Citalopram Stada 20 Mg Filmtabletten
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Citalopram STADA® 10 mg Filmtabletten
Citalopram STADA® 20 mg Filmtabletten
Citalopram STADA® 40 mg Filmtabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Citalopram STADA® 10 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 10 mg Citalopram als Citalopramhydrobromid.
Citalopram STADA® 20 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 20 mg Citalopram als Citalopramhydrobromid.
Citalopram STADA® 40 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 40 mg Citalopram als Citalopramhydrobromid.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Filmtablette
Citalopram STADA® 10 mg Filmtabletten
Runde, weiße Tabletten mit einem Durchmesser von 6 mm.
Citalopram STADA® 20 mg Filmtabletten
Runde, weiße Tabletten mit Bruchrille und einem Durchmesser von 8 mm.
Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.
Citalopram STADA® 40 mg Filmtabletten
Runde, weiße Tabletten mit Bruchrille und einem Durchmesser von 10 mm.
Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
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Behandlung von Episoden einer Major Depression
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Behandlung der Panikstörung mit oder ohne Agoraphobie.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Citalopram sollte als orale Einmaldosis, entweder morgens oder abends eingenommen werden. Die Tabletten können unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden, jedoch mit Flüssigkeit.
Erwachsene
Behandlung von Episoden einer Major Depression
Die übliche Dosis beträgt 20 mg pro Tag als Einmaldosis. Falls erforderlich kann die Dosis, abhängig vom individuellen Ansprechen des Patienten auf bis zu 40 mg pro Tag erhöht werden. Die Tagesdosis sollte 60 mg nicht überschreiten.
Nach Beginn der Behandlung kann eine antidepressive Wirkung nicht vor Ablauf von mindestens zwei Wochen erwartet werden. Die Behandlung sollte so lange fortgesetzt werden, bis der Patient über 4-6 Monate symptomfrei geblieben ist.
Behandlung der Panikstörung
Zur Vermeidung paradoxer Reaktionen (d.h. Panik, Angst) wird in der ersten Woche eine Einzeldosis von 10 mg pro Tag empfohlen. Diese Dosis kann anschließend auf 20 mg pro Tag erhöht werden. Die ersten Therapieeffekte treten in der Regel nach 2-4 Wochen ein. Abhängig vom individuellen Ansprechen des Patienten kann diese Dosis dann weiter bis auf 60 mg pro Tag erhöht werden. Es kann bis zu 3 Monate dauern, bis die volle Wirksamkeit erreicht ist. Die Behandlung muss möglicherweise über mehrere Monate fortgesetzt werden. Es liegen keine ausreichenden Daten aus klinischen Studien zur Wirksamkeit vor, die 6 Monate überschreiten.
Ältere Patienten (> 65 Jahre)
Behandlung von Episoden einer Major Depression
Bei älteren Patienten sollte die empfohlene Dosis um 50% reduziert werden, d.h. auf Tagesdosen von 10-20 mg. Abhängig vom individuellen Ansprechen der Patienten kann die Dosis bis maximal 30-40 mg täglich erhöht werden.
Behandlung der Panikstörung
Die Anfangsdosis beträgt 1-mal täglich 10 mg. Sie kann nach einer Woche auf 20 mg pro Tag erhöht werden. Abhängig vom individuellen Ansprechen des Patienten kann die Dosis bis auf maximal 40 mg täglich erhöht werden.
Kinder und Jugendliche (unter 18 Jahren)
Citalopram sollte nicht zur Behandlung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4).
Eingeschränkte Nierenfunktion
Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Einschränkung der Nierenfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance kleiner als 30 ml/min, siehe Abschnitt 5.2) ist Vorsicht geboten.
Eingeschränkte Leberfunktion
Patienten mit Einschränkung der Leberfunktion sollten eine Anfangsdosis von 10 mg pro Tag erhalten. Die Dosis darf 30 mg pro Tag nicht überschreiten. Diese Patienten müssen klinisch überwacht werden (siehe Abschnitt 4.4).
Langsame Metabolisierer (bezüglich CYP2C19)
Bei bekannten langsamen Metabolisierern bezüglich CYP2C19 wird in den ersten beiden Behandlungswochen eine Anfangsdosis von 10 mg pro Tag empfohlen. Abhängig vom Behandlungserfolg kann die Dosis anschließend auf 20 mg erhöht werden (siehe Abschnitt 5.2).
Für die jeweiligen Dosierungen sollten geeignete Stärken verschrieben werden.
Absetzsymptome nach Beendigung einer Behandlung mit SSRIs
Ein plötzliches Absetzen sollte vermieden werden. Wenn die Behandlung mit Citalopram STADA® beendet wird, sollte die Dosis über einen Zeitraum von mindestens 1-2 Wochen schrittweise reduziert werden, um das Risiko von Absetzerscheinungen zu reduzieren (siehe Abschnitt 4.4 und 4.8). Falls nach Dosisverringerung oder Absetzen des Arzneimittels stark beeinträchtigende Absetzerscheinungen auftreten, sollte erwogen werden, die zuletzt eingenommene Dosis erneut einzunehmen. Anschließend kann der Arzt die Dosisverringerung fortsetzen, jedoch nunmehr in kleineren Schritten.
