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Clindamycin 300 - 1 A Pharma

F achinform ation

Clindamycin 300 - 1 A Pharma®

1.    Bezeichnung des Arzneimittels

Clindamycin 300 - 1 A Pharma®

2.    Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Wirkstoff: Clindamycinhydrochlorid 1 Hartkapsel enthält:

300 mg Clindamycin als Clindamycinhydrochlorid 1 H2O.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Clindamycin 300 - 1 A Pharma: eine Hartkapsel enthält 157,60 mg Lactose-Monohydrat. Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    Darreichungsform

Hartkapseln

braune, undurchsichtige Hartkapseln

4.    Klinische Angaben

4.1    Anwendungsgebiete

Akute und chronische bakterielle Infektionen durch Clindamycin-empfindliche Erreger (siehe Abschnitt 5.1), wie

-    Infektionen der Knochen und Gelenke

-    Infektionen des HNO-Bereichs

-    Infektionen im Zahn- und Kieferbereich

-    Infektionen der tiefen Atemwege

-    Infektionen des Becken- und Bauchraumes

-    Infektionen der weiblichen Geschlechtsorgane

-    Infektionen der Haut und Weichteile

-    Scharlach

Bei schweren Krankheitsbildern ist die intravenöse der oralen Therapie vorzuziehen.

Die allgemein anerkannten Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind bei der Anwendung von Clindamycin 300 - 1 A Pharma zu berücksichtigen.

4.2    Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Clindamycin 300 - 1 A Pharma sollte zur Vermeidung von Entzündungen der Schleimhaut der Speiseröhre mit ausreichend Flüssigkeit (mindestens 1 großes Glas Wasser) eingenommen werden.

Die Dauer der Behandlung ist abhängig von der Grunderkrankung und dem Krankheitsverlauf.

In Abhängigkeit von Ort und Schweregrad der Infektion nehmen Erwachsene und Jugendliche über 14 Jahre täglich 0,6 bis 1,8 g Clindamycin ein.

Die Tagesdosis wird auf 4 Gaben verteilt.

Es werden daher täglich 4 bis 6 Hartkapseln Clindamycin 300 - 1 A Pharma eingenommen (entsprechend

1.2    bis 1,8 g Clindamycin).

Für Tagesdosen unter 1,2 g sowie für Kinder bis 14 Jahre stehen Arzneimittel mit einem geringeren Wirkstoffgehalt zur Verfügung.

Dosierung bei Lebererkrankungen

Bei Patienten mit mittelschweren bis schweren Lebererkrankungen verlängert sich die Eliminationshalbwertszeit von Clindamycin. Eine Dosisreduktion ist in der Regel nicht erforderlich, wenn Clindamycin 300 - 1 A Pharma alle 8 Stunden gegeben wird.

Es sollte aber bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz eine Überwachung der Plasmaspiegel von Clindamycin erfolgen. Entsprechend den Ergebnissen dieser Maßnahme kann eine Dosisverminderung notwendig werden oder eine Verlängerung des Dosierungsintervalles.

Dosierung bei Nierenerkrankungen

Bei Nierenerkrankungen ist die Eliminationshalbwertszeit verlängert, eine Dosisreduktion ist aber bei leichter bis mäßig schwerer Einschränkung der Nierenfunktion nicht erforderlich. Es sollte jedoch bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz oder Anurie eine Überwachung der Plasmaspiegel erfolgen. Entsprechend den Ergebnissen dieser Maßnahme kann eine Dosisverminderung oder alternativ ein verlängertes Dosierungsintervall von 8 oder sogar von 12 Stunden erforderlich sein.

Dosierung bei Hämodialyse

Clindamycin ist nicht hämodialysierbar. Es ist daher vor oder nach einer Dialyse keine zusätzliche Dosis erforderlich.

4.3    Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen Clindamycin oder Lincomycin (es besteht eine Parallergie) oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

BesondereVorsicht ist anzuwenden bei:

•    bei Patienten, bei denen gastrointestinale Erkrankungen in der Vorgeschichte auftraten -besonders wenn es sich um Kolitis handelte

•    bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

•    Störungen der neuromuskulären Übertragung (Myasthenia gravis, Parkinson-Krankheit)

•    bei Atopikern

•    bei Patienten mit Allergien oder Asthma in der Vorgeschichte

Clindamycin 300 - 1 A Pharma sollte nicht bei akuten Infektionen der Atemwege angewendet werden, wenn diese durch Viren verursacht sind.

