Cuxanorm 100mg
_ ____________________Fachinformation______________________________
__________________________Cuxanorm 25 mg/- 50 mg/- 100 mg
1. Bezeichnung der Arzneimittel
Cuxanorm 25 mg
Cuxanorm 50 mg
Cuxanorm 100 mg
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Cuxanorm 25 mg
1 Tablette enthält 25 mg Atenolol.
Cuxanorm 50 mg
1 Tablette enthält 50 mg Atenolol.
Cuxanorm 100 mg
1 Tablette enthält 100 mg Atenolol.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Tabletten
Cuxanorm 25 mg
Weiße, runde Tablette mit Bruchkerbe und Gravur „CN“ oberhalb und „25“ unterhalb der Bruchkerbe.
Cuxanorm 50 mg
Weiße, runde Tablette mit Bruchkerbe und Gravur „CN“ oberhalb und „50“ unterhalb der Bruchkerbe.
Cuxanorm 100 mg
Weiße, runde Tablette mit Bruchkerbe und Gravur „CN“ oberhalb und „100“ unterhalb der Bruchkerbe.
Cuxanorm 25 mg
Die Bruchkerbe dient nur zum Teilen der Tablette für ein erleichtertes Schlucken und nicht zum Aufteilen in gleiche Dosen.
Cuxanorm 50 mg
Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.
Cuxanorm 100 mg
Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Cuxanorm 25 mg
Funktionelle Herz-Kreislaufbeschwerden (hyperkinetisches Herzsyndrom, hypertone Regulationsstörungen).
Cuxanorm 50 mg
-
Funktionelle Herz-Kreislauf-Beschwerden (hyperkinetisches Herzsyndrom, hypertone Regulationsstörungen)
-
Chronische stabile Angina pectoris oder instabile Angina pectoris (falls gleichzeitig Tachykardie oder Hypertonie bestehen)
• Supraventrikuläre Arrhythmien
zusätzliche therapeutische Maßnahme bei Sinustachykardie aufgrund von Thyreotoxikose
paroxysmale supraventrikuläre Tachykardie
Vorhofflimmern und Vorhofflattern (bei ungenügendem Ansprechen auf hochdosierte Therapie mit herzwirksamen Glykosiden)
• Ventrikuläre Arrhythmien, wie
ventrikuläre Extrasystolen, sofern die Extrasystolen durch erhöhte Sympathikusaktivität hervorgerufen werden (körperliche Belastung, Induktionsphase der Anästhesie, Halothan-Anästhesie und Verabreichung exogener Sympathikomimetika)
ventrikuläre Tachykardien und Kammerflimmern (nur prophylaktisch, besonders wenn die ventrikulären Arrhythmien durch erhöhte Sympathikusaktivität hervorgerufen werden)
Arterielle Hypertonie
Cuxanorm 100 mg
Chronische stabile Angina pectoris oder instabile Angina pectoris (falls gleichzeitig Tachykardie oder Hypertonie bestehen)
• Supraventrikuläre Arrhythmien
zusätzliche therapeutische Maßnahme bei Sinustachykardie aufgrund von Thyreotoxikose
paroxysmale supraventrikuläre Tachykardie
Vorhofflimmern und Vorhofflattern (bei ungenügendem Ansprechen auf hochdosierte Therapie mit herzwirksamen Glykosiden)
• Ventrikuläre Arrhythmien, wie
ventrikuläre Extrasystolen, sofern die Extrasystolen durch erhöhte Sympathikusaktivität hervorgerufen werden (körperliche Belastung, Induktionsphase der Anästhesie, Halothan-Anästhesie und Verabreichung exogener Sympathikomimetika)
ventrikuläre Tachykardien und Kammerflimmern (nur prophylaktisch, besonders wenn die ventrikulären Arrhythmien durch erhöhte Sympathikusaktivität hervorgerufen werden)
Arterielle Hypertonie
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Dosierung sollte individuell, vor allem nach dem Behandlungserfolg, festgelegt werden.
Es gelten folgende Richtdosen:
Funktionelle Herz-Kreislauf-Beschwerden (hyperkinetisches Herzsyndrom, hypertone Regulationsstörungen)
1mal täglich 25 mg Atenolol (entsprechend 1 Tablette Cuxanorm 25 mg bzw. ½ Tablette Cuxanorm 50 mg).