4.3 Gegenanzeigen
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Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels
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Citalopram darf nicht an Patienten gegeben werden, die gleichzeitig MAO (Monoaminoxidase)-Hemmer erhalten, einschließlich Selegilin (in einer Dosierung von mehr als 10 mg pro Tag) oder Linezolid. Citalopram darf frühestens 14 Tage nach Absetzen eines irreversiblen MAO-Hemmers gegeben werden. Nach Absetzen eines reversiblen MAO-Hemmers (RIMA) muss die in der entsprechenden Fachinformation des RIMA vorgeschriebene Zeit eingehalten werden. Eine Therapie mit MAO-Hemmern darf frühestens 7 Tage nach Absetzen von Citalopram begonnen werden (siehe Abschnitt 4.5)
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gleichzeitige Behandlung mit Pimozid (siehe Abschnitt 4.5).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren
Citalopram STADA® sollte nicht zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden. Suizidale Verhaltensweisen (Suizidversuch und Suizidgedanken) sowie Feindseligkeit (vorwiegend Aggressivität, oppositionelles Verhalten und Wut) wurden in klinischen Studien häufiger bei mit Antidepressiva behandelten Kindern und Jugendlichen beobachtet als bei Kindern und Jugendlichen, die mit Plazebo behandelt wurden. Sollte aufgrund klinischer Notwendigkeit dennoch die Entscheidung für eine Behandlung getroffen werden, ist der Patient im Hinblick auf das Auftreten suizidaler Symptome sorgfältig zu überwachen. Darüber hinaus fehlen Langzeitdaten zur Sicherheit bei Kindern und Jugendlichen in Bezug auf Wachstum, Reifung sowie kognitive Entwicklung und Verhaltensentwicklung.
Suizid/Suizidgedanken oder klinische Verschlechterung
Depressive Erkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken, selbstschädigendem Verhalten und Suizid (Suizid-bezogene Ereignisse) verbunden. Dieses erhöhte Risiko besteht, bis es zu einer signifikanten Linderung der Symptome kommt. Da diese nicht unbedingt schon während der ersten Behandlungswochen auftritt, sollten die Patienten daher bis zum Eintritt einer Besserung engmaschig überwacht werden. Die bisherige klinische Erfahrung zeigt, dass das Suizidrisiko zu Beginn einer Behandlung ansteigen kann.
Andere psychiatrische Erkrankungen, für die Citalopram STADA® verschrieben wird, können ebenso mit einem erhöhten Risiko für Suizid-bezogene Ereignisse einhergehen. Außerdem können diese Erkrankungen zusammen mit einer depressiven Erkrankung (Episoden einer Major Depression) auftreten. Daher sollten bei Behandlung anderer psychiatrischer Erkrankungen die gleichen Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden wie bei der Behandlung von depressiven Erkrankungen.
Bei Patienten mit suizidalem Verhalten in der Anamnese oder solchen, die vor der Therapie ausgeprägte Suizidabsichten hatten, ist das Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken oder -versuchen erhöht. Sie sollten daher während der Behandlung besonders sorgfältig überwacht werden. Eine Meta-Analyse von Plazebo-kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung von Antidepressiva bei Erwachsenen mit psychiatrischen Störungen zeigte für Patienten unter 25 Jahren, die Antidepressiva einnahmen, ein erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten im Vergleich zu Plazebo.
Die Arzneimitteltherapie sollte mit einer engmaschigen Überwachung der Patienten, vor allem der Patienten mit hohem Suizidrisiko, insbesondere zu Beginn der Behandlung und nach Dosisanpassungen einhergehen. Patienten (und deren Betreuer) sind auf die Notwendigkeit einer Überwachung hinsichtlich jeder klinischen Verschlechterung, des Auftretens von suizidalem Verhalten oder Suizidgedanken und ungewöhnlicher Verhaltensänderungen hinzuweisen. Sie sollten unverzüglich medizinischen Rat einholen, wenn derartige Symptome auftreten.
Akathisie/psychomotorische Unruhe
Die Anwendung von SSRI/SNRI wurde mit der Entwicklung von Akathisien in Verbindung gebracht, die charakterisiert sind durch eine subjektiv unangenehme oder als quälend erlebte Ruhelosigkeit und Notwendigkeit sich zu bewegen, oft zusammen mit einer Unfähigkeit still zu sitzen oder still zu stehen. Dies tritt am ehesten während der ersten Behandlungswochen auf. Für Patienten, bei denen solche Symptome auftreten, kann eine Dosiserhöhung schädlich sein.
Diabetes mellitus
Bei Diabetikern kann eine SSRI-Behandlung den Blutzuckerspiegel beeinflussen. Die Dosierung von Insulin und/oder oralen Antidiabetika ist gegebenenfalls anzupassen.
