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Cimetidin-Ct 400 Mg Filmtabletten

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Fachinformation

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Cimetidin-CT 400 mg Filmtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Filmtablette enthält 400 mg Cimetidin.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Filmtablette


Weiße, runde Tablette mit einseitiger Bruchkerbe.


Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Zur Behandlung von Erkrankungen im oberen Magen-Darm-Bereich, bei denen eine Verringerung der Magensäuresekretion angezeigt ist:


Hinweise

Bei geringfügigen Magen-Darm-Beschwerden, z. B. nervösem Magen, ist Cimetidin-CT 400 mg Filmtabletten nicht angezeigt. Besonders vor der Behandlung von Ulcera ventriculi sollte durch geeignete Maßnahmen eine eventuelle Malignität ausgeschlossen werden.

Bei Patienten mit Ulcus duodeni oder Ulcus ventriculi sollte der Helicobacter pylori-Status bestimmt werden. Für Helicobacter pylori-positive Patienten ist, wo immer möglich, eine Beseitigung des Bakteriums Helicobacter pylori durch eine Eradikationstherapie anzustreben.

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Erwachsene

Ulcus duodeni, Ulcus ventriculi, Rezidivulcera nach Operationen (z. B. Ulcus pepticum jejuni)

Die übliche Tagesdosis beträgt 800 mg bzw. 1000 mg Cimetidin.

Bei der Verordnung von Cimetidin-CT 400 mg Filmtabletten ist 1 Filmtablette (entsprechend 400 mg Cimetidin) morgens zu der Mahlzeit und 1 Filmtablette (entsprechend 400 mg Cimetidin) vor dem Schlafengehen (entsprechend insgesamt 800 mg Cimetidin pro Tag) einzunehmen.

Die Tagesdosis von 800 mg Cimetidin kann auch als Einzelgabe von 2 Filmtabletten Cimetidin-CT 400 mg vor dem Schlafengehen eingenommen werden.


Rezidivprophylaxe

Bei besonders rezidivgefährdeten Patienten mit Ulcera duodeni (insbesondere solchen mit leichten Blutungen), die auf die Initial-Therapie mit Cimetidin-CT 400 mg Filmtabletten angesprochen haben und die evtl. einem erhöhten Operationsrisiko ausgesetzt sind, kann die Rezidivrate durch eine kontinuierliche Behandlung mit täglich 1 Filmtablette Cimetidin-CT 400 mg vor dem Schlafengehen (entsprechend insgesamt 400 mg Cimetidin pro Tag) signifikant gesenkt werden.


Peptische Refluxösophagitis

Die Tagesdosis beträgt in der Regel 800 mg Cimetidin, die folgendermaßen einzunehmen sind:

entweder1 Filmtablette Cimetidin-CT 400 mg (entsprechend 400 mg Cimetidin) morgens und 1 Filmtablette Cimetidin-CT 400 mg (entsprechend 400 mg Cimetidin) abends zu den Mahlzeiten

oder2 Filmtabletten Cimetidin-CT 400 mg (entsprechend 800 mg Cimetidin) nach dem Abendessen.


In Abhängigkeit vom endoskopischen Befund kann eine Dosiserhöhung auf 1600 mg Cimetidin täglich erforderlich sein:


entweder3-mal 1 Filmtablette Cimetidin-CT 400 mg (entsprechend 3-mal 400 mg Cimetidin) zu den Mahlzeiten und 1 Filmtablette Cimetidin-CT 400 mg (entsprechend 400 mg Cimetidin) vor dem Schlafengehen

oder2 Filmtabletten Cimetidin-CT 400 mg (entsprechend 800 mg Cimetidin) morgens und 2 Filmtabletten Cimetidin-CT 400 mg (entsprechend 800 mg Cimetidin) abends zu den Mahlzeiten.


Zollinger-Ellison-Syndrom

In Abhängigkeit vom Grad der Hypersekretion ist eine tägliche Dosis von 1000 mg bis 2000 mg Cimetidin angezeigt, d. h. 3-mal 1 Filmtablette Cimetidin-CT 400 mg (entsprechend 3-mal 400 mg Cimetidin) zu den Mahlzeiten und 1 - 2 Filmtabletten Cimetidin-CT 400 mg (entsprechend 400 - 800 mg Cimetidin) vor dem Schlafengehen.