Chronische stabile Angina pectoris oder instabile Angina pectoris
1mal täglich 50 mg - 100 mg Atenolol (entsprechend 1 - 2 Tabletten Cuxanorm 50 mg bzw. ½ - 1 Tablette Cuxanorm 100 mg).
Bluthochdruck
Beginn der Behandlung mit 1mal täglich 50 mg Atenolol (entsprechend 1 Tablette Cuxanorm 50 mg bzw. ½ Tablette Cuxanorm 100 mg). Falls erforderlich, kann die Tagesdosis nach einer Woche auf 100 mg Atenolol (entsprechend 2 Tabletten Cuxanorm 50 mg bzw. 1 Tablette Cuxanorm 100 mg) gesteigert werden.
Supraventrikuläre und ventrikuläre Arrhythmien
1-2mal täglich 50 mg bzw. 1mal täglich 100 mg Atenolol (entsprechend 1-2mal 1 Tablette Cuxanorm 50 mg oder 1-2mal ½ Tablette Cuxanorm 100 mg) bzw. 1mal 2 Tabletten Cuxanorm 50 mg oder 1mal 1 Tablette Cuxanorm 100 mg.
Bei behandlungsbedürftigem Abfall der Herzfrequenz und/oder des Blutdruckes oder anderen Komplikationen ist Cuxanorm sofort abzusetzen.
Hinweis: Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Atenolol-Dosis der renalen Clearance anzupassen: bei Reduktion der Kreatinin-Clearance auf Werte von 10 - 30 ml/min (Serumkreatinin > 1,2 < 5 mg/dl) ist eine Dosisreduktion auf die Hälfte, bei Werten < 10 ml/min (Serumkreatinin > 5 mg/dl) auf ein Viertel der Standarddosis zu empfehlen.
Kinder
Kinder sollen mangels ausreichender Erfahrungen nicht mit Cuxanorm 25 mg behandelt werden.
Dosierung bei älteren Patienten:
Bei der Behandlung älterer Patienten (über 65 Jahre) mit Cuxanorm ist Vorsicht geboten; zu Behandlungsbeginn sollte daher die Dosis reduziert werden. Außerdem sollte die Therapie einer evtl. vorhandenen Nierenfunktionseinschränkung angepasst werden.
Die Tabletten sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit vor den Mahlzeiten einzunehmen.
Soll die Behandlung mit Cuxanorm nach längerer Anwendung unterbrochen oder abgesetzt werden, soll dies, da abruptes Absetzen zu Herzischämie mit Exazerbation einer Angina pectoris oder zu einem Herzinfarkt oder zur Exazerbation einer Hypertonie führen kann, grundsätzlich langsam ausschleichend (über 1 - 2 Wochen) erfolgen. Falls notwendig, sollte während dieser Zeit zur Vermeidung von Angina pectoris-Anfällen eine Ersatztherapie durchgeführt werden.
Abruptes Absetzen von Cuxanorm kann zusätzlich bei Patienten mit Hyperthyreose zu einer Verschlimmerung der Überfunktion führen.
4.3 Gegenanzeigen
Dieses Arzneimittel darf nicht angewendet werden bei:
-
bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Atenolol, anderen Beta-Rezeptorenblockern oder einem der sonstigen Bestandteile
-
manifester Herzinsuffizienz
-
Schock
-
AV-Block 2. oder 3. Grades
-
Sinusknoten-Syndrom (sick sinus syndrome)
-
sinuatrialem Block
-
Bradykardie (Ruhepuls kleiner als 50 Schläge pro Minute vor Behandlungsbeginn)
-
Hypotonie (systolisch kleiner als 90 mm Hg)
-
Azidose
-
bronchialer Hyperreagibilität (z. B. bei Asthma bronchiale)
-
Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen
-
gleichzeitiger Gabe von MAO-Hemmstoffen (Ausnahme MAO-B-Hemmstoffe)
Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Cuxanorm behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme: Intensivmedizin).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei:
-
AV-Block 1. Grades
-
Diabetikern mit stark schwankenden Blutzuckerwerten (wegen möglicher schwerer hypoglykämischer Zustände)
-
längerem strengen Fasten und schwerer körperlicher Belastung (wegen möglicher schwerer hypoglykämischer Zustände)
-
Patienten mit einem Phäochromozytom (Nebennierenmarktumor; vorherige Therapie mit Alpha-Rezeptorenblockern erforderlich)
-
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (s. „4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung“)
-
Patienten mit Prinzmetal-Angina pectoris (Anzahl und Dauer von Angina pectoris-Anfällen kann ansteigen).