Krampfanfälle
Die Behandlung mit Antidepressiva ist mit einem möglichen Risiko von Krampfanfällen assoziiert.
Wenn bei einem Patienten Krampfanfälle auftreten, ist Citalopram abzusetzen. Citalopram darf bei Patienten mit instabiler Epilepsie nicht angewendet werden. Eine Anwendung bei Patienten mit kontrollierter Epilepsie muss sorgfältig überwacht werden. Bei einem Anstieg der Krampfhäufigkeit muss Citalopram abgesetzt werden.
Elektro-Krampf-Therapie (ECT)
Zur gleichzeitigen Behandlung von Citalopram bei Elektro-Krampf-Therapie liegen nur wenige klinische Erfahrungen vor, daher ist Vorsicht angebracht.
Manie
Citalopram muss bei Patienten mit Manie/Hypomanie in der Anamnese vorsichtig angewendet werden. Citalopram muss bei jedem Patienten, der in eine manische Phase eintritt, abgesetzt werden.
Blutungsneigung
In Zusammenhang mit SSRI wurde über verlängerte Blutungszeit und/oder abnorme Blutungen wie Ekchymosen, gynäkologische Hämorrhagien, gastrointestinale Blutungen und andere Haut- oder Schleimhautblutungen berichtet (siehe Pkt 4.8). Vorsicht ist geboten bei Patienten, die mit SSRI behandelt werden, insbesondere bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneistoffen, die die Thrombozytenfunktion beeinflussen oder das Blutungsrisiko erhöhen. Vorsicht ist auch bei der Behandlung von Patienten mit anamnestisch bekannten Blutungsanomalien geboten (siehe Abschnitt 4.5).
Serotonin-Syndrom
Unter Behandlung mit SSRI wurde in seltenen Fällen über ein Serotonin-Syndrom berichtet. Eine Kombination von Symptomen wie Agitiertheit, Tremor, Myoklonie und Hyperthermie kann den Beginn eines Serotonin-Syndroms anzeigen. In diesem Fall muss die Behandlung mit Citalopram sofort abgesetzt und eine symptomatische Behandlung begonnen werden.
Serotonerge Arzneimittel
Citalopram sollte nicht in Kombination mit anderen serotonerg wirkenden Arzneimitteln wie Sumatriptan oder anderen Triptanen, Tramadol, Oxitriptan und Tryptophan angewendet werden.
Psychosen
Bei der Behandlung psychotischer Patienten mit depressiven Episoden können die psychotischen Symptome möglicherweise verstärkt werden.
Hyponatriämie
Selten wurde, vorwiegend bei älteren Patienten, über Hyponatriämie und das Syndrom der inadäquaten ADH (antidiuretisches Hormon)-Sekretion (SIADH) berichtet, das im Allgemeinen nach Absetzen der Therapie reversibel war.
Nierenfunktionseinschränkung
Die Anwendung von Citalopram bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance kleiner als 30 ml/min) wird nicht empfohlen, da keine Daten zur Anwendung bei diesen Patienten vorliegen (siehe Abschnitt 4.2).
Leberfunktionseinschränkungen
In den Fällen einer eingeschränkten Leberfunktion wird eine Reduktion der Dosis empfohlen (siehe Abschnitt 4.2). Die Leberfunktion muss engmaschig überwacht werden.
Johanniskraut
Bei gleichzeitiger Anwendung von Citalopram und pflanzlichen Zubereitungen, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, können Nebenwirkungen möglicherweise häufiger auftreten. Daher soll eine gleichzeitige Einnahme vermieden werden (siehe Abschnitt 4.5).
Dosistitration
Zu Beginn der Behandlung kann es zu Insomnie und Agitiertheit kommen. Eine Dosistitration kann sinnvoll sein.
Verlängerung des QT-Intervalls
Erhöhte Spiegel eines Nebenmetaboliten von Citalopram (Didesmethylcitalopram) können bei empfindlichen Personen, bei Patienten mit einer angeborenen QT-Verlängerung und bei Patienten mit Hypokaliämie oder Hypomagnesiämie theoretisch zu einer Verlängerung des QTc-Intervalls führen. Jedoch ließen EKG-Kontrollen von 2.500 Patienten während klinischer Studien, einschließlich 277 Patienten mit vorbestehenden kardialen Problemen, keine klinisch signifikanten Änderungen erkennen. Im Falle einer Überdosierung oder in Situationen, in denen der Metabolismus eingeschränkt und infolgedessen die maximalen Plasmakonzentrationen erhöht sind (z.B. bei Leberfunktionsstörungen), sind allerdings EKG-Kontrollen zu empfehlen.
