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Cipro-Q 250 Mg Filmtabletten

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1. Bezeichnung der Arzneimittel


Cipro-Q®250 mg Filmtabletten

Cipro-Q®500 mg Filmtabletten

Cipro-Q®750 mg Filmtabletten


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Cipro-Q®250 mg Filmtabletten

1 Filmtablette enthält 291,1 mg Ciprofloxacinhydrochlorid 1 H2O, entsprechend 250 mg Ciprofloxacin.


Cipro-Q®500 mg Filmtabletten

1 Filmtablette enthält 582,2 mg Ciprofloxacinhydrochlorid 1 H2O, entsprechend 500 mg Ciprofloxacin.


Cipro-Q®750 mg Filmtabletten

1 Filmtablette enthält 873,3 mg Ciprofloxacinhydrochlorid 1 H2O, entsprechend 750 mg Ciprofloxacin.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform


Filmtabletten


Cipro-Q®250 mg Filmtabletten

Runde, weiße, konvexe Filmtablette. Prägung "CR – Bruchrille – 250" auf einer Seite, Prägung ">" auf der anderen Seite.


Cipro-Q®500 mg Filmtabletten

Oblonge weiße Filmtablette. Prägung "CR – Bruchrille – 500" auf einer Seite, Prägung ">" auf der anderen Seite.


Cipro-Q®750 mg Filmtabletten

Oblonge weiße Filmtablette. Prägung "CR 750" auf einer Seite, Prägung ">" auf der anderen Seite.


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Cipro-Q®ist zur Behandlung der folgenden Infektionen angezeigt (siehe Abschnitte 4.4 und 5.1). Vor Behandlungsbeginn sollten besonders die verfügbaren Informationen zu Resistenzen beachtet werden.


Offizielle Empfehlungen zum angemessenen Gebrauch von Antibiotika sollten berücksichtigt werden.


Erwachsene



Für die oben genannten Infektionen des Genitaltraktes, sofern sie durch Neisseria gonorrhoeaeverursacht worden sind, ist es besonders wichtig, Informationen zur lokalen Prävalenz von Resistenzen gegenüber Ciprofloxacin zu beschaffen und mikrobiologische Resistenztestungen durchzuführen.



Kinder und Jugendliche



Ciprofloxacin kann auch zur Behandlung von schweren Infektionen bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt werden, wenn dies als notwendig angesehen wird.


Die Behandlung sollte nur von einem in der Behandlung von zystischer Fibrose und/oder schweren Infektionen bei Kindern und Jugendlichen erfahrenen Arzt initiiert werden (siehe Abschnitte 4.4 und 5.1).


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Die Dosierung wird durch die Indikation, die Schwere und den Ort der Infektion, die Ciprofloxacin-Empfindlichkeit der(s) verursachenden Erreger(s), der Nierenfunktion des Patienten und dem Körpergewicht bei Kindern und Jugendlichen bestimmt.


Die Behandlungsdauer richtet sich nach der Schwere der Erkrankung sowie nach dem klinischen und bakteriologischen Verlauf. Die Behandlung von Infektionen durch bestimmte Erreger (z.B. Pseudomonas aeruginosa, Acinetobacteroder Staphylokokken) erfordern gegebenenfalls höhere Ciprofloxacindosen und die begleitende Verabreichung weiterer geeigneter antibakterieller Substanzen.


Die Behandlung bestimmter Infektionen (z.B. entzündlicher Erkrankung des Beckens, intraabdominale Infektionen, Infektionen neutropenischer Patienten und Infektionen der Knochen und Gelenke) erfordern unter Umständen, je nach Erreger, die zusätzliche Verabreichung weiterer antimikrobieller Substanzen.




Erwachsene

Anwendungsgebiete

Tagesdosis in mg

Anzahl Darreichungsform

Gesamtbe-handlungsdau-er (eventuell einschließlich einer anfängli-chen parente-ralen Behand-lung mit Ciprofloxacin)

Infektionen der unteren Atemwege

500 mg 2-mal täglich bis 750 mg 2-mal täglich

z.B. 2-mal täglich 1 Tablette Cipro-Q® 500 mg (entsprechend 1000 mg Ciprofloxacin) bis 2-mal täglich 1 Tablette Cipro-Q® 750 mg (entsprechend 1500 mg Ciprofloxacin)

7 bis 14 Tage

Infektionen der oberen Atemwege

Akute Exazerbation einer chronischen Sinusitis

500 mg 2-mal täglich bis 750 mg 2-mal täglich

z.B. 2-mal täglich 1 Tablette Cipro-Q® 500 mg (entsprechend 1000 mg Ciprofloxacin) bis 2-mal täglich 1 Tablette Cipro-Q® 750 mg (entsprechend 1500 mg Ciprofloxacin)

7 bis 14 Tage

Chronische eitrige Otitis media

500 mg 2-mal täglich bis 750 mg 2-mal täglich

z.B. 2-mal täglich 1 Tablette Cipro-Q® 500 mg (entsprechend 1000 mg Ciprofloxacin) bis 2-mal täglich 1 Tablette Cipro-Q® 750 mg (entsprechend 1500 mg Ciprofloxacin)

7 bis 14 Tage

Maligne externe Otitis

750 mg 2-mal täglich

z.B. 2-mal täglich 1 Tablette Cipro-Q® 750 mg (entsprechend 1500 mg Ciprofloxacin)

28 Tage bis zu 3 Monate

Harnwegs-infektionen

Unkomplizierte Zystitis

250 mg 2-mal täglich bis 500 mg 2-mal täglich

z.B. 2-mal täglich 1 Tablette Cipro-Q® 250 mg (entsprechend 500 mg Ciprofloxacin) bis 2-mal täglich 1 Tablette Cipro-Q® 500 mg (entsprechend 1000 mg Ciprofloxacin)

3 Tage

Bei präklimakterischen Frauen können 500 mg (entsprechend z.B. 1 Tablette Cipro-Q® 500 mg) als Einzeldosis gegeben werden.

Komplizierte Zystitis, Unkomplizierte Pyelonephritis

500 mg 2-mal täglich

z.B. 2-mal täglich 1 Tablette Cipro-Q® 500 mg (entsprechend 1000 mg Ciprofloxacin)

7 Tage

Komplizierte Pyelonephritis

500 mg 2-mal täglich bis 750 mg 2-mal täglich

z.B. 2-mal täglich 1 Tablette Cipro-Q® 500 mg (entsprechend 1000 mg Ciprofloxacin) bis 2-mal täglich 1 Tablette Cipro-Q® 750 mg (entsprechend 1500 mg Ciprofloxacin)

mindestens 10 Tage, unter bestimmten Umständen (wie Abszesse) ist eine Behandlungs-dauer über 21 Tage hinaus möglich

Prostatitis

500 mg 2-mal täglich bis 750 mg 2-mal täglich

z.B. 2-mal täglich 1 Tablette Cipro-Q® 500 mg (entsprechend 1000 mg Ciprofloxacin) bis 2-mal täglich 1 Tablette Cipro-Q® 750 mg (entsprechend 1500 mg Ciprofloxacin)

