Corvitol 100mg
GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER
Corvitol® 100 mg Tabletten
Metoprololtartrat
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Beschwerden haben wie Sie.
- Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
1. Was ist Corvitol® 100 mg und wofür wird es angewendet?
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Corvitol® 100 mg beachten?
3. Wie ist Corvitol® 100 mg einzunehmen?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Corvitol® 100 mg aufzubewahren?
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
1. Was ist Corvitol® 100 mg und wofür wird es angewendet?
Corvitol® 100 mg enthält mit Metoprolol einen Arzneistoff aus der Gruppe der sogenannten BetaRezeptorenblocker. Er wird zur Behandlung von Herz-Kreislauferkrankungen und zur Vorbeugung von Migräne eingesetzt.
Die Anwendungsgebiete von Corvitol® 100 mg sind:
- Bluthochdruck (arterielle Hypertonie)
- Erkrankungen der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit)
- Funktionelle Herzbeschwerden (hyperkinetisches Herzsyndrom)
- Herzrhythmusstörungen mit erhöhter Schlagzahl (tachykarde Herzrhythmusstörungen)
- Akutbehandlung des Herzinfarktes und Langzeitbehandlung nach Herzinfarkt (Reinfarktprophylaxe)
- Vorbeugende Behandlung der Migräne (Migräneprophylaxe)
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Corvitol® 100 mg beachten?
Corvitol® 100 mg darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch gegen Metoprolol oder andere Beta-Rezeptorenblocker oder gegen einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
- wenn Sie unter Herzmuskelschwäche (manifester Herzinsuffizienz) leiden,
- wenn Sie einen Schock erlitten haben,
- wenn bei Ihnen Erregungsleitungsstörungen von den Vorhöfen auf die Kammern (AV-Block 2. oder 3. Grades) festgestellt wurden,
- wenn Sie unter einer Sinusknotenerkrankung (Sick-Sinus-Syndrom) leiden,
- wenn bei Ihnen Erregungsleitungsstörungen zwischen Sinusknoten und Vorhof (sinuatrialem Block) festgestellt wurden,
- wenn Sie eine Ruhepuls von unter 50 Schlägen pro Minute (Bradykardie) vor Beginn der Behandlung haben,
- wenn Sie einen stark erniedrigtem Blutdruck haben (Hypotonie; systolischer Blutdruck kleiner als 90 mm Hg),
- wenn bei Ihnen eine Übersäuerung des Blutes (Azidose) festgestellt wurde,
- wenn bei Ihnen eine Neigung zu Bronchialverkrampfung (bronchiale Hyperreagibilität bei zum Beispiel Asthma bronchiale) besteht,
- wenn Sie an Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen leiden,
- wenn Sie gleichzeitig eine bestimmte Art von Antidepressiva einnehmen (MAO-A-Hemmstoffe).
Während Sie mit Corvitol® 100 mg behandelt werden, dürfen Ihnen bestimmte Medikamente, die bei Herzerkrankungen einsetzt werden (Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ, Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen wie Disopyramid), nicht intravenös verabreicht werden (Ausnahme: Intensivmedizin).
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Corvitol® 100 mg ist erforderlich,
- wenn Sie unter geringfügigen Erregungsleitungsstörungen von den Vorhöfen auf die Kammern des Herzens leiden (AV-Block 1. Grades),
- wenn Sie zuckerkrank sind (Diabetes mellitus) und Ihre Blutzuckerwerte stark schwanken (Zustände mit stark erniedrigtem Blutzucker sind dann möglich),
- wenn Sie länger gefastet haben und schwerer körperlicher Belastung ausgesetzt waren (Zustände mit stark erniedrigtem Blutzucker sind dann möglich),
- wenn ein hormonproduzierenden Tumor des Nebennierenmarks bei Ihnen festgestellt wurde (Phäochromozytom),
- wenn Ihre Leberfunktion eingeschränkt ist (siehe Abschnitt 3).
Beta-Rezeptorenblocker können in Einzelfällen eine Schuppenflechte (Psoriasis) auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder Hautausschläge, die einer Schuppenflechte ähnlich sind, auslösen (psoriasiforme Exantheme, siehe Abschnitt 4).
