iMedikament.de

Citalopram Al 40 Mg Filmtabletten

Document: 17.09.2010   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation Citalopram AL


Bezeichnung der Arzneimittel

Citalopram AL 10 mg Filmtabletten

Citalopram AL 20 mg Filmtabletten

Citalopram AL 40 mg Filmtabletten

Wirkstoff: Citalopram

Qualitative und quantitative Zu­sammensetzung

Citalopram AL 10 mg Filmtabletten

1 Filmtablette enthält:

10 mg Citalopram (als Citalopramhydrobromid)

Citalopram AL 20 mg Filmtabletten

1 Filmtablette enthält:

20 mg Citalopram (als Citalopramhydrobromid)

Citalopram AL 40 mg Filmtabletten

1 Filmtablette enthält:

40 mg Citalopram (als Citalopramhydrobromid)

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

Darreichungsform

Filmtablette

Citalopram AL 10 mg Filmtabletten

Runde, weiße Filmtablette mit einem Durch­messer von 6 mm.

Citalopram AL 20 mg Filmtabletten

Runde, weiße Filmtablette mit Bruchrille und einem Durchmesser von 8 mm. Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.


Citalopram AL 40 mg Filmtabletten

Runde, weiße Filmtablette mit Bruchrille und einem Durchmesser von 10 mm. Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.



Klinische Angaben

Anwendungsgebiete

  • Behandlung von Episoden einer Major Depression.

  • Behandlung der Panikstörung mit oder ohne Agoraphobie.

Dosierung, Art und Dauer
der Anwendung

Citalopram sollte als orale Einmaldosis, ent­weder morgens oder abends eingenom­men werden. Die Filmtabletten können zu den Mahlzeiten oder unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden, jedoch mit Flüssigkeit.

Erwachsene

Behandlung von Episoden einer Major Depression

Die übliche Dosis beträgt 20 mg pro Tag als Einmaldosis. Falls erforderlich kann die Dosis, abhängig vom individuellen Anspre­chen des Patienten, auf bis zu 40 mg pro Tag erhöht werden. Die Tagesdosis sollte 60 mg nicht überschreiten.

Nach Beginn der Behandlung kann eine antidepressive Wirkung nicht vor Ablauf von mindestens 2 Wochen erwartet werden. Die Behandlung sollte so lange fortge­setzt werden, bis der Patient über 4-6 Mo­nate symptomfrei geblieben ist.

Behandlung der Panikstörung

Zur Vermeidung paradoxer Reaktionen (d.h. Panik, Angst) wird in der ersten Woche eine Einzeldosis von 10 mg pro Tag empfohlen. Diese Dosis kann anschlie­ßend auf 20 mg pro Tag erhöht werden. Die ersten Therapieeffekte treten in der Regel nach 2-4 Wochen ein. Abhängig vom individuellen Ansprechen des Patienten kann diese Dosis dann weiter bis auf 60 mg pro Tag erhöht werden. Es kann bis zu 3 Monate dauern, bis die volle Wirksam­keit erreicht ist. Die Behandlung muss mög­licherweise über mehrere Monate fortge­setzt werden. Es liegen keine ausreichen­den Daten aus klinischen Studien zur Wirk­samkeit vor, die 6 Monate überschreiten.

Ältere Patienten (> 65 Jahre)

Behandlung von Episoden einer Major Depression

Bei älteren Patienten sollte die empfohlene Dosis um 50% reduziert werden, d.h. auf Tagesdosen von 10 mg bis 20 mg. Abhän­gig vom individuellen Ansprechen der Pa­tienten kann die Dosis bis maximal 30 mg bis 40 mg täglich erhöht werden.

Behandlung der Panikstörung

Die Anfangsdosis beträgt 1-mal täglich 10 mg. Sie kann nach 1 Woche auf 20 mg pro Tag erhöht werden. Abhängig vom indi­viduellen Ansprechen des Patienten kann die Dosis auf maximal 40 mg täglich er­höht werden.

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren

Citalopram AL sollte nicht zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jah­ren angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4).

Eingeschränkte Nierenfunktion

Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Einschränkung der Nierenfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance klei­ner 30 ml/min, siehe Abschnitt 5.2) ist Vor­sicht geboten.

Eingeschränkte Leberfunktion

Patienten mit Einschränkung der Leberfunk­tion sollten eine Anfangsdosis von 10 mg pro Tag erhalten. Die Dosis darf 30 mg pro Tag nicht überschreiten. Diese Patienten müssen klinisch überwacht werden (siehe Abschnitt 4.4).

Langsame Metabolisierer (bezüglich CYP2C19)

Bei bekannten langsamen Metabolisierern bezüglich CYP2C19 wird in den ersten beiden Be­handlungswochen eine Anfangsdosis von 10 mg pro Tag empfohlen. Abhängig vom Behandlungserfolg kann die Dosis anschlie­ßend auf 20 mg erhöht werden (siehe Abschnitt 5.2).

Für die jeweiligen Dosierungen sollten ge­eignete Stärken verschrieben werden.

Absetzsymptome bei Beendigung einer Behandlung mit SSRl

Ein plötzliches Absetzen sollte vermieden werden. Bei Beendigung einer Behandlung mit Citalopram AL sollte die Dosis über einen Zeitraum von mindestens ein bis zwei Wo­chen schrittweise reduziert werden, um das Risiko von Absetzerscheinungen zu ver­ringern (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8). Falls nach Dosisverringerung oder Absetzen des Arzneimittels stark beeinträchtigende Ab­setzerscheinungen auftreten, sollte erwogen werden, die zuletzt eingenommene Dosis erneut einzunehmen, um diese dann nach Anweisung des Arztes in nunmehr kleineren Schritten zu reduzieren.

Gegenanzeigen

  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels (siehe Abschnitt 6.1).

  • MAO (Monoaminoxidase)- Hemmer: In einigen Fällen ähnelten die Symptome einem Serotonin-Syndrom.

