkungen).
Das Gel wird morgens bzw. abends z.B. mit einem Wattestäbchen direkt auf die entzündeten bzw. verletzten Stellen im Mundraum aufgetragen oder wie eine Zahnpasta verwendet. Als Zahnpasta eingesetzt, werden ca. 2 cm Gel auf eine angefeuchtete Zahnbürste gegeben und die Zähne mindestens 1 Minute lang gebürstet. Wird das Gel mit einem Wattestäbchen aufgetragen, soll die Einwirkdauer ebenfalls ca. 1 Minute betragen.
Das Gel sollte nach dieser Einwirkzeit ausgespuckt werden.
Die Behandlung soll einen Monat lang durchgeführt werden. Wenn die Entzündung sich nach dieser Zeit nicht gebessert hat, sollte ein Zahnarzt aufgesucht werden.
Gegenanzeigen
Chlorhexamed 1 % GEL darf nicht angewendet werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Chlorhexidin oder einem der sonstigen Bestandteile von Chlorhexamed 1% Gel und auf schlecht durchblutetem Gewebe. Chlorhexamed 1 % GEL darf nicht ins Auge, die Augenumgebung oder in den Gehörgang gebracht werden.
Des Weiteren sollte Chlorhexamed 1 % GEL nicht bei Wunden und Geschwüren (Ulzerationen) sowie oberflächlichen nicht-blutenden Abschilferungen der Mundschleimhaut (erosiv-desquamativen Veränderungen) eingesetzt werden.
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Macrogolglycerolhydroxystearat (Ph. Eur.) kann Hautreizungen hervorrufen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Chlorhexamed 1 % GEL verträgt sich nicht mit anionischen Substanzen, die in der Regel ein Bestandteil üblicher Zahnpasten sind. Diese sollten deshalb nicht gleichzeitig, sondern vorder Anwendung von Chlorhexamed 1 % GEL angewendet werden. (Mundhöhle und Zahnbürste zwischendurch gründlich mit Wasser ausspülen.)
Unmittelbar nach der Anwendung von Chlorhexamed 1 % GEL sollten keine zuckerhaltigen Speisen und Getränke zugeführt werden, da Chlorhexamed 1 % GEL sonst in seiner Wirkung beeinträchtigt wird.
Schwangerschaft und Stillzeit
Für Chlorhexidin liegen keine klinischen Daten über exponierte Schwangere vor. In tierexperimentellen Studien wies Chlorhexidin keine teratogenen Eigenschaften auf, jedoch wurden embryotoxische Wirkungen beobachtet (vergleiche: Abschnitt 5.3). Es ist nicht bekannt, ob Chlorhexidin in die Muttermilch ausgeschieden wird. Da keine ausreichenden Erfahrungen oder Untersuchungen zur Sicherheit einer Anwendung von Chlorhexidin in der Schwangerschaft und Stillzeit vorliegen, sollte Chlorhexamed 1 % GEL nur unter besonderer Vorsicht angewendet werden.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Bei Verwendung in der empfohlenen Dosierung und Art der Anwendung sind die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen nicht beeinträchtigt.
Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/ 10)
Häufig (≥ 1/ 100 bis < 1/ 10)
Gelegentlich (≥ 1/ 1.000 bis < 1/ 100)
Selten (≥ 1/ 10.000 bis < 1/ 1.000)
Sehr selten (< 1/ 10.000, einschließlich Einzelfälle)
Selten treten Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Chlorhexidin auf. In Einzelfällen wurden auch schwerwiegende allergische Reaktionen nach lokaler Anwendung von Chlorhexidin beschrieben.
In Einzelfällen ist eine Abschuppung der Mundschleimhaut möglich, die jedoch nach dem Absetzen des Gels vollständig zurückgeht.
Geschmacksbeeinträchtigungen, Taubheitsgefühl sowie ein brennendes Gefühl auf der Zunge können bei Behandlungsbeginn vorübergehend auftreten, verschwinden jedoch gewöhnlich nach Beendigung der Behandlung.
Es kann zu gelb-bräunlichen Verfärbungen an Zunge, Zähnen und Restaurationen (Füllungen, Zahnersatz) kommen. Auf der Zunge verschwinden sie nach Absetzen der Behandlung, an den Zähnen und Zahnfüllungen sind sie durch Zähnebürsten mit einer üblichen Zahnpasta jeweils vor der Anwendung von Chlorhexamed 1 % GEL weitgehend zu vermeiden. (Mundhöhle und Zahnbürste zwischendurch gründlich mit Wasser ausspülen.)
Überdosierung
Fälle von Überdosierung sind bisher nicht bekannt geworden. Oral eingenommenes Chlorhexidin wird schlecht resorbiert. Auswirkungen auf den Organismus sind selbst bei Einnahme größerer Mengen nicht zu befürchten. Bei versehentlichem Kontakt mit Auge oder Gehörgang muss mit reichlich Wasser ausgespült werden.
Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiinfektiva und Antiseptika zur oralen Lokalbehandlung
ATC-Code: A01AB03
Chlorhexidin ist eine Base und daher in Salzform am
stabilsten. Die freie Base, das Diacetat und das Dihydrochlorid
haben nur eine geringe Löslichkeit in Wasser (0,08, 1,0 bzw. 0,06
g/100 ml), während diese beim Digluconat sehr hoch ist (> 50
g/100 ml).
Daher wird überwiegend das Digluconat für
verschiedene Indikationen eingesetzt.
Chlorhexidin und -Salze zeigen eine breite antimikrobielle Wirkung gegen grampositive und gramnegative Bakterien.