Clindamycin 300 - 1 A Pharma eignet sich nicht zur Meningitistherapie, da die im Liquor cerebrospinalis erreichbaren Antibiotikakonzentrationen zu gering sind.

Bei Langzeittherapie (Behandlung länger als 3 Wochen) sollten in regelmäßigen Abständen das Blutbild sowie die Leber- und Nierenfunktion kontrolliert werden.

Langfristige und wiederholte Anwendung von Clindamycin 300 - 1 A Pharma kann zu einer Superinfektion bzw. Kolonisation mit resistenten Keimen oder Sprosspilzen der Haut und Schleimhäute führen.

Bei Anwendung von nahezu allen Antibiotika, einschließlich Clindamycin, wurde über das Auftreten von Clostridium-difficile-assoziierten Diarrhoen (CDAD) berichtet. Von der Ausprägung her reichten diese von leichtem Durchfall bis hin zu einer Kolitis mit letalem Ausgang. Eine Therapie mit Antibiotika verändert die normale Darmflora, was zu einer Überwucherung mit C. difficile führen kann.

C. difficile produziert die Toxine A und B, die zur Entwicklung von Clostridium dificile-assoziierter-Diarrhoe (CDAD) beitragen. Hypertoxinproduzierende Stämme von C. difficile sind mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität assoziiert, da derartige Infektionen therapieresistent gegenüber einer antibiotischen Therapie sein können und eventuell eine Kolektomie notwendig machen.

Eine CDAD muss daher bei allen den Patienten in Erwägung gezogen werden, bei denen nach einer Antibiotikaanwendung eine Diarrhoe auftritt. Hierbei ist eine sorgfältige Anamnese durchzuführen, da eine CDAD bis zu 2 Monate nach Durchführung einer Antibiotikatherapie auftreten kann.

Hier ist eine Beendigung der Therapie in Abhängigkeit von der Indikation zu erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einzuleiten Arzneimittel, die die Peristaltik hemmen, sind kontraindiziert.

Anaphylaktische Reaktionen einschließlich Angioödem wurden für Clindamycin berichtet. Anaphylaktische Reaktionen können bis zu einem lebensbedrohlichen Schock fortschreiten, auch nach Erstanwendung. In diesen Fällen muss Clindamycin sofort abgesetzt und eine geeignete Behandlung (z.B. Schockbehandlung) eingeleitet werden.

Eine Clindamycin-Behandlung ist u. U. eine mögliche Behandlungsalternative bei Penicillin-Allergie (Penicillin-Überempfindlichkeit). Eine Kreuzallergie zwischen Clindamycin und Penicillin ist nicht bekannt und aufgrund der Strukturunterschiede der Substanzen auch nicht zu erwarten. Es gibt jedoch in Einzelfällen Informationen über Anaphylaxie (Überempfindlichkeit) auch gegen Clindamycin bei Personen mit bereits bestehender Penicillin-Allergie. Dies sollte bei einer Clindamycin-Behandlung von Patienten mit Penicillin-Allergie beachtet werden.

Clindamycin 300 - 1 A Pharma enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Clindamycin 300 - 1 A Pharma nicht einnehmen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Clindamycin sollte möglichst nicht mit Erythromycin kombiniert werden, da hinsichtlich der antibakteriellen Wirkung in vitro ein antagonistischer Effekt beobachtet wurde.

Es besteht eine Kreuzresistenz der Erreger gegenüber Clindamycin und Lincomycin.

Clindamycin kann aufgrund seiner neuromuskulär-blockierenden Eigenschaften die Wirkung von Muskelrelaxantien verstärken (z. B. Ether, Tubocurarin, Pancuroniumhalogenid). Hierdurch können bei Operationen unerwartete, lebensbedrohliche Zwischenfalle auftreten.

Die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung von oralen Kontrazeptiva ist bei gleichzeitiger Anwendung von Clindamycin in Frage gestellt. Daher sollten während der Behandlung mit Clindamycin andere empfängnisverhütende Maßnahmen zusätzlich angewendet werden.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Eine große Studie an schwangeren Frauen, in der ca. 650 Neugeborene untersucht wurden, die während des ersten Trimesters der Schwangerschaft Clindamycin ausgesetzt waren, zeigte keinen Anstieg an Missbildungen Dennoch ist die Datenlage bezüglich der Sicherheit von Clindamycin während der Schwangerschaft unzureichend. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung schließen (siehe Abschnitt 5.3).

