Cromohexal Nasenspray
1. Bezeichnung der Arzneimittel
Cromohexal®Augentropfen
Cromohexal®Augentropfen UD
Cromohexal®sanft Nasenspray
Cromohexal®Nasenspray/- Augentropfen (Kombipackung)
Wirkstoff: Natriumcromoglicat (Ph.Eur.)
2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht
Apothekenpflichtig
3. Zusammensetzung der Arzneimittel
3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe
Antiallergikum
3.2 Arzneilich wirksamer Bestandteil
Cromohexal®Augentropfen
1 ml Augentropfen enthält:
Natriumcromoglicat (Ph.Eur.) 20 mg
Cromohexal®Augentropfen UD
1 Ein-Dosis-Behälter mit 0,5 ml Augentropfen enthält:
Natriumcromoglicat (Ph.Eur.) 10 mg
Cromohexal®Nasenspray
Cromohexal®sanft Nasenspray
1 Sprühstoß zu 0,14 ml enthält:
Natriumcromoglicat (Ph.Eur.) 2,8 mg
3.3 Sonstige Bestandteile
Cromohexal®Augentropfen
Cromohexal®Augentropfen UD
Dinatriumhydrogenphosphat
Natriumchlorid
Natriumdihydrogenphosphat
Natriumedetat (Ph.Eur.)
Sorbitol (Ph.Eur.)
Wasser für Injektionszwecke
Zusätzlich für Cromohexal®Augentropfen:
Benzalkoniumchlorid
Cromohexal®Nasenspray
Benzalkoniumchlorid
Dinatriumhydrogenphosphat
Natriumchlorid
Natriumdihydrogenphosphat
Natriumedetat (Ph.Eur.)
Sorbitol (Ph.Eur.)
gereinigtes Wasser
Cromohexal®sanft Nasenspray
Dinatriumhydrogenphosphat
Hyetellose
Natriumchlorid
Natriumdihydrogenphosphat
Natriumedetat (Ph.Eur.)
Sorbitol (Ph.Eur.)
Wasser für Injektionszwecke
4. Anwendungsgebiete
Cromohexal®Augentropfen
Cromohexal®Augentropfen UD
Allergisch bedingte, akute und chronische Konjunktivitis, z. B.
- Heuschnupfen-Bindehautentzündung
- (Kerato-)Konjunktivitis vernalis
Cromohexal®Nasenspray
Cromohexal®sanft Nasenspray
- ganzjährige allergische Rhinitis
- saisonale allergische Rhinitis
5. Gegenanzeigen
Cromohexal®darf nicht angewendet werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Natriumcromoglicat oder einem der sonstigen Bestandteile.
Warnhinweis
Auch schon bei Verdacht auf eine allergische Reaktionslage gegen Cromohexal®ist eine Reexposition unbedingt zu vermeiden.
Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit
Beim Menschen ist nach langjähriger Anwendung kein teratogener Effekt beobachtet worden (s. a. Ziffer 13 “Toxikologische Eigenschaften”). Dennoch sollte eine Therapie mit Cromohexal®im ersten Trimenon aus grundsätzlichen Erwägungen nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen. Dies gilt auch für den weiteren Verlauf der Schwangerschaft.
Natriumcromoglicat , der Wirkstoff von Cromohexal®, wird nur in äußerst geringen Mengen in die Muttermilch sezerniert. Ein Risiko für den gestillten Säugling besteht daher wahrscheinlich nicht, jedoch ist auch hier eine Nutzen-Risiko-Abwägung erforderlich.
6. Nebenwirkungen
Cromohexal®Augentropfen
Cromohexal®Augentropfen UD
Selten treten Augenbrennen, Chemosis, Fremdkörpergefühl und Hyperämie auf.
Cromohexal®Augentropfen enthalten Benzalkoniumchlorid (Konservierungsmittel), das zu Nebenwirkungen wie z. B. Allergisierung führen kann.
(Cromohexal®UD Augentropfen enthalten kein Benzalkoniumchlorid.)
Hinweis für Verkehrsteilnehmer
Dieses Arzneimittel beeinflusst unmittelbar nach der Anwendung für wenige Minuten die Sehleistung. Der Patient soll abwarten, bis die Beeinträchtigung des Sehvermögens durch Schleiersehen vorübergegangen ist, bevor er am Straßenverkehr teilnimmt oder Maschinen bedient.
