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Colchicum-Dispert

Document: 15.02.2011   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Colchicum-Dispert

Überzogene Tabletten


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 überzogene Tablette enthält als arzneilich wirksamen Bestandteil:

Herbstzeitlosensamen-Trockenextrakt (50-150:1, eingestellt auf 0,5 mg Gesamtalkaloide, berechnet als Colchicin; Auszugsmittel: Dichlormethan

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Überzogene Tablette in roter Farbe und runder, bikonvexer Form.


4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Akuter Gichtanfall


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Erwachsene erhalten initial im akuten Gichtanfall 2 überzogene Tabletten (1 mg Colchicin)

ein, gefolgt von 1-3 überzogenen Tabletten (0,5-1,5 mg Colchicin) alle 1-2 Stunden bis

zum Abklingen der Schmerzen, jedoch nur bis zu einer Höchstdosis von 16 überzogenen

Tabletten (8 mg Colchicin) innerhalb von 24 Stunden. Eine Gesamtdosis pro Anfall von 24

Überzogenen Tabletten Colchicum-Dispert (12 mg Colchicin) darf nicht überschritten

werden.

Die überzogenen Tabletten sind mit reichlich Flüssigkeit unzerkaut zu schlucken.

Keine Wiederholung der Behandlung des Gichtanfalls innerhalb von 3 Tagen.


4.3 Gegenanzeigen


Eingeschränkte Nierenfunktion, Blutbildveränderungen (z. B. Anämie), bekannte Magen-

Darm-Erkrankungen, bekannte Überempfindlichkeit gegen Colchicin, eingeschränkte

Herz-Kreislauf-Funktion, schlechter Allgemeinzustand (Polymorbidität),

Lebererkrankungen, Kinder und Jugendliche.


Colchicum-Dispert darf nicht eingenommen werden bei Überempfindlichkeit gegenüber

Colchicin, Cochenillerot A (E 124) oder einem der sonstigen Bestandteile.

Colchicum-Dispert darf nicht eingenommen werden bei Anwendung von CYP3A4-Hemmern (z. B. Clarithromycin, Erythromycin, Telithromycin, Fluconazole, Itraconazol, Ketoconazol, Indinavir, Nelfinavir, Ritonavir, Saquinavir, Aprepitant, Verapamil, Grapefruit-Saft), da das Risiko für das Auftreten von Nebenwirkungen von Colchicin erhöht sein kann.

Des Weiteren darf Colchicum-Dispert nicht eingenommen werden bei Anwendung von Cyclosporin, da das Risiko für das Auftreten von Nebenwirkungen von Cyclosporin und Colchicin erhöht sein kann.


Vorsicht ist bei alten und geschwächten Patienten geboten.


In der Schwangerschaft und Stillzeit darf Colchicum-Dispert ebenfalls nicht eingenommen

werden. Während einer Therapie mit Colchicum-Dispert ist für eine sichere

Empfängnisverhütung zu sorgen. Diese Empfängnisverhütung sollte noch 3 Monate nach

Beendigung der Behandlung mit Colchicum-Dispert betrieben werden (siehe auch unter

Pkt. 4.6 „Schwangerschaft und Stillzeit“)

Da Samenzellen geschädigt werden können, sollten Männer, die mit Colchicum-Dispert

behandelt werden, bis zu 6 Monate danach keine Kinder zeugen.

Sollte dennoch eine Schwangerschaft eintreten, ist die Möglichkeit einer genetischen

Beratung zu nutzen.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Nach Einnahme von Colchicin ist die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr

sowie zur Bedienung von Maschinen eingeschränkt.


Alkohol kann die durch Colchicin eingeschränkte Fähigkeit, aktiv am Straßenverkehr teilzunehmen sowie Maschinen zu bedienen, weiter verschlechtern.


Vorsicht ist bei alten und geschwächten Patienten sowie bei solchen mit Herz-, Nieren- oder gastrointestinalen Erkrankungen geboten, da das Risiko für das Auftreten von Nebenwirkungen erhöht ist. Bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist das Risiko für Myopathien erhöht. Die Behandlung des Gichtanfalls mit Colchicin bedarf einer besonders Intensiven ärztlichen Überwachung.


Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Einnahme von Interferon-alpha, da die Wirksamkeit von Interferon-alpha vermindert sein kann. Bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, die zu Rhabdomyolysen führen können, insbesondere von Fibraten und HMG-CoA-Reduktase-Hemmern, kann das Risiko für das Auftreten von Rhabdomyolysen erhöht sein.


Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose- Malabsorption, Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Colchicum-Dispert nicht einnehmen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Bei niereninsuffizienten Patienten ist bei gleichzeitiger längerfristiger Gabe von Colchicum haltigen Zubereitungen mit einem HMG-CoA-Reduktasehemmer (Simvastatin, Atorvastatin, Lovastatin) über das Auftreten von Myopathien berichtet worden. Bei der gleichzeitigen Anwendung von Glucocorticoiden ist ebenso das Risiko für Myopathien erhöht. Colchicum-Dispert darf nicht eingenommen werden bei Anwendung von CYP3A4-Hemmern. Bei gleichzeitiger Anwendung von Clarithromycin mit Colchicin-haltigen Arzneimitteln wurden Todesfälle beschrieben. Vorsicht geboten ist auch bei gleichzeitiger Einnahme anderer Arzneimittel, die über CYP 3A4 metabolisiert werden.

Colchicum-haltige Zubereitungen sind ferner ein Substrat für Multi-Drug-Resistance-Modulatoren wie Ciclosporin A. Bei Kombination beider Wirkstoffe wird die Entfernung von Colchicum haltigen Zubereitungen aus den Zellen gehemmt und über nicht genau bekannte Mechanismen kann es zu Myopathien kommen. Die Wirkung sistiert nach Dosisreduktion oder Absetzen eines der beiden Medikamente. Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Einnahme von Interferon-alpha oder bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, die zu Rhabdomyolysen führen können, insbesondere von Fibraten und HMG-CoA-Reduktase-Hemmern.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

In der Schwangerschaft und Stillzeit darf Colchicum-Dispert nicht eingenommen

werden. Während einer Therapie mit Colchicum-Dispert ist für eine sichere

Empfängnisverhütung zu sorgen. Diese Empfängnisverhütung sollte noch 3 Monate nach

Beendigung der Behandlung mit Colchicum-Dispert betrieben werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum

Bedienen von Maschinen


Colchicum-Dispert hat einen großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit

zum Bedienen von Maschinen (siehe auch unter 4.4 „Besondere Warnhinweise und

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“.)


4.8 Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende

Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


Sehr häufig:

( ≥ 10 % )

Häufig:

( ≥ 1% bis < 10 % )

Gelegentlich:

( ≥ 0,1 % bis < 1 % )

Selten:

( ≥ 0,01 % - < 0,1 % )

Sehr selten:

( < 0,01 % oder unbekannt)


Häufig kann es zu Störungen im Bereich des Magen-Darm-Traktes mit Durchfällen,

Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Bauchkrämpfen kommen. Ebenfalls können

häufig zentralnervöse Effekte wie Übelkeit und Benommenheit sowie neuromuskuläre

Effekte wie Myoneuropathien mit Muskelschwäche und morphologischen Veränderungen,

insbesondere bei langfristiger Anwendung von Colchicum-Dispert, beobachtet werden.

Gelegentlich kann es zu Störungen der Blutbildung, zu hämolytischer oder aplastischer

Anämie, Thrombozytopenie sowie Agranulozytose kommen.

Außerdem treten gelegentlich Nierenschäden sowie dermatologische Phänomene wie

Pruritus, Purpurea, brennende Haut, Alopezie und Störungen des Nagelwachstums auf.


Allergische Reaktionen nach Einnahme von Colchicum-Dispert sind gleichfalls möglich. Sehr selten wurden auch Rhabdomyolyse und eine Erhöhung der Leberenzyme beobachtet.

Sehr selten kann bei Kombination von Colchicum haltigen Arzneimitteln mit Allopurinol ein

Stevens-Johnson-Syndrom auftreten.