Clindamycin passiert die Plazenta-Schranke.

Es ist davon auszugehen, dass im Fetus therapeutische Konzentrationen erreicht werden können. Clindamycin sollte in der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.

Stillzeit

Clindamycin geht in die Muttermilch über. Deshalb sind Sensibilisierungen, Durchfälle und Sprosspilzbesiedlung der Schleimhäute beim gestillten Säugling nicht auszuschließen.

Bei einer Anwendung von Clindamycin während der Stillzeit müssen Nutzen und Risiko sorgfältig gegeneinander abgewogen werden.

Fertilität

Tierstudien zeigten keine Hinweise auf Fertilitätsstörungen. Humandaten zur Wirkung von Clindamycin auf die Fertilität liegen nicht vor.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeiten zum Bedienen von Maschinen

Clindamycin hat geringen oder mäßigen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Einige Nebenwirkungen wie z. B. Schwindel oder Schläfrigkeit (siehe Abschnitt 4.8) können die Konzentrations- oder Reaktionsfähigkeit beeinflussen und damit auch die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8 Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen sind nach Organsystemen und entsprechend ihrer Häufigkeiten in folgende Kategorien eingeteilt:

Sehr häufig    (>    1/10)

Häufig    (>    1/100, < 1/10)

Gelegentlich    (>    1/1.000, < 1/100)

Selten    (>    1/10.000, < 1/1.000)

Sehr selten    (<    1/10.000)

Nicht bekannt    (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Häufigkeit

System

organklasse

Sehr häufig

Häufig

Gelegentlich

Selten

Sehr selten

Nicht

bekannt

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Vaginalinfek

tionen

Erkrankungen des Blutes und des

Lymphsystem

s

Agranulozyt

ose,

Leukopenie,

Neutropenie,

Thrombozyt

openie,

Eosinophilie

Erkrankungen

des

Immunsystem

s

Anaphylakto

ide

Reaktionen,

Arzneimittel

exanthem

mit

Eosinophilie

und

Systemische

n

Symptomen

(DRESS)

Erkrankungen des Nerven systems

Neuromuskul

är

blockierende

Wirkung

Schwindel,

Schläfrigkeit

,

Kopfschmer

zen,

Dysgeusie

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Diarrhoe

Bauchschmerze

n

Übelkeit

Erbrechen

Oesophageal e Ulcera, Oesophagitis

Leber- und

Gallenerkrank

ungen

Abweichende

Leberfunktionst

ests

Gelbsucht

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautzellg

ewebes

Makulopapul

äres

Exanthem,

Urtikaria

Toxische

epidermale

Nekrolyse,

Steven

Johnson

Syndrom,

Akute

generalisiert

e

exanthematö se Pustulose (AGEP), Erythema

Häufigkeit

System

organklasse

Sehr häufig

Häufig

Gelegentlich

Selten

Sehr selten

Nicht

bekannt

multiforme,

Exfoliative

Dermatitis,

Vesikulobull

öse

Dermatitis,

masernähnlic

hes

Exanthem,

Pruritus

Skelettmuskul

atur-,

Bindegewebs-

und

Knochenerkra

nkungen

Polyarthritis

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit.

Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3 D-53175 Bonn Website: www.bfarm.de anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Überdosierungserscheinungen wurden bisher nicht beobachtet. Gegebenenfalls ist eine Magenspülung angezeigt. Hämodialyse und Peritonealdialyse sind nicht wirksam. Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.

5.    Pharmakologische Eigenschaften

5.1    Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe

Clindamycin ist ein halbsynthetisches Pyranosid. Pyranoside zeigen keine Verwandtschaft mit anderen bekannten Antibiotika.

ATC-Code

J01FF01

Wirkungsweise

Der Wirkungsmechanismus von Clindamycin beruht auf der Hemmung der Proteinbiosynthese durch Bindung an die 50S-Untereinheit des bakteriellen Ribosoms. Hieraus resultiert zumeist eine bakteriostatische Wirkung.

Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.

Resistenzmechanismen

Eine Resistenz gegenüber Clindamycin kann auf folgenden Mechanismen beruhen:

Die Resistenz bei Staphylokokken und Streptokokken beruht zumeist auf einem vermehrten Einbau von Methylgruppen in die 23S rRNS (sog. konstitutive MLSB-Resistenz), wodurch sich die Bindungsaffinität von Clindamycin zum Ribosom stark vermindert ist.

