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Codeintropfen Hexal 0,5 Mg/Tropfen Lösung Zum Einnehmen

F achinformation

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Codeintropfen HEXAL® 0,5 mg/Tropfen Lösung zum Einnehmen

Wirkstoff: Codeinphosphat-Hemihydrat

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 g Lösung (= 35 Tropfen) enthält 23 mg Codeinphosphat-Hemi-hydrat (entsprechend 17 mg Codein.) Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Tropfen zum Einnehmen, Lösung

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

Symptomatische Therapie von Reizhusten (unproduktiver, trockener Husten).

4.2    Dosierung und Art der Anwendung Dosierung

Codein sollte in der niedrigsten wirksamen Dosis für die kürzest mögliche Zeit angewendet werden. Diese Dosis kann bis zu 4-mal täglich in Abständen von nicht weniger als 6 Stunden eingenommen werden. Die maximale Tagesdosis von Codein sollte 240 mg nicht überschreiten.

Bei Reizhusten ist die Dosierung je nach Ausprägung von Hustenfrequenz und -stärke dem Krankheitsbild innerhalb der vorgegebenen Dosierungsgrenzen entsprechend anzupassen.

Kinder und Jugendliche

Kinder unter 12 Jahre

Codein darf bei Kindern im Alter von unter 12 Jahren wegen des Risikos einer Opioid-Vergiftung aufgrund der variablen und unvorhersehbaren Verstoffwechselung von Codein zu Morphin nicht angewendet werden (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).

Jugendliche ab 12 Jahre und Erwachsene

Jugendliche ab 12 Jahre und Erwachsene nehmen 2-3-mal täglich 30-90 Tropfen (entsprechend 15-44 mg Codein) in einem 6-stündigen Abstand ein (maximal 240 mg täglich) oder entsprechend ärztlicher Anweisung. Die Dosierung bezieht sich auf das Körpergewicht (0,5-1 mg/kg). Sollte die Anzahl der einzunehmenden Tropfen zu hoch sein, so stehen für diese Patientengruppe andere Darreichungsformen mit einem höheren Wirkstoffgehalt zur Verfügung.

Bei Patienten mit Niereninsuffizienz und bei Dialysepatienten ist die Elimination von Codein verlangsamt, so dass das Dosierungsintervall verlängert werden muss.

Art der Anwendung

Die Tropfen können pur, auf Zucker oder mit etwas heißem Wasser oder Tee eingenommen werden. Die Einnahme sollte bevorzugt zur Nacht erfolgen, um durch intermittierende Anwendung die Wirksamkeit zu erhalten.

Die Dauer der Anwendung ist abhängig vom Verlauf der Erkrankung. Bei Persistieren des Hustens über einen Zeitraum von 2 Wochen hinaus muss eine weitere diagnostische Abklärung erfolgen.

4.3    Gegenanzeigen

Codeintropfen HEXAL dürfen nicht angewendet werden bei

•    Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Pfefferminzöl, Eucalyptusöl oder einen der in Abschnitt 6. „Inhalt der Packung und weitere Informationen“ genannten sonstigen Bestandteile

•    Ateminsuffizienz und Leberversagen

•    Kindern und Jugendlichen (0-18 Jahre) unmittelbar nach Tonsillektomie und/oder Adenektomie zur Behandlung von obstruktiver Schlafapnoe, da ein erhöhtes Risiko schwerwiegender und lebensbedrohlicher Nebenwirkungen besteht (siehe Abschnitt 4.4)

•    Frauen während der Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6)

•    Patienten, für die bekannt ist, dass sie vom CYP2D6-Phänotyp ultraschnelle Metabolisierer sind

•    Verdacht auf Missbrauch von Opiaten

•    komatösen Patienten

•    Patienten mit erhöhtem Hirndruck oder Kopfverletzungen

•    akutem Asthmaanfall

•    Atemdepression

•    Pneumonie

•    nahender Geburt

•    drohender Frühgeburt

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Codeintropfen HEXAL sollten nur unter strenger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses angewendet werden bei

•    Abhängigkeit von Opioiden (Drogenmissbrauch)

•    Morphin-ähnlicher Abhängigkeit bei Anwendung von hohen Dosen

•    Bewusstseinsstörungen

•    Störungen des Atemzentrums (z. B. bei Zuständen mit erhöhtem Hirndruck) und der Atemfunktion

•    Asthma in der Vergangenheit

•    Leber- oder Nierenversagen

•    gleichzeitiger Anwendung von MAO-Hemmern

•    chronisch obstruktiver Atemwegserkrankung.

