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Citalopram-Hormosan 20mg

Document: 27.03.2008   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation




1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL


Citalopram-Hormosan®10 mg

Citalopram-Hormosan®20 mg

Citalopram-Hormosan®40 mg



QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


1 Filmtablette Citalopram-Hormosan 10 mg enthält: 12,495 mg Citalopramhydrobromid (entsprechend 10 mg Citalopram)


1 Filmtablette Citalopram-Hormosan 20 mg enthält: 24,98 mg Citalopramhydrobromid

(entsprechend 20 mg Citalopram)


1 Filmtablette Citalopram-Hormosan 40 mg enthält: 49,96 mg Citalopramhydrobromid

(entsprechend 40 mg Citalopram)


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Citalopram-Hormosan 10 mg, Filmtabletten:

Runde, weiße Filmtabletten mit einem Durchmesser von 6 mm.

Citalopram-Hormosan 20 mg, Filmtabletten:

Runde, weiße Filmtabletten mit einer Bruchkerbe und einem Durchmesser von 8 mm.

Citalopram-Hormosan 40 mg, Filmtabletten:

Runde, weiße Filmtabletten mit einer Bruchkerbe und einem Durchmesser von 10 mm.



4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Behandlung depressiver Erkrankungen.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Erwachsene:

Soweit nicht anders verordnet, beträgt die empfohlene tägliche Dosis 20 mg Citalopram. Je nach Schwere der Depression und Ansprechen des Patienten ist eine Anpassung an den individuellen Bedarf bis maximal 60 mg pro Tag möglich.


Ältere Patienten:

Soweit nicht anders verordnet, beträgt die empfohlene Dosierung 20 mg pro Tag. Je nach Ansprechen kann die Dosis bis auf maximal 40 mg täglich erhöht werden.


Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren:

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sollen nicht mit Citalopram-Hormosan behandelt werden (siehe Abschnitt 4.4).


Patienten mit besonderen Risiken:

Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion kann die Elimination von Citalopram-Hormosan verlangsamt sein, daher sollte die Dosis von 30 mg/Tag nicht überschritten werden. Bei leichter bis mäßiger Niereninsuffizienz ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance unter 20 ml/min) liegen keine Erfahrungen vor.


Citalopram-Hormosan kann als Einzeldosis zu jeder Tageszeit und unabhängig von der Nahrungsaufnahme mit reichlich Flüssigkeit (z. B. ein Glas Wasser) verabreicht werden. Der antidepressive Effekt setzt normalerweise nach 2 bis 4 Wochen Behandlung ein.

Die Therapie richtet sich nach der Symptomatik und muss über einen adäquaten Zeitraum, normalerweise für sechs Monate oder länger, durchgeführt werden, um einem eventuellen Rückfall vorzubeugen. Wie auch bei anderen SSRI's kann nach längerer Verabreichung das abrupte Absetzen der Therapie bei einigen Patienten zu einer Absetzsymptomatik mit Schwindel, Parästhesie, Tremor, Angst, Übelkeit und Palpitationen führen. Daher sollte die Therapie durch ein Ausschleichen des Medikamentes über einen Zeitraum von ein bis zwei Wochen beendet werden, um eine mögliche Absetzsymptomatik zu vermeiden. Dies bedeutet nicht, dass ein Abhängigkeitspotential zu befürchten ist.


Absetzsymptome bei Beendigung einer Behandlung mit SSRIs

Ein plötzliches Absetzen sollte vermieden werden. Bei Beendigung einer Behandlung mit Citalopram-Hormosan sollte die Dosis über einen Zeitraum von mindestens ein bis zwei Wochen schrittweise reduziert werden, um das Risiko von Absetzerscheinungen zu verringern (siehe Abschnitt 4.4 und 4.8). Falls nach Dosisverringerung oder Absetzen des Arzneimittels stark beeinträchtigende Absetzerscheinungen auftreten, sollte erwogen werden, die zuletzt eingenommene Dosis erneut einzunehmen, um diese dann nach Anweisung des Arztes in nunmehr kleineren Schritten zu reduzieren.