Die Mehrzahl der Methicillin-resistenten S. aureus (MRSA) zeigen den konstitutiven MLSB-Phänotyp und sind daher Clindamycin-resistent. Infektionen durch Makrolid-resistente Staphylokokken sollten auch bei nachgewiesener In-vitro-Empfindlichkeit nicht mit Clindamycin behandelt werden, da die Gefahr besteht, dass unter der Therapie Mutanten mit konstitutiver MLSB-Resistenz selektiert werden.

Bei Stämmen mit konstitutiver MLSB-Resistenz besteht eine vollständige Kreuzresistenz von Clindamycin mit Lincomycin, Makroliden (z. B. Azithromycin, Clarithromycin, Erythromycin, Roxithromycin, Spiramycin) sowie Streptogramin B.

Grenzwerte

Die Testung von Clindamycin erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:

EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte

Erreger

Sensibel

Resistent

Staphylococcus spp.

< 0,25 mg/l

> 0,5 mg/l

Streptococcus spp. (Gruppen A, B, C, G)

< 0,5 mg/l

> 0,5 mg/l

Streptococcus pneumoniae

< 0,5 mg/l

> 0,5 mg/l

Streptokokken der „Viridans“-Gruppe

< 0,5 mg/l

> 0,5 mg/l

Gram-negative Anaerobier

< 4 mg/l

> 4 mg/l

Gram-positive Anaerobier

< 4 mg/l

> 4 mg/l

Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland

Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Clindamycin in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Clindamycin anzustreben.

Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und -studien (Stand: Dezember 2013):


Üblicherweise empfindliche Spezies


Aerobe Gram-positive Mikroorganismen


Actinomyces israelii


O


Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel)


Streptococcus pyogenes


Streptokokken der „Viridans“-Gruppe °


Anaerobe Mikroorganismen


Bacteroides spp. ° (außer B. ^ fragilis)


Clostridium perfringens


o


Fusobacterium spp.


o


Peptoniphilus spp.


o


Peptostreptococcus spp.


o


Prevotella spp.‘


Propionibacterium spp.


o


Veillonella spp.


o


Andere Mikroorganismen


Chlamydia trachomatis °


Chlamydophila pneumoniae


o


Gardnerella vaginalis °


Mycoplasma hominis


o


Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können


Aerobe Gram-positive Mikroorganismen


Staphylococcus aureus


Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent)


Staphylococcus epidermidis


Staphylococcus haemolyticus


Staphylococcus hominis


Streptococcus agalactiae


Streptococcus pneumoniae


Aerobe Gram-negative Mikroorganismen


Moraxella catarrhalis $


Anaerobe Mikroorganismen


Bacteroides ^ fragilis_

Von Natur aus resistente Spezies_

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen_

Enterococcus spp._

Listeria monocytogenes_

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen_

Escherichia coli_

Haemophilus influenzae_

Klebsiella spp._

Pseudomonas aeruginosa_

Anaerobe Mikroorganismen_

Clostridium difficile_

Andere Mikroorganismen_

Mycoplasma pneumoniae_

Ureaplasma urealyticum_

° Bei Veröffentlichung der Tabellen lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.

$ Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im intermediären Bereich.

+ In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50%.

A Sammelbezeichnung für eine heterogene Gruppe von Streptokokken-Spezies. Resistenzrate kann in Abhängigkeit von der vorliegenden Streptokokken-Spezies variieren.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Es muss zwischen den verwendeten Clindamycin-Derivaten nur bis zum Zeitpunkt der Resorption und Spaltung der Ester unterschieden werden.

Danach ist im Organismus Clindamycin als freie Base (Wirkform) vorhanden. Die Ester sind als Prodrugs anzusehen.

Resorption

Clindamycinhydrochlorid und Clindamycin-2-palmitathydrochlorid wird nach oraler Gabe rasch und nahezu vollständig aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert. Durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme wird die Resorption geringfügig verzögert. Maximale Serumkonzentrationen werden bei Nüchterngabe nach ca. 45 -60 Minuten, bei Einnahme nach einer Mahlzeit nach ca. 2 Stunden erreicht.