Bei Hypotension und gleichzeitig bestehender Hypovolämie sollten Codeintropfen HEXAL nicht in höheren Dosen eingesetzt werden.

Chronischer Husten kann ein Frühsymptom eines Asthma bronchiale sein, daher sind Codeintropfen HEXAL zur Dämpfung dieses Hustens - insbesondere bei Kindern - nicht indiziert.

Codein besitzt ein primäres Abhängigkeitspotential. Bei längerem und hochdosiertem Gebrauch entwickeln sich Toleranz sowie physische und psychische Abhängigkeit. Es besteht eine Kreuztoleranz zu anderen Opioiden.

Bei vorbestehender Opiatabhängigkeit (auch solche in Remission) ist mit schnellen Rückfällen zu rechnen. Codein wird von Heroinabhängigen als Ersatzstoff betrachtet. Auch Abhängige von Alkohol und Sedativa neigen zu Missbrauch und Abhängigkeit von Codein.

Codeinhaltige Arzneimittel dürfen nur nach ärztlicher Verschreibung und unter ständiger ärztlicher Kontrolle eingenommen werden. Eine Weitergabe der für den persönlichen Gebrauch verschriebenen Arzneimittel an Dritte ist nicht zu verantworten.

Die Behandlung von Patienten nach Cholezystektomie sollte mit Vorsicht erfolgen. Infolge der Kontraktion des Sphincter Oddi können herzinfarktähnliche Symptome sowie eine Symptomverstärkung bei bestehender Pankreatitis auftreten.

CYP2D6-Metabolismus

Codein wird durch das Leberenzym CYP2D6 zu Morphin, seinem aktiven Metaboliten, umgewandelt. Bei einigen Patienten besteht ein Mangel an diesem Enzym oder sie besitzen dieses gar nicht. Es wird geschätzt, dass bis zu 7 % der kaukasischen Bevölkerung diesen Mangel aufweisen. Wenn der Patient jedoch ein extensiver oder ultraschneller Metabolisierer ist, besteht ein erhöhtes Risiko, dass er selbst bei üblicherweise verschriebenen Dosen die Nebenwirkungen einer Opioid-Vergiftung entwickelt. Diese Patienten wandeln Codein sehr rasch zu Morphin um, was höhere als die zu erwartenden Morphin-Plasmaspiegel zur Folge hat.

Allgemeine Symptome einer Opioid-Vergiftung umfassen Verwirrtheit, Somnolenz, flache Atmung, enge Pupillen, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung und Appetitlosigkeit. In schweren Fällen kann dies auch die Symptome einer Kreislauf- und Atemdepression beinhalten, was lebensbedrohlich und in sehr seltenen Fällen tödlich sein kann.

Schätzungen für die Prävalenz von ultraschnellen Metabolisierern in unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen sind im Folgenden zusammengefasst:

Bevölkerungsgruppe

Prävalenz %

Afrikaner/Äthiopier

29 %

Afroamerikaner

3,4-6,5 %

Asiaten

1,2-2 %

Kaukasier

3,6-6,5 %

Griechen

6,0 %

Ungarn

1,9 %

Nordeuropäer

1-2 %

Kinder mit eingeschränkter Atemfunktion

Codein wird nicht empfohlen zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahre, deren Atemfunktion möglicherweise beeinträchtigt ist, einschließlich durch neuromuskuläre Störungen, schwere Herz- oder Atemwegserkrankungen, Infektionen der oberen Atemwege oder Lungeninfektionen, Polytraumen oder umfangreiche operative Eingriffe. Diese Faktoren können die Symptome einer MorphinVergiftung verschlimmern.

