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Citalopram-Biomo 10mg

Document: 19.01.2011   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation



1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


citalopram-biomo®10 mg

Filmtabletten

citalopram-biomo®20 mg

Filmtabletten

citalopram-biomo®40 mg

Filmtabletten



2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


1 Filmtablette citalopram-biomo 10 mg enthält: 12,495 mg Citalopramhydrobromid (entsprechend 10 mg Citalopram)


1 Filmtablette citalopram-biomo20 mg enthält: 24,99 mg Citalopramhydrobromid (entsprechend 20 mg Citalopram)


1 Filmtablette citalopram-biomo 40 mg enthält: 49,98 mg Citalopramhydrobromid (entsprechend 40 mg Citalopram)


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. DARREICHUNGSFORM


Filmtabletten


citalopram-biomo 10 mg sind runde, weiße Filmtabletten mit einem Durchmesser von 6 mm.


citalopram-biomo 20 mg sind runde, weiße Filmtabletten mit einer Bruchkerbe und einem Durchmesser von 8 mm.


citalopram-biomo 40 mg sind runde, weiße Filmtabletten mit einer Bruchkerbe und einem Durchmesser von 10 mm.


citalopram-biomo 20 mg und citalopram-biomo 40 mg:

Die Filmtabletten können in gleiche Hälfte geteilt werden.



4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Behandlung depressiver Erkrankungen.




4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Erwachsene:


Soweit nicht anders verordnet, beträgt die empfohlene tägliche Dosis 20 mg citalopram-biomo. Je nach Schwere der Depression und Ansprechen des Patienten ist eine Anpassung an den individuellen Bedarf bis maximal 60 mg pro Tag möglich.


Ältere Patienten:


Soweit nicht anders verordnet, beträgt die empfohlene Dosierung 20 mg pro Tag. Je nach Ansprechen kann die Dosis bis auf maximal 40 mg täglich erhöht werden.


Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren:


citalopram-biomo sollte nicht zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden (siehe 4.4 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).


Patienten mit besonderen Risiken:


Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion kann die Elimination von citalopram-biomo verlangsamt sein, daher sollte die Dosis von 30 mg/Tag nicht überschritten werden. Bei leichter bis mäßiger Niereninsuffizienz ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance unter 20 ml/min) liegen keine Erfahrungen vor.


citalopram-biomo kann als Einzeldosis zu jeder Tageszeit und unabhängig von der Nahrungsaufnahme mit reichlich Flüssigkeit (z. B. ein Glas Wasser) verabreicht werden. Der antidepressive Effekt setzt normalerweise nach 2 bis 4 Wochen Behandlung ein. Die Therapie richtet sich nach der Symptomatik und muss über einen adäquaten Zeitraum, normalerweise fürsechs Monate oder länger, durchgeführt werden, um einem eventuellen Rückfall vorzubeugen.


Verringerte Verstoffwechselung über CYP2C19:

Patienten, von denen eine verringerte Verstoffwechselung über CYP2C19 bekannt ist, sollten in den ersten zwei Wochen mit einer Anfangsdosis von 10 mg täglich behandelt werden. Abhängig vom individuellen Ansprechen des Patienten kann die Dosis auf 20 mg täglich erhöht werden (siehe Abschnitt 5.2 „Pharmakokinetische Eigenschaften“).


Absetzsymptome bei Beendigung einer Behandlung mit SSRIs

Ein plötzliches Absetzen sollte vermieden werden. Bei Beendigung einer Behandlung mit Citalopram sollte die Dosis über einen Zeitraum von mindestens ein bis zwei Wochen schrittweise reduziert werden, um das Risiko von Absetzerscheinungen zu verringern (siehe Abschnitt 4.4 und 4.8). Falls nach Dosisverringerung oder Absetzen des Arzneimittels stark beeinträchtigende Absetzerscheinungen auftreten, sollte erwogen werden, die zuletzt eingenommene Dosis erneut einzunehmen, um diese dann nach Anweisung des Arztes in nunmehr kleineren Schritten zu reduzieren.


4.3 Gegenanzeigen


citalopram-biomo darf nicht angewendet werden:


Es wurde über schwerwiegende und selten tödliche Nebenwirkungen bei Patienten berichtet, die SSRIs in Kombination mit einem Monoaminoxidase-Hemmer (MAOI), einschließlich dem selektiven MAO-Hemmer Selegilin und dem reversiblen MAO-Hemmer (RIMA) Moclobemid erhielten und bei Patienten, die vor kurzem einen SSRI abgesetzt und eine Behandlung mit einem MAO-Hemmer begonnen haben.


In einigen Fällen ähnelten die Symptome einem „Serotonin-Syndrom“. Zu den Symptomen einer Interaktion mit MAO-Hemmern zählen: Hyperthermie, Rigidität, Myoklonien, Instabilität des vegetativen Nervensystems mit möglicherweise raschen Schwankungen der Vitalzeichen, Veränderungen des Bewusstseinszustands einschließlich Verwirrung, Reizbarkeit sowie extreme Agitiertheit, die bis zu Delirium oder Koma fortschreiten können.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


citalopram-biomo sollte nicht angewendet werden:

- bei Patienten, die gleichzeitig mit serotonergen Wirkstoffen (z. B. Sumatriptan oder andere Triptane, Tramadol, Serotonin-Vorstufen wie Tryptophan, Oxitryptan behandelt werden.


