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Clotrigalen Creme

Document: 30.10.2009   Fachinformation (deutsch) change

Clotrigalen

Creme


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Künftig vorgesehener Wortlaut der Fachinformation



Fachinformation


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Clotrigalen®Creme 1% Creme


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Wirkstoff: Clotrimazol

1 g Creme enthält 10 mg Clotrimazol.

Sonstige Bestandteile: Cetyl­stearylalkohol (Ph.Eur.), siehe Abschnitt 4.4


Für die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Creme


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Pilzinfektionen der Haut durch Fadenpilze (Dermatophyten), Hefen (z.B. Candida-Arten), Schimmelpilze und andere, wie Malassezia furfur, sowie Infektionen durch Corynebacterium minutissimum.

Diese können sich äußern als Mykosen der Füße, Mykosen der Haut und der Hautfalten, Pityriasis versicolor, Erythrasma, oberflächliche Candidosen.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Die Creme wird 2 - 3mal täglich dünn auf die erkrankten Hautstellen aufgetragen und eingerieben.


Wichtig für den Behandlungserfolg ist eine regelmäßige und ausreichend lange Anwendung der Creme.


Die Dauer der Behandlung ist abhängig von der Art, dem Ausmaß und der Stelle der Erkrankung.

Um eine vollständige Ausheilung zu erreichen, sollte die Behandlung nicht gleich nach dem Abklingen der akuten entzündlichen Symptome oder der subjektiven Beschwerden beendet werden, sondern bis zu einer Behandlungsdauer von mindestens 4 Wochen fortgesetzt werden. Pityriasis versicolor heilt im allgemeinen in 1 - 3 Wochen, Erythrasma in 2 - 4 Wochen ab. Bei Fußpilz sollte zur Vermeidung von Rückfällen trotz rascher subjektiver Besserung ca. 2 Wochen über das Verschwinden der Krankheitszeichen hinaus behandelt werden.


4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.


Bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Cetylstearylalkohol empfiehlt es sich anstelle der Creme eine cetylstearylalkoholfreie Darreichungsform (z.B. eine Lösung) anzuwenden.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Cetylstearylalkohol kann örtlich begrenzt Hautreizungen (z.B. Kontaktdermatitis) hervorrufen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Clotrimazol vermindert die Wirksamkeit von Amphotericin und anderen Polyenantibiotika (Nystatin, Natamycin).


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Clotrimazol sollte aus Vorsicht nicht in der Frühschwangerschaft und nicht an Brustwarzen stillender Mütter angewendet werden.


Umfangreiche epidemiologische Untersuchungen, die ein Fehlbildungsrisiko für den Menschen mit einiger Sicherheit bei topischer Anwendung (dermal, vaginal) ausschließen, liegen nicht vor.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen


Nicht zutreffend


4.8 Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig: mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich: mehr als 1 von 1.000 Behandelten

Selten: mehr als 1 von 10.000 Behandelten

Sehr selten: 1 oder weniger von 10.000 Behandelten oder unbekannt


Es können häufig Hautreaktionen (z.B. vorübergehende Rötung, Brennen, Stechen) vorkommen.

Bei Überempfindlichkeit gegenüber Cetylstearylalkohol können allergische Reaktionen an der Haut auftreten.


4.9 Überdosierung


Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Antimykotika, topisch; Imidazol- und Triazol-Derivate


ATC-Code: D01AC01


Der Wirkungstyp von Clotrimazol ist primär fungistatisch, in hohen Konzentrationen auch fungizid. Clotrimazol wirkt nur auf proliferierende Pilze. Der antimykotische Effekt von Clotrimazol ist nach derzeitiger Kenntnis auf eine Hemmung der Ergosterin-Biosynthese zurückzuführen. Da Ergosterin ein essentieller Bestandteil der Zellmembran von Pilzen ist, kommt es unter Einfluss von Clotrimazol mit einer Verzögerung, die auf den Verbrauch des zytoplasmatischen Ergosterins der Pilzzelle zurückzuführen ist, zu starken Veränderungen der Membranzusammensetzung und -eigenschaften. Die damit verbundene Störung der Membranpermeabilität führt schließlich zur Zell-Lyse.


Ferner interferiert Clotrimazol in fungistatischen Konzentrationen mit mitochondrialen und peroxisomalen Enzymen. Als Folge kommt es zu einer toxischen Erhöhung der Hydrogenperoxid-Konzentrationen, was wahrscheinlich zum Zelltod beiträgt ("Hydrogenperoxid-Autodigestion").