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn bei Ihnen eine Schuppenflechte (Psoriasis) in Ihrer persönlichen oder familiären Vorgeschichte aufgetreten ist. Die Anwendung von Beta-Rezeptorenblockern (wie zum Beispiel Corvitol® 100 mg) sollte dann nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber allergie-auslösenden Substanzen und die Schwere akuter allergischer Allgemeinreaktionen (anaphylaktischer Reaktionen) erhöhen. Ihr Arzt wird über die Behandlung mit Corvitol® 100 mg enscheiden, wenn bei Ihnen schwere Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte auftraten oder wenn Sie unter Therapie zur Schwächung bzw. Aufhebung der allergischen Reaktionsbereitschaft (Desensibilisierungstherapie) stehen.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie an einer Funktionsstörung der Schilddrüse leiden, da Corvitol® 100 mg die Symptome einer lebensbedrohlichen Schilddrüsenüberfunktion (Thyreotoxikose) verschleiern kann.
Warnzeichen eines erniedrigten Blutzuckers - insbesondere beschleunigter Herzschlag (Tachykardie) und Zittern der Finger (Tremor) - können verschleiert werden. Regelmäßige Blutzuckerkontrollen sind deshalb insbesondere dann erforderlich, wenn Sie an Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) leiden.
Wenn Sie an einer schweren Nierenfunktionsstörung leiden, sollte eine Therapie mit Corvitol® 100 mg nur unter Überwachung Ihrer Nierenfunktion erfolgen. Teilen Sie daher Ihrem Arzt unbedingt mit, wenn bei Ihnen eine schwerwiegende Störung der Nierenfunktion festgestellt wurde.
Beim Tragen von Kontaktlinsen ist die Möglichkeit eines verminderten Tränenflusses unter Corvitol® 100 mg-Therapie zu beachten.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheke, bevor Sie Corvitol® 100 mg anwenden.
Auswirkungen bei Dopingkontrollen und bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
Die Anwendung von Corvitol® 100 mg kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die gesundheitlichen Folgen beim Fehlgebrauch von Corvitol® 100 mg als Dopingmittel können nicht abgesehen werden, Gesundheitsgefährdungen sind nicht auszuschließen.
Einnahme von Corvitol® 100 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen,kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden.
Der Blutplasmaspiegel von Metoprolol (und damit unter Umständen die Wirkung von Corvitol® 100 mg) kann durch die Einnahme folgender Arzneimittel erhöht werden:
- bestimmte Arzneimittel zur Behandlung psychischer Erkrankungen (z. B. Fluoxetin, Paroxetin, Bupropion, Thioridazin)
- bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (z. B. Chinidin oder Propafenon)
- bestimmte Arzneimittel gegen Viruserkrankungen (z. B. Ritonavir)
- bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Allergien (Antihistaminika wie z. B. Diphenhydramin)
- bestimmte Arzneimittel gegen Malaria (z. B. Hydroxychloroquin oder Chinin)
- bestimmte Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen (z. B. Terbinafin)
- bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Magengeschwüren (z. B. Cimetidin)
Der Blutplasmaspiegel von Metoprolol (und damit unter Umständen die Wirkung von Corvitol® 100 mg) kann durch die Einnahme folgender Arzneimittel vermindert werden:
- Rifampicin (Arzneimittel, das insbesondere zur Behandlung von Tuberkulose und Lepra eingesetzt wird)
- Dexamethason (Ameimittel, das ähnlich wie das körpereigene Hormon Cortisol wirkt, z. B. entzündungshemmend)
Ein verstärkter Blutdruckabfall kann auftreten bei gleichzeitiger Anwendung folgender Arzneimittel:
- bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von psychischen Erkrankungen (trizyklische Antidepressiva, Barbiturate und Phenothiazine)
- Nitroglycerin (Arzneimittel zur Behandlung von Angina pectoris)
- harntreibende Arzneimittel (Diuretika)
- Arzneimittel zur Senkung eines erhöhten Blutdrucks (Antihypertensiva)
Wenn Sie während der Therapie mit Corvitol® 100 mg Insulin oder andere Arzneimittel zur Behandlung eines hohen Blutzuckers (Antidiabetika) anwenden, kann deren Wirkung verstärkt oder verlängert werden. Es kann dann zu einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) kommen. Die Warnzeichen einer Unterzuckerung, wie insbesondere erhöhte Herzfrequenz (Tachykardie) und Zittern der Finger (Tremor), werden durch Corvitol® 100 mg verschleiert oder abgemildert. Daher sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Corvitol® 100 mg und bestimmten Arzneimitteln zur Behandlung von Herzerkrankungen (Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ sowie Disopyramid) kann es neben einem verstärkten Blutdruckabfall zu einer stark verminderten Herzfrequenz (Bradykardie) oder anderen Herzrhythmusstörungen kommen. Ihr Arzt wird Ihre Herzfunktion in diesem Fall sorgfältig überwachen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Corvitol® 100 mg und bestimmten Arzneimitteln zur Senkung eines erhöhten Blutdrucks (Calciumantagonisten vom Nifedipin-Typ) kann es in Einzelfällen zur Ausbildung einer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) kommen.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Corvitol® 100 mg und Arneimitteln zur Behandlung von Herzrhytmusstörungen können sich die Herzkraft schwächenden Wirkungen (kardiodepressive Wirkungen) der einzelnen Arzneimittel gegenseitig verstärken.
