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Cidr 1,38 G Vaginales Wirkstofffreisetzungssystem Für Rinder

Document: 12.12.2012   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics)



Bezeichnung des Tierarzneimittels


CIDR 1,38 g vaginales Wirkstofffreisetzungssystem für Rinder


Progesteron


QUALTITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


1 vaginales Wirkstofffreisetzungssystem (Vaginalspange) enthält:


Wirkstoff:

Progesteron 1,38g

in einer Silikonelastomer-Ummantelung um einen Nylon-Kern


Sonstige Bestandteile

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1.


DARREICHUNGSFORM


Vaginales Wirkstofffreisetzungssystem (Vaginalspange).

Die T-förmige Spange besteht aus einem Nylon-Kern mit einer Silikonelastomer-Ummantelung, die Progesteron enthält.


Klinische Angaben


Zieltierart


Rind (Kühe und Färsen).


Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierarten


Für die Kontrolle des Brunstzyklus bei zyklischen Kühen und Färsen, einschließlich:



In Kombination mit Prostaglandin F2 oder einem Analogon anzuwenden.

Die empfohlene Anwendung führt normalerweise innerhalb von 48-96 Stunden nach Entfernen der Spange zum Einsetzen der Brunst, wobei die Mehrzahl der Tiere innerhalb von 48-72 Stunden brünstig wird.


Für die Induktion und Synchronisation der Brunst bei terminorientierten künstlichen Besamungsprotokollen (FTAI):

- bei zyklischen Kühen und Färsen. Anzuwenden in Kombination mit Prostaglandin-F2 α (PGF2α) oder Analoga.

- bei zyklischen und nicht-zyklischen Kühen und Färsen. Anzuwenden in Kombination mit Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH) oder Analoga und PGF2α oder Analoga.

- bei nicht-zyklischen Rindern. Anzuwenden in Kombination mit PGF2α oder Analoga und equinem Choriongonadotropin (eCG).


Gegenanzeigen


Nicht anwenden bei:

- Kühen oder Färsen mit abnormem oder unreifem Genitaltrakt oder Genitalinfektionen

- trächtigen Rindern

- innerhalb der ersten 35 Tage nach der Kalbung


Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart


Die alleinige Behandlung mit Progesteron entsprechend dem vorgeschlagenen Dosierungsschema reicht nicht aus, um bei allen zyklischen weiblichen Tieren Brunst und Ovulation zu induzieren. Progesteron basierte Zuchtprotokolle sind Hilfsmittel für das Reproduktionsmanagement und sollten eine bedarfsgerechte Fütterung und ein allgemeines Gesundheitsmanagement nicht ersetzen. Die Wahl eines bestimmten Protokolls sollte auf den konkreten Erfordernissen der individuellen Herde basieren. Es wird empfohlen, vor der Verabreichung der Progesteron-Behandlung zu prüfen, ob ein ovulatorischer Zyklus vorhanden ist.


Die Reaktion der Kühe und Färsen auf Progesteron basierte Synchronisationsprotokolle wird durch den physiologischen Status zum Zeitpunkt der Behandlung beeinflusst. Reaktionen auf die Behandlung können von Herde zu Herde oder von Kuh zu Kuh variieren. Jedoch ist der Anteil brünstiger Kühe innerhalb eines bestimmten Zeitraums in der Regel größer als bei unbehandelten Kühen, und die anschließende Lutealphase ist von normaler Dauer.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:

Tiere, deren Zustand durch Krankheit, Fütterungsmängel oder andere Faktoren beeinträchtigt ist, sprechen möglicherweise in unzureichendem Maß auf die Behandlung an.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:

Beim Einführen und Entfernen der T-förmigen Spange sollte der Anwender Schutzhandschuhe tragen.

T-förmige Spange mit Hilfe des Applikators einführen.

Nach Gebrauch Hände und exponierte Haut mit Wasser und Seife waschen.

Während der Handhabung des Produktes nicht essen, trinken oder rauchen.

Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere)


Bei Entfernung der Vaginalspange sind vaginaler Ausfluss und Anzeichen einer lokalen Reizung beobachtet worden. Der vaginale Ausfluss klingt im Allgemeinen im Zeitraum zwischen dem Entfernen der Spange und der Besamung ab und hat keinen Einfluss auf die Konzeptionsraten nach der Behandlung.


Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von CIDR 1,38 g vaginales Wirkstofffreisetzungssystem für Rinder sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstraße 39 - 42, 10117 Berlin, oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden. Meldebögen können kostenlos unter der o.g. Adresse oder per e-Mail (uaw@bvl.bund.de)angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der Internet-Seite http://vet-uaw.de).


Anwendung während der Trächtigkeit und Laktation


Kann während der Laktation angewendet werden.

Die Unbedenklichkeit des Tierarzneimittels ist nicht belegt, deshalb nicht bei trächtigen Rindern oder innerhalb der ersten 35 Tage nach der Kalbung anwenden. Laboruntersuchungen an Ratten und Kaninchen ergaben Hinweise auf fetotoxische Wirkungen nach intramuskulärer oder subkutaner Verabreichung und nach wiederholter Verabreichung hoher Dosen von Progesteron.


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen


Keine bekannt.


Dosierung und Art der Anwendung


1,38 g Progesteron (1 Spange CIDR) je Tier über 7-9 Tage (abhängig vom Anwendungsgebiet).


Zur Brunstsynchronisation sowie zur Synchronisation von Spender- und Empfängertieren für den Embryotransfer:

In die Vagina jeder zu behandelnden Kuh oder Färse sollte eine Spange eingelegt werden. Die Vaginalspange sollte über einen Zeitraum von 7 Tagen eingesetzt bleiben und 24 Stunden vor Entfernen sollte zwecks Luteolyse Prostaglandin F2 oder ein Analogon verabreicht werden. Bei Tieren, die auf die Behandlung ansprechen, setzt die Brunst im Allgemeinen innerhalb von 1-3 Tagen nach Entfernen der Spange ein. Die Kühe sollten innerhalb von 12 Stunden nach Beobachtung der ersten Brunstzeichen besamt werden.


Für die Induktion und Synchronisation der Brunst bei terminorientierten künstlichen Besamungsprotokollen (FTAI):

Die folgenden terminorientierten künstlichen Besamungsprotokolle (FTAI) wurden in der wissenschaftlichen Literatur häufig berichtet und sollten verwendet werden:


Bei zyklischen Kühen und Färsen:

- Führen Sie eine Spange CIDR 1,38 g in die Vagina für 7 Tage ein.

- Injizieren Sie 24 Stunden vor dem Entfernen der Spange eine luteolytische Dosis von PGF2α oder von einem Analogon.

- Terminorientierte künstliche Besamung (FTAI) 56 Stunden nach dem Entfernen der Spange.


Bei zyklischen und nicht-zyklischen Kühen und Färsen:

- Führen Sie eine Spange CIDR 1,38 g in die Vagina für 7-8 Tage ein.

- Injizieren Sie eine Dosis von GnRH oder von einem Analogon bei der Einbringung von CIDR 1,38 g.

- Injizieren Sie 24 Stunden vor dem Entfernen der Spange eine luteolytische Dosis von PGF2α oder von einem Analogon.

- Terminorientierte künstliche Besamung (FTAI) 56 Stunden nach dem Entfernen der Spange, oder

- Injizieren Sie 36 Stunden nach Entfernen der CIDR-Spange GnRH oder ein Analogon, terminorientierte künstliche Besamung (FTAI) 16 bis 20 Stunden später.


Bei nicht-zyklischen Kühen:

Das folgende terminorientierte künstliche Besamungsprotokoll (FTAI) sollte verwendet werden:

- Führen Sie eine Spange CIDR 1,38 g in die Vagina für 9 Tage ein.

- Injizieren Sie 24 Stunden vor dem Entfernen der Spange eine luteolytische Dosis von PGF2α oder von einem Analogon.

- Injizieren Sie eCG beim Entfernen von CIDR 1,38 g.

- Terminorientierte künstliche Besamung (FTAI) 56 Stunden nach dem Entfernen der Spange oder Besamung innerhalb von 12 Stunden nach dem ersten beobachteten Brunstverhalten.


Art der Anwendung:

Die Applikation sollte mit einem Applikator entsprechend der im Folgenden beschriebenen Vorgehensweise erfolgen:


Vor der Anwendung sicherstellen, dass der Applikator sauber ist und in eine nicht reizende antiseptische Lösung getaucht wurde.

Sterile Einmalhandschuhe aus Kunststoff überziehen, Schenkel der T-förmigen Spange zusammenfalten und die Spange in den Applikator laden. Die Schenkel der Spange sollten leicht aus dem Ende des Applikators hervorragen. Unnötige oder längere Handhabung des Produkts vermeiden, um das Übertreten des Wirkstoffs auf die Handschuhe des Anwenders zu minimieren.