Citalopram darf nicht an Patienten gegeben werden, die gleichzeitig MAO (Monoamin­oxidase)- Hemmer erhalten, einschließlich Selegilin in einer Dosierung von mehr als 10 mg pro Tag oder Linezolid erhalten. Citalopram darf frühestens 14 Tage nach Absetzen eines irreversiblen MAO-Hemmers gegeben wer­den. Nach Absetzen eines reversiblen MAO-Hemmers (RIMA) muss die in der entspre­chenden Fachinformation des RIMA vor­geschriebene Zeit eingehalten werden. Eine Therapie mit MAO-Hemmern darf frühes­tens 7 Tage nach Absetzen von Citalopram begonnen werden (siehe Abschnitt 4.5).

Citalopram ist in Kombination mit Linezolid kontraindiziert, es sei denn, es besteht die Möglichkeit einer engmaschigen Beobachtung und Kontrolle des Blutdrucks (siehe Abschnitt 4.5).

Citalopram darf nicht gleichzeitig mit Pimozid angewendet werden (siehe Abschnitt 4.5).

Besondere Warnhinweise und Vor­sichtsmaßnahmen für die Anwendung

Zur Behandlung von älteren Patienten und Patienten mit eingeschränkter Nieren- und Leberfunktion: siehe Abschnitt 4.2.


Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren

Citalopram AL sollte nicht zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden. Suizidale Verhaltensweisen (Suizidversuch und Suizidgedanken) sowie Feindseligkeit (vorwiegend Aggressivität, oppositionelles Verhalten und Wut) wurden in klinischen Studien häufiger bei mit Antidepressiva behandelten Kindern und Jugendlichen beobachtet als bei Kindern und Jugendlichen, die mit Plazebo behandelt wurden. Sollte aufgrund klinischer Notwendigkeit dennoch die Entscheidung für eine Behandlung getroffen werden, ist der Patient im Hinblick auf das Auftreten suizidaler Symptome sorgfältig zu überwachen. Darüber hinaus fehlen Langzeitdaten zur Sicherheit bei Kindern und Jugendlichen in Bezug auf Wachstum, Reifung sowie kognitive Entwicklung und Verhaltensentwicklung.


Paradoxe Angstsymptome

Bei einigen Patienten mit Panikstörung können zu Beginn der Behandlung mit Antidepressiva verstärkte Angstsymptome auftreten. Diese paradoxe Reaktion klingt jedoch im Allgemeinen in den ersten zwei Wochen nach Behandlungsbeginn von selbst ab. Zur Verringerung der Wahrscheinlichkeit einer paradoxen anxiogenen Wirkung wird eine niedrige Anfangsdosis empfohlen (siehe Abschnitt 4.2).


Hyponatriämie

Hyponatriämie, wahrscheinlich aufgrund einer inadäquaten ADH-Sekretion (SIADH), ist unter der Therapie mit SSRI selten als unerwünschte Reaktion beschrieben worden und ist im Allgemeinen nach Absetzen der Therapie reversibel. Ältere Patientinnen scheinen ein besonders hohes Risiko zu haben.


Suizid/Suizidgedanken oder klinische Verschlechterung

Depressive Erkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken, selbstschädigendem Ver­halten und Suizid (Suizid-bezogene Ereig­nisse) verbunden. Dieses erhöhte Risiko besteht, bis es zu einer signifikanten Lin­derung der Symptome kommt. Da diese nicht unbedingt schon während der ersten Behandlungswochen auftritt, sollten die Patienten daher bis zum Eintritt einer Bes­serung engmaschig überwacht werden. Die bisherige klinische Erfahrung zeigt, dass das Suizidrisiko zu Beginn einer Behand­lung ansteigen kann.

Andere psychiatrische Erkrankungen, für die Citalopram verschrieben wird, können ebenso mit einem erhöhten Risiko für Sui­zid-bezogene Ereignisse einhergehen. Außerdem können diese Erkrankungen zu­sammen mit einer depressiven Erkrankung (Episoden einer Major Depression) auftreten. Daher sollten bei Behandlung anderer psy­chiatrischer Erkrankungen die gleichen Vor­sichtsmaßnahmen eingehalten werden wie bei der Behandlung von depressiven Er­krankungen.

Bei Patienten mit suizidalem Verhalten in der Anamnese oder solchen, die vor der The­rapie ausgeprägte Suizidabsichten hatten, ist das Risiko für die Auslösung von Suizid­gedanken oder -versuchen erhöht. Sie sollten daher während der Behandlung be­sonders sorgfältig überwacht werden. Eine Meta-Analyse von Placebo-kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung von Antidepressiva bei Erwachsenen mit psy­chiatrischen Störungen zeigte für Patienten unter 25 Jahren, die Antidepressiva ein­nahmen, ein erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten im Vergleich zu Placebo.

Die Arzneimitteltherapie sollte mit einer eng­maschigen Überwachung der Patienten, vor allem der Patienten mit hohem Suizid­risiko, insbesondere zu Beginn der Be­handlung und nach Dosisanpassungen ein­hergehen. Patienten (und deren Betreuer) sind auf die Notwendigkeit einer Überwa­chung hinsichtlich jeder klinischen Ver­schlechterung, des Auftretens von suizida­lem Verhalten oder Suizidgedanken und ungewöhnlicher Verhaltensänderungen hinzuweisen. Sie sollten unverzüglich medi­zinischen Rat einholen, wenn derartige Symptome auftreten.

Akathisie/psychomotorische Unruhe

Die Anwendung von SSRI/SNRI wurde mit der Entwicklung von Akathisien in Verbin­dung gebracht, die charakterisiert sind durch eine subjektiv unangenehme oder als quä­lend erlebte Ruhelosigkeit und Notwendig­keit sich zu bewegen, oft zusammen mit einer Unfähigkeit still zu sitzen oder still zu stehen. Dies tritt am ehesten während der ersten Behandlungswochen auf. Für Patien­ten, bei denen solche Symptome auftreten, kann eine Dosiserhöhung schädlich sein.

Manie

Bei Patienten mit manisch-depressiver Erkrankung kann es zu einem Wechsel in eine manische Phase kommen. Sollte ein Patient in eine manische Phase geraten, ist Citalopram abzusetzen.


Krampfanfälle

Krampfanfälle sind bei Antidepressiva ein potenzielles Risiko. Citalopram sollte bei jedem Patienten, bei dem Krampfanfälle auftreten, abgesetzt werden. Die Anwendung von Citalopram sollte bei Patienten mit instabiler Epilepsie vermieden werden und Patienten mit kontrollierter Epilepsie sollten sorgfältig überwacht werden. Falls die Häufigkeit von Krampfanfällen zunimmt, sollte Citalopram abgesetzt werden.

