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Choragon 1500

Ferring GmbH Choragon 1500 Zul.-Nr. 3000707.00.00

Änderungsanzeige gem. § 29 AMG Mai 2008




Fachinformation



Bezeichnung des Arzneimittels


Choragon® 1500

Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung


Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 Ampulle Choragon 1500 enthält 1500 I.E. Choriongonadotropin.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


Darreichungsform


Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung


Klinische Angaben


4.1. Anwendungsgebiete


Andrologie

Herstellung der Fertilität bei hypogonadotropem Hypogonadismus (auch in Kombination mit hMG oder FSH).


Pädiatrie

Hodenhochstand


Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Choragon 1500 ist zur intramuskulären Anwendung bestimmt. Nach Auflösen des Pulvers in beiliegendem Lösungsmittel muss die Lösung sofort verwendet werden.


Hypogonadotroper Hypogonadismus

Zur Herstellung der Fertilität bei hypogonadotropem Hypogonadismus (auch in Kombination mit hMG oder FSH): die Behandlung von Männern mit Choragon 1500 sollte nur unter der Aufsicht eines Arztes erfolgen, der in der Behandlung von Fertilitätsstörungen erfahren ist.


Behandlungsbeginn mit 1500 I.E. hCG (entsprechend 1 Ampulle Choragon 1500) zweimal pro Woche.


Diese Behandlung sollte über einen Zeitraum von mindestens 3 Monaten fortgesetzt werden, ehe eine Verbesserung der Spermatogenese erwartet werden kann. Während der Behandlung sollte eine Testosteron-Ersatztherapie ausgesetzt werden, und die Testosteronspiegel sollten regelmäßig überwacht werden. Für das Erreichen normaler Testosteronspiegel kann es nötig sein, die Dosis von hCG entsprechend anzupassen. Wenn das Ansprechen auf eine allemeine hCG-Therapie unzureichend ist, kann die zusätzliche Anwendung von hMG oder FSH erforderlich sein. Sobald unter der Kombinationsbehandlung eine Verbesserung erreicht wurde, kann diese in einigen Fällen durch alleinige Gabe von hCG beibehalten werden.


Hodenhochstand:

Die Therapie des Hodenhochstands sollte in der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahres beginnen und muss bis zum Ende des zweiten Lebensjahres abgeschlossen sein.

Die empfohlene Dosis beträgt: 250 I.E./Dosis zweimal pro Woche über fünf Wochen bei jungen Kleinkindern.

Sollte die Diagnose erst zu einem späteren Zeitpunkt gestellt werden, wird folgende Dosierung empfohlen:

- bis zum 6. Lebensjahr : 500 I.E./Dosis zweimal pro Woche über fünf Wochen

- ab dem 7. Lebensjahr : 1000 I.E./Dosis zweimal pro Woche über fünf Wochen


Gegenanzeigen



Bei bekannter Ursache eines organisch bedingten Hodenhochstands (Leistenbruch, Operation im Leistenbereich, ektoper Hoden) ist eine hCG-Behandlung nicht angezeigt.


Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Die hCG-Behandlung führt zu erhöhter Androgenproduktion und Flüssigkeitsretention. Patienten mit einer vermuteten oder bekannten Herz- oder Nierenerkrankung, mit Bluthochdruck, Epilepsie oder Migräne (auch in der Anamnese) sollten sorgfältig überwacht werden, da eine Verschlechterung oder ein erneutes Auftreten gelegentlich durch die Anwendung von Choragon 1500 hervorgerufen werden kann (siehe Abschnitt 4.8).


Patienten mit allgemein bekannten Risikofaktoren für Thrombosen, wie eine entsprechende persönliche oder familiäre Anamnese, starkes Übergewicht (Body Mass Index > 30 kg/m2) oder bekannte Thromboseneigung, können ein erhöhtes Risiko für venöse oder arterielle thromboembolische Ereignisse während oder nach der Behandlung mit Gonadotropinen aufweisen. Bei diesen Patienten muss der Nutzen der IVF-Behandlung gegen die Risiken abgewogen werden. Choragon 1500 ist nicht angezeigt zur Reduzierung des Körpergewichts. HCG hat keine Auswirkungen auf den Fettstoffwechsel, die Fettverteilung, den Appetit oder das Hungergefühl.


Bei der wiederholten Anwendung von Choriongonadotropin vor Abschluss des Skelettwachstums ist auf eine mögliche Akzeleration der Skelettreifung sowie einen eventuellen frühzeitigen Epiphysenschluss zu achten.


Choragon 1500 enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro ml Lösungsmittel.


Die Anwendung von Choragon 1500 kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Die Anwendung von Choragon 1500 als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Bisher wurde keine klinisch signifikanten Arzneimittelwechselwirkungen beobachtet.


Schwangerschaft und Stillzeit


Nicht zutreffend.


4.7. Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt.


Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrundegelegt:


Sehr häufig (≥1/10)

Häufig (≥1/100 bis <1/10)

Gelegentlich (≥1/1000 bis <1/100)

Selten (≥1/10.000 bis <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Systemorganklasse

Sehr häufig

(≥1/10)

Häufig

(≥1/100 bis <1/10)

Gelegentlich

(≥1/1000 bis <1/100)

Endokrine Erkrankungen

Gynäkomastie



Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes


Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen

Diarrhoe

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Reaktionen, Schmerzen an der Einstichstelle



Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen



Elektrolyt- und Wassereinlagerungen

Erkrankungen des Nervensystems


Kopfschmerzen


Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse




Psychiatrische Erkrankungen



Depression, Reizbarkeit, Ruhelosigkeit

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes


Exanthem, Akne vulgaris



Größenzunahme des Penis mit Erektionsneigung als Folge der durch Induktion vermehrten Testosteronsekretion bzw. Wucherungen in der Prostata wurden beobachtet.


Gelegentlich bei Jungen leichte psychische Veränderungen, die denen der ersten Pubertätsphase ähneln und auf die Zeit der Therapie beschränkt sind.


Allergische Reaktionen, einschl. Quincke-Ödem und Urtikaria, wurden in Einzelfällen beobachtet.


Gelegentlich wurden Müdigkeit und Fieber nach Choragon-Gabe beobachtet.


4.9. Überdosierung


Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.


Pharmakologische Eigenschaften


Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Gonadotropine

ATC-Code: G03GA01


Das humane Choriongonadotropin (hCG) ist ein Glykopro­tein und stellt eine Assoziation zwischen einer alpha- und einer beta-Kette dar. HCG wird aus Urin von schwangeren Frauen gewonnen und ist nicht homogen. Auch hochgereinigte Präparate enthalten mehrere Frak­tionen, die sich im Sialinsäuregehalt und in der bio­logischen Wirkung unterscheiden. Die Menge des hCG wird in Einheiten der biologischen Wirkung angegeben.


Die hormonelle Wirkung des Choriongonadotropins beruht auf der Fähigkeit, die Biosynthese der Sexualsteroide in den Gonaden (Ovar und Testis) zu stimulieren. Die Wirkung von HCG entspricht der von hypophysärem Gona­dotropin (LH). HCG besitzt jedoch eine wesentlich län­gere Halbwertszeit, was bei kumulativer Gabe zu einer verstärkten Wirkung führt.


In den Leydig-Zellen stimuliert hCG die Produktion von Testosteron und anderen Sexualsteroiden wie Dihydro­testosteron, 17-OH-Progesteron und Estradiol. Bei Jungen in der Präpubertät ist hCG zur Behandlung einer Hodendeszensus-Störung geeignet.

Pharmakokinetische Eigenschaften


HCG wird parenteral durch intramuskuläre Injektion verabreicht. Der maximale Serumspiegel von HCG nach intramuskulärer Injektion stellt sich nach 4 bis 12 Stunden ein (abhängig von der Dosis) und sinkt an­schließend mit einer Halbwertszeit von 29 bis 36 Std. ab. Aufgrund der langsamen Elimination kann HCG nach mehrmaligen (z. B. täglichen) intramuskulären Injek­tionen im Serum kumulieren.


HCG wird renal metabolisiert, wobei etwa 10 % bis 20 % in unveränderter Form im Urin erscheinen, während der Hauptanteil vermutlich als Beta-Core-Fragment ausge­schieden wird.


Präklinische Daten zur Sicherheit


Die existierenden präklinischen Daten geben keinen Hinweis auf spezielle Gefahren außer denen, die bereits in anderen Abschnitten dieser Fachinformation beschrieben sind.


Pharmazeutische Angaben


Liste der sonstigen Bestandteile


Pulver: D-Mannitol, Natriumhydroxid


Lösungsmittel: Natriumchlorid, verdünnte Salzsäure 10 %, Wasser für Injektionszwecke


6.2. Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3. Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.


Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.


Die Injektionslösung muss unverzüglich nach dem Öffnen der Ampullen hergestellt und sofort nach der Herstellung verwendet werden.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 25 °C lagern.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Pulver:

Das Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung ist in braunen 1 ml-Ampullen Glasart Typ I, abgefüllt.


Lösungsmittel:

Das Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung ist in farblosen 1 ml-Ampullen, Glasart Typ I, abgefüllt.


Choragon 1500 ist in folgenden Packungsgrößen erhältlich:

Packung mit 3 Ampullen mit je 1500 IE Pulver und 3 Ampullen mit je 1 ml Lösungsmittel.


6.6. Besondere Hinweise für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.


Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.


Inhaber der Zulassung


Ferring GmbH

Wittland 11

D-24109 Kiel


Mitvertrieb

Ferring Arzneimittel GmbH

Fabrikstraße 7

D-24103 Kiel

Tel.: (0431) - 58 52 - 0

Fax: (0431) - 58 52 - 74


Zulassungsnummer


3000707.00.00


Datum der Zulassung/Verlängerung der Zulassung


23.12.2005 /


Stand der Informationen


Mai 2008


Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht


Verschreibungspflichtig



Sollten Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an folgende e-mail Adresse: info-service@ferring.de


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