iMedikament.de

Clodron 400-1 A Pharma

Document: 01.07.2013   Fachinformation (deutsch) change

Zul.-Nr.: 47286.00.00, 47286.01.00

Fachinformation


1.Bezeichnung der Arzneimittel

Clodron 400 - 1 A Pharma®

Clodron 800 - 1 A Pharma®


Wirkstoff: Clodronsäure, Dinatriumsalz



2.Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Clodron 400 - 1 A Pharma

Eine Filmtablette enthält 500 mg Clodronsäure, Dinatriumsalz x 4 H2O, entsprechend 400 mg Clodronsäure, Dinatriumsalz.


Clodron 800 - 1 A Pharma

Eine Filmtablette enthält 1.000 mg Clodronsäure, Dinatriumsalz x 4 H2O, entsprechend 800 mg Clodronsäure, Dinatriumsalz.


Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Lactose-Monohydrat


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3.Darreichungsform

Filmtabletten


Aussehen:

weiß, bikonvex, oblong, Bruchrille auf beiden Seiten



4.Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Osteolyse infolge von Knochenmetastasen solider Tumoren (z. B. Mamma-, Prostata-, Schilddrüsen-Karzinom) oder infolge hämatologischer Neoplasien

(z. B. Plasmozytom).


Hypercalcämie infolge ausgedehnter Knochenmetastasierung oder durch maligne Tumore induzierte Knochenzerstörung ohne Knochenmetastasen.


4.2 Dosierung und Art Anwendung

Dosierung

Clodron 400 - 1 A Pharma

Die Tagesdosis beträgt im Allgemeinen 4 Filmtabletten. Im Einzelfall kann eine höhere Tagesdosis - bis maximal 8 Filmtabletten - notwendig sein (1.600-3.200 mg Clodronsäure, Dinatriumsalz).


Clodron 800 - 1 A Pharma

Die Tagesdosis beträgt im Allgemeinen 2 Filmtabletten. Im Einzelfall kann eine höhere Tagesdosis - bis maximal 4 Filmtabletten - notwendig sein (1.600-3.200 mgClodronsäure, Dinatriumsalz).


Kinder und Jugendliche

siehe Abschnitt 4.3


Ältere Patienten

Es gibt keine besonderen Dosierungsempfehlungen für ältere Patienten. Klinische Studien schlossen Patienten über 65 Jahre ein. Es wurden keine Nebenwirkungen berichtet, die für die Altersgruppe spezifisch sind.


Niereninsuffizienz

Clodronsäure wird vor allem über die Nieren ausgeschieden. Bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist Clodron 400/800 - 1 A Pharmamit besonderer Vorsicht anzuwenden. Die tägliche Dosis sollte 1.600 mg nicht dauerhaft überschreiten.


Es wird empfohlen, die Clodronsäure-Dosierung wie folgt zu reduzieren:


Grad der Niereninsuffizienz

Creatinin-Clearance, ml/min

Dosis

Leicht

50-80 ml/min

1.600 mg täglich (keine Dosisreduktion empfohlen)

Mittelgradig

30-50 ml/min

1.200 mg täglich

Schwer

< 30 ml/min

800 mg täglich


Art der Anwendung

Clodron 400/800 - 1 A Pharma wird mit reichlich Flüssigkeit, jedoch nicht mit Milch oder anderen calciumreichen Flüssigkeiten, eingenommen.


Ferner sollte Clodron 400/800 - 1 A Pharma nicht gleichzeitig mit Antazida und Arzneimitteln eingenommen werden, die Calcium, Eisen oder Magnesium enthalten (siehe Abschnitt 4.5).


Die Tagesdosis sollte auf einmal, z. B. morgens nüchtern (1 Stunde vor dem Frühstück) oder vor dem Schlafengehen (mindestens 2 Stunden nach dem Abendessen) eingenommen werden.


Der Patient darf 1 Stunde lang vor und nach Verabreichung von Clodron 400/800 - 1 A Pharma nichts essen,trinken (außer Wasser) oder andere Arzneimittel einnehmen.


Bei Magen-Darm-Unverträglichkeit kann die Tagesdosis auch in 2 Einzelgaben verabreicht werden.


Die Dauer der Anwendung ist abhängig vom Krankheitsverlauf. Die Behandlung mit Clodron 400/800 - 1 A Pharma ist in der Regel eine Langzeitthe­rapie.


