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Claversal Rektalschaum 1 G

Document: 05.01.2012   Fachinformation (deutsch) change

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Fachinformation



Claversal Rektalschaum 1 g



1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Claversal Rektalschaum 1 g

QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Wirkstoff: Mesalazin(5-Aminosalicylsäure)

5 g Schaum (=1 Sprühstoß) enthalten 1 g Mesalazin

Sonstige Bestandteile: Macrogol-1000-fettsäureester (C14C18)-Fettalkohole (C14C18)-Gemisch, Methyl (4-hydroxybenzoat); Propyl (4-hydroxybenzoat), Glycerol


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


DARREICHUNGSFORM

Rektalschaum


4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiet

Akutbehandlung der leichten bis mittelschweren Formen der Colitis ulcerosa, die auf das Rektum und das Colon sigmoideum beschränkt sind.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Die nachstehenden Empfehlungen gelten für Erwachsene und Kinder über 12 Jahren.


Rektale Anwendung

Soweit nicht anders verordnet, werden einmal täglich abends vor dem Schlafengehen 2 Sprühstöße (= 10 g Schaum) in den Darm gegeben. Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn der Darm vor Anwendung von Claversal Rektalschaum 1 g entleert wird.


Anwendungshinweise für den Patienten:


Bitte lesen Sie diese Anleitung zur Anwendung des Claversal®Rektalschaum 1 g vor der ersten Anwendung aufmerksam.

Bitte beachten Sie, dass der Schaum aus der Sprühdose erst beim Loslassen des zuvor vollständig gedrückten Druckknopfes austritt.

Zum besseren Verständnis der Anwendung der Sprühdose kann es sinnvoll sein, bei der erstmaligen Anwendung einen Sprühstoss Claversal®Rektalschaum 1 g in ein Behältnis (z. B. eine Schüssel oder ein Waschbecken) zu geben. (Verwerfen Sie dann diese Menge Schaum). Da die Sprühdose überfüllt ist, ist trotz dieser Probeanwendung sichergestellt, dass ausreichend Schaum (mindestens 7 x 2 Sprühstösse) für die Behandlung bereitsteht.

Da der in Claversal®Rektalschaum 1 g enthaltene Wirkstoff Mesalazin Verfärbungen auf textilen Oberflächen hinterlassen kann, empfehlen wir, die Anwendung im Badezimmer vorzunehmen oder eine geeignete Unterlage zu verwenden!


Versuchen Sie, vor Anwendung von Claversal Rektalschaum 1 g den Darm zu entleeren, bzw. wenden Sie Claversal® Rektalschaum 1 g an, wenn Sie den Darm entleert haben.

Bei erstmaligem Gebrauch einer Sprühdose entfernen Sie bitte den Sicherheitsstreifen aus Plastik unterhalb des Druckknopfes.

Setzen Sie nun das Einführungsröhrchen fest auf die Auslassöffnung der Sprühdose auf. Zur leichteren Einführung in den After kann die Spitze des Einführungsröhrchens mit einem Gleitgel bestrichen werden.

Drehen Sie den Druckknopf so, dass die Einkerbung unter der Kappe zur Auslassöffnung gerichtet ist.

Schütteln Sie die Sprühdose vor jeder Anwendung kurz (ca. 5 Sek.).

Claversal Rektalschaum 1 g kann am besten in stehender Position angewendet werden. Dafür setzen Sie einen Fuß auf eine feste Oberfläche, wie zum Beispiel einen Stuhl.

Halten Sie nun die Sprühdose so, dass der Druckknopf nach unten gerichtet ist. Der Zeigefinger ruht dabei auf dem Druckknopf. Der Schaum tritt nur dann einwandfrei aus, wenn die Sprühdose mit dem Druckknopf für mindestens 10 Sekunden nach unten gehalten wird.

Führen Sie nun das Einführungsröhrchen vorsichtig in den After ein.

Zur Anwendung drücken Sie den Druckknopf ganz nach unten und lassen ihn sehr langsam wieder los. Bitte beachten Sie, dass der Schaum erst beim Loslassen des Druckknopfes aus der Dose austritt. Wenn Sie zwei Sprühstösse anwenden, wiederholen Sie diesen Vorgang nach ca. 30 Sekunden. Wenn Ihr Arzt Ihnen eine von dieser Empfehlung abweichende Dosis verschreiben hat, richten sie sich bitte nach den Anweisungen Ihres Arztes.