Diabetes mellitus

Bei Diabetikern kann eine SSRI-Behand­lung den Blutzuckerspiegel beeinflussen. Die Dosierung von Insulin und/oder oralen Antidiabetika ist gegebenenfalls anzupas­sen.

Serotonin-Syndrom

In seltenen Fällen wurde bei Patienten unter der Behandlung mit SSRI über ein Serotonin-Syn­drom berichtet. Eine Kombination von Symp­tomen wie Agitiertheit, Tremor, Myoklonie und Hyperthermie kann die Entwicklung dieses Krankheitsbildes anzeigen. Die Behandlung mit Citalopram muss sofort abgesetzt und eine symptomatische Behandlung begonnen werden.

Serotonerge Arzneimittel

Citalopram sollte nicht in Kombination mit serotonerg wirkenden Arzneimitteln wie Sumatriptan oder anderen Triptanen, Tramadol, Oxitriptan und Tryptophan angewendet werden.


Hämorrhagie

In Zusammenhang mit SSRI wurde über verlängerte Blutungszeit und/oder abnorme Blutungen wie Ekchymosen, gynäkologische Blutungen, gastrointestinale Blutungen und andere Haut- oder Schleimhautblutungen berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Vorsicht ist geboten bei Patienten, die SSRI einnehmen, insbesondere bei gleichzeitiger Anwendung von Wirkstoffen, die bekanntlich die Thrombozytenfunktion beeinflussen, oder von anderen Wirkstoffen, die das Blutungsrisiko erhöhen können, sowie bei Patienten mit Blutgerinnungsstörungen in der Anamnese (siehe Abschnitt 4.5).


Elektrokrampftherapie (EKT)

Zum gleichzeitigen Einsatz von SSRI und Elektrokrampftherapie liegen nur begrenzte klinische Erfahrungen vor; daher ist Vorsicht geboten.


Reversible, selektive MAO-A-Hemmer

Die Kombination von Citalopram mit MAO-A-Hemmern wird wegen des Risikos der Entwicklung eines Serotonin-Syndroms generell nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).


Zur gleichzeitigen Behandlung mit nichtselektiven, irreversiblen MAO-Hemmern: siehe Abschnitt 4.5.


Johanniskraut (Hypericum perforatum)

Bei gleichzeitiger Anwendung von Citalo­pram und pflanzlichen Zubereitungen, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) ent­halten, können Nebenwirkungen häufiger auftreten. Daher sollten Citalopram und Johanniskraut-haltige Präparate nicht gleichzeitig eingenommen werden (siehe Abschnitt 4.5).


Absetzreaktionen bei Beendigung einer Behandlung mit einem Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer

Absetzreaktionen treten bei einer Beendigung der Behandlung häufig auf, besonders wenn die Behandlung plötzlich abgebrochen wird (siehe Abschnitt 4.8).


In einer klinischen Studie mit Citalopram zur Vorbeugung eines Rückfalls wurden nach Beendigung der Behandlung bei 40% der Patienten unerwünschte Ereignisse beobachtet im Vergleich zu 20% der Patienten, die weiterhin Citalopram einnahmen.


Das Risiko von Absetzreaktionen kann von mehreren Faktoren abhängen, einschließlich Dauer der Behandlung, Dosis und Geschwindigkeit der Dosisreduktion. Schwindelgefühl, Empfindungsstörungen (einschließlich Parästhesien), Schlafstörungen (einschließlich Schlaflosigkeit und intensive Träume), Erregtheit oder Angst, Übelkeit und/oder Erbrechen, Zittern und Kopfschmerzen sind die am häufigsten berichteten Reaktionen. Im Allgemeinen sind diese Symptome leicht bis mäßig schwer, bei einigen Patienten können sie jedoch schwerwiegend sein. Sie treten normalerweise innerhalb der ersten Tage nach Absetzen der Behandlung auf, aber in sehr seltenen Fällen wurde von solchen Symptomen bei Patienten nach unbeabsichtigtem Auslassen einer Dosis berichtet. Im Allgemeinen bilden sich diese Symptome von selbst zurück und klingen innerhalb von 2 Wochen ab. Bei einigen Personen können sie länger anhalten (2-3 Monate oder länger). Es wird daher empfohlen bei einer Beendigung der Behandlung mit Citalopram AL die Dosis über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder Monaten schrittweise zu reduzieren, entsprechend den Bedürfnissen des Patienten (siehe Abschnitt 4.2).


Psychosen

Bei der Behandlung psychotischer Patienten mit depressiven Episoden können die psychotischen Symptome möglicherweise verstärkt werden.


Verlängerung des QT-Intervalls

Erhöhte Spiegel eines Metaboliten von Citalopram (Didesmethylcitalopram) können bei prädisponierten Patienten, Patienten mit kongenitalem Long-QT-Syndrom oder Patienten mit Hypokaliämie/Hypomagnesiämie theoretisch zu einer Verlängerung des QT-Intervalls führen. Jedoch ließen EKG-Kontrollen von 2.500 Patienten während klinischer Studien, einschließlich 277 Patienten mit vorbestehenden kardialen Problemen, keine klinisch signifikanten Änderungen erkennen. Im Falle einer Überdosierung oder in Situationen, in denen der Metabolismus eingeschränkt und infolgedessen die maximalen Plasmakonzentrationen erhöht sind, z.B. bei Leberfunktionsstörungen, sind allerdings EKG-Kontrollen zu empfehlen.


Nierenfunktionseinschränkung

Die Anwendung von Citalopram bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance kleiner als 30 ml/min) wird nicht empfohlen, da keine Daten zur Anwendung bei diesen Patienten vorliegen (siehe Abschnitt 4.2).


Leberfunktionseinschränkung

In den Fällen einer eingeschränkten Leberfunktion wird eine Reduktion der Dosis empfohlen (siehe Abschnitt 4.2). Die Leberfunktion muss engmaschig überwacht werden.


Dosistitration

Zu Beginn der Behandlung kann es zu Insomnie und Agitiertheit kommen. Eine Dosistitration kann sinnvoll sein.