2 bis 4 Wochen (akut) bis 4 bis 6 Wochen (chronisch)

Infektionen des Genitaltraktes

Gonokokken-Urethritis und -Zervizitis

500 mg als Einzeldosis

z.B. 1 Tablette Cipro-Q® 500 mg (entsprechend 500 mg Ciprofloxacin)

1 Tag (Einzeldosis)

Epididymo-orchitis und entzündliche Erkrankungen des Beckens

500 mg 2-mal täglich

bis 750 mg 2-mal täglich

z.B. 2-mal täglich 1 Tablette Cipro-Q® 500 mg (entsprechend 1000 mg Ciprofloxacin) bis 2-mal täglich 1 Tablette Cipro-Q® 750 mg (entsprechend 1500 mg Ciprofloxacin)

mindestens 14 Tage


Infektionen des Gastrointesti-naltrakts und intraabdomina-le Infektionen

Durch bakterielle Erreger einschließlich Shigella spp. außer Shigella dysenteriae Typ 1 verursachte Diarrhö und empirische Therapie der schweren Reisediarrhö

500 mg 2-mal täglich

z.B. 2-mal täglich 1 Tablette Cipro-Q® 500 mg (entsprechend 1000 mg Ciprofloxacin)

1 Tag

Durch Shigella dysenteriae Typ 1 verursachte Diarrhö

500 mg 2-mal täglich

z.B. 2-mal täglich 1 Tablette Cipro-Q® 500 mg (entsprechend 1000 mg Ciprofloxacin)

5 Tage

Durch Vibrio cholerae verursachte Diarrhö

500 mg 2-mal täglich

z.B. 2-mal täglich 1 Tablette Cipro-Q® 500 mg (entsprechend 1000 mg Ciprofloxacin)

3 Tage

Typhus

500 mg 2-mal täglich

z.B. 2-mal täglich 1 Tablette Cipro-Q® 500 mg (entsprechend 1000 mg Ciprofloxacin)

7 Tage

Durch Gram-negative Bakterien verursachte intraabdominale Infektionen

500 mg 2-mal täglich bis 750 mg 2-mal täglich

z.B. 2-mal täglich 1 Tablette Cipro-Q® 500 mg (entsprechend 1000 mg Ciprofloxacin) bis 2-mal täglich 1 Tablette Cipro-Q® 750 mg (entsprechend 1500 mg Ciprofloxacin)

5 bis 14 Tage

Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes

500 mg 2-mal täglich bis 750 mg 2-mal täglich

z.B. 2-mal täglich 1 Tablette Cipro-Q® 500 mg (entsprechend 1000 mg Ciprofloxacin) bis 2-mal täglich 1 Tablette Cipro-Q® 750 mg (entsprechend 1500 mg Ciprofloxacin)

7 bis 14 Tage


Infektionen der Knochen und Gelenke

500 mg 2-mal täglich bis 750 mg 2-mal täglich

z.B. 2-mal täglich 1 Tablette Cipro-Q® 500 mg (entsprechend 1000 mg Ciprofloxacin) bis 2-mal täglich 1 Tablette Cipro-Q® 750 mg (entsprechend 1500 mg Ciprofloxacin)

höchstens 3 Monate

Behandlung oder Prophylaxe von Infektionen bei neutropenischen Patienten

Ciprofloxacin sollte gemäß offiziellen Empfehlungen mit geeigneten antibakteriellen Substanzen kombiniert werden.

500 mg 2-mal täglich bis 750 mg 2-mal täglich

z.B. 2-mal täglich 1 Tablette Cipro-Q® 500 mg (entsprechend 1000 mg Ciprofloxacin) bis 2-mal täglich 1 Tablette Cipro-Q® 750 mg (entsprechend 1500 mg Ciprofloxacin)

Die Therapie sollte über den gesamten Zeitraum der Neutropenie fortgesetzt werden

Prophylaxe invasiver Infektionen durch Neisseria meningitidis

500 mg als Einzeldosis

z.B. 1 Tablette Cipro-Q® 500 mg (entsprechend 500 mg Ciprofloxacin)

1 Tag (Einzeldosis)

Inhalation von Milzbranderregern – postexpositionelle Prophylaxe und Heilbehandlung für Personen, die in der Lage sind, oral behandelt zu werden, sofern klinisch erforderlich.

Die Behandlung sollte schnellstmöglich nach vermuteter oder bestätigter Exposition begonnen werden.

500 mg 2-mal täglich

z.B. 2-mal täglich 1 Tablette Cipro-Q® 500 mg (entsprechend 1000 mg Ciprofloxacin)

60 Tage ab Bestätigung der Bacillus anthracis-Exposition


Kinder und Jugendliche


Anwendungsgebiete

Tagesdosis in mg

Gesamtbehandlungsdauer (eventuell einschließlich einer anfänglichen parenteralen Behandlung mit Ciprofloxacin)

Zystische Fibrose

20 mg/kg Körpergewicht 2-mal täglich mit einer maximalen Einzeldosis von 750 mg, dies entspricht z.B. 2-mal täglich 1 Tablette Cipro-Q® 750 mg

10 bis 14 Tage

Komplizierte Harnwegsinfek-tionen und Pyelonephritis

10 mg/kg Körpergewicht 2-mal täglich bis 20 mg/kg Körpergewicht 2-mal täglich mit einer maximalen Einzeldosis von 750 mg, dies entspricht z.B. 2-mal täglich 1 Tablette Cipro-Q® 750 mg

10 bis 21 Tage

Inhalation von Milzbranderregern – postexpo-sitionelle Prophylaxe und Heil-behandlung für Personen, die in der Lage sind, oral behandelt zu werden, sofern klinisch erfor-derlich.

Die Behandlung sollte schnellstmöglich nach vermute-ter oder bestätigter Exposition begonnen werden.

10 mg/kg Körpergewicht 2-mal täglich bis 15 mg/kg Körpergewicht 2-mal täglich mit einer maximalen Einzeldosis von 500 mg, dies entspricht z.B. 2-mal täglich 1 Tablette Cipro-Q® 500 mg

60 Tage ab Bestätigung der Bacillus anthracis-Exposition

Andere schwere Infektionen

20 mg/kg Körpergewicht 2-mal täglich mit einer maximalen Einzeldosis von 750 mg, dies entspricht z.B. 2-mal täglich 1 Tablette Cipro-Q® 750 mg

Entsprechend der Art der Infektionen


Ältere Patienten


Patienten im höheren Lebensalter sollten eine Dosis erhalten, die entsprechend der Schwere der Infektion und der Kreatinin-Clearance des Patienten ausgewählt wurde.


Eingeschränkte Nieren- bzw. Leberfunktion


Empfohlene Anfangs- und Erhaltungsdosen für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:


Kreatinin-Clearance

[ml/min/1,73 m2]

Serum-Kreatinin

[µmol/l]

Orale Dosis

[mg]

> 60

< 124

Siehe übliche Dosierung.

30-60

124 bis 168

250-500 mg alle 12 Std.

< 30

> 169

250-500 mg alle 24 Std.

Patienten unter Hämodialyse

> 169

250-500 mg alle 24 Std.