Zu einem verstärkten Abfall der Herzfrequenz oder zu einer Verzögerung der Erregungsleitung am Herzen kann es bei gleichzeitiger Einnahme folgender Arzneimittel kommen:
- bestimmte Arzneimittel zur Erhöhung der Herzleistung bei Herzmuskelschwäche (herzwirksame Glykoside)
- bestimmte Arzneimittel zur Senkung eines erhöhten Blutdrucks (Reserpin, alphaMethyldopa, Guanfacin und Clonidin)
Nach abruptem Absetzen von Clonidin kann bei gleichzeitiger Anwendung von Corvitol® 100 mg der Blutdruck übermäßig ansteigen. Clonidin darf daher erst abgesetzt werden, wenn einige Tage zuvor die Einnahme von Corvitol® 100 mg beendet wurde. Anschließend kann Clonidin stufenweise abgesetzt werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Corvitol® 100 mg und Noradrenalin oder Adrenalin oder anderen sympathomimetisch wirkenden Substanzen (Mittel, die ähnliche Wirkungen wie die körpereigenen Stoffe Noradrenalin bzw. Adrenalin hervorrufen, z. B. Blutdrucksteigerung) ist ein beträchtlicher Blutdruckanstieg möglich. Solche Substanzen sind beispielsweise in einigen Hustenmitteln, Nasen- und Augentropfen enthalten.
Bei der Behandlung einer allergischen Reaktion mit Adrenalin kann es während der Therapie mit Corvitol® 100 mg zu einer verminderten Ansprechbarkeit auf Adrenalin kommen.
Monoaminooxidase (MAO)-Hemmer (Arzneimittel, die bei bestimmten Formen von Depressionen oder der Parkinson-Erkrankung eingesetzt werden) sollten wegen eines möglicherweise starken Blutdruckanstiegs nicht zusammen mit Corvitol® 100 mg eingenommen werden.
Corvitol® 100 mg kann die Ausscheidung von Lidocain (Arzneimittel zur örtlichen Betäubung) aus dem Körper verzögern.
Die gleichzeitige Anwendung von Corvitol® 100 mg und Arzneimitteln, die zur Narkose eingesetzt werden, kann eine verstärkte Blutdrucksenkung zur Folge haben. Die Herzkraft schwächende Wirkung (negativ inotrope Wirkung) dieser Arzneimittel kann sich gegenseitig verstärken.
Die Wirkung von bestimmten Arzneimitteln, die eine vorübergehende Entspannung der Skelettmuskulatur bewirken (periphere Muskelrelaxantien, z. B. Suxamethonium, Tubocurarin), kann durch Corvitol® 100 mg verstärkt werden (Verstärkung der neuromuskulären Blockade).
Im Falle einer bevorstehenden Allgemeinnarkose oder Anwendung peripherer Muskelrelaxantien informieren Sie bitte unbedingt Ihren Narkosearzt, wenn Sie Corvitol® 100 mg vor dem Eingriff nicht abgesetzt haben.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Metoprolol darf in der Schwangerschaft nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt angewendet werden, da bislang keine ausreichend gut dokumentierten Studien zu einer Anwendung an schwangeren Frauen existieren.
