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Cytobion 300 Μg Dragees

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Bezeichnung

Cytobion 300 μg Dragees, Cytobion 1000 µg Ampullen

EMD 28300

Fachinformation

Cat. No.:

300620, 300615





Bezeichnung der Arzneimittel

Cytobion 300 µg Dragees

Cytobion 1000 µg Ampullen

Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Wirkstoff: Cyanocobalamin

Cytobion 300 µg Dragees:
1 überzogene Tabletteenthält 300 µg Cyanocobalamin.

Cytobion 1000 µg Ampullen:
1 Ampulle mit 1 ml Injektionslösung enthält 1000 µg Cyanocobalamin.

Sonstige Bestandteile:

Cytobion 300 µg Dragees:
Lactose-Monohydrat, Sucrose

Cytobion 1000 µg Ampullen:
Natriumchlorid

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1





Darreichungsform

Cytobion 300 µg Dragees:
überzogene Tablette

Cytobion 1000 µg Ampullen:
Injektionslösung

Klinische Angaben

Anwendungsgebiete

Cyanocobalamin gehört zur Gruppe der Stoffe, die zusammenfassend als „Vitamin B12“ bezeichnet werden.

Cytobion 300 µg Dragees:
Zur Dauerbehandlung der kompensierten (durch Vitamin-B12-Mangel bedingten) perniziösen Anämie.
Hinweis: Die Anfangsbehandlung der perniziösen Anämie erfolgt parenteral bis zur Normalisierung der Blutwerte.

Cytobion 1000 µg Ampullen:
Zur Therapie von klinisch-chemisch gesicherten Vitamin B12-Mangelzuständen mit erhöhtem Vitamin-B12-Bedarf infolge eines gestörten enterohepatischen Kreislaufs.

Vitamin-B12-Mangel kann sich in folgenden Krankheitsbildern äußern:





Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Dosierung

Cytobion 300 µg Dragees:
Zur Dauerbehandlung der kompensierten perniziösen Anämie täglich 1 überzogene Tablette. Regelmäßige Blutbildkontrollen geben Hinweise, ob die Dosierung gegebenenfalls auf täglich 2 überzogene Tabletten erhöht werden muss.

Cytobion 1000 µg Ampullen:
Zu Beginn der Behandlung wird in den ersten Wochen nach Diagnosestellung wöchentlich 1000 µg Cyanocobalamin, entsprechend 1 Ampulle Cytobion Injektionslösung 1000 µg, bis zur Normalisierung der Blutwerte verabreicht.

Bei nachgewiesener Vitamin-B12-Resorptionsstörung mit erhöhtem Bedarf infolge eines gestörten enterohepatischen Kreislaufs erfolgt eine lebenslange Erhaltungstherapie mit 1 Ampulle der Cytobion 1000 µg Ampullen pro Monat (oder die tägliche orale Gabe von
1 - 2 überzogenen Tabletten Cytobion 300 µg Dragees).

Art der Anwendung

Cytobion 300 µg Dragees:
Cytobion 300 µg Dragees sollen unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen werden.

Cytobion 1000 µg Ampullen:
Cytobion 1000 µg Ampullen werden in der Regel intramuskulär verabreicht. Die Lösung kann aber auch langsam intravenös oder subkutan verabreicht werden.



Dauer der Anwendung

Cytobion 300 µg Dragees/ Cytobion 1000 µg Ampullen:
Bei guter Verträglichkeit ist die Dauer der Anwendung nicht begrenzt. Bei nachgewiesener Vitamin-B12-Aufnahmestörung im Darm wird Vitamin B12in der Regel lebenslang substituiert.

Gegenanzeigen

Cytobion 1000 µg Ampullen bzw. Cytobion 300 µg Dragees dürfen nicht angewendet bzw. eingenommen werden bei Überempfindlichkeit gegenüber dem arzneilich wirksamen Bestandteil oder einem der sonstigen Bestandteile von Cytobion 1000 µg Ampullen bzw. Cytobion 300 µg Dragees.

Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Cytobion 300 µg Dragees:
Wegen möglicher Folgeerscheinungen bei unzureichendem Ansprechen oder Nichteinhaltung des Behandlungsplanes muss der Behandlungserfolg einer oralen Therapie mit Cytobion 300 µg Dragees engmaschig kontrolliert werden.

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Fructose-Intoleranz, Lactase-Mangel, Saccharase-Isomaltase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Cytobion 300 µg Dragees nicht einnehmen.

Cytobion 1000 µg Ampullen:
Cytobion 1000 µg Ampullen enthalten Natrium, je 1 ml Injektionslösung aber weniger als 1 mmol (23mg) Natrium.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bisher keine bekannt.