(nach Dialyse)

Patienten unter Peritonealdialyse

> 169

250-500 mg alle 24 Std.


Für Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion ist eine Dosisanpassung nicht erforderlich.


Die Dosierung für Kinder mit eingeschränkter Nieren- und/oder Leberfunktion wurde nicht untersucht.


Art der Anwendung


Die Tabletten sind unzerkaut mit Flüssigkeit einzunehmen. Sie können unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Die Einnahme auf nüchternen Magen beschleunigt die Aufnahme des Wirkstoffes. Ciprofloxacin Tabletten sollten nicht mit Milchprodukten (z.B. Milch, Joghurt) oder mit Mineralstoffen angereicherten Getränken (z.B. mit Calcium angereicherter Orangensaft) eingenommen werden (siehe Abschnitt 4.5).


In schweren Fällen oder wenn der Patient nicht in der Lage ist, Tabletten einzunehmen (z.B. bei Patienten mit enteraler Ernährung), empfiehlt es sich, die Therapie mit intravenös angewendetem Ciprofloxacin zu beginnen, bis der Wechsel zu einer oralen Einnahme möglich ist.


4.3 Gegenanzeigen



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Schwere Infektionen und gemischte Infektionen mit Gram-positiven und anaeroben Erregern

Ciprofloxacin-Monotherapie ist für die Behandlung von schweren Infektionen und solchen Infektionen, die durch Gram-positive oder anaerobe Erreger verursacht sein könnten, nicht geeignet. In derartigen Fällen muss Ciprofloxacin mit anderen geeigneten antibakteriellen Substanzen kombiniert werden.


Streptokokken-Infektionen (einschließlich Streptococcus pneumoniae)

Wegen seiner unzureichenden Wirksamkeit wird Ciprofloxacin nicht für die Behandlung von Streptokokken-Infektionen empfohlen.


Infektionen des Genitaltraktes

Epididymo-orchitis und entzündliche Erkrankungen des Beckens können durch Fluorchinolon-resistente Neisseria gonorrhoeaeverursacht werden. Ciprofloxacin sollte zusammen mit einer anderen geeigneten antibakteriellen Substanz kombiniert werden, es sei denn, Ciprofloxacin resistente Neisseria gonorrhoeaekann ausgeschlossen werden. Wenn nach 3-tägiger Behandlung keine klinische Besserung erzielt wurde, sollte die Therapie überdacht werden.


Intraabdominale Infektionen

Zur Behandlung von postoperativen intraabdominalen Infektionen liegen begrenzte Daten zur Wirksamkeit vor.


Reisediarrhö

Bei der Wahl von Ciprofloxacin sollte die Information zur Resistenz gegenüber Ciprofloxacin für besuchte Länder mit relevanten Erregern berücksichtigt werden.


Infektionen der Knochen und Gelenke

In Abhängigkeit von den Ergebnissen der mikrobiellen Untersuchung sollte Ciprofloxacin in Kombination mit anderen antimikrobiellen Substanzen gegeben werden.


Inhalation von Milzbranderregern

Die empfohlene Anwendung beim Menschen basiert hauptsächlich auf in vitroEmpfindlichkeitstestungen und auf tierexperimentellen Daten zusammen mit limitierten humanen Daten. Die Behandlung sollte unter Berücksichtigung entsprechender nationaler und/oder internationaler Leitlinien erfolgen.


Kinder und Jugendliche

Bei der Gabe von Ciprofloxacin bei Kindern und Jugendlichen sind die offiziellen Empfehlungen zu berücksichtigen. Eine Ciprofloxacin-Behandlung sollte nur von Ärzten initiiert werden, die in der Behandlung von zystischer Fibrose und/oder schweren Infektionen bei Kindern und Jugendlichen erfahren sind.


Im Tierversuch konnte gezeigt werden, dass Ciprofloxacin an den gewichttragenden Gelenken von Jungtieren Arthropathien verursacht. Sicherheitsdaten einer randomisierten doppelblinden klinischen Studie über die Gabe von Ciprofloxacin an Kindern (Ciprofloxacin: n = 335, Durchschnittsalter = 6,3 Jahre; Kontrollgruppe: n = 349, Durchschnittsalter = 6,2 Jahre; Altersspanne = 1 bis 17 Jahre) traten bei 7,2 % und 4,6 % am Tag +42 Verdachtsfälle medikamenteninduzierter Arthropathie (gemäß klinischer Gelenkbefunde) auf. Die Nachuntersuchung ergab nach einem Jahr eine Inzidenz medikamenteninduzierter Arthropathie von 9,0 % und 5,7 %. Der Häufigkeitsanstieg der Arthropathie-Verdachtsfälle über die Zeit war zwischen den beiden Gruppen nicht statistisch signifikant. Aufgrund möglicher unerwünschter Wirkungen auf Gelenke und/oder gelenknaher Gewebe ist Ciprofloxacin nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung anzuwenden.


Bronchopulmonale Infektionen bei zystischer Fibrose

An den klinischen Studien nahmen Kinder und Jugendliche im Alter von 5-17 Jahren teil. Über die Behandlung von Kindern zwischen 1 und 5 Jahren liegen nur begrenzte Erfahrungen vor.


Komplizierte Harnwegs- und Nierenbeckeninfektionen

Eine Behandlung von Harnwegsinfektionen mit Ciprofloxacin sollte in Betracht gezogen werden, wenn andere Behandlungen nicht in Frage kommen, und auf den Ergebnissen mikrobiologischer Tests beruhen. An den klinischen Studien nahmen Kinder und Jugendliche im Alter von 1-17 Jahren teil.


Andere spezifische schwere Infektionen

Andere schwere Infektionen gemäß offizieller Empfehlungen, oder nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung bei Nichtdurchführbarkeit anderer Therapien oder Scheitern einer konventionellen Therapie sowie begründete Anwendung von Ciprofloxacin basierend auf den Ergebnissen mikrobiologischer Untersuchungen.

Der Einsatz von Ciprofloxacin bei spezifischen schweren Infektionen außer den oben erwähnten wurde in klinischen Studien nicht untersucht, und die klinischen Erfahrungen sind begrenzt. Daher wird bei der Behandlung der Patienten, die an diesen Infektionen erkrankt sind, zur Vorsicht geraten.


Überempfindlichkeit

Überempfindlichkeits- und allergische Reaktionen, einschließlich anaphylaktische und anaphylaktoide Reaktionen, können bereits nach einer Einzeldosis auftreten (siehe Abschnitt 4.8) und können lebensbedrohlich sein. In diesen Fällen ist Ciprofloxacin abzusetzen und eine adäquate ärztliche Behandlung erforderlich.


Skelettmuskulatur

Ciprofloxacin sollte generell nicht angewendet werden bei Patienten mit einer positiven Anamnese für Sehnenerkrankungen/-beschwerden, die mit einer Chinolonbehandlung assoziiert auftreten. Dennoch kann nach mikrobiologischer Abklärung des Erregers und sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung in sehr seltenen Fällen Ciprofloxacin an diese Patienten für die Behandlung bestimmter schwerer Infektionen verordnet werden, insbesondere nach Scheitern der Standardtherapie oder Vorliegen einer bakteriellen Resistenz, bei der die mikrobiologischen Daten die Anwendung von Ciprofloxacin rechtfertigen.