Bei Patienten mit einer Psoriasis in der Eigen- oder Familienanamnese sollte die Verordnung von Beta-Rezeptorenblockern nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Deshalb ist eine strenge Indikationsstellung bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie geboten (Vorsicht, überschießende anaphylaktische Reaktionen).
Die Anwendung von Cuxanorm 25 mg/- 50 mg/- 100 mg kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Die Anwendung von Cuxanorm 25 mg/- 50 mg/- 100 mg als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Cuxanorm nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Folgende Wechselwirkungen zwischen Cuxanorm sind beschrieben worden bei gleichzeitiger Anwendung von Cuxanorm und:
-
Antihypertensiva, Diuretika, Vasodilatatoren, trizyklischen Antidepressiva, Barbituraten, Phenothiazinen: Verstärkung des blutdrucksenkenden Effektes von Cuxanorm.
-
Antiarrhythmika: Verstärkung der kardiodepressiven Wirkungen von Cuxanorm.
-
Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ sowie anderen Antiarrhythmika (z. B. Disopyramid, Chinidin, Amiodaron): Hypotension, Bradykardie oder andere Herzrhythmusstörungen möglich (sorgfältige Überwachung der Patienten). Verapamil i.v. erst 48 Stunden nach dem Absetzen von Cuxanorm verabreichen.
-
Calciumantagonisten vom Nifedipin-Typ: Verstärkte Blutdrucksenkung und in Einzelfällen Ausbildung einer Herzinsuffizienz möglich.
-
herzwirksamen Glykosiden, Reserpin, alpha-Methyldopa, Guanfacin, Clonidin: Bradykardie, Verzögerung der Erregungsleitung am Herzen.
Nach abruptem Absetzen von Clonidin bei gleichzeitiger Anwendung von Cuxanorm kann der Blutdruck überschießend ansteigen. Clonidin darf daher erst abgesetzt werden, wenn einige Tage zuvor die Verabreichung von Cuxanorm beendet wurde. Anschließend kann Clonidin stufenweise (siehe Fachinformation Clonidin) abgesetzt werden. Behandlung mit Cuxanorm erst mehrere Tage nach Absetzen von Clonidin beginnen!
-
oralen Antidiabetika, Insulin: Verstärkung des blutzuckersenkenden Effektes durch Cuxanorm. Warnzeichen einer Hypoglykämie, insbesondere Tachykardie und Tremor sind verschleiert oder abgemildert. Daher sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.
-
Norepinephrin, Epinephrin: übermäßiger Blutdruckanstieg möglich.
-
Prostaglandinsynthesehemmer (z. B. Indometacin): blutdrucksenkende Wirkung von Cuxanorm kann vermindert werden.
-
Narkotika, Anästhetika: verstärkter Blutdruckabfall, Addition der negativ inotropen Wirkung (Information des Anästhesisten über die Therapie mit Cuxanorm).
-
Periphere Muskelrelaxantien (z. B. Suxamethoniumhalogenid, Tubocurarin): Verstärkung und Verlängerung der muskelrelaxierenden Wirkung durch Cuxanorm (Information des Anästhesisten über die Therapie mit Cuxanorm).
-
Betablocker, die am Auge angewendet werden: wechselseitige Wirkungsverstärkung möglich.
-
Fenfluramin: Die blutdrucksenkende Wirkung von Cuxanorm kann durch Fenfluramin verstärkt werden.
-
Aluminium- und Magnesium-haltige Antazida: Diese Arzneimittel können bei gleichzeitiger Einnahme mit Cuxanorm die Absorption des Wirkstoffes Atenolol verändern.
-
Nicht-hydrierte Mutterkornalkaloide: Die Gefahr peripherer Durchblutungsstörungen ist bei gleichzeitiger Gabe von Beta-Rezeptorenblockern, z. B. Cuxanorm, erhöht.