Im Allgemeinen beträgt die Behandlungsdauer 6 Monate, sie kann jedoch je nach Krankheitszustand verlängert werden. Es kann ebenso nötig sein, die Behandlung nach einem behandlungsfreien Zeitraum wieder aufzunehmen.


Besonderheit bei Behandlung der Hypercalcämie

Die Behandlung der Hypercalcämie wird im Allgemeinen mit der intravenösen Applikation einer Clodronsäure, Dinatriumsalz-Infusionslösung eingeleitet und dann mit Clodronsäure, Dinatriumsalz-Tabletten fortgesetzt.


4.3 Gegenanzeigen

Clodron 400/800 - 1 A Pharmadarf nicht angewendet werden,

bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Clodronsäure, gegen Bisphosphonate oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

bei Niereninsuffizienz mit einer Kreatinin-Clearance unter 10 ml/min oder einem Serumkreatinin über 5 mg/dl mit Ausnahme der kurzfristigen Anwendung bei rein funktioneller Einschränkung der renalen Clearance durch Hypercalcämie

bei schweren akuten Entzündungen des Gastrointestinaltraktes

bei gleichzeitiger Gabe von anderen Bisphosphonaten

während der Schwangerschaft und Stillzeit.


Wie andere Bisphosphonate ist Clodronsäure bei Patienten mit Missbildungen der Speiseröhre, die die ösophageale Leerung verzögern, wie Stenose oder Achalasie, kontraindiziert (siehe auch Abschnitt 4.4).


Clodron 400/800 - 1 A Pharma sollte nicht an Kinder verabreicht werden, da keine Erfahrungen über die Anwendung an Kindern vorliegen.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Unter der Therapie mit Clodron 400/800 - 1 A Pharmasind regelmäßige Kon­trollen der Leberfunktion (Transaminasen), des Blutbildes sowie des Serum-Phosphat-Spiegels vorzunehmen.


Die Nierenfunktion ist unter der Therapie mit Clodron 400/800 - 1 A Pharmaregelmäßig (alle 4 Wochen) zu kontrollieren, insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion infolge einer Hypercalcämie. Bei Verschlech­terung der Nierenfunktion ist Clodron 400/800 - 1 A Pharmaabzusetzen.


In klinischen Studien sind asymptomatische, reversible Erhöhungen der Transaminasen aufgetreten, ohne Veränderungen anderer Leberwerte (siehe Abschnitt 4.8).


Unter der Therapie mit Clodron 400/800 - 1 A Pharmaist der Serum-Cal­ci­um-Spiegel in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren (siehe auchAbschnitt 4.5).


Tritt eine Hypocalcämie auf, sollte die Dosis von Clodron 400/800 - 1 A Phar­ma dem individuellen Bedarf entsprechend reduziert werden.


Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sollte während der Behandlung sicher­gestellt sein.Dies ist insbesondere bei der Behandlung der Hypercalcämie sowie bei Patienten mit Nieren­funk­tionsstörungen, die mit Clodron HEXAL behandelt werden dürfen, zu beachten (siehe Abschnitt 4.3).


Ferner wird empfohlen, dass der Hydrierungsstatus und die Nie­renfunktion durch Messen der Serumkreatininwerte während der Be­hand­lung geprüft werden. Die Serum-Calcium-Konzentrationen sollten regel­mäßig be­stimmt werden.


Bis jetzt konnte kein kausaler Zusammenhang zwischen der Einnahme von Clodronsäure und der Entwicklung von Leukämie und Leukopenie festgestellt werden (siehe Abschnitt 4.8).


Kieferknochennekrosen

Bei Krebspatienten, die im Rahmen eines Behandlungsschemas Bisphosphonate sowohl intravenös als auch oral erhielten, wurde eine Osteonekrose des Kiefers, in der Regel assoziiert mit Zahnextraktion und/oder lokaler Infektion (einschließlich Osteomyelitis), berichtet. Ein großer Teil dieser Patienten erhielt darüber hinaus Chemotherapeutika und Kortikosteroide.


Bei Patienten mit anderweitigen gleichzeitig vorliegenden Risikofaktoren (z. B. Krebs, Chemotherapie, Strahlentherapie, Kortikosteroide, schlechte Mundhygiene) ist vor der Behandlung mit Bisphosphonaten eine präventive Zahnbehandlung in Betracht zu ziehen. Unter der Behandlung mit Bisphosphonaten sind invasive zahnmedizinische Eingriffe zu vermeiden.


Bei Patienten, die unter der Bisphosphonattherapie eine Osteonekrose des Kiefers entwickeln, kann sich der Zustand durch einen zahnmedizinischen Eingriff verschlechtern. Für Patienten, die eine Zahnbehandlung benötigen, liegen keinerlei Daten vor, die Aufschluss darüber geben, ob ein Abbruch der Bisphosphonatbehandlung das Risiko einer Osteonekrose des Kiefers verringert.


Die klinische Einschätzung durch den behandelnden Arzt ist maßgebend für die Therapieplanung bei jedem Patienten auf Basis einer individuellen Nutzen-Risiko-Bewertung.


Gastrointestinale Irritation

Oral verabreichte Bisphosphonate können lokale Irritationen der oberen Magen-Darm-Schleimhaut hervorrufen. Aufgrund dieser möglichen reizenden Wirkungen und der Möglichkeit der Verschlimmerung der Grundkrankheit, ist Vorsicht geboten, wenn Clodronsäure an Patienten mit aktiven Problemen im oberen Magen-Darm-Trakt (z. B. bekanntem Barrett-Ösophagus, Dysphagie, anderen ösophagealen Erkrankungen, Gastritis, Zwölffingerdarmentzündung oder Geschwüren) verabreicht wird.


Unerwünschte Ereignisse wie Ösophagitis, ösophageale Ulzerationen und ösophageale Erosionen, die in manchen Fällen schwer verliefen und einen Krankenhausaufenthalt nötig machten, selten mit Blutungen oder gefolgt von ösophagealer Stenose oder Perforation, wurden bei Patienten berichtet, die mit oralen Bisphosphonaten behandelt wurden. Das Risiko von schweren ösophagealen unerwünschten Ereignissen scheint größer zu sein bei Patienten, die die Dosierungsanweisung nicht einhalten und/oder weiter orale Bisphosphonate einnehmen, nachdem sie Symptome entwickelt haben, die auf eine ösophageale Reizung hindeuten. Patienten sollten die Hinweise zur Dosierung besonders beachten und in der Lage sein, diese zu befolgen.


Ärzte sollten durch jedes Anzeichen oder Symptom, das auf eine mögliche ösophageale Reaktion hinweist, alarmiert sein und Patienten sollten angewiesen werden, die Behandlung mit Clodronsäure abzusetzen und ärztlichen Rat einzuholen, wenn sie eine Dysphagie, Odynophagie, retrosternale Schmerzen oder erstmals auftretendes oder verschlimmertes Sodbrennen entwickeln.


Obwohl in kontrollierten klinischen Studien kein erhöhtes Risiko beobachtet wurde, gab es nach der Markteinführung Berichte über Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre nach Anwendung von oralen Bisphosphonaten, einige davon waren schwer und mit Komplikationen verbunden.


Atypische Femurfrakturen

Atypische subtrochantäre und diaphysäre Femurfrakturen wurden unter Bisphosphonat-Therapie berichtet, vor allem bei Patienten unter Langzeitbehandlung gegen Osteoporose. Diese transversalen oder kurzen Schrägfrakturen können überall entlang des Oberschenkelknochens auftreten, direkt unterhalb des Trochanter minor bis direkt oberhalb der Femurkondylen. Diese Frakturen entstehen nach einem minimalen Trauma oder ohne Trauma und manche Patienten verspüren Oberschenkel- oder Leistenschmerzen oft im Zusammenhang mit Anzeichen einer Niedrig-Energie Fraktur in bildgebenden Verfahren Wochen bis Monate vor dem Auftreten einer manifesten Femurfraktur. Frakturen treten häufig bilateral auf. Aus diesem Grund sollte bei Patienten, die mit Bisphosphonaten behandelt werden und eine Femurschaftfraktur hatten, der kontralaterale Femur ebenfalls untersucht werden. Über eine schlechte Heilung dieser Frakturen ist ebenfalls berichtet worden. Bei Patienten mit Verdacht auf eine atypische Femurfraktur sollte ein Absetzen der Bisphosphonat-Therapie, vorbehaltlich einer Beurteilung des Patienten, auf Grundlage einer individuellen Nutzen-Risiko-Bewertung in Betracht gezogen werden.


Während einer Behandlung mit Bisphosphonaten sollte den Patienten geraten werden, über jegliche Oberschenkel-, Hüft- oder Leistenschmerzen zu berichten und jeder Patient mit diesen Symptomen sollte auf eine unvollständige Femurfraktur hin untersucht werden.


Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Clodron 400/800 - 1 A Pharma nicht einnehmen.


Hinweis für Diabetiker

1 Filmtablette enthält weniger als 0,01 BE.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechsel­wirkungen

Clodronsäure darf nicht gleichzeitig mit anderen Bisphosphonaten angewendet werden.


Infolge gleichzeitiger Einnahme von Clodronsäure mit nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSAIDs) wurde über Nierenfunktionsstörungen berichtet.


Clodronsäure bildet mit zweiwertigen Kationen schwer lösliche Komplexe. Nahrungsmittel mit hohem Calciumgehalt, z. B. Milch und Milchprodukte, ver­mindern die Resorption von Clodronsäure nach oraler Gabe (siehe Abschnitt 4.2). Das Gleiche bewirken auch Arzneimittel mit einem hohen Gehalt an Calcium, Eisen oder Magnesium
(z. B. Antazida).


Die Calciumspiegel-senkende Wirkung von Clodronsäure kann durch eine gleich­­zeitige und auch eine bis zu mehreren Wochen zeitlich versetzten Gabe von Aminoglykosiden verstärkt werden. In Einzelfällen wurden schwere Hypo­­­­­calcämien beobachtet. Auf eine möglicherweise zusätzlich vorliegende Hypomagnesiämie ist zu achten.


Bei gleichzeitiger Einnahme von Clodronsäure mit Estramustinphosphat wurde ein Anstieg der Estramustinkonzentration im Serum von bis zu 80 % beobachtet.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen keine klinischen Daten zur Anwendung bei schwangeren Frauen vor und die Tierversuche sind unzureichend (siehe auch Abschnitt 5.3).


Deshalb darf Clodron 400/800 - 1 A Pharmawährend der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Gebärfähigen Frauen ist eine wirksame Empfäng­nisverhütung anzuraten.


Stillzeit

Untersuchungen zum Übergang von Clodronsäure in die Muttermilch wurden nicht durchgeführt. Ist eine Behandlung in der Stillzeit erforderlich, muss abgestillt werden.


Fertilität

Clodronsäure verursachte keine fetalen Schäden in Tierversuchen, aber höhere Dosen verringerten die männliche Fruchtbarkeit. Es liegen keine klinischen Daten über die Wirkung von Clodronsäure auf die Fruchtbarkeit beim Menschen vor.





4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Be­dienen von Maschinen

Es gibt keine Daten zur Auswirkung von Clodronsäure auf die Fahrtüchtigkeit. Beim Steuern von Fahrzeugen und Bedienen von Maschinen sollte die Möglichkeit erwogen werden, dass Benommenheit als Nebenwirkung gele­gent­lich auftreten kann.


4.8 Nebenwirkungen

Die am häufigsten berichtete Nebenwirkung ist Diarrhö, die in der Regel mild und häufiger bei höherer Dosierung auftritt.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsan­gaben zugrunde gelegt:


Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)

Bei 4 von 663 bis 1981 behandelten Patienten wurde über eine Leukämie berichtet. Seitdem wurden keine weiteren Fälle aus Studien, die mit mehreren hundert Patienten durchgeführt wurden, gefunden. Der kausale Zusammenhang ist nicht gesichert. Bis weitere Informationen verfügbar sind, sollte Clodron 400/800 - 1 A Pharma daher bei der Behand­lung der Osteolyse krankhaften Ursprungs nur nach sorgfältiger Abwägung möglicher Risiken eingesetzt werden.


Erkrankungen des Immunsystems

Seltenwurden Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Hautreaktionen) beobachtet. In der Literatur wurde sehr seltenüber bronchospastische Reaktionen bei 1Patientin mit Acetylsalicylsäure-sensitivem Asthma nach Gabe von Clodronsäure berichtet.


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Selten:Hypocalcämie


Augenerkrankungen

Nicht bekannt:Uveitis


Konjunktivitis wurde unter Clodronsäure-Behandlung bei 1 Patienten berichtet, der gleichzeitig auch mit anderen Bisphosphonaten behandelt wurde.


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig:Gastrointestinale Beschwerden wie Nausea und Diarrhö, besonders zu Beginn der Behandlung und bei höherer Dosierung (siehe Abschnitt 4.2).


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Nach Markteinführung wurden die folgenden Nebenwirkungen berichtet (Häufigkeitselten): Atypische subtrochantäre und diaphysäre Femurfrakturen (unerwünschte Wirkung der Substanzklasse der Bisphosphonate).


Schwere Knochen-, Gelenk- und Muskelschmerzen wurden bei Patienten, die mit Clodronsäure behandelt wurden, berichtet. Jedoch waren solche Berichte selten und in randomisierten, placebokontrollierten Studien zeigen sich keine Unterschiede zwischen Patienten unter Gabe von Placebo und Patienten unter Gabe von Clodronsäure. Der Zeitpunkt des Auftretens der Symptome variierte von Tagen bis zu mehreren Wochen nach Beginn der Behandlung mit Clodronsäure.


Es liegen vereinzelte Berichte über Osteonekrose des Kiefers vor, hauptsächlich bei Patienten, die zuvor mit Amino-Bisphosphonaten wie Zoledronat und Pamidronat behandelt wurden (siehe auch Abschnitt 4.4).


Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Einschränkung der Nierenfunktion (Anstieg des Serumkreatinins und Proteinurie), schwere Nierenschädigung insbesondere nach schneller intravenöser Infusion hoher Clodronsäure-Dosen.


Es liegen vereinzelte Berichte über Niereninsuffizienz vor, in seltenen Fällen mit tödlichem Ausgang, insbesondere bei gleichzeitiger Anwendung von NSAR, meist Diclofenac.


Untersuchungen

Sehr selten:Verminderung des Serum-Phosphat-Spiegels, Erhöhung der alkalischen Phos­phatase und der LDH im Serum, Zunahme des Serum-Parathormons sowie Anstieg der Transaminasenaktivität (SGOT und SGPT).


Es wurde ein vorübergehender Anstieg der Serumkreatininwerte beobachtet.


Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das aufgeführte nationale Meldesystem anzuzeigen.


Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3
D-53175 Bonn

Website: http://www.bfarm.de


4.9 Überdosierung

Es wurde über erhöhte Serumkreatinin-Spiegel und Nierenfunktionsstörung nach intravenöser Infusion von hohen Clodronsäure-Dosen berichtet (siehe Abschnitt 4.8).



Vergiftungen mit Clodronsäure sind bisher nicht bekannt geworden. Es muss jedoch mit Übelkeit und Erbrechen gerechnet werden.


Die Therapie besteht in symptomatischen Maßnahmen.


Die Nierenfunktion sowie der Serum-Calcium-Spiegel sollte überwacht und für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sollte gesorgt werden.




Bei Aufnahme einer größeren Substanzmenge kann es infolge der Calcium-­komplexierenden Wirkung der Substanz zur Hypocalcämie kommen. Die The­rapie besteht in der Behebung der Hypocalcämie, z. B. durch Gabe calcium­reicher Nahrung (Milch) oder in schweren Fällen durch intravenöse Gabe von Calcium.



5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Bisphosphonate

ATC-Code: M05B-A02


Die Clodronsäure gehört zur Stoffklasse der Bisphosphonate, die spezifisch auf den Knochen wirken. Diese selektive Wirkung auf das Knochengewebe beruht auf der hohen Affinität der Bisphosphonate zu den Calciumsalzen des Knochens. Bisphosphonate hemmen die Aktivität der Osteoklasten, der ge­naue Wirkmechanismus ist noch nicht geklärt.


In vivoverhindert Clodronsäure die durch Ausfall der Gonadenfunktion, Immo­bilisation, Kortikosteroide, Heparin, Parathormone, Retinoide, Tumore oder Tumorprodukte experimentell induzierte Knochenzerstörung.


Weiterhin wurde durch kinetische Studien mit 45Ca, durch die Hydroxyprolin­ausscheidung sowie durch die Freisetzung von zuvor in das Skelett eingela­gertem radioaktiv markiertem Tetracyclin auch die Hemmung der endogenen Knochenresorption nachgewiesen.


In Konzentrationen, die zur Hemmung der Osteolyse führen, hat Clodron­säure keine Wirkung auf die normale Mineralisation des Knochens.


Bei hypercalcämischen Patienten kam es nach intravenöser Anwendung von Clodronsäure zu einer Abnahme der Serum-Calcium-Spiegel. Eine Normocal­cämie wurde nach 2-5 Tagen erreicht. In den meisten Fällen lag die Wirk­dauer bei ca. 2-3 Wochen.


Bei normocalcämischen Patienten wurde die antiosteolytische Wirkung von Clodronsäure anhand der Abnahme der Calcium- und Hydroxyprolin-Aus­schei­dung im Urin nachgewiesen.


Clodronsäure wirkt auch schmerzlindernd bei Knochenzerstörung aufgrund von Tumoren und verringert die Wahrscheinlichkeit von Frakturen bei solchen Patienten. Bei Langzeitgabe von Clodronsäure ist die Bildung neuer und das Wachstum bereits bestehender osteolytischer Läsionen verringert.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Wie bei allen Bisphosphonaten ist die intestinale Resorption von Clodron­­-

säu­re nach oraler Verabreichung gering. Von der resorbierten Menge werden ca. 70 % durch die Nieren ausgeschieden und die übrigen 30 % vorwiegend an Knochengewebe gebunden. Wegen der hohen Affinität zu Calcium-Salzen des Knochens wirkt die Clodronsäure selektiv auf den Knochen. Die Substanz wird nicht metabolisiert, sondern unverändert im Urin ausgeschieden. Bei der Be­stimmung der Serum-Konzentration von Clodronsäure über mindestens 24 Std. werden mehrere Halbwertszeiten beobachtet, die auf ein Mehrkompar­ti­ment­verhalten hinweisen. Die Halbwertszeiten liegen im Bereich von 1-16 Std. Die über die Urinausscheidung berechnete Halbwertszeit liegt bei 10-13 Std. Aufgrund dieser Halbwertszeiten und der Langzeitbeobachtungen ist bei der empfohlenen Tagesdosis mit keiner Akkumulation im Serum zu rechnen. Eine Sättigungsdosis ist nicht notwendig. Aufgrund der geringen Resorption wird jedoch mit initial intravenöser Verabreichung eine stärkere und schnellere Wirkung erreicht.


Die klinische Wirkung der Clodronsäure beruht auf der Konzentration der Sub­stanz am Wirkort, d. h. im Knochengewebe. Die Halbwertszeit im Knochen ist abhängig von dessen Umbaurate. Wenn beim Knochenabbau die an Knochengewebe gebundene Substanz freigesetzt wird, entstehen am Ort der Osteolyse hohe lokale Konzentrationen, die eine direkte Wirkung auf die knochenresorbierenden Osteoklasten und andere knochenabbauende Zellen ausüben.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Akute, subchronische und chronische Toxizität

Experimentelle Untersuchungen zur akuten, subchronischen und chronischen Toxizität zeigten keine spezifische Toxizität (siehe auch Abschnitt 4.8).


Kanzerogenität und Mutagenität

Kanzerogenitätsstudien an Maus und Ratte erbrachten keinen Hinweis auf ein karzinogenes Potenzial bei Dosen, die eine geringgradige Toxizität und eine deut­liche Veränderung der Knochenstruktur aufwiesen (d. h. bis zu 200 mg/ kg/Tag bei Ratten und bis zu 400 mg/ kg/Tag bei Mäusen).


In vitro-und In vivo-Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf ein muta­genes Potenzial.


Reproduktionstoxizität

Die vorliegenden Studien geben Hinweise auf Störungen der Knochenent­wicklung beim Fötus. Bei hoher systemischer Exposition sind bei Mäusen Missbildungen beschrieben worden. Fertilitätsuntersuchungen sind mit Clo­dronsäure nicht durchgeführt worden.



6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Hinweis für Diabetiker siehe Abschnitt 4.4


6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

5 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/Aluminiumblister


Clodron 400 - 1 A Pharma

Originalpackungen mit 50, 60 100 und 120 Film­tabletten


Clodron 800 - 1 A Pharma

Originalpackungen mit 60 und 120 Filmtabletten


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebarcht.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hin­weise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.



7. Inhaber der Zulassungen

1 A Pharma GmbH

Keltenring 1 + 3

82041 Oberhaching

Tel: 089/6138825 - 0

Fax: 089/6138825 - 65

E-Mail: medwiss@1apharma.com



8. Zulassungsnummern

Clodron 400 - 1 A Pharma

47286.00.00


Clodron 800 - 1 A Pharma

47286.01.00


9. Datum der Erteilung der Zulassungen/Verlängerung der zulassungen

11. Januar 2002/12. November 2012



10. Stand der Information

Juni 2013



11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig

Stand: Juni 2013 ÄA Seite 16 von 16