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Crataegin 40 Mg Mg K Diapharm

Module 1.3.1

SPC, Labelling and Package
Leaflet

April 2010





Module 1.3.1 SPC, Labelling and Package Leaflet

Fachinformation


Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels (SPC)

1. Bezeichnung des Arzneimittels

Crataegin 40 mg Mg K Diapharm

2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 überzogene Tablette enthält:
40 mg Trockenextrakt aus Weißdornblättern mit Blüten (4-7:1)
Auszugsmittel: Methanol 70 % (V/V)

150 mg Magnesiumbis(hydrogen-DL-aspartat) 4 H2O

(entspr. 0,415 mmol = 0,83 mval = 10,1 mg Mg2+)

150 mg Kaliumhydrogen-DL-aspartat 0,5 H2O

(entspr. 0,83 mmol = 0,83 mval = 32,5 mg K+)


Sonstige Bestandteile: Sucrose.

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. Darreichungsform

überzogene Tabletten

4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Traditionell angewendet zur Unterstützung der Herz-Kreislauf-Funktion bei verminderter Belastbarkeit („Altersherz“) sowie zur Unterstützung bei Badekuren und klimatischen Belastungen.

Das Arzneimittel ist ein traditionelles Arzneimittel, das ausschließlich auf Grund langjähriger Anwendung für das Anwendungsgebiet registriert ist.





4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Crataegin 40 mg Mg K Diapharmist immer genau nach der Anweisung in der Packungsbeilage einzunehmen. Der Patient/ die Patientin soll bei seinem/ ihrem Arzt oder Apotheker nachfragen, wenn er/ sie sich nicht ganz sicher ist.

Falls nichtanders verordnet, nehmen Erwachsene 3 mal täglich 1-2 überzogene Tabletten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) ein.



Art der Anwendung: Zum Einnehmen



Dauer der Anwendung:

Die Anwendungsdauer ist prinzipiell nicht begrenzt. Bei Beschwerden unklarer Ursache sollte die Selbstmedikation nach zwei Wochen beendet werden. Beachten Sie bitte auch die Angaben unter „Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise“.


Wenndie Einnahme von Crataegin 40 mg Mg K Diapharmvergessen wurde, ist nicht die doppelte Dosis einzunehmen, sondern die Einnahme bzw. Anwendung so fortzusetzen, wie es in der Packungsbeilage angegeben ist oder vom Arzt verordnet wurde.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile von Crataegin 40 mg Mg K Diapharm.

Störungen der Nierenfunktion, Hyperkaliämie und Hypermagnesiämie sowie Störungen der Erregungsleitugn im Herzen (AV-Block).

Zur Anwendung dieses Arzneimittels bei Kindern und Jugendlichen liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor. Es soll deshalb bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht angewendet werden.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

In der Gebrauchsinformation erhält der Patient folgenden Warnhinweis: Bei unverändertem Fortbestehen der Krankheitssymptome über sechs Wochen oder bei Ansammlung von Wasser in den Beinen ist eine Rücksprache mit dem Arzt zu empfehlen.

Bei Schmerzen in der Herzgegend, die in die Arme, den Oberbauch oder in die Halsgegend ausstrahlen können, oder bei Atemnot ist eine sofortige ärztliche Abklärung zwingend erforderlich.

Zur Anwendung des Arzneimittels bei Kindern und Jugendlichen liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor. Es soll deshalb bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht angewendet werden.

Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Crataegin 40 mg Mg K Diapharmnicht einnehmen.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Anwendung von Crataegin 40 mg Mg K Diapharmmit kaliumsparenden Diuretika oder ACE Hemmern können Hyperkaliämien auftreten. Zwischen Magnesium und Tetrazyklinen, Eisenpräparaten sowie Natriumfluorid kann es zu einer wechselseitigen Behinderung der Resorption kommen. In diesem Fall sollte die Einnahme in einem zeitlichen Abstand von 2-3 Stunden erfolgen.

4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Da keine ausreichenden Untersuchungen vorliegen, soll Crataegin 40 mg Mg K Diapharmin der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Keine.

4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig: ≥ 1/10

Häufig: ≥ 1/100 bis < 1/10

Gelegentlich: ≥ 1/1.000 bis < 1/100

Selten: ≥ 1/10.000 bis < 1/1.000

Sehr selten: < 1/10.000

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)



Selten können Magen-Darm-Beschwerden oder Hautausschlag auftreten. Diese Beschwerden klingen in der Regel nach Absetzen des Arzneimittels innerhalb weniger Tage ab.

Bei ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion (z.B. Hautausschlag) soll das Arzneimittel nicht weiter eingenommen werden.


Wenn Sie Nebenwirkungen beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.

4.9 Überdosierung

Bei einer erheblichen Überdosierung ist mit dem verstärkten Auftreten der unter „Nebenwirkungen“ beschriebenen Symptome zu rechnen. Die Behandlung sollte in Abhängigkeit vom klinischen Bild erfolgen.



