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Chronocard N

Doc: ZU-DE-17014

Fachinformation

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Version: 04

Chronocard® N

Date: 2011-11-14

status 1: d1

status 2: 0

Fachinformation

1. Bezeichnung des Arzneimittels

®

Chronocard N, 80 mg, überzogene Tablette

2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Wirkstoff: Weißdornblätter mit Blüten-Trockenextrakt (4-7:1) Auszugsmittel: Ethanol 45 % (V/V)

1 überzogene Tablette enthält:

Weißdornblätter mit Blüten-Trockenextrakt (4-7:1) 80 mg Auszugsmittel: Ethanol 45 % (V/V)

Sonstige Bestandteile:

Lactose    99,9 mg

Glucose    3,2 mg

Sucrose    146,4 mg

Ponceau 4R (E 124) 0,14 mg

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. Darreichungsform

überzogene Tablette

4. Klinische Angaben

4.1    Anwendungsgebiete

Nachlassende Leistungsfähigkeit des Herzens entsprechend Stadium II nach NYHA (New York Heart Association).

4.2    Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Kinder und Jugendliche

Chronocard® N darf bei Kindern unter 12 Jahren nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).

Erwachsene

Erwachsene nehmen 3 x täglich 1 überzogene Tablette ein.

Bei Bedarf kann die Dosis auf täglich 3 x 2 überzogene Tabletten erhöht werden.

Art der Anwendung

Die überzogenen Tabletten sollen vor dem Essen mit etwas Flüssigkeit (z.B. mit einem Glas Wasser) eingenommen werden.

Chronocard N überzogene Tabletten sollten mindestens 6 Wochen lang eingenommen werden. Eine Langzeitanwendung ist möglich.

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4.3    Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der im Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Zur Anwendung von Chronocard® N bei Kindern liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor. Es darf deshalb bei Kindern unter 12 Jahren nicht angewendet werden.

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Vor der Behandlung sollte eine kardiologische Diagnostik durchgeführt werden.

Bei unverändertem Fortbestehen der Krankheitssymptome über 6 Wochen oder bei Ansammlung von Wasser in den Beinen ist eine ärztliche Führung des Patienten zu empfehlen. Bei Schmerzen in der Herzgegend, die in die Arme, den Oberbauch oder in die Halsgegend ausstrahlen können oder bei Atemnot ist eine ärztliche Abklärung zwingend erforderlich.

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose oder Fructose Intoleranz, Lapp Lactase Mangel, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharose-Isomaltase Insuffizienz sollten das Produkt nicht einnehmen.

Hinweis für Diabetiker:

1 überzogene Tablette enthält 0,266 g Kohlenhydrate, entsprechend 0,02 Broteinheiten (BE).

4.5    Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt.

Fälle von Wechselwirkungen wurden bisher nicht berichtet.

4.6    Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Es liegen keine hinreichenden Daten für die Anwendung von Weißdornblättern mit BlütenTrockenextrakt bei Schwangeren und Stillenden vor. Daher soll Chronocard® N in Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Nicht zutreffend.

4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig Häufig Gelegentlich Selten Sehr selten


(> 1/10)

(> 1/100, < 1/10)

(> 1/1.000, < 1/100)

(> 1/10.000, < 1/1.000) (< 1/10.000)

Sehr selten können allergische Reaktionen auftreten.

4.9 Überdosierung

Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet. Theoretisch kann eine Überdosierung die Nebenwirkungen verstärken.

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5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1    Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere pflanzliche Herzmittel ATC-Code: C01EB

Chronocard® N ist ein pflanzliches Arzneimittel mit cardiotonischen Eigenschaften. Eine Durchsicht der pharmakologischen Eigenschaften von Crataegus (Kaul 1994), einschließlich der aus Blättern, Blüten und Früchten gewonnenen Extrakte bestätigte, dass sowohl in vitro als auch in vivo eine Zunahme der myocardialen Kontraktilität (positiv inotrope Wirkung) bei Crataegus-Extrakten, Flavonoiden und Procyanidinen beobachtet wurde. Diese Wirkung ist wahrscheinlich hauptsächlich auf die Procyanidine zurückzuführen.

Bei verschiedenen in vitro und in vivo Modellen wurden nach der Verabreichung von Cratae-gus-Extrakten, Flavonoiden und Procyanidinen eine Entspannung der Gefäßwand und eine Zunahme der koronaren Durchblutung gezeigt. Diese Wirkungen können auch nach oraler Einnahme nachgewiesen werden.

Einige Arten von Crataegus-Extrakten, Flavonoiden und Procyanidinen üben bei in vitro und in vivo Modellen unterschiedliche Wirkungen auf die Herzfrequenz aus. Eine anti-arrhythmische Wirkung wurde auch im Tiermodell beobachtet. Wässerige und alkoholische Crataegus-Extrakte zeigen auch nach intravenöser oder oraler Verabreichung hypotonische Wirkungen.