Cromohexal®Nasenspray
Cromohexal®sanft Nasenspray
Gelegentlich kommt es zu leichten, vorübergehenden Reizerscheinungen in der Nase, selten zu Kopfschmerzen und Geschmacksirritationen.
In Einzelfällen wurden Nasenbluten, Schleimhautulzerationen, Zungenschwellung, Husten und Atemnot beobachtet.
Weiterhin ist in Einzelfällen das Auftreten von Larynxödem, Heiserkeit und Quincke-Ödem nicht auszuschließen.
In Einzelfällen wurde über schwere generalisierte anaphylaktische Reaktionen mit Bronchospasmen im Zusammenhang mit einer Cromoglicinsäuretherapie berichtet.
7. Wechselwirkungen
Bisher keine bekannt
8. Warnhinweise
Cromohexal®Augentropfen
Cromohexal®Augentropfen UD
Bei Entzündungen, auch bei allergischer Bindehautentzündung ist vom Augenarzt festzustellen, ob trotz der Beschwerden Kontaktlinsen getragen werden dürfen. Wenn das Tragen von Kontaktlinsen zulässig ist, ist folgendes zu beachten:
Kontaktlinsen sind vor dem Eintropfen herauszunehmen und erst 15 Minuten nach dem Eintropfen wieder einzusetzen.
Zusätzlich für Cromohexal®Augentropfen:
Benzalkoniumchlorid kann zur Verfärbung weicher Kontaktlinsen führen.
9. Wichtigste Inkompatibilitäten
Bisher keine bekannt.
10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben
Cromohexal®Augentropfen
Cromohexal®Augentropfen UD
Erwachsene und Kinder tropfen in der Regel 4-mal täglich 1 Tropfen Cromohexal®Augentropfen/- Augentropfen UD in jedes Auge ein.
Die Tagesdosis kann durch Erhöhung der Applikationshäufigkeit auf 6-mal täglich 1 Tropfen in jedes Auge gesteigert und auch auf 8-mal täglich 1 Tropfen verdoppelt werden.
Die Dosierungsintervalle können nach Erreichen der therapeutischen Wirkung verlängert werden, solange die Symptomfreiheit aufrecht erhalten wird.
Cromohexal® Nasenspray
Cromohexal®sanft Nasenspray
Die Höhe der Dosierung wird bestimmt durch den individuellen Sensibilisierungsgrad und die Stärke der Allergen-Exposition.
Erwachsene und Kinder geben bis zu 4-mal täglich je einen Sprühstoß Cromohexal®Nasenspray/- sanft Nasenspray in jede Nasenöffnung.
Die Tagesdosis kann bei Bedarf erhöht werden, die Applikationshäufigkeit sollte 6-mal täglich je 1 Sprühstoß Cromohexal®Nasenspray/- sanft Nasenspray in jede Nasenöffnung nicht überschreiten.
Die Dosierungsintervalle können nach Erreichen der therapeutischen Wirkung verlängert werden, solange die Symptomfreiheit aufrecht erhalten wird.
11. Art und Dauer der Anwendung
Um einen optimalen Therapieeffekt zu erzielen, ist eine ausführliche Unterweisung des Patienten im Gebrauch von Cromohexal®erforderlich.
Cromohexal®ist nur zur Prophylaxe bzw. zur Dauertherapie geeignet. Daher soll die Behandlung nach Abklingen der Beschwerden solange fortgeführt werden, wie der Patient den Allergenen (Pollen, Hausstaub, Schimmelpilzsporen, Nahrungsmittelallergene) ausgesetzt ist.
Der Therapieeffekt ist regelmäßig zu kontrollieren. Nach guter Stabilisierung der klinischen Symptomatik ist ein Versuch zur Reduktion der Dosis gerechtfertigt.
Cromohexal®Augentropfen UD
Zum Öffnen des Ein-Dosis-Behälters wird der obere beschriftete Teil abgedreht und die Tropfen durch leichten Druck auf den unteren Teil in das Auge eingeträufelt.
Der Inhalt eines Ein-Dosis-Behälters ist ausreichend für die gleichzeitige Anwendung an beiden Augen.
Für jede weitere Anwendung ist ein neuer Ein-Dosis-Behälter zu verwenden.
Cromohexal®sanft Nasenspray
Vor Gebrauch Schutzkappe abziehen.