Im Zusammenhang mit der Einnahme von Serotoninwiederaufnahmehemmern (z. B. Citalopram) kam es selten zu verlängerter Blutungszeit und/oder hämorrhagischen Manifestationen (z. B. Ekchymosen, gynäkologische Hämorrhagien, gastrointestinalen Blutungen und anderen Haut- oder Schleimhautblutungen). Vorsicht ist geboten bei Patienten mit anamnestisch bekannten Blutungsanomalien und während der gleichzeitigen Anwendung von Arzneimitteln, die das Blutungsrisiko erhöhen, wie Antikoagulantien und Arzneimittel mit Wirkung auf die Thrombozytenfunktion (z. B. nichtsteroidale Antiphlogistika, Acetylsalicylsäure und Ticlopidin).


Die gleichzeitige Gabe von Citalopram und Johanniskrautpräparaten (Hypericum perforatum) ist wegen der erhöhten Gefahr des Auftretens von Nebenwirkungen zu vermeiden.

Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren

citalopram-biomo sollte nicht zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden. Suizidale Verhaltensweisen (Suizidversuch und Suizidgedanken) sowie Feindseligkeit (vorwiegend Aggressivität, oppositionelles Verhalten und Wut) wurden in klinischen Studien häufiger bei mit Antidepressiva behandelten Kindern und Jugendlichen beobachtet als bei Kindern und Jugendlichen, die mit Placebo behandelt wurden. Sollte aufgrund klinischer Notwendigkeit dennoch die Entscheidung für eine Behandlung getroffen werden, ist der Patient im Hinblick auf das Auftreten suizidaler Symptome sorgfältig zu überwachen. Darüber hinaus fehlen Langzeitdaten zur Sicherheit bei Kindern und Jugendlichen in Bezug auf Wachstum, Reifung sowie kognitive Entwicklung und Verhaltensentwicklung.


Vorsichtsmaßnahmen bei Risikopatienten:

Bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion kann es zu einer starken Erhöhung des Citalopram-Serumspiegels kommen (Citalopram wird überwiegend über die Leber ausgeschieden). Daher ist die Dosis anzupassen und die Leberfunktion streng zu überwachen (siehe auch Dosierungsanleitung).


Hyponatriämie, möglicherweise verursacht durch eine inadäquate Sekretion des antidiuretischen Hormons (SIADH), ist als eine seltene unerwünschte Arzneimittelwirkung bei der Therapie mit SSRI beschrieben worden. Speziell ältere Patienten scheinen dafür eine Risikogruppe zu sein.


So wie für andere Serotonin-Wiederaufnahmehemmer beschrieben, könnte auch Citalopram den Insulin- und Glukosestoffwechsel beeinflussen und bei diabetischen Patienten eine Anpassungderantidiabetischen Therapie erforderlich machen. Darüber hinaus kann die depressive Erkrankung einen eigenständigen Einfluss auf den Glukosehaushalt haben.


citalopram-biomo sollte bei Patienten mit Krampfanfällen in der Anamnese nur mit Vorsicht angewendet werden.


Bei Patienten, die an einer manisch-depressiven Erkrankung leiden, kann es zum Auftreten manischer Phasen kommen. Sollte ein Patient unter der Therapie in eine manische Phase geraten, ist citalopram-biomo abzusetzen.


Ein erhöhter Spiegel eines Nebenmetaboliten von Citalopram (Didemethylcitalopram) kann theoretisch bei empfindlichen Personen das QT-Intervall verlängern. EKG-Kontrollen bei 2500 Patienten während klinischer Studien, einschließlich 277 Patienten mit vorbestehenden kardialen Problemen, ließen keine klinisch signifikanten Veränderungen erkennen. Dennoch kann eine EKG-Überwachung im Fall einer Überdosierung oder bei verändertem Metabolismus mit erhöhten Spitzenspiegeln, wie z. B. bei Einschränkung der Leberfunktion, ratsam sein.


Bei Patienten, die mit SSRI behandelt worden sind, ist in seltenen Fällen über das Auftreten eines “Serotonin-Syndroms" berichtet worden. Eine Kombination verschiedener Symptome, die möglicherweise Agitiertheit, Verwirrtheit, Tremor, Myoklonien und Hyperthermie beinhalten, kann auf die Entwicklung dieses Krankheitsbildes hinweisen.


Suizid/Suizidgedanken oder klinische Verschlechterung:

Depressive Erkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken, selbstschädigendem Verhalten und Suizid (Suizid-bezogene Ereignisse) verbunden. Dieses erhöhte Risiko besteht, bis es zu einer signifikanten Linderung der Symptome kommt. Da diese nicht unbedingt schon während der ersten Behandlungswochen auftritt, sollten die Patienten daher bis zum Eintritt einer Besserung engmaschig überwacht werden. Die bisherige klinische Erfahrung zeigt, dass das Suizidrisiko zu Beginn einer Behandlung ansteigen kann.