Prophylaxe des Säureaspirationssyndroms (Mendelson-Syndrom)

Entsprechend den klinischen Erfahrungen wird folgende Dosierung empfohlen: 1 Filmtablette Cimetidin-CT 400 mg (entsprechend 400 mg Cimetidin) am Abend vor dem Elektiveingriff. Die Prämedikation mit der oralen Darreichungsform ist am folgenden Morgen mit einer i.m./i.v. Darreichungsform (siehe Dosierungsanleitung) fortzusetzen.


Orale Fortsetzung der intravenösen Cimetidin-Behandlung

Die mit intravenös verabreichtem Cimetidin eingeleitete Prophylaxe und Therapie von Schleimhautläsionen sollte, sobald es die Umstände erlauben, mit einer oralen Darreichungsform fortgesetzt werden. Das gleiche gilt für die adjuvanten Behandlungsmaßnahmen bei akuten Blutungen. Dabei ist wie bei der Akutbehandlung von Magen- und Duodenalulcera mit 800 mg bzw. 1000 mg Cimetidin/Tag zu dosieren.


Dosierung bei Kindern und Jugendlichen im Wachstumsalter

Im Allgemeinen ist eine Behandlung mit Cimetidin-CT 400 mg Filmtabletten bei dieser Patientengruppe nicht angebracht. Die Anwendung ist auf strengste Indikationsstellung und auf Kurzzeitbehandlungzu beschränken. Die Tagesdosis beträgt 15 bis 30 mg Cimetidin/kg Körpergewicht, maximal 1600 mg Cimetidin pro Tag, verteilt auf 4 Einzeldosen.


Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:

Hierfür stehen orale Darreichungsformen mit geringerem Wirkstoffgehalt zur Verfügung.


Art und Dauer der Anwendung

Cimetidin-CT 400 mg Filmtabletten sind am besten unzerkaut mit etwas Flüssigkeit (ca. 1 Glas Wasser) einzunehmen.


Ulcus duodeni, Ulcus ventriculi, Rezidivulcera nach Operationen (z. B. Ulcus pepticum jejuni)

Auch nach einer baldigen symptomatischen Besserung ist eine mindestens 4-wöchige Behandlungsdauer notwendig. Ist nach dieser Zeit keine Heilung erfolgt, sollte die Behandlung mit gleicher Dosis für weitere 4 Wochen fortgesetzt werden. Die Behandlungsdauer bei diesen Indikationen darf 12 Wochen nicht überschreiten.


Rezidivprophylaxe von Duodenalulcera und Anastomosenulcera

Die Behandlungsdauer darf 12 Monate in der Regel nicht überschreiten. In Einzelfällen kann eine über diesen Zeitraum hinausgehende Behandlung notwendig werden (zu hohes Operationsrisiko, rezidivierende Anastomosenulcera); hierüber entscheidet jedoch nach strenger Indikationsabwägung in jedem Fall der Arzt.


Peptische Refluxösophagitis

Die Behandlung sollte zunächst 12 Wochen dauern. In Abhängigkeit vom endoskopischen Befund kann eine Behandlung über weitere 12 Wochen mit 800 mg oder 1600 mg Cimetidin pro Tag erforderlich sein.


Zollinger-Ellison-Syndrom

Nach Ermessen des Arztes so lange, wie klinisch indiziert, oder bis zur Herstellung der Operationsmöglichkeit.


Prophylaxe des Säure-Aspirationssyndroms (Mendelson-Syndrom)

Einmalig am Abend vor dem Eingriff.


Orale Fortsetzung der intravenösen Cimetidin-Behandlung

Für die Dauer der Intensivpflege.

4.3 Gegenanzeigen

Dieses Arzneimittel darf bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Cimetidin oder einen der sonstigen Bestandteile nicht angewendet werden.


Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Dosis zu reduzieren (siehe Dosierungsanleitung).