Warten Sie noch etwa 15 Sekunden, bis Sie das Einführungsröhrchen herausziehen, damit ein vollständiges Austreten der gesamten Schaummenge gewährleistet ist.

Entfernen Sie jetzt das Einführungsröhrchen von der Sprühdose. Werfen Sie das Einführungsröhrchen nicht in die Toilette!

Legen Sie sich nach der Anwendung für mindestens 30 Minuten auf die linke Seite.

Drehen Sie den Druckknopf so, dass die Einkerbung in die der Auslassöffnung entgegengesetzte Richtung zeigt oder ziehen Sie den Druckknopf ganz von der Sprühdose ab. So verhindern Sie, dass Schaum unbeabsichtigt aus der Sprühdose austreten kann.


Jeder Packung Claversal®Rektalschaum 1 g liegt ein Faltblatt mit bebilderten Anwendungshinweisen bei. Bitte richten Sie sich bei der Anwendung nach den Hinweisen auf diesem Faltblatt.


Die Sprühdose enthält ein leicht entzündliches Treibgas und sollte nicht mit offenen Flammen oder glühenden Gegenständen, z.B. Zigaretten, in Verbindung gebracht werden.


Die Dauer der Behandlung bestimmt der behandelnde Arzt. Im allgemeinen klingt der akute Schub, über dessen Ende Claversal Rektalschaum 1 g in der Regel nicht angewendet werden soll, nach 8-12 Wochen ab.


Kinder und Jugendliche:

Es liegen nur begrenzte Erfahrungen und Daten über die Wirkung bei Kindern vor.

Claversal®Rektalschaum 1 g soll nicht zur Behandlung von Kindern unter 12 Jahren eingesetzt werden, da bisher in dieser Altersgruppe keine Erfahrungen in der Anwendung von Rektalschaum vorliegen.


4.3 Gegenanzeigen


Claversal Rektalschaum 1 g darf nicht angewendet werden bei:

-vorbestehender Überempfindlichkeit gegen Salicylsäure und deren Derivate, gegen Methyl (4-hydroxybenzoat), Propyl (4-hydroxybenzoat) oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels

- schweren Leber- und Nierenfunktionsstörungen

- bestehendem Ulcus ventriculi und Ulcus duodeni

- hämorrhagischer Diathese


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung:

Claversal®Rektalschaum 1 g soll unter ärztlicher Kontrolle verabreicht werden. Ein Blut- und Urinstatus sollte vor und während der Behandlung nach Ermessen des behandelnden Arztes erhoben werden. Als Richtlinie werden Kontrollen 14 Tage nach Beginn der Behandlung, danach 2–3 mal nach jeweils weiteren 4 Wochen empfohlen. Bei normalem Befund sind vierteljährliche, beim Auftreten zusätzlicher Krankheitszeichen sofortige Kontrolluntersuchungen erforderlich.


Im Rahmen der Bestimmung des Blut- und Urinstatus wird zur Nierenfunktionsüberprüfung die Harnstoff (BUN)- und Kreatininbestimmung im Serum und eine Untersuchung des Urinsediments empfohlen.


Bei Vorliegen einer Lungenfunktionsstörung, insbesondere Asthma, ist während der Therapie mit Claversal®Rektalschaum 1 g eine besonders sorgfältige Überwachung des Patienten angezeigt.


Bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen sulfasalazinhaltige Präparate sollte die Behandlung mit Mesalazin-haltigen Arzneimitteln wie Claversal®Rektalschaum 1 g nur unter sorgfältiger ärztlicher Kontrolle begonnen werden. Sollten akute Unverträglichkeitserscheinungen, wie z.B. Krämpfe, akute Abdominalschmerzen, Fieber, schwere Kopfschmerzen und Hautausschläge auftreten, ist die Behandlung sofort abzubrechen.



Glycerol kann eine leicht laxierende Wirkung haben.

Macrogol-1000-fettsäureester (C14C18)-Fettalkohole (C14C18)-Gemisch können Hautreizungen hervorrufen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Spezielle Interaktionsstudien wurden nicht durchgeführt.