Wichtig:Vor der ersten Anwendung muss der Sprühmechanismus mehrmals betätigt werden, bis ein feiner gleichmäßiger Sprühnebel aus der Sprühöffnung austritt. Cromohexal®sanft Nasenspray ist dann für jede weitere Anwendung gebrauchsfertig.
Die Sprühöffnung wird in ein Nasenloch eingeführt und jeweils einmal pro Nasenloch gesprüht.
Nach dem Gebrauch wird die Sprühöffnung gesäubert und die Schutzkappe wieder aufgesteckt.
12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel
Bisher sind keine Fälle von Überdosierungen beschrieben worden. Eine spezifische Behandlung ist nicht bekannt.
13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Bio-verfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind
13.1 Pharmakologische Eigenschaften
Tierexperimente und in-vitro-Studien haben gezeigt, dass Natriumcromoglicat in der Lage ist, nach Antigen-Exposition die Degranulation sensibilisierter Mastzellen und damit die Freisetzung von Entzündungsmediatoren zu hemmen.
Bei den Mediatoren handelt es sich um biologische Effektormoleküle, die in den Zellen bereits präformiert vorliegen (z. B. Histamin, Kinine, eosinophiler chemotaktischer Faktor (ECF), neutrophiler chemotaktischer Faktor (NCF)) oder die auf Provokation hin aus Arachidonsäure-haltigen Membranstrukturen der Zellen neu synthetisiert werden (z. B. Prostaglandine, Leukotriene).
Diese mastzellstabilisierende Wirkung wurde auch beim Menschen bei durch Antigen induziertem, IgE-vermitteltem Bronchospasmus und bei der allergischen Rhinitis gesehen. Insbesondere mit Histamin wird die allergische Sofortreaktion in Verbindung gebracht.
Prostaglandine und Leukotriene sind bei der Ausprägung der verzögerten Reaktion beteiligt. Durch die chemotaktischen Mediatoren ECF, NCF und LTB4kommt es zu entzündlichen Spät-Reaktionen.
Neben anderen postulierten Wirkungsmechanismen hat Natriumcromoglicat auch kalziumantagonistische Wirkungen. Natriumcromoglicat blockiert den mit dem IgE-Rezeptor gekoppelten Kalziumkanal und hemmt dadurch den über diesen Rezeptor vermittelten Einstrom von Kalzium in die Mastzelle und somit die Degranulation der Mastzelle. Natriumcromoglicat wird hierbei spezifisch an ein Natriumcromoglicat-Bindungsprotein gebunden, welches Teil des durch den IgE-Rezeptor kontrollierten Kalziumkanals ist.
Dieser Wirkungsmechanismus trifft für alle Schleimhäute (z. B. Bronchien, Nase, Auge, Darm) gleichermassen zu.
13.2 Toxikologische Eigenschaften
Akute Toxizität
Untersuchungen zur akuten Toxizität an verschiedenen Tierspezies haben keine besondere Empfindlichkeit für Natriumcromoglicat ergeben (s. a. Ziffer 12 “Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel”).
Chronische Toxizität
Untersuchungen zur chronischen Toxizität wurden an Ratten mit s.c.-Applikationen durchgeführt. Bei extrem hohen Dosierungen traten schwere Nierenschädigungen in Form von tubulären Degenerationen im proximalen Teil der Henle’schen Schleife auf.
Untersuchungen bei Inhalationsapplikation an verschiedenen Tierspezies (Ratte, Meerschweinchen, Affe und Hund) mit einer Dauer von bis zu 6 Monaten ergaben keine Hinweise auf Schädigungen, die durch Natriumcromoglicat verursacht wurden.
Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
Natriumcromoglicat ist nur unzureichend auf eine mutagene Wirkung untersucht. Die bisherigen Angaben weisen nicht auf ein mutagenes Potential hin.
Langzeituntersuchungen an verschiedenen Tierspezies ergaben keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential von Natriumcromoglicat.
Reproduktionstoxikologie
Reproduktionstoxikologische Studien an Kaninchen, Ratten und Mäusen ergaben keine Anhaltspunkte für einen teratogenen oder sonstigen embryotoxischen Effekt von Natriumcromoglicat.
Die Fertilität männlicher und weiblicher Ratten, der Graviditätsverlauf sowie die peri- und postnatale Entwicklung der Feten blieben unbeeinflusst.
