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Corvaton 2mg I.V.

Document: 22.07.2014   Fachinformation (deutsch) change

FACHINFORMATION

1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL

Corvaton® 2 mg Tabletten Corvaton® forte 4 mg Tabletten Corvaton® retard 8 mg Tabletten

(Retardtabletten)

Corvaton® 2 mg i.v.

(Injektions- und Infusionslösung)

Wirkstoff: Molsidomin

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Corvaton 2 mg Tabletten 1 Tablette enthält 2 mg Molsidomin.

Corvaton forte 4 mg Tabletten 1 Tablette enthält 4 mg Molsidomin.

Corvaton retard 8 mg Tabletten 1 Retardtablette enthält 8 mg Molsidomin.

Corvaton 2 mg i.v.

1 Ampulle mit 1 ml Injektions- und Infusionslösung enthält 2 mg Molsidomin.

Corvaton 2 mg Tabletten/forte 4 mg Tabletten/retard 8 mg Tabletten

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

Enthält Lactose (siehe Abschnitt 4.4).

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Corvaton 2 mg Tabletten/forte 4 mg Tabletten Tablette.

Weiße, längliche Tabletten mit Bruchrille.

Corvaton retard 8 mg Tabletten Retardtablette.

Weiße, längliche Retardtabletten mit Bruchrille.

Corvaton 2 mg i.v.

Injektions- und Infusionslösung.

Klare, leicht gelbliche Lösung.

KLINISCHE ANGABEN

4.


4.1    Anwendungsgebiete

Corvaton 2 mg Tabletten/forte 4 mg Tabletten/retard 8 mg Tabletten

Prophylaxe und Langzeitbehandlung der Angina Pectoris, wenn andere Arzneimittel nicht angezeigt sind, nicht vertragen wurden oder nicht ausreichend wirksam waren, sowie bei Patienten in höherem Lebensalter.

Corvaton 2 mg i.v.

Symptomatische Therapie der instabilen Angina Pectoris - zusätzlich zur Standardtherapie.

Hinweis:

Corvaton ist wegen des verzögerten Wirkungseintritts nicht zur Kupierung eines akuten Angina-Pectoris-Anfalls geeignet.

4.2    Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Die Dosierung richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung und danach, wie der Patient auf die Behandlung anspricht.

Es gelten folgende Dosierungsrichtlinien:

Corvaton 2 mg Tabletten

In der Regel wird 2-mal täglich 1 Tablette (entsprechend 4 mg Molsidomin/Tag) eingenommen. In manchen Fällen ist eine Dosis von 2-mal täglich !4 Tablette (entsprechend 2 mg Molsidomin/Tag) ausreichend.

Bei unzureichender Wirksamkeit kann die Dosis auf 3-mal täglich 1 bis 2 Tabletten (entsprechend 6 bis 12 mg Molsidomin/Tag) bis maximal 4-mal täglich 2 Tabletten (entsprechend 16 mg Molsidomin/Tag) erhöht werden.

Für höhere Dosierungen stehen Arzneimittel mit geeigneter Stärke zur Verfügung.

Corvaton forte 4 mg Tabletten

In der Regel wird als Anfangsdosis 2-mal täglich !4 Tablette (entsprechend 4 mg Molsidomin/Tag) eingenommen.

Bei unzureichender Wirksamkeit kann die Dosis auf 3-mal täglich !4 bis 1 Tablette (entsprechend 6 bis 12 mg Molsidomin/Tag) bis maximal 4-mal täglich 1 Tablette (entsprechend 16 mg Molsidomin/Tag) erhöht werden.

Für niedrigere Dosierungen (z. B. 2-mal 1 mg/Tag) stehen Arzneimittel mit niedrigerer Stärke zur Verfügung.

Corvaton retard 8 mg Tabletten

In der Regel beträgt die Tagesdosis 1- bis 2-mal 1 Retardtablette (entsprechend 8 bis 16 mg Molsidomin/Tag).

Bei unzureichender Wirksamkeit kann die Dosis auf 3-mal täglich 1 Retardtablette (entsprechend 24 mg Molsidomin/Tag) erhöht werden. In leichteren Fällen kann 2-mal täglich 'A Retardtablette (entsprechend 8 mg Molsidomin/Tag) genügen.