Metoprolol passiert die Plazenta und reduziert die plazentare Durchblutung, wodurch das ungeborene Kind geschädigt werden kann.
Metoprolol sollte 48-72 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin abgesetzt werden. Wenn dies nicht möglich ist, müssen die Neugeborenen für die Dauer von 48-72 Stunden nach der Geburt sorgfältig überwacht werden.
Metoprolol geht in die Muttermilch über. Obwohl nach therapeutischen Dosierungen nicht mit unerwünschten Wirkungen zu rechnen ist, sollten gestillte Säuglinge auf mögliche Arzneimittelwirkungen hin beobachtet werden. Um die mit der Muttermilch aufgenommene Wirkstoffmenge gering zu halten, sollte 3-4 Stunden nach Einnahme des Medikamentes nicht gestillt werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Wechsel des Arzneimittels sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
Corvitol® 100 mg enthält Lactose
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Corvitol® 100 mg daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckerarten leiden.
3. Wie ist Corvitol® 100 mg einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Dosierung
Die Dosierung sollte individuell - vor allem nach dem Behandlungserfolg - festgelegt werden und darf ohne Anweisung des Arztes nicht geändert werden.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Bluthochdruck (arterielle Hypertonie):
1-2mal täglich Tablette bzw. 1mal täglich 14-1 Tablette Corvitol® 100 mg (entsprechend 50-100 mg Metoprololtartrat täglich).
Falls erforderlich, kann die Tagesdosis auf 2mal 1 Tablette Corvitol® 100 mg (entsprechend 200 mg Metoprololtartrat täglich) erhöht werden.
Erkrankungen der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit):
1-2mal täglich Tablette bzw. 1mal täglich 14-1 Tablette Corvitol® 100 mg (entsprechend 50-100 mg Metoprololtartrat täglich).
Falls erforderlich, kann die Tagesdosis unter Kontrolle des Blutdruckes auf 2mal 1 Tablette Corvitol® 100 mg (entsprechend 200 mg Metoprololtartrat täglich) erhöht werden.
Funktionelle Herzbeschwerden (hyperkinetisches Herzsyndrom):
1-2mal täglich Tablette bzw. 1mal täglich !4-1 Tablette Corvitol® 100 mg (entsprechend 50-100 mg Metoprololtartrat täglich).
Falls erforderlich, kann die Tagesdosis unter Kontrolle des Blutdruckes auf 2mal 1 Tablette Corvitol® 100 mg (entsprechend 200 mg Metoprololtartrat täglich) erhöht werden.
Herzrhythmusstörungen mit erhöhter Schlagzahl (tachykarde Herzrhythmusstörungen):
1-2mal täglich 1 Tabletten Corvitol® 100 mg (entsprechend 100-200 mg Metoprololtartrat täglich).
Akutbehandlung des Herzinfarktes und Langzeitprophylaxe nach Herzinfarkt (Reinfarktprophylaxe): Corvitol® 100 mg wird eingesetzt bei Patienten, für die keine Gegenanzeigen für eine Behandlung mit Beta-Rezeptorenblockern bestehen.
a) Akutbehandlung
Bei akutem Herzinfarkt erfolgt die Behandlung möglichst umgehend nach Krankenhauseinweisung unter kontinuierlicher EKG- und Blutdruckkontrolle. Die Behandlung wird mit 5 mg Metoprolol i.v.
(in die Vene gespritzt) begonnen. Je nach Verträglichkeit können in Abständen von 2 Minuten weitere Einzeldosen von 5 mg Metoprolol i.v. bis zu einer maximalen Gesamtdosis von bis zu 15 mg Metoprolol verabreicht werden. Wird die volle Dosis von 15 mg i.v. vertragen, gibt man beginnend 15 Minuten nach der letzen intravenösen Injektion 1mal A Tablette Corvitol® 100 mg (entsprechend 50 mg Metoprololtartrat). In den folgenden 48 Stunden wird alle 6 Stunden A Tablette verabreicht.
Bei Patienten, die weniger als 15 mg Metoprolol i.v. vertragen haben, sollte die orale Anschlussbehandlung vorsichtig mit 25 mg Metoprololtartrat) begonnen werden. Corvitol® 100 mg is für diese Dosierung nicht geeignet.
b) Erhaltungsdosis
Anschließend an die Akuttherapie werden 2mal 1 Tablette Corvitol® 100 mg (entsprechend 200 mg Metoprololtartrat) gegeben.