Unter Behandlung mit Ciprofloxacin kann es bereits innerhalb der ersten 48 Stunden nach Behandlungsbeginn zu einer manchmal beidseitigen Tendinitis und Sehnenruptur (insbesondere der Achillessehne) kommen. Das Risiko einer Tendinopathie kann bei älteren Patienten oder bei Patienten, die gleichzeitig mit Kortikosteroiden behandelt werden, erhöht sein (siehe Abschnitt 4.8). Bei jeglichem Anzeichen einer Tendinitis (z.B. schmerzhafte Schwellung, Entzündung) sollte die Behandlung mit Ciprofloxacin sofort beendet werden. Es sollte darauf geachtet werden, dass die betroffene Extremität ruhig gestellt wird.

Bei Patienten mit Myasthenia gravissollte Ciprofloxacin mit Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.8).


Photosensibilisierung

Es wurde nachgewiesen, dass Ciprofloxacin zu einer Photosensibilisierung führt. Daher sollte mit Ciprofloxacin behandelten Patienten geraten werden, während der Behandlung ausgiebiges Sonnenlicht oder Bestrahlungen mit UV-Licht zu vermeiden (siehe Abschnitt 4.8).


Zentrales Nervensystem

Von Chinolonen ist bekannt, dass sie Krampfanfälle auslösen oder die Krampfschwelle senken können. Daher sollte Ciprofloxacin bei Patienten mit Erkrankungen des zentralen Nervensystems, die für Krampfanfälle prädisponieren, mit Vorsicht angewendet werden. Beim Auftreten von Krampfanfällen ist Ciprofloxacin sofort abzusetzen (siehe Abschnitt 4.8). Psychiatrische Reaktionen können schon nach Erstanwendung von Ciprofloxacin auftreten. In seltenen Fällen können Depression oder Psychose zu selbstgefährdendem Verhalten voranschreiten. In diesen Fällen ist Ciprofloxacin sofort abzusetzen.

Es wurden Fälle von Polyneuropathie (beruhend auf beobachteten neurologischen Symptomen wie Schmerz, Brennen, sensorische Störungen oder Muskelschwäche, allein oder in Kombination) bei Patienten, die mit Ciprofloxacin behandelt wurden, berichtet. Die Behandlung mit Ciprofloxacin sollte bei Patienten, die Neuropathiesymptome entwickeln, einschließlich Schmerz, Brennen, Kribbeln, Benommenheit und/oder Schwäche, abgebrochen werden, um der Entwicklung einer irreversiblen Schädigung vorzubeugen (siehe Abschnitt 4.8).


Herzerkrankungen

Fluorchinolone, einschließlich Ciprofloxacin, sollten nur unter Vorsicht bei Patienten angewendet werden, die bekannte Risikofaktoren für eine Verlängerung des QT-Intervalls aufweisen, wie zum Beispiel:



(siehe auch Abschnitte 4.2 „Ältere Patienten“, 4.5, 4.8 und 4.9).


Gastrointestinaltrakt

Das Auftreten von schwerem und anhaltendem Durchfall während oder nach der Behandlung (einschließlich einiger Wochen nach der Behandlung) kann eine Antibiotika-assoziierte Kolitis (möglicherweise lebensbedrohlich mit tödlichem Ausgang) anzeigen, die sofort behandelt werden muss (siehe Abschnitt 4.8). In solchen Fällen ist Ciprofloxacin sofort abzusetzen und eine geeignete Therapie einzuleiten. Peristaltikhemmende Präparate sind in dieser Situation kontraindiziert.


Nieren und ableitende Harnwege

Im Zusammenhang mit der Anwendung von Ciprofloxacin wurde über Kristallurie berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Patienten, die mit Ciprofloxacin behandelt werden, sollten ausreichend Flüssigkeit erhalten, und eine ausgeprägte Alkalisierung des Urins sollte vermieden werden.


Leber und Gallenwege

Unter der Anwendung von Ciprofloxacin wurde über Fälle von Lebernekrose und lebensbedrohlichem Leberversagen berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Beim Auftreten von Anzeichen und Symptomen einer Lebererkrankung (wie Appetitlosigkeit, Ikterus, dunkler Urin, Pruritus oder schmerzempfindliches Abdomen) sollte die Behandlung abgesetzt werden.


Glucose-6-Phosphatdehydrogenasemangel

Hämolytische Reaktionen unter der Behandlung mit Ciprofloxacin wurden bei Patienten mit Glucose-6-Phosphatdehydrogenasemangel berichtet. Ciprofloxacin sollte bei diesen Patienten vermieden werden, sofern der potentielle Vorteil gegenüber dem möglichen Risiko nicht überwiegt. In solchen Fällen ist das potentielle Auftreten einer Hämolyse zu überwachen.


Resistenz

Während oder nach der Behandlung mit Ciprofloxacin können Erreger, die gegen Ciprofloxacin resistent sind, isoliert werden und zwar sowohl bei klinisch offensichtlicher Superinfektion als auch ohne Superinfektion. Ein besonderes Risiko der Selektion Ciprofloxacin-resistenter Erreger besteht während einer längeren Behandlungsdauer und/oder bei nosokomialen Infektionen und/oder Infektionen durch Staphylococcus- und Pseudomonas-Erreger.


Cytochrom P450

Ciprofloxacin inhibiert CYP 1A2 und kann daher zu erhöhten Serumkonzentrationen von gleichzeitig angewendeten Substanzen führen, die ebenfalls über dieses System metabolisiert werden (z.B. Theophyllin, Clozapin, Ropinirol, Tizanidin). Die gemeinsame Anwendung von Ciprofloxacin und Tizanidin ist kontraindiziert. Daher sollten Patienten, die diese Substanzen gleichzeitig mit Ciprofloxacin einnehmen, engmaschig auf Zeichen der Überdosierung hin überwacht werden, und Bestimmungen der Serumkonzentrationen (z.B. Theophyllin) können erforderlich sein (siehe Abschnitt 4.5).


Methotrexat

Die gleichzeitige Gabe von Ciprofloxacin und Methotrexat wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).


Interaktionen mit Laboruntersuchungen

Die in vitroAktivität von Ciprofloxacin gegen Mycobacterium tuberculosiskann zu falsch-negativen bakteriologischen Ergebnissen bei Proben von Patienten führen, die derzeitig Ciprofloxacin einnehmen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Wirkungen anderer Produkte auf Ciprofloxacin:


Arzneimittel, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern


Wie andere Fluorchinolone auch, sollte Ciprofloxacin nur unter Vorsicht bei Patienten angewendet werden, die gleichzeitig andere Arzneimittel einnehmen, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern (z.B. Antiarrhythmika der Klassen IA und III, trizyklische Antidepressiva, Makrolide, Antipsychotika) (siehe Abschnitt 4.4).


