Daivonex Salbe
Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels) |
Daivonex
50µg/g Salbe |
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Daivonex 50 µg/g Salbe
Wirkstoff: Calcipotriol
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 g Salbe enthält: Calcipotriol 50 µg
Sonstige Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Salbe
Weißliche W/O-Emulsion
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Daivonex Salbe ist für die kleinflächige äußerliche Anwendung bei Psoriasis vulgaris vom Plaque-Typ bestimmt.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Zur Anwendung auf der Haut.
a) Bei leichter bis mittelschwerer Psoriasis:
Daivonex Salbe sollte 1- bis 2-mal täglich auf die erkrankten Hautbezirke aufgetragen werden. Eine 2-mal tägliche Anwendung der Salbe wird häufig zu Beginn der Behandlung bevorzugt. Die Anwendung der Salbe kann, falls erforderlich, auf 1-mal täglich reduziert werden.
Die erkrankten Hautbezirke sollten nicht größer als 30 % der Gesamthautfläche (etwa der Oberfläche eines Armes und eines Beines entsprechend) sein.
Die Behandlung soll solange wie erforderlich fortgesetzt werden, jedoch sollte eine Behandlungsdauer von 1 Jahr nicht überschritten werden. Es gibt Erfahrungen mit kontinuierlicher oder intermittierender Anwendung - vorwiegend mit einer wöchentlich verbrauchten Menge von 50 g Salbe - bis zur Dauer eines Jahres. Dabei ist eine intermittierende Therapie zu bevorzugen.
b) Bei schwerer Psoriasis:
Daivonex Salbe sollte 2-mal täglich auf erkrankte Hautpartien aufgetragen werden. Dabei ist zu beachten, dass erst nach einer längeren initialen Behandlungsperiode (bis zu 2 Wochen) eine Wirkung einsetzen kann.
Die erkrankten Hautbezirke sollten nicht größer als 20 % der Gesamthautfläche (etwa der Oberfläche eines Beines entsprechend) sein.
Die Anwendungsdauermit der vorgesehenen Dosierung bis zu 100 g pro Woche sollte 8 Wochen nicht überschreiten, da für eine längere Anwendung keine klinischen Erfahrungen vorliegen.
Die täglich verbrauchte Menge Daivonex Salbe sollte bei allen Schweregraden der zu behandelnden Psoriasis 15 g und die wöchentlich verbrauchte Menge 100 g nicht überschreiten.
4.3 Gegenanzeigen
Daivonex Salbe darf nicht angewendet werden
bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der Hilfsstoffe der Salbe.
auf größeren Hautflächen als maximal 30 % des Körpers (etwa der Fläche eines Armes und eines Beines).
bei Psoriasis punctata oder Psoriasis pustulosa.
bei schweren Nieren- oder Lebererkrankungen, da hier keine Erfahrungen vorliegen.
im Gesicht und auf dem behaarten Kopf.
bei bekannten Störungen des Kalziumstoffwechsels.
bei Personen unter 18 Jahren, da hier keine Erfahrungen vorliegen.
4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Um versehentliches Auftragen auf die Gesichtshaut bzw. auf nicht erkrankte Hautpartien zu vermeiden, müssen die Patienten über die korrekte Anwendung des Arzneimittels unterrichtet werden. Die Hände müssen nach jeder Anwendung gewaschen werden.
Das Risiko einer Hyperkalzämie ist minimal, wenn die Empfehlungen zur Anwendung von Calcipotriol eingehalten werden (siehe Abschnitt 4.2). Bei kontinuierlicher Anwendung hoher Dosen über längere Zeit ist das Risiko einer Hyperkalzämie und fokaler Kalzifikationen in den Nieren nicht auszuschließen (siehe Abschnitt 5.3 b). Deshalb sollte bei diesen Patienten, vor und in regelmäßigen Abständen während der Therapie, der Serumkalziumspiegel kontrolliert werden.
Bei der Behandlung mit Daivonex®Salbe im Genital- oder im Analbereich kann es wegen der Hilfsstoffe Paraffin und Vaselin bei gleichzeitiger Anwendung von Kondomen aus Latex zu einer Verminderung der Reißfestigkeit und damit zur Beeinträchtigung der Sicherheit der Kondome kommen.
Während der Behandlung mit Daivonex®Salbe sollte der Arzt den
Patienten darauf hinweisen, übermäßige natürliche oder künstliche
Sonnenbestrahlung zu beschränken bzw. zu vermeiden.