Schwangerschaft und Stillzeit

Die empfohlene tägliche Vitamin-B12-Zufuhr in der Schwangerschaft und Stillzeit beträgt 4 µg. Nach den bisherigen Erfahrungen haben höhere Dosen keine nachteiligen Auswirkungen auf den Feten.

Vitamin B12wird in die Muttermilch ausgeschieden.

Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Nicht zutreffend.

Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (>1/10)

Häufig (>1/100 bis <1/10)

Gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100)

Selten (>1/10.000 bis <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Bei parenteraler Anwendung wurden sehr selten Akne, ekzematöse und urtikarielle Arzneimittelreaktionen sowie anaphylaktische bzw. anaphylaktoide Reaktionen beobachtet.

Überdosierung

Vitamin B12hat eine große therapeutische Breite. Vergiftungen oder Überdosierungs­erscheinungen sind nicht bekannt.





PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Vitamine

ATC-Code: B03BA01

Vitamin B12ist als Bestandteil der prosthetischen Gruppen der Methyl-malonyl-CoA-Isomerase für die Umwandlung der Propionsäure in Bernsteinsäure notwendig. Weiterhin ist Vitamin B12neben Folsäure an der Neubildung labiler Methylgruppen beteiligt, die durch Transmethylierungsprozesse auf andere Methylakzeptoren übertragen werden. Das Vitamin nimmt dabei auf die Nukleinsäuresynthese Einfluss, insbesondere bei der Hämatopoese und anderen Zellreifungsvorgängen im Körper.

Vorkommen und Bedarfsdeckung

Zu therapeutischen Zwecken wird Vitamin B12in Form von Cyanocobalamin, Hydroxocobalamin und Hydroxocobalaminacetat angewendet. Diese beiden Formen stellen "Pro-drugs" dar, die im Organismus in die wirksamen Formen Methyl- und 5-Adenosylcobalamin überführt werden.

Der Mensch ist nicht in der Lage, Vitamin B12selbst zu synthetisieren und muss sich das Vitamin mit der Nahrung zuführen. Als Vitamin-B12-haltige Produkte sind Leber, Niere, Herz, Fisch, Austern, Milch, Eigelb und Muskelfleisch bekannt.

Die Resorption von Vitamin B12erfolgt überwiegend im Dünndarm, jedoch nur, wenn das Vitamin zuvor mit dem im Magen gebildeten Intrinsic factor, einem Glykoprotein, eine Verbindung eingegangen ist. Nur die Vitamin-B12-Menge wird im Körper retiniert, die zur täglichen Bedarfsdeckung notwendig ist und etwa 1 µg beträgt.





Mangelerscheinungen

Eine jahrelang dauernde verminderte oder fehlende Vitamin-B12-Resorption führt zu Mangelerscheinungen, wenn der Plasmaspiegel unterhalb 200 pg/ml fällt. Hämatologisch finden sich Blutbildveränderungen in Form einer megaloblastären Anämie. Neurologisch manifestieren sich Ausfälle am peripheren und zentralen Nervensystem. Zeichen der Polyneuropathie können mit Läsionen der langen Rückenmarksbahnen und psychischen Störungen kombiniert sein. Bei Mangelerscheinungen treten meist uncharakteristische Symptome auf, z.B. Müdigkeit und Blässe, Kribbeln in Händen und Füßen, Gangunsicherheit und verminderte körperliche Belastbarkeit.

Pharmakokinetische Eigenschaften

Die Vitamin-B12-Resorption erfolgt über zwei Wege:

1. Vitamin B12wird im Dünndarm aktiv in der an den Intrinsic factor gebundenen Form resorbiert. Der Transport des Vitamins B12zum Gewebe erfolgt durch Anlagerung an Transcobalamine, Substanzen aus der Reihe der Plasma-Beta-Globuline.

2. Unabhängig vom Intrinsic factor kann das Vitamin auch durch passive Diffusion über den Magen-Darm-Trakt oder Schleimhäute in den Blutstrom gelangen. Von oral angebotenen Mengen gelangen jedoch nicht mehr als 1 bis 3 % ins Blut.

Untersuchungen an Gesunden ergaben, dass von oralen Dosen (mehr als 5 µg) über den Intrinsic factor im Durchschnitt maximal 1,5 µg Vitamin B12resorbiert werden. Bei Patienten mit perniziöser Anämie wurden nach oralen Dosen von 100 µg Vitamin B12und mehr Resorptionsraten von maximal 1 % gefunden.