Bei behandlungsbedürftigem Abfall von Herzfrequenz und/oder Blutdruck oder anderen Komplikationen ist Corvitol® 100 mg sofort abzusetzen.
Vorbeugende Behandlung der Migräne (Migräneprophylaxe):
1-2mal täglich 1 Tablette Corvitol® 100 mg (entsprechend 100-200 mg Metoprololtartrat täglich).
Bei stark eingeschränkter Leberfunktion ist die Ausscheidung von Corvitol® 100 mg aus dem Körper vermindert, so dass unter Umständen eine Dosisreduktion erforderlich ist.
Art der Anwendung
Die Tabletten sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit nach den Mahlzeiten einzunehmen.
Sie sollten bei Einmalgabe morgens bzw. bei zweimaliger Gabe morgens und abends eingenommen werden.
Teilung der Tablette:
Die Tablette wird mit der Teilungskerbe nach oben zwischen Zeigefinger und Daumen beider Hände gehalten und durch Druck der Daumen nach unten entlang der Teilungskerbe in zwei Hälften gebrochen.
Dauer der Anwendung
Über die Dauer der Einnahme entscheidet der behandelnde Arzt.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Corvitol® 100 mg zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge von Corvitol® 100 mg eingenommen haben, als Sie sollten
Verständigen Sie bei Verdacht auf eine Überdosierung sofort einen Arzt/Notarzt, damit dieser über das weitere Vorgehen entscheiden kann!
In Abhängigkeit vom Ausmaß der Überdosierung kann es zu starkem Blutdruckabfall (Hypotonie), verminderter Herzschlagfolge (Bradykardie) bis hin zum Herzstillstand, Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) und kardiogenem Schock kommen.
Zusätzlich können Atembeschwerden, Verkrampfungen der Atemwegsmuskulatur (Bronchospasmen), Erbrechen, Bewusstseinsstörungen, gelegentlich auch epileptische Anfälle (generalisierte Krampfanfalle) auftreten.
Bei Überdosierung oder bedrohlichem Abfall der Herzfrequenz und/oder des Blutdrucks muss die Behandlung mit Corvitol® 100 mg abgebrochen werden.
Wenn Sie die Einnahme von Corvitol® 100 mg vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben, sondern setzen Sie die Behandlung mit der verordneten Dosis fort.
Wenn Sie die Einnahme von Corvitol® 100 mg abbrechen
Eine Unterbrechung oder Änderung der Dosierung darf nur auf ärztliche Anweisung erfolgen. Abruptes Absetzen kann zur Minderdurchblutung des Herzmuskels (Herzischämie) mit neuerlicher Verschlimmerung einer Angina pectoris oder zu einem Herzinfarkt oder zum Wiederauftreten eines Bluthochdrucks führen.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Gelegentlich (1 bis 10 Behandelte von 1.000)
Insbesondere zu Beginn der Behandlung kann es zu Müdigkeit, depressiven Verstimmungen, Schwindelgefühl, Verwirrtheit, Kopfschmerzen, Schwitzen, Alpträumen oder verstärkter Traumaktivität, Schlafstörungen und Halluzinationen kommen.
Vorübergehend kann es zu Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Leibschmerzen, Verstopfung, Durchfall) kommen.
Allergische Hautreaktionen wie Rötung, Juckreiz, Exantheme, Hautausschläge bei Lichteinwirkung (Photosensitivität) können auftreten.
Es kann zu Missempfindungen (Parästhesien) und Kältegefühl an den Gliedmaßen kommen.
Selten (1 bis 10 Behandelte von 10.000)
Die Behandlung mit Corvitol® 100 mg kann zu verstärktem Blutdruckabfall, anfallsartiger, kurzdauernder Bewusstlosigkeit (Synkopen), Herzklopfen (Palpitationen), starker Verminderung der Herzfrequenz (Bradykardie), Störungen der Erregungsleitung von den Herzvorhöfen auf die Herzkammern (atrioventrikuläre Überleitungsstörungen) oder Verstärkung einer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) mit krankhaften Flüssigkeitsansammlungen (periphere Ödeme) und/oder Atemnot bei Belastung (Belastungsdyspnoe) führen.
