Cortidexason 16 Mg Tabletten
Dermapharm AG |
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Anlage 1 zur Änderungsanzeige vom 07.03.2008 |
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Cortidexason 16 mg Tabletten, Tablette |
Zul.-Nr. 61212.00.00 |
Fachinformation |
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Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Cortidexason® 16 mg Tabletten
Wirkstoff: Dexamethason
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Tablette enthält 16 mg Dexamethason.
Cortidexason16 mg Tabletten enthalten 191,8 mg Lactose.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1
3. Darreichungsform
Weiße Tablette mit Bruchkerbe
Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Neurologie
Hirnödem (nur bei computertomographisch nachgewiesener Hirndrucksymptomatik),ausgelöst durch Hirntumor, neuro- chirurgische Eingriffe, Hirnabszess.
Erkrankungen der Lunge und der Atemwege
Schwerer akuter Asthmaanfall.
Dermatologie
Orale Anfangsbehandlung ausgedehnter, schwerer, akuter, auf Glucocorticoide ansprechende Hautkrankheiten wie Erythrodermie, Pemphigus vulgaris, akute Ekzeme.
Autoimmunerkrankungen/Rheumatologie
Orale Anfangsbehandlung von Autoimmunerkrankungen wie
systemischer Lupus erythematodes (insbesondere visze- rale Formen).
Aktive Phasen von Systemvaskulitiden wie Panarteriitis nodosa (bei gleichzeitig bestehender pos. Hepatitis B Serologie sollte die Behandlungsdauer auf zwei Wochen begrenzt werden).
Aktive rheumatoide Arthritis mit schwerer progredienter Verlaufsform, z.B. schnell destruierend verlaufende Formen und/oder mit extraartikulären Manifestationen.
Juvenile idiopathische Arthritis mit schwerer systemi- scher Verlaufsform (Still-Syndrom) oder mit lokal nicht beeinflussbarer Iridozyklitis.
Rheumatisches Fieber mit Karditis.
Infektologie
Schwere Infektionskrankheiten mit toxischen Zuständen (z.B. Tuberkulose, Typhus; nur bei gleichzeitiger anti- infektiöser Therapie).
Onkologie
Palliativtherapie maligner Tumoren.
Prophylaxe und Therapie von Zytostatika-induziertem Erbrechen im Rahmen antiemetischer Schemata.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Höhe der Dosierung ist abhängig von der Art und Schwere der Erkrankung und vom individuellen Ansprechen des Patienten auf die Therapie. Im Allgemeinen werden relativ hohe Initialdosen angewendet, die bei akuten schweren Verlaufsformen deutlich höher sein müssen als bei chronischen Erkrankungen.
Dexamethasonsteht inForm vonTabletten zu4, 8und 16mg zur Verfügung. DieWahl der geeigneten Dosisstärkerich- tet sich nach der Höhe der Anfangsdosis und der Anzahl der über den Tag zu verteilenden Dosen.
Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Dosie- rungsempfehlungen:
Neurologie
Hirnödem:
Dosis in Abhängigkeit von Ursache und Schweregrad ini- tial 8-10 mg (bis 80 mg) i.v., anschließend 16-24 mg (bis 48 mg)/Tag verteilt auf 3-4 (6) Einzeldosen i.v. oder oral über 4-8 Tage.
Einelängerfristige,niedriger dosierte Gabe von Dexame- thason kann während der Bestrahlung sowie bei der kon- servativen Therapie inoperabler Hirntumoren erforder- lich sein.
Erkrankungen der Lunge und der Atemwege
Schwerer akuter Asthmaanfall:
Erwachsene: 8-20 mg i.v. oder oral, weiterhin 8 mg alle
4 Stunden.
Kinder: 0,15 - 0,3 mg /kg Körpergewicht i.v. oder oral bzw. 1,2 mg/kg als Bolus, dann 0,3 mg/kg alle 4-6 Stun- den.