Wechselwirkungen mit folgenden Arzneimitteln können aus theoretischen Gesichtspunkten nicht ausgeschlossen werden:


Antikoagulanzien vom Cumarin-Typ:

mögliche Verstärkung der gerinnungshemmenden Wirkung (Erhöhung auch der gastrointestinalen Blutungsgefahr)


Sulfonylharnstoffe:

mögliche Verstärkung der blutzuckersenkenden Wirkung


Methotrexat:

mögliche Erhöhung der Methotrexattoxizität


Probenecid/ Sulfinpyrazon:

mögliche Verminderung der urikosurischen Wirkung


Spironolacton/ Furosemid:

mögliche Verminderung der diuretischen Wirkung


Rifampicin:

mögliche Verminderung der tuberkulostatischen Wirkung


Glukokortikoide:

mögliche Verstärkung der magenspezifischen unerwünschten Wirkungen


In einem Fall ist unter Mesalazinbehandlung in Kombination mit Mercaptopurin eine Panzytopenie aufgetreten.


Bei Patienten, die gleichzeitig mit Azathioprin oder 6-Mercaptopurin behandelt werden, sollte auf verstärkte myelosuppressive Effekte geachtet werden.


Schwangerschaft und Stillzeit

Da der Einfluss einer Prostaglandinsynthese-Hemmung auf die Schwangerschaft ungeklärt ist, sollte Mesalazin nur nach strenger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses angewendet werden.


Für den Beginn einer Schwangerschaft sollten Frauen mit Kinderwunsch nach Möglichkeit eine Phase abwarten, in der keine oder eine niedrig dosierte Medika­tion erforderlich ist. Wenn es das Krankheitsgeschehen erlaubt, sollte in den letzten 2–4 Wochen der Schwangerschaft die Behandlung ausgesetzt werden.


Der Wirkstoff geht in acetylierter Form in geringer Menge in die Muttermilch über. Es liegen jedoch bisher keine ausreichenden Erfahrungen in der Stillzeit vor. Falls eine Behandlung in der Stillzeit erforderlich ist, sollte abgestillt werden.



Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Über einen Einfluß auf die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder über eine verminderte Fähigkeit im Umgang mit Maschinen und technischen Geräten durch die Einnahme von Mesalazin wurde bisher nicht berichtet.


4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


Sehr häufig (>10 %)

Häufig (> 1 % - < 10 %)

Gelegentlich (> 0,1 % - < 1 %)

Selten (> 0,01 % - < 0,1 %)

Sehr selten (< 0,01 % oder unbekannt)



Systemorgan-klasse

Häufigkeit


Häufig


Gelegentlich


Selten


Sehr selten


Allgemeine Erkrankungen

und Beschwerden

am Verabreichungsort


Abdominaler Dehnungsreiz


Lokale Beschwerden wie Reizung, Schmerzen und Brennen



Erkankungen der Haut und des Unterhautzell-gewebes



Alopezie


Erkrankungen der Geschlechts-organe und der Brustdrüse




Oligospermie


Erkrankungen der Nieren und Harnwege



Nierenfunktionsstö-

rungen einschließlich akuter und chro-nischer interstitieller Nephritis und Niereninsuffizienz



Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems




Veränderungen des Blutbildes, Panzytopenie, Neutropenie, Leukopenie, Agranulozytose, Thrombozytopenie und aplastische Anämie


Erkrankungen des Gastrointestinal-trakts

Flatulenz


Tenesmus

Diarrhöe,

Abdominalschmerzen,

Übelkeit



Erkrankungen des Immunsystems




Bronchospasmus, Peri- und Myokarditis, akute Pankreatitis, Medikamentenfieber,

allergische Hautreaktionen (einschließlich Pruritus, Exantheme und Urtikaria)



allergische Alveolitis, Lupus-erythematodes-ähnliches Syndrom,

Pancolitis


Erkrankungen des

Nervensystems




periphere Neuropathie, Kopfschmerzen,

Schwindel



Leber- und Gallen-erkrankungen




Hepatitis,

cholestatische Hepatitis,

Veränderungen der Leberfunktions-parameter (Anstieg der Transaminasen

und Cholestase-parameter)


Sklelett-

muskulatur-, Bindegewebs- und Knochener-krankungen



Myalgie, Arthralgie





Nach Markteinführung wurde in Spontanmeldungen mit Claversal Rektalschaum

(Einzelfälle) oder in der Literatur über weitere Nebenwirkungen mit Claversal oder

anderen Mesalazin-haltigen Präparaten berichtet: Fatigue, Dyspnoe, Asthenie, Bronchiolitis, Bronchiolitis obliterans, Pneumonie, eosinophile Pneumonie und Konjunktivitis.