Wechselwirkungen mit anderen Arznei­mitteln und sonstige Wechselwirkungen

Pharmakodynamische Interaktionen

Auf pharmakodynamischer Ebene wurden Fälle eines Serotonin-Syndroms unter Citalopram und Moclobemid und Buspiron berichtet.


Kontraindizierte Kombinationen

MAO-Hemmer

Die gleichzeitige Anwendung von Citalopram mit MAO-Hemmern kann zu schweren Nebenwirkungen einschließlich eines Serotonin-Syndroms führen (siehe Abschnitt 4.3).

Fälle von schwerwiegenden und manchmal tödlichen Reaktionen traten bei Patienten auf, die mit einem SSRI in Kombination mit einem MAO (Monoaminoxidase)-Hemmer behandelt wurden, einschließlich des selektiven MAO-Hemmers Selegilin und der reversiblen MAO-Hemmer Linezolid (nichtselektiv) und Moclobemid (selektiv für Typ A), sowie bei Patienten, die vor Kurzem eine Behandlung mit einem SSRI beendet und eine Behandlung mit einem MAO-Hemmer begonnen hatten.

In einigen Fällen ähnelten die Symptome einem Serotonin-Syndrom. Solche Symptome einer Wechselwirkung mit einem MAO-Hemmer beinhalten: Hyperthermie, Rigidität, Myoklonus, Instabilität des vegetativen Nervensystems mit möglicherweise raschen Schwankungen der Vitalfunktionen sowie psychische Veränderungen wie z.B. Verwirrtheit, Reizbarkeit und extreme Agitiertheit. Dieser Zustand kann bis zu Delirium und Koma fortschreiten (siehe Abschnitt 4.3).



Pimozid

Die gleichzeitige Gabe einer Einzeldosis von 2 mg Pimozid verursachte bei Patienten, die mit racemischem Citalopram in einer Dosis von 40 mg/Tag über einen Zeitraum von 11 Tagen behandelt wurden, einen Anstieg der AUC und der cmax von Pimozid, jedoch nicht durchgängig durch die gesamte Studie. Die gleichzeitige Gabe von Pimozid und Citalopram führte zu einer durchschnittlichen Verlängerung des QTc-Intervalls um ungefähr 10 msec. Aufgrund der bereits bei einer geringen Pimozid-Dosis beobachteten Wechselwirkung ist die gleichzeitige Gabe von Citalopram und Pimozid kontraindiziert.


Kombinationen, die besondere Vorsichtsmaßnahmen erfordern

Selegilin (selektiver MAO-B-Hemmer)

In einer pharmakokinetischen / pharmakodynamischen Wechselwirkungsstudie mit gleichzeitig verabreichtem Citalopram (20 mg pro Tag) und Selegilin (10 mg pro Tag; ein selektiver MAO-B-Hemmer) wurden keine klinisch relevanten Wechselwirkungen nachgewiesen. Die gleichzeitige Anwendung von Citalopram und Selegilin (in Dosen von über 10 mg pro Tag) wird nicht empfohlen.


Serotonerge Arzneimittel

Lithium und Tryptophan:

Eine pharmakokinetische Interaktionsstudie mit Lithium und Citalopram zeigte keine pharmakokinetische Interaktion. Es gab jedoch Berichte über verstärkte serotonerge Wirkungen, wenn SSRI in Kombination mit Lithium oder Tryptophan verabreicht wurden. Während der gleichzeitigen Anwendung von Citalopram mit diesen Wirkstoffen ist daher Vorsicht geboten. Die routinemäßige Überwachung der Lithiumspiegel sollte wie üblich fortgesetzt werden.


Die gleichzeitige Verabreichung mit serotonergen Arzneimitteln (z.B. Tramadol, Sumatriptan) kann zu einer Verstärkung der 5-HT-assoziierten Wirkungen führen. Bis zum Vorliegen weiterer Daten wird die gleichzeitige Anwendung von Citalopram und 5-HT-Agonisten wie Sumatriptan und anderen Triptanen nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).


Johanniskraut

Zwischen SSRI und dem pflanzlichen Arzneimittel Johanniskraut (Hypericum perforatum) können pharmakodynamische Wechselwirkungen auftreten, die zu einer Zunahme der Nebenwirkungen führen können (siehe Abschnitt 4.4). Pharmakokinetische Wechselwirkungen wurden nicht untersucht.


Hämorrhagie

Vorsicht ist geboten bei Patienten, die gleichzeitig mit Antikoagulanzien, mit Arzneimitteln, die die Thrombozytenfunktion beeinflussen wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSARs), Acetylsalicylsäure, Dipyridamol und Ticlopidin oder mit anderen Arzneimitteln (z.B. atypische Neuroleptika, Phenothiazine, tricyclische Antidepressiva) behandelt werden, die das Risiko einer Blutung erhöhen können (siehe Abschnitt 4.4).


EKT (Elektrokrampftherapie)

Es liegen keine klinischen Studien vor, die Risiken oder Nutzen der kombinierten Anwendung einer Elektrokrampftherapie (EKT) und Citalopram untersucht haben (siehe Abschnitt 4.4).


Alkohol

Zwischen Citalopram und Alkohol wurden weder pharmakodynamische noch pharmakokinetische Wechselwirkungen nachgewiesen. Jedoch wird von einer Kombination von Citalopram und Alkohol abgeraten.


Arzneimittel, die eine QT-Verlängerung oder eine Hypokaliämie/ Hypomagnesiämie induzieren

Bei gleichzeitiger Anwendung von anderen Arzneimitteln, die das QT-Intervall verlängern oder von Arzneimitteln, die zu Hypokaliämie oder Hypomagnesiämie führen können, ist Vorsicht geboten, da diese ebenso wie Citalopram das QT-Intervall verlängern können.


Arzneimittel die die Krampfschwelle herabsetzen:

SSRI können die Krampfschwelle herabsetzen. Vorsicht ist daher bei der gleichzeitigen Anwendung mit anderen Arzneimitteln geboten, die ebenfalls die Krampfschwelle beeinflussen, wie z.B. Antidepressiva (Tricyclika, SSRI), Neuroleptika (Phenothiazine, Thioxanthene, Butyrophenone), Mefloquin, Bupropion oder Tramadol.