Dieses Arzneimittel enthält 45 Vol.-% Alkohol. Bei Beachtung der Dosierungsanleitung werden pro 90 Tropfen ca. 1,2 g Alkohol zugeführt. Ein gesundheitliches Risiko besteht unter anderem bei Leberkranken, Alkoholkranken, Epileptikern, Patienten mit organischen Erkrankungen des Gehirns, Schwangeren, Stillenden und Kindern. Die Wirkung anderer Arzneimittel kann beeinträchtigt oder verstärkt sein.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Einnahme von Codeintropfen HEXAL und anderen zentraldämpfend wirksamen Arzneimitteln wie Sedativa, Anxiolytika, Hypnotika oder Psychopharmaka (Phenothiazine wie z. B. Chlorpromazin, Thioridazin, Perphenazin) sowie sedierende Antihistaminika (wie z. B. Promethazin, Meclozin) und Antihypertonika kann die sedierende und atemdepressive Wirkung verstärkt werden.

Alkohol ist bei Behandlung mit Codeintropfen HEXAL zu meiden, da sich die psychomotorische Leistungsfähigkeit wesentlich vermindert (überadditive Wirkung der Einzelkomponenten) (Verstärkung der sedierenden und blutdrucksenkenden Wirkung).

Unter trizyklischen Antidepressiva (Imipramin, Amitriptylin) sowie Opipramol kann eine codeinbedingte Atemdepression verstärkt werden.

Codein kann auch die Wirkung von Metoclopramid und Domperidon auf den Magen-Darm-Trakt antagonisieren.

Monooxidase-Hemmer

Bei gleichzeitiger Einnahme von MAO-Hemmem, wie z. B. Tranylcypromin, mit Pethidin kann es zu einer Verstärkung der zentralnervösen Wirkungen (einschließlich Bluthochdruck oder Hypotonie) kommen. Codeintropfen HEXAL dürfen daher erst 2 Wochen nach dem Ende einer Therapie mit MAO-Hemmem angewendet werden.

Die Wirkung von Schmerzmitteln wird verstärkt. Bei gleichzeitiger Anwendung mit partiellen Opioid-agonisten/-antagonisten, wie z. B. Buprenorphin, Pentacozin, ist eine Wirkungsabschwächung von Codeintropfen HEXAL möglich.

Cimetidin und andere Arzneimittel, die den Leberstoffwechsel beeinflussen, können die Wirkung von Codeintropfen HEXAL verstärken (erhöhte Plasmakonzentration). Unter Morphin-Behandlung wurde eine Hemmung des Morphin-Abbaus mit konsekutiv erhöhten Plasmakonzentrationen beobachtet. Für Codein ist eine solche Wechselwirkung nicht auszuschließen.

4.6    Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit Schwangerschaft

Beim Menschen wurde eine Assoziation zwischen Missbildungen des Respirationstrakts und der Atemwege von Codein in den ersten 3 Monaten der Schwangerschaft festgestellt. Hinweise auf andere Missbildungen liegen auch aus epidemiologischen Studien mit Narkoanalgetika einschließlich Codein vor. Codeintropfen HEXAL dürfen nur nach strenger Indikationsstellung und sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.

Bei nahender Geburt oder drohender Frühgeburt ist eine Anwendung kontraindiziert, da der in Codeintropfen HEXAL enthaltene Wirkstoff Codein die Plazentaschranke passiert und beim Neugeborenen zu Atemstörungen führen kann.

Bei längerfristiger Einnahme von Codeintropfen HEXAL kann sich eine Codein-Abhängigkeit des Feten entwickeln. Berichte über Entzugserscheinungen beim Neugeborenen nach wiederholter Anwendung von Codein im letzten Drittel der Schwangerschaft liegen vor.