Verstärkte Angstsymptome zu Therapiebeginn
Bei Beginn der Pharmakotherapie können bei einigen Patienten mit Panikstörung vermehrt Angstsymptome auftreten. Diese Symptome nehmen bei fortgesetzter Behandlung üblicherweise innerhalb von 2 Wochen ab. Um das Risiko solcher angststeigernder Effekte zu reduzieren, wird eine geringe Anfangsdosis empfohlen (siehe Abschnitt 4.2).
Absetzreaktionen bei Beendigung einer Behandlung mit einem Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer
Absetzreaktionen treten bei einer Beendigung der Behandlung häufig auf, besonders wenn die Behandlung plötzlich abgebrochen wird (siehe Abschnitt 4.8).
Das Risiko von Absetzreaktionen kann von mehreren Faktoren abhängen, einschließlich Dauer der Behandlung, Dosis und Geschwindigkeit der Dosisreduktion. Schwindelgefühl, Empfindungsstörungen (einschließlich Parästhesien), Schlafstörungen (einschließlich Schlaflosigkeit und intensive Träume), Erregtheit oder Angst, Übelkeit und/oder Erbrechen, Zittern und Kopfschmerzen sind die am häufigsten berichteten Reaktionen. Im Allgemeinen sind diese Symptome leicht bis mäßig schwer, bei einigen Patienten können sie jedoch schwerwiegend sein. Sie treten normalerweise innerhalb der ersten Tage nach Absetzen der Behandlung auf, aber in sehr seltenen Fällen wurde von solchen Symptomen bei Patienten nach unbeabsichtigtem Auslassen einer Dosis berichtet. Im Allgemeinen bilden sich diese Symptome von selbst zurück und klingen innerhalb von 2 Wochen ab. Bei einigen Personen können sie länger anhalten (2-3 Monate oder länger). Es wird daher empfohlen bei einer Beendigung der Behandlung mit Citalopram STADA® die Dosis über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder Monaten schrittweise zu reduzieren, entsprechend den Bedürfnissen des Patienten (siehe Abschnitt 4.2).
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Pharmakodynamische Interaktionen
Die gleichzeitige Anwendung von Citalopram mit MAO-Hemmern kann zu schweren Nebenwirkungen einschließlich eines Serotonin-Syndroms führen (siehe Abschnitt 4.3).
Fälle von schwerwiegenden und manchmal tödlichen Reaktionen traten bei Patienten auf, die mit einem SSRI in Kombination mit einem MAO (Monoaminoxidase)-Hemmer behandelt wurden, einschließlich des selektiven MAO-Hemmers Selegilin und der reversiblen MAO-Hemmer Linezolid (nichtselektiv) und Moclobemid (selektiver Hemmer der MAO Typ A), sowie bei Patienten, die vor kurzem eine Behandlung mit einem SSRI beendet und eine Behandlung mit einem MAO-Hemmer begonnen hatten.
In einigen Fällen ähnelten die Symptome einem Serotonin-Syndrom. Solche Symptome einer Wechselwirkung mit einem MAO-Hemmer beinhalten: Hyperthermie, Rigidität, Myoklonien, Instabilität des vegetativen Nervensystems mit möglicherweise raschen Schwankungen der Vitalfunktionen sowie psychische Veränderungen wie z.B. Verwirrtheit, Reizbarkeit und extreme Agitiertheit. Dieser Zustand kann bis zu Delirium und Koma fortschreiten (siehe Abschnitt 4.3).
Die serotonerge Wirkung von Sumatriptan kann durch Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) verstärkt werden. Bis zum Vorliegen weiterer Daten wird die gleichzeitige Anwendung von Citalopram und 5-HT-Agonisten wie Sumatriptan und andere Triptane nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).
Vorsicht ist angebracht bei Patienten, die gleichzeitig mit Antikoagulanzien, mit Arzneimitteln, die die Thrombozytenfunktion beeinflussen wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), Acetylsalicylsäure, Dipyridamol und Ticlopidin oder mit anderen Arzneimitteln (z.B. atypische Neuroleptika, Phenothiazine, tricyclische Antidepressiva), die das Risiko einer Blutung erhöhen können, behandelt werden (siehe Abschnitt 4.4).
Bei gleichzeitiger Anwendung von anderen Arzneimitteln, die das QT-Intervall verlängern oder von Arzneimitteln, die zu Hypokaliämie oder Hypomagnesiämie führen können, ist Vorsicht angebracht, da diese ebenso wie Citalopram zu einer Verlängerung des QT-Intervalls beitragen können.
Die gleichzeitige Anwendung von Citalopram und Pimozid ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Bei Verabreichung einer Einzeldosis von 2 mg Pimozid an gesunde Probanden, die 11 Tage lang mit Citalopram (40 mg/Tag) behandelt wurden, ergab sich nur eine geringe und statistisch nicht signifikante Zunahme der AUC und cmax von Pimozid von etwa 10%. Trotz des nur geringen Anstiegs der Pimozid-Plasmaspiegel nahm das QTc-Intervall nach gleichzeitiger Verabreichung von Citalopram und Pimozid stärker zu (um durchschnittlich 10 ms) als nach alleiniger Verabreichung einer Einzeldosis Pimozid (durchschnittlich 2 ms). Da diese Interaktion bereits nach einer Einzeldosis Pimozid nachweisbar war, ist die gleichzeitige Anwendung von Citalopram und Pimozid kontraindiziert.