Die Wirkung gegen einige gramnegative Bakterien (Pseudomonas- und Proteus-Arten) und gegen Hefen, Dermatophyten und Mykobakterien ist gering. Es ist unwirksam gegen Bakterien-, Pilzsporen, Viren und fäulniserregende Pilze.
Die mittleren Hemmkonzentrationen betragen (µg/ml):
Bakterien:
Escherichia coli 0,93
Enterobacter 8,33
Serratia marcescens 26,6
Pseudomonas aeruginosa > 73
-hämolisierende Streptokokken 0,29
Streptococcus faecalis 0,97
Salmonella spp. 4,65
Klebsiella spp. 8,97
Proteus spez. > 67
Streptococcus mutans 0,19
Staphylococcus aureus 1,17
Hefen, Dermatophyten und Schimmelpilze:
Candida albicans
11,0
Microsporum canis 18,0
Aspergillus versicolor
75,0
Chlorhexidin wirkt vorzugsweise bei neutralem und leicht alkalischem pH-Wert. Im sauren pH-Bereich ist die Wirksamkeit reduziert.
In Gegenwart von Seifen, Blut oder Eiter (Zellbruchstücke)
ist die Wirksamkeit von Chlorhexidin vermindert (100-1000fach
höhere Hemmkonzentrationen erforderlich).
Mundspülungen mit 10 ml einer 0,2%igen
Chlorhexidin-Lösung führen zu einer starken Reduktion der
Speichelbakterienmenge, die bis zu 12 Stunden nachweisbar ist. Dies
korreliert auch mit einer reduzierten Bildungsrate der Zahnplaque.
Bei Gebrauch über mehrere Monate nimmt die Wirkung durch reversible
Verschiebung im Bakterienspektrum von Mundflora und Zahnplaque ab.
Über die Folgen einer Verschiebung des oralen Keimspektrums sind
keine Untersuchungen bekannt.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Beim Erwachsenen konnten nach wiederholter Anwendung von
Chlorhexidin auf gesunder Haut keine resorbierten Substanzmengen
nachgewiesen werden. Dagegen waren beim Baden von Früh- und
Neugeborenen (28.-39. Gestationswoche) in 4%iger
Chlorhexidindigluconat-Detergens-Lösung geringe Mengen bis 1,0
µg/ml dieser Substanz im Blut nachweisbar (keine klinischen
Symptome; Hämolysen traten in vivo in Kombination mit anderen
Desinfektionsmitteln in Konzentrationen > 20 µg/ml
auf).
Nach oraler Applikation von Chlorhexidin wurden
bei Ratten und Mäusen hohe Aktivitäten im Verdauungstrakt
festgestellt. Eine Resorption erfolgt nur langsam.
Chlorhexidin wird auf Zahnschmelz, Dentin,
Zement, Zahnpellikel, Schleimhäuten und Restaurationen adsorbiert.
Durch langsame Desorption ist Chlorhexidin bis zu 8 Stunden im
Speichel nachweisbar (Depoteffekt). Die Resorption von Chlorhexidin
über die intakte Mundschleimhaut ist nicht bekannt. Die
Ausscheidung von Chlorhexidin erfolgt bei verschiedenen
Versuchstieren überwiegend über die Faeces (90 %). In
Humanversuchen betrug die Eliminationshalbwertszeit 4
Tage.
Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien zum akuten und chronischen toxischen Potential von Chlorhexidingluconat lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
Eine 14tägige Anwendung von Chlorhexidingluconat 0,2 und 0,02%ig über das Trinkwasser bei Ratten führte zu reversiblen Dysplasien und Leukoplasien.
Bisher vorliegende Untersuchungen zum mutagenen Potential von Chlorhexamed 1 % GEL ergaben keine Hinweise auf klinisch relevante Effekte. Eine Langzeituntersuchung zur Kanzerogenität verlief negativ.
In Fertilitätsstudien an Ratten mit Chlorhexidingluconatdosen bis zu 100 mg/kg/Tag zeigte sich keine Beeinträchtigung der Fertilität. In Embryotoxizitätsstudien an Ratten und Kaninchen wurden bis zu Dosen von 300 mg/kg/Tag bzw. 40 mg/kg/Tag keine teratogenen Effekte beobachtet, im oberen Dosisbereich traten jedoch embryotoxische Wirkungen auf.
Pharmazeutische Angaben
Liste der sonstigen Bestandteile
2-Propanol, Hyprolose, Natriumacetat, Macrogolglycerolhydroxystearat (Ph.Eur.), gereinigtes Wasser, Levomenthol, Pfefferminzöl
Inkompatibilitäten
Chlorhexidin ist inkompatibel mit Seifen und anderen anionischen Substanzen.
In Konzentrationen über 0,05 % bildet Chlorhexidin mit Boraten, Dicarbonaten, Carbonaten, Chloriden, Citraten, Phosphaten und Sulfaten Salze, die auskristallisieren können. Bei Konzentrationen unter 0,01 % ist ein Auskristallisieren der Salze nicht zu erwarten.
Chlorhexidin wird durch Saccharose inaktiviert.
Chlorhexidin kann durch Polysorbat-80, unlösliche Magnesium-, Zink- und Calciumsalze inaktiviert werden.
Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
Nach Anbruch 6 Monate haltbar.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern.
Art und Inhalt des Behältnisses
Beschichtete Aluminiumtuben mit PP-Schraubverschluss mit 50 g Gel
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
Inhaber der Zulassung
GlaxoSmithKline Consumer Healthcare GmbH & Co. KG
Bußmatten 1
D-77815 Bühl
Zulassungsnummer
6329042.00.00
Datum der Verlängerung der Zulassung
03.09.2003
Stand der Information
Februar 2006
Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
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