Chelatkomplexbildung


Die zeitgleiche Anwendung von Ciprofloxacin (oral) mit multivalenten kationenhaltigen Arzneimitteln und Mineralzusätzen (z.B. Calcium, Magnesium, Aluminium, Eisen), polymeren Phosphatbindern (z.B. Sevelamer), Sucralfat oder Antazida sowie Präparaten mit hoher Pufferkapazität (z.B. Didanosintabletten), die Magnesium, Aluminium oder Calcium enthalten, verringern die Resorption von Ciprofloxacin. Deshalb sollte Ciprofloxacin entweder 1-2 Stunden vor oder mindestens 4 Stunden nach diesen Präparaten eingenommen werden. Diese Einschränkung gilt nicht für Antazida vom Typ der H2-Rezeptorenblocker.


Nahrungsmittel und Milchprodukte


Calcium als Bestandteil einer Mahlzeit beeinflusst die Resorption des Wirkstoffs nur unwesentlich, jedoch sollte die gleichzeitige Einnahme von Milchprodukten oder mineralstoffangereicherten Getränken (z.B. Milch, Joghurt, mit Calcium angereicherter Orangensaft) und Ciprofloxacin vermieden werden, da die Resorption von Ciprofloxacin vermindert werden kann.


Probenecid


Probenecid beeinflusst die renale Sekretion von Ciprofloxacin. Die gleichzeitige Anwendung von Probenecid und Ciprofloxacin steigert die Serumkonzentrationen von Ciprofloxacin.


Wirkungen von Ciprofloxacin auf andere Arzneimittel:


Tizanidin


Tizanidin darf nicht zusammen mit Ciprofloxacin verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.3). In einer klinischen Studie mit gesunden Probanden gab es einen Anstieg der Tizanidin-Serumkonzentration (Cmax-Anstieg: 7fach, Spanne: 4-21fach; AUC-Anstieg: 10fach, Spanne 6-24fach), wenn Ciprofloxacin gleichzeitig gegeben wurde. Mit einer erhöhten Tizanidin-Serumkonzentration ist ein potenzierter hypotensiver und sedativer Effekt verbunden.


Methotrexat


Der renale tubuläre Methotrexattransport kann durch die gleichzeitige Gabe von Ciprofloxacin inhibiert werden und so zu erhöhten Methotrexatplasmaspiegeln führen und dies kann das Risiko Methotrexat-bedingter toxischer Reaktionen steigern. Die gleichzeitige Gabe wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).


Theophyllin


Die zeitgleiche Gabe von Ciprofloxacin und Theophyllin kann zu einem unerwünschten Anstieg der Theophyllin-Serumkonzentration führen. Dies kann zu Theophyllin-verursachten Nebenwirkungen führen, die selten lebensbedrohlich oder tödlich sein können. Während der gleichzeitigen Anwendung sollten die Serumkonzentrationen von Theophyllin kontrolliert und die Theophyllindosis nach Bedarf reduziert werden (siehe Abschnitt 4.4).


Andere Xanthin-Derivate


Nach zeitgleicher Gabe von Ciprofloxacin und Koffein oder Pentoxifyllin (Oxpentifyllin) wurden erhöhte Serumkonzentrationen dieser Xanthin-Derivate gemessen.


Phenytoin


Die gleichzeitige Gabe von Ciprofloxacin und Phenytoin kann zu erhöhten oder verminderten Phenytoin-Serumkonzentrationen führen, weswegen eine Überwachung der Arzneimittelspiegel empfohlen wird.


Orale Antikoagulantien


Die gleichzeitige Gabe von Ciprofloxacin und Warfarin kann die antikoagulierende Wirkung verstärken. In vielen Berichten wurde die verstärkte Wirkung oraler Antikoagulantien bei Patienten mit der Behandlung von antibakteriellen Substanzen, insbesondere bei Fluorchinolonen, beschrieben. Das Risiko variiert je nach vorliegender Infektion sowie Alter und Allgemeinzustand des Patienten, so dass das Ausmaß der durch Fluorchinolone verursachten Anstiegs des INR-Wertes (international normalised ratio) schwierig abzuschätzen ist.

Eine häufigere INR-Überwachung bei Patienten mit oraler Antikoagulation während und kurz nach Beendigung der Behandlung mit Ciprofloxacin ist anzuraten.


Ropinirol


In einer klinischen Studie wurde gezeigt, dass bei gleichzeitiger Anwendung von Ropinirol und Ciprofloxacin, einem mittelstarken Inhibitor des CYP450 1A2-Isoenzyms, die Cmaxvon Ropinirol um 60 % und die AUC um 84 % anstiegen. Es wird zu einer Überwachung und entsprechender Anpassung der Ropinirol-Dosierung während und kurz nach Beendigung der Behandlung mit Ciprofloxacin geraten (siehe Abschnitt 4.4).


Clozapin


Die gleichzeitige Anwendung von 250 mg Ciprofloxacin und Clozapin über 7 Tage führte zu einem Anstieg der Serumkonzentrationen von Clozapin um 29 % und von N-Desmethylclozapin um 31 %. Es wird zu einer klinischen Überwachung und entsprechender Anpassung der Clozapin-Dosierung während und kurz nach der Behandlung mit Ciprofloxacin geraten (siehe Abschnitt 4.4).


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Die verfügbaren Daten zur Anwendung von Ciprofloxacin bei schwangeren Frauen zeigen keine Hinweise auf Fehlbildungen oder fötale/neonatale Toxizität durch Ciprofloxacin. Tierstudien zeigten keine direkte oder indirekte schädigende Wirkung in Hinsicht auf Reproduktionstoxizität. Bei Jungtieren und ungeborenen Tieren wurden unter Chinolonexposition Auswirkungen auf den unreifen Knorpel beobachtet. Daher kann nicht ausgeschlossen werden, dass das Arzneimittel Schaden am Gelenkknorpel des kindlichen oder jugendlichen Organismus/Fötus verursacht (siehe Abschnitt 5.3).

Als Vorsichtsmaßnahme sollte die Anwendung von Ciprofloxacin während der Schwangerschaft vermieden werden.


Stillzeit

Ciprofloxacin geht in die Muttermilch über. Wegen des möglichen Risikos von Gelenkschäden sollte Ciprofloxacin während der Stillzeit nicht eingenommen werden


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Aufgrund seiner neurologischen Wirkungen kann Ciprofloxacin das Reaktionsvermögen beeinflussen. Daher kann die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein.


4.8 Nebenwirkungen


Die am häufigsten berichteten unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) sind Übelkeit und Diarrhö.


Die unerwünschten Arzneimittelwirkungen aus klinischen Studien und der Postmarketing-Überwachung von Ciprofloxacin (oral, intravenös und sequentielle Therapie) sind entsprechend der Häufigkeitsgruppen nachfolgend aufgeführt. Die Häufigkeitsanalyse berücksichtigt Daten, die bei oraler und intravenöser Anwendung von Ciprofloxacin gewonnen wurden.