4.3 Gegenanzeigen


Citalopram-Hormosan darf nicht angewendet werden:

bei stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance unter 20 ml/min). Hier liegen keine Erfahrungen vor.


4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Citalopram-Hormosan sollte nicht angewendet werden:

bei Patienten, die gleichzeitig mit serotonergen Wirkstoffen (z. B. Sumatriptan oder andere Triptane, Tramadol, Serotoninvorstufen wieTryptophan, Oxitryptan) behandelt werden.

Im Zusammenhang mit der Einnahme von Serotoninwiederaufnahmehemmern (z. B. Citalopram) kam es selten zu verlängerter Blutungszeit und/oder hämorrhagischen Manifestationen (z. B. Ekchymosen, gynäkologische Hämorrhagien, gastrointestinalen Blutungen und anderen Haut- oder Schleimhautblutungen). Vorsicht ist geboten bei Patienten mit anamnestisch bekannten Blutungsanomalien und während der gleichzeitigen Anwendung von Arzneimitteln, die das Blutungsrisiko erhöhen, wie Antikoagulantien und Arzneimittel mit Wirkung auf die Thrombozytenfunktion (z. B. nichtsteroidale Antiphlogistika, Acetylsalizylsäure und Ticlopidin).


Die gleichzeitige Gabe von Citalopram und Johanniskrautpräparaten (Hypericum perforatum) ist wegen der erhöhten Gefahr des Auftretens von Nebenwirkungen zu vermeiden.


Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren:

Citalopram sollte nicht für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden.

Suizidale Verhaltensweisen (Suizidversuch und Suizidgedanken) sowie Feindseligkeit (vorwiegend Aggressivität, oppositionelles Verhalten und Wut) wurden in klinischen Studien häufiger bei mit Antidepressiva behandelten Kindern und Jugendlichen beobachtet, als bei Kindern und Jugendlichen, die mit Placebo behandelt wurden. Sollte aufgrund klinischer Notwendigkeit dennoch die Entscheidung für eine Behandlung getroffen werden, ist der Patient im Hinblick auf das Auftreten suizidaler Symptome sorgfältig zu überwachen. Darüber hinaus fehlen Langzeitdaten zur Sicherheit bei Kindern und Jugendlichen in Bezug auf Wachstum, Reifung sowie kognitive Entwicklung und Verhaltensentwicklung.


Suizid/Suizidgedanken oder klinische Verschlechterung:

Depressive Erkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken, selbstschädigendem Verhalten und Suizid (Suizid-bezogene Ereignisse) verbunden. Dieses erhöhte Risiko besteht, bis es zu einer signifikanten Linderung der Symptome kommt. Da diese nicht unbedingt schon während der ersten Behandlungswochen auftritt, sollten die Patienten daher bis zum Eintritt einer Besserung engmaschig überwacht werden. Die bisherige klinische Erfahrung zeigt, dass das Suizidrisiko zu Beginn einer Behandlung ansteigen kann.


Bei Patienten mit suizidalem Verhalten in der Anamnese oder solchen, die vor der Therapie ausgeprägte Suizidabsichten hatten, ist das Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken oder -versuchen erhöht. Sie sollten daher während der Behandlung besonders sorgfältig überwacht werden.

Eine Meta-Analyse von Placebo-kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung von Antidepressiva bei Erwachsenen mit psychiatrischen Störungen zeigte für Patienten unter 25 Jahren, die Antidepressiva einnahmen, ein erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten im Vergleich zu Placebo.


Die Arzneimitteltherapie sollte mit einer engmaschigen Überwachung der Patienten, vor allem der Patienten mit hohem Suizidrisiko, insbesondere zu Beginn der Behandlung und nach Dosisanpassungen einhergehen. Patienten (und deren Betreuer) sind auf die Notwendigkeit einer Überwachung hinsichtlich jeder klinischen Verschlechterung, des Auftretens von suizidalem Verhalten oder Suizidgedanken und ungewöhnlicher Verhaltensänderungen hinzuweisen. Sie sollten unverzüglich medizinischen Rat einholen, wenn derartige Symptome auftreten.