Stillzeit

Codein darf während der Stillzeit nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).

Bei normalen therapeutischen Dosen können Codein und sein Metabolit in der Muttermilch in sehr geringen Konzentrationen vorhanden sein und es ist unwahrscheinlich, dass der gestillte Säugling nachteilig beeinflusst wird. Dennoch können bei Frauen, die vom CYP2D6-Phänotyp ultraschnelle Metabolisierer sind, höhere Konzentrationen des aktiven Metaboliten Morphin in der Muttermilch vorkommen und in sehr seltenen Fällen kann dies zu Symptomen einer Opioid-Vergiftung beim Säugling bis hin zum Tod führen.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Codein kann zu Benommenheit, Schwindel und Übelkeit führen. Codein kann das Reaktionsvermögen auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, das Bedienen von Maschinen sowie das Ausüben gefahrvoller Tätigkeiten beeinträchtigt werden.

4.8    Nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig (> 1/10)

Häufig (> 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt(Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Psychiatrische Erkrankungen

Nicht bekannt: Halluzinationen, Dysphorie, Stimmungsschwankungen

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: leichte Kopfschmerzen, leichte Schläfrigkeit Gelegentlich: Schlafstörungen

Nicht bekannt: Schwindelgefühl, Krampfanfalle, Abhängigkeit, Toleranzerscheinung, Unwohlsein

Augenerkrankungen

Nicht bekannt: Pupillenverengung

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Gelegentlich: Ohrgeräusche

Herzerkrankungen

Nicht bekannt: Herzklopfen, Bradykardie, Tachykardie Gefäßerkrankungen

Nicht bekannt: orthostatische Hypotonie, Hypothermie, Gesichtsrötung

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Gelegentlich: Kurzatmigkeit Nicht bekannt: Atemdepression

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig: Übelkeit, unter Umständen bis zum Erbrechen (insbesondere zu Therapiebeginn), Obstipation Gelegentlich: Mundtrockenheit Nicht bekannt: Pankreatitis

Leber- und Gallenerkrankungen

Nicht bekannt: Gallenkolik

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich: Pruritus, urtikarielles Exanthem

Selten: schwere allergische Reaktionen einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom Nicht bekannt: Juckreiz, Schwitzen

Erkrankungen der Nieren und der Harnwege

Nicht bekannt: Schwierigkeiten beim Wasserlassen, Harnleiterkolik

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr selten: Gewichtszunahme

Die regelmäßige und längerfristige Einnahme von Codein führt zur Abhängigkeit und Toleranzerscheinungen. Nach Absetzen können Symptome der Unruhe und Reizbarkeit auftreten. Diese können durch längerfristige Einnahme von Schmerzmittel verstärkt werden.

Bei höheren Dosen oder bei besonders empfindlichen Patienten können dosisabhängig die visuomotorische Koordination und die Sehleistung verschlechtert sein. Ebenfalls können Atemdepression und Euphorie auftreten.

Codein kann, insbesondere bei Einzeldosen über 60 mg, den Muskeltonus der glatten Muskulatur erhöhen. Bei hohen therapeutischen Dosen und bei Intoxikationen können Synkopen und Blutdruckabfall auftreten; bei Patienten mit vorbestehenden Lungenfunktionsstörungen muss mit dem Auftreten von Lungenödemen gerechnet werden.

Bei entsprechend sensibilisierten Patienten können durch Codeintropfen HEXAL Überempfindlichkeitsreaktionen (einschließlich Atemnot) auftreten.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn Website: www.bfarm.de

anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Die Auswirkungen einer Überdosierung werden durch die gleichzeitige Einnahme von Alkohol und Psychopharmaka verstärkt.

Symptome

Das Charakteristische einer Überdosierung mit Codein ist die Atemdepression. Weiterhin können Somnolenz bis zu Stupor und Koma sowie Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Harn- und Stuhlverhalten, mitunter auch Bradykardie, Tachykardie und Blutdruckabfall auftreten. Gelegentlich treten, vor allem bei Kindern, Krämpfe auf. Diese Symptome können durch die gleichzeitige Einnahme von Alkohol oder zentraldämpfenden Arzneimitteln verstärkt werden.