5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Weißdornblätter mit Blüten-Trockenextrakt:

Mit Zubereitungen aus Weißdornblättern mit Blüten (wässrig alkoholische Extrakte mit definiertem Gehalt an oligomeren Procyanidinen bzw. Flavonoiden; Mazeraten, Frischpflanzenextrakten) und mit Einzelfraktionen (oligomere Procyanidine, biogene Amine) wurden an isolierten Organen oder im Tierversuch folgende pharmakodynamische Wirkungen festgestellt: Positiv inotrope Wirkung, positiv dromotrope Wirkung, negativ bathmotrope Wirkung, Zunahme der Koronar- und Myokarddurchblutung, Senkung des peripheren Gefäßwiderstandes. In humanpharmakologischen Studien wurden nach der Gabe von 160 bis 900 mg/Tag wässrig-alkoholischer Extrakte (eingestellt auf oligomere Procyanidine bzw. auf Flavonoide) über einen Zeitraum bis zu 56 Tagen bei Herzinsuffizienz Stadium II nach NYHA eine Besserung subjektiver Beschwerden sowie Steigerung der Arbeitstoleranz, Senkung des Druckfrequenzprodukts, Steigerung der Ejektions­fraktion und Erhöhung der anaeroben Schwelle festgestellt.


Racemisches Magnesiumhydrogenaspartat Tetrahydrat:

Magnesiumhydrogenaspartat bewirkt als physiologischer Kalzium Antagonist über die Hemmung der intrazellulären Kalziumbereitstellung eine Relaxation der Gefäße und löst Koronarspasmen. Experimentell konnte gezeigt werden, dass Magnesium bereits in pharmakologischen Dosen den Einstrom von Kalzium in die Zelle kompetitiv durch Besetzung von Ca Bindungsstellen in den Kalziumkanälen blockiert. Der Wirkmechanismus von Magnesium auf molekularer Ebene beruht darüber hinaus auf dessen Funktion als Co Faktor von Enzymen. So nimmt z.B. der ATP Mg Komplex als Substrat Energie übertragender Prozesse eine zentrale Funktion ein. Die Magnesium abhängige Membran ATPase liefert der Na+/K+ Pumpe die Energie für den Kalium Natrium Transport durch die Membrane der Herz und Gefäßmuskelzellen. Unter Magnesium Mangel nimmt die Aktivität der Na+/K+ ATPase und somit die Pumpleistung für den Kalium Reflux ab. Ein Mangel an Kaliumionen führt u.a. zu verschiedenen cardiovasculären Symptomen.


Racemisches Kaliumhydrogenaspartat Hemihydrat:

Da für Kalium wie für Magnesium kein spezifischer Rückhaltemechanismus im Körper existiert, kommt es meist zu einem gemeinsamen Bilanzverlust. Ein isolierter Kaliummangel z.B. ist die Ausnahme. Der Versuch eines Ausgleichs des Kaliumdefizits durch die Zufuhr von Kalium allein scheitert deshalb oft. Infolge eines Anstiegs der Plasma Kalium Konzentration kommt es zu einer Stimulation der Aldosteron Ausschüttung. Die Folge ist Natrium Retention und vermehrte Ausscheidung von Kalium und Magnesium durch die Niere. Im Ergebnis resultiert ein verstärktes Kaliumdefizit. Die Kalium Konzentration in der Zelle wird gegen ein beträchtliches Konzentrationsgefälle durch aktiven Transport der Na+/K+ Pumpe aufrechterhalten. Unter Magnesiummangel ist ihre Funktion eingeschränkt, da die Na+/K+ Pumpe von der Magnesium abhängigen membranen ATPase mittelbar gesteuert wird. Von daher ist zum Ausgleich eines zellulären Mangels eines der beiden Elektrolyte die Gabe beider praktisch geboten.


Aspartate:

In Crataegin 40 mg Mg K Diapharm traditionell werden Kalium wie Magnesium in Form ihrer Aspartate eingesetzt. Das Aspartatanion ist in der Lage, diese Kationen rasch, d.h. um den Faktor 5-20 schneller in die Zelle zu transportieren. Ein gemeinsames Carriersystem wird hierfür angenommen. Darüberhinaus ist auch bekannt, dass, wenn die Zelle einen hohen Aspartat Gehalt aufweist, der Kalium Ausstrom am geringsten ist, auch dann noch, wenn die Zellmembran durch Ischämie und Anoxie geschädigt ist. Anderenfalls würde die Zelle unter diesen Bedingungen exzessiv Kaliumionen verlieren. Ferner dient das Aspartat in der Zelle als zusätzliches Energiesubstrat im Zitronensäurezyklus.


Zubereitungen aus Weißdornblättern mit Blüten-Trockenextrakt,

Magnesiumbis(hydrogen-DL-aspartat) 4H20 und Kaliumhydrogen-DL-aspartat 0,5 H20 werden traditionell zur Unterstützung der Herz-Kreislauf-Funktion eingesetzt.



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Weißdornblätter mit Blüten-Trockenextrakt:

Die Pharmakokinetik wurde nur tierexperimentell untersucht, zur Humanpharmakokinetik liegt kein Erkenntnismaterial vor.



Aspartate:

Asparaginsäure und deren Salze, die Aspartate, haben eine besondere Zell‑Affinität. Die entsprechenden Kalium‑ und Magnesiumsalze sind wenig dissoziiert und verschieben den physiologischen Ionen‑Konzentrationsgradienten nicht. Daraus resultiert eine gezielte Einschleusung von Kalium und Magnesium in die Zelle. Die Elimination von Kaliumaspartat erfolgt langsamer als bei Kaliumchlorid.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Weißdornblätter mit Blüten-Trockenextrakt:

Zur akuten Toxizität liegen Untersuchungen mit einem wässrig-ethanolischen Trockenextrakt (Droge-Extrakt-Verhältnis 5:1; eingestellt auf oligomere Procyanidine) vor. Danach traten bei Mäusen und Ratten bei Gaben bis zu 3.000 mg/kg KG nach oraler und intraperitonealer Applikation keine Todesfälle auf. Zu den Vergiftungssymptomen nach i. p. Gabe von 3.000 mg/kg KG zählten Sedierung, Piloarrektion, Dyspnoe und Tremor. Die Gabe von Drogenpulver in Einzeldosen von 3 g/kg KG p. o. an Ratten sowie 5 g/kg KG p. o. an Mäuse führte zu keinen Todesfällen.



Nach Verabreichung von 30, 90 und 300 mg/kg KG des wässrig-ethanolischen Trockenextraktes an Ratten und Hunde über 26 Wochen p. o. wurden keine toxischen Effekte beobachtet. Die „No-effect“-Dosis betrug bei Ratten und Hunden über 26 Wochen für diesen Extrakt 300 mg/kg KG. Nach der Gabe von 300 und 600 mg/kg KG Drogenpulver an Ratten p. o. über vier Wochen wurden keine Todesfälle und keine toxischen Effekte beobachtet.

Zur embryonalen und fötalen Toxizität, zur Fertilität und Postnatalentwicklung liegt kein Erkenntnismaterial vor.





Zur Prüfung der Mutagenität von Crataegus-Zubereitungen liegen neuere Untersuchungen vor, die jedoch unterschiedliche Ergebnisse erbrachten.

Es wird davon ausgegangen, dass die an Salmonellen nachgewiesene mutagene Aktivität auf dem Gehalt an Quercetin beruht und die Induktion von SCE vor allem auf dem Vorhandensein von Flavon-C-Glykosiden, auch der Flavon-Aglyka. Im Vergleich zu der mit der Nahrung aufgenommenen Quercetinmenge ist der Gehalt der Droge an Quercetin jedoch so gering, dass ein Risiko für den Menschen praktisch ausgeschlossen werden kann.

Zur Kanzerogenität liegt kein wissenschaftliches Erkenntnismaterial vor.



Kaliumhydrogen-DL-aspartat 0,5 H2O:

Die LD50 von Kaliumhydrogenaspartat beträgt, bezogen auf K+, bei Mäusen 1,2 mmol/kg KG, bei Ratten 1,17 mmol/kg KG. Bei Meerschweinchen führte die parenterale Gabe von 4 mmol K+/kg KG nach 49 min. zum Herzstillstand.



6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Maltodextrin, hochdisperses Siliciumdioxid, mikrokristalline Cellulose, Crospovidon (Typ A), Copovidon, Talkum, Macrogol 6000, Magnesiumstearat (Ph. Eur.) (pflanzlich), Sucrose (Saccharose), Calciumcarbonat E 170, Titandioxid E 171, Eisen(III)-oxid E 172, Hypromellose, Povidon (K-Wert 25), Povidon (K-Wert 90), Macrogol 35000, Basisches Butylmethacrylat-Copolymer(Ph. Eur.) (Eudragit E 100), Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer (1:1) (Ph. Eur.) (Eudragit L 12,5 %), Carnaubawachs, gebleichtes Wachs


6.2 Inkompatibilitäten

Keine bekannt.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

36 Monate

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Originalpackung mit 30, 50, 60, 90, 100 überzogenen Tabletten



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. Inhaber der Zulassung

Diapharm Regulatory Services GmbH, Würzburger Str. 3, 26121 Oldenburg

8. Zulassungsnummer(n)

Reg.-Nr.: 76603.00.00

9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung

[…]

10. Stand der Information

[Monat/Jahr]



Crataegin 40 mg Mg K Diapharm