Andere psychiatrische Erkrankungen, für die citalopram-biomo verschrieben wird, können ebenso mit einem erhöhten Risiko für Suizid-bezogene Ereignisse einhergehen. Außerdem können diese Erkrankungen zusammen mit einer depressiven Erkrankung (Episoden einer Major Depression) auftreten. Daher sollten bei Behandlung anderer psychiatrischer Erkrankungen die gleichen Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden wie bei der Behandlung von depressiven Erkrankungen.


Bei Patienten mit suizidalem Verhalten in der Anamnese oder solchen, die vor der Therapie ausgeprägte Suizidabsichten hatten, ist das Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken oder –versuchen erhöht. Sie sollten daher während der Behandlung besonders sorgfältig überwacht werden. Eine Meta-Analyse von Placebo-kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung von Antidepressiva bei Erwachsenen mit psychiatrischen Störungen zeigte für Patienten unter 25 Jahren, die Antidepressiva einnahmen, ein erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten im Vergleich zu Placebo.


Die Arzneimitteltherapie sollte mit einer engmaschigen Überwachung der Patienten, vor allem der Patienten mit hohem Suizidrisiko, insbesondere zu Beginn der Behandlung und nach Dosisanpassungen einhergehen. Patienten (und deren Betreuer) sind auf die Notwendigkeit einer Überwachung hinsichtlich jeder klinischen Verschlechterung, des Auftretens von suizidalem Verhalten oder Suizidgedanken und ungewöhnlicher Verhaltensänderungen hinzuweisen. Sie sollten unverzüglich medizinischen Rat einholen, wenn derartige Symptome auftreten.


Akathisie/psychomotorische Unruhe

Die Anwendung von Citalopram wurde mit der Entwicklung von Akathisien in Verbindung gebracht, die charakterisiert sind durch eine subjektiv unangenehme oder als quälend erlebte Ruhelosigkeit und Notwendigkeit sich zu bewegen, oft zusammen mit einer Unfähigkeit still zu sitzen oder still zu stehen. Dies tritt am ehesten während der ersten Behandlungswochen auf. Für Patienten, bei denen solche Symptome auftreten, kann eine Dosiserhöhung schädlich sein.


Es Iiegen zurzeit nur wenige klinische Erfahrungen zum gleichzeitigen Einsatz von citalopram-biomo und Elektrokrampftherapie vor, so dass hier Vorsicht geboten ist. Zur Langzeitanwendung siehe 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung.


Erhalten Patienten mit Panikstörungen citalopram-biomo, können vereinzelt zu Beginn der Behandlung schlimmere Panikanfälle auftreten. Diese paradoxe, anfängliche Zunahme der Symptome kommt am deutlichsten während der ersten paar Wochen der Behandlung zum Ausdruck. Sie verschwindet im Laufe der Behandlung


Bei der Behandlung psychotischer Patienten mit depressiven Episoden können möglicherweise psychotische Symptome verstärkt werden.


Absetzreaktionen bei Beendigung einer Behandlung mit einem Serotoninwiederaufnahmehemmer

Absetzreaktionen treten bei einer Beendigung der Behandlung häufig auf, besonders wenn die Behandlung plötzlich abgebrochen wird (siehe Abschnitt 4.8).

Das Risiko von Absetzreaktionen kann von mehreren Faktoren abhängen, einschließlich Dauer der Behandlung, Dosis und Geschwindigkeit der Dosisreduktion. Schwindelgefühl, Empfindungsstörungen (einschließlich Parästhesien), Schlafstörungen (einschließlich Schlaflosigkeit und intensiver Träume), Erregtheit oder Angst, Übelkeit und/oder Erbrechen, Zittern und Kopfschmerzen sind die am häufigsten berichteten Reaktionen. Im Allgemeinen sind diese Symptome leicht bis mäßig schwer, bei einigen Patienten können sie jedoch schwerwiegend sein.

Sie treten normalerweise innerhalb der ersten Tage nach Absetzen der Behandlung auf, aber in sehr seltenen Fällen wurde von solchen Symptomen bei Patienten nach unbeabsichtigtem Auslassen einer Dosis berichtet.

Im Allgemeinen bilden sich diese Symptome von selbst zurück und klingen innerhalb von 2 Wochen ab. Bei einigen Personen können sie länger anhalten (2-3 Monate oder länger). Es wird daher empfohlen bei einer Beendigung der Behandlung mit Citalopram die Dosis über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder Monaten schrittweise zu reduzieren, entsprechend den Bedürfnissen des Patienten (siehe „Absetzsymptome bei Beendigung der Behandlung mit SSRIs“ im Abschnitt 4.2).


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Pharmakodynamische Interaktionen


Die gleichzeitige Anwendung von citalopram-biomo und irreversiblen MAO-Hemmern (Tranylcy-promin) ebenso wie reversiblen selektiven MAO-A-(Moclobemid) und MAO-B-Hemmern (Selegilin) kann ein “Serotonin-Syndrom" auslösen. Daher darf citalopram-biomo nicht in Kombination mit MAO-Hemmern oder innerhalb von zwei Wochen nach Beendigung einer Therapie mit irreversiblen MAO-Hemmern sowie nicht früher als einen Tag nach Absetzen von Moclobemid oder Selegilin gegeben werden. Eine Behandlung mit MAO-Hemmern kann eine Woche nach Absetzen von citalopram-biomo begonnen werden.