Dermatologie
Akute Hautkrankheiten:
Je nach Art und Ausmaß der Erkrankung Tagesdosen von
8-40 mg, in Einzelfällen bis 100 mg. Anschließend
Weiterbehandlung in fallender Dosierung.
Autoimmunerkrankungen/Rheumatologie
Panarteriitis nodosa: 6-15 mg/Tag (bei gleichzeitig bestehender positiver Hepatitis B Serologie sollte die Behandlungsdauer auf zwei Wochen begrenzt werden).
Aktive Phasen von rheumatischen Systemerkrankungen:
Systemischer Lupus erythematodes 6-15 mg/Tag.
Aktive rheumatoide Arthritis mit schwerer progredienter Verlaufsform: bei schnell destruierend verlaufenden For- men 12-15 mg/Tag, bei extraartikulären Manifestationen 6-12 mg/Tag.
Juvenile idiopathische Arthritis mit schwerer systemi- scher Verlaufsform (Still-Syndrom) oder mit lokal nicht beeinflussbarer Iridozyklitis: 12-15 mg/Tag.
Rheumatisches Fieber mit Karditis: 12-15 mg/Tag.
Infektiologie
Schwere Infektionskrankheiten, toxische Zustände (z.B. Tuberkulose, Typhus; nur neben entsprechender antiin- fektiöser Therapie): 4-20 mg/Tag i.v. oder oral.
Onkologie
Palliativtherapie maligner Tumoren: Initial 8-16 mg/ Tag, bei länger dauernder Therapie 4-12 mg/Tag.
Prophylaxe und Therapie von Zytostatika-induziertem Erbrechen im Rahmen antiemetischer Schemata.
Art und Dauer der Anwendung
Die Tabletten werden zu oder nach dem Essen unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen. Bei der phar- makodynamischen Therapie sollte die Tagesdosis mög- lichst als Einzeldosis morgens verabreicht werden (zir- kadiane Therapie). Bei Patienten, die aufgrund ihrer Erkrankung eine Hochdosistherapie benötigen, ist jedoch häufig eine mehrmalige tägliche Gabe erforderlich um einen maximalen Effekt zu erzielen.
Die Möglichkeit zur alternierenden Therapie in Abhän- gigkeit vom Krankheitsbild und der individuellen Reak- tion ist zu prüfen.
Je nach Grunderkrankung, klinischer Symptomatik und
Ansprechen auf die Therapie kann die Dosis unterschied-
lich schnell reduziert und beendet oder der Patient auf eine möglichst niedrige Erhaltungsdosis eingestellt werden, ggf.unter Kontrolle des adrenalen Regelkreises.
Grundsätzlich sollten Dosis und Behandlungsdauer so
hoch bzw. lang wie nötig aber so gering bzw. kurz wie
möglich gehalten werden. Der Dosisabbau sollte grund- sätzlich stufenweise erfolgen.
Bei einer im Anschluss an die Initialtherapie für er-
forderlich gehaltenen Langzeittherapie sollte auf
Prednison/Prednisolon umgestellt werden, da es hierbei
zu einer geringeren Nebennierenrindensuppression kommt.
Bei Hypothyreose oder bei Leberzirrhose können vergleichsweise niedrige Dosierungen ausreichen bzw. kann eine Dosisreduktion erforderlich sein.
4.3 Gegenanzeigen
Cortidexason 16 mg Tabletten sind kontraindiziert bei Überempfindlichkeit gegen Dexamethason oder einen der sonstigen Bestandteile.
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Eine Nebennierenrinden(NNR)-Insuffizienz, die durch eine Glucocorticoidtherapie bedingt ist kann, abhängig von der Dosis und Therapiedauer, noch mehrere Monate und in Einzelfällen länger als ein Jahr nach Absetzen der Therapie anhalten. Kommt es während der Behandlung mit Cortidexason 16 mg Tabletten zu besonderen körper- lichen Stresssituationen (Unfall, Operation, Geburt u.a.), kann eine vorübergehende Dosiserhöhung erforder- lich werden. Wegen der möglichen Gefährdung in Stress- situationen sollte daher für den Patienten bei länger dauernder Therapie ein Corticoid-Ausweis ausgestellt werden.