Akathisie / psychomotorische Unruhe

Die Anwendung von Citalopram-Hormosan wurde mit der Entwicklung von Akathisien in Verbindung gebracht, die charakterisiert sind durch eine subjektiv unangenehme oder als quälend erlebte Ruhelosigkeit und Notwendigkeit sich zu bewegen, oft zusammen mit einer Unfähigkeit still zu sitzen oder still zu stehen. Dies tritt am ehesten während der ersten Behandlungswochen auf. Für Patienten, bei denen solche Symptome auftreten, kann eine Dosiserhöhung schädlich sein.


Absetzreaktionen bei Beendigung einer Behandlung mit einem Serotoninwiederaufnahmehemmer

Absetzreaktionen treten bei einer Beendigung der Behandlung häufig auf, besonders wenn die Behandlung plötzlich abgebrochen wird (siehe Abschnitt 4.8.).

Das Risiko von Absetzreaktionen kann von mehreren Faktoren abhängen, einschließlich Dauer der Behandlung, Dosis und Geschwindigkeit der Dosisreduktion. Schwindelgefühl, Empfindungsstörungen (einschließlich Parästhesien), Schlafstörungen (einschließlich Schlaflosigkeit und intensiver Träume), Erregtheit oder Angst, Übelkeit und/oder Erbrechen, Zittern und Kopfschmerzen sind die am häufigsten berichteten Reaktionen. Im Allgemeinen sind diese Symptome leicht bis mäßig schwer, bei einigen Patienten können sie jedoch schwerwiegend sein.


Sie treten normalerweise innerhalb der ersten Tage nach Absetzen der Behandlung auf, aber in sehr seltenen Fällen wurde von solchen Symptomen bei Patienten nach unbeabsichtigtem Auslassen einer Dosis berichtet.

Im Allgemeinen bilden sich diese Symptome von selbst zurück und klingen innerhalb von 2 Wochen ab. Bei einigen Personen können sie länger anhalten (2-3 Monate oder länger). Es wird daher empfohlen bei einer Beendigung der Behandlung mit Citalopram-Hormosan die Dosis über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder Monaten schrittweise zu reduzieren, entsprechend den Bedürfnissen des Patienten (siehe "Absetzreaktionen bei Beendigung der Behandlung mit SSRIs" im Abschnitt 4.2).


Vorsichtsmaßnahmen bei Risikopatienten:

Bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion kann es zu einer starken Erhöhung des Citalopram-Serumspiegels kommen (Citalopram wird überwiegend über die Leber ausgeschieden). Daher ist die Dosis anzupassen und die Leberfunktion streng zu überwachen (siehe auch Dosierungsanleitung).


Hyponatriämie, möglicherweise verursacht durch eine inadäquate Sekretion des Antidiuretischen Hormons (SIADH), ist als eine seltene unerwünschte Arzneimittelwirkung bei der Therapie mit SSRI beschrieben worden. Speziell ältere Patienten scheinen dafür eine Risikogruppe zu sein.


So wie für andere Serotonin-Wiederaufnahmehemmer beschrieben, könnte auch Citalopram den Insulin- und Glukosestoffwechsel beeinflussen und bei diabetischen Patienten eine Anpassung der antidiabetischen Therapie erforderlich machen. Darüber hinaus kann die depressive Erkrankung einen eigenständigen Einfluss auf den Glukosehaushalt haben.


Citalopram-Hormosan sollte bei Patienten mit Krampfanfällen in der Anamnese nur mit Vorsicht angewendet werden.


Bei Patienten, die an einer manisch-depressiven Erkrankung leiden, kann es zum Auftreten manischer Phasen kommen. Sollte ein Patient unter der Therapie in eine manische Phase geraten, ist Citalopram-Hormosan abzusetzen.