Bei Patienten, die gleichzeitig mit serotonergen Wirkstoffen (z. B. Sumatriptan oder andere Triptane, Tramadol, Serotonin-Vorstufen wie Tryptophan, Oxitryptan) behandelt werden, sollte citalopam-biomo nicht angewendet werden, da dies zu einer Verstärkung serotonerger Effekte (Serotonin-Syndrom) führen kann (siehe auch Abschnitt 4.4).

Die serotonerge Wirkung von Sumatriptan kann durch selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRIs) verstärkt werden. Bis zum Vorliegen weiterer Daten wird die gleichzeitige Anwendung von Citalopram und 5-HT-Agonisten wie Sumatriptan und anderen Triptanen nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).


Arzneimittel, die die Krampfschwelle herabsetzen:

SSRIs können die Krampfschwelle erniedrigen. Daher ist Vorsicht geboten, wenn gleichzeitig Arzneimittel angewendet werden, die ebenfalls die Krampfschwelle erniedrigen können [wie z.B. Antidepressiva (Trizyclika, SSRIs), Neuroleptika (Phenothiazine, Thioantone und Butyrophenone), Mefloquin, Bupropion und Tramadol].

Die Erfahrung mit Citalopram deutet auf keine klinisch bedeutsamen Wechselwirkungen mit Neuroleptika hin. Dennoch kann, wie bei anderen SSRIs, eine pharmakodynamische Wechselwirkung nicht ausgeschlossen werden.


Die gleichzeitige Gabe von Citalopram und Johanniskrautpräparaten (Hypericum perforatum) ist wegen der erhöhten Gefahr des Auftretens von Nebenwirkungen zu vermeiden.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Citalopram und Antikoagulantien, die Thrombozytenfunktion beeinflussenden Arzneimitteln oder anderen Medikamenten, die das Blutungsrisiko erhöhen, ist Vorsicht geboten (siehe auch 4.4 Vorsichtsmaßnahmen).


Bei gleichzeitiger Verabreichung von Citalopram und Alkohol konnten weder pharmakodynamische noch pharmakokinetische Interaktionen gezeigt werden. Dennoch sollte auf die gleichzeitige Anwendung von Citalopram und Alkohol verzichtet werden.


Es liegen zurzeit nur wenige klinische Erfahrungen zum gleichzeitigen Einsatz von citalopram-biomo und Elektrokrampftherapie vor.


Pharmakokinetische Interaktionen


Pharmakokinetische Interaktionsstudien konnten zeigen, dass unter Behandlung mit Citalopram nur eine schwache Inhibierung der Spartein-Oxygenase (CYP2D6), einem Unterenzym des Cytochrom-P450-Enzymkomplexes in der Leber, zu beobachten war. Die Mephenytoin-Oxygenase (CYP2C19), ein anderes Unterenzym, wurde nicht beeinflusst.


In einer Interaktionsstudie an gesunden Probanden wurde eine pharmakokinetische Interaktion zwischen Citalopram und Metoprolol beobachtet, bei der es zu einer Verdoppelung der Metoprolol-Spiegel kam. Die Veränderungen im Metabolismus von Metoprolol sind wahrscheinlich auf eine Interaktion von Metoprolol und Demethylcitalopram am CYP2D6 zurückzuführen. Durch die Zugabe von Citalopram kam es nicht zu einer statistisch signifikanten Steigerung der Wirkung von Metoprolol auf Blutdruck und Herzfrequenz.


Cimetidin verursachte einen moderaten Anstieg der durchschnittlichen Steady-State-Plasmaspiegel von Citalopram. Deshalb ist Vorsicht geboten, wenn beide Substanzen gemeinsam in hoher Dosierung gegeben werden.


Eine pharmakokinetische Interaktionsstudie mit Lithium und Citalopram zeigte keine pharmakokinetische Interaktion. In klinischen Studien, in denen Citalopram und Lithium gemeinsam angewendet wurden, fanden sich auch keine pharmakodynamischen Interaktionen. Trotzdem kann eine pharmakodynamische Interaktion nicht gänzlich ausgeschlossen werden, da auch Lithium die serotonerge Neurotransmission steigert. Deshalb sollte die gleichzeitige Therapie mit diesen beiden Substanzen sorgfältig überwacht werden.


In einer pharmakokinetischen Studie konnte keine gegenseitige Beeinflussung von Citalopram und Imipramin gezeigt werden, obwohl der Plasmaspiegel von Desipramin, des Hauptmetaboliten von Imipramin, erhöht war. Bei Kombination von Desipramin mit Citalopram wurde ein Anstieg der Desipramin-Konzentration im Plasma beobachtet. Die Reduktion von Desipramin könnte notwendig sein.


Pharmakokinetische Interaktionsstudien mit Levomepromazin (Prototyp der Phenothiazine) und lmipramin (Prototyp der trizyklischen Antidepressiva) zeigten keine klinisch relevanten pharmakokinetischen Interaktionen.