Bei gleichzeitiger Gabe von Colchicin und Ciclosporin A oder anderen Multi-Drug-

Resistance-(MDR)-Modulatoren können Myopathien auftreten. Die Symptomatik sistiert

nach Dosisreduktion oder Absetzen eines der beiden Medikamente.

Cochenillerot A (E 124) kann allergische Reaktionen hervorrufen.


4.9 Überdosierung

Akute Vergiftungen werden nach Einnahme von ca. 20 mg Colchicin (40 überzogenen

Tabletten Colchicum-Dispert) beim Erwachsenen und 5 mg Colchicin ca. (10 über-

zogenen Tabletten Colchicum-Dispert) beim Kind beobachtet.

Chronische Vergiftungen können nach wiederholter Dosierung bei Gichtpatienten nach

Einnahme einer Gesamtdosis von 10 mg oder mehr innerhalb von wenigen Tagen

auftreten.

Colchicin ist ein „Mitosegift”, daher sind vorwiegend Organe und Gewebe mit hoher

Proliferationsrate betroffen.

Bei mäßiger Überdosierung sind folgende Intoxikationssymptome zu erwarten:

2 bis 5 (bis 6,5) Stunden nach der oralen Einnahme Beginn der Intoxikationssymptome.

Im Vordergrund steht eine schwere, lang andauernde hämorrhagische Enteritis mit

Übelkeit und Erbrechen, Tenesmen, Koliken und Durchfällen, die aber auch fehlen

können.

Aufgrund der Durchfälle kann es zu Wasser- und Salzverlusten mit Ausbildung einer

Hypokaliämie und Hyponatriämie sowie einer metabolischen Azidose kommen.


Der Exitus erfolgt nach 2-3 Tagen durch Atemlähmung oder Herzversagen. Wird die

Vergiftung überlebt, so kann es nach 10 – 14 Tagen zu einer totalen, eventuell bleibenden

Alopezie kommen. Mit erhöhtem Liquordruck muss gerechnet werden.

Eine häufige Begleiterscheinung der Vergiftung mit Colchicin ist die Präkordialangst,

die auch mit Schmerzen einhergehen kann. Im weiteren Verlauf der Vergiftung treten

Blässe, Temperaturabfall, Zyanose und Dyspnoe auf. Weiterhin sind eine Tachykardie

sowie ein Blutdruckabfall bis hin zum Kollaps möglich.

Mitunter werden auch Störungen der Leberfunktion beobachtet. In Einzelfällen ist eine

Erblindung berichtet worden.


Bei Überdosierung bzw. längerfristiger Einnahme von Colchicum-haltigen Arzneimitteln

traten mehrere Fälle von Rhabdomyolysen (möglicherweise aufgrund von

Wechselwirkungen) sowie von paralytischem Ileus auf.


Therapie von Intoxikationen


Die Therapie einer Colchicinvergiftung kann nur symptomatisch erfolgen, da es ein

spezifisches Antidot nicht gibt.


Bei einer akuten Vergiftung sollte zunächst versucht werden, durch Herbeiführen von

Erbrechen die Aufnahme des Colchicins in den Körper zu verhindern oder zu vermindern. Erwachsenen gibt man dazu warme hypertone Kochsalzlösung (Herstellung: 2-3 gehäufte Teelöffel Kochsalz pro Wasserglas) oder Apomorphin (0,1-0,15 mg/kg Körpergewicht

intravenös).


Bei Kindern bis ca. 6 Jahren wird das Erbrechen durch einen Esslöffel Ipecacuanha-Sirup , den man in 100-200 ml Fruchtsaft (1 Wasserglas) gibt, ausgelöst.


Nach Herbeiführen des Erbrechens ist eine Magenspülung und anschließend die Einnahme von Carbo medicinalis erforderlich.


Die symptomatische Behandlung besteht in der Stabilisierung des Kreislaufs mittels

Dauertropfinfusion mit Plasmaexpandern oder isotonischer Kochsalzlösung mit Zuckerzusatz

unter Elektrolytausgleich (v. a. Kalium) und EKG-Aufzeichnung.