Bei Patienten, die mit SSRI behandelt worden sind, ist in seltenen Fällen über das Auftreten eines „Serotonin-Syndroms“ berichtet worden. Eine Kombination verschiedener Symptome, die möglicherweise Agitiertheit, Verwirrtheit, Tremor, Myoklonien und Hyperthermie beinhalten, kann auf die Entwicklung dieses Krankheitsbildes hinweisen.


Bei depressiven Patienten besteht im Rahmen der Erkrankung immer das Risiko eines Suizidversuches, bis es zu einer deutlichen klinischen Besserung gekommen ist. Suizidgefährdete Patienten sollten deshalb keinen Zugang zu großen Mengen von Medikamenten haben und, wenn notwendig, unter Dauerbeobachtung sein.


Es liegen zur Zeit nur wenige klinische Erfahrungen zum gleichzeitigen Einsatz von Citalopram-Hormosan und Elektrokrampftherapie vor, so dass hier Vorsicht geboten ist. Zur Langzeitanwendung siehe 11. Art und Dauer der Anwendung.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Die gleichzeitige Anwendung von Citalopram-Hormosan und irreversiblen MAO-Hemmern (Tranylcypromin) ebenso wie reversiblen selektiven MAO-A-(Moclobemid) und MAO-B-Hemmern (Selegilin) kann ein ,,Serotonin-Syndrom‘‘ auslösen. Daher darf Citalopram-Hormosan nicht in Kombination mit MAO-Hemmern oder innerhalb von zwei Wochen nach Beendigung einer Therapie mit irreversiblen MAO-Hemmern sowie nicht früher als einen Tag nach Absetzen von Moclobemid oder Selegilin gegeben werden. Eine Behandlung mit MAO-Hemmern kann eine Woche nach Absetzen von Citalopram-Hormosan begonnen werden.


Pharmakokinetische Interaktionsstudien konnten zeigen, dass unter Behandlung mit Citalopram nur eine schwache Inhibierung der Spartein-Oxygenase (CYP2D6), einem Unterenzym des Cytochrom-P 450-Enzymkomplexes in der Leber, zu beobachten war. Die Mephenytoin-Oxygenase (CYP2C19), ein anderes Unterenzym, wurde nicht beeinflusst.


In einer Interaktionsstudie an gesunden Probanden wurde eine pharmakokinetische Interaktion zwischen Citalopram und Metoprolol beobachtet, bei der es zu einer Verdoppelung der Metoprolol-Spiegel kam. Die Veränderungen im Metabolismus von Metoprolol sind wahrscheinlich auf eine Interaktion von Metoprolol und Demethylcitalopram am CYP2D6 zurückzuführen. Durch die Zugabe von Citalopram kam es nicht zu einer statistisch signifikanten Steigerung der Wirkung von Metoprolol auf Blutdruck und Herzfrequenz.


Cimetidin verursachte einen moderaten Anstieg der durchschnittlichen Steady-State-Plasmaspiegel von Citalopram. Deshalb ist Vorsicht geboten, wenn beide Substanzen gemeinsam in hoher Dosierung gegeben werden.


Eine pharmakokinetische Interaktionsstudie mit Lithium und Citalopram zeigte keine pharmakokinetische Interaktion. In klinischen Studien, in denen Citalopram und Lithium gemeinsam angewendet wurden, fanden sich auch keine pharmakodynamischen Interaktionen. Trotzdem kann eine pharmakodynamische Interaktion nicht gänzlich ausgeschlossen werden, da auch Lithium die serotonerge Neurotransmission steigert. Deshalb sollte die gleichzeitige Therapie mit diesen beiden Substanzen sorgfältig überwacht werden.


Pharmakokinetische Interaktionsstudien mit Levomepromazin (Prototyp der Phenothiazine) und Imipramin (Prototyp der trizyklischen Antidepressiva) zeigten keine klinisch relevanten pharmakokinetischen Interaktionen.