Desipramin, Imipramin

In einer pharmakokinetischen Studie konnte keine gegenseitige Beeinflussung der Plasmaspiegel von Citalopram und Imipramin nachgewiesen werden, obwohl der Plasmaspiegel von Desipramin, dem Hauptmetaboliten von Imipramin, erhöht war. Bei Kombination von Desipramin mit Citalopram wurde ein Anstieg der Desipramin-Plasmakonzentration beobachtet. Eine Reduktion der Desipramin-Dosis kann erforderlich sein.


Neuroleptika

Erfahrungen mit der Anwendung von Citalopram zeigten keine klinisch relevanten Wechselwirkungen mit Neuroleptika. Es kann jedoch, wie bei anderen SSRI, die Möglichkeit einer pharmakodynamischen Interaktion nicht ausgeschlossen werden.


Pharmakokinetische Wechselwirkungen

Die Metabolisierung von Citalopram zu Desmethylcitalopram wird durch die Isoenzyme des P450-Systems CYP2C19 (etwa 38%), CYP3A4 (etwa 31%) und CYP2D6 (etwa 31%) vermittelt. Die Tatsache, dass Citalopram durch mehr als ein CYP-Isoenzym metabolisiert wird, legt nahe, dass die Hemmung seines Metabolismus weniger wahrscheinlich ist aufgrund der möglichen Kompensation der Hemmung eines Enzyms durch ein anderes. Daher ist es sehr unwahrscheinlich, dass es bei gleichzeitiger Verabreichung von Citalopram mit anderen Arzneimitteln in der klinischen Praxis zu pharmakokinetischen Arzneimittelwechselwirkungen kommt.


Nahrung

Eine Beeinträchtigung der Resorption und anderer pharmakokinetischer Eigenschaften von Citalopram durch Nahrung wurde bisher nicht berichtet.


Einfluss anderer Arzneimittel auf die Pharmakokinetik von Citalopram

Die gleichzeitige Verabreichung mit Ketoconazol (starker CYP3A4-Hemmer) veränderte die Pharmakokinetik von Citalopram nicht.


Eine pharmakokinetische Wechselwirkungsstudie mit Lithium und Citalopram ergab keine pharmakokinetischen Wechselwirkungen (siehe auch weiter oben).


Cimetidin

Cimetidin, ein bekannter Enzyminhibitor, verursachte einen leichten Anstieg der durchschnittlichen Steady-state-Plasmaspiegel von Citalopram. Deshalb ist Vorsicht geboten, wenn Citalopram und Cimetidin gemeinsam in hoher Dosierung gegeben werden.


Die gleichzeitige Verabreichung von Escitalopram (dem aktiven Enantiomer von Citalopram) und 1-mal täglich 30 mg Omeprazol (ein CYP2C19-Inhibitor) führte zu einem mäßigen Anstieg der Escitalopram-Plasmaspiegel (um etwa 50%).

Bei gleichzeitiger Anwendung mit CYP2C19-Inhibitoren (z.B. Omeprazol, Esomeprazol, Fluvoxamin, Lansoprazol, Ticlopidin) oder Cimetidin ist daher Vorsicht geboten. Auf Basis der Überwachung eventueller Nebenwirkungen während der gleichzeitigen Behandlung kann gegebenenfalls eine Reduktion der Exposition mit Escitalopram erforderlich sein.


Metoprolol

Escitalopram (das aktive Enantiomer von Citalopram) hemmt das Enzym CYP2D6. Vorsicht ist geboten, wenn Citalopram gemeinsam mit Arzneimitteln verabreicht wird, die hauptsächlich über dieses Enzym metabolisiert werden und eine enge therapeutische Breite haben. Das betrifft z.B. Flecainid, Propafenon und Metoprolol (bei der Therapie der Herzinsuffizienz) sowie verschiedene ZNS-wirksame Arzneimittel, die vorwiegend über CYP2D6 metabolisiert werden (z.B. Antidepressiva wie Desipramin, Clomipramin und Nortriptylin oder Neuroleptika wie Risperidon, Thioridazin und Haloperidol). Unter Umständen können Dosisanpassungen erforderlich werden. Die gleichzeitige Anwendung mit Metoprolol führte zu einer Verdopplung der Metoprolol-Plasmaspiegel, aber nicht zu einer statistisch signifikanten Zunahme der Wirkung von Metoprolol auf Blutdruck und Herzrhythmus.


Wirkungen von Citalopram auf andere Arzneimittel

Auch eine pharmakokinetische/pharmakodynamische Wechselwirkungsstudie mit gleichzeitiger Verabreichung von Citalopram und Metoprolol (einem CYP2D6-Substrat) zeigte bei gesunden Probanden einen Anstieg der Metoprolol-Konzentrationen um das Doppelte, aber keine statistisch signifikante Zunahme der Wirkung von Metoprolol auf Blutdruck und Herzfrequenz.


Citalopram und Desmethylcitalopram hemmen CYP2C9, CYP2E1 und CYP3A4 vernachlässigbar und sind nur schwache Hemmer von CYP1A2, CYP2C19 und CYP2D6 im Vergleich zu anderen SRRI, die als signifikante Hemmer bekannt sind.


Daher wurden keine Änderung oder nur sehr geringe Änderungen ohne klinische Relevanz beobachtet, wenn Citalopram gleichzeitig mit Substraten von CYP1A2 (Clozapin und Theophyllin), CYP2C9 (Warfarin), CYP2C19 (Imipramin und Mephenytoin), CYP2D6 (Spartein, Imipramin, Amitriptylin und Risperidon) und CYP3A4 (Warfarin, Carbamazepin [und sein Metabolit Carbamazepinepoxid] und Triazolam) verabreicht wurde.


Levomepromazin, Digoxin

Es wurde keine pharmakokinetische Interaktion zwischen Citalopram und Levomepromazin oder Digoxin beobachtet (dies deutet darauf hin, dass Citalopram P-Glykoprotein weder induziert noch inhibiert)..


Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Eine große Anzahl von Daten zu Schwangeren (mehr als 2.500 exponierte Schwangere) zeigen keine malformative feto-/neonatale Toxizität. Falls klinisch erforderlich, kann Citalopram unter Berücksichtigung der im Folgenden erwähnten Aspekte in der Schwangerschaft angewendet werden.