Arzneimittel, die die Krampfschwelle herabsetzen: SSRI können die Krampfschwelle herabsetzen. Vorsicht ist daher bei der gleichzeitigen Anwendung mit anderen Arzneimitteln geboten, die ebenfalls die Krampfschwelle beeinflussen, wie z.B. Antidepressiva (Tricyclika, SSRI), Neuroleptika (Phenothiazine, Thioxanthene, Butyrophenone), Mefloquin, Bupropion oder Tramadol.
Erfahrungen mit der Anwendung von Citalopram zeigten keine klinisch relevanten Wechselwirkungen mit Neuroleptika. Es kann jedoch, wie bei anderen SSRI, die Möglichkeit einer pharmakodynamischen Interaktion nicht ausgeschlossen werden.
Nebenwirkungen treten möglicherweise häufiger auf, wenn Citalopram gemeinsam mit pflanzlichen Zubereitungen angewendet wird, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten (siehe Abschnitt 4.4).
Zwischen Citalopram und Alkohol konnten keine pharmakodynamischen oder pharmakokinetischen Interaktionen nachgewiesen werden. Jedoch wird von einer Kombination von Citalopram und Alkohol abgeraten.
Pharmakokinetische Wechselwirkungen
Escitalopram (das aktive Enantiomer von Citalopram) hemmt das Enzym CYP2D6. Vorsicht ist geboten, wenn Escitalopram gemeinsam mit Arzneimitteln verabreicht wird, die hauptsächlich über dieses Enzym metabolisiert werden und eine enge therapeutische Breite haben. Das betrifft z.B. Flecainid, Propafenon und Metoprolol (bei der Therapie der Herzinsuffizienz) sowie verschiedene ZNS-wirksame Arzneimittel, die vorwiegend über CYP2D6 metabolisiert werden (z.B. Antidepressiva wie Desipramin, Clomipramin und Nortriptylin oder Antipsychotika wie Risperidon, Thioridazin und Haloperidol). Unter Umständen können Dosisanpassungen erforderlich werden. Bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprolol stieg der Metoprolol-Plasmaspiegel auf das Doppelte an.
Der Abbau von Escitalopram verläuft hauptsächlich über CYP2C19. Daneben sind in geringerem Ausmaß auch CYP3A4 und CYP2D6 beteiligt. Der Metabolismus des Hauptmetaboliten S-DCT (desmethyliertes Escitalopram) scheint teilweise von CYP2D6 katalysiert zu werden.
Cimetidin, ein bekannter Enzyminhibitor, verursachte einen leichten Anstieg der durchschnittlichen Steady-State-Plasmaspiegel von Citalopram. Deshalb ist Vorsicht geboten, wenn Citalopram und Cimetidin gemeinsam in hoher Dosierung gegeben werden.
Die gleichzeitige Verabreichung von Escitalopram und dem CYP2C19-Inhibitor Omeprazol in einer Dosis von 1-mal täglich 30 mg führte zu einem mäßigen Anstieg der Escitalopram-Plasmaspiegel (um etwa 50%).
Vorsicht ist daher geboten bei der gleichzeitigen Anwendung von CYP2C19-Inhibitoren (z.B. Omeprazol, Esomeprazol, Fluvoxamin, Lansoprazol, Ticlopidin) oder Cimetidin. Es ist in diesem Fall besonders auf Nebenwirkungen von Escitalopram zu achten und die Dosis gegebenenfalls zu reduzieren.
In einer pharmakokinetischen Studie konnte keine gegenseitige Beeinflussung der Plasmaspiegel von Citalopram und Imipramin gezeigt werden, obwohl der Plasmaspiegel von Desipramin, dem Hauptmetaboliten von Imipramin, erhöht war. Bei Kombination von Desipramin mit Citalopram wurde ein Anstieg der Desipramin-Konzentration im Plasma beobachtet. Eine Reduktion der Desipramin-Dosis könnte notwendig sein.
Es gibt keine pharmakokinetische Interaktion zwischen Lithium und Citalopram. Es gab jedoch Berichte über eine Verstärkung der serotonergen Wirkung bei gleichzeitiger Anwendung von SSRI mit Lithium oder Tryptophan. Daher ist bei der gleichzeitigen Anwendung von Citalopram und diesen Arzneistoffen Vorsicht geboten. Es sollten die üblichen Kontrollen des Lithiumspiegels durchgeführt werden.
Es wurde keine pharmakokinetische Interaktion zwischen Citalopram und Levomepromazin, Digoxin oder Carbamazepin und seinem Metaboliten Carbamazepinepoxid beobachtet.