Eine Interaktionsstudie mit Warfarin und Citalopram konnte zeigen, dass Citalopram wahrscheinlich keinerlei Einfluss auf Pharmakokinetik und Pharmakodynamik von Warfarin hat.


In einer pharmakokinetischen Interaktionsstudie verursachte Citalopram keinerlei Veränderungen der Pharmakokinetik von Digoxin.


In einer Interaktionsstudie mit Citalopram und Carbamazepin (multiple dose) fand sich kein Anhalt für einen Effekt von Citalopram auf die Pharmakokinetik von Carbamazepin und dessen Metaboliten Carbamazepin-Epoxid.


Die gleichzeitige Gabe von Citalopram und Johanniskrautpräparaten (Hypericum perforatum) ist wegen der erhöhten Gefahr des Auftretens von Nebenwirkungen zu vermeiden.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Citalopram und Antikoagulantien, die Thrombozyten­funktion beeinflussenden Arzneimitteln oder anderen Medikamenten, die das Blutungsrisiko erhöhen, ist Vorsicht geboten (siehe auch 4.4 Vorsichtsmaßnahmen).


Bei gleichzeitiger Verabreichung von Citalopram und Alkohol konnten weder pharmakodynamische noch pharmakokinetische Interaktionen gezeigt werden. Dennoch sollte auf die gleichzeitige Anwendung von Citalopram und Alkohol verzichtet werden.


Es liegen zur Zeit nur wenige klinische Erfahrungen zum gleichzeitigen Einsatz von Citalopram-Hormosan und Elektrokrampftherapie vor.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft:

Es gibt nur begrenzte Daten zur Anwendung von Citalopram bei schwangeren Frauen. Studien an Ratten zeigten teratogene Wirkungen bei hohen maternal-toxischen Dosen (siehe 5.3 „Präklinische Daten zur Sicherheit“). Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Citalopram sollte in der Schwangerschaft nur bei eindeutiger Notwendigkeit angewendet werden.

Stillzeit:

Citalopram geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Die Vorteile des Stillens sollen die potentiellen Nebenwirkungen auf das Kind überwiegen.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen


Citalopram-Hormosan hat keinen Einfluss auf intellektuelle und psychomotorische Fähigkeiten. Trotzdem muss generell im Einzelfall unter Psychopharmakamedikation mit einer möglichen Beeinträchtigung von Aufmerksamkeit und Konzentration gerechnet werden. Dies kann entweder Ausdruck der Erkrankung oder der Medikation oder einer Kombination von beidem sein. Daher ist bei der Teilnahme am Straßenverkehr und bei der Bedienung von Maschinen Vorsicht geboten.


4.8 Nebenwirkungen


Die unter der Therapie mit Citalopram-Hormosan beobachteten Nebenwirkungen sind in der Regel mild und vorübergehend. Sie sind besonders in den ersten zwei Behandlungswochen

zu beobachten und lassen mit Besserung der Depression gewöhnlich deutlich nach.

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde

gelegt:

Sehr häufig

(≥ 1/10)

Häufig

(≥ 1/100, < 1/10)

Gelegentlich

(≥ 1/1.000, < 1/100)

Selten

(≥ 1/10.000, < 1/1.000)

Sehr selten

(< 1/10.000)

Nicht bekannt

(Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Erkrankungen des Nervensystems:

Selten: psychomotorische Unruhe / Akathisie (siehe Abschnitt 4.4)


Psychiatrische Erkrankungen:

Häufigkeit nicht bekannt: suizidale Gedanken, suizidales Verhalten* (siehe Abschnitt 4.4)

* Fälle von Suizidgedanken und suizidalem Verhalten während der Therapie mit Citalopram

oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden (siehe Abschnitt 4.4 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).