Topisches Calcipotriol sollte nur dann zusammen
mit UV-Bestrahlung angewendet werden, wenn nach sorgfältiger
Abwägung durch Arzt und Patient der potentielle Nutzen das
potentielle Risiko übersteigt (siehe Abschnitt
5.3).
Propylenglycol kann Hautreizungen hervorrufen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind nicht bekannt.
Die gleichzeitige Anwendung von Daivonex®Salbe kann die Wirksamkeit von Ciclosporin oder Acitretin erhöhen, wodurch die Dosierung dieser Präparate reduziert werden kann.
Bei der gleichzeitigen Behandlung mit Kalzium und/oder Vitamin D sollte der Serumkalziumspiegel kontrolliert werden.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Calcipotriol wirkt beim Tier nicht teratogen. Erfahrungen mit der Anwendung in der Schwangerschaft und während der Stillzeit beim Menschen liegen nicht vor. Es ist nicht bekannt, ob Calcipotriol in die Muttermilch übergeht. Deshalb sollte Daivonex®Salbe in der Schwangerschaft und während der Stillzeit nur nach sorgfältiger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses angewendet werden (siehe Abschnitt 5.3 d).
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Daivonex®Salbe hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen.
4.8 Nebenwirkungen
Definition der Häufigkeitsangaben
Sehr häufig 1/10
Häufig 1/100 und < 1/10
Gelegentlich 1/1.000 und < 1/100
Selten 1/10.000 und < 1/1.000
Sehr selten < 1/10.000
In klinischen Studien zu Daivonex®Salbe traten bei ca. 15 % der Patienten Nebenwirkungen auf. Die Berichtsrate von Nebenwirkungen aus der täglichen Anwendung von Daivonex®Salbe, Creme und Lösung liegt weit niedriger mit nur einer Meldung pro 10.000 Anwendungen (0,01 %).
Die
am häufigsten berichteten Nebenwirkungen waren unterschiedliche
Hautreaktionen, insbesondere Reaktionen an der Applikationsstelle.
Diese Reaktionen sind bei der überwiegenden Zahl der Fälle
vorübergehender Natur.
Haut und subkutanes Gewebe
Häufig |
Juckreiz, Brennen, Stechen, Hauttrockenheit, Erythem, Hautirritationen/-ausschlag (inkl. Schuppung, Papeln, Pusteln) |
Gelegentlich |
Ekzeme, Kontaktdermatitis, Verschlechterung der Psoriasis |
Sehr selten |
Vorübergehende Pigmentierungsstörungen (Hyperpigmentierung, Depigmentierung), vorübergehende Photosensibilität, Überempfindlichkeitsreaktionen (einschließlich Urtikaria, Gesichtsödem, Periorbitalödem, Quinckeödem), faziale und periorale Dermatitis |
Stoffwechsel und Ernährung
Sehr selten |
Hyperkalzämie, Hyperkalzurie |
4.9 Überdosierung
Bei einer Anwendung von Dosierungen bis zu max. 100 g pro Woche treten normalerweise keine Serumkalziumspiegelerhöhungen auf. Ein exzessiver Gebrauch (mehr als 100 g/Woche) kann jedoch zu einer Hyperkalzämie führen. Die Therapie ist abzubrechen und der Serum-Kalzium-Spiegel ist bis zur Normalisierung wöchentlich zu kontrollieren.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antipsoriatika zur äußeren Anwendung
ATC-Code: D05AX02
Calcipotriol, der Wirkstoff von Daivonex Salbe, ist ein Vitamin-D3-Derivat und fördert in vitro die Differenzierung und inhibiert die Proliferation von Keratinozyten. Diese beiden Eigenschaften sind maßgeblich an der antipsoriatischen Wirkung von Daivonex Salbe beteiligt.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Die perkutane Resorption von Calcipotriol bei einer einmaligen topischen Applikation von Daivonex Salbe liegt bei weniger als 1 % der verabreichten Dosis.
1 g Daivonex Salbe wurde für 8 Stunden auf die auf dem Rücken lokalisierten psoriatischen Verletzungen aufgetragen.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
a) Akute Toxizität
Untersuchungen zur akuten Toxizität von Calcipotriol ergaben für Maus und Ratte eine LD50von ca. 20 mg/kg KG nach oraler Gabe. Als Todesursache wurde Nierenversagen, hervorgerufen durch akute Hyperkalzämie und Kalzifikationen des Gewebes, diagnostiziert.