Es gibt keine Berichte über eine Beeinflussung der Resorption und anderer pharmakokinetischer Eigenschaften von Citalopram durch Nahrung.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine ausreichenden Daten zur Anwendung von Citalopram bei schwangeren Frauen vor. In tierexperimentellen Studien an Ratten wurden in hohen, maternaltoxischen Dosen teratogene Wirkungen nachgewiesen (siehe Abschnitt 5.3). Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Citalopram sollte in der Schwangerschaft nur eingenommen werden, wenn es unbedingt erforderlich ist.
In einigen Fällen kam es zu Entzugs- bzw. Absetzsymptomen bei Neugeborenen von Müttern, die gegen Ende der Schwangerschaft SSRI eingenommen haben. Nach mütterlicher Einnahme von Citalopram bis in die Spätschwangerschaft hinein sollte das Neugeborene daher überwacht werden. Ein abrupter Therapieabbruch ist aber auch in der Schwangerschaft zu vermeiden.
Folgende Symptome können bei Neugeborenen nach der maternalen Anwendung von SSRI/SNRI in den späten Stadien der Schwangerschaft auftreten: Atemnot, Zyanose, Apnoe, Krampfanfälle, instabile Körpertemperatur, Schwierigkeiten beim Trinken, Erbrechen, Hypoglykämie, Muskelhypertonie, Muskelhypotonie, Hyperreflexie, Tremor, nervöses Zittern, Reizbarkeit, Lethargie, ständiges Schreien, Benommenheit und Schlafstörungen. Die Symptome können entweder durch serotonerge Wirkungen oder durch Absetzsymptome verursacht sein. In der Mehrzahl der Fälle beginnen die Komplikationen sofort oder sehr bald (weniger als 24 Stunden) nach der Geburt.
Stillzeit
Citalopram geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Die Vorteile des Stillens sollten die potentiellen Nebenwirkungen auf das Kind überwiegen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Citalopram hat einen geringen oder mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen. Psychoaktive Arzneimittel können das Urteilsvermögen und die Reaktionsfähigkeit in Notfallsituationen beeinträchtigen. Die Patienten sollten auf diese Wirkungen hingewiesen und vor einer Beeinträchtigung ihrer Verkehrstüchtigkeit und ihrer Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen gewarnt werden.
4.8 Nebenwirkungen
Die unter Citalopram beobachteten Nebenwirkungen sind im Allgemeinen leicht und vorübergehend. Sie sind besonders in den ersten Behandlungswochen zu beobachten und nehmen mit Besserung der Depression gewöhnlich ab.
Nebenwirkungen während der Behandlung, die in klinischen Studien beobachtet wurden:
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Sehr häufig (1/10) |
Häufig (> 1/100 bis < 1/10) |
Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100) |
Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000) |
Sehr selten (<1/10.000) |
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) |
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems |
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Blutungen (z.B. gynäkologische Blutungen, gastrointestinale Blutungen, Ekchymosen und andere Haut- oder Schleimhautblutungen). |
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Erkrankungen des Immunsystems |
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Allergische Reaktionen. |
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Anaphylaktische Reaktionen. |
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Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen |
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Gewichtsverlust, Gewichtszunahme, gesteigerter Appetit, Appetitlosigkeit. |
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Hyponatriämie und Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion (SIADH) insbesondere bei älteren Patienten (siehe Abschnitt 4.4). |
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Psychiatrische Erkrankungen |
Insomnie, Agitiertheit, Nervosität. |
Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, verändertes Träumen, Amnesie, Angst, Libidoabnahme, Apathie, Verwirrtheit. |
Euphorie, Libidosteigerung. |
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Halluzinationen, Manie, Depersonalisation, Panikattacken (diese Symptome können mit der Grunderkrankung zusammenhängen). |
Suizidale Gedanken, suizidales Verhalten*. |
Erkrankungen des Nervensystems |
Somnolenz, Kopfschmerzen, Tremor, Schwindel. |
Migräne, Geschmacksstörungen, Parästhesien. |
Extrapyramidale Störungen, Krampfanfälle, Synkope. |
Ein Serotonin-Syndrom wurde bei Patienten beobachtet, die SSRI einnahmen. |
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Psychomotorische Unruhe/Akathisie (siehe Abschnitt 4.4). |
Augenerkrankungen |
Akkommodationsstörungen. |
Sehstörungen. |
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Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths |
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Tinnitus. |
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Herzerkrankungen |
Palpitationen. |
Tachykardie. |
Bradykardie. |
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Supraventrikuläre und ventrikuläre Arrhythmien. |
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Gefäßerkrankungen |
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Orthostatische Hypotonie, Hypotonie, Hypertonie. |
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Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums |
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Rhinitis, Sinusitis, Gähnen. |
Husten. |
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Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
Übelkeit, Mundtrockenheit, Obstipation, Diarrhö. |
Dyspepsie, Erbrechen, Abdominalschmerzen, Flatulenz, erhöhter Speichelfluss. |
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Leber- und Gallenerkrankungen |
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Anstieg der Leberenzyme. |
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Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
Vermehrtes Schwitzen. |
Ausschlag, Pruritus. |
Photosensibilität. |
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Angioödem. |
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Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen |
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Myalgie. |
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Arthralgie. |
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Erkrankungen der Nieren und Harnwege |
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Miktionsstörungen, Polyurie. |
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Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse |
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Ejakulationsstörungen, Orgasmusstörungen bei der Frau, Dysmenorrhoe, Impotenz. |
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Galaktorrhoe. |
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Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort |
Asthenie. |
Müdigkeit. |
Unwohlsein. |
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*Fälle von suizidalen Gedanken oder suizidalem Verhalten während der Therapie mit Citalopram oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden (siehe Abschnitt 4.4).