Absetzreaktionen bei Beendigung einer Behandlung mit Citalopram-Hormosan

Das Absetzen von Citalopram-Hormosan führt, insbesondere wenn es abrupt geschieht, häufig zu Absetzreaktionen. Schwindelgefühl, Emotionsstörungen (einschließlich Parästhesien), Schlafstörungen (einschließlich Schlaflosigkeit und intensiver Träume), Erregtheit oder Angst, Übelkeit und oder Erbrechen, Zittern und Kopfschmerzen sind die am häufigsten berichteten Reaktionen. Im Allgemeinen sind diese Symptome leicht bis mäßig schwer und gehen von selbst zurück, bei einigen Patienten können sie jedoch schwerwiegend sein und länger andauern (siehe Abschnitt 4.4). Es wird daher geraten, wenn eine Behandlung mit Citalopram-Hormosan nicht mehr erforderlich ist, die Dosis schrittweise zu reduzieren (siehe Abschnitt 4.2 und Abschnitt 4.4).


Klinische Studien:

Unter Behandlung mit Citalopram (N =1083) in doppel-blinden, placebo-kontrollierten Vergleichsstudien wurden die folgenden unerwünschten Ereignisse bei den mit Placebo behandelten Patienten (N=486) nicht in vergleichbarer Häufigkeit gesehen: Übelkeit, trockener Mund, Somnolenz, verstärkte Schweißneigung, Tremor, Durchfall und Ejakulationsstörungen. Die Inzidenz liegt nach Abzug der Placebohäufigkeit jeweils unter

10 %.


In doppel-blinden klinischen Prüfungen, in denen tri- und tetrazyklische Antidepressiva (TTZA) als Kontrolle dienten (N=389), war die Inzidenz von zehn unerwünschten Ereignissen (trockener Mund, erhöhte Schweißneigung, Verstopfung, Tremor, Schwindel, Somnolenz, Akkommodationsstörungen, lageabhängiger Hypotonus, Herzklopfen und Geschmacks­störungen) im Vergleich zu der mit Citalopram behandelten Gruppe (N =682) statistisch signifikant höher. Zwei unerwünschte Ereignisse (Übelkeit und Ejakulationsstörungen) waren im Vergleich zur TTZA-Gruppe in der Citalopram-Gruppe statistisch signifikant häufiger berichtet worden.


Unerwünschte Ereignisse, die in klinischen Studien (N=3107) unter Therapie mit Citalopram berichtet worden sind:


Sehr häufig:

Verstärkte Schweißneigung, Kopfschmerzen, Tremor, Somnolenz, Schlaflosigkeit, trockener Mund, Übelkeit, Verstopfung, Asthenie


Häufig:

Hautausschlag, Juckreiz, Myalgie, Schwindel, Parästhesie, EPS-Störungen, Ge-schmacksstörungen, Sehstörungen, Nervosität, Angst, Agitiertheit, verändertes Träumen, Libidoabnahme, Apathie, Anorexie, Verwirrtheit, Gähnen, Konzentrationsstörungen, Durch­fall, Erbrechen, Abdominalschmerzen, Verdauungsstörungen, vermehrter Speichelfluss, Flatulenz, Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme, lageabhängige Hypotonie, Herzklopfen, Tachykardie, Rhinitis, Miktionsstörungen, Ejakulationsstörungen, Impotenz, Menstruations­störungen, gestörtes Allgemeinbefinden, Erschöpfung


Gelegentlich:

Photosensibilität, Krampfanfälle, Tinnitus, Euphorie, aggressive Reaktion, erhöhte Leber-enzymwerte, Bradykardie, Husten, Atemnot, weibliche Orgasmusstörungen, allergische Reaktion, Synkope


Post Marketing Reports

Wie auch bei anderen SSRI sind während der Behandlung mit Citalopram einige wenige Fälle einer Hyponatriämie berichtet worden. In allen Fällen handelte es sich um ältere Patienten und meist um Frauen.


Es sind sehr wenige Fälle eines ,,Serotonin-Syndroms‘‘ aufgetreten, in etwa der Hälfte der Fälle wurde eine Interaktion mit Lithium vermutet.