Bei Kindern und Jugendlichen im Wachstumsalter darf Cimetidin-CT 400 mg Filmtabletten nur nach strengster Indikationsstellung verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.2).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Keine

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Aufgrund seiner Bindung an Cytochrom P450 kann Cimetidin den hepatischen Metabolismus von Arzneimitteln, die ebenfalls über diese Enzyme verstoffwechselt werden, beeinflussen. Bei gleichzeitiger Verabreichung von Cimetidin und solchen Arzneimitteln können deren Wirkung und Wirkdauer verstärkt bzw. verlängert werden. Das erfordert eine Beobachtung der Patienten auch in Bezug auf die Nebenwirkungen dieser Präparate. Gegebenenfalls ist die Dosis des gleichzeitig mit Cimetidin verabreichten Arzneimittels zu verringern und beim Absetzen ggf. erneut anzupassen.


Die Resorption gleichzeitig verabreichter Arzneimittel kann durch Cimetidin beeinflusst werden.


Cimetidin verzögert die Ausscheidung von Metformin, wodurch das Risiko einer metformininduzierten Laktatazidose erhöht sein kann.


Es ist zu beachten, dass unter der Anwendung von Cimetidin mit einer erhöhten Alkoholwirkung zu rechnen ist.


Eine Übersicht der Wechselwirkungen mit seltener, jedoch möglicher klinischer Relevanz (insbesondere bei älteren oder polymorbiden Patienten mit eingeschränkter Organfunktion) zeigt die folgende Tabelle:


Gleichzeitig verabreichtes Arzneimittel

Wechselwirkung

Antikoagulantien vom Warfarin-Typ, nicht Phenprocoumon (Marcumar)

Die Prothrombinzeit kann durch Cimetidin verlängert werden: Kontrolle des Gerinnungsstatus und ggf. Dosisreduktion.

Beta-Rezeptorenblocker (z. B. Propranolol, Metoprolol, Labetalol)
Benzodiazepine (z. B. Chlordiazepoxid, Diazepam)
Antiepileptika (z. B. Phenytoin)
Trizyklische Antidepressiva (z. B. Imipramin)
Xanthinderivate (z. B. Theophyllin)
Antiarrhythmika (z. B. Lidocain, Procainamid)
Calcium-Antagonisten (z. B. Nifedipin)
Phenazon
Metformin

Durch Cimetidin verzögerte Ausscheidung dieser Arzneistoffe; Wirkungen und/oder Nebenwirkungen können verstärkt bzw. verlängert werden: ggf. Dosisreduktion dieser Arzneistoffe.

Ketoconazol

Durch pH-Anhebung wird die Resorption von Ketoconazol verringert, daher Ketoconazol 2 Stunden vor Cimetidin verabreichen.

Aluminium-Magnesiumhydroxid-haltige Antazida, hochdosiert

Verringerte Resorption von Cimetidin; Cimetidin ca. 2 Stunden vor der Einnahme der Antazida verabreichen.

Glipizid

Bei der gemeinsamen Behandlung mit Cimetidin und Glipizid können erhöhte Plasmakonzentrationen von Glipizid auftreten, wodurch die blutzuckersenkende Wirkung von Glipizid verstärkt werden kann.

4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Während der Schwangerschaft sollte Cimetidin-CT 400 mg Filmtabletten nur verwendet werden, wenn dies zwingend erforderlich ist. Cimetidin passiert die Plazenta und erreicht im fetalen Plasma 85% der mütterlichen Plasmakonzentration. Bisherige Erfahrungen beim Menschen haben keine nachteiligen Folgen für während der Schwangerschaft exponierte Kinder ergeben.


Cimetidin wird in der Muttermilch angereichert. Auswirkungen auf den Säugling sind nicht auszuschließen (Säuregehalt im Magen, Hemmung des Fremdstoffmetabolismus, ZNS-Effekte). Deshalb sollte bei einer Behandlung mit Cimetidin-CT 400 mg Filmtabletten nicht gestillt werden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Wenn unter der Anwendung von Cimetidin zentralnervöse Störungen auftreten, insbesondere wenn gleichzeitig zentralwirksame Pharmaka angewendet werden, kann das zu einer Verminderung der Fahrtüchtigkeit und der Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, führen. Cimetidin verstärkt die Wirkung von Alkohol.