Systemorgan-klasse

Häufig

1/100 bis < 1/10

Gelegentlich

1/1.000 bis < 1/100

Selten

1/10.000 bis < 1/1.000

Sehr selten

< 1/10.000

Häufigkeit nicht bekannt

(kann aus ver-fügbaren Daten nicht abge-schätzt werden)

Infektionen und parasitäre Erkrankungen


Mykotische Superinfektio-nen

Antibiotika-assoziierte Koli-tis (sehr selten mit möglichem tödlichen Aus-gang) (siehe Abschnitt 4.4)



Erkrankungen des Blutes und des Lymphsys-tems


Eosinophilie

Leukozytopenie

Anämie

Neutropenie

Leukozytose

Thrombozyto-penie

Thrombo-zythämie

Hämolytische Anämie

Agranulozytose

Panzytopenie (lebensbedroh-lich)

Knochenmark-depression (le-bensbedrohlich)


Erkrankungen des Immunsystems



Allergische Re-aktion

Allergisches Ödem / Angio-ödem

Anaphylakti-sche Reaktion

Anaphylakti-scher Schock (lebensbedroh-lich) (siehe Ab-schnitt 4.4)

serumkrank-heitsähnliche Reaktion


Stoffwechsel- und Ernährungs-störungen


Appetitlosigkeit

Hyperglykämie



Psychiatrische Erkrankungen


Psychomotori-sche Hyperakti-vität / Agitiert-heit

Verwirrtheit und Desorien-tiertheit

Angstzustände

Albträume

Depressionen

Halluzinationen

Psychotische Reaktionen (siehe Abschnitt 4.4)


Erkrankungen des Nervensystems


Kopfschmerz

Benommenheit

Schlafstörungen

Geschmacksstö-rungen

Par- und Dysäs-thesie

Hypoästhesie

Zittern

Krampfanfälle (siehe Abschnitt 4.4)

Schwindel

Migräne

Koordinations-störung

Gangstörung

Störungen des Geruchsnervs

Intrakranieller Hochdruck

Periphere Neu-ropathie (siehe Abschnitt 4.4)

Augenerkran-kungen



Sehstörungen

Störungen beim Farbensehen



Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths



Tinnitus

Hörverlust / be-einträchtigtes Hörvermögen



Herzerkran-kungen



Tachykardie


ventrikuläre Arrhythmien und Torsades de pointes (vorwiegend berichtet bei Patienten mit Risikofaktoren für eine QT-Verlängerung), EKG QT-Verlängerung (siehe Abschnitte 4.4 und 4.9)

Gefäßerkran-kungen



Vasodilatation

Hypotonie

Synkope

Vaskulitis


Erkrankungen der Atemwege, des Brust-raums und des Mediastinums



Dyspnoe (ein-schließlich asth-matische Zu-stände)



Erkrankungen des Gastroin-testinaltrakts

Übelkeit

Diarrhö

Erbrechen

Gastrointestina-le und abdomi-nale Schmerzen

Dyspepsie

Blähungen


Pankreatitis


Leber- und Gallenerkran-kungen


Anstieg der Transaminasen

Bilirubinanstieg

Leberfunktions-störung

Gallestauung

Hepatitis

Lebernekrose (sehr selten vo-ranschreitend bis zum lebens-bedrohlichen Leberversagen) (siehe Abschnitt 4.4)


Erkrankungen der Haut und des Unterhaut-zellgewebes


Hautausschlag

Juckreiz

Urtikaria

Photosensibili-sierung (siehe Abschnitt 4.4)

Petechien

Erythema multi-forme

Erythema nodo-sum

Stevens-John-son Syndrom (potenziell lebensbedroh-lich)

Toxisch epider-male Nekrolyse (potenziell le-bensbedrohlich)


Skelettmusku-latur-, Binde-gewebs- und Knochener-krankungen


Schmerzen der Skelettmuskula-tur (z.B. Schmerzen der Extremitäten, Rückenschmer-zen, Brust-schmerzen)

Gelenkschmer-zen

Myalgie

Arthritis

gesteigerte Muskelspan-nung und Mus-kelkrämpfe

Myasthenie

Tendinitis

Sehnenruptur (vorwiegend Achillessehne) (siehe Abschnitt 4.4)

Verschlimme-rung der Symp-tome einer My-asthenia gravis (siehe Abschnitt 4.4)


Erkrankungen der Nieren und Harnwege


Nierenfunk-tionsstörung

Nierenversagen

Hämaturie

Kristallurie (siehe Abschnitt 4.4)

Tubulointersti-tielle Nephritis



Allgemeine Er-krankungen und Beschwer-den am Verab-reichungsort


Asthenie

Fieber

Ödem

Schwitzen (übermäßige Schweißbil-dung)



Untersuchungen


Anstieg der al-kalischen Phos-phatase im Blut

abnormale Pro-thrombinwerte

Amylaseanstieg




Pädiatrische Patienten

Die oben erwähnte Inzidenz von Arthropathien bezieht sich auf Daten, die in Studien an Erwachsenen erhoben wurden. Es wurde berichtet, dass Arthropathien bei Kindern häufig auftreten (siehe Abschnitt 4.4).


4.9 Überdosierung


Von einer Überdosierung von 12 g wurden leichte Toxizitätssymptome berichtet. Eine akute Überdosierung von 16 g verursachte akutes Nierenversagen.

Symptome einer Überdosierung sind: Benommenheit, Zittern, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Krampfanfälle, Halluzinationen, Verwirrtheit, abdominale Beschwerden, beeinträchtigte Nieren- und Leberfunktion sowie Kristallurie und Hämaturie. Reversible Nierentoxizität wurde berichtet.


Es wird empfohlen, neben den Routine-Notfallmaßnahmen die Nierenfunktion zu kontrollieren, einschließlich Bestimmung des Urin-pH-Werts und gegebenenfalls Azidifizierung, um eine Kristallurie zu vermeiden. Es muss eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr gewährleistet sein. Eine EKG-Überwachung sollte aufgrund des möglichen Auftretens einer QT-Intervallverlängerung durchgeführt werden. Lediglich eine geringe Menge an Ciprofloxacin (< 10 %) wird mittels Hämodialyse oder Peritonealdialyse entfernt.



5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe

Fluorchinolone.


ATC-Code

J01M A02


Wirkungsmechanismus:


Als ein Fluorchinolon-Antibiotikum besitzt Ciprofloxacin eine bakterizide Wirkung, die auf der Hemmung der Topoisomerase II (DNS-Gyrase) und Topoisomerase IV beruht. Beide Enzyme werden für die bakterielle Replikation, Transkription, Rekombination und Reparatur der DNS benötigt.


PK/PD-Beziehungen:


Die Wirksamkeit ist vorwiegend vom Verhältnis zwischen der Maximalkonzentration im Serum (Cmax) und der minimalen Hemmkonzentration (MHK) von Ciprofloxacin auf bakterielle Erreger und dem Verhältnis zwischen der Fläche unter der Kurve (AUC) und der minimalen Hemmkonzentration abhängig.


Resistenzmechanismus:


In vitroResistenzen gegen Ciprofloxacin können durch einen schrittweisen Mutationsprozess der DNS-Gyrase und Topoisomerase IV entstehen. Der Grad der hierdurch entstehenden Kreuzresistenz zwischen Ciprofloxacin und anderen Fluorchinolonen ist variabel. Einzelmutationen führen gewöhnlich nicht zu klinischen Resistenzen, während Mehrfachmutationen generell zu klinischen Resistenzen gegenüber vielen oder allen Wirkstoffen der Stoffklasse führen.