b) Chronische Toxizität, lokale Verträglichkeit
Studien zur chronischen Toxizität nach oraler sowie dermaler Gabe wurden an Ratten und Minischweinen über 6 Monate durchgeführt. In allen Studien konnten Serumkalziumspiegelerhöhungen sowie Veränderungen der Nieren (fokale Kalzifikationen, leichte bis mittelgradige Nephrosen mit fokaler Erweiterung der Tubuli, fokaler Epithelzelldegeneration und -regeneration und leichte Mineralablagerungen in den Tubuli) registriert werden. Diese Vitamin-D-artigen Effekte zeigten eine deutliche Dosisabhängigkeit und weisen auf eine systemische Exposition auch nach dermaler Gabe am Tier hin. Nach Berücksichtigung der oralen bzw. perkutanen Resorptionsraten der untersuchten Tierspezies und des Menschen für Calcipotriol ergibt sich ein Faktor von ca. 10 bis 30 zwischen der Dosis, bei der erste Effekte am Tier auftraten, und der maximalen therapeutischen Dosis (100 g Salbe pro Woche).
In der Studie mit dermaler Applikation am Minischwein wurde ein Zusammenhang zwischen der Anwendungsdauer und den Nierenveränderungen deutlich (nach 3 Monaten keine Veränderungen, nach 6 Monaten Nierenveränderungen). Fokale Kalzifikationen in den Nieren ohne deutliche Serumkalziumspiegelerhöhungen traten in der Studie zur chronischen dermalen Toxizität an der Ratte auf.
In einer Studie zur lokalen Verträglichkeit an Kaninchen traten sowohl nach täglicher Applikation wirkstoffhaltiger als auch wirkstofffreier Salbe leichte bis mittelstarke Hautreizungen auf.
c) Mutagenität und Kanzerogenität
In Prüfungen auf genotoxische Wirkungen von Calcipotriol war weder in vivo noch in vitro ein mutagener Effekt erkennbar.
Eine Hautstudie zur Karzinogenität bei Mäusen ergab keine Hinweise auf ein besonderes Risiko beim Menschen.
In einer Studie, in der haarlose Albinomäuse über 40 Wochen wiederholt ultravioletter (UV) Bestrahlung und topisch appliziertem Calcipotriol in einer Dosierung von 9, 30 und 90 µg/m2/Tag (dies entspricht dem 0,25-, 0,84-, 2,5-fachen der maximal empfohlenen Dosis für Erwachsene mit 60 kg Körpergewicht) ausgesetzt waren, war die Dauer der UV-Bestrahlung bis zum Auftreten von Hauttumoren verkürzt (statistisch signifikant nur bei den männlichen Tieren). Dies kann als Hinweis gewertet werden, dass Calcipotriol die Wirkung von UV-Strahlung bezüglich der Entstehung von Hauttumoren verstärken könnte. Die klinische Relevanz dieser Ergebnisse ist unbekannt.
d) Reproduktionstoxizität
Prüfungen auf embryotoxische, insbesondere teratogene Wirkungen an Ratten und Kaninchen ergaben keine Hinweise auf ein teratogenes Potenzial. Untersuchungen zum Plazentatransfer und zum Übergang in die Muttermilch wurden nicht durchgeführt.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Sonstige Bestandteile
Gereinigtes Wasser, Natriumedetat (Ph. Eur.),
Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat (Ph. Eur.), -Tocopherol (Ph.
Eur.), dickflüssiges Paraffin, Macrogol(2)stearylether (Ph. Eur.),
Propylenglycol, weißes Vaselin.
6.2 Inkompatibilitäten
Bei direkter Mischung mit Salicylsäure oder salicylsäurehaltigen Zubereitungen kann die Wirkung der Daivonex®Salbe vermindert werden.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
im unversehrten Behältnis: 2 Jahre
6.4 Besondere Lagerungshinweise
Nicht über +25 °C aufbewahren.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Tube: Aluminium/Epoxyphenol
Schraubverschluss: Polyethylen
Tube mit 30 g Salbe
Tube mit 100 g Salbe
Klinikpackung mit 10 Tuben je 30 g Salbe
6.6 Hinweise für die Handhabung (und Entsorgung)
Keine speziellen Hinweise
7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER
LEO Pharma A/S
Industriparken 55
2750 Ballerup
Dänemark
Örtlicher Vertreter:
LEO Pharma GmbH
Frankfurter Straße 233 A3
63263 Neu-Isenburg
Telefon: 06102/201 0
Telefax: 06102/201 200
8. ZULASSUNGSNUMMER(N)
43171.00.00
9. DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
07.08.2001
10. STAND DER INFORMATION
Januar 2012
11. VERSCHREIBUNGSSTATUS
Verschreibungspflichtig
ed70a6315a94b4bca4639fe02941251f.rtf Seite 9 von 9