Zur Unterstützung der Herztätigkeit kann Digoxin gegeben werden. Ferner wird eine prophylaktische Antibiotika-Behandlung, z. B. mit Carbenicillin, empfohlen. Bei erhöhtem

Liquordruck kann Dexamethason gegeben werden. Unter Umständen ist eine

Lumbalpunktion erforderlich. Gegen die Abdominalspasmen können Atropin, Papaverin oder Tannalbin gegeben werden.


Opiatedürfen dagegen nichtverabreicht werden!


Unter Umständen wird eine Sauerstoff- bzw. künstliche Beatmung des Patienten

notwendig.


Als Adstringens, Stimulans und zur Erwärmung lässt man den Patienten heißen schwarzen Tee trinken. Eine kontrollierte Wärmeanwendung kann gleichfalls versucht werden.


Die Nachbeobachtungder durch die Colchicin-Giftwirkung gefährdeten Organfunktionen (vor allem Leber, Niere und Knochenmark) ist erforderlich!


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Gichtmittel, Colchicin

ATC-Code: M04AC01


Colchicin ist ein sog. Spindelgift und ein Metaphaseninhibitor. Colchicin blockiert die

Ausbildung und den Umbau des sog. Zytoskeletts durch Hemmung der Tubulinkettenbildung.

Dadurch hemmt es die Zellteilung, aber auch die Migration von nicht ortsständigen Zellen.


Als mögliches therapeutisches Wirkprinzip wird angenommen: Colchicin unterdrückt die

Phagozytose von Uratkristallen durch Leukozyten und setzt somit sowohl die Zerstörung der

Leukozyten-Zellmembran von innen als auch die Ausschüttung von lysosomalen Enzymen,

chemotaktischen Wirkstoffen und Milchsäure herab. Die Invasion neuer Granulozyten wird

gemindert. Somit hemmt Colchicin sekundär die Präzipitation neuer Uratkristalle.

Colchicin beeinflusst die Harnsäurekonzentration in Blut und Gewebe nicht.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

a) Pharmakokinetik

Colchicum-Dispert wird im Magen-Darm-Kanal schnell und gut resorbiert. Maximale

mittlere Plasmaspiegel von 4,2 ng/ml werden etwa 60 Minuten nach oraler Gabe von 2

überzogenen Tabletten (enth. 2 x 0,5 mg Gesamtalkaloide, davon 2 x 0,38 mg

Colchicin) gemessen.


Colchicin penetriert schnell in die Zellen und hat ein großes Verteilungsvolumen (Vd. area)

von 473 l. Aus dem Blutplasma verschwindet Colchicin schnell (Minuten). Leber, Niere, Leukozyten und Magen-Darm-Trakt enthalten hohe Colchicinkonzentrationen.


Aufgrund des molekularen Wirkmechanismus und der spezifischen Bindungsstellen von

Colchicin an der Zelloberfläche (Transportproteine) sowie im Zytoplasma (Tubuline) kann

aus den Daten über die Pharmakokinetik von Colchicin nicht auf die Wirkungsdauer

geschlossen werden.


Colchicin wird in der Leber metabolisiert und bevorzugt biliär ausgeschieden.


Ein enterohepatischer Kreislauf besteht. Die Elimination erfolgt hauptsächlich mit den

Faeces (Metaboliten) und zu einem kleineren Teil über den Urin.


b) Bioverfügbarkeit

Colchicin ist nach oraler Gabe von Colchicum-Dispert, überzogene Tabletten, gleichgut verfügbar wie nach oraler Applikation einer Lösung von Colchicin.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Toxikologische Eigenschaften

Colchicin weist eine sehr geringe therapeutische Breite auf. Bereits bei der zur Therapie

zugelassenen Dosierung von insgesamt 8 mg Colchicin pro Anfall sind Todesfälle

beschrieben worden. Bei Überdosierung tritt der Tod durch Hämolyse, Herzinsuffizienz und

Lähmungen ein. Ein Antidot ist nicht bekannt. Die chronische Toxizität von Colchicin ist durch neuromuskuläre, degenerative Prozesse gekennzeichnet. Außerdem kann es zu

Haarausfall, aplastischer Anämie und anderen durch die Hemmung der Zellteilung

bedingten Effekten kommen.