-
Neostigmin, Pilocarpin: Bei gleichzeitiger Anwendung mit Cuxanorm Verstärkung einer Bradykardie möglich.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Atenolol passiert die Plazenta und erreicht im Nabelschnurblut etwa gleiche Konzentrationen wie im maternalen Blut. Die Verabreichung von Atenolol in der Schwangerschaft ist mit einer fetalen Wachstumsretardierung verbunden. Dieser Effekt ist ausgeprägter, wenn Atenolol in der Frühschwangerschaft und über längere Zeit gegeben wurde (Lydakis, C. et al.: American Journal of Hypertension 12 [1999] 541-547). Die Einnahme von Cuxanorm sollte daher im ersten Trimenon der Schwangerschaft vermieden werden. Im zweiten und dritten Trimenon der Schwangerschaft darf Cuxanorm nur unter strenger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses angewendet werden. Bei einer Behandlung in der Nähe des Geburtstermines besteht die Möglichkeit des Auftretens von Bradykardie, Hypoglykämie und Atemdepression (neonatale Asphyxie) beim Neugeborenen; ebenso sind Fälle von Beta-Blockade beschrieben worden. Aus diesem Grund sollte Atenolol 24-48 Stunden vor der Entbindung abgesetzt werden.
Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist während der Stillzeit erforderlich. Atenolol akkumuliert in der Muttermilch und erreicht dort ein Mehrfaches der maternalen Serumkonzentration. Obwohl die mit der Milch aufgenommene Wirkstoffmenge wahrscheinlich keine Gefahr für das Kind darstellt, sollten Säuglinge auf Anzeichen für eine Beta-Blockade untersucht werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Die Behandlung mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.
Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen soweit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
4.8 Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Eine Verstärkung der Beschwerden bei Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen (einschließlich Patienten mit Raynaud-Syndrom) wurde beobachtet.
Infolge einer möglichen Erhöhung des Atemwegswiderstandes kann es bei Patienten mit Neigung zu bronchospastischen Reaktionen (insbesondere bei obstruktiven Atemwegserkrankungen) zu Atemnot kommen.
Gefäßerkrankungen
Häufig:
Parästhesien und Kältegefühl an den Extremitäten können auftreten.
Sehr selten: Ödeme.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums
Sehr selten:
Über Fälle von interstitieller Pneumonie wurde berichtet. Eine allergische Reaktion gegenüber Atenolol wird angenommen.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig:
Insbesondere zu Beginn der Behandlung kann es zu zentralnervösen Störungen wie Müdigkeit, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Sehstörungen, Schwitzen, Benommenheit, Verwirrtheit, Halluzinationen, Psychosen, Alpträumen oder verstärkter Traumaktivität, Schlafstörungen und depressiven Verstimmungen kommen.
Herzerkrankungen
Häufig:
Übermäßige Blutdrucksenkung (Hypotonie), Bradykardie - bei Auftreten von Bradykardiesymptomen ist eine Dosisreduktion notwendig -, Synkopen, atrioventrikuläre Überleitungsstörungen oder Verstärkung einer Herzinsuffizienz können auftreten.
Sehr selten:
Bei Patienten mit Angina pectoris ist eine Verstärkung der Anfälle nicht auszuschließen.
Verschlimmerung eines bestehenden AV-Blocks, Herzblock.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig:
Vorübergehend kann es zu Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Obstipation, Diarrhoe) kommen.
Gelegentlich:
Mundtrockenheit.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig:
Allergische Hautreaktionen (Rötung, Pruritus, Exantheme.
Sehr selten:
Beta-Rezeptorenblocker (z. B. Cuxanorm) können eine Psoriasis vulgaris auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu psoriasiformen Exanthemen führen.
Reversibler Haarausfall.
Plötzlich auftretende reversible Gesichtsschwellung mit Spannungsgefühl, evtl. unter Mitbeteiligung von Schleimhäuten und Submukosa von Magen-Darm-Trakt, Mund, Rachen und Kehlkopf (Quincke-Ödem). Beim Auftreten dieser Symptome ist Cuxanorm abzusetzen und unverzüglich der Arzt aufzusuchen.
Skelettmuskulatur, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Gelegentlich:
Muskelschwäche oder Muskelkrämpfe.
Sehr selten:
Retroperitoneale Fibrose (Ormond-Syndrom).
Augenerkrankungen
Gelegentlich:
Konjunktivitis oder verminderter Tränenfluss (dies ist beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten) können auftreten.
Sehr selten:
Reversibler teilweiser Sehausfall
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Gelegentlich:
Ein bisher latenter Diabetes mellitus kann erkennbar werden oder ein manifester Diabetes mellitus kann sich verschlechtern.