Undurchlässigkeit der bakteriellen Zellwand und/oder Resistenzen, die auf der Aktivität von Effluxpumpen beruhen, können unterschiedliche Auswirkung auf den Grad der Empfindlichkeit gegenüber Chinolonen haben. Dies ist abhängig von den physikochemischen Eigenschaften der jeweiligen aktiven Substanz innerhalb ihrer Klasse sowie der Affinität zum Transportsystem. Alle in vitroResistenzmechanismen werden häufig in klinischen Isolaten beobachtet. Resistenzmechanismen, die andere Antibiotika inaktivieren, wie Permeationsbarrieren (häufig bei Pseudomonas aeruginosa) und Effluxmechanismen, können die Empfindlichkeit gegen Ciprofloxacin beeinflussen. Von plasmid-vermittelten, durch qnr-Gene codierten Resistenzen wurde berichtet.


Antibakterielles Wirkungsspektrum:


Grenzwerte trennen empfindliche Stämme von Stämmen mit intermediärer Empfindlichkeit und letztere von resistenten Stämmen:


EUCAST-Empfehlungen


Erreger

Empfindlich

Resistent

Enterobacteriae

S ≤ 0,5 mg/l

R > 1 mg/l

Pseudomonas

S ≤ 0,5 mg/l

R > 1 mg/l

Acinetobacter

S ≤ 1 mg/l

R > 1 mg/l

Staphylococcus spp.1

S ≤ 1 mg/l

R > 1 mg/l

Haemophilus influenzae und Moraxella catarrhalis

S ≤ 0,5 mg/l

R > 0,5 mg/l

Neisseria gonorrhoeae

S ≤ 0,03 mg/l

R > 0,06 mg/l

Neisseria meningitidis

S ≤ 0,03 mg/l

R > 0,06 mg/l

Keiner Spezies zuzuordnende Grenzwerte*

S ≤ 0,5 mg/l

R > 1 mg/l

1Staphylococcusspp.-Grenzwerte für Ciprofloxacin beziehen sich auf die Hochdosistherapie.

* Keiner Spezies zuzuordnende Grenzwerte wurden hauptsächlich auf Basis von PK/PD-Daten ermittelt und sind unabhängig von den MHK-Verteilungen bestimmter Spezies. Ihre Anwendung soll sich auf Spezies beschränken, denen kein speziesspezifischer Grenzwert zugeordnet wurde, und nicht für Spezies, bei denen ein Empfindlichkeitstest nicht empfohlen wird.


Die Prävalenz der erworbenen Resistenz ausgewählter Spezies kann geografisch und mit der Zeit variieren, und Informationen über lokale Resistenzlagen sind insbesondere bei der Behandlung schwererer Infektionen wünschenswert. Sollte auf Grund der lokalen Resistenzlage die Anwendung der Substanz zumindest bei einigen Infektionsformen fraglich erscheinen, sollte eine Beratung durch Experten angestrebt werden.


Gruppierung relevanter Erreger entsprechend der Ciprofloxacin-Empfindlichkeit (zu Streptokokken-Erregern siehe Abschnitt 4.4)


ÜBLICHERWEISE EMPFINDLICHE ERREGER

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Bacillus anthracis (1)

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Aeromonas spp.

Brucella spp.

Citrobacter koseri

Francisella tularensis

Haemophilus ducreyi

Haemophilus influenzae*

Legionella spp.

Moraxella catarrhalis*

Neisseria meningitidis

Pasteurella spp.

Salmonella spp.*

Shigella spp.*

Vibrio spp.

Yersinia pestis

Anaerobe Mikroorganismen

Mobiluncus

Andere Mikroorganismen

Chlamydia trachomatis ($)

Chlamydia pneumoniae ($)

Mycoplasma hominis ($)

Mycoplasma pneumoniae ($)

ERREGER, BEI DENEN ERWORBENE RESISTENZEN EIN PROBLEM DARSTELLEN KÖNNEN

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Enterococcus faecalis ($)

Staphylococcus spp.* (2)

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Acinetobacter baumannii+

Burkholderia cepacia+*

Campylobacter spp. +*

Citrobacter freundii*

Enterobacter aerogenes

Enterobacter cloacae*

Escherichia coli*

Klebsiella oxytoca

Klebsiella pneumoniae*

Morganella morganii*

Neisseria gonorrhoeae*

Proteus mirabilis*

Proteus vulgaris*

Providencia spp.

Pseudomonas aeruginosa*

Pseudomonas fluorescens

Serratia marcescens*

Anaerobe Mikroorganismen

Peptostreptococcus spp.

Propionibacterium acnes

VON NATUR AUS RESISTENTE MIKROORGANISMEN

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Actinomyces

Enterococcus faecium

Listeria monocytogenes

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Stenotrophomonas maltophilia

Anaerobe Mikroorganismen

Ausgenommen wie oben aufgeführt

Andere Mikroorganismen

Mycoplasma genitalium

Ureaplasma urealyticum

* Die klinische Wirksamkeit wurde für empfindliche Isolate in den zugelassenen Indikationen nachgewiesen

+ Resistenzrate ≥ 50 % in einem oder mehreren EU-Mitgliedstaaten

($) Natürliche intermediäre Empfindlichkeit bei Fehlen erworbener Resistenzmechanismen

(1) In tierexperimentellen Studien mit Inhalation von Bacillus anthracis Sporen konnte gezeigt werden, dass ein früher Beginn der Antibiotikatherapie nach Exposition das Ausbrechen der Erkrankung verhindern kann, wenn die Behandlung so aufgebaut ist, dass die Infektionsdosis der Sporen wieder unterschritten wird. Die empfohlene Anwendung beim Menschen basiert hauptsächlich auf in vitro Empfindlichkeitstestungen und auf tierexperimentellen Daten zusammen mit limitierten humanen Daten. Bei Erwachsenen wird eine Behandlung mit 500 mg Ciprofloxacin oral zweimal täglich über die Dauer von zwei Monaten als effektiv zur Prävention einer Milzbrandinfektion beim Menschen erachtet. Die Behandlung von Milzbranderregern kann der behandelnde Arzt den nationalen und/oder internationalen Leitlinien entnehmen.

(2) Methicillin-resistente S. aureus sind im Allgemeinen auch gegen Fluorchinolone resistent. Die Methicillin-Resistenzrate beträgt circa 20 bis 50 % unter allen Staphylokokkenerreger und ist normalerweise in nosokomialen Isolaten höher.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption


Ciprofloxacin wird nach oraler Gabe von Einzeldosen von 250 mg, 500 mg und 750 mg Ciprofloxacin Tabletten vorwiegend aus dem Dünndarm rasch und weitgehend resorbiert und erreicht nach 1-2 Stunden maximale Konzentrationen im Serum. Einzeldosen von 100-750 mg ergaben dosisabhängige Maximalkonzentrationen im Serum (Cmax) zwischen 0,56 und 3,7 mg/l. Die Serumkonzentrationen steigen proportional mit Dosen bis zu 1000 mg an.

Die absolute Bioverfügbarkeit beträgt circa 70-80 %.