Auch bei anhaltender NNR-Insuffizienz nach Therapieende kann die Gabe von Glucocorticoiden in körperlichen Stresssituationen erforderlich sein.
Eine Therapie induzierte akute NNR-Insuffizienz kann durch langsame Dosisreduktion bei vorgesehenem Absetzen minimiert werden.
Eine pharmakodynamische Therapie mit Cortidexason 16 mg Tabletten sollte nur unter strengster Indikationsstel- lung und ggf. zusätzlicher gezielter antiinfektiöser Therapie durchgeführt werden bei folgenden Erkrankun- gen:
- akute Virusinfektionen (Herpes zoster, Herpes simp-
lex, Varizellen, Keratitis herpetica)
- HBsAG-positive chronisch-aktive Hepatitis
- ca. 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach Schutzimpfungen
mit Lebendimpfstoffen
- systemische Mykosen und Parasitosen (z.B. Nematoden)
- Poliomyelitis
- Lymphadenitis nach BCG-Impfung
- akute und chronische bakterielle Infektionen
- bei Tuberkulose in der Anamnese (cave Reaktivierung!)
Anwendung nur unter Tuberkulostatika-Schutz
Zusätzlich sollte eine pharmakodynamische Therapie mit Cortidexason 16 mg Tabletten nur unter strenger Indika- tionsstellung und ggf. zusätzlicher spezifischer Thera- pie durchgeführt werden bei:
-
Magen-Darm-Ulzera
-
schwerer Osteoporose
-
schwer einstellbarer Hypertonie
-
schwer einstellbarem Diabetes mellitus
-
psychiatrischen Erkrankungen (auch anamnestisch)
-
Eng- und Weitwinkelglaukom
-
Hornhautulcerationen und Hornhautverletzungen
Wegen der Gefahr einer Darmperforation dürfen Corti- dexason 16 mg Tabletten nur bei zwingender Indikation und unter entsprechender Überwachung angewendet werden bei:
- schwerer Colitis ulcerosa mit drohender Perforation
- Divertikulitis
- Enteroanastomosen (unmittelbar postoperativ)
Die Zeichen einer peritonealen Reizung nach gastroin- testinalen Perforation können bei Patienten, die hohe Dosen von Glucocorticoiden erhalten, fehlen.
Während der Anwendung von Cortidexason 16 mg Tabletten ist bei Diabetikern ein eventuell erhöhter Bedarf an Insulin oder oralen Antidiabetika zu berücksichtigen.
Während der Behandlung mit Cortidexason 16 mg Tabletten ist, insbesondere bei Anwendung hoher Dosen und bei Pa- tienten mitschwer einstellbarer Hypertonie, eine regel- mäßige Blutdruckkontrolle erforderlich.
Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz sind sorgfältig zu überwachen, da die Gefahr einer Verschlechterung besteht.
Bei Kindern sollte die Indikation aufgrund der wachs- tumshemmenden Wirkung von Glucocorticoiden streng ge- stellt und das Längenwachstum bei Cortidexason 16 mg Tabletten-Langzeittherapie regelmäßig kontrolliert werden.
Die Behandlung mit Cortidexason 16 mg Tabletten kann die Symptomatik einer bestehenden oder sich entwickeln- den Infektion verschleiern und somit die Diagnostik erschweren.
Eine langdauernde Anwendung auch geringer Mengen von Dexamethason führt zu einem erhöhten Infektionsrisiko auch durch solche Mikroorganismen, die ansonsten selten Infektionen verursachen (sog. opportunistische Infek- tionen).