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Bei topischer Applikation ist auch unter (un)günstigen Bedingungen (Hautläsionen, Okklusivverband) mit einer nennenswerten systemischen Verfügbarkeit nicht zu rechnen. In der Haut nimmt die Konzentration von Clotrimazol nach Applikation von speziellen Salbengrundlagen von der Epidermis (insbesondere Hornschicht, hier wurden Gewebekonzentrationen von etwa 1 mg/ml gemessen) über das Korium (Dermis, mit Gewebekonzentrationen von 2 bis 30 µg/ml) zur Subkutis (Gewebekonzentrationen kleiner als 0,1 µg/ml) stark ab. Dabei werden auch 6 Stunden nach der Applikation dieser speziellen Zubereitung in der Epidermis mikrobiologisch ausreichende Konzentrationen erreicht oder überschritten.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


1) Daten zur topischen Verträglichkeit


Die Verträglichkeitsuntersuchung von Clotrimazol wurde mit Creme (1 % Clotrimazol in handelsüblicher Grundlage, O/W-Emulsion) und mit Lösung (1 % Clotrimazol in Polyethylenglykol 400) am Albinokaninchen durchgeführt.

Beobachtet wurden die primäre Reizwirkung sowie die Verträglichkeit bei länger dauernder Anwendung. Die intakte Kaninchenhaut zeigte keinerlei Reizwirkung. Ödembildung wurde auch bei der isolierten Haut nicht festgestellt.


2) Daten zur systemischen Verträglichkeit


a) Akute Toxizität

Die akute Toxizität, die ausgedrückt wird als LD50, beträgt bei Mäusen und Ratten 700 - 900 mg/kg KG (oral), Kaninchen 1000 - 2000 mg/kg KG (oral), Katzen und Hunden 1000 bzw. 2000 mg/kg KG (oral); hier konnte die LD50 wegen starker Emesis nur näherungsweise bestimmt werden.


b) Chronische Toxizität

Die längerfristige Verabreichung hoher oraler Dosen an Ratten, Hunden und Affen verursachte Veränderungen an Leber und Nebennieren. Es kam zu einer dosisabhängigen Leberhypertrophie (Zellhypertrophie und Zunahme des Gesamtgewichts) aufgrund einer mikrosomalen Enzyminduktion in den Hepatozyten. (Anzeichen einer intrahepatischen Cholestase oder pathologische Veränderungen wurden bei Hunden und Affen nicht beobachtet; lediglich bei Ratten traten unter 200 mg/kg KG/Tag aufgrund der besonderen Sensibilität gegenüber Clotrimazol degenerative Veränderungen in den Hepatozyten auf.)

Diese funktionelle Hypertrophie ist nach Therapieende rasch reversibel.


Die Verdickungen der Nebennierenrinde waren bedingt durch verstärkte Fetteinlagerungen in die Zona reticularis und fasciculata; eine Schädigung des Parenchyms wurde nicht beobachtet. Auch diese Veränderungen sind nach Absetzen der Therapie reversibel, halten jedoch länger an als die Leber-Veränderungen.


c) Mutagenes und tumorigenes Potential

Die vorliegende Mutagenitätsprüfung ist negativ, reicht für eine abschließende Bewertung aber nicht aus.


Untersuchungen auf eine tumorigene Wirkung von Clotrimazol wurden nicht durchgeführt.


d) Reproduktionstoxikologie

Teratogenitätsstudien wurden an Mäusen, Ratten und Kaninchen mit oralen Gaben bis zu 200 mg/kg KG und Ratten mit vaginaler Applikation von 100 mg/kg KG durchgeführt. Clotrimazol hatte hierbei keinen Einfluss auf die Fertilität; die Substanz ist weder embryotoxisch noch teratogen (s.a. Abschnitt 4.6).


Bisherige Erfahrungen mit topischer Anwendung bei Schwangeren haben keine Hinweise auf embryotoxische bzw. fetotoxische Wirkungen ergeben.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Die sonstigen Bestandteile sind: Sorbitanstearat, Polysorbat 60, Cetylpalmitat (Ph.Eur.), Cetyl­stearylalkohol (Ph.Eur.), Benzylalkohol, Octyldodecanol (Ph.Eur.), gereinigtes Wasser.


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend


Dauer der Haltbarkeit


Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 5 Jahre.

Nach Anbruch der Tube ist die Creme ein Jahr haltbar.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Tube mit 25 g (N1), 50 g (N2) und 100 g Creme (N3)


6.6 Besondere Vorsichtmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.


7. INHABER DER ZULASSUNG


GALENpharma GmbH

Wittland 13, 24109 Kiel

Postfach 3764, 24036 Kiel

Tel.: (0431) 58518-0; Fax: (0431) 58518-20


8. ZULASSUNGSNUMMER


10557.00.02


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


11.09.1989 / 05.10.2004


10. STAND DER INFORMATION


Oktober 2009


11. VERKAUFSABGRENZUNG


Apothekenpflichtig

GPH: DRJK, 28. Oktober 2009, spcde-2110558-10