Eine Interaktionsstudie mit Warfarin und Citalopram konnte zeigen, dass Citalopram wahrscheinlich keinerlei Einfluss auf Pharmakokinetik und Pharmakodynamik von Warfarin hat.


In einer pharmakokinetischen Interaktionsstudie verursachte Citalopram keinerlei Veränderungen der Pharmakokinetik von Digoxin.


In einer Interaktionsstudie mit Citalopram und Carbamazepin (multiple dose) fand sich kein Anhalt für einen Effekt von Citalopram auf die Pharmakokinetik von Carbamazepin und dessen Metaboliten Carbamazepin-Epoxid.


Die gleichzeitige Gabe einer Einzeldosis von 2 mg Pimozid verursachte bei Patienten, die mit racemischem Citalopram in einer Dosis von 40 mg/Tag über einen Zeitraum von 11 Tagen behandelt wurden, einen Anstieg der AUC und der Cmax von Pimozid, jedoch nicht durchgängig durch die gesamte Studie. Die gleichzeitige Gabe von Pimozid und Citalopram führte zu einer durchschnittlichen Verlängerung des QTc– Intervalls um ungefähr 10 msec. Aufgrund der bereits bei einer geringen Pimozid-Dosis beobachteten Wechselwirkung ist die gleichzeitige Gabe von Citalopram und Pimozid kontraindiziert.



4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Die Erfahrungen mit der Anwendung von Citalopram bei Schwangeren sind begrenzt. In Embryotoxizitätsstudien an Ratten wurden nach maternaltoxischen Dosen Skelettanomalien im Bereich von Wirbelsäule und Rippen beobachtet.


In einigen Fällen kam es zu Entzugs- bzw. Absetzsymptomen bei Neugeborenen von Müttern, die in der Schwangerschaft selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRIs) eingenommen haben.


Neugeborene sollten überwacht werden, wenn die Anwendung von Citalopram bei der Mutter bis in späte Stadien der Schwangerschaft (vor allem im letzten Drittel) fortgesetzt wird. Ein plötzliches Absetzen sollte während der Schwangerschaft vermieden werden.


Folgende Symptome können bei Neugeborenen nach der maternalen Anwendung von SSRISs/SNRIs in den späten Stadien der Schwangerschaft auftreten: Atemnot, Zyanose, Apnoe, Krampfanfälle, instabile Körpertemperatur, Schwierigkeiten beim Trinken, Erbrechen, Hypoglykämie, Muskelhypertonie, Muskelhypotonie, Hyperreflexie, Tremor, nervöses Zittern, Reizbarkeit, Lethargie, Benommenheit, Schlafstörungen und ständiges Schreien. Die Symptome können entweder durch serotonerge Wirkungen oder durch Absetzsymptome verursacht sein. In der Mehrzahl der Fälle beginnen die Komplikationen sofort oder sehr bald (weniger als 24 Stunden) nach der Geburt.


Citalopram sollte während der Schwangerschaft nur bei zwingender Indikation und nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden. Da Citalopram in die Muttermilch übergeht, sollte es nicht bei stillenden Müttern angewendet werden.


Daten aus epidemiologischen Studien deuten darauf hin, dass die Anwendung von Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SSRI) in der Schwangerschaft, insbesondere im späten Stadium einer Schwangerschaft, das Risiko für das Auftreten einer primären pulmonalen Hypertonie bei Neugeborenen (PPHN, auch persistierende pulmonale Hypertonie genannt) erhöhen kann. Das beobachtete Risiko lag bei etwa 5 Fällen pro 1000 Neugeborenen. In der Gesamtbevölkerung treten 1 bis 2 Fälle von PPHN pro 1000 Neugeborenen auf.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


citalopram-biomo hat keinen Einfluss auf intellektuelle und psychomotorische Fähigkeiten. Trotzdem muss generell im Einzelfall unter Psychopharmakamedikation mit einer möglichen Beeinträchtigung von Aufmerksamkeit und Konzentration gerechnet werden. Dies kann entweder Ausdruck der Erkrankung oder der Medikation oder einer Kombination von beidem sein. Daher ist bei der Teilnahme am Straßenverkehr und bei der Bedienung von Maschinen Vorsicht geboten.

4.8 Nebenwirkungen


Die unter der Therapie mit citalopram-biomo beobachteten Nebenwirkungen sind in der Regel mild und vorübergehend. Sie sind besonders in den ersten zwei Behandlungswochen zu beobachten und lassen mit Besserung der Depression gewöhnlich deutlich nach.



Klinische Studien:


Unter Behandlung mit Citalopram (N =1083) in doppel-blinden, placebo-kontrollierten Vergleichsstudien wurden die folgenden unerwünschten Ereignisse bei den mit Placebo behandelten Patienten (N=486) nicht in vergleichbarer Häufigkeit gesehen: Übelkeit, trockener Mund, Somnolenz, verstärkte Schweißneigung, Tremor, Durchfall und Ejakulationsstörungen. Die Inzidenz liegt nach Abzug der Placebohäufigkeit jeweils unter 10 %.