Corvaton 2 mg Tabletten/forte 4 mg Tabletten/retard 8 mg Tabletten

Bei bestimmten Patienten, z. B. Leber- und Nierenkranken oder Patienten mit dekompensierter Herzinsuffizienz oder bei einer Begleitbehandlung mit anderen vasoaktiven Arzneimitteln, kann die Verabreichung einer niedrigeren Initialdosis empfehlenswert sein.

Corvaton 2 mg i.v. (Anwendung zur Injektion)

Die Einzeldosis beträgt in der Regel 2 mg Molsidomin (1 Ampulle Corvaton 2 mg i.v.), kann in schweren Fällen jedoch initial auf 4 mg Molsidomin (2 Ampullen Corvaton 2 mg i.v.) erhöht werden. Bei Bedarf kann die Injektion von 2 mg Molsidomin in Abständen von mindestens 2 Stunden wiederholt werden. Bisher wurden Dosierungen von 12 bis 24 mg Molsidomin (in einigen Fällen bis 40 mg) innerhalb von 24 Stunden klinisch angewendet.

Corvaton 2 mg i.v. (Anwendung zur Infusion)

Die Initialdosis (Bolus) beträgt in der Regel 2 mg Molsidomin und kann in schweren Fällen auf 4 mg Molsidomin erhöht werden. Die anschließende Infusion erfolgt entsprechend der hämodynamischen Überwachung. Bisher wurden Dosierungen von 12 bis 24 mg Molsidomin (in einigen Fällen bis 40 mg) innerhalb von 24 Stunden klinisch angewendet.

Bei Herzinfarkt hat sich nach initialer Injektion von 2 bis 4 mg Molsidomin die anschließende Infusion mit einer Dosierung von 4 mg Molsidomin/Stunde bewährt. Wie beim Einsatz hämodynamisch wirksamer Substanzen üblich, muss hierbei die parenterale Therapie mit Corvaton 2 mg i.v. unter ständiger Herz-Kreislauf-Überwachung (z. B. ZVD) erfolgen. Die Tagesdosis ist auch hier zu beachten.

Die hämodynamische Wirkung von Corvaton 2 mg i.v. setzt in der Regel 10 bis 15 Minuten nach Injektion ein und ist nach 60 Minuten voll ausgeprägt. Die Wirkdauer nach Absetzen der Infusion beträgt bis zu drei Stunden.

Art der Anwendung

Corvaton 2 mg Tabletten/forte 4 mg Tabletten/retard 8 mg Tabletten

Die Tabletten sind in regelmäßigen Abständen unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit einzunehmen.

Die Retardtabletten sind morgens bzw. morgens und abends unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit einzunehmen.

Die Tabletten/Retardtabletten können unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Hinweis:

Bei Corvaton retard 8 mg Tabletten handelt es sich um eine erodierbare Matrixtablette hydrophiler-lipophiler Konzeption. Die Matrixstruktur der Retardtablette kann daher unter Umständen in den Fäzes gefunden werden. Der Wirkstoff Molsidomin ist jedoch auch in solchen Fällen vollständig aus der Retardtablette herausgelöst.

Corvaton 2 mg i.v.

Corvaton 2 mg i.v. ist zur intravenösen Injektion bzw. Infusion bestimmt.

Die Corvaton 2 mg i.v. Injektions- und Infusionslösung ist lichtempfindlich und daher vor direktem Licht, insbesondere Sonnenlicht, zu schützen. Die Ampullen dürfen erst unmittelbar vor der Anwendung der Verpackung entnommen werden. Die Herstellung der molsidominhaltigen Infusionslösungen muss rasch und unter möglichst geringer Lichteinwirkung unmittelbar vor Infusionsbeginn erfolgen. Die Infusion muss mittels lichtundurchlässiger Perfusionsspritze und eines lichtundurchlässigen Schlauchsystems erfolgen, um erhebliche Wirkstoffverluste zu vermeiden.

Unter diesen Anwendungsbedingungen ist Corvaton 2 mg i.v. Injektions- und Infusionslösung in folgenden Basis-Infusionslösungen physikalisch und chemisch haltbar: isotonische Kochsalzlösung, Dextran-60-Lösung 6 %, Glucoselösung 10 %.