Daten aus epidemiologischen Studien deuten darauf hin, dass die Anwendung von Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SSRI) in der Schwangerschaft, insbesondere im späten Stadium einer Schwangerschaft, das Risiko für das Auftreten einer primären pulmonalen Hypertonie bei Neugeborenen (PPHN, auch persistierende pulmonale Hypertonie genannt) erhöhen kann. Das beobachtete Risiko lag bei etwa 5 Fällen pro 1000 Schwangerschaften. In der Gesamtbevölkerung treten 1 bis 2 Fälle von PPHN pro 1000 Schwangerschaften auf.


In einigen Fällen kam es zu Entzugs- bzw. Absetzsymptomen bei Neugebore­nen von Müttern, die gegen Ende der Schwangerschaft SSRI eingenommen haben.

Nach mütterlicher Einnahme von Citalopram bis in die Spätschwangerschaft hinein sollte das Neugeborene daher überwacht werden. Ein abrupter Therapieabbruch ist aber auch in der Schwangerschaft zu vermeiden.


Folgende Symptome können ebenfalls bei Neugeborenen nach der maternalen Anwendung von SSRI/SNRI in den späten Stadien der Schwangerschaft auftreten: Atemnot, Zyanose, Apnoe, Krampfanfälle, instabile Körpertemperatur, Schwierigkeiten beim Trinken, Erbrechen, Hypoglykämie, Muskelhypertonie, Muskelhypotonie, Hyperreflexie, Tremor, nervöses Zittern, Reizbarkeit, Lethargie, ständiges Schreien, Benommenheit und Schlafstörungen. Diese Symptome können entweder durch serotonerge Wirkungen oder durch Absetzsymptome verursacht sein. In der Mehrzahl der Fälle beginnen die Komplikationen sofort oder sehr bald (weniger als 24 Stunden) nach der Geburt.


Stillzeit

Citalopram geht in die Muttermilch über.

Es wird davon ausgegangen, dass der Säugling etwa 5% der gewichtsbezogenen mütterlichen Dosis (in mg/kg) erhält. Es wurden keine oder nur leichte Nebenwirkungen bei den Säuglingen beobachtet. Die vorliegenden Informationen sind jedoch für eine Beurteilung des Risikos für das Kind nicht ausreichend, weswegen zur Vorsicht geraten wird.


Auswirkungen auf die Verkehrstüchtig­keit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Citalopram hat einen geringen oder mäßi­gen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen. Psychoak­tive Arzneimittel können das Urteilsver­mögen und die Reaktionsfähigkeit in Not­fallsituationen beeinträchtigen. Die Patien­ten sollten auf diese Wirkungen hingewie­sen und vor einer Beeinträchtigung ihrer Verkehrstüchtigkeit und ihrer Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen gewarnt werden.

Nebenwirkungen

Die unter Citalopram beobachteten Nebenwirkungen sind im Allgemeinen leicht und vorübergehend. Sie treten am häufigsten in den ersten ein oder zwei Behandlungswochen auf und klingen anschließend im Allgemeinen wieder ab. Die Nebenwirkungen werden entsprechend der MedDRA-Konvention aufgelistet.


Für die folgenden Nebenwirkungen wurde eine Dosis-Wirkungs-Beziehung festgestellt: vermehrtes Schwitzen, Mundtrockenheit, Insomnie, Somnolenz, Diarrhö, Übelkeit und Fatigue.


Die Tabelle zeigt die Häufigkeit der mit SSRI und/oder Citalopram assoziierten Nebenwirkungen, die entweder bei ≥ 1% der Patienten in Plazebo-kontrollierten Doppelblindstudien oder nach der Markteinführung beobachtet wurden. Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10 000 bis < 1/1000)

Sehr selten (< 1/10 000)

Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).







Sehr häufig


Häufig


Gelegent­lich


Selten


Sehr selten

Häufigkeit nicht bekannt

Erkrankungen des Blutes und des Lymph­systems






Thrombo­zytopenie.

Erkrankungen des Immun­systems



Allergische Reaktionen.


Anaphylak­tische Reaktionen.

Überempfindlichkeit.

Endokrine Erkrankungen




Das Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion (SIADH) wurde hauptsächlich bei älteren Patienten berichtet (siehe Abschnitt 4.4).



Stoffwechsel- und Ernährungs­störungen


Gewichtsabnahme, Gewichtszunahme, verminderter Appetit, gesteigerter Appetit, Anorexie.


Hyponatri­ämie wurde hauptsächlich bei älteren Patienten berichtet (siehe Abschnitt 4.4).


Hypokali­ämie.

Psychiatrische Erkrankungen

Agitiertheit, Nervosität.

Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, verändertes Träumen, Amnesie, Angst, Libido­abnahme, Apathie, Verwirrtheits­zustand, abnormer Orgasmus (bei Frauen).

Euphorie, Libidosteigerung, Aggression, Depersonalisation, Halluzinationen, Manie.


Panikattacken (diese Symptome können mit der Grunderkrankung zusammenhängen).

Suizidale Gedanken, suizidales Verhalten*, Zähneknirschen, Ruhelosigkeit.

Erkrankungen des Nerven­systems

Somnolenz, Insomnie, Kopfschmerzen, Tremor, Schwindel.

Migräne, Geschmacks­störungen, Par-ästhesien, Aufmerksamkeits­störung.

Extrapyramidale Störungen, Krampfan­fälle, Synkope.

Ein Serotonin-Syndrom wurde bei Patienten berichtet, die SSRI einnahmen, Krampfan-fälle, Grand-mal-Anfall.


Psychomotorische Unruhe/Akathisie (siehe Abschnitt 4.4), Bewegungs­störung.

Augen­erkrankungen

Akkommodationsstörungen.

Sehstörungen.

Mydriasis.




Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths


Tinnitus.





Herz­erkrankungen

Palpita­tionen.

Tachykardie.

Bradykardie.


Supraventrikuläre und ventrikuläre Arrhythmien.

QT-Verlängerung**.

Gefäß­erkrankungen


Ortho­statische Hypotonie, Hypotonie, Hypertonie.


Hämorrhagien (z.B. gynäkologische Blutungen, Ekchymosen und andere Haut- oder Schleimhautblutungen).



Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Media­­s­tinums


Rhinitis, Sinusitis, Gähnen.

Husten.