Impfungen mit Totimpfstoffen sind grundsätzlich mög- lich. Es ist jedoch zu beachten, dass die Immunreaktion und damit der Impferfolg bei höheren Dosierungen der Corticoide beeinträchtigt werden kann.
Bei einer langdauernden Therapie mit Cortidexason 16 mg Tabletten sind regelmäßige ärztliche Kontrollen (ein- schließlich augenärztlicher Kontrollen in dreimonatigen Abständen) angezeigt.
Bei hohen Dosen ist auf eine ausreichende Kaliumzufuhr und auf Natriumrestriktion zu achten und der Serum-Kalium-Spiegel zu überwachen.
Abhängig von Dauer und Dosierung der Behandlung muss mit einem negativen Einfluss auf den Calciumstoffwech- sel gerechnet werden, so dass eine Osteoporose-Prophy- laxe zu empfehlen ist. Dies gilt vor allem bei gleich- zeitig bestehenden Risikofaktoren wie familiärer Ver- anlagung, höherem Lebensalter, nach der Menopause, un- genügender Eiweiß- und Calciumzufuhr, starkem Rauchen, übermäßigem Alkoholgenuss, sowie Mangel an körperlicher Aktivität. Die Vorbeugung besteht in ausreichender Calcium- und Vitamin D Zufuhr und körperlicher Aktivi- tät. Bei bereits bestehender Osteoporose sollte zusätz- lich eine medikamentöse Therapie erwogen werden.
Bei Beendigung oder gegebenenfalls Abbruch der Langzeitgabe von Glucocorticoiden ist an folgende Risiken zu denken:
Exacerbation bzw. Rezidiv der Grundkrankheit, akute NNR-Insuffizienz, Cortison-Entzugssyndrom.
Spezielle Viruserkrankungen (Windpocken, Masern) können bei Patienten,die mitGlucocorticoidenbehandelt werden, besonders schwer verlaufen.
Insbesondere gefährdet sind immunsupprimierte Kinder und Personen ohne bisherige Windpocken- oder Masernin- fektion. Wenn diese Personen während einer Behandlung mit Cortidexason 16 mg Tabletten Kontakt zu masern- oder windpockenerkrankten Personen haben, sollte gegebenenfalls eine vorbeugende Behandlung eingeleitet werden.
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Into-
leranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorp-
tion sollten Cortidexason 16 mg Tabletten nicht einneh-
men.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Östrogene (z.B. Ovulationshemmer): Die Corticoidwirkung kann verstärkt werden.
Antacida: Bei gleichzeitiger Gabe von Aluminium- oder Magnesiumhydroxid kann es bei Patienten mit chronischen Lebererkrankungen zu einer Reduktion der Bioverfügbar- keit von Dexamethason kommen.
Arzneimittel, die CYP3A4 induzieren wie Rifampicin, Phenytoin, Carbamazepin, Barbiturate und Primidon: Die Corticoidwirkung kann vermindert werden.
Arzneimittel, die CYP3A4 inhibieren wie Ketoconazol und Itraconazol: Die Corticoidwirkung kann verstärkt werden.
Ephedrin: der Metabolismus von Glucocorticoiden kann beschleunigt und hierdurch deren Wirksamkeit vermindert werden.
ACE-Hemmstoffe: Erhöhtes Risiko des Auftretens von Blut- bildveränderungen.
Herzglykoside: Die Glykosidwirkung kann durch Kaliumman- gel verstärkt werden.
Saluretika/Laxantien: Die Kaliumausscheidung kann ver- stärkt werden.
Antidiabetika: Die blutzuckersenkende Wirkung kann ver-
mindert werden.
Cumarin-Derivate: Die Antikoagulanzienwirkung kann abge- schwächt werden.
NichtsteroidaleAntiphlogistika/Antirheumatika,Salicylate und Indometacin: Die Gefahr von Magen-Darm-Blutungen wird erhöht.