Außerdem wurden wenige Fälle eines Absetzsyndroms mit Schwindel, Übelkeit und Parästhesien berichtet.


4.9 Überdosierung


Die vorliegenden Erfahrungen aus Fällen, in denen Citalopram-Hormosan allein eingenommen wurde, sind hier zusammengefasst. Die folgenden Symptome oder Anzeichen wurden beschrieben: Benommenheit, Somnolenz, Bewusstlosigkeit, Krampfanfälle, Tachykardie, Übelkeit, Erbrechen, Zyanose, Tremor, Schwitzen und selten EKG-Veränderungen. Über Todesfälle ist berichtet worden.


Es existiert kein spezifisches Antidot. Die supportive Therapie muss sich an der jeweiligen Symptomatik orientieren. Eine Magenspülung sollte sobald wie möglich durchgeführt werden. Die Patienten sollten unter ärztlicher Überwachung stehen. Ein erwachsener Patient hat eine Intoxikation mit 5200 mg Citalopram überlebt.



5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidepressivum

ATC-Code: N06AB04


Citalopram ist ein potenter Wiederaufnahmehemmer von 5-Hydroxytryptamin (5-HT, Serotonin). Citalopram ist der selektivste bisher beschriebene Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und hat keinen oder nur minimalen Effekt auf die Noradrenalin-(NA), Dopamin-(DA) und Gamma-Aminobuttersäure-(GABA)Aufnahme. Eine Langzeitbehandlung induziert keine Toleranzentwicklung.


Im Gegensatz zu vielen trizyklischen Antidepressiva und einigen SSRI hat Citalopram keine oder nur eine sehr niedrige Affinität zu einer Reihe von anderen Rezeptoren, darunter 5-HT 1A , 5-HT 2 , DA D 1 und D 2 Rezeptoren sowie alpha 1 -, alpha 2 -, b-Adrenozeptoren und Histamin H 1 -, Benzodiazepin- und Opioidrezeptoren und cholinerge Rezeptoren vom Muskarin-Typ. Das Fehlen dieser Rezeptoraffinitäten wurde in einer Reihe von in-vitro-Tests an isolierten Organen und durch in-vivo-Versuche nachgewiesen. Die fehlenden Effekte an diesen Rezeptorsystemen könnten erklären, warum Citalopram im Vergleich zu den trizyklischen Antidepressiva weniger der typischen Nebenwirkungen, wie trockener Mund, Blasen- und Darmmobilitätsstörungen, verschwommenes Sehen, Kardiotoxizität und orthostatische Dysregulation, verursacht.


Citalopram unterdrückt wie trizyklische Antidepressiva, andere SSRI und MAO-Hemmer, den REM-Schlaf und verlängert die Tiefschlafphasen. Dies gilt als Indikator für eine antidepressive Wirkung.


Obwohl Citalopram an Opioidrezeptoren nicht bindet, wird die analgetische Wirkung üblicherweise verwendeter Opioidanalgetika verstärkt.


Die aktiven Metaboliten von Citalopram tragen nicht zum antidepressiven Gesamteffekt bei.


Kognitive und psychomotorische Fähigkeiten werden durch Citalopram nicht beeinträchtigt. Allein und auch in Kombination mit Alkohol hat Citalopram keine oder nur minimale sedierende Eigenschaften.


In Studien mit Probanden hatte Citalopram keinen Einfluss auf die Serumspiegel von Prolaktin und Wachstumshormon.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Citalopram wird nach oraler Gabe unabhängig von der Nahrungsaufnahme nahezu vollständig resorbiert (Tmax durchschnittlich 3 h), die orale Bioverfügbarkeit beträgt etwa

80 %.


Nach Resorption beträgt das Verteilungsvolumen etwa 12 – 17 l/kg.


Die Plasmaproteinbindung für Citalopram und seine Hauptmetaboliten liegt unter 80 %. Citalopram wird zum aktiven Demethylcitalopram, Didemethylcitalopram, Citalopram-N-Oxid und einem inaktiven desaminierten Propionsäurederivat verstoffwechselt. Die aktiven Metaboliten sind ebenfalls SSRI, aber schwächer wirksam als die Muttersubstanz.