In doppel-blinden klinischen Prüfungen, in denen tri- und tetrazyklische Antidepressiva (TTZA) als Kontrolle dienten (N=389), war die Inzidenz von zehn unerwünschten Ereignissen (trockener Mund, erhöhte Schweißneigung, Verstopfung, Tremor, Schwindel, Somnolenz, Akkommodationsstörungen, lageabhängiger Hypotonus, Herzklopfen und Geschmacksstörungen) im Vergleich zu der mit Citalopram behandelten Gruppe (N=682) statistisch signifikant höher. Zwei unerwünschte Ereignisse (Übelkeit und Ejakulationsstörungen) waren im Vergleich zur TTZA-Gruppe in der Citalopram-Gruppe statistisch signifikant häufiger berichtet worden.

Unerwünschte Ereignisse, die in klinischen Studien (N=3107) unter Therapie mit Citalopram berichtet worden sind.


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht

abschätzbar)


Sehr häufig:

Verstärkte Schweißneigung, Kopfschmerzen, Tremor, Somnolenz, Schlaflosigkeit, trockener Mund, Übelkeit, Verstopfung, Asthenie.


Häufig:

Hautausschlag, Juckreiz, Myalgie, Schwindel, Parästhesie, EPS-Störungen, Geschmacksstörungen, Sehstörungen, Nervosität, Angst, Agitiertheit, verändertes Träumen, Libidoabnahme, Apathie, Anorexie, Verwirrtheit, Gähnen, Konzentrationsstörungen, Durchfall, Erbrechen, Abdominalschmerzen, Verdauungsstörungen, vermehrter Speichelfluss, Flatulenz, Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme, lageabhängige Hypotonie, Herzklopfen, Tachykardie, Rhinitis, Miktionsstörungen, Ejakulationsstörungen, Impotenz, Menstruationsstörungen, gestörtes Allgemeinbefinden, Erschöpfung.


Gelegentlich:

Photosensibilität, Krampfanfälle, Tinnitus, Euphorie, aggressive Reaktion, erhöhte Leberenzymwerte, Bradykardie, Husten, Atemnot, weibliche Orgasmusstörungen, allergische Reaktion, Synkope.

Selten:

Suizidgedanken und suizidales Verhalten ( siehe Abschnitt 4.4),

Psychomotorische Unruhe/Akathisie ( siehe Abschnitt 4.4).

Ferner sind Blutungen (z.B. gynäkologische oder gastrointestinale Blutungen, Ekchymosen und andere Haut- oder Schleimhautblutungen) aufgetreten.


Sehr selten:

Erhöhung des Prolaktinsspiegels, Grand mal Krampfanfall.


Post Marketing Reports

Wie auch bei anderen SSRI sind während der Behandlung mit Citalopram einige wenige Fälle einer Hyponatriämie berichtet worden. In allen Fällen handelte es sich um ältere Patienten und meist um Frauen.


Es sind sehr wenige Fälle eines “Serotonin-Syndroms" aufgetreten, in etwa der Hälfte der Fälle wurde eine Interaktion mit Lithium vermutet.


Fälle von suizidalen Gedanken oder suizidalem Verhalten während der Therapie mit citalopram-biomo oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden (siehe Abschnitt 4.4. „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).“


Fälle von Pankreatitis und Hepatitis in zeitlichem Zusammenhang mit der Einnahme von Citalopram wurden berichtet. Ein ursächlicher Zusammenhang ist nicht gesichert.


Bei Patienten, die an einer manisch-depressiven Erkrankung leiden, kann es zum Auftreten manischer Phasen kommen (siehe Abschnitt 4.4 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).


Erhalten Patienten mit Panikstörungen citalopram-biomo, können vereinzelt zu Beginn der Behandlung schlimmere Panikanfälle auftreten (siehe Abschnitt 4.4 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).


Bei der Behandlung psychotischer Patienten mit depressiven Episoden können möglicherweise psychotische Symptome verstärkt werden.


In epidemiologischen Studien, die hauptsächlich mit Patienten durchgeführt wurden, die 50 Jahre oder älter waren, wurde bei denen, die mit Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SSRIs) oder Tricyclischen Antidepressiva (TCAs) behandelt wurden, ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Knochenbrüchen beobachtet. Der Mechanismus, der zu diesem Risiko führt, ist nicht bekannt.

Absetzreaktionen bei Beendigung einer Behandlung mit Citalopram

Das Absetzen von Citalopramführt, insbesondere wenn es abrupt geschieht, häufig zu Absetzreaktionen. Schwindelgefühl, Empfindungsstörungen (einschließlich Parästhesien), Schlafstörungen (einschließlich Schlaflosigkeit und intensiver Träume), Erregtheit oder Angst, Übelkeit und/oder Erbrechen, Zittern und Kopfschmerzen sind die am häufigsten berichteten Reaktionen. Im Allgemeinen sind diese Symptome leicht bis mäßig schwer und gehen von selbst zurück, bei einigen Patienten können sie jedoch schwerwiegend sein und länger andauern (siehe Abschnitt 4.4). Es wird daher geraten, wenn eine Behandlung mit Citalopram nicht mehr erforderlich ist, die Dosis schrittweise zu reduzieren (siehe Abschnitt 4.2 und Abschnitt 4.4).