Das im Körper enthaltene Vitamin B12ist in Depots gespeichert, von denen die Leber das wichtigste ist. Der durch den täglichen Bedarf verbrauchte Vitamin-B12-Anteil ist sehr gering und liegt bei etwa 1 µg, die Turnover-Rate bei 2,5 µg. Die biologische Halbwertszeit beträgt ca. 1 Jahr. Dabei werden 2,55 µg Vitamin B12pro Tag oder 0,051 % der Gesamtbestände des Körpers umgesetzt.

Die Blutplasma-Spiegel geben über die Höhe des Vitamin-B12-Depots im Körper Auskunft. Wird einem gesunden Organismus jegliche Vitamin-B12-Zufuhr entzogen, braucht es einen Zeitraum von 3 - 5 Jahren, bis kritische Werte erreicht werden, die einen Vitamin­angelzustand anzeigen.

Vitamin B12wird überwiegend über die Galle ausgeschieden und bis auf 1 µg wieder über den enterohepatischen Kreislauf rückresorbiert. Wird die Speicherkapazität des Körpers durch hochdosierte, insbesondere parenterale Gabe überschritten, so wird der nicht retinierte Anteil im Urin ausgeschieden.

50 bis 90% einer intramuskulär oder intravenös verabreichten Gabe von 0,1 bis 1 mg Cyanocobalamin werden innerhalb von 48 Stunden mit dem Urin ausgeschieden, wobei nach intravenöser Gabe die Elimination über den Urin sogar noch schneller verläuft. Nach Applikation von Hydroxocobalamin werden dagegen länger anhaltende Serumspiegel beobachtet, wobei innerhalb von 72 Stunden lediglich 16 bis 66% der Dosis im Urin erscheinen, mit einem Maximum nach 24 Stunden.

Dieser Effekt soll jedoch bei einer Langzeitbehandlung spätestens nach einem Monat verloren gehen, so dass zwischen Hydroxocobalamin und Cyanocobalamin keine wesentlichen Unterschiede im Resorptions- und Retentionsverhalten bestehen.

Präklinische Daten zur Sicherheit

Aus der vorliegenden Literatur ergeben sich keine Erkenntnisse über mutagene, kanzerogene oder reproduktionstoxische Eigenschaften von Vitamin B12.

PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

Liste der sonstigen Bestandteile

Cytobion 300 µg Dragees:

Eine überzogene Tablette enthält:
Carmellose-Natrium, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Calciumcarbonat, hochdisperses Siliciumdioxid, Gelatine, Cellulosepulver, Lactose-Monohydrat, Montanglycolwachs, Methylcellulose, arabisches Gummi, Glycerol 85 %, Povidon 25, weißer Ton, Talkum, Sucrose, Titandioxid und Eisen(III)-oxid.

Cytobion 1000 µg Ampullen:

Eine Ampulle mit 1 ml Injektionslösung enthält:
Natriumchlorid, Salzsäure, Wasser für Injektionszwecke.





Inkompatibilitäten

Aufgrund der Instabilität von Vitamin B12kann durch Zumischung anderer Arzneistoffe ein Wirkverlust des Vitamins auftreten.

Dauer der Haltbarkeit

Im unversehrten Behältnis:

Cytobion 300 µg Dragees:
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.

Cytobion 1000 µg Ampullen:
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.

Diese Arzneimittel sollen nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Cytobion 300 µg Dragees:
Nicht über 30 °C lagern.

Cytobion 1000 µg Ampullen:
Nicht über 25°C lagern.

Art und Inhalt des Behältnisses

Cytobion 300 µg Dragees:
Tablettenröhrchen aus weißem Polypropylen; Stopfen aus weißem Polyethylen
Packung mit 100 überzogenen TablettenN3.

Cytobion 1000 µg Ampullen:
Glasampulle der Glasart 1
Packung mit 3 Ampullen zu 1ml N1.
Packung mit 10 Ampullen zu 1ml N2.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

Inhaber der Zulassung

Merck Pharma GmbH

Alsfelder Straße 17

64289 Darmstadt

E-mail: medizinpartner@merck-pharma.de

Servicenummer (6 Cent pro Gespräch aus dem Netz der Telekom.

(ggf. abweichende Preise aus dem Mobilfunknetz):

Telefon: (0180) 222-76 00

Telefax: (06151) 6285 816

Zulassungsnummer

Cytobion 300 µg Dragees:
Zul.-Nr: 1688.00.00

Cytobion 1000 µg Ampullen:
Zul.-Nr:6108619.00.00

Datum der Erteilung der Verlängerung der Zulassung

Cytobion 300 µg Dragees:
12.11.2002

Cytobion 1000 µg Ampullen:
12.11.2002

Stand der Information

Oktober 2009



vERKAUFSABGRENZUNG

Apothekenpflichtig

Rev.Num.: 4 SaveDate: Oktober 2009 9/9