Unverändertes Citalopram überwiegt im Plasma. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt etwa 1,5 Tage, die systemische Citalopram-Plasma-Clearance beträgt etwa 0,3 – 0,4 l/min, die orale Citalopram-Plasma-Clearance beträgt etwa 0,4 l/min.


Citalopram wird zu 85 % über die Leber und zu 15 % über die Nieren eliminiert.12 – 23 % der Tagesdosis werden unverändert über den Urin ausgeschieden. Die hepatische Clearance liegt bei etwa 0,3 l/min, die renale Clearance zwischen 0,05 und 0,08 l/min.


Die Pharmakokinetik ist linear, die Plasmaspiegel sind nach 1 – 2 Wochen im Gleichgewicht. Durchschnittliche Plasmakonzentrationen von 300 nmol/l (165 – 405 nmol/l) werden nach oraler Applikation von täglich 40 mg erreicht. Es besteht kein klarer Zusammenhang zwischen Plasmaspiegeln und therapeutischem Effekt oder Nebenwirkungen.


Bei älteren Patienten wurden längere Halbwertszeiten und verminderte Clearancewerte als Ausdruck eines insgesamt reduzierten Metabolismus beobachtet.


Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion wird Citalopram langsamer eliminiert, Halbwertszeit und Plasmaspiegel sind im Vergleich zu normaler Leberfunktion um den Faktor zwei erhöht.


Die geringfügig verlangsamte renale Elimination bei Patienten mit leichter bis mittlerer Niereninsuffizienz hat keinen wesentlichen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Citalopram. Zur Behandlung von Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance unter 20 ml/min) liegen zum jetzigen Zeitpunkt keine Erfahrungen vor.


In-vivo-Untersuchungen haben zeigen können, dass für die Verstoffwechselung von Citalopram-Hormosan der Polymorphismus der Spartein/Debrisoquin-Oxidation und der Mephenytoin-Hydroxylierung klinisch ohne Bedeutung ist. Deshalb besteht keine Notwendigkeit für eine nach diesen Phänotypen individualisierte Dosierung.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, chronischen Toxizität, Genotoxizität und Kanzerogenität lassen die präklinischen Daten zur Sicherheit kein spezielles Risiko für Menschen erkennen.

In Studien zur chronischen Toxizität an der Ratte wurde Phospholipidose in verschiedenen Organen beobachtet. Dieser für mehrere lipophile Amine bekannte Effekt war reversibel und nicht verbunden mit morphologischen und funktionellen Wirkungen. Die klinische Relevanz ist unklar. Embryotoxizitätsstudien an Ratten zeigten Skelettanomalien nach hohen maternal-toxischen Dosen. Diese Wirkungen waren möglicherweise eine Folge der pharmakologi­schen Wirkung oder ein indirekter Effekt der maternalen Toxizität. Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.



6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Mannitol (Ph.Eur.), mikrokristalline Cellulose, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Hypromellose, Macrogol 6000, Titandioxid (E171).


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für diese Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Packungen mit 20 (N1), 50 (N2), und 100 (N3) Filmtabletten in PVC/PVDC-Alu Blistern


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

.

Keine besonderen Anforderungen.



7. INHABER DER ZULASSUNG

Hormosan Pharma GmbH

Wilhelmshöher Straße 106

60389 Frankfurt/M

Telefon: (069) 47 87 3-0

Telefax: (069) 47 87 3-16

www.hormosan.de

info@hormosan.de



8. ZULASSUNGSNUMMERN


Citalopram-Hormosan 10 mg 54073.00.00

Citalopram-Hormosan 20 mg 54073.01.00

Citalopram-Hormosan 40 mg 54073.02.00



9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNGEN

25.02.2003



10. STAND DER INFORMATION

März 2008



11. VERKAUFSABGRENZUNG


Verschreibungspflichtig