4.9 Überdosierung


Die folgenden Symptome oder Anzeichen einer citalopram-biomo Überdosierung wurden beschrieben: Benommenheit, Somnolenz, Bewusstlosigkeit, Krampfanfälle, Tachykardie, Übelkeit, Erbrechen, Zyanose, Tremor, Schwitzen. EKG-Veränderungen wie Knotenrhythmus, verlängertes QT-Interval, verlängerter QRS-Komplex wurden beobachtet. Über lang anhaltende Bradykardie mit schwerer Hypotonie und Synkopen wurde berichtet. Bei schweren Vergiftungen können in seltenen Fällen Merkmale eines Serotonin-Syndroms auftreten. Diese beinhalten Änderungen des mentalen Zustands, neuromuskuläre Hyperaktivität und autonome Instabilität. Hyperpyrexie und erhöhte Serum Kreatinkinase-Werte können auftreten, Rhabdomyolyse ist selten. Über Todesfälle ist berichtet worden.

Es existiert kein spezifisches Antidot. Die supportive Therapie muss sich an der jeweiligen Symptomatik orientieren. Eine Magenspülung sollte sobald wie möglich durchgeführt werden.

Die Patienten sollten unter ärztlicher Überwachung stehen. Ein EKG ist angezeigt. EKG-Abnormalitäten und Bradykardie wurden erfolgreich mit Natriumhydrogencarbonat-Infusionen behandelt. Ein erwachsener Patient hat eine Intoxikation mit 5200 mg Citalopram überlebt.



5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidepressivum

ATC-Code: N06AB04


Citalopram ist ein potenter Wiederaufnahmehemmer von 5-Hydroxytryptamin (5-HT, Serotonin). Citalopram ist der selektivste bisher beschriebene Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und hat keinen oder nur minimalen Effekt auf die Noradrenalin-(NA), Dopamin-(DA) und Gamma-Aminobuttersäure-(GABA)Aufnahme. Eine Langzeitbehandlung induziert keine Toleranzentwicklung.


Im Gegensatz zu vielen trizyklischen Antidepressiva und einigen SSRI hat Citalopram keine oder nur eine sehr niedrige Affinität zu einer Reihe von anderen Rezeptoren, darunter 5-HT 1A , 5-HT 2 , DA D 1 und D 2 Rezeptoren sowie alpha 1-, alpha 2-, b-Adrenozeptoren und Histamin H 1-, Benzodiazepin- und Opioidrezeptoren und cholinerge Rezeptoren vom Muskarin-Typ. Das Fehlen dieser Rezeptoraffinitäten wurde in einer Reihe von in-vitro-Tests an isolierten Organen und durch in-vivo-Versuche nachgewiesen. Die fehlenden Effekte an diesen Rezeptorsystemen könnten erklären, warum Citalopram im Vergleich zu den trizyklischen Antidepressiva weniger der typischen Nebenwirkungen, wie trockener Mund, Blasen- und Darmmobilitätsstörungen, verschwommenes Sehen, Kardiotoxizität und orthostatische Dysregulation, verursacht.


Citalopram unterdrückt wie trizyklische Antidepressiva, andere SSRI undMAO-Hemmer, den REM-Schlaf und verlängert die Tiefschlafphasen. Dies gilt als Indikator für eine antidepressive Wirkung.


Obwohl Citalopram an Opioidrezeptoren nicht bindet, wird die analgetische Wirkung üblicherweise verwendeter Opioidanalgetika verstärkt.


Die aktiven Metaboliten von Citalopram tragen nicht zum antidepressiven Gesamteffekt bei.


Kognitive und psychomotorische Fähigkeiten werden durch Citalopram nicht beeinträchtigt. Allein und auch in Kombination mit Alkohol hat Citalopram keine oder nur minimale sedierende Eigenschaften.


In Studien mit Probanden hatte Citalopram keinen Einfluss auf die Serumspiegel von Prolaktin und Wachstumshormon.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Citalopram wird nach oraler Gabe unabhängig von der Nahrungsaufnahme nahezu vollständig resorbiert (Tmax durchschnittlich 3 h), die orale Bioverfügbarkeit beträgt etwa 80 %.


Nach Resorption beträgt das Verteilungsvolumen etwa 12-17 l/kg.


Die Plasmaproteinbindung für Citalopram und seine Hauptmetaboliten liegt unter 80 %. Citalopram wird zum aktiven Demethylcitalopram, Didemethylcitalopram, Citalopram-N-Oxid und einem inaktiven desaminierten Propionsäurederivat verstoffwechselt. Die aktiven Metaboliten sind ebenfalls SSRI, aber schwächer wirksam als die Muttersubstanz.

Unverändertes Citalopram überwiegt im Plasma. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt etwa 1,5 Tage, die systemische Citalopram-Plasma-Clearance beträgt etwa 0,3 - 0,4 I/min, die orale Citalopram-Plasma-Clearance beträgt etwa 0,4 l/min.