Absetzreaktionen bei Beendigung einer Behandlung mit SSRI
Das Absetzen von SSRI/SNRI führt, insbesondere wenn es abrupt geschieht, häufig zu Absetzreaktionen. Schwindelgefühl, Empfindungsstörungen (einschließlich Parästhesien), Schlafstörungen (einschließlich Schlaflosigkeit und intensive Träume), Erregtheit oder Angst, Übelkeit und/oder Erbrechen, Zittern, Verwirrtheit, Schwitzen, Kopfschmerzen, Durchfall, Palpitationen, Gefühlsschwankungen, Reizbarkeit und Sehstörungen wurden berichtet. Im Allgemeinen sind diese Symptome leicht bis mäßig schwer und gehen von selbst zurück, bei einigen Patienten können sie jedoch schwerwiegend sein und/oder länger andauern (siehe Abschnitt 4.4). Es wird daher geraten, wenn eine Behandlung mit Citalopram STADA® nicht mehr erforderlich ist, die Dosis schrittweise zu reduzieren (siehe Abschnitt 4.2 und Abschnitt 4.4).
4.9 Überdosierung
Symptome einer Intoxikation
Somnolenz, Koma, Stupor, Krampfanfälle, EKG-Veränderungen (z.B. Verlängerung des QT-Intervalls), Vorhof- und ventrikuläre Arrhythmien, Übelkeit, Erbrechen, Schwitzen, Zyanose, Hyperventilation. Zeichen eines Serotonin-Syndroms können ebenfalls auftreten, insbesondere wenn gleichzeitig andere Substanzen aufgenommen wurden.
Behandlung einer Intoxikation
Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt. Die Therapie muss daher symptomatisch und supportiv erfolgen. Aktivkohle, osmotische Laxanzien (z.B. Natriumsulfat) und Magenentleerung sollten erwogen werden. Bei Bewusstseinsstörungen sollte der Patient intubiert werden. EKG und Vitalzeichen sind zu überwachen.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer
ATC-Code: N06AB04
Citalopram ist ein Antidepressivum mit potenter und selektiver Hemmung der Aufnahme von 5-Hydroxytryptamin (5-HT, Serotonin).
Wirkmechanismus und pharmakodynamische Effekte
Während einer Langzeitbehandlung entwickelt sich keine Toleranz im Hinblick auf die Hemmung der Aufnahme von 5-HT durch Citalopram. Die antidepressive Wirkung hängt wahrscheinlich mit der spezifischen Hemmung der Serotonin-Aufnahme in die Nervenzellen des Gehirns zusammen. Citalopram hat nahezu keine Auswirkung auf die neuronale Aufnahme von Noradrenalin, Dopamin und Gamma-Aminobuttersäure. Citalopram weist keine oder nur sehr geringe Affinität zu cholinergen, histaminergen und verschiedenen adrenergen, serotonergen und dopaminergen Rezeptoren auf. Citalopram ist ein bicyclisches Isobenzofuran-Derivat, das chemisch nicht mit tricyclischen, tetracyclischen oder anderen verfügbaren Antidepressiva verwandt ist. Die Hauptmetaboliten des Citalopram sind ebenfalls selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer, allerdings in geringerem Ausmaß. Die Metaboliten scheinen keinen Beitrag zur allgemeinen antidepressiven Wirkung zu leisten.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Allgemeine Charakteristika des Wirkstoffs
Resorption
Citalopram wird nach oraler Gabe rasch resorbiert: die maximale Plasmakonzentration wird im Durchschnitt nach 4 (1-7) Stunden erreicht. Die Resorption ist unabhängig von der Nahrungsaufnahme. Die orale Bioverfügbarkeit beträgt ca. 80%.
Verteilung
Das Verteilungsvolumen beträgt 12-17 l/kg. Die Plasmaproteinbindung von Citalopram und seinen Metaboliten liegt bei unter 80%.
Metabolismus
Citalopram wird zu Desmethylcitalopram, Didesmethylcitalopram, Citalopram-N-Oxid und einem desaminierten Propionsäurederivat verstoffwechselt. Das Propionsäurederivat ist pharmakologisch inaktiv. Desmethylcitalopram, Didesmethylcitalopram und Citalopram-N-Oxid sind selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer, wenn auch schwächer als die Muttersubstanz. Das hauptsächlich metabolisierende Enzym ist CYP2C19. Eine Beteiligung von CYP3A4 und CYP2D6 ist möglich.