4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Selten: Agranulozytose, Thrombozytopenie, Panzytopenie, aplastische Anämie

Nicht bekannt: Leukopenie


Erkrankungen des Immunsystems

Sehr selten: Überempfindlichkeitsreaktionen, z. B. angioneurotische Ödeme, Fieber


Psychiatrische Erkrankungen

Selten: reversible Depressionen

Sehr selten: überwiegend bei älteren oder schwerkranken Patienten mit eingeschränkter Leber- und/oder Nierenfunktion: Verwirrtheits- und Unruhezustände, Schlafstörungen, Halluzinationen, die nach Absetzen des Medikaments im Allgemeinen innerhalb von 24 Stunden abklangen


Erkrankungen des Nervensystems

Selten: Polyneuropathien

Sehr selten: überwiegend bei älteren oder schwerkranken Patienten mit eingeschränkter Leber- und/oder Nierenfunktion: Kopfschmerzen (die nach Absetzen des Medikaments im Allgemeinen innerhalb von 24 Stunden abklangen)

Nicht bekannt: vorübergehend Schwindel


Augenerkrankungen

Sehr selten: überwiegend bei älteren oder schwerkranken Patienten mit eingeschränkter Leber- und/oder Nierenfunktion: Doppeltsehen (das nach Absetzen des Medikaments im Allgemeinen innerhalb von 24 Stunden abklang)


Herzerkrankungen

Gelegentlich: Bradykardie, Tachykardie und Überleitungsstörungen


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr selten: Pankreatitis (nach Absetzen reversibel)

Nicht bekannt: Erbrechen, Übelkeit und Bauchschmerzen, vorübergehende Durchfälle


Leber- und Gallenerkrankungen

Sehr selten: Erhöhung der Serum-Transaminasen (meist gering; normalisieren sich in der Regel unter fortgesetzter Cimetidin-Behandlung), intrahepatische Cholestase, Hepatitis (nach Absetzen reversibel)


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich: Hautausschlag, manchmal schwerer Natur

Selten: geringfügig vermehrter Haarausfall. Im Allgemeinen ist es nicht notwendig, deshalb die Behandlung abzubrechen

Nicht bekannt: vorübergehend Juckreiz


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Sehr selten: überwiegend bei älteren oder schwerkranken Patienten mit eingeschränkter Leber- und/oder Nierenfunktion: Myoklonien (die nach Absetzen des Medikaments im Allgemeinen innerhalb von 24 Stunden abklangen)

Nicht bekannt: vorübergehende Gelenk- und Muskelschmerzen


Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Sehr selten: Erhöhung der Plasma-Kreatinin-Werte (meist gering; normalisieren sich in der Regel unter fortgesetzter Cimetidin-Behandlung), interstitielle Nephritis (nach Absetzen reversibel)


Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Sehr selten: reversible Gynäkomastie, vor allem nach längerdauernder, hochdosierter Therapie (z. B. bei Zollinger-Ellison-Syndrom), Störungen im Sexualverhalten, z. B. Potenzstörungen, die sich nach Absetzen des Präparates in der Regel voll zurückbildeten. Der ursächliche Zusammenhang zwischen der Cimetidin-Einnahme und diesen Störungen ließ sich bisher nicht nachweisen.

4.9 Überdosierung

Symptome der Intoxikation

In suizidaler Absicht sind verschiedentlich bis zu 20 g Cimetidin eingenommen worden. Bis auf Atemdepression mit Lippenzyanose wurden keine weiteren Intoxikationszeichen registriert.


Therapiemaßnahmen bei Intoxikation

Je nach Schwere der Atemdepression ist unter Umständen assistierte Beatmung notwendig. Um noch nicht resorbiertes Cimetidin zu entfernen, empfiehlt sich eine Magenspülung.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: H2-Rezeptorenantagonisten; Magen-Darm-Mittel

ATC-Code: A02BA01


Cimetidin gehört der Klasse der H2-Rezeptor-Antagonisten an. Cimetidin hemmt kompetitiv die durch Histamin über H2-Rezeptoren vermittelte Magensäuresekretion. Es wirkt nicht anticholinerg. Cimetidin wirkt inhibitorisch sowohl auf die z. B. durch Pentagastrin oder Histamin stimulierte als auch auf die basale Säuresekretion.