Citalopram wird zu 85 % über die Leber und zu 15 % über die Nieren eliminiert. 12 - 23 % der Tagesdosis werden unverändert über den Urin ausgeschieden. Die hepatische Clearance liegt bei etwa 0,3 I/min, die renale Clearance zwischen 0,05 und 0,08 l/min.



Biotransformation:

Die Biotransformation von Citalopram zu Demethylcitalopram ist CYP2C19 (ca. 60%)-, CYP3A4 (ca. 30%)- und CYP2D6 (ca. 10%)-vermittelt.


Die Pharmakokinetik ist Iinear, die Plasmaspiegel sind nach 1- 2 Wochen im Gleichgewicht. Durchschnittliche Plasmakonzentrationen von 300 nmol/l (165 - 405 nmol/l) werden nach oraler Applikation von täglich 40 mg erreicht. Es besteht kein klarer Zusammenhang zwischen Plasmaspiegeln und therapeutischem Effekt oder Nebenwirkungen.


Polymorphismus:

Es wurde beobachtet, dass Personen mit eingeschränkter CYP2C19-Funktion (poor metabolisers) eine bis zu doppelt so hohe Plasmakonzentration von Citalopram aufweisen wie Personen mit diesbezüglich hoher Stoffwechselrate (extensive metabolisers). Bei Personen mit eingeschränkter CYP2D6-Funktion wurde keine signifikante Änderung der Plasmakonzentration festgestellt (siehe Abschnitt 4.2 „Dosierung, Art und Dauer der Anwendung“).


Bei älteren Patienten wurden längere Halbwertszeiten und verminderte Clearancewerte als Ausdruck eines insgesamt reduzierten Metabolismus beobachtet.


Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion wird Citalopram langsamer eliminiert, Halbwertszeit und Plasmaspiegel sind im Vergleich zu normaler Leberfunktion um den Faktor zwei erhöht.


Die geringfügig verlangsamte renale Elimination bei Patienten mit leichter bis mittlerer Niereninsuffizienz hat keinen wesentlichen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Citalopram. Zur Behandlung von Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance unter 20 ml/min) liegen zum jetzigen Zeitpunkt keine Erfahrungen vor.


In-vivo-Untersuchungen haben zeigen können, dass für die Verstoffwechselung von citalopram-biomo der Polymorphismus der Spartein/Debrisoquin-Oxidation und der Mephenytoin-Hydroxylierung klinisch ohne Bedeutung ist. Deshalb besteht keine Notwendigkeit für eine nach diesen Phänotypen individualisierte Dosierung.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


In Studien mit wiederholter Gabe an Ratten und Mäusen wurden Phospholipideinlagerungen in verschiedenen Organen (Phospholipidose), die nach Beendigung der Behandlung reversibel waren, beobachtet. Dieser für kationische lipophile Substanzen bekannte Befund führte nicht zu unerwünschten morphologischen oder funktionellen Wirkungen.

Bei Hunden verursachte das gleichzeitige Auftreten hoher Plasmaspiegel von Citalopram und des Didemethylmetaboliten letale Arrhythmien. Der Didemethylmetabolit tritt beim Menschen in ca. 50facher geringerer Konzentration auf. Elektrophysiologische Untersuchungen ergaben einen ausreichend großen Sicherheitsabstand zwischen den die HERG-Ströme blockierenden Konzentrationen und den therapeutischen Plasmakonzentrationen.

Citalopram erwies sich in umfassenden in-vitro- und in-vivo-Untersuchungen als nicht genotoxisch und in Langzeituntersuchungen an Mäusen und Ratten als nicht kanzerogen.

Embryotoxizitätsstudien an Ratten haben nach maternaltoxischen Dosierungen (56 mg/kg/d) Skelettanomalien im Bereich von Wirbelsäulen und Rippen gezeigt, wobei die maternalen Plasmaspiegel beim 2-3fachen der humantherapeutischen Plasmakonzentration lagen. Citalopram zeigte bei Ratten keine Auswirkungen auf die Fertilität, die Trächtigkeit und die postnatale Entwicklung seiner Nachkommen, verminderte jedoch das Geburtsgewicht der Nachkommen. Citalopram und seine Metaboliten erreichen im Feten Konzentrationen, die 10-15fach höher sind als die maternalen Plasmaspiegel.



6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Mannitol (Ph. Eur.), Mikrokristalline Cellulose, Hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Hypromellose, Titandioxid (E 171), Macrogol 6000.


6.2 lnkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


4 Jahre.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für diese Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


citalopram-biomo 10 mg:

citalopram-biomo 20 mg:

citalopram-biomo 40 mg:


Originalpackungen mit 20 , 50 und 100 Filmtabletten in PVC/PVDC-Alu Blistern

Unverkäufliches Muster mit 10 Filmtabletten


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG


biomo pharma GmbH

Josef-Dietzgen-Straße 3

53773 Hennef



8. ZULASSUNGSNUMMERN


50941.00.00

50941.01.00

50941.02.00



9. DATUM DER ERSTZULASSUNG /VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


27.08.2002



10. STAND DER INFORMATION


01/2011



11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig

c229f03379ef578a5dc9fda2d1c87ef8.rtf Seite 18 von 18 Januar 2011