Dauer der Anwendung

Die Dauer der Anwendung von Corvaton richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung. Eine Toleranzentwicklung tritt nicht auf.

4.3    Gegenanzeigen

Corvaton darf nicht angewendet werden bei:

-    Überempfindlichkeit gegen Molsidomin oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile,

-    akutem Kreislaufversagen (z. B. Schock, Kreislaufkollaps),

-    schwerer Hypotonie (systolischer Blutdruck unter 100 mmHg),

-    stillenden Frauen.

Corvaton und Arzneimittel zur Behandlung von Erektionsstörungen, die als arzneilich wirksamen Bestandteil Phosphodiesterase-5-Hemmer enthalten, wie z. B. Sildenafil, Vardenafil oder Tadalafil, dürfen nicht gleichzeitig angewendet werden, da die Gefahr eines starken Blutdruckabfalls besteht, der schwerwiegende Folgen haben kann (z. B. Synkope, Myokardinfarkt).

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Corvaton darf nur mit Vorsicht angewendet werden bei:

-    hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie, konstriktiver Perikarditis und Perikardtamponade,

-    niedrigen Füllungsdrücken, z. B. bei akutem Herzinfarkt, eingeschränkter Funktion der linken Herzkammer (Linksherzinsuffizienz),

-    Aorten- und/oder Mitralstenose.

Patienten, bei denen die Gefahr eines Blutdruckabfalls in den hypotonen Bereich erhöht ist, müssen sorgfältig überwacht werden und die Dosis muss ggf. dem Zustand des Patienten angepasst werden.

Beim frischen Herzinfarkt darf Corvaton nur nach Kreislaufstabilisierung, unter strengster ärztlicher Überwachung und kontinuierlicher Kontrolle der Kreislaufverhältnisse angewendet werden.

Bei intravenöser Behandlung müssen die hämodynamischen Parameter (einschließlich z. B. des zentralen Venendrucks) engmaschig kontrolliert werden.

Bei der Therapie mit Corvaton sollte berücksichtigt werden, dass der Ruheblutdruck, vor allem der systolische Wert, gesenkt werden kann, wobei hypertone Ausgangsdrücke deutlicher ansprechen als normotone oder hypotone.

Corvaton Tabletten enthalten Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Corvaton 2 mg Tabletten, Corvaton forte 4 mg Tabletten und Corvaton retard 8 mg Tabletten nicht einnehmen.

4.5    Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Folgende Wechselwirkungen dieser Arzneimittel müssen beachtet werden:

Molsidomin sollte in Kombination mit Arzneimitteln, die blutdrucksenkend wirken (z. B. Vasodilatatoren wie Nitrate, Betarezeptorenblocker, Calciumantagonisten, andere Antihypertensiva oder hypotensiv wirkende Arzneimittel wie trizyklische Antidepressiva, Neuroleptika), oder Alkohol mit Vorsicht angewendet werden, da deren blutdrucksenkende Wirkung verstärkt werden kann.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Stickstoffmonoxid-Donatoren, wie z. B. dem Wirkstoff von Corvaton, und Arzneimitteln zur Behandlung von Erektionsstörungen, die als arzneilich wirksamen Bestandteil Phosphodiesterase-5-Hemmer enthalten, wie z. B. Sildenafil, Vardenafil oder Tadalafil, kann es zu einer erheblichen Verstärkung des blutdrucksenkenden Effektes kommen (siehe Abschnitt 4.3).

4.6    Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

In der Schwangerschaft sollte Corvaton nicht angewendet werden, da über die Sicherheit einer Anwendung beim Menschen keine Erfahrungen vorliegen.

Stillzeit

Molsidomin geht in die Muttermilch über. Um eine Aufnahme von Molsidomin über die Muttermilch beim Kind zu verhindern, darf während der Behandlung mit Corvaton nicht gestillt werden.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Diese Arzneimittel können auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.