Nicht-depolarisierende Muskelrelaxantien: Die Muskelrela- xation kann länger anhalten.
Atropin, andere Anticholinergika: Zusätzliche Augen-In- nendrucksteigerungen bei gleichzeitiger Anwendung mit Cortidexason 16 mg Tabletten sind möglich.
Praziquantel: Durch Corticosteroide ist ein Abfall der Praziquantel-Konzentration im Blut möglich.
Chloroquin, Hydroxychloroquin, Mefloquin: Es besteht ein erhöhtes Risiko des Auftretens von Myopathien, Kardiomyo- pathien.
Somatropin: Die Wirkung von Somatropin kann vermindert werden.
Protirelin: Der TSH-Anstieg bei Gabe von Protirelin kann
reduziert sein.
Ciclosporin: Die Blutspiegel von Ciclosporin werden er- höht: Es besteht eine erhöhte Gefahr zerebraler Krampfan- fälle.
Einfluss auf Untersuchungsmethoden:
Hautreaktionen auf Allergietests können unterdrückt werden.
4.6
Schwangerschaft und Stillzeit:
Während der Schwangerschaft, besonders in den
ersten drei Monaten soll die Anwendung nur nach sorgfältiger
Nutzen/Risiko-Abwägung erfolgen
Bei einer Langzeitbehandlung mit Glucocorticoiden wäh- rend der Schwangerschaft sind Wachstumsstörungen des Feten nicht auszuschließen. Dexamethason führte im Tierexperiment zur Ausbildung von Gaumenspalten (siehe Abschnitt 5.3). Ein erhöhtes Risiko für orale Spaltbil- dungen bei menschlichen Feten durch die Gabe von Gluco- corticoiden während des ersten Trimenons wird disku- tiert. Werden Glucocorticoide am Ende der Schwanger- schaft gegeben, besteht für den Fetus die Gefahr einer Atrophie der Nebennierenrinde, die eine ausschleichende Substitutionsbehandlung des Neugeborenen erforderlich machen kann.
Glucocorticoide gehen in die Muttermilch über. Eine Schädigung des Säuglings ist bisher nicht bekannt ge- worden. Trotzdem sollte die Indikation in der Stillzeit strenggestellt werden. Sind aus Krankheitsgründen höhe- re Dosen erforderlich, sollte abgestillt werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähig- keit zum Bedienen von Maschinen
Bisher liegen keine Hinweise vor, dass Cortidexason 16 mg Tabletten die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehroderzur Bedienung von Maschinen beein- trächtigen, gleiches gilt auch für Arbeiten ohne siche- ren Halt.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (1/10)
Häufig (1/100, 1/10)
Gelegentlich (1/1.000, 1/100)
Selten (1/10.000, 1/1.000)
Sehr selten (1/10.000, einschließlich gemeldeter Einzel-
fälle)
Pharmakotherapie:
In Abhängigkeit von Therapiedauer und Dosis können fol- gende Nebenwirkungen auftreten:
Endokrine Störungen:
Adrenale Suppression und Induktion eines Cushing Syn- droms (typische Symptome Vollmondgesicht, Stammfett- sucht und Plethora), verminderte Glucosetoleranz, Dia- betes mellitus, Wachstumshemmung bei Kindern, Störungen der Sexualhormonsekretion (unregelmäßige Menstruation bis hin zur Amenorrhoe, Impotenz).
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen:
Gewichtszunahme, Hypercholesterinämie und Hypertrigly- ceridämie, Natriumretention mit Ödembildung, vermehrte Kaliumausscheidung (cave: Rhythmusstörungen).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Striae rubrae, Atrophie, Teleangiektasien, erhöhte Ka- pillarfragilität, Petechien, Ekchymosen, Hypertrichose, Steroidakne, verzögerte Wundheilung, rosazea-artige (periorale) Dermatitis, Änderungen der Hautpigmentie- rung,Überempfindlichkeitsreaktionen, z.B. Arzneimittel-
exanthem.