Sie liegen nach einer einmaligen oralen Gabe von 150 mg bzw. 300 mg bei 1,9 -3,9 pg/ml bzw. 2,8-3,4 pg/ml (nüchtern).

Verteilung

Die Bindung des Clindamycins an Plasmaproteine ist konzentrationsabhängig und liegt im therapeutischen Bereich zwischen 60 und 94%.

Clindamycin ist gut gewebegängig, passiert die Plazentaschranke und geht in die Muttermilch über. Die

Diffusion in den Liquorraum ist auch bei entzündeten Meningen unzureichend.

Hohe Konzentrationen werden im Knochengewebe erreicht.

Biotransformation

Clindamycin wird überwiegend in der Leber abgebaut. Einige Metaboliten sind mikrobiologisch wirksam. Medikamente, die als Enzyminduktoren in der Leber wirken, verkürzen die mittlere Verweildauer des Clindamycins im Körper.

Elimination

Die Elimination von Clindamycin erfolgt zu etwa 2/3 mit den Faeces und zu 1/3 mit dem Urin. Die Serumhalbwertszeit von Clindamycin beträgt ca. 3 Stunden bei Erwachsenen und ca. 2 Stunden bei Kindern. Bei eingeschränkter Nierenfunktion und mittlerer bis schwerer Leberinsuffizienz ist die Halbwertszeit verlängert.

Clindamycin ist nicht dialysierbar.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

akute Toxizität

Untersuchungen zur akuten Toxizität von Clindamycin und dessen Salzen an verschiedenen Tierspezies haben LD50-Werte im Bereich von 1800-2620 mg/kg nach oraler Gabe und zwischen 245 und 820 mg/kg nach intravenöser Gabe ergeben. Das Vergiftungsbild zeigte eine stark verminderte Aktivität der Tiere sowie Konvulsionen.

Chronische Toxizität

Die wiederholte Gabe von Clindamycinphosphat über 6 Tage an Ratten (subkutane Applikation) und an Hunde (intravenöse und intramuskuläre Applikation) verursachte keine systemischen toxischen Effekte. Nach Applikation von Clindamycinphosphat über 1 Monat an Ratten (s.c.) und Hunde (i.m. und i.v.) konnten ebenfalls keine substanzbedingten Einflüsse auf die Körpergewichtsentwicklung, auf klinischchemische und hämatologische Parameter sowie auf die Organhistopathologie festgestellt werden. Bei Hunden wurden nach intramuskulärer Gabe von 30-90 mg/kg täglich Erhöhungen der SGOT und SGPT sowie ein leichter dosisabhängiger Anstieg des relativen Lebergewichts ohne Hinweis auf morphologische Veränderungen festgestellt.

Lokale Reaktionen um die Injektionsstelle (Entzündungen, Hämorrhagien und Gewebeschäden) wurden bei intramuskulärer und subkutaner Applikation beobachtet, wobei die Konzentration der applizierten Lösung die maximal therapeutisch zulässige Konzentration weit überstieg.

Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen zur Mutagenität von Clindamycin ergaben keine Hinweise auf ein mutagenes Potential. Langzeituntersuchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potential von Clindamycin wurden nicht durchgeführt.

6.    Pharmazeutische Angaben

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Gelatine

Lactose-Monohydrat Magnesiumstearat (Ph.Eur.)

Maisstärke

Talkum

Titandioxid (E171)

Eisen (II,III)-oxid (E172)

Eisenoxidhydrat (E172)

Eisen(III)-oxid (E172)

Hinweis für Diabetiker 1 Hartkapsel enthält 0,02 BE.

6.2    Inkompatibilitäten

Bisher keine bekannt

6.3    Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 5 Jahre.

Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die    Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Die Hartkapseln sind in PVDC-beschichteten PVC/Aluminium-Blisterpackungen verpackt und in eine Faltschachtel eingeschoben.

Originalpackungen mit 12 und 30 Hartkapseln.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die    Beseitigung

Nicht verwendete Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

7. Pharmazeutischer Unternehmer

1 A Pharma GmbH Keltenring 1 + 3 82041 Oberhaching Telefon: 089/613 88 25 - 0 Telefax: 089/613 88 25 - 65 E-Mail: medwiss@1apharma.com

8. Zulassungsnummer

39399.00.00

9. Datum der Verlängerung 17.02.2003

Stand der Information

10.


März 2014

11. Verkaufsabgrenzung

V erschreibungspflichtig