Nasenbluten.

Erkrankungen des Gastro­intestinal­trakts

Übelkeit, Mundtrockenheit, Obstipation, Diarrhö.

Dyspepsie, Erbrechen, Bauch-schmerzen, Flatulenz, erhöhter Speichel­fluss.


gastrointestinale Blutungen, rektale Blutungen



Leber- und Gallen­erkrankungen



Erhöhte Leberenzym­werte.

Hepatitis.


Anomaler Leberfunktionstest.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzell­gewebes

Vermehrtes Schwitzen.

Ausschlag, Pruritus.

Photosensi­bilität, Urtikaria, Alopezie, Purpura.


Angioödem.

Ekchymose.

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochen­erkrankungen


Myalgie, Arthralgie.





Erkrankungen der Nieren und Harnwege


Miktionsstörungen, Polyurie.

Harn­retention.




Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse


Fehlende Ejakulation, Ejakulationsstörungen, Impotenz, bei Frauen: Menorrhagie, Dysmenorrhoe,



Galaktorrhoe.

Bei Frauen: Metrorrhagie, bei Männern: Priapismus.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verab­reichungsort

Asthenie.

Fatigue.

Unwohlsein, Ödeme.

Fieber.




* Fälle von suizidalen Gedanken oder suizidalem Verhalten während der Therapie mit Citalopram oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden (siehe Abschnitt 4.4).

** Fälle von QT-Verlängerung wurden nach der Markteinführung hauptsächlich bei Patienten mit vorbestehender Herzerkrankung berichtet.


Klasseneffekte

In epidemiologischen Studien, die hauptsächlich mit Patienten durchgeführt wurden, die 50 Jahre oder älter waren, wurde bei denen, die mit Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SSRIs) oder Tricyclischen Antidepressiva (TCAs) behandelt wurden, ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Knochenbrüchen beobachtet. Der Mechanismus, der zu diesem Risiko führt, ist nicht bekannt.


Absetzreaktionen bei Beendigung einer Behandlung mit SSRI

Das Absetzen von Citalopram AL führt, insbesondere wenn es abrupt geschieht, häufig zu Absetzreaktionen. Schwindel­gefühl, Empfindungsstörungen (einschli­lich Parästhesien und elektisierende Missempfindungen), Schlafstörungen (ein­schließlich Schlaflosigkeit und intensiver Träume), Erregtheit oder Angst, Übelkeit und/oder Erbrechen, Zittern und Kopf­schmerzen sind die am häufigsten berich­teten Reaktionen. Im Allgemeinen sind diese Symptome leicht bis mäßig schwer und gehen von selbst zurück. Bei einigen Pa­tienten können sie jedoch schwerwiegend sein und Iänger andauern. Es wird daher geraten, wenn eine Be­handlung mit Citalopram AL nicht mehr er­forderlich ist, die Dosis schrittweise zu re­duzieren (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).

Überdosierung

Toxizität

Zur Überdosierung mit Citalopram sind die klinischen Daten begrenzt und in vielen Fällen waren gleichzeitig Überdosierungen anderer Arzneimittel/Alkohol beteiligt. Überdosierungen von Citalopram allein mit tödlichem Ausgang wurden zwar berichtet; die Mehrzahl der tödlichen Fälle ging jedoch mit Überdosierungen von Begleitmedikationen einher.


Symptome

Die folgenden Symptome wurden bei berichteten Überdosierungen von Citalopram beobachtet: Krampfanfälle, Tachykardie, Somnolenz, Verlängerung des QT-Intervalls, Koma, Erbrechen, Tremor, Hypotonie, Herzstillstand, Übelkeit, Serotonin-Syndrom, Agitiertheit, Bradykardie, Schwindel, Schenkelblock, QRS-Verlängerung, Hypertonie, Mydriasis, Torsade de pointes, Stupor, Schwitzen, Zyanose, Hyperventilation sowie Vorhof- und Kammerarrhythmien.

Behandlung

Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt. Die Therapie muss daher symptomatisch und supportiv erfolgen. Aktivkohle, osmotische Laxanzien (z. B. Natriumsulfat) und Magenentleerung sollten erwogen werden. Bei Bewusstseinsstörungen sollte der Patient intubiert werden. EKG und Vitalzeichen sind zu überwachen.

Pharmakologische Eigenschaften

Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Klassifizierung

Selektiver Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer.

ATC-Code: N06AB04

Citalopram ist ein Antidepressivum mit po­tenter und selektiver Hemmung der Auf­nahme von 5-Hydroxytryptamin (5-HT, Serotonin).

Wirkmechanismus und pharmako­dynamische Effekte

Während einer Langzeitbehandlung ent­wickelt sich keine Toleranz im Hinblick auf die Hemmung der Aufnahme von 5-HT durch Citalopram.

Die antidepressive Wirkung hängt wahr­scheinlich mit der spezifischen Hemmung der Serotonin-Aufnahme in die Nerven­zellen des Gehirns zusammen.

Citalopram hat nahezu keine Auswirkung auf die neuronale Aufnahme von Noradre­nalin, Dopamin und Gamma-Aminobutter­säure. Citalopram weist keine oder nur sehr ge­ringe Affinität zu cholinergen, histaminer­gen und verschiedenen adrenergen, sero­tonergen und dopaminergen Rezeptoren auf.

Citalopram ist ein bicyclisches Isobenzo­furan-Derivat, das chemisch nicht mit tri­cyclischen, tetracyclischen oder anderen verfügbaren Antidepressiva verwandt ist. Die Hauptmetaboliten des Citalopram sind ebenfalls selektive Serotonin-Wiederauf­nahme-Hemmer, allerdings in geringerem Ausmaß. Die Metaboliten scheinen keinen Beitrag zur allgemeinen antidepressiven Wirkung zu leisten.

Pharmakokinetische Eigenschaften

Allgemeine Charakteristika des Wirkstoffs

Resorption

Citalopram wird nach oraler Gabe rasch resorbiert: Die maximale Plasmakonzen­tration wird im Durchschnitt nach 4 (1-7) Stunden erreicht. Die Resorption ist unab­hängig von der Nahrungsaufnahme. Die orale Bioverfügbarkeit beträgt ca. 80 %.

Verteilung

Das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt 12-17 l/kg. Die Plasmaproteinbindung von Citalopram und seinen Metaboliten liegt bei unter 80%.