Skelettmuskulatur und Bindegewebserkrankungen:
Muskelatrophie und -schwäche, Osteoporose (dosisabhän- gig, auch bei nur kurzer Anwendung möglich), aseptische Knochennekrosen (Kopf des Oberarm- und Oberschenkelkno- chens), Sehnenruptur.
Psychiatrische Erkrankungen:
Depressionen,Gereiztheit, Euphorie, Antriebs- und Appe- titsteigerung, Psychosen, Schlafstörungen.
Erkrankungen des Nervensystems:
Pseudotumor cerebri (insb. bei Kindern), Manifestation einer latenten Epilepsie, Erhöhung der Anfallsbereit-schaft bei manifester Epilepsie.
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes:
Magen-Darm-Ulcera, gastrointestinale Blutungen, Pankreatitis.
Gefäßerkrankungen:
Blutdruckerhöhung, Erhöhung des Arteriosklerose- und Thromboserisikos, Vaskulitis (auch als Entzugssyndrom nach Langzeittherapie).
Erkrankungen des Blutes und Lymphsystems:
Mäßige Leukozytose, Lymphopenie, Eosinopenie, Polyglo- bulie.
Erkrankungen des Immunsystems:
Schwächung der Immunabwehr, Maskierung von Infektionen, Exazerbation latenter Infektionen, allergische Reaktio- nen.
Augenerkrankungen:
Katarakt, insbesondere mit hinterer subcapsulärer Trü- bung, Glaukom, Verschlechterung der Symptome bei Horn- hautulcus, Begünstigung viraler, fungaler und bakteri- eller Entzündungen am Auge.
Hinweis:
Bei zu rascher Dosisreduktion nach langdauernder Be- handlung kann es zu Beschwerden wie Muskel- und Gelenk- schmerzen kommen.
4.9
Überdosierung
AkuteIntoxikationen mitDexamethason sind nicht bekannt. Bei chronischer Überdosierungen ist mit verstärkten
Nebenwirkungen (s.Abschnitt 4.8) insbesondere auf Endo- krinium, Stoffwechselund Elektrolythaushaltzu
rechnen.
Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Klasse: Glucocorticoid
ATC-Code: H02AB02
Dexamethason ist ein monofluoriertes Glucocorticoid mit ausgeprägten antiallergischen, antiphlogistischen und membranstabilisierenden Eigenschaften sowie Wir- kungen auf den Kohlenhydrat-, Eiweiß- und Fett-Stoff- wechsel.
Dexamethason besitzt eine etwa 7,5mal stärkere glucocorticoide Wirkung als Prednisolon und Prednison, im Vergleich zu Hydrocortison ist es 30mal stärker wirksam, mineralcorticoide Wirkungen fehlen.
Glucocorticoide wie Dexamethason entfalten ihre biolo- gische Wirkung durch Aktivierung der Transkription von Corticoid sensitiven Genen. Die entzündungshemmenden, immunsuppressivenund antiproliferativen Effekte werden u.a. durch verringerte Bildung, Freisetzung und Aktivi- tät von Entzündungsmediatoren und durch Inhibierung der spezifischen Funktionen und der Migration von Entzün- dungszellen hervorgerufen. Zusätzlich wird die Wirkung sensibilisierter T-Lymphozyten und Makrophagen auf Tar- getzellen durch Corticosteroide möglicherweise verhin- dert.
Bei einer notwendigen Corticoid Langzeitmedikation muss die mögliche Induktion einer transienten NNR-Insuffizi- enz berücksichtigt werden. Die Supprimierbarkeit der Hypothalamus-Hypophysen-NNR-Achse hängt u.a. auch von individuellen Faktoren ab.