Sehr selten:
Nach längerem strengen Fasten oder schwerer körperlicher Belastung kann es bei gleichzeitiger Therapie mit Cuxanorm zu hypoglykämischen Zuständen kommen. Warnzeichen einer Hypoglykämie (insbesondere Tachykardie und Tremor) können verschleiert werden.
Unter der Therapie mit Cuxanorm kann es zu Störungen im Fettstoffwechsel kommen. Bei meist normalem Gesamtcholesterin wurde eine Verminderung des HDL-Cholesterins und eine Erhöhung der Triglyceride im Plasma beobachtet.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Sehr selten:
Libido- und Potenzstörungen wurden beobachtet.
Induratio penis plastica (Peyronie´s Krankheit).
Endokrine Erkrankungen
Sehr selten:
Bei Patienten mit Hyperthyreose können unter der Therapie mit Cuxanorm die klinischen Zeichen einer Thyreotoxikose (z. B. Tachykardie, Tremor) verschleiert werden.
Untersuchungen
Sehr selten:
Anstieg von Bilirubin, Anstieg von Leberenzymaktivitäten.
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten:
antinukleäre Antikörper und Lupus erythematodes-Syndrom (Autoimmunerkrankung mit charakteristischen Veränderungen an Haut, Gelenken und inneren Organen).
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr selten:
Fieber.
Besondere Hinweise: Da bei schweren Nierenfunktionsstörungen unter der Therapie mit anderen Beta-Rezeptorenblockern in Einzelfällen eine Verschlechterung der Nierenfunktion beobachtet wurde, soll eine Anwendung von Cuxanorm unter entsprechender Überwachung der Nierenfunktion erfolgen.
Da unter der Therapie mit anderen Beta-Rezeptorenblockern schwere Leberschäden auftreten können, sollen unter der Therapie mit Cuxanorm in regelmäßigen Abständen die Leberwerte überprüft werden.
Da unter der Therapie mit anderen Beta-Rezeptorenblockern thrombozytopenische oder nicht-thrombozytopenische Purpura auftreten kann, ist unter der Therapie mit Cuxanorm auf entsprechende Anzeichen zu achten.
4.9 Überdosierung
a) Symptome einer Überdosierung
Das klinische Bild ist in Abhängigkeit vom Ausmaß der Intoxikation im Wesentlichen von kardiovaskulären und zentralnervösen Symptomen geprägt. Überdosierung kann zu schwerer Hypotonie, Bradykardie bis zum Herzstillstand, Herzinsuffizienz und kardiogenem Schock führen. Zusätzlich können Atembeschwerden, Bronchospasmen, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen, gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle auftreten.
b) Therapiemaßnahmen bei Überdosierung
Bei Überdosierung oder bedrohlichem Abfall der Herzfrequenz und/oder des Blutdrucks muss die Behandlung mit Cuxanorm abgebrochen werden.
Unter intensivmedizinischen Bedingungen müssen die vitalen Parameter überwacht und gegebenenfalls korrigiert werden. Als Gegenmittel können gegeben werden:
Atropin: 0,5-2,0 mg intravenös als Bolus
Glukagon initial 1-10 mg intravenös anschließend 2-2,5 mg pro Std. als Dauerinfusion
Sympathomimetika in Abhängigkeit vom Körpergewicht und Effekt:
Dopamin, Dobutamin, Isoprenalin, Orciprenalin und Epinephrin.
Bei therapierefraktärer Bradykardie sollte eine temporäre Schrittmachertherapie durchgeführt werden.
Bei Bronchospasmus können 2-Sympathomimetika als Aerosol (bei ungenügender Wirkung auch intravenös) oder Aminophyllin i.v. gegeben werden.
Bei generalisierten Krampfanfällen empfiehlt sich die langsame intravenöse Gabe von Diazepam.
Atenolol ist dialysierbar.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Beta-Rezeptorenblocker
ATC-Code: C07AB03
Atenolol ist ein hydrophiler Beta-Rezeptorenblocker mit relativer 1-Selektivität ("Kardioselektivität"), ohne intrinsische sympathomimetische Aktivität (ISA) und ohne membranstabilisierende Wirkung.