4.8    Nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig (> 1/10)

Häufig (> 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Daten aus klinischen Studien

Erkrankungen des Immunsystems

Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. allergische Hautreaktionen, Bronchospasmen, Asthma). Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Kopfschmerzen, insbesondere zu Beginn der Behandlung mit Corvaton, die im weiteren Verlauf der Therapie meist abklingen.

Eventuell können Kopfschmerzen durch individuelle Anpassung der Dosis vermindert oder beseitigt werden.

Selten: Schwindel.

Herzerkrankungen

Gelegentlich: reflektorische Tachykardie.

Gefäßerkrankungen

Gelegentlich: orthostatische Dysregulation.

Häufig: Hypotonie.

Unter der Behandlung mit Corvaton kann es zu Blutdruckabfall, selten bis hin zu Kollaps und Schock, kommen. Dann kann eine Dosisreduktion oder das Absetzen des Arzneimittels erforderlich werden.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Selten: Übelkeit.

Daten aus Post-Marketing-Beobachtungen

Die folgenden Nebenwirkungen wurden während des Post-Marketing-Gebrauchs von Corvaton beobachtet. Die Nebenwirkungen wurden in Spontanberichten gemeldet.

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems Häufigkeit nicht bekannt: Thrombozytopenie.

Erkrankungen des Immunsystems Sehr selten: Anaphylaktischer Schock.

Hinweis:

In Tierversuchen hat Molsidomin, der Wirkstoff von Corvaton, in hohen Dosen Krebs hervorgerufen (siehe Abschnitt 5.3). Solange die Übertragbarkeit dieser Befunde auf den Menschen nicht geklärt ist, bleibt ein Verdacht krebserregender Wirkungen bestehen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn Website: www.bfarm.de

anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Symptome einer Überdosierung

Das klinische Bild zeigt abhängig vom Ausmaß der Überdosierung bzw. Intoxikation im Wesentlichen folgende Symptome:

Hypotonie, Bradykardie, Schwächegefühl, Schwindel, Benommenheit, Kollapszustände und Schock.

Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

Neben allgemeinen Maßnahmen wie Magenspülung und Horizontallage des Patienten mit Hochlagern der Beine müssen unter intensivmedizinischen Bedingungen die vitalen Parameter überwacht und ggf. korrigiert werden. Bei ausgeprägter Hypotonie und/oder Schock sollte eine Volumensubstitution

erfolgen; zusätzlich kann zur Kreislauftherapie Norepinephrin, Dobutamin bzw. Dopamin infundiert werden.

Die Gabe von Epinephrin und Substanzen mit vergleichbarer Wirkung ist kontraindiziert.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1    Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Herztherapie; bei Herzerkrankungen eingesetzte Vasodilatatoren; ATC-Code: C01DX12.

Molsidomin besitzt eine vasodilatatorische Wirkung, die an den venösen Kapazitätsgefäßen (Reduktion der Vorlast) stärker als an den arteriellen Widerstandsgefäßen ausgeprägt ist. Als Folge nimmt der rechtsventrikuläre Füllungsdruck des Herzens ab. Daraus kann eine Senkung des myokardialen Sauerstoffverbrauchs resultieren.

In hohen Dosen bewirkt Molsidomin eine Dilatation der Gefäßwände auch im arteriellen System.

Auf molekularer Ebene wirkt Molsidomin durch direkte Freisetzung von Stickstoffmonoxid (NO) aus seinem aktiven hepatischen Metaboliten SIN-1 und imitiert so die Wirkung des physiologischen endothelabhängigen Relaxationsfaktors (endothelial-derived relaxing factor, EDRF), welcher sowohl die glatte Gefäßmuskulatur relaxiert als auch die Plättchenfunktion hemmt.

Als pharmakologischer NO-Donor wirkt Molsidomin einem pathologischen NO-Defizit in sklerotisierten Koronargefäßen entgegen, dilatiert die epikardialen Koronargefäße und erhöht die Sauerstoffversorgung des Myokards.

SIN-1 bewirkt in den Thrombozyten durch direkte Freisetzung von NO eine reversible Hemmung der grundlegenden Plättchenfunktionen (Adhäsion, Sekretion, Aggregation).

Wegen der spontanen, enzymunabhängigen Freisetzung von NO aus SIN-1 kommt es unter Molsidomin zu keiner pharmakologischen Toleranzentwicklung.