In einer Studie wurden in einem Zeitraum von 10 Jahren 296 schwangere Frauen über die gesamte Zeit der Schwangerschaft mit Natriumcromoglicat behandelt, wobei die empfohlene Dosis bei 2-3 Inhalationen von 20 mg Wirkstoff täglich lag. Vier der Neugeborenen wiesen Missbildungen auf (Ductus arteriosus persistens, Klumpfuß, Septumdefekt und Lippenspalte). Dieser Anteil entspricht 1,35 % der pränatal behandelten Neugeborenen und liegt damit unter dem Prozentsatz der zu erwartenden Missbildungen im Bevölkerungsdurchschnitt.
Für eine endgültige Einschätzung des Risikos beim Menschen reicht jedoch die Anzahl der Fälle nicht aus.
13.3 Pharmakokinetik
Nach Inhalation von Natriumcromoglicat in Pulverform gelangen etwa 8 % des Wirkstoffes in die Atemwege und werden hier anscheinend vollständig resorbiert mit maximalen Plasmaspiegeln nach 15-20 Minuten.
Nach pulmonaler Aufnahme kommt es zu protrahierten Plasmaspiegeln (“Halbwertszeit”ca. 60-90 Minuten).
Nach einer intranasalen Dosis von Natriumcromoglicat werden weniger als 7 % systemisch resorbiert, nach oraler Gabe im Gastrointestinaltrakt nur etwa 1 %. Natriumcromoglicat ist wenig lipidlöslich und darum nicht in der Lage, die meisten biologischen Membranen, wie z. B. die Blut-Hirn-Schranke, zu durchdringen.
Ein bestimmter kontinuierlicher Wirkstoffspiegel von Natriumcromoglicat im Blut ist für das Erreichen und Aufrechterhalten eines optimalen Therapieeffektes nicht erforderlich.
Maßgebend für den therapeutischen Effekt von Natriumcromoglicat ist ausschließlich die nach lokaler Applikation am jeweiligen Erfolgsorgan (Bronchien, Nase, Auge, Magen-Darm-Trakt) erreichte Konzentration.
Eine Metabolisierung von Natriumcromoglicat ist bisher nicht nachgewiesen worden. Die Elimination erfolgt zu etwa gleichen Teilen biliär und renal.
14. Sonstige Hinweise
Cromohexal®Nasenspray
Cromohexal sanft®Nasenspray
Zum schnelleren Wirkungseintritt können über einen Zeitraum von 2-3 Tagen vor der Applikation von Cromohexal®Nasenspray/- sanft Nasenspray abschwellende Nasentropfen gegeben werden. Auch eine Kombination mit Antihistaminika über einen kurzen Zeitraum ist in manchen Fällen sinnvoll.
15. Dauer der Haltbarkeit
Cromohexal®Augentropfen
Cromohexal®Augentropfen UD
Cromohexal®Nasenspray
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.
Cromohexal®sanft Nasenspray
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 2 Jahre.
Die Arzneimittel sollen nach Ablauf des auf der Packung angegebenen Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
Cromohexal®Augentropfen
Nach Anbruch 6 Wochen verwendbar.
Cromohexal®Augentropfen UD
Für jede Anwendung ist ein neuer Ein-Dosis-Behälter zu verwenden.
Cromohexal®Nasenspray
Cromohexal®sanft Nasenspray
Nach Anbruch 4 Wochen verwendbar.
16. Besondere Lager- und Aufbewahrungs-hinweise
Keine
17. Darreichungsformen und Packungsgrößen
Cromohexal®Augentropfen
Originalpackungen mit
10 ml (N1) Augentropfen
Cromohexal®Augentropfen UD
Originalpackungen mit
20 (N1) und 50 (N2) Ein-Dosis-Behältern mit je 0,5 ml Augentropfen
Cromohexal®sanft Nasenspray
Originalpackungen mit 15 ml (N1) und 30 ml (N2) Nasenspray, Lösung
Cromohexal®,Nasenspray/- Augentropfen(Kombipackung)
Originalpackungen mit
10 ml (N1) Augentropfen und
15 ml (N1) Nasenspray, Lösung
18. Stand der Information
April 2003
19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers
HEXAL AG
Industriestraße 25
83607 Holzkirchen
Telefon: (08024) 908-0
Telefax: (08024) 908-1290
e-mail: medwiss@hexal.de