Nach Markteinführung wurde in der Literatur über das Auftreten von eosinophiler Pneumonie und interstitieller Pneumonie unter der Therapie mit Mesalazin-haltigen Arzneimitteln berichtet. Die Häufigkeit dieser möglichen Nebenwirkungen ist auf Grundlage der geringen zur Verfügung stehenden Daten nicht bekannt. Es ist durchaus möglich, dass diese Erkrankungen ursächlich auf die zugrundeliegende entzündliche Darmerkrankung zurückzuführen sind.



Besondere Hinweise


Methyl (4-hydroxybenzoat) und Propyl (4-hydroxybenzoat) können Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.


4.9 Überdosierung

Bedingt durch die galenischen Eigenschaften von Claversal Rektalschaum 1 gund die substanzspezifischen pharmakokinetischen Eigenschaften von Mesalazin ist auch bei Anwendung hoher Dosen nicht mit Intoxikationserscheinungen zu rechnen. Prinzipiell müssten ähnliche Symptome auftreten, wie sie bei Salicylatvergiftungen bekannt sind.

Bei akuten Vergiftungen mit Salicylsäurederivaten beobachtet man anfängliche Hyperventilation, starkes Schwitzen und Reizbarkeit, später zunehmende Atemlähmung, Bewusstlosigkeit, Hyperthermie und Exsikkose. Durch die Hyperventilation kommt es zu einer respiratorischen Alkalose. Mit fortschreitender Vergiftung tritt eine metabolische Azidose auf.


Therapie von Intoxikationen

Therapiert werden diese Vergiftungserscheinungen durch Infusion von Natrium­hydrogencarbonat- oder Natriumlactatlösung, wodurch die Alkalireserve erhöht und gleichzeitig die renale Ausscheidung dieses Salicylsäurederivats gesteigert wird.

Günstig ist auch eine forcierte Diurese. Bei lebensbedrohlichen Vergiftungen wird eine Hämodialyse durchgeführt. Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Intestinale Antiphlogistika

Aminosalicylsäure und ähnliche Mittel

ATC-Code: A07EC02

Der Wirkungsmechanismus des Mesalazins ist noch nicht vollständig geklärt. Als wesentlicher Faktor der Wirkung wird eine Beeinflussung des Arachidonsäurestoffwechsels diskutiert. Es konnte gezeigt werden, dass Mesalazin die bei Patienten mit Colitis ulcerosa erhöhte intraluminale Freisetzung von L (Leukotrien) B4 senken kann. Ferner wird die Möglichkeit der Inhibierung von Chemotaxis von Macrophagen und Neutrophilen diskutiert. Weiterhin fungiert es als Radikalfänger reaktiver Sauerstoffverbindungen.


5.2. Pharmakokinetische Eigenschaften

Mesalazin allgemein:

Mesalazin wird hauptsächlich in den proximalen Darmabschnitten resorbiert. In den distalen Darmabschnitten findet nur eine geringe Aufnahme von Mesalazin statt.


Die Proteinbindung des Mesalazins beträgt etwa 43 %, die seines Hauptmetaboliten N-Ayetyl-5-Aminosalicylsäure ca. 80 %. Die Acetylierung findet in der Leber und in der Darmschleimhaut unabhängig vom Acetylatorstatus statt, ohne dass eine metabolische Sättigung im therapeutischen Bereich auftritt.


Die Ausscheidung systemisch aufgenommenen Mesalazins erfolgt vorwiegend renal in Form des Hauptmetaboliten.


Claversal®Rektalschaum 1 g:

Wie Untersuchungen mit technetiummarkiertem Claversal®Rektalschaum 1 g an Colitis ulcerosa-Patienten in Remission zeigen, verteilt sich der Rektalschaum im Colon bis zur linken Flexur. Bei gesunden Probanden werden im Mittel etwa 15% der Wirksubstanz resorbiert (gemessen anhand der Wiederfindungsrate im Urin). Die Plasmakonzentrationen nach rektaler Gabe von 2 g Mesalazin in Form des Rektalschaums betragen 1,1 µg/ml für Mesalazin und ca. 1,7 µg für den Hauptmetaboliten. Die enterohepatische Zirkulation ist vernachlässigbar; ebenso ist der Übergang des Wirkstoffes (in acetylierter Form) in die Muttermilch gering. Die Wiederfindungsrate des Mesalazins in den Faeces nach rektaler Verabreichung weist auf eine ausreichend hohe intraluminale Wirkstoffkonzentration in den unteren Darmabschnitten hin.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

a) Akute Toxizität

Die LD50-Werte bei oraler und intravenöser Applikation lagen je nach Tierspezies zwischen 1000 und 5000 mg/ kg Körpergewicht.