Die häufig auftretenden Diarrhöen beruhen möglicherweise auch auf einer Hemmung der

Zellerneuerung und Regenerationsfähigkeit der Dünndarmepithelien. Salz- und Wasserverluste können die Folge sein (siehe auch unter „4.9 Überdosierung”).


Colchicin verursacht in menschlichen Lymphozytenkulturen chromosomale Schäden. Ein

Zusammenhang zwischen diesen Chromosomenschäden und einer teratogenen Wirkung

beim Menschen ist nicht eindeutig belegt. Tierexperimentelle Studien ergaben bei Maus, Hamster, Kaninchen und Küken-Embryo teratogene Wirkungen. Zudem wurde nach

subkutaner Verabreichung von Colchicin an männliche Kaninchen (1,5 und 3 mg/ca. 2 kg

Körpergewicht, 2 x wöchentlich) eine Beeinträchtigung der Spermatogenese und Atrophie

der Testes gesehen.


Es gibt Fallberichte über Reproduktionsstörungen wie Azoospermie oder Geburt von Trisomie-Kindern nach Colchicin-Behandlung der Väter, ebenso Fallberichte, bei denen trotz einer Colchicin-Therapie während der Schwangerschaft

gesunde Kinder geboren wurden.

Diese Fallberichte reichen zwar für eine konkrete Einschätzung des reproduktionstoxischen Potentials von Colchicin beim Menschen nicht aus. Teratogenität muss jedoch aufgrund der

Wirkung der Tropolonalkaloide auf Mitose und Meiose angenommen werden. Die Bildung

aneuploider Spermien ist wahrscheinlich.

Es ist nicht bekannt, ob Colchicin in die Muttermilch übergeht.


Bei eingeschränkter Nierenfunktion erhöht sich die Toxizität von Colchicin.


Bei Überdosierung bzw. längerfristiger Einnahme von Colchicum-haltigen Arzneimitteln

traten mehrere Fälle von Rhabdomyolysen (möglicherweise aufgrund von

Wechselwirkungen) sowie von paralytischem Ileus auf.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Arabisches Gummi, Carmellose-Natrium, Carnaubawachs, Copovidon, Lactose-Monohydrat, Leichtes Magnesiumoxid, Macrogol 6000, Magnesiumstearat, Maisstärke, Mikrokristalline Cellulose, Povidon K25, Sucrose (Saccharose), Schellack, Stearinpalmitinsäure,Talkum, Farbstoffe E 104, E 124, E 171.


6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

Colchicum-Dispert ist 5 Jahre haltbar.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Keine


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

PVC-Aluminium-Blister


Originalpackungen mit:

20 überzogenen Tabletten

50 überzogenen Tabletten

[Unverkäufliches Muster mit 10 überzogenen Tabletten]


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht verwendete Arznei sollte der Apotheke zurückgegeben und durch diese beseitigt werden. Colchicum-Dispert, überzogene Tabletten, sollen nicht mit dem Hausmüll oder über die Kanalisation entsorgt werden, da Colchicin ein nicht unerhebliches toxisches Potential

besitzt.


7. INHABER DER ZULASSUNG


Johannes Bürger Ysatfabrik GmbH

Herzog-Julius-Str. 83

38667 Bad Harzburg

Tel.-Nr.: (05322) 44 44

Fax. Nr.: (05322) 78 02 29

E-Mail: info@ysat.de


Notruf: Johannes Bürger Ysatfabrik GmbH

05322 - 78 02 19

8. ZULASSUNGSNUMMER

6076003.00.00


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

21.04.1999 / 20.06.2007


10. Stand der Information

01/2011


11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig

Colchicum-Dispert Zul.-Nr.: 6076003.00.00

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