Die Cushing-Schwellendosis wird mit 1,5 mg/Tag angegeben.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Dexamethason wird nach oraler Applikation im Magen und Dünndarm rasch und fast vollständig resorbiert. Die Bioverfügbarkeit beträgt 80 - 90 %. Maximale Blutspie- gel werden zwischen 60 und 120 Min. erreicht. Dexamethason wird dosisabhängig an Plasma-Albumine gebunden. Bei sehr hohen Dosen zirkuliert der größte Anteil frei im Blut. Bei Hypoalbuminämien steigt der Anteil des ungebundenen (wirksamen) Corticoids.
Die (Serum)-Eliminationshalbwertzeit von Dexamethason beträgt beim Erwachsenen im Mittel ca. 250 Min. (+ 80 Min.). Aufgrund der langen biologischen Halbwertszeit von über 36 Stunden kann Dexamethason bei einer tägli- chen kontinuierlichen Gabe zu Kumulation und Überdosie- rung führen.
Die Ausscheidung erfolgt zum größten Teil renal in Form des freien Dexamethason-Alkohols. Zum Teil erfolgt Me- tabolisierung, die Metaboliten werden als Glukuronate bzw. Sulfate ebenfalls hauptsächlich durch die Nieren ausgeschieden. Störungen der Nierenfunktion beeinflus- sen die Elimination von Dexamethason nicht wesentlich. Dagegen ist die Eliminationshalbwertzeit bei schweren Lebererkrankungen verlängert.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute Toxizität
Die LD50 für Dexamethason beträgt nach einmaliger ora- ler Applikation innerhalb der ersten 7 Tage bei der Maus 16 g/kg Körpergewicht und bei der Ratte über 3 g/kg Körpergewicht. Nach einmaliger subkutaner Applika- tion beträgt die LD50 bei der Maus mehr als 700 mg/kg Körpergewicht und bei der Ratte etwa 120 mg/kg Körper- gewicht innerhalb der ersten 7 Tage.
Über einen Zeitraum von 21 Tagen beobachtet, verschie- ben sich diese Werte in niedrigere Bereiche, was als Folge schwerer Infektionskrankheiten, verursacht durch die hormonbedingte Immunsuppression, gedeutet wird.
Chronische Toxizität
Zur chronischen Toxizität bei Mensch und Tier liegen keine Erkenntnisse vor. Corticoid bedingte Vergiftungs- erscheinungen sind nicht bekannt. Bei einer längerfris- tigen Therapie mit Dosen im Bereich bzw. oberhalb der Cushing-Schwelle (1,5 mg/Tag) muss mit ausgeprägten Nebenwirkungen gerechnet werden. (s. Abschnitt 4.8)
Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
Vorliegende Untersuchungsbefunde für Glucocorticoide ergeben keine Hinweise auf klinisch relevante genotoxi- sche Eigenschaften.
Reproduktionstoxizität
Dexamethason ruft im Tierexperiment bei Mäusen, Ratten, Hamstern, Kaninchen und Hunden Gaumenspalten und in geringem Umfang andere Fehlbildungen hervor. Intrauterine Wachstumsstörungen wurden beobachtet.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Lactose-Monohydrat
Maisstärke
Cellulosepulver
Magnesiumstearat(Ph.Eur.)[pflanzlich]
Hochdisperses Siliciumdioxid
6.2 Inkompatibilitäten
Bisher sind keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.
Dieses
Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr
angewendet werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern.
Art und Inhalt des Behältnisses
Blisterstreifen aus PVC/PVDC- und Alufolie in Packungen zu 20 Tabletten N1
50 Tabletten N2
100 Tabletten N3
Besondere Vorsichtshinweise für die Beseitigung
Entfällt
7. Inhaber der Zulassung
Dermapharm AG
Luise-Ullrich-Straße 6
82031 Grünwald
Tel.: 089/64186-0
Fax: 089/64186-130
8. Zulassungsnummer
61212.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
20.11.2007
10. Stand der Information
März 2008
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