Mundtrockenheit, Augenbindehautentzündungen (Konjunktivitis) oder verminderter Tränenfluss (dies ist beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten) wurden beobachtet.
Bisher nicht in Erscheinung getretene Zuckerkrankheit (latenter Diabetes mellitus) kann erkennbar werden oder eine bereits bestehende Zuckerkrankheit sich verschlechtern.
Es kann zu Muskelschwäche oder Muskelkrämpfen kommen.
Sehr selten (weniger als 1 Behandelter von 10.000)
Bei Patienten mit anfallsweise auftretenden Schmerzen in der Herzgegend (Angina pectoris) ist eine Verstärkung der Anfälle nicht auszuschließen.
Bei einer Langzeittherapie mit Corvitol® 100 mg wurde eine Erkrankung der Gelenke (Arthropathie) beobachtet, wobei ein oder mehrere Gelenke betroffen sein können (Mono- und Polyarthritis).
Es kann zu einer Erhöhung der Leberenzyme (GOT, GPT) im Blut oder zum Auftreten einer Leberentzündung (Hepatitis) kommen.
Des Weiteren wurden Haarausfall, Hörstörungen oder Ohrensausen, Sehstörungen, Gewichtszunahme, Persönlichkeitsveränderungen (z. B. Gefühlsschwankungen, kurzdauernder Gedächtnisverlust), eine Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie) oder der weißen Blutkörperchen (Leukopenie), ein allergischer Schnupfen (Rhinitis allergica), Libido- und Potenzstörungen, und tastbare Verhärtungen im Penisgewebe (Induratio penis plastica) beobachtet.
Beta-Rezeptorenblocker (z. B. Corvitol® 100 mg) können eine Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu Hautausschlägen führen, die einer Schuppenflechte ähneln (psoriasiforme Hautausschläge; siehe Abschnitt 2).
Bei schweren Nierenfunktionsstörungen wurde eine Verschlechterung der Nierenfunktion unter Therapie mit Beta-Rezeptorenblockern (z. B. Corvitol® 100 mg) berichtet. Ihr Arzt wird in diesen Fällen Ihre Nierenfunktion engmaschig überwachen.
Häufigkeit unbekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Nach längerem strengen Fasten oder schwerer körperlicher Belastung kann es bei gleichzeitiger Corvitol® 100 mg-Therapie zu Zuständen mit erniedrigtem Blutzucker (hypoglykämische Zustände) kommen.
Infolge einer möglichen Erhöhung des Atemwegswiderstandes kann es bei Patienten mit Neigung zu Bronchialverkrampfungen zu Atemnot kommen. Dies ist insbesondere bei Erkrankungen, die mit einer Verengung der Atemwege verbunden sind (obstruktive Atemwegserkrankungen), zu beachten.
Eine Verstärkung der Beschwerden bei Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen -einschließlich Patienten mit Verkrampfungen der Fingerschlagadern (Raynaud-Syndrom) - wurde beobachtet.
Unter der Therapie mit Corvitol® 100 mg kann es zu Störungen des Fettstoffwechsels kommen. Bei meist normalem Gesamtcholesterin wurden eine Verminderung des HDL-Cholesterins und eine Erhöhung der Triglyzeride im Blut beobachtet.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5. Wie ist Corvitol® 100 mg aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Durchdrückpackung und der Faltschachtel nach “verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Nicht über 30°C aufbewahren.
6. Inhalt der Verpackung und weitere Informationen
Was Corvitol® 100 mg enthält
Der Wirkstoff ist: Metoprololtartrat.
1 Tablette enthält 100 mg Metoprololtartrat.
Die sonstigen Bestandteile sind: Lactose-Monohydrat, Povidon K30, Croscarmellose-Natrium, Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich], Talkum, hochdisperses Siliciumdioxid
Wie Corvitol® 100 mg aussieht und Inhalt der Packung
Weisse, runde biplane Tabletten mit abgeschrägten Kanten und einseitiger Bruchkerbe. Corvitol® 100 mg ist in Packungen mit 30 (N1), 50 (N2) oder 100 Tabletten (N3) erhältlich.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller BERLIN-CHEMIE AG
Glienicker Weg 125, 12489 Berlin, Deutschland
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Juni 2014.
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