Elimination
Die Plasmahalbwertszeit beträgt ungefähr 36 h (28-42 Stunden). Nach systemischer Gabe beträgt die Plasma-Clearance etwa 0,3-0,4 l/min, nach oraler Gabe etwa 0,4 l/min. Citalopram wird vorwiegend hepatisch eliminiert (85%), teilweise aber auch renal (15%). 12-23% des zugeführten Citalopram werden unverändert mit dem Urin ausgeschieden. Die hepatische Clearance beträgt etwa 0,3 l/min, die renale etwa 0,05-0,08 l/min. Steady-State-Konzentrationen werden nach 1-2 Wochen erreicht. Der Steady-State-Plasmaspiegel und die verabreichte Dosis verhalten sich zueinander linear. Bei einer Dosis von 40 mg pro Tag wird eine durchschnittliche Plasmakonzentration von etwa 300 nmol/l erreicht. Es ist keine klare Beziehung zwischen den Citalopram-Plasmaspiegeln und der therapeutischen Wirkung oder den Nebenwirkungen erkennbar.
Spezielle Patientengruppen
Ältere Patienten (> 65 Jahren)
Bei älteren Patienten wurden aufgrund des verminderten Metabolismus längere Plasmahalbwertszeiten und eine geringere Clearance beobachtet. Die Plasmakonzentration von Escitalopram ist bei älteren Patienten im Vergleich zu gesunden jungen Probanden ungefähr 50% erhöht (siehe Abschnitt 4.2).
Leberinsuffizienz
Die Elimination von Citalopram erfolgt bei Patienten mit Leberinsuffizienz langsamer. Im Vergleich zu Patienten mit normaler Leberfunktion sind die Plasmahalbwertszeit von Citalopram etwa doppelt so lang und die Steady-State-Plasmakonzentrationen doppelt so hoch.
Niereninsuffizienz
Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Niereninsuffizienz erfolgt die Elimination von Citalopram langsamer und ohne größere Auswirkung auf die Pharmakokinetik von Citalopram. Derzeit stehen keine Informationen zur Behandlung von Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance <30 ml/min) zur Verfügung (siehe Abschnitt 4.2).
Polymorphismus
Bei Personen mit einer verminderten Aktivität des Enzyms CYP2C19 wurden im Vergleich zu Personen mit einer hohen Aktivität doppelt so hohe Plasmaskonzentrationen von Escitalopram beobachtet. Bei Personen mit einer verminderten Aktivität des Enzyms CYP2D6 wurde keine relevante Änderung der Plasmakonzentration festgestellt (siehe Abschnitt 4.2).
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
In Tierversuchen wurden basierend auf den konventionellen pharmakologischen Studien zur Sicherheitspharmakologie, chronischen Toxizität, Genotoxizität und Karzinogenität keine Hinweise für ein spezielles Risiko beim Menschen nachgewiesen. In Studien zur chronischen Toxizität an der Ratte wurde eine Phospholipidose in verschiedenen Organen beobachtet. Dieser für mehrere lipophile Amine bekannte Effekt war reversibel und nicht verbunden mit morphologischen und funktionellen Wirkungen. Die klinische Relevanz ist unklar.
Embryotoxizitätsstudien an Ratten zeigten Skelettanomalien nach hohen maternal-toxischen Dosen. Diese Wirkungen waren möglicherweise eine Folge der pharmakologischen Wirkung oder ein indirekter Effekt infolge der maternalen Toxizität. Peri- und postnatale Studien zeigten eine verminderte Überlebensrate der Nachkommen während der Stillzeit. Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern: Mikrokristalline Cellulose, Mannitol (Ph.Eur.), Magnesiumstearat (Ph.Eur.),Hochdisperses Siliciumdioxid.
Filmüberzug: Hypromellose, Macrogol 6000, Titandioxid (E171).
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
5 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/PVDC/Al-Blisterpackung
Citalopram STADA® 10 mg Filmtabletten
20 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Filmtabletten.
Citalopram STADA® 20 mg Filmtabletten
20 (N1), 48 (N2), 50 (N2), 98 (N3) und 100 (N3) Filmtabletten.
Citalopram STADA® 40 mg Filmtabletten
20 (N1), 48 (N2), 50 (N2), 98 (N3) und 100 (N3) Filmtabletten.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
7. Inhaber der Zulassung
STADApharm GmbH
Stadastraße 2 - 18
61118 Bad Vilbel
Telefon: 06101 603-0
Telefax: 06101 603-259
Internet: www.stada.de
8. Zulassungsnummern
62579.00.00
62579.01.00
62579.02.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
24. November 2005 / 26. Juni 2009
10. Stand der Information
Oktober 2009
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
17
Citalopram STADA 10/-20/-40 mg Filmtabletten, STADApharm, FI/SPC