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Clostricol

Gebrauchsinformation

Zulassungsinhaber und Hersteller:

IDT Biologika GmbH Am Pharmapark 06861 Dessau-Roßlau

CLOSTRICOL

Kombinationsvakzine aus Escherichia coii (mit den Fimbrienantigenen F4, F5, F6) sowie Clostridium perfringens Typ C-Toxoid (ß-Toxoid), inaktiviert, für Schweine (trächtige Sauen)

Suspension zur subkutanen Injektion

Arzneilich wirksame Bestandteile und sonstige Bestandteile

Eine Impfdosis (4 ml) enthält:

mind. 1,76 x 1010 inakt. Keime von Escherichia coii der Serotypen O8: K87, K88 (F4); O149: K91, K88 (F4); O101: K(A"), K99 (F5) und CS 2011, 987p (F6) mit den Fimbrienantigenen K88 (mind. 59 AE*), K99 (mind. 140 AE*), 987p (mind. 30 AE*) und Clostridium perfringens Typ C ß-Toxoid (induziert pro ml Kaninchenserum mind. 20 I.E. ß-Antitoxinx)

Aluminium (als Hydroxid)    max. 8,4 mg

Thiomersal    0,4 mg

* Latexagglutinierende Einheiten

x Die Wertigkeitsbestimmung erfolgt nach der Vorschrift des Europäischen Arzneibuches und wird in Internationalen Einheiten (I.E.) ausgewiesen. Diese Angabe ist nicht vergleichbar mit den in der Regel höher deklarierten sogenannten Bindungseinheiten (BE).

Anwendungsgebiet:

Aktive Immunisierung von trächtigen Sauen zur kolostralen passiven Immunisierung der Saugferkel mit dem Ziel, die Mortalität und die klinischen Symptome einer neonatalen Enterotoxikose (typische und atypische Koliruhr oder Kolidiarrhoe), verursacht durch E ccliStämme mit den Fimbrienantigenen F4, F5 und F6, zu reduzieren sowie die klinische Symptomatik einer Nekrotisierenden Enteritis, hervorgerufen durch ClostridiumperfringensTyp C-Infektionen, zu verringern.

Gegenanzeigen:

Immunisierung von klinisch kranken und stark strapazierten Tieren. Nebenwirkungen:

Vorübergehende Erhöhungen der Körperinnentemperatur sind möglich, klingen jedoch ohne Therapie ab. Nach Anwendung von CLOSTRICOL kann es in exponierten Beständen bei einzelnen Tieren zu Schockreaktionen kommen.

Falls Sie Nebenwirkungen (insbesondere solche , die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind) bei geimpften Tieren feststellen, teilen Sie diese Ihrem Tierarzt mit.

Zieltierart

Schwein (trächtige Sauen)

Dosierung und Art der Anwendung

Muttertierimmunisierung

1. Immunisierung 4 ml s.c.    5. Woche a.p.

2. Immunisierung 4 ml s.c.    2. Woche a.p.

Hinweise für die richtige Anwendung:

Die Kombinationsvakzine ist vor Gebrauch kräftig zu schütteln.

Nach Anbruch ist der Impfstoff innerhalb von 8 - 10 Stunden zu verbrauchen.

Wartezeit:

Null Tage

Besondere Lagerungshinweise:

Außer Reich- und Sichtweite von Kindern aufbewahren

Im Kühlschrank lagern (2 °C - 8 °C).

Vor Licht schützen.

Nicht nach dem angegebenen Verfalldatum anwenden.

Besondere Hinweise

CLOSTRICOL ist für die Muttertierimmunisierung vorgesehen. Über das Kolostrum der Muttertiere wird den Saugferkeln ein passiver Schutz vermittelt.

Es liegen keine Informationen zur gegenseitigen Verträglichkeit (Kompatibilität) dieses Impfstoffes mit einem anderen vor. Daher ist die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit der Anwendung dieses Impfstoffs mit einem anderen (entweder am selben Tag oder zu unterschiedlichen Zeitpunkten verabreicht) nicht nachgewiesen.

Nicht mit anderen Impfstoffen, immunologischen Produkten oder Tierarzneimitteln mischen.

Nach Verabreichung der doppelten Dosis können zusätzlich zu den zuvor beschriebenen Nebenwirkungen leichte Lokalreaktionen in Form von Rötungen, teigigen Schwellungen und Verhärtungen auftreten, die jedoch ohne weitere Behandlung innerhalb von 10 Tagen wieder abklingen.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung von nicht verwendetem Arzneimittel

Nicht verwendete Impfstoffe oder davon stammende Abfallmaterialien sind entsprechend den nationalen Vorschriften zu entsorgen.

Stand: 09/2012

Handelsformen:

Flasche mit 100 ml (25 ID) Flasche mit 200 ml (50 Id)

Wirkung:

Die Nekrotisierende Enteritis und die Kolidiarrhoe sind gegenwärtig die wirtschaftlich bedeutsamsten Aufzuchterkrankungen der Saugferkel. Sie verursachen in den Zuchtbeständen erhebliche wirtschaftliche Verluste.

Der Einfluss der klassischen Virulenzfaktoren der enterotoxischen Escherichia coii-Bakterien (ETEC) auf das klinische Erscheinungsbild einer Diarrhoe war bereits in den siebziger Jahren bekannt. Erst die Entdeckung der Fimbrienantigene K88 (F4), K99 (F5) und 987p (F6), die die Anheftung im Dünndarm ermöglichen, führte zu neuartigen Vakzinen.

CLOSTRICOL ist eine Vollbakterienvakzine mit den E col-Serotypen O8, O101 und O149, angereichert mit den Fimbrienantigenen K88, K99 und 987p. Die K88 exprimierenden E col-Stämme bilden außerdem hitzelabiles Enterotoxin (LT). Die spezifische Wirksamkeit des LT wurde nicht geprüft.

Die Nekrotisierende Enteritis wird verursacht durch das ß-Toxin von Clostridium perfringens Typ C. Der für die Herstellung von CLOSTRICOL verwendete Stamm von Cl. perfringensTyp C bildet nachweislich neben ß- auch a-Toxin. Eine spezifische Wirksamkeit gegen Clostridium perfringens Typ A assoziierte Erkrankungen wurde nicht geprüft.

Durch eine Vakzination der Sauen im letzten Drittel der Trächtigkeit mit CLOSTRICOL wird die Bildung von spezifischen Antikörpern gegen die deklarierten E coii-Fimbrienantigene und das ß-Toxoid von Clostridium perfringensTyp C im Kolostrum induziert. Die ausreichende Aufnahme von Kolostrum vermittelt den Ferkeln einen passiven Schutz gegen die Nekrotisierende Enteritis und die Kolidiarrhoe.