Es ist gezeigt worden, dass eine orale Dosis von 500 mg alle 12 Stunden zu einer Fläche unter der Serumkonzentrations-Zeit-Kurve (AUC) führt, die derjenigen nach einer intravenösen Infusion von 400 mg Ciprofloxacin über 60 Minuten alle 12 Stunden entspricht.


Verteilung


Die Proteinbindung von Ciprofloxacin ist gering (20-30 %). Ciprofloxacin liegt im Blutplasma überwiegend in nicht ionisierter Form vor und hat ein großes Verteilungsvolumen im Steady-State von 2-3 l/kg Körpergewicht. Ciprofloxacin erreicht hohe Konzentrationen in verschiedenen Geweben wie Lungengewebe (Epithelflüssigkeit, Alveolarmakrophagen, Biopsiegewebe), Nasennebenhöhlen, entzündeten Läsionen (Kantharidinblasenflüssigkeit) und Urogenitaltrakt (Urin, Prostata, Endometrium), wo Gesamtkonzentrationen erreicht werden, die oberhalb der Plasmakonzentrationen liegen.


Metabolisierung


Es sind geringe Konzentrationen von vier Metaboliten gefunden worden, die identifiziert wurden als: Desethylenciprofloxacin (M1), Sulfociprofloxacin (M2), Oxociprofloxacin (M3) und Formylciprofloxacin (M4). Die Metaboliten weisen in vitroeine antimikrobielle Aktivität auf, die allerdings deutlich niedriger als die der Muttersubstanz ist.

Ciprofloxacin ist als moderater Inhibitor des CYP450 1A2 Isoenzyms bekannt.


Elimination


Ciprofloxacin wird im Wesentlichen unverändert sowohl renal als auch in geringerem Umfang fäkal ausgeschieden. Die Serumeliminations-Halbwertzeit von Patienten mit normaler Nierenfunktion beträgt ca. 4-7 Stunden.


Ausscheidung von Ciprofloxacin (in % der Dosis)


Orale Anwendung


Urin

Faeces

Ciprofloxacin

44,7

25,0

Metaboliten (M1-M4)

11,3

7,5


Die renale Clearance liegt zwischen 180-300 ml/kg/h, und die Gesamtkörper-Clearance beträgt 480-600 ml/kg/h. Ciprofloxacin wird sowohl glomerulär filtriert als auch tubulär sezerniert. Eine erheblich eingeschränkte Nierenfunktion führt zu erhöhten Halbwertzeiten von Ciprofloxacin von bis zu 12 Stunden.


Die nicht-renale Clearance von Ciprofloxacin erfolgt hauptsächlich durch aktive transintestinale Sekretion und Metabolismus. Über die Galle wird 1 % der Dosis ausgeschieden. Ciprofloxacin ist in der Galle in hohen Konzentrationen vorhanden.


Pädiatrische Patienten


Es sind nur begrenzte Daten zur Pharmakokinetik bei pädiatrischen Patienten verfügbar.


In einer Studie mit Kindern (älter als ein Jahr) wurde keine Altersabhängigkeit von Cmaxund AUC festgestellt. Bei Mehrfach-Dosierung (dreimal täglich 10 mg/kg) trat kein relevanter Anstieg von Cmaxund AUC auf.


Nach einer einstündigen intravenösen Infusion von 10 mg/kg bei 10 Kindern unter 1 Jahr mit schwerer Sepsis betrug Cmax6,1 mg/l (Bereich 4,6-8,3 mg/l) während im Vergleich dazu bei Kindern von 1-5 Jahren Cmaxbei 7,2 mg/l (Bereich 4,7-11,8 mg/l) lag. Die AUC-Werte in den genannten Altersgruppen betrugen 17,4 mg*h/l (Bereich 11,8-32,0 mg*h/l) und 16,5 mg*h/l (Bereich 11,0-23,8 mg*h/l).


Diese Werte liegen in dem Bereich, der bei Erwachsenen bei entsprechenden therapeutischen Dosen ermittelt wurde. Basierend auf populationspharmakokinetischen Analysen bei pädiatrischen Patienten mit verschiedenen Infektionen wurde eine Halbwertzeit von ca. 4-5 Stunden berechnet, und die Bioverfügbarkeit der oral verabreichten Suspension beträgt ca. 50 bis 80 %.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Basierend auf konventionellen Studien zur Toxizität nach Einmalgabe, Toxizität bei wiederholter Gabe, zum kanzerogenen Potential und zur Reproduktionstoxizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen. Ciprofloxacin ist wie viele andere Chinolone bei Tieren in klinisch relevanten Expositionsspiegeln phototoxisch. Daten zur Photomutagenität/Photokanzerogenität zeigen eine schwach photomutagene oder photokanzerogene Wirkung von Ciprofloxacin in vitround in Tierversuchen. Diese Wirkung war mit der anderer Gyrasehemmer vergleichbar.


Gelenkverträglichkeit:

Wie andere Gyrasehemmer verursacht Ciprofloxacin bei Jungtieren Schäden an den großen gewichttragenden Gelenken. Das Ausmaß der Knorpelschäden variiert abhängig vomAlter, von der Versuchstier-Spezies und der Dosis; eine Gewichtsentlastung der Gelenke reduziert die Knorpelschäden. Studien mit ausgewachsenen Tieren (Ratte, Hund) zeigten keine Knorpelschädigungen. In einer Studie mit jungen Beagle-Hunden rief Ciprofloxacin nach zweiwöchiger Behandlung mit therapeutischen Dosen schwere Gelenkschäden hervor, die auch nach 5 Monaten noch gesehen wurden.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Tablettenkern:

Maisstärke

Mikrokristalline Cellulose

Crospovidon

Hochdisperses Siliciumdioxid

Vorverkleisterte Maisstärke

Magnesiumstearat (Ph. Eur.)


Filmüberzug:

Opadry II White 85F18378 enthält

Poly(vinylalkohol)

Titandioxid (E171)

Macrogol 3000

Talkum


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


Die Arzneimittel sind stabil bei Lagerungsbedingungen von 25°C±2°C/60%/RH (Langzeit) und 40°C±2°C/75%/RH (Kurzzeit). Daher sind für die Arzneimittel keine speziellen Lagerbedingungen für die EU-Länder erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Aluminium/PVC/PVDC-Blisterpackungen.

Packungsgrößen: 10 und 20 Filmtabletten.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine speziellen Hinweise


7. INHABER DER ZULASSUNG


Juta Pharma GmbH

Gutenbergstr. 13

D-24941 Flensburg

Tel.: 0461/995799-0

Fax.: 0461/995799-40


Mitvertrieb:

Q-Pharm AG

Bahnhofstr. 1-3

D-23795 Bad Segeberg


8. Zulassungsnummern


Cipro-Q®250 mg Filmtabletten

57720.00.00


Cipro-Q®500 mg Filmtabletten

57720.01.00


Cipro-Q®750 mg Filmtabletten

57720.02.00


9. Datum der Verlängerung der Zulassung


27.11.2007


10. Stand der Information


April 2011


11. Verschreibungsstatus


Verschreibungspflichtig

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