In einer placebokontrollierten Studie an Patienten mit akutem Myokardinfarkt zeigten sich bez. Sterblichkeit oder Auftreten schwerer Herz-Kreislauf-Ereignisse für Molsidomin im Vergleich zu Placebo keine Unterschiede. Daten bez. Mortalität/Morbidität liegen bei Patienten mit instabiler Angina Pectoris nicht vor.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Molsidomin ist ein Prodrug und wird erst in der Leber in seine eigentliche Wirkform, das aktive Derivat (SIN-1), umgesetzt.

Nach oraler Gabe wird Molsidomin zu über 90 % resorbiert, wodurch die maximale systemische Konzentration der Muttersubstanz und des aktiven Metaboliten SIN-1 innerhalb kurzer Zeit erreicht wird. Die Zeit bis zum Erreichen der Spitzenkonzentration im Plasma (tmax) beträgt 1 bis 2 Stunden. Wegen des First-Pass-Metabolismus, aus dem der aktive Metabolit SIN-1 und schließlich das wirksame Endprodukt NO hervorgehen, werden nur 44 bis 59 % der oralen Dosis von Molsidomin im Blut wiedergefunden. Die Halbwertszeit (tJ/2) für SIN-1 liegt bei 1 bis 2 Stunden. Über 90 % der verabreichten Dosis werden renal ausgeschieden. Die Eiweißbindung der Muttersubstanz ist sehr gering (3 bis 11 %).

Studien mit Einzeldosen (1, 2 und 4 mg) ergaben eine lineare Pharmakokinetik und Studien mit Mehrfachapplikation (2 mg 3-mal täglich über 7 Tage) an gesunden Probanden und Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) (4 mg 4-mal täglich über 4 Wochen) zeigten keine Substanzkumulation.

Eine an jungen und älteren Probanden durchgeführte Studie zeigte, dass der hepatische First-PassEffekt mit zunehmendem Lebensalter herabgesetzt und die Halbwertszeit verlängert ist, was zu einer Zunahme der Fläche unter den Konzentrations-Zeit-Kurven (AUC) für Molsidomin und SIN-1 führt. Bei Patienten mit Lebererkrankungen und dekompensierter Herzinsuffizienz wurden ähnliche Veränderungen beobachtet, bei Patienten mit KHK in wesentlich geringerem Umfang. Die Clearance war bei Leberkranken ebenfalls herabgesetzt. Bei eingeschränkter Nierenfunktion zeigte die Pharmakokinetik von Molsidomin jedoch keine markante Veränderung.

Im Allgemeinen sind aufgrund des hohen therapeutischen Dosisbereiches und der bisher gewonnenen klinischen Erfahrungen keine Dosisanpassungen notwendig. Bei bestimmten Patienten, z. B. Leberund Nierenkranken oder Patienten mit dekompensierter Herzinsuffizienz oder bei einer Begleitbehandlung mit anderen vasoaktiven Arzneimitteln, kann die Verabreichung einer niedrigeren Initialdosis empfehlenswert sein.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Molsidomin wurde in mehreren In-vitro- und In-vivo-Tests zur Mutagenität geprüft. Die sehr ausführliche Prüfung ergab keinen relevanten Hinweis auf eine mutagene Wirkung.

Molsidomin wurde in Langzeituntersuchungen an Mäusen und Ratten getestet. Während bei Mäusen unter Molsidomin kein Anstieg von Tumoren gegenüber der Kontrollgruppe zu sehen war, traten bei Ratten unter hohen Dosierungen und nach langen Expositionszeiten bösartige Tumoren im Ethmoturbinalbereich der Nase auf. Ein genotoxischer Mechanismus konnte als Ursache ausgeschlossen werden, sodass eine Schwellendosis angenommen werden kann.

Untersuchungen an Ratten ergaben keine Hinweise auf Störungen der Fertilität bei Dosen bis 12 mg/kg. Bei Mäusen und Ratten wurden bis zur höchsten geprüften Dosis von 150 mg/kg bzw.