Kleine Menge eines veterinärmedizinischen Gleitmittels auf das Ende des geladenen Applikators auftragen.

Schwanz heben und Vulva sowie Perineum reinigen.

Applikator vorsichtig in die Vagina einführen, zuerst in vertikaler Richtung und dann horizontal, bis ein leichter Widerstand zu spüren ist.

Sicherstellen, dass das Entfernungsband frei liegt, dann den Griff des Applikators betätigen und den Zylinder entlang des Griffs zurück gleiten lassen. Dadurch werden die Schenkel freigesetzt, die die Spange in der Vagina fixieren.

Wenn die Spange korrekt positioniert ist, Applikator zurückziehen, so dass nur noch das Entfernungsband aus der Vulva hängt.

Der Applikator ist vor Gebrauch bei einem anderen Tier zu reinigen und zu desinfizieren.


Entfernung:

Die Vaginalspange lässt sich durch leichtes Ziehen am Band entfernen. Gelegentlich ist das Band von außen nicht sichtbar; in solchen Fällen kann es in der Vagina mit dem behandschuhten Finger aufgefunden werden. Das Herausziehen der Spange sollte keinen Kraftaufwand erfordern. Falls ein Widerstand auftritt, sollte das Entfernen mit einer behandschuhten Hand unterstützt werden.


Sollten beim Entfernen Schwierigkeiten auftreten, die über die oben beschriebenen hinausgehen, ist ein Tierarzt hinzuzuziehen.


Die Vaginalspange ist nur zur einmaligen Anwendung vorgesehen.

Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel), falls erforderlich


Nicht zutreffend.


Wartezeiten


Essbare Gewebe: 0 Tage

Milch: 0 Stunden


Die Milch kann während der Behandlung für den menschlichen Verzehr verwendet werden.


Pharmakologische Eigenschaften


Stoff- oder Indikationsgruppe: Urogenitalsystem und Geschlechtshormone.

ATCvet-Code:QG03DA04.


Pharmakodynamische Eigenschaften


Die Vaginalspange gibt Progesteron mit kontrollierter Freisetzungsrate über die Vaginalschleimhaut in den Blutstrom ab. Dadurch wird die Freisetzung von Gonadotropin-Releasing-Hormon und infolgedessen von luteinisierendem Hormon aus der vorderen Hypophyse unterdrückt, was zu einer Hemmung der Follikelreifung und auf diesem Weg zur Kontrolle des Brunstzyklus führt. Nach Entfernen der Spange fallen die Progesteronspiegel im Blut innerhalb von 6 Stunden steil ab, so dass Follikelreifung, äußere Brunst und Ovulation einsetzen können.


Angaben zur Pharmakokinetik


Das pharmakokinetische Profil von Progesteron bei Verabreichung aus einer einzelnen Spange war durch eine Maximalkonzentration (Cmax) im Plasma von etwa 4,33 ng/ml, die 1,19 Stunden nach Verabreichung erreicht wurde (Tmax), und eine Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC) von 19,47 ng/ml*h gekennzeichnet. Den Spitzenkonzentrationen folgte eine Abnahme der systemischen Exposition mit einer scheinbaren Eliminationshalbwertszeit (t1/2) von 0,298 Stunden. Nach Entfernen der Vaginalspange fallen die Progesteronspiegel im Blut innerhalb von 6 Stunden steil ab.


Pharmazeutische Angaben


Verzeichnis der sonstigen Bestandteile


Silikonelastomer

Nylon-Kern

Band aus Polyester


Inkompatibilitäten


Keine bekannt.


Dauer der Haltbarkeit


Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 2 Jahre.


Besondere Lagerungshinweise


Nicht über 30 °C lagern.


Art und Beschaffenheit der Primärverpackung


Die Vaginalspangen sind in hitzeversiegelten Beuteln aus LDP in Einheiten von 10 Stück pro Beutel verpackt. Die Beutel sind wieder verschließbar (Zip-Verschluss).


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle


Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoff-sammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.


Zulassungsinhaber


Zoetis Deutschland GmbH

Schellingstraße 1

10785 Berlin


Zulassungsnummer


Zul.-Nr.: 400973.00.00


Datum der Erteilung der Erstzulassung / Verlängerung der Zulassung


19. November 2007 / 24. Oktober 2012


Stand der Information


September 2013


Verbot des Verkaufs, der Abgabe und / oder der Anwendung


Nicht zutreffend.


Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht


Verschreibungspflichtig.