b) Chronische Toxizität

Pathologische Veränderungen im Tierversuch stellten sich bei Verabreichung von erheblich überhöhten Dosen ein, wobei die in der Tiertoxikologie mit Salicylaten (Acetylsalicylsäure) bekannten renalen Papillennekrosen und Epithelschäden am proximalen Convolut oder am gesamten Nephron auftraten.

Im Rahmen der weiteren Untersuchungen ergaben sich keine Hinweise auf lokale Reizwirkungen, sensibilisierende Eigenschaften oder Beeinträchtigungen der vitalen Funktionen bei Verabreichung von therapeutischen Dosen. Störungen der Nieren­funktion traten bei hohen Dosierungen auf (s. o.).


c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

Ausführliche In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen zur Mutagenität von Mesalazin verliefen negativ.

Langzeituntersuchungen an der Ratte ergaben keine Hinweise auf ein tumorerzeu­gendes Potential.


d) Reproduktionstoxizität

Mesalazin zeigte im Tierversuch weder embryo- oder fetotoxische noch teratogene Wirkungen und übte keinen negativen Einfluss auf die Fertilität, die Reproduktion, die Gestationsperiode, Geburt, Wurfgröße, Lebensfähigkeit, die Größe und das Verhalten der Jungtiere aus.


e) Lokale Verträglichkeit

Untersuchungen an Kaninchen nach 12 tägiger rektaler Applikation zeigten keine Unverträglichkeiten. Von Patienten wurden nach Anwendung von rektal zu verabreichenden mesalazinhaltigen Darreichungsformen sehr selten lokale Irritationen beschrieben.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Sorbitanoleat; Polysorbat 20; Macrogol-1000-fettsäureester (C14C18)-Fettalkohole (C14C18)-Gemisch, hochdisperses Siliciumdioxid; Natriummetabisulfit (Ph.Eur.) (E223); Natriume­detat; Methyl (4-hydroxybenzoat); Propyl (4-hydroxybenzoat); Natriummonohydro­genphosphat-Dihydrat; Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat; Glycerol; Macrogol 300; gereinigtes Wasser; Propan, iso-Butan, n-Butan.


6.2. Inkompatibilitäten

bisher keine bekannt


6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre


Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen bei der Aufbewahrung

Nicht über 30 C aufbewahren; vor Licht schützen.

Behälter steht unter Druck. Vor Sonnenbestrahlung und Temperaturen über 50°C schützen. Auch nach Gebrauch nicht gewaltsam öffnen oder verbrennen.

Nicht in Flammen oder auf glühende Gegenstände sprühen. Behälter von Zündquellen fernhalten – nicht rauchen.


Art und Inhalt des Behältnisses

Behältnis

Suspension in einem Druckbehältnis aus Aluminium mit Messventil, zusammen mit 14 Applikatoren


Packungsgrößen

OP 1 Dosierdruckbehältnis mit 70 g Schaum (=14 Sprühstöße) (N1)

OP 4: Bündelpackung mit 4 Sprühflaschen mit je 70 g Schaum (entsprechend 4 x 14 Sprühstößen) (N3)


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung uns sonstige Hinweise zur Handhabung

Behälter steht unter Druck. Vor Sonnenbestrahlung und Temperaturen über 50°C schützen. Auch nach Gebrauch nicht gewaltsam öffnen oder verbrennen.

Nicht in Flammen oder auf glühende Gegenstände sprühen. Behälter von Zündquellen fernhalten – nicht rauchen.


7. INHABER DER ZULASSUNG

Recordati Pharma GmbH

Eberhard-Finckh-Str. 55

89075 Ulm


Telefon: (0731) 7047-0

Fax: (0731) 7047-297

24 Stunden-Telefondienst für Notfälle: (0731) 440 11




ZULASSUNGSNUMMER


42197.00.00


DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

15.3.2003 / -


STAND DER INFORMATION

Januar 2012


11. VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig