Clonazepam-Neuraxpharm 2,5 Mg/Ml Tropfen Zum Einnehmen, Lösung
Text Gebrauchsinformation
Clonazepam-neuraxpharm 2,5 mg/ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung
Version: Stand: 02/2015
Gebrauchsinformation: Information für den Patienten Clonazepam-neuraxpharm® 2,5 mg/ml
Tropfen zum Einnehmen, Lösung Wirkstoff: Clonazepam
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der
Einnahme dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige
Informationen.
• Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
• Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
• Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
• Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht:
1. Was ist Clonazepam-neuraxpharm und wofür wird es angewendet?
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Clonazepam-neuraxpharm beachten?
3. Wie ist Clonazepam-neuraxpharm einzunehmen?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Clonazepam-neuraxpharm aufzubewahren?
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
1. WAS IST CLONAZEPAM-NEURAXPHARM UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
Clonazepam-neuraxpharm ist ein Arzneimittel zur Behandlung von Anfallsleiden (Epilepsien) aus der Gruppe der Benzodiazepine.
Clonazepam-neuraxpharm wird angewendet
• zur Behandlung der Mehrheit der klinischen Formen der Epilepsie des Säuglings und des Kindes, insbesondere typischen und atypischen Petit-mal-Epilepsien, primär oder sekundär generalisierten tonisch-klonischen Krisen;
• zur Behandlung von Epilepsien, besonders fokalen Anfällen, des Erwachsenen.
2. WAS SOLLTEN SIE VOR DER EINNAHME VON CLONAZEPAM-NEURAXPHARM BEACHTEN?
Clonazepam-neuraxpharm darf nicht eingenommen werden,
• wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Clonazepam, andere Benzodiazepine oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
• wenn Sie abhängig von Alkohol, Drogen oder Arzneimitteln sind,
• bei schwerer krankhafter Muskelschwäche (Myasthenia gravis),
• bei schwerer Störung der Atmung,
• bei schwerem Leberversagen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Clonazepam-neuraxpharm einnehmen,
• bei Störungen des geordneten Zusammenwirkens von Muskelgruppen (spinalen und zerebellaren Ataxien),
• bei akuter Vergiftung mit Alkohol, anderen Arzneimitteln gegen Epilepsie (Antiepileptika), Schlafmitteln, Schmerzmitteln oder Arzneimitteln gegen bestimmte seelische Erkrankungen (Neuroleptika, Antidepressiva, Lithium-Präparate),
• wenn bei Ihnen die Atmung im Schlaf aussetzt (Schlafapnoe),
• wenn Sie an einer Porphyrie (einer bestimmten Störung der Bildung des roten Blutfarbstoffs) leiden.
Eine geringe Anzahl von Patienten, die mit Antiepileptika wie Clonazepam-neuraxpharm behandelt wurden, hatten Gedanken daran, sich selbst zu verletzen oder sich das Leben zu nehmen. Wenn Sie zu irgendeinem Zeitpunkt solche Gedanken haben, setzen Sie sich sofort mit Ihrem Arzt in Verbindung.
In einer der nachfolgend genannten Situationen wird die Dosierung sorgfältig an Ihre individuelle Verfassung angepasst:
• höheres Lebensalter,
• vorbestehende Erkrankungen der Atmungsorgane (z. B. chronisch-obstruktive Lungenerkrankung),
• vorbestehende Lebererkrankung,
• vorbestehende Nierenerkrankung,
• gleichzeitige Behandlung mit anderen, auf das zentrale Nervensystem einwirkenden Medikamenten,
• gleichzeitige Behandlung mit anderen Antikonvulsiva (Arzneimittel gegen Krampanfälle).
Beachten Sie hierzu auch weiter unten den Abschnitt „Einnahme von Clonazepam-neuraxpharm zusammen mit anderen Arzneimitteln“.
Gedächtnisstörungen
Clonazepam-neuraxpharm kann zeitlich begrenzte Gedächtnislücken (anterograde Amnesien) verursachen. Das bedeutet, dass Sie sich z. B. an Handlungen, die Sie nach der Einnahme von Clonazepam-neuraxpharm ausgeführt haben, später nicht mehr erinnern können. Dieses Risiko steigt mit der Höhe der Dosierung.
Psychische und „paradoxe“ Reaktionen
Benzodiazepine können zu Trugwahrnehmungen sowie zu einer Wirkungsumkehr (so genannten „paradoxen Reaktionen" wie Unruhe, Reizbarkeit, aggressivem Verhalten, Albträumen, Sinnestäuschungen, Wahnvorstellungen, unangemessenem Verhalten und anderen Verhaltensstörungen) führen. Dies gilt insbesondere bei älteren Patienten oder Kindern. In solchen Fällen sollte die Behandlung mit Clonazepam-neuraxpharm beendet werden.
Abhängigkeit
Wie auch bei anderen Arzneimitteln aus der Gruppe der Benzodiazepine kann die Einnahme von Clonazepam-neuraxpharm zur Entwicklung einer körperlichen und seelischen Abhängigkeit führen. Das Risiko einer Abhängigkeit steigt mit der Dosis und der Dauer der Behandlung, es besteht jedoch bereits bei vorschriftsmäßiger Dosierung und kürzerer Behandlung.
Absetzen der Therapie/Entzugssymptome
Wenn sich eine körperliche Abhängigkeit entwickelt hat, treten beim plötzlichen Abbruch der Behandlung Entzugserscheinungen auf. Diese können sich in Form einer oder mehrerer der folgenden Beschwerden äußern:
• Schlafstörungen,
• lebhafte Träume,
• Kopfschmerzen,
• Muskel schmerzen,
• Angst- oder Spannungszustände,
• Agitiertheit,
• Schwitzen,
• Zittern,
• Stimmungsschwankungen,
• Verwirrtheit und Reizbarkeit.
In schweren Fällen können außerdem folgende Symptome auftreten:
• Wahrnehmungsstörungen in Bezug auf die eigene Person oder die Umwelt,
• Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen und körperlichem Kontakt,
• Taubheit und kribbelndes Gefühl in den Armen und Beinen,
• Sinnestäuschungen,
• epileptische Anfälle.
Auch nach einer kürzeren Behandlung mit Clonazepam-neuraxpharm können durch plötzliches Absetzen vorübergehend Angst-, Spannungs- und Erregungszustände auftreten. Als Begleiterscheinungen sind Stimmungswechsel, Schlafstörungen und Unruhe möglich. Davon abgesehen steigt bei plötzlichem Absetzen, wie auch bei anderen Antiepileptika, das Risiko, dass ein Status Epilepticus ausgelöst wird. Deshalb muss die Behandlung durch schrittweise Verringerung der Dosis beendet werden (siehe auch unter „3. Wie ist Clonazepam-neuraxpharm einzunehmen?“).
Kinder
Clonazepam-neuraxpharm kann bei Säuglingen und Kindern (1-5 Jahre) zu vermehrtem Speichelfluss und zu vermehrter Flüssigkeitsabsonderung in den Bronchien führen. Sie müssen daher sorgfältig auf die Freihaltung der Atemwege achten (siehe auch unter „4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?“).
Einnahme von Clonazepam-neuraxpharm zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden. Clonazepam-neuraxpharm kann gleichzeitig mit einem oder mehreren Arzneimitteln gegen Epilepsie angewendet werden. Bei gleichzeitiger Anwendung eines weiteren Arzneimittels können Nebenwirkungen wie z. B. Schläfrigkeit und Teilnahmslosigkeit häufiger auftreten. Ihr Arzt wird Sie bezüglich Ihres Ansprechens auf die Behandlung eingehend überwachen. Bei verstärkten Nebenwirkungen wird er die Dosierung jedes einzelnen Arzneimittels anpassen, um den gewünschten bestmöglichen Effekt zu erzielen.
Arzneimittel wie z. B. Barbiturate, Hydantoine und die Antiepileptika Phenytoin, Phenobarbital, Carbamazepin und Valproat:
Diese Arzneimittel erhöhen die Aktivität bestimmter Leberenzyme (Eiweiße, die in der Leber gebildet werden und für den Abbau von Arzneimitteln zuständig sind). Bei gleichzeitiger Anwendung können sie den Abbau von Clonazepam beschleunigen und dadurch die Wirksamkeit von Clonazepam-neuraxpharm verringern.
Clonazepam kann die Konzentrationen von Phenytoin und Primidon im Blut sowohl erhöhen als auch erniedrigen. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Phenytoin oder mit Primidon müssen die Blutspiegel dieser Wirkstoffe deshalb kontrolliert werden.
Die Kombination von Clonazepam mit Valproinsäure kann gelegentlich zum Auftreten von Krampfzuständen (in Form eines Petit-mal-Status) führen.
Die nachfolgend genannten Arzneimittel wirken ebenfalls im zentralen Nervensystem. Bei gleichzeitiger Einnahme von Clonazepam-neuraxpharm kann es zu einer Verstärkung der Wirkungen und zu starker Beruhigung bzw. Betäubung sowie klinisch bedeutsamer Dämpfung der Herz-Kreislauf- und Atemfunktion kommen:
• Schlaf-, Beruhigungs-, Schmerz- und Narkosemittel,
• Arzneimittel zur Behandlung geistig-seelischer Erkrankungen (Neuroleptika, Antidepressiva, Lithium-Präparate),
• Arzneimittel zur Behandlung von Anfallsleiden (Antiepileptika),
• bestimmte Arzneimittel gegen Allergien (sedierende Antihistaminika),
• angstlösende Arzneimittel (Anxiolytika).
Bei der gleichzeitigen Anwendung von anderen Arzneimitteln mit Wirkung auf das zentrale Nervensystem wird Ihr Arzt die Dosierung jedes einzelnen Mittels anpassen, um den bestmöglichen Effekt zu erzielen.
Einnahme von Clonazepam-neuraxpharm zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Trinken Sie während der Behandlung mit Clonazepam-neuraxpharm keinen Alkohol. Alkohol kann die Wirkung von Clonazepam-neuraxpharm verändern und dadurch den Behandlungserfolg beeinträchtigen bzw. unvorhersehbare Nebenwirkungen hervorrufen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Fragen Sie vor der Einnahme oder Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
In der Schwangerschaft soll die Anwendung von Clonazepam-neuraxpharm nur nach strenger Nutzen/Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt erfolgen. Wenn Sie während der Behandlung mit Clonazepam-neuraxpharm schwanger werden möchten oder vermuten, dass Sie schwanger sind, teilen Sie dies bitte umgehend Ihrem Arzt mit. Er wird dann entscheiden, ob Sie die Behandlung fortsetzen können oder beenden müssen.
Wenn Sie schwanger sind, dürfen Sie die Behandlung mit Clonazepam-neuraxpharm nicht ohne Zustimmung Ihres Arztes unterbrechen. Ein plötzlicher Therapieabbruch oder eine unkontrollierte Verminderung der Dosis können zu epileptischen Anfällen führen, die Ihnen oder Ihrem Baby schaden können.
Ist die Behandlung mit Clonazepam-neuraxpharm in der Schwangerschaft unverzichtbar, werden Sie eine niedrige Dosis dieses Arzneimittels erhalten. Das gilt insbesondere in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft. Dabei wird für Sie die niedrigste Dosierung ermittelt, die für eine Unterdrückung von Anfällen noch ausreichend ist. Auf eine Kombination mit anderen Antiepileptika wird in dieser Zeit nach Möglichkeit verzichtet.
Wenn Sie während der Schwangerschaft über längere Zeit Benzodiazepine einnehmen, können bei Ihrem Baby nach der Geburt Entzugserscheinungen auftreten.
Wenn Sie Clonazepam-neuraxpharm in der Spätschwangerschaft oder während der Geburt in höherer Dosierung einnehmen müssen, kann dies Auswirkungen auf Ihr Baby haben. Diese können sich in Form von Atem- und Trinkschwäche, herabgesetzter Muskelspannung und erniedrigter Körpertemperatur äußern.
Stillzeit
Der Wirkstoff Clonazepam geht in die Muttermilch über und wird dort angereichert. Daher sollten Sie Clonazepam-neuraxpharm während der Stillzeit nicht einnehmen. Wenn eine wiederholte Einnahme oder eine Einnahme höherer Dosen von Clonazepam-neuraxpharm erforderlich ist, müssen Sie abstillen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch kann Clonazepam Ihr Reaktionsvermögen soweit verändern, dass Ihre Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen erheblich beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol. Daher sollten Sie, zumindest in den ersten Tagen der Behandlung, nicht Auto fahren, keine Maschinen bedienen oder andere gefährliche Tätigkeiten ausüben. Unter Umständen müssen Sie während der gesamten Dauer der Behandlung derartige Tätigkeiten unterlassen. Die Entscheidung hierüber trifft in jedem Fall Ihr Arzt. Er wird hierbei auch berücksichtigen, wie Sie auf das Arzneimittel reagieren und welche Dosis Sie einnehmen müssen.
3. WIE IST CLONAZEPAM-NEURAXPHARM EINZUNEHMEN?
Nehmen Sie Clonazepam-neuraxpharm immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Die Dosierung von Clonazepam-neuraxpharm muss für Sie persönlich angepasst werden. Hierbei wird berücksichtigt, wie alt Sie sind, wie Sie auf das Arzneimittel ansprechen und wie gut Sie es vertragen.
Anfangsdosis:
Säuglinge (0 - 1 Jahr): zweimal täglich 1 Tropfen,
Kinder (1 - 5 Jahre): zweimal täglich 2 Tropfen,
Kinder (5 - 12 Jahre): zweimal täglich 3 Tropfen,
Jugendliche (13 - 18 Jahre): zweimal täglich 5 Tropfen,
Erwachsene: zweimal täglich 5 Tropfen.
Dann wird Ihr Arzt die Dosis schrittweise erhöhen, bis die notwendige tägliche Erhaltungsdosis erreicht ist.
Es dauert 2 - 4 Wochen, bis die tägliche Erhaltungsdosis erreicht wird.
Für die Erhaltungsdosen können - in Abhängigkeit vom Alter - folgende Richtlinien gelten:
Alter |
Tagesdosen | |
Dosis in mg |
Tropfen (1 ml = 25 Tr.) 1 Tr. = 0,1 mg | |
Säuglinge (0 - 1 Jahr) |
0,5 bis 1 |
5 bis 10 |
Kinder (1 - 5 Jahre) |
1,5 bis 3 |
15 bis 30 |
Kinder (5 - 12 Jahre) |
3 bis 6 |
30 bis 60 |
Jugendliche (13 - 18 Jahre) |
4 bis 8 |
40 bis 80 |
Erwachsene |
4 bis 8 |
40 bis 80 |
Ihr Arzt wird Ihre jeweilige Tagesdosis auf 3 bis 4 gleiche Einzelgaben aufteilen, die Sie über den Tag verteilt einnehmen.
Falls nötig, kann Ihr Arzt Ihnen auch eine höhere Dosis verordnen.
Art der Anwendung
Nehmen Sie die Tropfen zusammen mit etwas Flüssigkeit ein.
Dauer der Anwendung
Die Behandlung der Epilepsie ist in der Regel eine Langzeitbehandlung.
Wenn Sie eine größere Menge von Clonazepam-neuraxpharm eingenommen haben, als Sie sollten
Setzen Sie sich bei einer Überdosierung oder Vergiftung mit Clonazepam-neuraxpharm unverzüglich mit Ihrem Arzt oder dem Notruf der Vergiftungszentrale in Verbindung.
Anzeichen einer Überdosierung
Benzodiazepine verursachen häufig Schwindel, Gangunsicherheit, Sprechstörungen und unwillkürliche Augenbewegungen. Eine Überdosierung von Clonazepam-neuraxpharm verläuft bei alleiniger Einnahme dieses Arzneimittels nur sehr selten tödlich, sie kann jedoch zum Fehlen von Reflexen, Atemstillstand, niedrigem Blutdruck, Kreislauf- und Atemschwäche sowie zu Bewusstlosigkeit (Koma) führen. Falls ein Koma eintritt, dauert dieses in der Regel nur wenige Stunden an, es kann aber auch, besonders bei älteren Patienten, länger andauern und wiederholt einsetzen. Die atemdämpfende Wirkung von Benzodiazepinen verstärkt bestehende Atemstörungen bei Patienten mit einer Atemwegserkrankung.
Benzodiazepine verstärken die Wirkung anderer auf das zentrale Nervensystem einwirkender Substanzen, einschließlich Alkohol.
Behandlung einer Überdosierung
Die Aktivität lebenswichtiger Organe (Herz, Kreislauf, Atmung) muss überwacht werden. Je nach dem Zustand des Betroffenen sollten unterstützende Maßnahmen eingeleitet werden. Gegebenenfalls müssen die Auswirkungen einer Vergiftung auf Herz, Atmung und Gehirn gezielt behandelt werden.
Die Anwendung des speziell gegen Benzodiazepine wirkenden Gegenmittels Flumazenil ist nicht angezeigt bei Patienten mit Epilepsie, die Benzodiazepine zur Behandlung erhielten. Die Aufhebung der Benzodiazepin-Wirkung kann bei solchen Patienten Krampfanfälle auslösen.
Wenn Sie die Einnahme von Clonazepam-neuraxpharm vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
Wenn Sie die Einnahme von Clonazepam-neuraxpharm abbrechen
Bitte unterbrechen oder beenden Sie die Einnahme von Clonazepam-neuraxpharm nicht, ohne zuvor mit Ihrem Arzt darüber zu sprechen. Wie für alle Arzneimittel gegen Epilepsie gilt auch für Clonazepam-neuraxpharm, dass Sie die Einnahme nicht plötzlich abbrechen dürfen. Die Dosierung muss nach Anweisung Ihres Arztes schrittweise verringert werden (siehe auch unter „4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?“ und „2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Clonazepam-neuraxpharm beachten?“).
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Clonazepam-neuraxpharm Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Häufig (betrifft bis zu 1 von 10 Behandelten):
• verminderte Muskel spannung
• Muskel schwäche
• Koordinationsstörungen
• verlängerte Reaktionszeit
• Benommenheit
• Schläfrigkeit
• Schwindel
• Müdigkeit und Mattigkeit
Diese Nebenwirkungen sind im Allgemeinen vorübergehend und verschwinden während der Behandlung meist von selbst oder nach Verringerung der Dosis. Sie können durch eine langsame Steigerung der Dosierung zu Behandlungsbeginn zum Teil verhindert werden.
Selten (betrifft bis zu 1 von 1.000 Behandelten):
• verringerte Zahl der Blutplättchen
• Blasenschwäche (Harninkontinenz)
• Schmerzen im oberen Bauchraum
• Nesselsucht, Juckreiz, Ausschlag, vorübergehender Haarausfall und Veränderungen der Hautfärbung
• Übelkeit
• Verlust der Libido (sexuelles Verlangen)
• Kopfschmerzen
Sehr selten (betrifft bis zu 1 von 10.000 Behandelten):
• schwere allergische Sofortreaktionen (Anaphylaxie) bei einer Behandlung mit Benzodiazepinen
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
• Über Herzversagen einschließlich Herzstillstand wurde berichtet.
• Rückbildungsfähige, vorzeitige Entwicklung der Geschlechtsreife bei Kindern.
• Eine Zunahme der Anfallshäufigkeit bei bestimmten Formen der Epilepsie im Rahmen einer Langzeitbehandlung ist möglich.
• Es kann eine Abflachung und Verlangsamung der Atmung (Atemdepression) auftreten. Diese kann bei bereits bestehender Atemnot durch verengte Atemwege und bei Patienten mit Hirnschädigungen stärker ausgeprägt sein. Das gilt auch bei gleichzeitiger Einnahme anderer die Atemtätigkeit beeinträchtigender Arzneimittel (siehe Abschnitt 2 unter „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“). Eine Atemdepression lässt sich in der Regel durch sorgfältige und individuelle Einstellung der Dosis vermeiden.
• Clonazepam-neuraxpharm kann bei Säuglingen und Kleinkindern zu vermehrtem Speichelfluss und zu Bronchialhypersekretion (vermehrter Flüssigkeitsabsonderung in den Bronchien) führen, weshalb es wichtig ist, auf die Freihaltung der Atemwege zu achten (siehe auch unter „2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Clonazepam-neuraxpharm beachten?“).
• Zeitlich begrenzte Gedächtnislücken (anterograde Amnesien) können bei einer Behandlung mit Benzodiazepinen in therapeutischen Dosierungen auftreten. Das Risiko des Auftretens dieser Nebenwirkung steigt mit höheren Dosierungen.
Anterograde Amnesien können mit unangemessenem Verhalten verbunden sein (siehe Abschnitt 2 unter „Gedächtnisstörungen“).
• Bei mit Clonazepam-neuraxpharm behandelten Patienten können Depressionen auftreten, die jedoch auch mit der Grunderkrankung in Zusammenhang stehen können.
• Die folgenden sogenannten „paradoxen Reaktionen“ wurden beobachtet: Erregbarkeit, Reizbarkeit, aggressives Verhalten, Agitiertheit, Nervosität, Feindseligkeit, Angstzustände, Schlafstörungen, Albträume und lebhafte Träume (siehe Abschnitt 2 unter „Psychische und paradoxe Reaktionen“).
• Insbesondere bei Langzeitbehandlung und bei hoher Dosierung können vorübergehende Störungen wie verlangsamtes oder undeutliches Sprechen, Bewegungs- und Gangunsicherheit sowie unwillkürliche Augenbewegungen auftreten.
• Bei älteren Patienten wurde unter einer Behandlung mit Benzodiazepinen ein erhöhtes Risiko für Stürze und Frakturen beobachtet.
• Insbesondere bei Langzeitbehandlung und bei hoher Dosierung können rückbildungsfähige Sehstörungen (Doppeltsehen) auftreten.
• Bei einer Behandlung mit Benzodiazepinen wurden allergische Reaktionen berichtet.
• Konzentrationsstörungen, Unruhe, Verwirrtheit und Desorientierung wurden beobachtet.
Clonazepam besitzt ein primäres Abhängigkeitspotenzial. Bereits bei täglicher Einnahme über wenige Wochen besteht die Gefahr einer Abhängigkeitsentwicklung (siehe Abschnitt 2 unter „Abhängigkeit“). Bei Beenden der Therapie mit Clonazepam können Entzugssymptome auftreten (siehe Abschnitt 2 unter „Absetzen der Therapie/Entzugssymptome “).
Meldung von Nebenwirkungen:
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3
D-53175 Bonn
Website: www.bfarm.de
anzeigen.
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5. WIE IST CLONAZEPAM-NEURAXPHARM AUFZUBEWAHREN?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf!
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem Flaschenetikett nach „Verwendbar bis:“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Nicht über 30 °C lagern!
Nach Anbruch der Flasche ist die Lösung 3 Monate haltbar.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.
6. INHALT DER PACKUNG UND WEITERE INFORMATIONEN
Was Clonazepam-neuraxpharm enthält
Der Wirkstoff ist Clonazepam.
1 ml (25 Tropfen) Lösung enthält 2,5 mg Clonazepam.
1 Tropfen enthält 0,1 mg Clonazepam.
Die sonstigen Bestandteile sind: Pfirsich-Aroma, Saccharin-Natrium, Essigsäure 99 %, Propylenglycol, gereinigtes Wasser.
Wie Clonazepam-neuraxpharm aussieht und Inhalt der Packung
Clonazepam-neuraxpharm ist eine klare, farblose bis leicht gelbliche Lösung. Clonazepam-neuraxpharm ist in Braunglasflaschen (Glasart III Ph. Eur.) mit Verschluss mit Tropfer aus Polyethylen abgefüllt.
Clonazepam-neuraxpharm ist in Flaschen mit 10 ml und 50 ml Inhalt erhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
neuraxpharm Arzneimittel GmbH Elisabeth-Selbert-Straße 23 • 40764 Langenfeld Tel. 02173 / 1060 - 0 • Fax 02173 / 1060 - 333
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Februar 2015.
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