Metabolismus

Citalopram wird zu Desmethylcitalopram, Didesmethylcitalopram, Citalopram-N-Oxid und einem desaminierten Propionsäure­derivat verstoffwechselt. Das Propionsäure­derivat ist pharmakologisch inaktiv. De­smethylcitalopram, Didesmethylcitalopram und Citalopram-N-Oxid sind selektive Se­rotonin-Wiederaufnahme-Hemmer, wenn auch schwächer als die Muttersubstanz.

Das hauptsächliche metabolisierende En­zym ist CYP2C19. Eine Beteiligung von CYP3A4 und CYP2D6 ist möglich.

Elimination

Die Plasmahalbwertszeit beträgt ungefähr 36 h (28-42 Stunden). Nach systemischer Gabe beträgt die Plasma-Clearance etwa 0,3-0,4 l/min, nach oraler Gabe etwa 0,4 l/min.

Citalopram wird vorwiegend hepatisch eli­miniert (85 %), teilweise aber auch renal (15%). 12-23 % des zugeführten Citalo­pram werden unverändert mit dem Urin aus­geschieden. Die hepatische Clearance be­trägt etwa 0,3 l/min, die renale etwa 0,05-0,08 l/min.

Steady-state-Konzentrationen werden nach 1-2 Wochen erreicht. Der Steady-state-Plasmaspiegel und die verabreichte Dosis verhalten sich zueinander linear. Bei einer Dosis von 40 mg pro Tag wird eine durch­schnittliche Plasmakonzentration von etwa 300 nmol/l erreicht. Es ist keine klare Be­ziehung zwischen den Citalopram-Plasma­spiegeln und der therapeutischen Wirkung oder den Nebenwirkungen erkennbar.

Spezielle Patientengruppen

Ältere Patienten (> 65 Jahre)

Bei älteren Patienten wurden aufgrund des verminderten Metabolismus längere Plas­mahalbwertszeiten und eine geringere Clearance beobachtet. Die Plasmakonzen­tration von Escitalopram ist bei älteren Patienten im Vergleich zu gesunden jungen Probanden ungefähr 50 % erhöht (siehe Abschnitt 4.2).

Leberinsuffizienz

Die Elimination von Citalopram erfolgt bei Patienten mit Leberinsuffizienz langsamer. Im Vergleich zu Patienten mit normaler Leberfunktion ist die Plasmahalbwertszeit von Citalopram etwa doppelt so lang und die Steady-state-Plasmakonzentrationen doppelt so hoch.

Niereninsuffizienz

Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Niereninsuffizienz erfolgt die Elimination von Citalopram langsamer und ohne grö­ßere Auswirkung auf die Pharmakokinetik von Citalopram. Derzeit stehen keine In­formationen zur Behandlung von Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) zur Verfügung (siehe Abschnitt 4.2).

Polymorphismus

Bei Personen mit einer verminderten Akti­vität des Enzyms CYP2C19 wurden im Vergleich zu Personen mit einer hohen Akti­vität doppelt so hohe Plasmakonzentra­tionen von Escitalopram beobachtet. Bei Personen mit einer verminderten Aktivität des Enzyms CYP2D6 wurde keine rele­vante Änderung der Plasmakonzentration festgestellt (siehe Abschnitt 4.2).

Präklinische Daten zur Sicherheit

In Tierversuchen wurden, basierend auf den konventionellen pharmakologischen Stu­dien zur Sicherheitspharmakologie, chro­nischen Toxizität, Genotoxizität und Karzi­nogenität, keine Hinweise für ein speziel­les Risiko beim Menschen nachgewiesen. In Studien zur chronischen Toxizität an der Ratte wurde eine Phospholipidose in ver­schiedenen Organen beobachtet. Dieser für mehrere lipophile Amine bekannte Effekt war reversibel und nicht verbunden mit morphologischen und funktionellen Wir­kungen. Die klinische Relevanz ist unklar.

Embryotoxizitätsstudien an Ratten zeigten Skelettanomalien nach hohen maternal-toxischen Dosen. Diese Wirkungen waren möglicherweise eine Folge der pharma­kologischen Wirkung oder ein indirekter Effekt infolge der maternalen Toxizität. Peri- und postnatale Studien zeigten eine ver­minderte Überlebensrate der Nachkommen während der Stillzeit. Das potenzielle Ri­siko für den Menschen ist nicht bekannt.

Pharmazeutische Angaben

Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern: mikrokristalline Cellu­lose, Magne­siumstearat (Ph. Eur.),

Mannitol (Ph. Eur.), hochdisperses Siliciumdioxid.

Filmüberzug

Hypromellose, Macrogol 6000, Titandioxid (E171).

Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 5 Jahre.

Arzneimittel sollen nach Ablauf des Verfalls­datums nicht mehr angewendet werden.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen
für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine be­sonderen Lagerungsbedingungen erfor­derlich.

Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/PVDC/Aluminium-Blisterpackungen

Citalopram AL 10 mg Filmtabletten

OP mit 20 Filmtabletten (N1)

OP mit 50 Filmtabletten (N2)

OP mit 100 Filmtabletten (N3)

Citalopram AL 20 mg Filmtabletten

OP mit 20 Filmtabletten (N1)

OP mit 50 Filmtabletten (N2)

OP mit 100 Filmtabletten (N3)

Citalopram AL 40 mg Filmtabletten

OP mit 20 Filmtabletten (N1)

OP mit 50 Filmtabletten (N2)

OP mit 100 Filmtabletten (N3)

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

Inhaber der Zulassung

ALIUD PHARMA GmbH
Gottlieb-Daimler-Straße 19
D-89150 Laichingen

Telefon: 07333/9651-0
Telefax: 07333/21499
Internet: www.aliud.de
E-Mail: info@aliud.de

Zulassungsnummern

Citalopram AL 10 mg Filmtabletten

62582.00.00

Citalopram AL 20 mg Filmtabletten

62582.01.00

Citalopram AL 40 mg Filmtabletten

62582.02.00

Datum der Erteilung der Zulassung/
Verlängerung der Zulassung

24. November 2005/ 26. Juni 2009

Stand der Information

August 2010

Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig



ALIUD® PHARMA 0510-00 Seite 13