200 mg/kg keine Anzeichen für eine embryotoxische Wirkung gefunden. Bei Kaninchen traten bei maternal toxischen Dosen (ab 15 mg/kg) vereinzelt Fehlbildungen des Handskeletts auf.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Corvaton 2 mg Tabletten/forte 4 mg Tabletten

Lactose-Monohydrat, Crospovidon, Macrogol 6.000, Magnesiumstearat (Ph. Eur.).

Corvaton retard 8 mg Tabletten

Mikrokristalline Cellulose, Lactose-Monohydrat, Macrogol 6.000, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), hydriertes Rizinusöl.

Corvaton 2 mg i.v.

Wasser für Injektionszwecke.

6.2    Inkompatibilitäten

Molsidomin-Infusionslösungen sollten nicht mit anderen als den im Abschnitt 4.2 genannten BasisInfusionslösungen zubereitet werden.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

Corvaton 2 mg Tabletten/Corvaton 2 mg i.v.

3 Jahre.

Corvaton forte 4 mg Tabletten 2 Jahre.

Corvaton retard 8 mg Tabletten 18 Monate.

Corvaton 2 mg Tabletten /forte 4 mg Tabletten / retard 8 mg Tabletten Nach Anbruch der Schüttpackung sind die Tabletten 6 Monate haltbar.

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Molsidomin, der Wirkstoff von Corvaton, ist lichtempfindlich. Bei unsachgemäßer Lagerung im Licht kann in der Corvaton 2 mg i.v. Injektions- und Infusionslösung eine Verunreinigung entstehen (Morpholin). Unter geeigneten Bedingungen (saures Milieu) kann aus dieser Verunreinigung in Gegenwart nitrosierender Agenzien Nitrosomorpholin entstehen. Bei der i. v. Applikation sind diese Bedingungen nicht gegeben.

Corvaton 2 mg Tabletten/forte 4 mg Tabletten/retard 8 mg Tabletten

Nicht über 25 °C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Corvaton 2 mg i.v.

Im Kühlschrank lagern (2 °C-8 °C).

Ampullen in der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Corvaton 2 mg Tabletten

Blisterpackung

Packungen mit 30 Tabletten 50 Tabletten 100 Tabletten

Klinikpackungen mit 400 (10 x 40) Tabletten Schüttpackung mit 500 Tabletten*

Corvaton forte 4 mg Tabletten

Blisterpackung

Packungen mit 30 Tabletten 50 Tabletten 100 Tabletten

Klinikpackungen mit 400 (10 x 40) Tabletten*

Schüttpackung mit 500 Tabletten*

Corvaton retard 8 mg Tabletten Retardtabletten

Blisterpackung

Packungen mit 30 Retardtabletten 50 Retardtabletten 100 Retardtabletten 98 Retardtabletten1

112 Retardtabletten1

Klinikpackungen mit 400 (10 x 40) Retardtabletten Schüttpackung mit 500 Retardtabletten

Corvaton 2 mg i.v.

Injektions- und Infusionslösung

Ampullen aus braunem Glas

Packung mit 10 Ampullen zu 1 ml Klinikpackung mit 40 (5 x 8) Ampullen zu 1 ml

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Sanofi-Aventis Deutschland GmbH 65926 Frankfurt am Main

Postanschrift:

Postfach 80 08 60 65908 Frankfurt am Main

Telefon: (01 80) 2 22 20 101

Telefax: (01 80) 2 22 20 111

E-Mail: medinfo.de@sanofi.com

8. ZULASSUNGSNUMMERN

Corvaton 2 mg Tabletten: Corvaton forte 4 mg Tabletten: Corvaton retard 8 mg Tabletten: Corvaton 2 mg i.v.:


6429.02.01

6429.01.01

6429.00. 02

6429.00. 00

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Corvaton 2 mg Tabletten:    23.05.1986/20.09.2002

Corvaton forte 4 mg Tabletten:    23.05.1986/20.09.2002

Corvaton retard 8 mg Tabletten: Corvaton 2 mg i.v.:

23.05.1986/20.09.2002

23.05.1986/20.09.2002


10.    STAND DER INFORMATION

April 2014

11.    VERKAUFSABGRENZUNG

V erschreibungspflichtig.

11

1

0,06 €/Anruf (dt. Festnetz); max. 0,42 €/min (Mobilfunk).