Die Substanz senkt in Abhängigkeit von der Höhe des Sympathikotonus die Frequenz und die Kontraktionskraft des Herzens, die AV-Überleitungsgeschwindigkeit und die Plasma-Renin-Aktivität. Atenolol kann durch Hemmung von 2-Rezeptoren eine Erhöhung des Tonus der glatten Muskulatur bewirken.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach oraler Applikation wird Atenolol zu ca. 50% aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Da Atenolol keinem First-pass-Metabolismus unterliegt, beträgt die systemische Verfügbarkeit ebenfalls ca. 50%. Maximale Plasmaspiegel werden nach 2-4 Stunden erreicht. Die Plasmaproteinbindung liegt bei ca. 3%; das relative Verteilungsvolumen beträgt 0,7 l/kg.
Atenolol wird in sehr geringem Maße metabolisiert. Es entstehen keine aktiven Metaboliten mit klinischer Relevanz.
Etwa 90% des systemisch verfügbaren Atenolols werden innerhalb 48 Stunden unverändert über die Nieren eliminiert. Die Eliminationshalbwertszeit von Atenolol beträgt bei normaler Nierenfunktion 6-10 Stunden. Bei terminaler Niereninsuffizienz kann die Eliminationshalbwertszeit auf bis zu 140 Stunden ansteigen.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
a) Akute Toxizität
Siehe Punkt “4.9 Überdosierung“
b) Chronische Toxizität
Bei Ratten und Hunden, die Atenolol in verschiedenen Dosierungen über längere Zeit (3 - 12 Monate) erhielten, zeigten sich keine signifikanten biochemischen, morphologischen oder hämatologischen Veränderungen. Eine Gewichtszunahme des Herzens und der Milz wurde unter sehr hohen Dosen festgestellt.
c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potenzial
Atenolol wurde keiner ausführlichen Mutagenitätsprüfung unterzogen. Bisherige In-vitro- und In-vivo-Tests verliefen klar negativ.
In Langzeituntersuchungen an Ratten und Mäusen ergaben sich keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potenzial von Atenolol.
d) Reproduktionstoxizität
Das embryotoxische Potenzial von Atenolol wurde an zwei Tierarten (Ratten und Kaninchen) untersucht. Fruchtresorptionen traten bei Dosen auf, die unterhalb des maternal-toxischen Bereiches lagen. Missbildungen wurden nicht beobachtet. Eine nachteilige Wirkung auf die Fertilität wurde nicht festgestellt.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
- sonstige Bestandteile:
Cuxanorm 25 mg/50 mg/100 mg
Maisstärke, Mikrokristalline Cellulose, Poly(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat.
6.2 Inkompatibilitäten
Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.
Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über + 25° C lagern!
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Cuxanorm 25 mg
PVC-Aluminium-Blister
Packung mit 25 Tabletten N1
Packung mit 50 Tabletten N2
Packung mit 100 Tabletten N3
Anstaltspackung mit 500 (10 x 50) Tabletten
Anstaltspackung mit 1000 (10 x 100) Tabletten
Anstaltspackung mit 5000 Tabletten
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Cuxanorm 50 mg
PVC-Aluminium-Blister
Packung mit 25 Tabletten N1
Packung mit 50 Tabletten N2
Packung mit 100 Tabletten N3
Anstaltspackung mit 500 (10 x 50) Tabletten
Anstaltspackung mit 1000 (10 x 100) Tabletten
Anstaltspackung mit 5000 Tabletten
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Cuxanorm 100 mg
PVC-Aluminium-Blister
Packung mit 25 Tabletten N1
Packung mit 50 Tabletten N2
Packung mit 100 Tabletten N3
Anstaltspackung mit 500 (10 x 50) Tabletten
Anstaltspackung mit 1000 (10 x 100) Tabletten
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
TAD Pharma GmbH
Heinz-Lohmann-Straße 5
27472 Cuxhaven
Telefon: (0 47 21) 6 06-0
Telefax: (0 47 21) 6 06-333
E-Mail: info@tad.de
Internet: www.tad.de
8. Zulassungsnummern
Cuxanorm 25 mg: 12491.00.00
Cuxanorm 50 mg: 12491.01.00
Cuxanorm 100 mg: 12491.02.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/ Verlängerung der Zulassung
Cuxanorm 25 mg: 14.04.1989/27.03.2007
Cuxanorm 50 mg: 14.04.1989/27.03.2007
Cuxanorm 100 mg: 14.04.1989/27.03.2007
10. Stand der Information
März 2008
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
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