In einer Beobachtungsstudie wurde bei 1476 Patienten mit Herzinsuffizienz nach NYHA Klasse I und II die Wirksamkeit einer Therapie mit 900 mg/Tag Extrakt untersucht. Nach 4 und 8 Wochen fand jeweils eine Auswertung statt. Es wurden Veränderungen im Wohlbefinden in Bezug auf neun typische Symptome der Herzinsuffizienz und durch die Messung von Blutdruck und Herzfrequenz bei jedem Arztbesuch beobachtet. Am Ende des Beobachtungszeitraumes waren die Werte auf der Symptom-Bewertungsskala im Mittel um 66,6 % gefallen. Patienten mit Herzschwäche nach NYHA Klasse I waren fast symptomfrei. In einer Untergruppe von Patienten mit stimulierter sympathiko-adrenerger Aktivität wurde eine Verminderung des systolischen und diastolischen Blutdruckes (160 auf 150 mm Hg, bzw. 89 auf 85 mm Hg), der Herzfrequenz (89 auf 79 pro min) und der Inzidenz von Arrhythmien beobachtet.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Es wurden keine pharmakokinetischen Studien durchgeführt.

5.3    Präklinische Daten zur Sicherheit

Akute Toxizität

Die orale LD50 eines hydro-ethanolischen Extrakts von Weißdornblättern mit Blüten, standardisiert auf 18,75 % oligomere Procyanidine konnte nicht bestimmt werden. Es konnte eine Dosis von 3000 mg/kg an Ratten und Mäuse verabreicht werden, ohne dass toxische Symptome oder der Tod eintraten. Es wurde eine intraperitoneale LD50 von 1170 mg/kg für die Maus und von 750 mg/kg für die Ratte berechnet. Die toxischen Symptome beinhalteten Sedierung, Piloerek-tion, Dyspnoe und Tremor.

Chronische Toxizität

Nach oraler Verabreichung desselben Extraktes in einer Dosis von 30, 90 und 300 mg/kg/Tag über einen Zeitraum von 26 Wochen konnten bei der Ratte und beim Hund keine toxische Wirkung beobachtet werden. Bei Ratte und Hund könnten für den Extrakt 300 mg/kg/Tag als „no effect level“ angesehen werden.

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Reprotox-Studien

Orale Dosen desselben Extraktes von bis zu 1,6 g/kg bei der Ratte und beim Kaninchen zeigten keine teratogene Wirkung. Bei der Ratte zeigte der Extrakt keine peri- oder postnatale Toxizität und keine Wirkungen auf die F1-Generation oder deren Fertilität.

Trächtige Ratten erhielten an den Trächtigkeitstagen 1-8 oder 8-15 über eine Schlundsonde eine tägliche Dosis, die das 56-fache der menschlichen Weißdorn-Dosis betrug. Der Weißdorn hatte in vivo oder in vitro keine negativen Auswirkungen auf die embryonale Entwicklung.

Mutagenität

Derselbe Extrakt erwies sich in einer Standardtestreihe von Mutationstests und zytogener Tests (Ames Test, Mouse Lymphoma Test, zytogene

Analyse in kultivierten menschlichen Lymphozyten, Mikronukleustest) weder als mutagen noch als klastogen.

Es wurde angenommen, dass die von einem Crataegus-Flüssigextrakt (1:1) gezeigte mutagene Aktivität bei Salmonella Typhimurium auf dem Gehalt an Quercetin beruht und dass die Induktion des Schwesterchromatid-Austausches auf dem Vorhandensein von Flavon-C-Glykosiden wie auch von Flavonaglykonen basiert. Im Vergleich zu der mit der Ernährung aufgenommenen Menge an Quercetin, ist der Gehalt an Quercetin im Arzneimittel so gering, dass ein Risiko für Menschen praktisch ausgeschlossen werden kann.

Karzinogenität

Es stehen keine Daten über Karzinogenität zur Verfügung. Die bezüglich der Genotoxizität und Mutagenität vorhandenen Daten lassen den Schluss zu, dass das karzinogene Risiko für Menschen gering ist.

6.    PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Maltodextrin, Hochdisperses Siliciumdioxid, Lactose-Monohydrat, Cellulosepulver, Povidon 25, Crospovidon, Talkum, Magnesiumstearat, [Poly(methacrylsäure, methyl-methacrylat)-1:1]-dibutylphthalat (98,75 : 1,25), Leichtes basisches Magnesiumcarbonat, Arabisches Gummi, Titandioxid (E 171), Glucosesirup, Macrogol 6000, Calciumcarbonat (E 170), Sucrose, Ponceau 4R (E 124), Gebleichtes Wachs, Carnaubawachs, Schellack.

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre.

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Nicht über 25°C lagern.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Packungen mit 40 und 100 hellroten überzogenen Tabletten. Die Tabletten sind in Blistern zu je 20 Stück verpackt.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

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6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

7. Inhaber der Zulassung

Cesra Arzneimittel GmbH & Co. KG Postfach 20 20 76490 Baden-Baden Braunmattstraße 20 76532 Baden-Baden Telefon: (0 72 21) 9 54 00 Telefax: (0 72 21) 5 40 26 E-Mail: cesra@cesra.de

8. Zulassungsnummer(n)

6382088.00.00

9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung

15.04.1991 / 10.02.1999

10. Stand der Information

November 2011

11. Verkaufsabgrenzung

Apothekenpflichtig.

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