Therapie

Als Antidot stehen Opiatantagonisten (z. B. Naloxonhydrochlorid) zur Verfügung. Nach deren Verabreichung ist eine engmaschige Überwachung (für mindestens 4 Stunden) notwendig, da die Wirkdauer der Opiatantagonisten kürzer ist als die des Codeins, sodass mit einem erneuten Auftreten der Ateminsuffizienz gerechnet werden muss.

Symptomatische und supportive Therapie einschließlich Atemwege und Überwachung der Vitalfunktionen, bis diese stabil sind. Aktivkohle kann in Betracht gezogen werden, wenn Erwachsene mehr als 350 mg oder Kinder mehr als 5 mg/kg zeigt innerhalb 1 Stunde eingenommen haben.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1    Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Antitussiva, exklusive Kombinationen mit Expektoranzien ATC-Code: R05DA04

Codein ist ein Phenanthren-Alkaloid mit opiatagonistischen Eigenschaften, das früher aus Schlafmohn gewonnen wurde. Es wirkt dosisabhängig zentral analgetisch und antitussiv. Die Wirkungen werden zum Teil über die Bindung an supraspinale Opiatrezeptoren (My-Rezeptoren) vermittelt, wobei Codein eine außergewöhnlich niedrige Affinität zu den Opiatrezeptoren besitzt. Ein Teil der Wirkungen wird über den Metaboliten Morphin vermittelt.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften Resorption

Codein wird nach oraler Gabe rasch resorbiert, wobei die maximale Plasmakonzentration nach etwa 1 Stunde erreicht wird.

Biotransformation

Codein wird vorrangig in der Leber bei großen interindividuellen Unterschieden metabolisiert. Hauptmetaboliten im Plasma sind Morphin, Norcodein sowie die Morphin- und Codeinkonjugate, wobei die Konjugatkonzentrationen wesentlich höher als die der Ausgangssubstanzen liegen.

Elimination

Die Ausscheidung erfolgt im Wesentlichen renal in Form der Morphin- und Codeinkonjugate; etwa 10 % Codein werden unverändert renal ausgeschieden. Die Codein-Eliminationshalbwertszeit liegt bei gesunden Erwachsenen bei 3-5 Stunden, bei bestehender Niereninsuffizienz verlängert sie sich auf 9-18 Stunden; auch im Alter ist die Elimination von Codein verlangsamt.

Codein durchdringt die Plazentaschranke und geht in den fetalen Kreislauf über. In der Muttermilch werden nach hohen Codeindosen pharmakologisch relevante Konzentrationen erreicht.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

In-vitro- und In-vivo--Untersuchungen mit Codein ergaben keine Hinweise auf ein mutagenes Potential. Langzeitstudien an Ratten und Mäusen ergaben keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential von Codein. Aus Tierversuchen liegen Hinweise auf ein teratogenes Potential vor.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Ethanol 96 %

Eucalyptusöl Pfefferminzöl Saccharin-Natrium gereinigtes Wasser

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend

6.3    Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre

Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch

Nach dem ersten Öffnen nicht länger als 6 Monate haltbar.

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Braunglasflasche der Klasse III, Tropfeinsatz aus Polyethylen niedriger Dichte und Druckschraubverschluss aus Polypropylen (kindergesicherter Verschluss)

Packungen mit 15 ml und 30 ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen

7. INHABER DER ZULASSUNG

Hexal AG Industriestraße 25 83607 Holzkirchen Telefon: (08024) 908-0 Telefax: (08024) 908-1290 E-Mail: medwiss@hexal.com

8. ZULASSUNGSNUMMER

6243027.00.00

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG

10.03.2003

10. STAND DER INFORMATION

Februar 2014

11. VERKAUFABGRENZUNG V erschreibungspflichtig