Parallel dazu wird - in geringerem Ausmaß als die Säuresekretion - auch das Magensaftvolumen und damit die Sekretion von Pepsinogen reduziert. Beim Menschen beschleunigt Cimetidin die Heilung des Ulcus duodeni und des Ulcus ventriculi und führt nach wenigen Tagen zum Abklingen von Ulkusschmerzen. In reduzierter Dosis kann es die Rezidivneigung herabsetzen.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Die Bioverfügbarkeit von Cimetidin nach oraler Gabe beträgt ca. 50-70 %. 1-2 Stunden nach oraler Verabreichung wird die maximale Konzentration von Cimetidin im Blut erreicht.

Cimetidin wird zu etwa gleichen Teilen hepatisch inaktiviert und unverändert über die Niere ausgeschieden. Die Plasmahalbwertszeit beträgt bei Nierengesunden ca. 2 Stunden, sie ist bei niereninsuffizienten Patienten in Abhängigkeit vom Grad der Niereninsuffizienz verlängert. Sie beträgt bei einem terminal Niereninsuffizienten etwa 5 Stunden, so dass 2-mal 200 mg Cimetidin/Tag bei dieser Nierenfunktion etwa 1 g Cimetidin bei Nierengesunden entspricht. Cimetidin-Spiegel werden durch Hämodialyse verringert. Ca. 10 % werden in der Leber zu Cimetidin-Sulfoxid und ca. 5 % zum 5-Hydroxymethyl-Derivat metabolisiert.

Die für eine 50%ige bzw. 90%ige Hemmung der Salzsäure-Sekretion erforderlichen Plasma-Konzentrationen betragen ca. 0,78 µg Cimetidin/ml bzw. 3,9 µg Cimetidin/ml. Bei einer Single-dose-Studie wurden nach einer Applikation von 200 mg Cimetidin mittlere Plasma-Konzentrationen von 0,70-1,51 µg Cimetidin/ml erreicht.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Akute Toxizität

Untersuchungen zur akuten Toxizität am Tier haben keine besonderen Empfindlichkeiten ergeben.


Chronische Toxizität

In chronischen Toxizitätsstudien wurde Cimetidin Ratten und Hunden bis zu 12 Monaten täglich oral verabreicht. Eine schwache antiandrogene Wirkung nach sehr hohen Dosen war nach Absetzen des Arzneimittels reversibel.


Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

Cimetidin erwies sich als nicht mutagen in einer ausführlichen Prüfung. Langzeituntersuchungen an verschiedenen Tierspezies ergaben keinen Hinweis auf ein tumorerzeugendes Potential von Cimetidin.


Reproduktionstoxizität

Embryotoxizitätsstudien an Ratten und Kaninchen haben bis zu Dosen von 950 mg/kg KG keine Hinweise auf ein teratogenes Potential ergeben. Entwicklung und Fertilität der Nachkommen bei Ratten wurde nicht beeinflusst.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Mikrokristalline Cellulose, Maisstärke, Poly-(O-carboxymethyl)stärke-Natriumsalz, Gelatine, Hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Hypromellose, Macrogol 6000, Glycerol 85 %, Titandioxid E 171.

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend

6.3 Dauer der Haltbarkeit

5 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Packung mit 20 Filmtabletten N1

Packung mit 50 Filmtabletten N2

Packung mit 100 Filmtabletten N3

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

CT Arzneimittel GmbH
Lengeder Str. 42a, 13407 Berlin
Telefon: 0 30/40 90 08-0
Telefax: 0 30/40 90 08-21
info@ct-arzneimittel.de

8. ZULASSUNGSNUMMER(N)

11181.01.00

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 30. November 1990

Datum der Verlängerung der Zulassung: 30. April 2007

10. STAND DER INFORMATION

August 2010

11. VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig

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